Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik **** Weihnachtsaktion Bauteile gegen Gute Tat ***


von Jens M. (Gast)


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Hallo Liebe Gemeinde,

in einem Monat ist Weihnachten. Hier eine kleine Spendenaktion.

Auf den Fotos sind ein paar IC's (Stangenware) die ich nicht mehr 
brauche.
Kostenlos abzugeben, auch einzelne Stangen sind möglich.

Nach Möglichkeit dafür etwas Gutes Tun
Z.b. jemandem der auf der Straße lebt eine warme Suppe bringen
Oder eurer alten Nachbarin ein Essen bringen.
Oder ein paar Meisenringe raushängen

oder oder oder

Wer einen Fotonachweis reinstellt braucht kein Porto zahlen (nur seine 
Adresse  per boardmail an mich).

Wer nur schreiben möchte was er getan hat schickt mir bitte eine
DHL (o. ä) Paketmarke/Warensendung etc mit der Lieferadresse.

von Guest (Gast)


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Ich habe heute eine alte Oma über die Straße gebracht, die hat sich aber 
gewehrt...

von Lukas (Gast)


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Das genügt, jetzt MUSST du das alles nehmen.

von Bibi (Gast)


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Ich war heute artig.

von ... (Gast)


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Jetzt zieht das doch nicht so ins lächerliche.
Ich finde das ist eine gute Idee. Auch um mal Leute zum nachdenken zu 
bringen, nicht immer nur egoistisch zu sein.

Oft kann man doch Leuten durch eine kleine liebe Geste eine große Freude 
machen, ohne gleich wie Greta die Welt retten zu müssen.

Gebt einfach mal dem Obdachlosen 10 € auch wenn er sich vielleicht 
Schnaps dafür kauft. Oder gebt dem Kellner im Restaurant 10 € extra 
Trinkgeld. etc.

von Theor (Gast)


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Nette Idee. :-)

von Susi Sorglos (Gast)


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Leider kann ich diese Typen auf dem Bild kaum erkennen.
Bald werde ich dem Weihnachtsmann den Sack tragen.

von Rick SΛnchez .. (Gast)


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... schrieb:
> Oft kann man doch Leuten durch eine kleine liebe Geste eine große Freude
> machen, ohne gleich wie Greta die Welt retten zu müssen.

Stimmt. Beruflich bin ich oft bei privater Kundschaft. Dabei treffe ich 
auch viele ältere und alleinstehende Menschen an. Man glaubt gar nicht, 
wie dankbar diese Leute sind, wenn man nur ein paar Minuten mit ihnen 
spricht. Teilweise sehr traurig, was man da so erlebt und wie 
Eltern/Großeltern von Kindern oder der Verwandtschaft alleine gelassen 
werden...

von ... (Gast)


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Ich finde es traurig, das mittlerweile in unserer Gesellschaft viele 
einen moralischen Ablasshandel betreiben, indem sie z.B. die Grünen 
wählen, damit diese die Welt für sie retten und dabei das Elend zu ihren 
Füßen vollkommen übersehen oder ignorieren.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Ich habe gestern in der Nachbarschft:
-ein E-bike
-eine Heckenschere
-einen Rasenmäher
repariert
Hat sich so ergeben, weil einer mal vorige Woche die gesamte 
Nachbarschft zum Kaffee mit Kuchen eingeladen hat, sozusagen mein 
privates repair-Cafe. Mir macht sowas Spass, wenn es sich mit kleinem 
Aufwand erledigen lässt statt immer alles wegzuschmeissen und neu zu 
kaufen.
Und nein, ich will die ICs nicht :-)
Sind auch alles ältere Leute, mit denen wir rel. wenig Kontakt haben, 
obwohl wir nun fast 20 Jahre hier wohnen.

Schlimm fand ich, dass die sich zwar sehr drüber gefreut haben, aber 
allesamt unbedingt dafür bezahlen wollten, um ja nicht in irgendeiner 
"Schuld" zu stehen und sich sichtlich unwohl fühlten das nicht 
"begleichen" zu dürfen.

Find ich nicht gut, dass immer alles irgendwie mit Geld aufgewogen 
werden muss. Da sind wir auf keinem guten Weg, dass alles immer seinen 
Preis haben muss.
Ok, heute kamen 2 Flaschen Wein und noch ein Kuchen, das ist dann auch 
in Ordnung.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Ich habe heute eine alte Oma über die Straße gebracht
Solange Du sie nicht auch noch um die Ecke gebracht hast alles gut.

Spaß beiseite, finde die Aktion gut. Schöne Idee, aber es ist leider 
nichts dabei, womit ich was anfangen könnte.

von Weihnachtsmann (Gast)


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Jens M. schrieb:
> Nach Möglichkeit dafür etwas Gutes Tun
> Z.b. jemandem der auf der Straße lebt eine warme Suppe bringen

Das ist weltfremd! Berber freuen sich über eine Flasche Wodka.
(z.B. LIDL, 0,7l, 37,5 Vol-%, 4,79€). Keinen Alkohol, wohl aber
eine warme Mahlzeit bekommen sie bei der Tafel oder einer der
vielen karitativen Organisationen.

von Maxe (Gast)


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H.Joachim S. schrieb:
> Schlimm fand ich, dass die sich zwar sehr drüber gefreut haben, aber
> allesamt unbedingt dafür bezahlen wollten, um ja nicht in irgendeiner
> "Schuld" zu stehen und sich sichtlich unwohl fühlten das nicht
> "begleichen" zu dürfen.
>
> Find ich nicht gut, dass immer alles irgendwie mit Geld aufgewogen
> werden muss. Da sind wir auf keinem guten Weg, dass alles immer seinen
> Preis haben muss.
Seh ich auch so, der Kapitalismus nagt sich leider in jede hinterletzte 
Ecke der Gesellschaft.

von Martin (Gast)


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Ich deine Aktion super! Ich hätte auch noch Bauteile beizusteuern... 
Bisher wollte aber ja noch keiner so recht welche.

von Joachim S. (oyo)


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Weihnachtsmann schrieb:
> Jens M. schrieb:
>> Nach Möglichkeit dafür etwas Gutes Tun
>> Z.b. jemandem der auf der Straße lebt eine warme Suppe bringen
>
> Das ist weltfremd! Berber freuen sich über eine Flasche Wodka.
> (z.B. LIDL, 0,7l, 37,5 Vol-%, 4,79€). Keinen Alkohol, wohl aber
> eine warme Mahlzeit bekommen sie bei der Tafel oder einer der
> vielen karitativen Organisationen.

