Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kapazitäten nach Abschalten schnell entladen


von Daniel U. (daniel_22)


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Hallo,

ich würde in meiner Schaltung nach dem Abtrennen der Versorgungsspannung 
(5V) gerne alle Kapazitäten schnell entladen, damit die Spannung auf der 
Platine möglichst rasch auch bei 0V ankommt. Daher benötige ich einen 
"Quick-Discharge-Circuit".

Aktuell besteht dieser aus einem kleinen Widerstand (R2) in Reihe mit 
einem N-MOSFET (NMOS1). Das Gate hängt an der Versorgungsspannung und 
somit schaltet er im Betrieb dauerhaft durch. Am Gate hängt zusätzlich 
ein Kondensator, der im Falle der Abschaltung noch ein paar Sekunden 
Spannung am Gate zur Verfügung stellt. Dadurch bleibt der MOSFET leitend 
und die Kondensatoren der Schaltung werden über dem Widerstand entladen, 
bevor die Spannung am Gate dann auch zusammenbricht (Der 
Gate-Kondensator wird über einen hohen Parallelwiderstand selbst langsam 
entladen). Eine Diode verhindert dabei, dass die Ladespannung des 
Kondensators zurück in die VCC-Rail fließt.
Um Strom zu sparen kann das Gate des MOS vom angeschlossenen µC (über 
NMOS2) auf GND gezogen werden. Dieses Feature ist sehr wichtig.

Die Schaltung funktioniert, aber ich weiß nicht ob es auch einfacher 
geht und hoffe auf eure Erfahrung mit solchen Problemen.

Gruß
Daniel

von Dieter (Gast)


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Eigentlich gibt es kaum einen Grund so etwas zu machen. Die Restladung 
vermindert auch den Einschaltstrom beim Wiedereinschalten.
So etwas ließe sich mit einer Einschaltverzögerung kombinieren.

von Daniel U. (daniel_22)


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Dieter schrieb:
> Eigentlich gibt es kaum einen Grund so etwas zu machen. Die Restladung
> vermindert auch den Einschaltstrom beim Wiedereinschalten.
> So etwas ließe sich mit einer Einschaltverzögerung kombinieren.

Die Kondensatoren sind nicht riesig. Sie entladen sich auch ohne extra 
Schaltung in ein paar Sekunden. Nur will ich beim Ausschalten keine 
großartigen Zwischenlevel von VCC. Der Mikrocontroller hat eine 
Brown-Out-Detection, aber andere Chips und Elemente nicht.
Power-Switches haben solche discharge Features ja auch häufig verbaut. 
Nur kann ich so einen nicht verbauen, weil ja die Versorgungsspannung 
selbst wegfällt.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Wie wäre es, wenn Du mal das eigentliche Problem schilderst.

von Daniel U. (daniel_22)


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Andreas B. schrieb:
> Wie wäre es, wenn Du mal das eigentliche Problem schilderst.

Ich will ganz einfach, dass die Spannung auf der Platine beim Abklemmen 
der Versorgungsspannung auch nahezu sofort auf 0V fällt, um 
undefiniertes bzw. ungewolltes Verhalten einzelner Bauelemente oder 
Schaltungsteile zu verhindern.

Ich habe dafür eine Schaltung entwickelt, weiß aber nicht ob das 
einfacher geht und ob es dafür schon fertige ICs oder Schaltungen gibt.

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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Daniel U. schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> Wie wäre es, wenn Du mal das eigentliche Problem schilderst.
>
> Ich will ganz einfach, dass die Spannung auf der Platine beim Abklemmen
> der Versorgungsspannung auch nahezu sofort auf 0V fällt, um
> undefiniertes bzw. ungewolltes Verhalten einzelner Bauelemente oder
> Schaltungsteile zu verhindern.

Was veranlaßt Dich denn zu glauben, daß dies ein Problem wäre.
Werde doch mal konkret. Ich habe noch nie so etwas gebraucht.

von c r (Gast)


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Daniel U. schrieb:
> Ich will ganz einfach, dass die Spannung auf der Platine beim Abklemmen
> der Versorgungsspannung auch nahezu sofort auf 0V fällt, um
> undefiniertes bzw. ungewolltes Verhalten einzelner Bauelemente oder
> Schaltungsteile zu verhindern.

