Forum: Haus & Smart Home 3x3 Adern an eine Ersatz Steckdose OK?


von Klemmschrauber (Gast)


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Hi,

Hier wurde ein Rohr mit Leck in einer feuchtgewordenen Wand ersetzt + in 
der Nähe eine Dose mit rostigen Schrauben und Rahmen herausgezwicfkt.

Nun wäre noch eine unbenutzte gleiche Ersatzdose noch da. Es sind neun 
1,5 mm² Adern in der Wand. Mechanisch würds es wie zuvor passen, die 
Adern klemmen gut fest und rutschen bei Zug mit der Spitzzange nicht 
heraus.

War das so zulässig und ist das noch so oder haben sich die Vorschriften 
geändert?

(mal ganz abgesehen von den unpassenden Farben, das war nur zum Testen)

: Verschoben durch Moderator
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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2 Drähte gehen immer. Mir ist auch keine Vorschrift bekannt, das man 
nicht drei auflegen kann, wenn das fest sitzt und die Dose wieder gut 
befestigt wird.
Wenn dir dein gesunder Menschenverstand sagt, das das ok ist und vor 
allem PE sauber aufliegt, dann kannst du es machen.

von Route_66 H. (route_66)


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Drei Leiter an Klemmen anschließen, die nur für zwei ausgelegt sind, 
geht gar nicht.
Es gibt Federkraftklemmen für vier oder fünf Leiter.
Eine tiefe Unterputzdose setzen. Die vorhandenen neun Leiter farben- und 
funktionsrichtig mit drei Federkraftklemmen untereinander verbinden. Von 
diesen Klemmen mittels dreier Leiterstücke den Steckdoseneinsatz 
anschließen.
Anschließend Prüfung des ISO-Widerstandes und der 
Fehlerschleifenimpedanz.
Fertig!

von Route_66 H. (route_66)


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Drei Leiter an Klemmen anschließen, die nur für zwei ausgelegt sind, 
geht gar nicht.
Es gibt Federkraftklemmen für vier oder fünf Leiter.
Eine tiefe Unterputzdose setzen. Die vorhandenen neun Leiter farben- und 
funktionsrichtig mit drei Federkraftklemmen untereinander verbinden. Von 
diesen Klemmen mittels dreier Leiterstücke den Steckdoseneinsatz 
anschließen.
Anschließend Prüfung des ISO-Widerstandes und der 
Fehlerschleifenimpedanz.
Fertig!

Matthias S. schrieb:
> Wenn dir dein gesunder Menschenverstand sagt, das das ok ist und vor
> allem PE sauber aufliegt, dann kannst du es machen.

Das ist Anleitung zur Körperverletzung oder Brandstiftung oder Beides!

von Joachim B. (jar)


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Matthias S. schrieb:
> Mir ist auch keine Vorschrift bekannt, das man
> nicht drei auflegen kann

Der Elektromeister der bei mir die Anlage abnahm meinte 3 oder mehr 
Drähte dürfen nicht unter Schraubklemmen installiert werden, es kann 
"kippeln" mindestens ein Draht ist nicht fest!

Abhilfe Stiftkabelschuh
http://www.elektrotools.de/Produkt/Klauke-Stiftkabelschuh-0-5-1qmm-705

nicht verwechseln mit Aderendhülsen!

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Der Elektromeister der bei mir die Anlage abnahm meinte 3 oder mehr
> Drähte dürfen nicht unter Schraubklemmen installiert werden, es kann
> "kippeln" mindestens ein Draht ist nicht fest!

Da hat er mit Sicherheit Recht.

von Harald W. (wilhelms)


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Route_66 H. schrieb:

> Drei Leiter an Klemmen anschließen, die nur für zwei ausgelegt sind,
> geht gar nicht.

Es geht sogar recht einfach: Man biegt einen der drei Drähte
uförmig, sodas er rechts und links unter der Schraube sitzt.
Das die Schraube richtig angezogen werden muss (nicht zu fest
und nicht zu lose) setze ich hier mal voraus.

von Stefan F. (Gast)


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Schlechte Idee, denn das Kupfer gibt unter Druck langfristig nach. Eine 
doppelte Lage gibt noch sehr viel stärker nach, als ein einzelner Draht. 
Das wird Dir jeder Meister um die Ohren hauen!

