Hallo, habe hier einen passiven Piezo Summer aus einem Rauchmelder, den ich gerne für ein kleines Projekt nutzen würde. In dem Datenblatt des Piezo Summers steht ein Test Circuit. Meine Frage wäre, ob ich anstelle des C1815 auch einen BC547B einsetzen kann, da ich die hier noch liegen habe. Da ich in Analogtechnik wirklich kein großes Wissen habe, wäre es toll, wenn sich vielleicht mal jemand äußern könnte, der sich mit Schwingkreise oder ähnliches auskennt. Müssen evtl. Werte angepasst werden?? 12V DC wäre genau die Versorgungsspannung, die ich nutzen würde. Danke schon mal im voraus.
Thorsten R. schrieb: > habe hier einen passiven Piezo Summer aus einem Rauchmelder ... > In dem Datenblatt des Piezo Summers steht ein Test Circuit Und du bist sicher, daß dieses Datenblatt zu diesem Summer gehört? Denn die gezeigte Schaltung braucht eine Piezo-Scheibe mit 3 Anschlüssen. G ist die Metallplatte, M und F sind aufgedampfte Elektroden - F ist die kleinere der beiden. Die Schaltung funktioniert ausschließlich mit solchen 3-poligen Piezo-Scheiben. Die genauen Werte der Widerstände sind genauso wie der Typ des Transistors eher nebensächlich. Echte passive Piezo-Scheiben haben nur zwei Anschlüsse, G und M. Die zweite Elektrode F fehlt da, weil sie nicht benötigt wird. Es kommt zwar vor, daß dreipolige Scheiben in passiven Piezo-Summern verbaut sind (dann ist F einfach nicht kontaktiert). Aber es ist nicht immer so.
passiv = ohne Elektronik Und in Rauchmeldern sind immer dreipolige Scheiben drin.
Natürlich bin ich mir da sicher, denn ich habe den Piezo Summer hier liegen und das Datenblatt zu dem Summer TFM 16 von East konnte ich so herunterladen. Darin war dann dieser Test Circuit beschrieben. Und ja der Summer hat 3 Anschlüsse :) Den Summer wollte ich für einen simplen Wasseralarm mit einem Mikroschalter nutzen. Das ist simple und nahezu problemfrei. Der Mikroschalter am oberen Ende wird über eine geführte Röhre / Stange über einen schwimmendes Styroporteil aktiviert. Simple aber effektiv. Dazu ein 12 Steckernetzeil mit <0,3W Standby Strom. Auf jeden erspart uns der Alarm bei Ausfall der Pumpe eine riesen Sauerei im Keller.... Wenn aber jemand einen Verbesserungsvorschlag der Schaltung hat, wäre ich immer dankbar. Da ich hier noch ein paar BC 547B liegen hatte, hatte ich die Hoffnung mir eine Bestellung für einen Transistor zu ersparen... Analogtechnik ist leider gar nicht so meins und ich kann mir noch nicht mal erklären, warum da der Transistor einen Schwingkreis bildet.
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Thorsten R. schrieb: > warum da der Transistor einen Schwingkreis bildet. Das macht der nicht, der Piezo ist der Schwinger.
Wofür denn dann überhaupt der Transistor? Ich dachte an dem einen Pin des Piezos müsste ne Frequenz angelegt werden? Mist, ich habe auch wirklich keinen Plan von Analogtechnik.
hinz schrieb: > Und in Rauchmeldern sind immer dreipolige Scheiben drin. Das ist mir ach schon aufgefallen, aber warum so eine exotische Lösung?
Ok zeig mir bitte ne andere Schaltung. Am besten mit BC 547b. Muss nur zuverlässig sein. Also 12v dran und dann das fiese Geräusch.
Es gibt 2 Sorten Piezo-Kapseln: Welche mit und welche ohne jegliche Elektronik. Bei denen ohne Elektronik mußt Du die passende Frequenz selbst erzeugen.