Ich habe eine Tante, die obdachlos, aber keineswegs Alkoholikerin oder 
sonst irgendwie drogensüchtig ist.

Vielleicht ist sie damit wirklich eher die Ausnahme als die Regel (ich 
weiss es schlicht nicht - sie ist die einzige Obdachlose, die ich kenne, 
ich habe also weiss Gott kein repräsentatives Bild von allen 
Obdachlosen).
Aber schon diese eine Ausnahme genügt mir, um zu wissen, dass eben 
keineswegs alle Obdachlosen Alkoholiker sind.

Zumindest in ihrem Fall ist es aber tatsächlich so, dass Hunger eher 
keines ihrer Haupt-Probleme ist. Warme Mahlzeiten sind jetzt zwar eher 
die Ausnahme, aber sie bekommt regelmässig nachts bei irgendeinem 
Bäcker/Shop eine Tüte mit unverkauften Backwaren des Vortags geschenkt, 
weit mehr als sie essen kann. Mglw. haben andere Obdachlose aber nicht 
ganz so viel Glück - in gewisser Hinsicht hat sie einen leichten 
"Vorteil" gegenüber anderen Obdachlosen, weil sie einerseits Frau und 
andererseits schon über 75 Jahre alt ist, damit erzeugt sie mehr Mitleid 
als Andere.

Ihre grössten Problem sind meinem Eindruck nach eher:

1) eine warme Schlafgelegenheit für die Nacht zu finden. Es gibt zwar 
durchaus Angebote, wo Obdachlose über Nacht bleiben können. Teilweise 
hat sie die auch schon genutzt, aber in aller Regel vermeidet sie so 
etwas mittlerweile. Die Zustände dort scheinen üblicherweise wohl so 
übel zu sein, dass sie den harten Boden irgendeines Bahnsteigs oder 
einer Toilette gegenüber solchen Örtlichkeiten vorzieht. (Ein grosses 
Problem ist wohl, dass man in Obdachlosenunterkünften in aller Regel 
kein eigenes Zimmer hat und dort extrem viel geklaut wird)
Und wenn sie denn mal ein halbwegs warmes Plätzchen findet, wo sie sich 
zum Schlafen hinlegt, dann wird sie dort nur allzu oft auch schnell 
wieder vom lokalen Ordnungsdienst vertrieben. Häufig schütten auch 
Jugendliche ihre Getränke über sie aus o.Ä....
Alle paar Wochen gönnt sie sich mal, in irgendeiner billigen Absteige 
eine Nacht zu bleiben und in einem echten Bett zu schlafen. Aber das 
geht natürlich schon finanziell nur ganz selten. Ganz davon abgesehen, 
dass die meisten Hotels sie gar nicht erst aufnehmen würden.

2) Dass sie ihr gesamtes Hab und Gut immer mit sich herumschleppen muss. 
Alles hängt in zig Tüten verpackt an ihrem kleinen Klappfahrrad. 
Unglaublich, wie schwer dieses Fahrrad ist! Damit kommt sie unmöglich 
irgendeine Treppe hoch, und in irgendein Gebäude (z.B. einen Supermarkt, 
ein Geschäft, eine Behörde o.Ä.) zu gehen ist eine 
Riesen-Herausforderung. Denn sie traut sich nicht, all ihr weniges Hab 
und Gut unbeaufsichtigt draussen stehen zu lassen - andererseits ist man 
in den allerwenigsten Lokalitäten erfreut, wenn da jemand mit einem 
vollgepackten Fahrrad durch die Räume streift.
In der Praxis muss sie daher ständig ihre Sachen für ein paar Stunden 
oder Tage in einem Bahnhofs-Schliessfach einschliessen, was extrem in's 
Geld geht.

3) Kaum Möglichkeiten, sich mal zu duschen oder die Klamotten zu 
waschen.

Fazit: Einem Obdachlosen wirklich zu helfen, ist meinem Eindruck nach 
leider echt schwer. Ihnen mal was zu essen zu geben ist zwar sehr 
löblich und immer besser als nichts zu tun, aber Hunger dürfte wirklich 
eher eines der kleineren Probleme der meisten Obdachlosen hierzulande 
sein. Aber wer will schon einen Obdachlosen über Nacht bei sich 
aufnehmen, sie bei sich duschen oder die eigene Waschmaschine nutzen 
lassen? Fast niemand, was ich auch gut verstehen kann...

Ich glaube, womit man vielen Obdachlosen eher helfen kann als mit etwas 
zu essen oder Almosen, ganz für umme, und ohne ihn gleich bei sich 
aufzunehmen o.Ä.:
Indem man sich einfach mal ein paar Minuten Zeit nimmt und mit ihnen 
redet.  Sich erkundigt, wie es ihnen so gut, was ihre grössten 
Probleme/Sorgen sind, wie sie zu diesem Schicksal gekommen sind usw. 
Ihnen einfach mal zuhört und ihnen so das Gefühl gibt, Menschen mit 
einem gewissen Wert zu sein. Und nicht nur Abschaum, auf den man nur 
herabschaut.

p.s.: Eine echt tolle Idee von Dir, Jens-Martin!

von Joe J. (neutrino)


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Joachim S. schrieb:
> Indem man sich einfach mal ein paar Minuten Zeit nimmt und mit ihnen
> redet.

In einer Doku wurde mal berichtet, dass sich die meisten solcher 
Menschen weder Essen, Alkohol oder Zigaretten wünschen, sondern einfach 
nur etwas sozialen Kontakt.

von Jens M. (Gast)


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Danke erstmal für die vielen positiven Rückmeldungen.

Es ist eine Idee, wir können das gerne ausbauen. Wer etwas anzubieten 
kann schickt mir eine boardmail oder stellt es selbst hier rein.

Sicher ist es keine Lösung mal jemandem einen Kaffee zu kaufen, aber es 
ist eine Geste. Oft hilfreich, wenn auch nicht materiell.

Hilft es denn eine heiße Suppe zu kaufen? Nach meiner Erfahrung ja. Auch 
wenn es irgendwo in der Gegend eine Tafel oder soziale Einrichtung gibt. 
Es ist nicht so einfach sich da in die Schlange zu stellen. Probiert es 
mal selbst, mit einem alten Mantel.

Meine Familie hat früher die alten Leute im Haus (5 stöckiges Mietshaus) 
mitbekocht. Teilweise noch in der Umgebung. Das war einfach 
selbstverständlich und wir Kinder haben das dann verteilt (und das 
"Trinkgeld" heimlich eingesackt). Viele könne sich nicht vorstellen wie 
sehr das den Alten geholfen hat ein eigenständiges Leben zu führen.