Auch wenn du sämtliche Elkos innerhalb von 1µs entlädst (und dafür 
braucht man schon ne ganz schöne Brechstange), kann in der Zeit noch 
einiges passieren.

Auch

Daniel U. schrieb:
> andere Chips und Elemente

sind durchaus darauf ausgelegt kurzzeitig Spannungen zwischen 0V und 
stabiler Vcc abzubekommen, weil es der unvermeidbare Normalfall ist.

von g457 (Gast)


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> [..] nahezu sofort auf 0V fällt, um undefiniertes bzw. ungewolltes
> Verhalten einzelner Bauelemente oder Schaltungsteile zu verhindern.

Das geht anders einfacher - wenns wirklich nötig ist. Zeig uns doch mal 
Deine Problemstellen.

von Blechbieger (Gast)


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Bei einer einzelnen Spannung eher selten anzutreffen aber es gibt 
Bauelemente z.B. FPGA die mehrere Versorgungsspannungen haben die in 
definierter Reihenfolge und Geschwindigkeit eingeschaltet und 
umgekehrter Reihenfolge innerhalb bestimmter Höchstzeiten abgeschaltet 
werden müssen. Je nach Kapazitäten in der Versorgung geht das nur mit 
Discharge.

Analog Devices hat eine ganze Reihe an ICs dafür. Das Stichwort ist 
Power Sequencer. Dieser Baustein kommt an eine eigene Powerrail mit 
großem Kondensator.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Daniel U. schrieb:
> ich würde in meiner Schaltung nach dem Abtrennen der Versorgungsspannung
> (5V) gerne alle Kapazitäten schnell entladen, damit die Spannung auf der
> Platine möglichst rasch auch bei 0V ankommt.
Was ist denn das eigentliche Problem, das dich zu dieser "Lösung" 
geführt hat?

Daniel U. schrieb:
> Der Mikrocontroller hat eine Brown-Out-Detection, aber andere Chips und
> Elemente nicht.
Haben diese unbekannten Chips auch keinen Reset-Eingang?

von Daniel U. (daniel_22)


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Lothar M. schrieb:
> Was ist denn das eigentliche Problem, das dich zu dieser "Lösung"
> geführt hat?

Ich habe diese Schaltung allgemein für kommende Projekte entwickelt. Ein 
einfaches Beispiel wäre:

Der einzige Weg zum Ausschalten des ganzen Systems ist das mechanische 
Abtrennen der Versorgungsspannung. In der Schaltung hängen jedoch viele 
kleinere oder wenige größere Kondensatoren, die bewirken, dass die 
Spannung auf der Platine nicht sofort (sondern erst nach 1 Sek. z.B.) 
unter jegliche Thresholds der Chips fällt. Damit kann sogar im 
Extremfall die Brown-Out-Spannung des uC gemeint sein. Somit arbeitet 
die Schaltung (teilweise) weiter. Das soll aber verhindert werden.
Natürlich wäre ein Ausschalten über eine Routine, die vor dem Abklemmen 
alles stoppt bzw. resettet besser, ist hier aber nicht per Zugriff von 
außen einleitbar.

Ich hoffe das ist konkret genug, da es mehr eine grundsätzliche 
Schaltungsidee ist für Systeme mit größeren Kapazitäten.

von Dieter (Gast)


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Dann wäre meiner Ansicht nach eine zuverlässigere Schaltung anders zu 
konzipieren. Wenn eine Mindestspannung unterschritten wird und 
gleichzeitig der Stromsensor hinter den Einschalter einen Wert von Null 
liefert, wird die Entladung ausgelöst.

von Gerd E. (robberknight)


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Daniel U. schrieb:
> Ich habe diese Schaltung allgemein für kommende Projekte entwickelt.

Klingt mir eher ein wenig nach der Suche nach einem Problem für Deine 
Lösung als anders rum...

> Der einzige Weg zum Ausschalten des ganzen Systems ist das mechanische
> Abtrennen der Versorgungsspannung. In der Schaltung hängen jedoch viele
> kleinere oder wenige größere Kondensatoren, die bewirken, dass die
> Spannung auf der Platine nicht sofort (sondern erst nach 1 Sek. z.B.)
> unter jegliche Thresholds der Chips fällt. Damit kann sogar im
> Extremfall die Brown-Out-Spannung des uC gemeint sein. Somit arbeitet
> die Schaltung (teilweise) weiter. Das soll aber verhindert werden.