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan F. schrieb:

> Schlechte Idee, denn das Kupfer gibt unter Druck langfristig nach.

Urban Legend

von Fruit (Gast)


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"Stefan F" du hast in letzter Zeit ja waghalsige Ideen hier..

von Stefan F. (Gast)


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Fruit schrieb:
> "Stefan F" du hast in letzter Zeit ja waghalsige Ideen hier..

Know-How aus der Berufsausbildung.

Ich will nicht ausschließen, dass die Zeit neue Erkenntnisse bringt. Zu 
meiner Zeit wurden Schraubklemmen gerade in großem Stil durch 
Federklemmen ersetzt.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan F. schrieb:

> Zu meiner Zeit wurden Schraubklemmen gerade in großem Stil durch
> Federklemmen ersetzt.

Ja, und vorher sind alle Geräte reihenweise durch lockere Schrauben
ausgefallen?

von Stefan F. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Ja, und vorher sind alle Geräte reihenweise durch lockere Schrauben
> ausgefallen?

Begründung war, dass zahlreiche Brände durch lockere Schraubklemmen in 
gealterten Elektroinstallationen ausgelöst wurden.

von Daniel S. (supernova01)


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Stefan F. schrieb:
> Begründung war, dass zahlreiche Brände durch lockere Schraubklemmen in
> gealterten Elektroinstallationen ausgelöst wurden.

Wer Altbausanierungen hinter sich hat, weiß das es stimmt! Aber es steht 
nie dabei ob es daran lag das Kupfer nachgegeben hat, oder ob die 
Schrauben nicht richtig angezogen wurden. Wie dem auch sei, die 
Federklemme löst wohl beide Probleme.

Ohne jetzt zu weit abschweifen zu wollen, die "neuen" 
Schneidklemmverbindungen in CEE Steckern beispielsweise taugen auch 
nichts, habe schon mehrere abgerauchte gesehen... Ihr wisst schon die wo 
man den flexiblen Draht selbst ohne die Isolierung zu entfernen rein 
steckt und dann zu klemmt...

Gruß
DS

von Joachim B. (jar)


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Stefan F. schrieb:
> Schlechte Idee, denn das Kupfer gibt unter Druck langfristig nach

nur verzinnte Litze!
Nicht Kupfer!

von Harald W. (wilhelms)


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Dennis S. schrieb:

> Aber es steht
> nie dabei ob es daran lag das Kupfer nachgegeben hat, oder ob die
> Schrauben nicht richtig angezogen wurden.

Wenn ich nach einem Umzug feststelle, das in der ca 30 Jahre
alten Verteilung 25 Schrauben fest sind und eine locker, ist
die Wahrscheinlichkeit gross, das diese eine Schraube von
vornherein nicht fest angezogen war.

> Wie dem auch sei, die Federklemme löst wohl beide Probleme.

Ob Federklemmen wirklich 30 Jahre und länger halten,
müssen sie erst noch beweisen.

von Stefan F. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Ob Federklemmen wirklich 30 Jahre und länger halten,
> müssen sie erst noch beweisen.

Wir sind bereits bei ungefähr 25 Jahren. Habe noch nichts grundsätzlich 
negatives gehört, außer dass es neben den guten auch schlechte Federn 
gibt, die nachgeben (war ja klar).

von Markus -. (mrmccrash)


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Harald W. schrieb:
> Dennis S. schrieb:
>
>> Aber es steht
>> nie dabei ob es daran lag das Kupfer nachgegeben hat, oder ob die
>> Schrauben nicht richtig angezogen wurden.
>
> Wenn ich nach einem Umzug feststelle, das in der ca 30 Jahre
> alten Verteilung 25 Schrauben fest sind und eine locker, ist
> die Wahrscheinlichkeit gross, das diese eine Schraube von
> vornherein nicht fest angezogen war.
>
>> Wie dem auch sei, die Federklemme löst wohl beide Probleme.
>
> Ob Federklemmen wirklich 30 Jahre und länger halten,
> müssen sie erst noch beweisen.

