Forum: Haus & Smart Home Wasserdichte Steckdose (Kondensation)


von Christian W. (orikson)


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Hallo,

ich benötige für den Einbau in eine Wasserzisterne eine möglichst 
Wasserdichte (Doppel)-Steckdose. Zwar wird die Steckdose nie richtig 
unter Wasser stehen oder Spritzwasser abbekommen. Das 
Kondensationswasser macht mir aber Sorgen. Daher kommen die üblichen 
spritzwassergeschützen Dosen für den Außenbereich nicht in Frage. EDIT: 
Ich suche also eine Steckdose, welche auch mit angesteckten 
Schuko-Steckern dicht ist.

Bei der Suche habe ich diese Dose gefunden:
https://www.amazon.de/dp/B07NC55W4X/ref=cm_sw_em_r_mt_dp_U_2Aa4DbJHECVFJ

Diese sieht auf den ersten Blick perfekt dafür geeignet aus. Allerdings 
habe ich diese unter mehreren chinesisch anmutenden Namen gefunden und 
in den Amazon-Bewertungen wird auf ein fehlendes VDE- oder 
GS-Prüfzeichen hingewiesen, was mich etwas zögern lässt. Die Dose und 
alle anderen elektrischen Geräte im Garten bekommen alle einen eigenen 
FI, damit im Zweifel nicht der ganze Kellerstrom ausfällt.

Was haltet ihr von dieser Dose? Und gibt es brauchbare Alternativen, 
außer einer kompletten Plastikbox mit darin liegender Steckdosenleiste?

: Bearbeitet durch User
von Ansgar K. (malefiz)


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Übliche Steckdosen haben ein Loch für Kondensatwasser

von Christian W. (orikson)


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Ansgar K. schrieb:
> Übliche Steckdosen haben ein Loch für Kondensatwasser

Eigentlich war mein Ansatz, eine komplett wasserdichte Dose zu verbauen, 
damit dort erst gar keine feuchte Luft eindringen kann...

von Clemens S. (zoggl)


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von Christian W. (orikson)


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Clemens S. schrieb:
> Schuko dosen gibt es mit Bajonett Deckel. dann halten die auch wirklich
> dicht.

Aber nur wenn nichts angesteckt ist ;) Hätte ich vielleicht dazu sagen 
sollen

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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von Clemens S. (zoggl)


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von Jemand (Gast)


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Hallo

das wird leider nicht funktionieren.

Die Luft die sich in der Steckdose befindet ist nun mal Umgebungsluft 
welche nun mal Feuchtigkeit enthält.
Da nun Luft abhängig von der Temperatur unterschiedlich viel 
Feuchtigkeit aufnehmen kann wird irgendwann bei genügender Abkühlung 
eine, wenn auch geringe, Kondensation stattfinden.
Auch dehnt sich Luft abhängig von der Temperatur aus bzw. "zieht sich 
zusammen" und somit auch "neue" und eventuell halt auch feuchte Luft von 
außen an, so dicht kann die Steckdose, bzw. vor allem die Dichtungen gar 
nicht sein.
Rein theoretisch könnte man die Steckdose mit Stickstoff füllen und eine 
Art Ausgleichsgefäß (Gummiblase...) nutzen - aber halt nur theoretisch.
Wo Stickstoff bzw. Schutzgase eingesetzt werden sind ganz andere Gehäuse 
und vor allem nicht triviale Montagesysteme notwendig.
Das ist allesgroß, schwer, teuer und trotz allem auch nichts für die 
"Ewigkeit".

Da man es aber auch übertreiben kann und Konstruktionen unter ganz 
anderen Bedingungen auch ohne extremen Aufwand funktionieren und etwas 
Korression, kleine Fehlerströme und irgendwann "Grünspan" einfach 
hingenommen wird würde ich empfehlen die verlinkte Steckdose einfach zu 
verwenden und ein Tütchen Trocknungsmittel beizulegen, bzw. mit 
geeigneten Silikon (Wirklich Silikon? -Es gibt auf jeden Fall solche 
Werkstoffe zum ausgießen) oder die Klemmstellen mit geeigneten Fett 
(Batteriefett ?) zu behandeln.
Das dürfte lang genug gut funktionieren.
Wenn du mal ein wenig in der Praxis schaust wirst du sehen das viele 
Installationen nach einigen Jahren auch innen augenscheinlich schlimm 
aussehen aber trotzdem noch funktionieren.
Realität und Wunschdenken bzw. Ansprüche wie sie sinnvollerweise in der 
Energietechnik gelten und auch praktiziert werden sind halt zwei paar 
Schuhe.
Nicht umsonst ist schon eine "olle" Kabelmuffe in der 
Energieversorgungstechnik nichts für einen Anfänger, ein riesiger 
unhandlicher Brocken und erschreckend teuer (selbst ohne Lohnkosten)

Jemand

von Zeno (Gast)


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Steckdose in Zisterne? Wozu soll das gut sein? Ist das überhaupt 
zulässig?