Verhinder besser dieses Weiterarbeiten anstatt die Kondensatoren zu 
entladen. Die meisten ICs haben für sowas einen Reset-Eingang oder 
ähnliches.

Direkt hinter den Eingang der Spannungsversorgung hängst Du einen 
Komparator der den Reset aktiviert wenn die Mindestspannung 
unterschritten wird. Kann man z.B. mit einem TL431 und einem PNP oder 
einem LM393 machen. Hysterese nicht vergessen.

von ArnoR (Gast)


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Daniel U. schrieb:
> Aktuell besteht dieser aus einem kleinen Widerstand (R2) in Reihe mit
> einem N-MOSFET (NMOS1). Das Gate hängt an der Versorgungsspannung und
> somit schaltet er im Betrieb dauerhaft durch.

Also frisst deine Schaltung ständig Strom und entlädt damit dann einfach 
die Kapazitäten an der Stromversorgung. Viel besser wäre doch eine 
Schaltung, die nur dann Strom zieht, wenn ausgeschaltet wird.

Das kann man erreichen, indem man die Änderungsrichtung der 
Versorgungsspannung auswertet und in Anhängigkeit davon einen 
Kurzschlußschalter betätigt. Im Anhang so ein Vorschlag.

Die Kombination links (100µ/1k) soll die Versorgungsabblockung und den 
Schaltungsstrom darstellen. Die Schaltung rechts reagiert auf die 
minimale Absenkung der Versorgung nach Abschaltung und schaltet dann den 
NPN ein. Beim Einschalten der Versorgung ist die Schaltung inaktiv.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Daniel U. schrieb:
> Ich hoffe das ist konkret genug, da es mehr eine grundsätzliche
> Schaltungsidee ist für Systeme mit größeren Kapazitäten.

Nö, Du fabrizierst Dir da ein Fantasyproblem zurecht. Niemand sonst hat 
dieses Problem. Falls dies in einer konkreten Schaltung mal so sein 
sollte, dann analysiert man diese Schaltung und schaut, wo da der 
Designfehler ist.

von Name: (Gast)


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Dieter schrieb:
> Eigentlich gibt es kaum einen Grund so etwas zu machen.

Doch, den gibt es.

Einige Bauteile und Geräte verlangen das. Gerne zum Beispiel 
Kamerachips. In einigen Fällen auch Displays. Es gibt sogar eigene 
Spannungsregler, die das als Option anbieten. Beispiel:
https://www.analog.com/en/technical-articles/linear-regulators-with-active-output-discharge-target-systems-needing-fast-power-down.html

Natürlich ist die Anforderung nicht allzu häufig, aber es gibt sie. 
Nicht umsonst gibt es eigene Bausteine für den Zweck.

von mkn (Gast)


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Daniel U. schrieb:
> Ich habe dafür eine Schaltung entwickelt

Um ein Problem zu lösen, das niemand hat, auch Du nicht, von dem Du aber 
glaubst das es theoretisch eines sein könnte?
Naja, Deine Schaltung wird Dir dann zumindest genügend reale Probleme 
machen, die Du dann dadurch lösen kannst die rauszuwerfen.

von Daniel U. (daniel_22)


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Erstmal vielen Dank für alle konstruktiven Antworten!

ArnoR schrieb:
> Das kann man erreichen, indem man die Änderungsrichtung der
> Versorgungsspannung auswertet und in Anhängigkeit davon einen
> Kurzschlußschalter betätigt. Im Anhang so ein Vorschlag.

Genau so etwas in der Richtung habe ich gesucht. Top, danke!

Mir ist bewusst, dass die meisten Schaltungen ohne so etwas auskommen. 
Wir sind uns denke ich alle einig, dass ein Reset-Signal o.ä. vor dem 
Ausschalten am besten ist. Das ist aber nicht bei jeder Schaltung 
möglich und genau in diesen Fällen wird solch eine Schaltung dann nötig.

von Hi (Gast)


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Hi ArnoR,
ArnoR schrieb:
> Im Anhang so ein Vorschlag.

sorry, aber ich verstehe deine Schaltung nicht, könntest du 
freundlicherweise ein paar Worte schreiben wie sie funktioniert?