Zum Thema Menschen die auf der Strasse leben:
Es gibt einfach Unterschiede. Hobos die es nicht anders wollen. 
Verwirrte die keine eigene Wohnung halten können, süchtige, vom 
Schicksal geschlagene und und und.

Niemand muss sich da verantwortlich fühlen oder jemanden aufnehmen. Es 
gibt keine allgemeingültige Regel. Aber warum nicht der grassierenden 
Gleichgültigkeit ein klein wenig Wärme entgegen halten?

von Tom (Gast)


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Der erste Thread hier im Forum wos warm ums Herz wird und man nicht nur 
den Eindruck von Nörglern und Egoisten hat..
Schön. Frohe Weihnachten!?

von Hugo H. (hugohurtig1)


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Jens M. schrieb:
> Nach Möglichkeit dafür etwas Gutes Tun
> Z.b. jemandem der auf der Straße lebt eine warme Suppe bringen
> Oder eurer alten Nachbarin ein Essen bringen.
> Oder ein paar Meisenringe raushängen

Löblich - aber

"Z.b. jemandem der auf der Straße lebt eine warme Suppe bringen"

Da gibt es viele Teestuben etc., die sich darum kümmern.
Ich bin da vielleicht etwas radikal - aber wer auf der Straße leben 
möchte (in DE muss das niemand), der muss auch alleine klar kommen.

"Oder eurer alten Nachbarin ein Essen bringen."

Prima Idee, meine Erfahrung sagt mir aber es ist sinnvoller beim Einkauf 
oder ggf. der Wohnungsreinigung etc. etwas zu unterstützen. Ältere 
Menschen brauchen auch etwas Beschäftigung (z. B. Kochen) und fühlen 
sich gerne weitgehend selbständig. Ich unterstütze eine Nachbarin bei 
ihren "Behörden-Aktivitäten" - das nimmt sie gerne an. Sie weist aber 
immer wieder auf ihre Selbständigkeit hin.

"Oder ein paar Meisenringe raushängen"

Mache ich - aber nur wenn Schnee liegt und es krachend kalt ist. 
Ansonsten ist das "kontra-produktiv".


Ich gebe (selten - zugegeben) manchen Menschen (ich "hatte" da eine Zeit 
lang  einen sehr zurückhaltenden alten Mann) die nicht betteln (ich mag 
keine "Berufs-Bettler"), gerne mal 20 oder 50 € in die Hand - wenn ich 
meine, dass die es gut gebrauchen können. Um Peinlichkeiten zu vermeiden 
drücke ich denen das einfach in die Hand und gehe weiter - ich möchte 
nicht, dass jemand sich bedanken muss.

Beides (die Unterstützung der Nachbarin und vermutlich bedürftiger 
Personen) gibt mir ein gutes Gefühl. Ich brauche keine Bauteile - nur 
mal so, als Anregung.

: Bearbeitet durch User
von Paule (Gast)


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Hallo

wenn du mal in einer Großstadt und noch schlimmer einer touristisch 
interessanten Großstadt unterwegs warst sind dir sicher die leider 
überall vorhandenen und immer gleichen "Profibettler" aufgefallen.
Auch wenn du den ÖPNV unterhalb der IC bzw. ICE Klasse nutzt sind werden 
dir so einige sehr suspekte Zeitgenossen zu Augen gekommen sein bei den 
man es geradezu "riechen" kann das es sich um Betrüger und Schmarotzer 
handelt.

Und wenn man mit diesen Zeitgenossen mehr oder weniger regelmäßig 
zusammen trifft ist es nur verständlich das man eine gewisse Vorsicht 
bis zum stillen Zorn entwickelt.
Das kann natürlich nicht der verstehen der immer mit seinen eignen Auto 
im "ländlichen" Umland unterwegs ist, dessen Arbeitsplatz sich in 
irgendwelchen "Lummerland" Städtchen oder Gewerbegebieten befindet, 
seine Einkäufer bei Discounter in der "sauberen" Heimatgemeinde tätigt 
und den Rest online erledigt bzw. Urlaub und Reisen entsprechen 
einrichtet.


Und wenn es jetzt auch ein wenig wie Kindergarten klingt:

Wer gibt denn den Arbeiter in der Produktion, Instandhaltung oder 
Angestellten im Büroumfeld ein Trinkgeld? Niemand bzw. kommt gleich der 
dumme Verdacht der Bestechlichkeit auf.
Aber auch der Ingenieur, Dr. in Irgendwas, Entwickler,LKW Fahrer im 
Fernverkehr usw. bekommt "nie" ein Trinkgeld oder ein wirklich ehrlich 
gemeintes Dankeschön.

"Nebenbei" haben wir auch ein Sozialsystem das niemand im Stich lässt 
der sich an minimale soziale Spielregeln hält und natürlich sich hier 
natürlich legal aufhält (ist aber auch nicht anders in den 
Beneluxländern, Frankreich, Italien, Polen, Großbritannien ....) - 
natürlich kann man dort nicht erwarten das man die gleichen 
Möglichkeiten hat wie jemand der selbst sein Einkommen erwirtschaftet - 
aber Obacht, Wärme und Nahrung sind auch jeden Fall gesichert.
Man muss sich halt nur an minimales soziale Regeln halten und natürlich 
auf seine Rechte bestehen und darum Kämpfen.
Die Sozialämter bzw. deren Mitarbeiter kommen natürlich nicht vorbei und 
suchen nach Bedürftigen.

Und das man unter diesen Bedingungen schon mal etwas kritischer ist und 
damit eventuell einigen Mitmenschen unrecht antut ist halt so.
Aber ist das nicht überall so?

Und das gerade zur Weihnachtszeit auf die Tränendrüse gedrückt und 
emotional besetzt an den "Brieftaschen" gezupft wird trägt bei denkenden 
Menschen der Klassen welche den Karren "Staat und Sozialsystem" am 
laufen halten auch nicht unbedingt zur bedingungslosen empathie bei.

Paule

von Eff vorEff (Gast)


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Ich (m. 47) habe vor wenigen Tagen zum 2ten Mal an meiner damals (vor 23 
J.) überbezahlten Faserpelzinnenjacke den Reißverschluss ersetzt und 
selber eingenäht.