Ich würde so etwas nicht machen. Wenn überhaupt Steckdose, dann 
außerhalb der Zisterne.
In der Zisterne käme nur Festanschluß über passende Verteilerdosen in 
Frage. Z.B. diese 
https://www.intratec-shop.de/installationsgehaeuse/wasserdichte-verteilerdosen/?gclid=EAIaIQobChMIz4G34siN5gIVleR3Ch2ZgA94EAAYAiAAEgI80fD_BwE 
. Diese müßten dann auch IP68 sein, da nur diese richtig wasserdicht 
sind und den entsprechenden Schutz bieten. Notfalls ginge auch IP67, was 
gegen zeitweiliges Untertauchen geschützt ist.
Eine Steckverbindung bekommt man sehr wahrscheinlich nicht dauerhaft 
dicht.
IP66 reicht keinesfalls, da es keinen Schutz bei Untertauchen bietet.

Das Problem des Kondenswassers bleibt trotzdem, da es auf Grund der 
immer verbleibenden Luftrestfeuchtigkeit zur Kondensatbildung kommen 
kann. Kondensatbildung kann man auf Dauer eigentlich nur durch 
vollständiges vergießen verhindern. Dafür gibt es spezielle 
Vergußmassen.

von oszi40 (Gast)


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1.Arbeiten in Behältern mit 230V ist gefährlich.
2.Risiko-Frage: ob diese Steckdose nicht auch im Extremfall unter Wasser 
stehen könnte?

Jemand schrieb:
> Werkstoffe zum ausgießen

3. Ausgießen will überlegt sein, falls später etwas ausgetauscht werden 
muß. Vergammeln wird früher oder später alles. Ein kleiner konstruktiver 
Kabelvorrat könnte späterem Kabelmangel vorbeugen.

4.Jedenfalls würde ich für solch kritische Steckdose unbedingt einen 
extra FI vorsehen, damit nicht bei jedem Wassertropfen das ganze Haus 
finster ist.

von Christian W. (orikson)


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Clemens S. schrieb:
> dann hast du die falschen Stecker ;)
> da gibt es nämlich welche mit passendem Gegenstück und Dichtung

Genau solche Spezialstecker würde ich gerne vermeiden. Da kann ich das 
Kabel dann ja auch gleich mit ner Verteilerdose anklemmen.

Zeno schrieb:
> IP66 reicht keinesfalls, da es keinen Schutz bei Untertauchen bietet.

oszi40 schrieb:
> 2.Risiko-Frage: ob diese Steckdose nicht auch im Extremfall unter Wasser
> stehen könnte?

Die Steckdose ist mindestens 4 Meter über dem Wasserstand und wird nie 
direkt Kontakt mit dem Wasser haben (Überlauf).

oszi40 schrieb:
> 3. Ausgießen will überlegt sein
Ist keine Option, da dann die Wartbarkeit im Falle eines Falles ja noch 
schlimmer ist. Dann lieber nur ne "billige" Dose die ich alle paar Jahre 
bzw. wenn sie ausfällt, austauschen kann.

oszi40 schrieb:
> 4.Jedenfalls würde ich für solch kritische Steckdose unbedingt einen
> extra FI vorsehen
Ist eh vorgesehen

Zeno schrieb:
> Wenn überhaupt Steckdose, dann außerhalb der Zisterne.

Ist nicht machbar, da die mittens in der Rasenfläche liegt und dort die 
Dose dann sogar noch nässer wird (Regen).

Zeno schrieb:
> Das Problem des Kondenswassers bleibt trotzdem, da es auf Grund der
> immer verbleibenden Luftrestfeuchtigkeit zur Kondensatbildung kommen
> kann
Folgende Überlegung: In der Zisterne ist es ganzjährlich immer gleich 
kühl. Ein Druckaufbau in einer theoretisch dichten Dose ist daher nicht 
möglich, da es ja auch keine Temperaturänderung gibt. Gegen die 
Restfeuchte in der Steckdose pack ich dort einen Beutel Silica rein. 
Oder habe ich dabei einen Denkfehler?

Bleibt nur noch die Frage nach dem eventuell fehlendem GS- und 
VDE-Logo...

von oszi40 (Gast)


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Christian W. schrieb:
> pack ich dort einen Beutel Silica rein

... und nächste Woche wechseln? Schrauben etwas fetten, falls Du sie 
jemals wieder lösen möchtet.

von Christian W. (orikson)


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oszi40 schrieb:
> ... und nächste Woche wechseln? Schrauben etwas fetten, falls Du sie
> jemals wieder lösen möchtet.