Grüße

von ArnoR (Gast)


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Hi schrieb:
> sorry, aber ich verstehe deine Schaltung nicht, könntest du
> freundlicherweise ein paar Worte schreiben wie sie funktioniert?

Angenommen die Versorgung (+5V) liegt schon eine Weile an. Dann sind die 
beiden 100µ auf 5V aufgeladen, der 10µ ist entladen, die Spannungen über 
den 10K-Widerständen sind =0 und beide Transistoren gesperrt.

Wird nun die Versorgung abgeschaltet, beginnt die Spannung abzusinken. 
Dadurch wird das Gate des PMOS über den 10µ nach unten gezogen, während 
Source wegen des 100µ auf +5V verbleibt. Dadurch beginnt der PMOS zu 
leiten und steuert den NPN auf, der seinerseits die Versorgung 
herunterzieht und somit den beschriebenen Vorgang durch Mitkopplung 
beschleunigt.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Daniel U. schrieb:
> Wir sind uns denke ich alle einig, dass ein Reset-Signal o.ä. vor dem
> Ausschalten am besten ist.

Das gilt aber auch nur begrenzt. Wenn du einen Reset auf ein IC gibst 
und die Versorgungsspannung sinkt ab, verlässt sie irgendwann den 
Bereich, wo eine sichere Funktion gewährleistet ist. Was die Ausgänge 
dann machen ist (meist) unbekannt.
Um auch diesen Fall sicher zu machen, braucht man an den 
Prozessausgängen eine zusätzliche Schaltung, die auch diesen Fall 
abdeckt.

Oder man nimmt tatsächlich "deine" schnelle Kondensatorentladung, wenn 
falsche Ausgangssignale mit dieser Pulsdauer nicht sicherheitsrelevant 
sind.

von HildeK (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Angenommen ....

Ja, die Funktion wäre so, aber es gibt eine Reihe Randbedingungen, die 
an die jeweilige Situation angepasst werden müssen, sonst tut sie es 
nicht.
Was ist, wenn der 100µ am Eingang ein 1000µ wäre?
Was ist, wenn die Last nur 100µA wären?
Was ist, wenn der NPN richtig schön einschaltet? Was ist mit seinem 
Kollektorstrom und seinem Basisstrom?
Was ist mit den Wartezeiten für eine Wiederholung des Vorgangs?
Ich bin nicht ganz glücklich mit der Lösung, habe aber leider ad hoc 
auch keine, die meine Bedenken zerstreut.

Ev. besser lösen kann man das, wenn die 5V von einem konventionellen 
Netzteil (Trafo, Gleichrichter, Siebelko, 5V-Regler) kämen und man dort 
die Unterbrechung detektiert.
Oder ev. mit einem Resetbaustein, der allerdings auch beim Einschalten 
wirken würde.

von ArnoR (Gast)


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HildeK schrieb:
> Was ist, wenn der 100µ am Eingang ein 1000µ wäre?
> Was ist, wenn die Last nur 100µA wären?
> Was ist, wenn der NPN richtig schön einschaltet?
> Was ist mit seinem Kollektorstrom und seinem Basisstrom?
> Was ist mit...

Was soll das?

Der TO hat keinerlei Angaben gemacht, mit denen man so eine Schaltung 
dimensionieren könnte. Ich habe nur ein mögliches Funktionsprinzip 
dargestellt und dazu einfach irgendeine funktionierende Dimensionierung 
genommen. Es ist Sache des Anwenders, die Schaltung für seine 
Gegebenheiten anzupassen.

von HildeK (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Was soll das?

Bist du beleidigt? Das wollte ich nicht!
Ich habe meine Einwände daher als Fragen aufgeschrieben, die entweder du 
oder der geneigter Verwender der Schaltung selber beantworten kann oder 
zumindest als Hinweis fürs genauere Anschauen nehmen sollte.

Ja, der TO hat keine Angaben gemacht, aber du auch nicht, dass dein 
Vorschlag  eine Anpassung an seine realen Verhältnisse erfordert.
Dass der NPN relativ heftig den Elko leert und auch seine Basis den 
rechten Elko vertragen muss, ist imho noch ein Manko. Ein 
Schutzwiderstand an der Basis und einige Ohm, angepasst an die 
Leistungsfähigkeit des NPN, am Kollektor sollten schon sein.