Bei dem, was ich bisher so gesehen habe, sind nach über 25 Jahren keine 
Ermüdungserscheinungen sichtbar gewesen. Ich denke, dass bei > 30 Jahren 
in einer ordnungsgemäß aufgebauten Anlage auch keine Probleme auftreten 
werden.

Die Dosenklemmen gibt es übrigens schon über 45 Jahre (1973 VDE 
Zugelassen):

https://www.elektronikpraxis.vogel.de/1951-der-federklemmanschluss-a-325261/

von jemand anderes (Gast)


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Wago221 und gut ists

von hinz (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Ob Federklemmen wirklich 30 Jahre und länger halten,
>> müssen sie erst noch beweisen.
>
> Wir sind bereits bei ungefähr 25 Jahren. Habe noch nichts grundsätzlich
> negatives gehört, außer dass es neben den guten auch schlechte Federn
> gibt, die nachgeben (war ja klar).

Steckklemmen gibt es in der Niederspannungsinstallation seit über 50 
Jahren.

von Stefan F. (Gast)


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hinz schrieb:
> Steckklemmen gibt es in der Niederspannungsinstallation seit über 50
> Jahren.

Ja schon, aber in großem Stil werden sie nach meinem Kenntnisstand erst 
seit den 90er Jahren verwendet.

von Andre (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> seit den 90er Jahren verwendet.

Ja okay. Wenn man dann auf den Tacho schaut, den Schock überwunden hat 
(Mist, bin alt geworden!), wird man feststellen dass die Dinger somit 
zwischen 20 bis 30 Jahren problemlos im Einsatz sind. Ansonsten wären 
die schon längst vom Markt verschwunden.

von Oink (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Kupfer gibt unter Druck langfristig nach.

Nö, und Kupfer schmiegt sich sogar maximal an/um die
Anpreßstelle (bei genügend Druck), was ein Vorteil ist.

(Und kennt jemand den Versuch mit einer Kupferstange in
einer einseitig fixierten Drehbank - viele Umdrehungen,
bis man überhaupt Wellen sieht auf der OF... und immer
noch halten die Atome zusammen. Super Material für jede
Art Verformung - jedoch nicht "selbstverformend"... :)

von Harald W. (wilhelms)


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hinz schrieb:

> Steckklemmen gibt es in der Niederspannungsinstallation seit über 50
> Jahren.

Sie wurden aber bis in die siebziger Jahre hinein in normalen
Wohnungen kaum verwendet.

von Daniel S. (supernova01)


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Oink schrieb:
> jedoch nicht "selbstverformend"...

Glas ist ja auch "k"eine Flüssigkeit.

von Stefan F. (Gast)


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Andre schrieb:
> wird man feststellen dass die Dinger somit
> zwischen 20 bis 30 Jahren problemlos im Einsatz sind.

Genau das habe ich doch geschrieben, bevor meine 25 Jahre in Frage 
gestellt wurden.

von Daniel S. (supernova01)


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Harald W. schrieb:
> Sie wurden aber bis in die siebziger Jahre hinein in normalen
> Wohnungen kaum verwendet.

Aber die 70iger sind ja auch nicht 25-30Jahre her, sondern schon eher so 
ca. "50" :-)

: Bearbeitet durch User
von Piter K. (kurczaq)


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WAGO 221-413 verwenden. Die sind sehr flach und passen unter die 
Steckdose

von Zeno (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Es geht sogar recht einfach: Man biegt einen der drei Drähte
> uförmig

Man biegt eine Öse.

Zwischen die Öse und die 2 anderen Leiter kommt eine U-Scheibe.

von Zeno (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Schlechte Idee, denn das Kupfer gibt unter Druck langfristig nach. Eine
> doppelte Lage gibt noch sehr viel stärker nach, als ein einzelner Draht.
> Das wird Dir jeder Meister um die Ohren hauen!

