Mir kam die dusselige Idee, mal wieder etwas ohne µC zu machen. Ein älteres Autoradio wird hier stationär betrieben, ohne Versorgung vergisst es seine Senderspeicher, ich will es aber nicht ständig am Netz haben. Für diesen Zweck hat es einen BleiGel-Akku, der leider bei seltener Nutzung in die Tiefentladung gerät und das verübelt. Die Netzversorgung, so sie denn eingeschaltet ist, kommt aus einen Trafo-Länsregler-Netzteil und ist auf 13,8 Volt begrenzt. Der ICL7665 hat zwei Komparatoren für Über- und Unterspannung. Bei erreichen der ersten Schwelle 12,0 Volt soll die LED blinken, weiter runter bei 11 Volt zusätzlich eine akustische Signalisierung erfolgen. Die Schaltung selbst soll nicht nennenswert zur Entladung des Akkus beitragen. Der 4093 U3.1 schwingt mit einer Peridendauer von etwa 8 Sekunden, das Tastverhältnis ist per Poti einstellbar. Der 4093 U3.2 erzeugt etwa eine Sekunde. Aus der Kombination der beiden leitet sich ein asymmetrisches Blinken ab, z.B. zweimal blinken, 6s Pause, zweimal blinken ... Set2 Undervoltage wird auf 12 Volt eingestellt und schaltet bei Unterschreiten dieser die Stromversorgung des 4093 ein. Set1 Overvoltage wird so eingestellt, dass Out1 oberhalb 11 Volt low ist. Out1 ist also noch low und sperrt damit U3.3 / U3.4. Unterhalb dieser Schwelle wird Out1 hochohmig und es soll akustisch signalisieren. Der 4093 U3.3 ist der Oszillator um den Signalgeber mit etwa 2,2 kHz piepen zu lassen. --------- Die Stromaufnahme bei 13 Volt (Ruhe) beträgt ca. 6 µA. Die LED zieht in der Spitze 0,5 mA, aber nur, bis der 2,2µ-C geladen ist. Bei aktivem Pieper sind es 5,5 mA. --------- Die Auswahl der Bauelemente folgete im wesentlichen dem vorhandenen Bastelbestand: Die Schaltung sollte in ein vorhandenes Gehäuse, diese Plastikdinger in der Bauform einer Leuchtstofflampendrossel gab es mal billig beim Pförringer Max. Der P-FET NDP6020P darf nur 8V UGS und ist gnadenlos überdimensioniert, liegt hier aber in Menge in der Schublade. Mit einem anderen FET kann R17 entfallen, jeder beliebige P-FET mit 1 Ohm @ 10V UGS wäre brauchbar. R14 sollte als Trimmpoti ausgelegt werden, mein Pieper hat bei ca. 2,2 kHz eine akustische Resonanz, könnte man damit justieren und der nachgebastelte C9 entfiele dann. Das Trimmpoti U6 muß kein Mehrgangpoti sein, habe ich hier aus Platzgründen verwendet. Abhängig von der gewünschten Lautstärke ist das Trimmpoti R16 verzichtbar. Den P-FET Q3 habe ich nicht eingebaut, damit könnte man bei Unterspannung die Last abwerfen. Damit ich mal nach der Spannung gucken kann, habe ich ein DVM-Modul vom Chinesen eingebaut, gibt es unter einem Euro. Das Ding will etwa 16 mA, von daher musste ein Schalter dazu. Als LED habe ich eine pinkfarbene gewählt, leuchtet sehr gut und kam auch günstig aus Fernost. Das Gebilde soll servitierbar sein, also muß die Übergabe zum Deckel eine Steckverbindung bekommen. Dafür braucht es drei Leitungen, Plus, GND und LED. Ich habe 6 Stifte gesetzt, von denen einer fehlt / blockiert ist, um verdrehsicher zu sein. *So, fertig - und nun verhaut mich für meinen Unfug* .
Hallo sieht zwar aus wie irgendwann aus den 80er Jahren - aber wenn es seinen Zweck erfüllt warum nicht?! Vor allem schön anschaulich und recht leicht verständlich. Mir persönlich würde allerdings eine SMD Variante und ein deutlich kompakteres Design gefallen - ohne das es dafür einen "harte" Begründung gibt. Mag es halt gerne klein und optisch etwas mehr nach 2019 hin - auch wenn es in ein Gehäuse verschwindet und von der eigentlichen Funktion schnurz egal ist. Hennes
Manfred schrieb: > Die Auswahl der Bauelemente folgete im wesentlichen dem vorhandenen > Bastelbestand Hmm, Datecodes 1988 und 1990, seit 30 Jahren nicht mehr gebastelt ? Manfred schrieb: > nun verhaut mich für meinen Unfug Für dich geht's ja, ist ja schön, aber wenn es jemand nachbauen will: C6 und C7 weg, nicht ohne Grund stehen die in keinem Datenblatt, das oszilliert ggf. HYST vom ICL7665 nutzen, die Megaohmwiderstände von den MOSFET Gates reduzieren, da können schon Gate-Leckströme grösser sein, C5 auf 100nF reduzieren.
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