Hallo an Alle, Ich habe ein seltsames Phänomen an einem Servotreiber. Nach einer gewissen Zeit ohne Eingangsspannung stellt der Treiber vollständig seinen Dienst ein :( Da nichts mehr funktionieren mag vermute ich hier das integrierte Schaltnetzteil. Um die üblichen Verdächtigen auszuschließen habe ich bereits den Kondensator zur Spannungsglättung ausgetauscht. Leider konnte das Problem dadurch nicht behoben werden. Durch einen Zufall wurde ein bereits als defekt aussortierter Treiber so gelegt das dieser recht warm wurde und plötzlich funktionierte selbiger wieder. Dieser Effekt kann beliebig oft mit einem Fön reproduziert werden. Daher meine Frage: Kennt ihr euch aus welches Bauteil durch erwärmen wieder Dienst tut? Könnte es weiterhin ein Kondensator sein oder gibt es noch andere recht Temp. Empfindliche Bauteile. Vielen Dank für eure Hilfe!
Andreas T. schrieb: > Kennt ihr euch aus welches Bauteil durch erwärmen wieder Dienst tut? > Könnte es weiterhin ein Kondensator sein oder gibt es noch andere recht > Temp. Empfindliche Bauteile. Viele netzbetriebene Schaltnetzteile haben eine Startschaltung, die aus der Netzspannung über Widerstand und Elko eine niedrige (ca. 12V)Spannung erzeugt, die das Steuer-IC versorgt. Diese Schaltung versagt gern einmal, z.B. dessen Niederspannungselko. Ist das Netzteil erst einmal angelaufen, versorgt es sich selbst aus seiner eigenen Ausgangsspannung.
Villeicht eine kalte Lötstelle. Material dehnen sich bekanntlich bei Temperaturerhöhung aus. So kann es wieder zum Kontakt kommen.
Andreas T. schrieb: > Daher meine Frage: > Kennt ihr euch aus welches Bauteil durch erwärmen wieder Dienst tut? Manchmal ist sowas eine Lötstelle. Gerne unter BGA-Chips, aber normale Lötstellen sind auch gerne betroffen. Genauer lokalisieren kann man das mit Kältespray zum Beispiel. Nimm ein warmes Gerät, und geh die Platine mit Kältespray durch. Wenn du identifiziert hast, wo das in Etwa ist, kannst du versuchen, die Lötstellen nachzulöten. Zumindest bekommst du eine Idee, wo die Problemstelle ist. PS: Deine "Kondensatorkur" kannst du dir in Zukunft schenken. Das ist Voodoo. Ohne konkreten Verdacht tauscht man keine Bauteile. Ein konkreter Verdacht wären Blähelkos oder eine unsaubere Spannung sein. Im Normalfall verbauen Leute die sowas tun nämlich nicht die gleichen Kondensatoren (beim ESR haperts oft), wodurch das oft kontraproduktiv ist.
Andreas T. schrieb: > Daher meine Frage: > Kennt ihr euch aus welches Bauteil durch erwärmen wieder Dienst tut? Auf dem Foto vom Netzteil erkennt man nix! Im Schaltplan auch nicht! > Könnte es weiterhin ein Kondensator sein oder gibt es noch andere recht > Temp. Empfindliche Bauteile. Ja und ja und dann kann's auch noch eine Lötstelle sein. Wenn sich der Fehler mit Heißluft reproduzierbar beheben läßt, dann nutzte den Effekt doch auch. Ich würde mal bei den kleinen Elkos in der Nähe des zuständigen IC beginnen. MfG
Andreas T. schrieb: > Um die üblichen Verdächtigen auszuschließen habe ich bereits den > Kondensator zur Spannungsglättung ausgetauscht Der ist selten schuld. Eher der kleine Elko (oft 47u/25V) primär, oder der hochohmige (oft 56k/1W oder 3 in Reihe) Vorwiderstand zum Laden desselben aus der gleichgerichteten Netzspannung.
MaWin schrieb: > Eher der kleine Elko (oft 47u/25V) primär, oder der hochohmige (oft > 56k/1W oder 3 in Reihe) Vorwiderstand zum Laden desselben aus der > gleichgerichteten Netzspannung. Ja, wie bereits gesagt: Die Startschaltung.
Dieser Effekt tritt sehr gerne bei defekten Elkos an der Betriebsspannung des Regler-ICs auf. Prominenter Vertreter war das erste DSL-Modem der Telekotz, das jahrelang problemlos seinen Dienst verrichtete und nicht mehr anlief, wenn es einmal vom Strom getrennt wurde und abkühlte. Wenn man es dann mit einem Föhn wieder auf Betriebstemperatur gebracht hat bevor man es wieder einschaltet, funktionierte es wieder. Ein Austausch des angesprochenen Kondensators löste das Problem ebenfalls.
Ben B. schrieb: > Wenn man es dann mit einem Föhn wieder auf > Betriebstemperatur gebracht hat bevor man es wieder einschaltet, > funktionierte es wieder. Auf die Dauer ist diese Lösung aber etwas mühsam. :-)
Jo, sehr unpraktisch, aber es war eine schnelle Möglichkeit, wie der Laie das Ding bis zum Austausch wieder betriebsbereit machen konnte. Ich bin mir nicht völlig sicher, aber ich glaube der versierte Teledoof-Support hat das zur der damaligen Zeit selbst "empfohlen" bis das Austauschgerät da war. Wenn man danach sucht, wird man das heute aber auch noch in diversen Foren wiederfinden. (z.B. hier: https://www.fachinformatiker.de/topic/63696-dsl-modem-defekt-kein-strom/)
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