Marek N. schrieb: > hinz schrieb: >> Und in Rauchmeldern sind immer dreipolige Scheiben drin. > > Das ist mir ach schon aufgefallen, aber warum so eine exotische Lösung? Ist doch nicht exotisch, so schwingt der Piezo auf seiner Eigenfrequenz, und das ist am lautesten.
Thorsten R. schrieb: > Wofür denn dann überhaupt der Transistor? Weil man einen Oszillator bauen will, dazu ist auch ein Verstärker nötig.
Ich vermute, dass der Transistoreingang durch den Feedback Ausgang beeinflusst wird. Er schaltet dann mal mehr oder weniger durch, wodurch es dann zum Schwingen kommt. Kann das sein?
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Thorsten R. schrieb: > Ich vermute, dass der Transistoreingang durch den Feedback Ausgang > beeinflusst wird. Er schaltet dann mal mehr oder weniger durch, wodurch > es dann zum Schwingen kommt. > Kann das sein? Kann man so sagen.
Danke. Kann der Piezo durch zuviel Stromaufnahme kaputt gehen, oder verhält er sich wie ein Widerstand und begrenzt seine Aufnahme selbst? Denn laut Datenblatt max 10 mA Stromaufnahme. Bei 12V und 1kOhm würden aber doch 12mA fließen. Ist zwar nur 2mA mehr, aber bei nur 10mA relativ viel...
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Die Spannung zwischen M und G wirkt ein wenig wie an einem Lautsprecher und die Spannung zwischen F und G entspricht so etwa einem Mikrofon. Das ganze ist im wesentlichen noch im Festkörper und damit mit recht starker Kopplung und ausgeprägten wenig gedämpften Resonanzen. Die Diode dient als Schutz, falls die Amplitude zu groß (deutlich negatives UBE) für den Transistor wird. Der genaue Transistor-type ist unkritisch.
Bei zu viel Leistung kann so ein Piezo auch kaputt gehen: entweder depolarisieren, d.h. die Wirkung wird schwächer oder auch einfach mechanisch brechen oder Risse bekommen. Im Prinzip könnte es auch zu heiß werden, aber eher nicht mit 12 V und 10 mA.
Klasse. Danke für all eure Hilfe. Das war zudem auch sehr aufschlussreich, weswegen ich dieses Forum auch so gut finde.
Thorsten R. schrieb: > Anbei. "Allowable Input Voltage……………………. 6~30VDC" Bei 12V nimmt die Schaltung etwa 10mA auf, bei durchaus zulässigen 30V einiges mehr.
Bist du sicher dass es mit einem anderereren Transistor funktioniert?
Thorsten R. schrieb: > Wofür denn dann überhaupt der Transistor? Ich dachte an dem einen Pin > des Piezos müsste ne Frequenz angelegt werden? Mist, ich habe auch > wirklich keinen Plan von Analogtechnik. Nun, eifacher als mit der obigen Schaltung kann man Piezos wirklich nicht zum Piepen bringen.
hinz schrieb: > Weil man einen Oszillator bauen will, dazu ist auch ein Verstärker > nötig. Ein Unterschied ist die etwas geringere Stromverstärkung Deines BC547B und die Basis in der Mitte. Falls Dein Oszillator nicht schwingt, würde ich mal einen Transistor mit höherer Stromverstärkung suchen.
Ich konnte es nicht lassen und hab auf die Schnelle die Teile zusammen gelötet. Es funktioniert mit dem BC 547 B. Allerdings ist er definitiv leiser als er sonst tönt. Das weiß ich sehr genau, da er nachts mal grundlos ausgelöst hat. Ich werde es noch mit einem BC 547 C probieren, den ich eben zu spät in der Grabbelkiste gesehen habe. Der ist ja fast identisch zu dem SC1815 von der Verstärkung. Falls ich jetzt was falsches erzähle, korrigiert mich bitte.