Ne das war bei Alu so. Deshalb sollte man bei Alu die Schrauben nach 
einen Jahr nochmals nach ziehen.

Im Übrigen gab's früher mal V-Dosen, wo man unter eine Schraube 4 Drähte 
klemmen konnte. Allerdings hat das nur mit Drähten gleichen Querschnitts 
funktioniert.

von Zeno (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Wir sind bereits bei ungefähr 25 Jahren. Habe noch nichts grundsätzlich
> negatives gehört, außer dass es neben den guten auch schlechte Federn
> gibt, die nachgeben (war ja klar).

Kann ich so nicht sagen. Bisher haben bei mir nur Steckdosen mit 
Federklemmung aufgegeben. Solche mit Schraubverbindung versehen hingegen 
seit gut 30 Jahren ihren Dienst. Der Fairness halber muß ich aber 
hinzufügen, daß ich mir bei Schraubklemmen die Mühe gemacht habe Ösen zu 
biegen.

von Harald W. (wilhelms)


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Zeno schrieb:

> daß ich mir bei Schraubklemmen die Mühe gemacht habe Ösen zu biegen.

Ich dachte, das machen nur die Ösis. :-)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Zeno schrieb:
> Bisher haben bei mir nur Steckdosen mit
> Federklemmung aufgegeben. Solche mit Schraubverbindung versehen hingegen
> seit gut 30 Jahren ihren Dienst.

Das kann ich bestätigen. Ich habe schon viele jämmerlich verschmorte 
Federklemmen gesehen, aber erst einmal eine verschmorte Schraubklemmung. 
Mir kommt dieser Federklemm-Mist mit seiner winzigen Kontaktfläche zum 
Kupfer des Kabels nicht in die Installation.

von Klemmschrauber (Gast)


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Hallo und eine Zusatzfrage

[Harald W. schrieb:
> Es geht sogar recht einfach: Man biegt einen der drei Drähte uförmig

Ähnlich bog ich die Grüngelben beim ersten Test zum O,  je zwei O unter 
einer Schutzkontaktschraube - das war nur am Sonntag so, ab heute ists 
wie im neuen Bild] mit den grauen 3x Federklemmen von Wago.

Ich hoffe WAGO steht nicht für WAckel-GOntakt ツ

Das bleibt jetzt so - da hängt eine µ-Welle dran bis nach dem Winter, 
dann schau ich nochmal nach.

Route_66 H. schrieb:
> ... Prüfung des ISO-Widerstandes und der Fehlerschleifenimpedanz.
Ups. Ich bekam aus dem Nachlasss eines Eli u.a. Werkzeug, Material und 
auch genau dafür ein Messgerät - habs vor der nächsten kostenpflichtigen 
Prüfung in der Bucht verkauft, also mit DMM gemessen: Isowiderstand 
L-N/PE > 2 MΩ (höchster Bereich), Widerstand N-PE einige 1/10 Ω, Abstand 
zum Zählerkasten < 5m.

Joachim B. schrieb:
> Abhilfe Stiftkabelschuh
> http://www.elektrotools.de/Produkt/Klauke-Stiftkabelschuh-0-5-1qmm-705

Die waren auch im Nachlass, hab sie wie Endhülsen genutzt um 
feindrähtige Litze zu Stifte zu "konvertieren". Auf die Idee, darin zwei 
Vollkupferadern zu verpressen kam ich nicht.

Zusatzfrage: Ist zulässig und gehts mit der Weidmüllerzange für 
Aderendhülsen?

von Joachim B. (jar)


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Klemmschrauber schrieb:
> Zusatzfrage: Ist zulässig

meinte der ElektroMeister der meine Anlage abgenommen hatte.

Klemmschrauber schrieb:
> gehts mit der Weidmüllerzange für
> Aderendhülsen?

ich denke nicht, falscher Anpressdruck!.

Die passenden Stiftkabelschuhe müssen natürlich passend gefüllt sein, 
z.B. 6mm² gelb mit 4x 1,5mm².
Hat man nur 3x 1,5mm² zu verbinden muss etwas Kupfer aus zusätzlich 
1,5mm² Ader rein!

von Max U. (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> ich denke nicht, falscher Anpressdruck!