Übrigens, mir gefallen deine Vorschläge hier im Forum durchaus, ich habe 
mir schon manches deiner Schaltungsvorschläge aufgehoben. Und hier sogar 
ein wenig simuliert, um die Abhängigkeiten besser zu ergründen. Weil ich 
sie interessant fand.

von ArnoR (Gast)


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HildeK schrieb:
> Bist du beleidigt?

Nein.

Aber es kann niemand erwarten, dass ich hier fertige Universallösungen 
für alle möglichen Fälle serviere. Daß Basis- und Kollektorstrom des NPN 
begrenzt werden müssen, weiß ich auch, aber ich sag`s nochmal: ich habe 
nur ein Funktionsprinzip zeigen wollen, keine anwendungsfertige 
Schaltung. Das hat ja eh meist keinen Sinn, da häufig vom TO kommt: zu 
viele und oder gerade nicht vorhandene Teile, zu viel Platzverbrauch, 
kein fertiges Mini-IC ohne Außenbeschaltung, ...

von Daniel U. (daniel_22)


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Ich habe die Schaltung mal etwas angepasst und einen Beispielfall 
kreiert.

Der MOSFET ganz links klemmt die Versorgungsspannung bei t = 5s ab.
R1 und C2 müssen auf die Kapazität C1 in der Schaltung und die 
gewünschte Dauer des Vorgangs abgestimmt werden.
Durch Verwendung des PNP-Transistors entlädt die Schaltung die VCC-Rail, 
wenn deren Spannung um etwa 0,7V gefallen ist. Entladen wird über einen 
100 Ohm Widerstand. Das begrenzt etwas den Entladestrom und muss auch 
wieder für die gewünschte Dauer angepasst werden.

: Bearbeitet durch User
von ArnoR (Gast)


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Daniel U. schrieb:
> Ich habe die Schaltung mal etwas angepasst und einen Beispielfall
> kreiert.

Gefällt mir. Die doppelte Strombegrenzung am npn ist aber unnötig, es 
reicht, den Basisstrom zu begrenzen, der Kollektorstrom ist dann über 
die Stromverstärkung ebenfalls begrenzt.

Daniel U. schrieb:
> R1 und C2 müssen auf die Kapazität C1 in der Schaltung und die
> gewünschte Dauer des Vorgangs abgestimmt werden.

Du meinst R3. Ja der C2 muss schließlich solange Strom liefern, bis C1 
leer ist.

von Daniel U. (daniel_22)


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ArnoR schrieb:
> Die doppelte Strombegrenzung am npn ist aber unnötig, es
> reicht, den Basisstrom zu begrenzen, der Kollektorstrom ist dann über
> die Stromverstärkung ebenfalls begrenzt.

Ja das stimmt, die Verstärkung kann aber je nach Transistor und 
Kollektorstrom bzw. V(CE) stark schwanken. Daher habe ich einen fixen 
Widerstand gewählt und den Basis-Vorwiderstand ausreichend klein.

ArnoR schrieb:
> Daniel U. schrieb:
>> R1 und C2 müssen auf die Kapazität C1 in der Schaltung und die
>> gewünschte Dauer des Vorgangs abgestimmt werden.
>
> Du meinst R3. Ja der C2 muss schließlich solange Strom liefern, bis C1
> leer ist.

R3 auch, ja. Aber über R1 kann gesteuert werden, wie lange VCC braucht 
bis es um 0,7V gefallen ist. R3 muss dann groß genug sein, sodass C2 
noch lange genug geladen bleibt.

von HildeK (Gast)


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R2 kann deutlich kleiner sein, angepasst auf den Kollektorstrom des Q1.
Wenn ich so eine Schaltung notwendig habe, dann will ich auch möglichst 
schnell C1 entladen. BC337 oder gleich einen kleinen LL-MOSFET nehmen 
und den Strom mit R2 an dessen obere Grenze legen. Der MOSFET hätte den 
Vorteil, dass er C2 nicht zusätzlich belastet (Basisstrom) und auf R5 
verzichtet werden kann. Mit dem FET reichen dann einstellige Ohmwerte 
für R2.

R1 liegt parallel zur Last. Die kann mit eingerechnet werden. Man sollte 
so dimensionieren, dass R1 überflüssig wird, was je nach Last u.U. nicht 
immer gehen wird (Prozessor im Tiefschlaf z.B.). Wenn er notwendig ist, 
heißt das Zusatzverbrauch, der bei Batteriebetrieb u.U. unschön ist.