Direkt hat die Gesellschaft nichts davon; im Gegenteil habe ich 
Reparaturnäharbeit verhindert, Textilabfallsortierarbeit verhindert, 
Neuverkaufarbeit inkl. vorangehender Handelsarbeit verhindert (zumindest 
für ein Kleidungsstück, nicht für den neuen Reißverschluss) und was man 
sonst noch dazu aufbilanzieren will.
Ich habe gut 4h daran gesessen: auftrennen und v. Hand einnähen.
Nein, ich nähe seltener als 1x alle 2 Jahre und habe das Nähhandwerk 
nicht beigebracht bekommen.

Trotzdem bin ich der Meinung dass dies eine Gute Tat meinerseits war.
Ich benötige trotzdem keines der angebotenen ICs und finde J-Ms Aktion 
toll!

von Hugo H. (hugohurtig1)


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Eff vorEff schrieb:
> Trotzdem bin ich der Meinung dass dies eine Gute Tat meinerseits war.

Na, wenigstens Einer :-)

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

ich muss das Thema obdachlos nochmal aufgreifen weil es angesprochen 
wurde.
Wodurch wird man in D obdachlos? Das ist in unserem Sozialsystem 
eigentlich nicht möglich. Ich kann es mir aktuell nicht erklären, 
deswegen die Frage. Man geht auf das Amt und beantragt Harz IV und der 
Rest ergibt sich dann.

von Geschockter (Gast)


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Veit D. schrieb:
> Wodurch wird man in D obdachlos? Das ist in unserem Sozialsystem
> eigentlich nicht möglich.

Wegen Leuten, die so denken, wie du, IST das leider sehr wohl möglich!

Gerade im TV gesehen: Eine Frau wird vom Mann geschlagen, flüchtet ins 
Frauenhaus. Dort muss sie Logie aber selber bezahlen und da sie kein 
Geld hat, muss sie raus. Nun wohnt sie im Obdachlosenaysl, kriegt keinen 
Job, weil sie keine Wohnung hat und keine Wohnung, weil sie keinen Job 
hat. Sie wird auf der Strasse landen.

Vor einigen Wochen kam ein Film über einen ehemaligen IBM Ingenieur aus 
München, der seit 4 Jahren obdachlos ist, weil ihm gekündigt wurde und 
er mit damals Ü50 keinen Job mehr bekam. Der war erst in Sozialhilfe, 
dann Harz4 ohne Geld, bis sein Haus weg war. Er kriegt keine Wohnung, 
weil er keinen festen Job hat. Mittlerweile kriegt er H4 kann davon aber 
nichs bezahlen und Sozialwohnungen sind belegt.

von Hugo H. (hugohurtig1)


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Joachim S. schrieb:
> Ich habe eine Tante, die obdachlos, aber keineswegs Alkoholikerin oder
> sonst irgendwie drogensüchtig ist.

Sie bekommt (auf Antrag) kein H4? Ihr wird keine (kleine) Sozial-Wohnung 
bezahlt?

"Hartz IV Leistungen sehen neben dem Regelsatz auch einen Anspruch auf 
Übernahme der Kosten für Unterkunft und Heizkosten (KdU) nach § 22 SGB 
II vor. Hierfür muss beim Arbeitslosengeld II Antrag zusätzlich die 
„Anlage KdU“ ausgefüllt werden."

Du kannst ihr da nicht helfen? Das verstehe ich, ehrlich gesagt, nicht.

Joachim S. schrieb:
> Aber wer will schon einen Obdachlosen über Nacht bei sich
> aufnehmen, sie bei sich duschen oder die eigene Waschmaschine nutzen
> lassen? Fast niemand, was ich auch gut verstehen kann...

Du - für Deine Tante - ja wohl auch nicht. Schäm Dich.

Joachim S. schrieb:
> Indem man sich einfach mal ein paar Minuten Zeit nimmt und mit ihnen
> redet.  Sich erkundigt, wie es ihnen so gut, was ihre grössten
> Probleme/Sorgen sind, wie sie zu diesem Schicksal gekommen sind usw.
> Ihnen einfach mal zuhört und ihnen so das Gefühl gibt, Menschen mit
> einem gewissen Wert zu sein. Und nicht nur Abschaum, auf den man nur
> herabschaut.

Ohne Worte.

von Stefan F. (Gast)


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Veit D. schrieb:
> Wodurch wird man in D obdachlos? Das ist in unserem Sozialsystem
> eigentlich nicht möglich.

Natürlich ist das möglich. Suche mal in irgendeiner Großstadt nach einer 
bezahlbaren Wohnung für eine 4 Köpfige Familie.

Letztes Wochenende hatte ich mal aus Neugier geguckt, was der Markt so 
anbietet. Unter 1000€ Kaltmiete war in Düsseldorf nichts zu finden. Wer 
kann das bezahlen?

> Man geht auf das Amt und beantragt Harz IV und der
> Rest ergibt sich dann.

Ist leider nicht so einfach.

In unserem Haus wohnt ein Harz4 Empfänger. 10 Jahre lang gab es keine 
Miterhöhung, dann nach Besitzer-Wechsel eine kaum überraschende um satte 
15%. Er wurde vom Amt aufgefordert, sich umgehend ein günstigere 
Appartment zu suchen, weil das Amt nicht mehr bereit sei, die kosten zu 
tragen. Der traurige Witz dabei dar, dass die Wohnung trotz Erhöhung 
immer noch viel billiger war, als alle Angebote. Letztendlich hat sein 
Anwalt durchsetzen können, dass er doch bleiben darf.

Es ist schon traurig, dass man gegen manchmal den Statt klagen muss, um 
nicht draußen schlafen zu müssen.

von Veit D. (devil-elec)


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H.Joachim S. schrieb:

> Schlimm fand ich, dass die sich zwar sehr drüber gefreut haben, aber
> allesamt unbedingt dafür bezahlen wollten, um ja nicht in irgendeiner
> "Schuld" zu stehen und sich sichtlich unwohl fühlten das nicht
> "begleichen" zu dürfen.
>
> Find ich nicht gut, dass immer alles irgendwie mit Geld aufgewogen
> werden muss. Da sind wir auf keinem guten Weg, dass alles immer seinen
> Preis haben muss.
> Ok, heute kamen 2 Flaschen Wein und noch ein Kuchen, das ist dann auch
> in Ordnung.

Hier muss ich dir Recht geben. Es ist fast schon unmöglich jemanden 
einfach so zu helfen.