Verlöten?

von Joachim B. (jar)


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Max U. schrieb:
> Verlöten?

Auf keinen Fall!

von Klemmschrauber (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Abhilfe Stiftkabelschuh
> http://www.elektrotools.de/Produkt/Klauke-Stiftkabelschuh-0-5-1qmm-705

Dort steht im Reiter Datenblatt:

Geeignet für massive Leiter: Nein
Geeignet für mehrdrähtige Leiter: Nein
Geeignet für feindrähtige Leiter: Ja

Hab ich massive Leiter? Ja.
Kann ich lesen? Ja.
Sehe ich ein widerspruch? Ja.

Siehst Du keinen? Weiß ich nicht, deswegen hake ich nach.

Würdest Du bitte so höflich sein und uns erklären, wieso das Datenblatt 
falsch ist?

Nicht dass solche Fehler in den besten Häusern vorkommen, aber das 
sollte doch bitte geklärt werden, bevor hier aufgrund von Falschberatung 
meine Bude abfackelt. Bist Du Fachmann oder Kruger-Duning?

von Klemmschrauber (Gast)


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Ach ja - kann ja mal passieren, richtig heißts umgekehrt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Dunning-Kruger-Effekt

von Joachim B. (jar)


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Klemmschrauber schrieb:
> Hab ich massive Leiter? Ja.
> Kann ich lesen? Ja.
> Sehe ich ein widerspruch? Ja.
>
> Siehst Du keinen? Weiß ich nicht, deswegen hake ich nach.
>
> Würdest Du bitte so höflich sein und uns erklären, wieso das Datenblatt
> falsch ist?

kannst du lesen?

Joachim B. schrieb:
> Der Elektromeister der bei mir die Anlage abnahm meinte 3 oder mehr
> Drähte dürfen nicht unter Schraubklemmen installiert werden, es kann
> "kippeln" mindestens ein Draht ist nicht fest!
>
> Abhilfe Stiftkabelschuh
> http://www.elektrotools.de/Produkt/Klauke-Stiftkabelschuh-0-5-1qmm-705
>
> nicht verwechseln mit Aderendhülsen!

wie gesagt, der Meister der bei mir die Anlage abnahm gab den Tipp und 
noch 30 Jahren in Betrieb ohne Probleme kann das nicht so falsch gewesen 
sein.

Besser jedenfalls als kipplige 3-fach Klemmung

Klemmschrauber schrieb:
> Geeignet für mehrdrähtige Leiter: Nein
> Geeignet für feindrähtige Leiter: Ja

irgendwie widersprüchlich, sind feindrähtige Leiter keine mehrdrähtigen 
Leiter?

Es war nur der Rat der mir vom abnehmenden El.Meister gegeben wurde.
Es gibt ja neuerdings auch die flachen Wago-Steckklemmen als von 2 bis 5 
als 4er genau für 2 Abgänge einen zuführenden und einen unter die 
Schraubklemme falls Abzweige gebraucht werden.

https://www.amazon.de/Wago-Klemmen-Sortiment-Steckklemmen-Set/dp/B00VHM64VO

: Bearbeitet durch User
von Manuel X. (vophatec)


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Mehrere Drähte unter eine Schraubklemme die keine Druckplatte o.ä. hat 
ist schlicht nicht erlaubt, da die nötige Kontaktkfraft nicht 
sichergestellt werden kann (Din EN 60998-2-1 VDE 0613-2-1).

Die Variante mit den Steckklemmen zum verteilen und davon zur Steckdose 
abzweigen is an sich ok. Es muss halt sichergestellt sein das der 
Maximalstrom nicht überschritten wird, aber das sollte ja durch den zur 
Leitung passenden LSS gegeben sein.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> irgendwie widersprüchlich, sind feindrähtige Leiter keine mehrdrähtigen
> Leiter?
"feindrähtige" Leiter haben eben ist hat noch etwas feinere Litzen drin 
als  als "mehrdrähtige"...