R3 und C2 erfordern in der Beispieldimensionierung, dass der EIN-Zustand 
schon 1-2s minimal sein sollte, sonst wird C2 nicht vollständig 
aufgeladen - je nach dem, wie stark er beim letzten Zyklus entladen 
wurde oder wie lange die Schaltung auf AUS war.

Aber wie oben schon festgestellt wurde: man muss sie an die 
Gegebenheiten anpassen - Laststrom, Größe von C1, C2 etc. ...

Beitrag #6061022 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Nop (Gast)


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Das ist doch eigentlich ganz simpel. Man kann intern ZWEI 
Spannungsschienen aufbauen, davon eine nur für den steuernden 
Mikroprozessor. Der läuft dann aus eigenen Kondensatoren, die auf 
"ausreichende" Laufzeit dimensioniert werden.

Zugleich kriegt der Mikroprozessor einen Sensor auf die andere Schiene. 
Also nicht den Eingang des Gerätes, weil dort jede Menge Dreck ankommen 
kann, sondern nach Filterung/Glättung. Die Kondensatoren dieser anderen 
Schiene werden so auslegt, daß sie deutlich vor der ersten Schiene in 
die Knie gehen.

Sobald die Software merkt, daß die erste Schiene runtergeht, kann sie 
einen Ausgang des Mikroprozessors setzen und darüber alle extenen Chips 
in den Reset bringen, Steuerungsausgänge auf "Aus" stellen, Zustände 
nichtflüchtig wegschreiben und dergleichen.

von Nop (Gast)


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Nop schrieb:

> Sobald die Software merkt, daß die erste Schiene runtergeht

.. die "andere" Schiene natürlich, nicht die des Mikroprozessors selber.

von pneu (Gast)


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Timo schrieb im Beitrag #6061022:
> Braucht man nicht.

Was braucht man nicht? Power Sequencing und/oder
mehrere Rails könnte "man" durchaus mal brauchen...

von HildeK (Gast)


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Timo schrieb im Beitrag #6061022:
> Den FPGA will ich sehen.
> Braucht man nicht.

Bis vor wenigen Jahren jedenfalls war das bei Xilinx-FPGAs (Spartan, 
Zynq) ein ernsthaftes Thema.
Ob das bei neueren Generationen noch immer so ist, weiß ich nicht - da 
bin ich raus :-).

von Hi (Gast)


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Hi,
HildeK schrieb:
> Was ist, wenn der 100µ am Eingang ein 1000µ wäre?
> Was ist, wenn die Last nur 100µA wären?
> Was ist, wenn der NPN richtig schön einschaltet? Was ist mit seinem
> Kollektorstrom und seinem Basisstrom?
> Was ist mit den Wartezeiten für eine Wiederholung des Vorgangs?

Man muss nur dafür sorgen, dass der Kondensator der Entladeschaltung 
länger die Spannung hält als die Spannungsversorgung. Die Diode hilft 
auch die Wartezeit zu verkürzen.

ArnoR schrieb:
> Die doppelte Strombegrenzung am npn ist aber unnötig, es
> reicht, den Basisstrom zu begrenzen, der Kollektorstrom ist dann über
> die Stromverstärkung ebenfalls begrenzt.

Dann ist man aber von den Bauteiletoleranzen abhängig, Strombegrenzung 
durch Widerstand gefällt mir besser.

Grüße

von HildeK (Gast)


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Hi schrieb:
> Man muss nur dafür sorgen, dass der Kondensator der Entladeschaltung
> länger die Spannung hält als die Spannungsversorgung. Die Diode hilft
> auch die Wartezeit zu verkürzen.

Ja, ja, ist mir schon klar. Ich wollte nur deutlich machen, dass es 
relativ viel Einflüsse gibt und dass da angepasst werden muss.

von Hi (Gast)


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Hallo,
HildeK schrieb:
> Ja, ja,

hier ist man aber schnell beleidigt, sorry.

von HildeK (Gast)


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Hi schrieb:
> hier ist man aber schnell beleidigt, sorry.

Ich bin überhaupt nicht beleidigt, sonst hätte ich JA, JA geschrieben 
:-).

Wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ich darüber schon längst 
nachgedacht hatte ...

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