Ansonsten kann ich jeden nur raten erstmal seinen eigenen Eltern mehr zu 
helfen. Leider bemerkt man das meistens erst wenn es zu spät ist. Denn 
während sie noch leben denkt man ja "machen wir nächsten Monat" oder so 
ähnlich. Sie sind ja sowieso immer da. Im Nachhinein denkt man anders 
darüber. Man hat immer das Gefühl man hat/hätte zu wenig für sie 
gemacht.

von Veit D. (devil-elec)


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Geschockter schrieb:
> Veit D. schrieb:
>> Wodurch wird man in D obdachlos? Das ist in unserem Sozialsystem
>> eigentlich nicht möglich.
>
> Wegen Leuten, die so denken, wie du, IST das leider sehr wohl möglich!
>
> Gerade im TV gesehen: Eine Frau wird vom Mann geschlagen, flüchtet ins
> Frauenhaus. Dort muss sie Logie aber selber bezahlen und da sie kein
> Geld hat, muss sie raus. Nun wohnt sie im Obdachlosenaysl, kriegt keinen
> Job, weil sie keine Wohnung hat und keine Wohnung, weil sie keinen Job
> hat. Sie wird auf der Strasse landen.

Mit irgendwelchen RTL TV Beiträgen brauch mir keiner kommen.

Ich meinte meine Frage so. Wie kann man von Hartz IV auf der Straße 
landen? Das ist eigentlich nicht möglich.
Wenn man den Job verliert, sein Vermögen aufgebraucht hat bekommt man 
erstmal Hartz IV. Und wenn die Wohnfläche des eigenen Hauses oder 
Wohnung nicht größer ca. 120m^2 ist muss man selbst da nicht raus. Spart 
dem Amt auch Koten. Ist schlimm genug aber man landet nicht auf der 
Straße.

von Veit D. (devil-elec)


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Stefan F. schrieb:

> In unserem Haus wohnt ein Harz4 Empfänger. 10 Jahre lang gab es keine
> Miterhöhung, dann nach Besitzer-Wechsel eine kaum überraschende um satte
> 15%. Er wurde vom Amt aufgefordert, sich umgehend ein günstigere
> Appartment zu suchen, weil das Amt nicht mehr bereit sei, die kosten zu
> tragen. Der traurige Witz dabei dar, dass die Wohnung trotz Erhöhung
> immer noch viel billiger war, als alle Angebote. Letztendlich hat sein
> Anwalt durchsetzen können, dass er doch bleiben darf.
>
> Es ist schon traurig, dass man gegen manchmal den Statt klagen muss, um
> nicht draußen schlafen zu müssen.

Ich dachte immer die Sozialwohnungen werden vom Amt gestellt bzw. 
zugewiesen. Ist dem nicht so? Das erst der Anwalt eingreifen muss ist 
dagegen schon blöd. Das hätten die Mitarbeiter vom Amt auch selbst 
prüfen können. Laut meiner Meinung auch müssen. Laut meines Wissens kann 
das Amt niemanden rauswerfen ohne Ersatz anzubieten. Oder?

von Stefan F. (Gast)


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Veit D. schrieb:
> Und wenn die Wohnfläche des eigenen Hauses oder
> Wohnung nicht größer ca. 120m^2 ist muss man selbst da nicht raus.

Träume ruhig weiter von der heilen Welt!

Veit D. schrieb:
> Ich dachte immer die Sozialwohnungen werden vom Amt gestellt bzw.
> zugewiesen. Ist dem nicht so?

Offenbar nicht. Das Recht nützt nichts, wenn zu wenig Wohnungen da sind. 
Zudem kann sich nicht jeder Wohnungslose einen Rechtsstreit gegen den 
Statt leisten.

Kleinkinder haben auch ein Recht auf einen Kita Platz. Bedürftige 
Senioren haben ein Recht auf ein Pflegeheim. Auch da herrscht Mangel. 
Der Mangel führt dazu, dass betroffene ihr Recht nicht ausüben können.

> Laut meines Wissens kann das Amt niemanden rauswerfen ohne
> Ersatz anzubieten.

Sie können aber die Miete kürzen und dann darf der Vermieter die Wohnung 
räumen. Komm da mal gegen an, ohne Geld. Was willst du denn dagegen 
machen? Ins Bürgerbüro gehen und eine Messerstecherei veranstalten? Das 
hatten wir neulich Düsseldorf (es war nicht unser Hausbewohner).

Vor einigen Monaten wurden in irgendeiner Stadt (habe ich vergessen) zig 
Obdachlose gewaltsam aus dem Rathaus hinaus befördert, nachdem sie 
tagelang die Flure belagert hatten.

Recht haben und Recht bekommen sind in diesem Zweierlei. Recht bekommen 
tun die, die ihre Interessen mir mehr Geld und Macht durchsetzen. Als 
Harz4 Empfänger hast du beides nicht. Du hast Recht aber bekommst einen 
Scheiß, wenn du Pech hast.

> Mit irgendwelchen RTL TV Beiträgen brauch mir keiner kommen.

Dann guck mal ARD (-Mediathek). Da wird die Wohnungsnot auch beinahe 
wöchentlich thematisiert.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

wegen der Wohnungsgröße habe ich schon anderes gehört, mehr aber auch 
nicht. Ich muss aber nochmals betonen das es hier um den Fall geht das 
ein Haus oder Wohnung vor Harz 4 Bezug eigenes Eigentum und selbst 
bewohnt ist. Nicht das es missverstanden wird. Die Fälle sind schwierig.
Anonsten ist das natürlich alles blöd. Ich wünsche es niemanden.

von Karl K. (karl2go)


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Stefan F. schrieb:
> Suche mal in irgendeiner Großstadt nach einer
> bezahlbaren Wohnung für eine 4 Köpfige Familie.

Wozu muss ich in ner Großstadt wohnen?

In den kleineren Städten stehen massenhaft Wohnblocks leer, über Jahre.

von Einer (Gast)


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Nochmal zum mitschreiben.

Niemand bekommt Hartz IV.
So hieß die Reform.
Man hat je nach dem Anspruch auf.