Ich schaue da statt auf eine Information eines Versandhauses eher ins 
Datenblatt des Herstellers und finde dort auf Seite 158 dann auch eine 
recht klare Darstellung und den Verweis, dass nur "fein- und 
feinstdrähtige" Leiter dort rein dürfen:
https://flipbooks.klauke.com/hauptkatalog-mai-2019/160/#zoom=z

> Es war nur der Rat der mir vom abnehmenden El.Meister gegeben wurde.
Fazit: obwohl man es natürlich "kann", darf man mit diesem Kabelschuh 
keine 3 Starrleiter zusammenfassen. Das hat der Hersteller nicht 
vorgesehen. Denn er hat schon überhaupt nicht vorgesehen, dass damit 
überhaupt mehrere Leitungen zusammengefasst werden...

: Bearbeitet durch Moderator
von Joachim B. (jar)


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Lothar M. schrieb:
> Fazit: obwohl man es natürlich "kann", darf man mit diesem Kabelschuh
> keine 3 Starrleiter zusammenfassen. Das hat der Hersteller nicht
> vorgesehen. Denn er hat schon überhaupt nicht vorgesehen, dass damit
> überhaupt mehrere Leitungen zusammengefasst werden...

für meinen Elektriker Cousin der richtig dicke Leitungen verlegt hat 
sind 1,5mm² natürlich "Feinstleiter" :)

mal unter uns "Pastorentöchtern" was soll schlimm sein mit der richtigen 
Zange 4x 1,5mm² in eine 6mm² Hülse zu verpressen?
Hauptsache ist doch das es fachgerecht gemacht wurde, die Leiter nicht 
angekerbt sind die Biegeradieen eingehalten wurden, die Hülse dicht ist, 
keine Luft, kein Spielraum, nicht zermatscht.

Ich warte gespannt auf eine Erklärung.

Schlimmer fand ich das durch Profiinstallateure im Sichrungskasten fast 
alle Schrauben lose waren!

von Cyblord -. (cyblord)


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Joachim B. schrieb:
> Schlimmer fand ich das durch Profiinstallateure im Sichrungskasten fast
> alle Schrauben lose waren!

Whataboutism ist noch schlimmer.

von Joachim B. (jar)


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Cyblord -. schrieb:
> Whataboutism ist noch schlimmer.

auch wieder wahr, aber was nicht immer wahr oder sinnvoll ist ist 
Geschriebenes, wie:

Lothar M. schrieb:
> und den Verweis, dass nur "fein- und
> feinstdrähtige" Leiter dort rein dürfen:
> https://flipbooks.klauke.com/hauptkatalog-mai-2019/160/#zoom=z

und lese dort nach DIN, die mir nicht vorliegt und wo ich nicht mal 
weiss ob sie diesen genannten Anwendungsfall berücksichtigen.
Es steht so vieles geschrieben, nicht immer sinnvoll, nicht immer 
richtig.

von Harald W. (wilhelms)


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Joachim B. schrieb:

> mal unter uns "Pastorentöchtern" was soll schlimm sein mit der richtigen
> Zange 4x 1,5mm² in eine 6mm² Hülse zu verpressen?

Das die da vielleicht garnicht reinpassen? Und mit Sicherheit nicht
gasdicht verpresst werden können. In guter Test wäre, ob man den
Draht aus der Hülse rausziehen kann. Macht man eine richtige Pres-
sung mit mehrdrähtigen Litzen, wird der Draht beim Zugversuch aus-
serhalb der Pressung reissen. Das hat uns mal ein Vertreter recht
eindrucksvoll gezeigt. Für die passende Zange wollte der damals
allerdings auch 1000DM haben. Das wird sicherlich in EUR heutzu-
tage nicht weniger sein.

von Joachim B. (jar)


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Harald W. schrieb:
> Macht man eine richtige Pres-
> sung mit mehrdrähtigen Litzen, wird der Draht beim Zugversuch aus-
> serhalb der Pressung reissen

bekannt, nur wer macht das auf der Baustelle? an der Steckdose? in der 
Produktion?