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Thorsten R. schrieb: > Allerdings ist er definitiv leiser als er sonst tönt. Liegt der Piezo denn gerade bei Dir auf dem Basteltisch oder ist er in dem Gehäuse eingebaut, in dem er neulich hinreiched laut war? Falls er nämlich so herumliegt, gibt es einen akustischen Kurzschluss, der ganz beträchtlich die Lautstärke reduziert. Nicht ohne Grund hängt man sich nicht nackte Lautsprecherchassis in die gute Stube, sondern verwendet geschlossene Boxen. Falls Du kein geeignetes Gehäuse zur Hand hast, dürfte es testweise auch ausreichen, ein großes Stück Karton zu nehmen, dort ein etwas kleines Loch als der Durchmesser des Peizos hineinzuschneiden und den Piezo luftdicht(!) auf dieses Loch zu kleben.
Hatte ihn beim Test in der Hand. Das ist natürlich ein Argument. Ich wollte das ganz sowieso in ein kleines Gehäuse packen, so dass ich den Piezo ungefähr auf Kopfhöhe habe. Mal schauen, ob das Teil dann lauter ist. Danke für die Idee.
Kompletter Wasseralarm WA-85 kostet bei Pollin 4,95+Porto Bei fast leerer 9V-Batterie gibt er Signal.
Kann ich eigentlich die Frequenz beeinflussen? Was passiert, wenn ich den Spannungsteiler verändere? Da evtl. ein paar Werte, die funktionieren könnten und nichts kaputt machen?
Thorsten R. schrieb: > Kann ich eigentlich die Frequenz beeinflussen? Nicht wirklich, die ist mechanisch vorgegeben.
hinz (Gast) schrieb: >Thorsten R. schrieb: >> Kann ich eigentlich die Frequenz beeinflussen? >Nicht wirklich, die ist mechanisch vorgegeben. Da es mechanisch vorgegeben ist, könnte man die Mechanik selbst verändern. Also z.B. etwas Masse auf die Piezoscheibe draufkleben.
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Andreas S. schrieb: > Falls er > nämlich so herumliegt, gibt es einen akustischen Kurzschluss, Das ist bei kleinen Piezos aber ungewöhnlich, weil die meist verkapselt sind. Die wirken nahezu als Punktschallquelle.
Thorsten R. schrieb: > Kann ich eigentlich die Frequenz beeinflussen? Mit der gezeigten Schaltung nicht. Was immer geht, ist einen Generator mit einer anderen Frequenz zu nehmen und den an M und G anzuschließen. Man ist dann nicht mehr bei der Eigenresonanz des Elements. Dadurch wird die Lautstärke abnehmen.
Walter T. schrieb: > Andreas S. schrieb: >> Falls er >> nämlich so herumliegt, gibt es einen akustischen Kurzschluss, > > Das ist bei kleinen Piezos aber ungewöhnlich, weil die meist > verkapselt sind. Es ist aber gar kein Piezo-Schallgeber, sondern eine aus einem Rauchmelder ausgebaute Piezo-Scheibe. Ursprünglich war das auch gar kein passiver Piezo (wie im Eröffnungspost behauptet), sondern ein aktiver. Der aktive Teil befand sich - genauso wie das Resonatorgehäuse - direkt daneben. Wurde halt nicht mit ausgebaut. @Thorsten: in dieser Schaltung ist der Piezo der "Schwingkreis". Genauer gesagt ein mechanischer Resonator. Die Frequenz ist durch die Abmessungen und die Elastizität festgelegt, kann aber in Grenzen durch mechanische Maßnahmen verändert werden (anschleifen, zusätzliche Masse anbringen). Für beste Lautstärke muß die Scheibe in ein Resonatorgehäuse [1][2] eingebaut werden, wobei die Resonanzfrequenz von Scheibe und Gehäuse möglichst nah beieinander liegen müssen. [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Helmholtz-Resonator [2] https://www.murata.com/~/media/webrenewal/support/library/catalog/products/sound/p15e.ashx
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