Arbeitslosengeld
Sozialhilfe
Grundsicherung
nach SGB

Man bekommt nichts in den Hals geschoben.
Die Sachbearbeiter kommen ihrer Informationspflicht in keiner Weise 
nach.
Denen scheint egal zu sein ob man auf der Straße landet.(oder bleibt)

Psychisch angeschlagene können sich da auch nicht wehren.

von Maxe (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Offenbar nicht. Das Recht nützt nichts, wenn zu wenig Wohnungen da sind.
> Zudem kann sich nicht jeder Wohnungslose einen Rechtsstreit gegen den
> Statt leisten.
>
> Kleinkinder haben auch ein Recht auf einen Kita Platz. Bedürftige
> Senioren haben ein Recht auf ein Pflegeheim. Auch da herrscht Mangel.
> Der Mangel führt dazu, dass betroffene ihr Recht nicht ausüben können.
>
>> Laut meines Wissens kann das Amt niemanden rauswerfen ohne
>> Ersatz anzubieten.
> Sie können aber die Miete kürzen und dann darf der Vermieter die Wohnung
> räumen. Komm da mal gegen an, ohne Geld. Was willst du denn dagegen
> machen?
Ein Kita-Platz ist ja auch voll vergleichbar mit einem Dach über dem 
Kopf...
Der Vermieter kann die Wohnung eben nicht räumen. Es kann natürlich 
sein, dass sich der Mieter einschüchtern lässt, mit dem Amt sowieso 
schon Streit hat und sich dann nicht zu helfen weiß. Aber es ist 
definitiv so, dass in D niemand auf der Straße leben muss.

>  Ins Bürgerbüro gehen und eine Messerstecherei veranstalten?
WTF??

> Vor einigen Monaten wurden in irgendeiner Stadt (habe ich vergessen) zig
> Obdachlose gewaltsam aus dem Rathaus hinaus befördert, nachdem sie
> tagelang die Flure belagert hatten.
Ist auch richtig so. Das Sozialsystem  funktioniert. Wenn einige wegen 
eigenen Unzulängligkeiten durchs Raster fallen, weil sie zu eitel, zu 
besoffen oder was auch immer sind, ist das sehr traurig. Aber man kann 
deshalb nicht noch andere mit reinziehen, die Verwaltung blockieren etc. 
Auch in unserer Gesellschaft gibt es einen Rest Selbstverantwortung. Das 
Angebot ist da, nicht nur für HIV, auch für Entzug (ggf.), 
Sozialarbeiter etc.

> Dann guck mal ARD (-Mediathek). Da wird die Wohnungsnot auch beinahe
> wöchentlich thematisiert.
Ja, Wohnungsnot und Obdachlosigkeit ist natürlich das gleiche...

von Toxic (Gast)


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Ben B. schrieb:
>> Ich habe heute eine alte Oma über die Straße gebracht
> Solange Du sie nicht auch noch um die Ecke gebracht hast alles gut.

https://www.youtube.com/watch?v=ZVlu3m31OSc

von Einer (Gast)


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H.Joachim S. schrieb:
> Schlimm fand ich, dass die sich zwar sehr drüber gefreut haben, aber
> allesamt unbedingt dafür bezahlen wollten, um ja nicht in irgendeiner
> "Schuld" zu stehen und sich sichtlich unwohl fühlten das nicht
> "begleichen" zu dürfen.

Das kenne ich auch zur genüge.
Alles andere was du dazu geschrieben hast ebenso.

Gut gemacht.

MfG
Einer

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Wohnungsnot ist da, keine Frage. Nicht überall, aber dennoch 
grossflächig. Gemäss den Grundfesten unserer gegenwärtigen 
Gesellschaftsordnung führt das ganz logisch zu steigenden Preisen.

Was mich an der ganzen Misere masslos aufregt, ist das scheinheilige 
Geschwätz der Politiker. Ein Vermieter ist kein Teil des Sozialsystems, 
die meisten versuchen einfach nur ihr Geld gewinnbringend oder 
wenigstens werterhaltend anzulegen, das ist ja wohl legitim.
Ein Grossteil der Ursache explodierender Mieten liegt beim Staat selber.
-Geldentwertung durch Inflation bei Null oder inzwischen Minuszinsen
-ständig steigende Grund- und Grunderwerbssteuern
-z.T. irrwitzig überzogene Bauvorschriften (Dämmung, Brandschutz, 
Freikauf nicht möglicher Parkflächen, barrierefreies Wohnen, Spielplätze 
etc)

Und die Vögel stellen sich dann hin und verkünden vollmundig 
arschkriecherisch Mietpreisbremsen und Nichtumlegbarkeit von zwangsweise 
erhobenen Kosten? Klar, Vermieter sind ja alles reiche Leute, da muss 
man mal ran ans Geld...
Klingt gut, bringt aber nichts

Ich kenne einige: nie wieder vermieten. Verkauf den Kram und habe deine 
Ruhe.

von F. F. (foldi)


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Jens M. schrieb:
> Oder ein paar Meisenringe raushängen

Das bitte nicht. Erst nach 14 Tagen Schnee.

von Klemmschrauber (Gast)


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Susi Sorglos schrieb:
> Bald werde ich dem Weihnachtsmann den Sack tragen.

Hat der aber dicke Eier!

von Wollvieh W. (wollvieh)


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H.Joachim S. schrieb:
> Ich habe gestern in der Nachbarschft:
> -ein E-bike
> -eine Heckenschere
> -einen Rasenmäher

> Schlimm fand ich, dass die sich zwar sehr drüber gefreut haben, aber
> allesamt unbedingt dafür bezahlen wollten, um ja nicht in irgendeiner
> "Schuld" zu stehen und sich sichtlich unwohl fühlten das nicht
> "begleichen" zu dürfen.

Naja, Deine Reparaturleistung entspricht in Neupreis mehreren 
Monatsgehältern, das ist schon was anderes als mal den Müll runtertragen 
und dafür due Blumen gegossen bekommen.

Daß viele hier wesentlich leichter die drei Sachen reparieren könnten 
als einen Kuchen zu backen muß ja keiner von den Nachbarn wissen. ;)

F. F. schrieb:
> Jens M. schrieb:
>> Oder ein paar Meisenringe raushängen
>
> Das bitte nicht. Erst nach 14 Tagen Schnee.

Es wird schon immer empfohlen, deutlich vor dem ersten Schnee mit dem 
Füttern anzufangen, damit sich die Vögel an die Standorte gewöhnen. Und 
nicht erst hungrig im hüfthohen Schnee durch die Gegend stapfen müssen. 
Meinen Nistkasten belegen sie auch schon seit Oktober fürs nächste Jahr. 
Ich vermute, die haben einen Instinkt, wie man Siebenschläfer vertreibt.

Mit dem Insektensterben kann man auch ganzjährig füttern, wenn man 
überhaupt noch irgendwelche Vögel außer Stadttauben sehen will.

: Bearbeitet durch User
von Ralph S. (jjflash)


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Ohne die Bauteile zu wollen:

Ich halte einmal im Quartal in einem Altenwohnheim einen Zeichen- und 
Malkurs. Die alten Bewohner freuen sich wie Bolle auf mich!