Niemand, wer aber neugierig ist dem steht es doch frei das mal zu 
machen.

von Harald W. (wilhelms)


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Joachim B. schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Macht man eine richtige Pres-
>> sung mit mehrdrähtigen Litzen, wird der Draht beim Zugversuch aus-
>> serhalb der Pressung reissen
>
> bekannt, nur wer macht das auf der Baustelle? an der Steckdose? in der
> Produktion?
>
> Niemand, wer aber neugierig ist dem steht es doch frei das mal zu
> machen.

Es ging mir hier eigentlich um die grundsätzliche Frage.
Ich glaube nach wie vor, das eine gute Verschraubung
meist besser ist, als eine Federklemme oder eine schlechte
Verpressung.

von Klemmschrauber (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Besser jedenfalls als kipplige 3-fach Klemmung

Der Punkt ist die Zulassung, Federkontakte ja, Stiftquetscher nein.

Ich hatte sehr sorgfältig auf Zugfestigkeit geprüft. Im Elternhaus 
verantworte ich das problemlos, hier darf ich kein "Pfusch" 
hinterlassen.

Im Schadensfall kommt ggf. ein vom Gericht bestellter Meister, da müssen 
die Reste sachlich plausibel sein.

Ich war Haustechniker (TV,SAT, Weissgeräte) und ich will das noch 
entspannte Mietverhältnis zur betagten Vermieterwitwe nicht mit 
Kleinkram belasten.

Sorry für die Retour-Kröte, nimms nicht allzu persönlich.

Lothar M. schrieb:
> auf Seite 158 dann auch eine
> recht klare Darstellung und den Verweis, dass nur "fein- und
> feinstdrähtige" Leiter dort rein dürfen:

Alles klar.

Ich recherchierte auch etwas zur Lötbarkeit der Stiftquetscher und 
einige Hersteller bewerben das in ihren PDF-Infos, andere schweigen sich 
vornehm  aus, andere lehnens abmir Verweis: Es kann zu... kommen. D.h. 
wenn mans richtig macht wärs OK. Nichts genaues... wie so oft.

Danke Forum, alles gut!

von Joachim B. (jar)


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Klemmschrauber schrieb:
> Sorry für die Retour-Kröte, nimms nicht allzu persönlich.
> Ich recherchierte auch etwas zur Lötbarkeit der Stiftquetscher und
> einige Hersteller bewerben das in ihren PDF-Infos, andere schweigen sich
> vornehm  aus, andere lehnens abmir Verweis: Es kann zu... kommen. D.h.
> wenn mans richtig macht wärs OK. Nichts genaues... wie so oft.

ne alles gut, jeder weiss das viel geschrieben wird, nicht alles ist 
belastbar, ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen das gut gepresste 
Stiftkabelschuhe auch halten, jedenfalls besser als zu viele Adern 
versuchen schraub zu verbinden, die sind auch bei Druckplatten in 
Steckdosen nicht sicher, selber probiert, eine Ader konnte ich immer 
rausziehen, es drückt eben mies.

Manuel X. schrieb:
> Mehrere Drähte unter eine Schraubklemme die keine Druckplatte

und 3 verdrillte 1,5mm² bekommt man auch als Öse gebogen nicht unter die 
Schraube, die ist zu kurz!

: Bearbeitet durch User
von Klemmschrauber (Gast)


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OK, alles gut

Joachim B. schrieb:
> und 3 verdrillte 1,5mm² bekommt man auch als Öse gebogen nicht unter die
> Schraube, die ist zu kurz!

Ich hatte genau zwei PE-Schrauben mit übergrossem Kopf ohne 
Zusatzscheiben, wo 2x2 Os (Oesen) übereinander problemlos gut+fest 
klemmten.

Bei den Quadratscheiben hätten vier Adern neneneinander richtig fest 
geklemmt werden können.

Vielleicht war das bei Busch-Jäger sogar so gewollt?

Ich meine, wenn 2+1 ging, sicher auch 2+2 und das nicht als Fehler, 
sondern ein Feature - durch die Schrauben- und Quadratschraubenbreite 
von Entwicklern ja bewußt genauso geplant und möglicherweise sogar in 
den späten 1970-ern extra so beworben?