Wenn das Gehäuse halbwegs dicht ist, sollte das Silica die Restfeuchte 
darin binden. Da nie weitere Feuchtigkeit von außen eindringen sollte, 
düfte ein Austausch nicht nötig sein, oder?

von oszi40 (Gast)


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Christian W. schrieb:
> Wenn das Gehäuse halbwegs dicht ist

Es gibt kaum 100% Dichtigkeit, Schau auf Dein Barometer. Der Luftdruck 
ändert sich stündlich.

von Oliver S. (phetty)


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Wozu die Steckdose IN der Zisterne, das hört sich mehr als abenteurlich 
an.
Wenn die Strippe zur Pumpe zu kurz ist sollte diese direkt von der Pumpe 
nach draussen entsprechend lang sein und unterbrechungsfrei bis an einen 
trockenen Ort gelegt sein.

von Walter K. (walter_k488)


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Christian W. schrieb:
> oszi40 schrieb:
>> 2.Risiko-Frage: ob diese Steckdose nicht auch im Extremfall unter Wasser
>> stehen könnte?
>
> Die Steckdose ist mindestens 4 Meter über dem Wasserstand und wird nie
> direkt Kontakt mit dem Wasser haben (Überlauf).

gerade deshalb, weil immer wieder Ereignisse eintreten, die man sich 
nicht vorstellen kann ( z.B. Überlauf funktioniert nicht ) sterben jedes 
Jahr in der BRD knapp 10.000 Menschen an Unfällen in Haus und Hof, 
dreimal mehr als im Strassenverkehr!

Eine 230V Steckdose gehört nun mal nicht in die Zisterne!

von Harald W. (wilhelms)


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Walter K. schrieb:

> Jedes Jahr sterben in der BRD knapp 10.000 Menschen an Unfällen
> in Haus und Hof, dreimal mehr als im Strassenverkehr!

Gibts dafür ne Quelle?

: Bearbeitet durch User
von Marek N. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Gibts dafür ne Quelle?

Ja:
* 
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/185/umfrage/todesfaelle-im-strassenverkehr/
* 
https://www.baua.de/DE/Themen/Arbeitswelt-und-Arbeitsschutz-im-Wandel/Arbeitsweltberichterstattung/Gesamtunfallgeschehen/Gesamtunfallgeschehen_node.html
*Allerdings sind die tödlichen Stromunfälle konstant rückläufig und 
bewegen sich im Sub-Prozent-Bereich: 
https://www.vde.com/de/suf/statistik-stromunfaelle

* Ähnlich auch die Anzahl der "erfolgreichen" Suzide: 
https://de.statista.com/themen/40/selbstmord/
Die Dunkelziffer und die Anzahl der "erfolglosen" Versuche wird 
naheliegend viel höher sein.

von hinz (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Walter K. schrieb:
>
>> Jedes Jahr sterben in der BRD knapp 10.000 Menschen an Unfällen
>> in Haus und Hof, dreimal mehr als im Strassenverkehr!
>
> Gibts dafür ne Quelle?

https://www.baua.de/DE/Themen/Arbeitswelt-und-Arbeitsschutz-im-Wandel/Arbeitsweltberichterstattung/Gesamtunfallgeschehen/Gesamtunfallgeschehen.html

von Blubb (Gast)


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Walter K. schrieb:
> gerade deshalb, weil immer wieder Ereignisse eintreten, die man sich
> nicht vorstellen kann ( z.B. Überlauf funktioniert nicht ) sterben jedes
> Jahr in der BRD knapp 10.000 Menschen an Unfällen in Haus und Hof,

Wenn jemand aus den Fenster fällt mauert man deswegen aber nicht gleich 
jedes Fenster zu.

von Heinz (Gast)


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Hallo,

aus eigener Erfahrung:
Steckdose in Zisterne funktioniert nicht dauerhaft zuverlässig.
Die Umgebung ist zu feucht. Auch kann der Überlauf bei
Starkregen-Ereignissen nicht immer alles 1 zu 1 abführen.

Ich habe nach kurzer Zeit wieder umgebaut:
KG-Rohr zur Zisterne, dort die Leitung zum Schwimmerschalter und die
Pumpenleitung durchgezogen, fertig. Neben der Zisterne steht ein 
oberirdischer Kasten, in dem alles angeschlossen ist. Dort endet das
KG-Rohr oberirdisch und kleintiersicher.

Du solltest nicht davon ausgehen, dass der Überlauf deine Elektrik 
beschützt. Wenn du das aber machen willst, muss der Überlauf für 
Starkregen-Ereignisse ausgelegt sein und wartbar sein. Du musst dann 
regelmäßig kontrollieren, ob er das Wasser ausreichend ableiten kann.

von oszi40 (Gast)


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Heinz schrieb:
> muss der Überlauf für Starkregen-Ereignisse ausgelegt

Wer schon 10cm hoch das Regenwasser auf der Wiese gesehen hat, wird 
keinem Überlaufrohr mehr vertrauen. Wenn die Schleusendeckel auf der 
Straße tanzen, was zwar höchst selten vorkommt, nützt auch das teuerste 
Überlaufrohr wenig.
Deswegen schon gaaanz oben meine vorsichtig formulierte Risiko-Frage!
Normalerweise muß die Pumpe EINE ausreichend lange Leitung haben, daß 
man sie oberhalb anschlie0en kann. Sonst war es ein Fehlkauf.

von Heinz (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Wer schon 10cm hoch das Regenwasser auf der Wiese gesehen hat,

Stimmt, hatte ich auch nicht auf dem Schirm. In dem Fall
hilft der beste Überlauf nichts. Also: Auf jeden Fall oberirdisch
und überflutungs-sicher. Es gibt keine keine bezahlbaren Steckdosen, die
auch unter Wasser noch absolut dicht sind.

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