Vor Weihnachten im Dezember spende ich seit Jahren den Betrag, den ich - 
da aus der Kirche ausgetreten - an Kirchensteuer spare, einem 
Kinderhospitz.

Zählt das als gute Tat?

von Edson (Gast)


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Jens M. schrieb:
> Hilft es denn eine heiße Suppe zu kaufen? Nach meiner Erfahrung ja. Auch
> wenn es irgendwo in der Gegend eine Tafel oder soziale Einrichtung gibt.
> Es ist nicht so einfach sich da in die Schlange zu stellen. Probiert es
> mal selbst, mit einem alten Mantel.

Also ich finde es ja toll, dass Du so sozial denkst und hier auch andere 
dazu aufrufen möchtest. Aber sich in "einem alten Mantel" an der Tafel 
anzustellen um zu erleben wie das ist - das halte ich für Geschwurbel. 
Hat dein Belohnungssystem ob der guten Resonanz in diesem Thread leicht 
übergeschäumt?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ralph S. schrieb:
> Ohne die Bauteile zu wollen:
>
> Ich halte einmal im Quartal in einem Altenwohnheim einen Zeichen- und
> Malkurs. Die alten Bewohner freuen sich wie Bolle auf mich!
>
> Vor Weihnachten im Dezember spende ich seit Jahren den Betrag, den ich -
> da aus der Kirche ausgetreten - an Kirchensteuer spare, einem
> Kinderhospitz.
>
> Zählt das als gute Tat?

Ja :-)

Das Wichtigste, das ich bei der Tafel und den Geschichten, die mir dort 
erzählt werden, bisher gelernt habe: Wir müssen viel mehr aufeinander 
achten.
Es kann doch nicht sein, dass der wesentliche soziale Kontakt der Woche 
die Essensausgabe der Tafel ist.

von Tek (Gast)


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Also ich bin ja dafür das Jens die Bauteile behält. Denn dieser Thread 
ist in sich schon die größte Gute Tat!

Durch die tollen Themen wie soziale Ungerechtigleit und jetzt auch noch 
die besten Vogelfütter Tips werden eine Menge Forenrentner tagelang 
beschäftigt sein. Dazu noch die unzählige Mitleser die durch die 
Diskussionen und Wortwechsel unterhalten werden.

Wenn jetzt noch jemand ein technischen Thema mit potential wie: "Kicad 
vs Eagle" oder "Wieso ist Linux so kompliziert" anspricht, könnte der 
Thread weit über das Wochenende hinaus unterhalten.

von tuesdays boost of the thread (Gast)


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> Wenn jetzt noch jemand ein technischen Thema mit potential wie: "Kicad
> vs Eagle" oder "Wieso ist Linux so kompliziert" anspricht, könnte der
> Thread weit über das Wochenende hinaus unterhalten.

Windows ist wie Politik: asozial und ohne echte Freunde, höchstens 
(Zwangs-)Followers.

Linux mag wenige Freunde haben, jedoch handverlesene von höchster Güte!

:-P

von Guest (Gast)


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Linux is user friendly, it is only a bit picky about his friends.

von F. F. (foldi)


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Wollvieh W. schrieb:
> Es wird schon immer empfohlen, deutlich vor dem ersten Schnee mit dem
> Füttern anzufangen, damit

Woher hast du dein profundes Wissen?
Du scheinst dich ja richtig auszukennen.

von holm (Gast)


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Linux ist hier der Sonderfall, ich kenne den Spruch schon länger als es 
Linux gibt. "UNIX is user friendly.."

Gruß,
Holm

von Stefan F. (Gast)


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Karl K. schrieb:
> Wozu muss ich in ner Großstadt wohnen?

Zum Beispiel, um nahe bei der Arbeit und pflegebedürftigen Angehörigen 
zu wohnen.

Angesichts der gesparten Fahrkosten und Zeit nehme ich kleinere Räume zu 
höheren Kosten gerne in Kauf. Aber alles hat Grenzen des Machbaren.

von Jens M. (Gast)


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Edson schrieb:
> Hat dein Belohnungssystem ob der guten Resonanz in diesem Thread leicht
> übergeschäumt?

Was hab ich denn groß gemacht? Eine Idee, schnell umgesetzt, mehr nicht.
Die schönen Berichte haben andere beigetragen, hier in dieser kleinen 
Ecke in einem kleinen Thread.

Vielen Dank dafür, auch für die vielen positiven Berichte.


Ich glaube auch das Matthäus 6.1
"Habt aber acht, dass ihr eure Gerechtigkeit nicht übt vor den Leuten, 
um von ihnen gesehen zu werden"

durch die Anonymität des Internets nicht berührt wird


In diesem Sinne euch allen eine schöne Adventszeit.

von Richard H. (richard_h27)


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Ich habe soeben meinen Teller mit Gemüse brav aufgegessen.
Die Bauteile will ich trotzdem nicht haben, mir reicht es, wenn morgen 
schönes Wetter sein wird.

von CPU Historiker (Gast)


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Leute,

viele der genannten gesellschaftlichen Probleme sind darauf 
zurückzuführen, dass wir viel zu viel Technik haben. Vor allem ein 
Missbrauch von Technik.
Allem voran die modernen Pixeldrogen.
Und wir retten die Welt nicht durch noch mehr Technik.

Dumm ist nur, dass bei dem aktuellen Wirtschaftssystem das Geld dorthin 
fliesst, wo es sich am schnellsten vermehrt. Und in dieser übersättigten 
Gesellschaft hoffen viele in der Technik auf letzte Wachstums-Ressorts.

Ich selbst als Anhänger einer Suffizienzgesellschaft freue mich, dass 
ich am Wochenende die 24-Monate Verlängerung meines DSL-Vertrags 
erledigt habe, und dabei von 30 EUR/Monat auf 22,50 EUR runtergekommen 
bin - bei gleicher Geschwindigkeit. 50 MBit reicht mir, auch wenn es 
mittlerweile 250MBit an meinem Wohnsitz gibt. Das gesparte Geld gebe ich 
lieber im Bio-Bistro für Öko-Kaffee aus als es einem großen Konzern in 
den Rachen zu werfen.

Ich habe mein Leben entschleunigt, indem ich mir eine 24-Stunden Woche 
verordnet habe. So bleibt auch viel Zeit für anderes. Und ich freue 
mich, dass es mir so gut geht, seitdem ich aus der Entwicklung draussen 
bin - als Technologie-Berater verdient sich das Geld eh viel 
stressfreier.