Glück wärs, der Busch-Jäger-Entwickler liest das und meldet sich. Den 
Thread-Titel kann ich ja nicht mehr ändern - ich probiers dennoch,

LG

von Joachim B. (jar)


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machs dir leichter, nimm die Wago 2273-204 und gut ist, da muss keiner 
rumrätseln.

von Klemmschrauber (Gast)


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Manuel X. schrieb:
> Mehrere Drähte unter eine Schraubklemme die keine Druckplatte o.ä. hat

Ist mit Druckplatte die von mir so benannte "Quadratscheibe" unter dem 
Schraubenkopf gemeint, oder das darunter befindliche Gegenstück?

Ich sah mir gerade eine weitere NOS-Busch-Jäger Verschraubung genauer 
an:

+ meine, das sind richtige Mini-Schraubstöcke, aber nicht mit 
Parallelbacken, wo irgendetwas kippeln könnte, sondern genial ausgedacht 
mit einer Arkade/Klammer "(" die durchaus vier 1,5 mm² Adern mit 
zunehmendem Schraubendruck von der Peripherie zur Mitte gegeneinander 
festpressen, so daß keine Leitung kippeln kann = Drift schon 
physikalisch-topologisch in 3D  unmöglich.

Ich hätte für die Idee ein Patent angemeldet - vermutlich ists zu spät. 
Möglicherweise gibts diese Druckverteilungsidee seit > 2000 Jahren?

Wieso hatte die Römer diese Idee schon ohne Steckdosen - was haben die 
denn geklemmt?

von ichbin (Gast)


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Zeno schrieb:
> Man biegt eine Öse.
>
> Zwischen die Öse und die 2 anderen Leiter kommt eine U-Scheibe

Und dann kriegst Du den Deckel nicht mehr korrekt drauf weil das 
Kostrukt zu dick aufträgt...

von Cyblord -. (cyblord)


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ichbin schrieb:

> Und dann kriegst Du den Deckel nicht mehr korrekt drauf weil das
> Kostrukt zu dick aufträgt...

Wozu gibt es Klebeband?

von Klemmschrauber (Gast)


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ichbin schrieb:
> Und dann kriegst Du den Deckel nicht mehr korrekt drauf weil das
> Kostrukt zu dick aufträgt...

Bei meiner Ersatzdose von Busch-Jäger nicht, habs gerade mit 2 Lagen 1,5 
mm² getestet und das Ergebnis fotografiert:

Der Abstand Schraubenkopf - Gehäuse ist mit > 1mm unkritisch.

ABÄR NICHT NACHMACHEN - FREIHÄNDIG ERHÖHTE UNFALLGEFAHR

Ich musste mit Handschuhe hantieren und beim zweiten Versuch die Dose in 
den Schraubstock spannen, was absolut unrealistisch ist.

1) Vorbereitung

Die Form ist tricky, nach dem Formen Öse geradegebogen um die Länge der 
Abisolierung in der Zange einzustellen, hier eine Strippax.

Die Ösen dann einzeln unter die Schraube mit der Quadratscheibe 
verschraubt, flachgepresst und wieder gelöst.

1) Test mit zwei Ösen je 1,5 mm²

Die Quadratscheibe drehte sich zuerst mit, bis die Schraube ihren Sitz 
fand, dann rastete sie sauber ein und hatte gute Führung.

Der Anpressdruck bis zum Punkt wo "nichts mehr geht" war höher als beim 
Vorbereiten. Das ging gerade so noch freihändig = realistisch.

2) Test mit drei Ösen

Die Quadratscheibe drehte sich zuerst mit, bis die Schraube ihren Sitz 
fand, dann rastete sie ein, hatte aber keine gute Führung und musste mit 
einer zweiten Klinge gegengedreht werden.

Der Anpressdruck bis zum Punkt wo "nichts mehr geht" war wesentlich 
höher als beim ersten Test und die Dose musste in den Schraubstock, 
sonst war der Punkt nicht zu finden. Das Material wurde sehr stark 
beansprucht RISSGEFAHR!

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