Findet euren Frieden mit der Welt - aber bitte nicht nur in der 
Weihnachtszeit.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Ich bin auch seit einiger Zeit in einem Repaircafé aktiv.
Ich muss dabei aber sagen, dass es hier in der Gegend hauptsächlich
nur die Klientel anspricht, die zerschossene Küchenmixer oder 
Bügeleisen für 19,95EUR Neupreis repariert haben möchte.
Geräte, die beim blossen Aufschrauben (wenn man es denn überhaupt kann)
immer noch weiter zerbröseln.

Und wer einem Obdachlosen was gutes tun will:
Nicht unbedingt irgendwas kaufen,
sondern solche Leute einfach nur sehen und wahrnehmen.

Die "Unsichtbarkeit" ist das,
was den Leuten am meisten an die Nieren geht.

von Edson (Gast)


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Jens M. schrieb:
> Edson schrieb:
>> Hat dein Belohnungssystem ob der guten Resonanz in diesem Thread leicht
>> übergeschäumt?
>
> Was hab ich denn groß gemacht? Eine Idee, schnell umgesetzt, mehr nicht.

Nix Schlimmes, keine Angst. Ich meinte Deinen Vorschlag man solle sich 
"im alten Mantel" an der Tafel anstellen um mal zu sehen wie das ist. 
Den Vorschlag finde ich einfach total übertrieben und respektlos 
gegenüber den Menschen, die dort hingehen müssen.
Um zu helfen muss man sich nicht verkleiden.

> Die schönen Berichte haben andere beigetragen, hier in dieser kleinen
> Ecke in einem kleinen Thread.

> Vielen Dank dafür, auch für die vielen positiven Berichte.
>
>
> Ich glaube auch das Matthäus 6.1
> "Habt aber acht, dass ihr eure Gerechtigkeit nicht übt vor den Leuten,
> um von ihnen gesehen zu werden"
>
> durch die Anonymität des Internets nicht berührt wird

... (ich atme einfach nur durch - Ommmmmm)

>
> In diesem Sinne euch allen eine schöne Adventszeit.

Jaja, wünsche ich doch auch ;)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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F. F. schrieb:
> Wollvieh W. schrieb:
>> Es wird schon immer empfohlen, deutlich vor dem ersten Schnee mit dem
>> Füttern anzufangen, damit
>
> Woher hast du dein profundes Wissen?
> Du scheinst dich ja richtig auszukennen.

Es gibt viele verschiedenen Meinungen dazu.

Aber mittlerweile wird von vielen auch Durchfütterung empfohlen. Bedingt 
durch das Insektensterben finden viele Arten nicht mehr genug Insekten, 
um ihre Jungen (diese erhalten ausschließlich Insekten) zu füttern und 
sich selbst zu versorgen. Während der Brutzeit können sich die adulten 
Tiere so von Körnern etc. ernähren und die Insekten komplett verfüttern.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Chris D. schrieb:
> Aber mittlerweile wird von vielen auch Durchfütterung empfohlen.

Hast Du einen Mähroboter?

Beitrag #6053001 wurde von einem Moderator gelöscht.
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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beim Repaircafé landet der Schrott in meiner Schrottkasse.
Ich mach das schon nicht GANZ uneigennützig.

von Zwitscherling (Gast)


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Chris D. schrieb:
> F. F. schrieb:
>> Wollvieh W. schrieb:
>>> Es wird schon immer empfohlen, deutlich vor dem ersten Schnee mit dem
>>> Füttern anzufangen, damit
>>
>> Woher hast du dein profundes Wissen?
>> Du scheinst dich ja richtig auszukennen.
>
> Es gibt viele verschiedenen Meinungen dazu.
>
> Aber mittlerweile wird von vielen auch Durchfütterung empfohlen.

Vielleicht könnte der Uhu mal etwas dazu sagen? Als Fachmann 
sozusagen.

von Karl K. (karl2go)


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Stefan F. schrieb:
> Zum Beispiel, um nahe bei der Arbeit und pflegebedürftigen Angehörigen
> zu wohnen.

Es ging um Hartz-4 Empfänger die sich keine Wohnung in der Großstadt 
leisten können.

von Karl K. (karl2go)


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Chris D. schrieb:
> Während der Brutzeit können sich die a---
> Tiere so von Körnern etc. ernähren und die Insekten komplett verfüttern.

Nur machen die das nicht, und die Jungen werden dann krank.

Die Spatzen fressen hier schon im Sommer regelmäßig die Sonnenblumen und 
den Zuckermais leer, da muss ich die nicht noch durchfüttern. Und die 
Meisen sind im Sommer im Wald, die kommen nur im Winter zum Futter.

Wenn ihr den Vögeln im Sommer was Gutes tun wollt, pflanzt Blühpflanzen 
für Insekten, schmeisst an jede Ecke wo geht Phacelia, Borretsch, 
Luzerne, rodet die Thujahecken und pflanzt ordentliche Sträucher.

Muhaha. "Der Beitrag scheint Spam zu enthalten: "a---"" Ernsthaft?

von Stefan F. (Gast)


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Karl K. schrieb:
> Es ging um Hartz-4 Empfänger

Worum es gerade geht kann man gar nicht schnell genug klären - es ändert 
sich fortlaufend.

von Jörg R. (solar77)


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Ich habe dir Vorgestern eine PN geschickt.

: Bearbeitet durch User
von Mike J. (linuxmint_user)


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Wollvieh W. schrieb:
> Mit dem Insektensterben kann man auch ganzjährig füttern, wenn man
> überhaupt noch irgendwelche Vögel außer Stadttauben sehen will.

Letztes Jahr im Sommer, da stand ich mal spät in der Nacht draußen auf 
der Straße und habe nichts gehört.

Nicht dass ich taub wäre, nein ... die Leute hier auf dem Dorf gehen 
erst mal früh schlafen und außerdem hat man weder Insekten noch irgend 
welche Vögel gehört. Es war zu dem Zeitpunkt auch absolut windstill.

Eigentlich höre ich sogar Flöhe husten, aber zu dem Zeitpunkt habe ich 
mich gefühlt als stände ich im Vakuum des Raums.


Als ich in dem Zeitraum mal einen Igel retten wollte hatte ich ja auch 
die ganze Gegend nach Würmern, Käfern oder irgend welchen Insekten 
durchsucht und Löcher in die Erde (an einigen Stellen in der Gegend 
hier) gebuddelt ... und nichts gefunden. Rein gar nichts.


Unter meinem Kompost befand sich aber ein Hort an Insekten und Würmern, 
weil ich auch genügend Wasser mit hoch schütte damit er nie austrocknet.

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