Wenn es Euch interessiert, hier meine Rants über die WE1010 Lötstation und Anderes: Ich habe zur Zeit eine WE1010NA LS zum testen. Entwickelt in D und hergestellt in Mexiko, steht drauf. Naja, funktionieren tut sie ja als Old School Lötstation ganz gut. Auch wenn eevblog Dave Jones etwas weniger davon überzeugt ist. Und an 230V stecke ich die 120VAC Station bestimmt auch nicht an:-) Aber darum geht es nicht. Meine folgende Kritik richtig sich hauptsächlich an das industrielle Design und die armselige Werkstoffqualität. Können die sich keine besseren Plastikformulierungen leisten? Muß es wirklich billigst China Qualität sein? Äußerlich sieht die Station irgendwie modern aus. Das LCD scheint aus Restbeständen der WD1 Serie von Lötstationen zu stammen. Das ist ja OK, auch wenn ich um der Welt nicht verstehe warum die Entwickler nicht die Vorwahl Anzeigen ausnutzen durften. So viel Zeit und Geld hätte man beim Programmieren dafür wirklich nicht gebraucht um die Speicher und Auswahlfunktionen im FLASH unterzubringen. (Vielleicht wollte man teurere Stationen im Angebot nicht unterminieren). Es lassen sich nämlich keine Vorwahltemperaturen speichern, obwohl das LCD beim Einschalten und Display Selbstcheck solche anzeigt. Irgendwie sieht das blöd aus, daß man diese Funktionen nicht ausnützen kann. Nun aber zum Gehäuse. Und, es gibt nämlich ein paar fette Hünchen zu rupfen und Haare in der Suppe. Wie das mal so ist, war ich auch am Innenleben interessiert. Zwei Schrauben auf der Rückseite versprachen ein Blick auf das innere Sanktum. Es war gar nicht leicht die Schnappzungengeheimnisse der Konstruktion zu ergründen. Das Gehäuse ist ein ABS Guß mit matter Oberfläche. Nicht mehr das schöne glatte Weller Plastik von früher. Das ist noch nicht einmal das schlimmste. Die früheren Station hatten meist am Boden vier lange Schrauben um Ober- und Unterteil zusammenzuhalten. War früher ganz ordentlich. Dieses neue Design verwendet Nasen und Plastikzungen um sich zusammenhalten. Da kann leicht was brechen. Speziell wenn das Plastik alt wird. Auch ist das Aufsetzen des Oberteils etwas schwierig. Da muß man Geduld und Vorsicht üben um nichts zu beschädigen. Nun frage ich mich, muß das wirklich so sein um heutzutage eine erschwingliche Station herzustellen, so billig vorgegangen werden muß. Warum macht man es dem Techniker so schwer seine LS zu warten und zu öffnen. Die WE1010 läßt sich bestenfalls ein paar mal öffnen bevor Plastiknasen beschädigt werden. Was macht das schon, fragt man sich. Naja, irgendwie kann man sich an so offensichtlicher Billigkeit nicht wirklich freuen. Die früheren Wellerstationen waren oftmals innen auch recht billig konstruiert, aber zumindest sahen sie äußerlich edler aus und sehen bei guter Behandlung auch noch nach Jahren gut aus. Auch ist die Stärke des Gehäuses wesentlich bemessener. Die alten Gehäuse waren dicker in den Wandungen und hielten wahrscheinlich einen Fall vom Tisch möglicherweise aus. Diese 1010 wird wahrscheinlich zerspringen. Die Texture der Frontplatte sieht in der Oberfläche ausgesprochen billig aus. Ähnlich wie bei $20 Billig-LS chinesischer Herkunft wie man sie im Internet sieht und deren Namen unaussprechbar sind. Muß das sein? Kann man sich nicht mehr erlauben der LS einen etwas edleren Look zu gönnen! Der Gesamteindruck beim näheren Betrachten ist ähnlich der jener Billig-Produkte in der Bucht. Die WE1010NA sollte zumindest in NA eine Nachfolge für die WES51 und WESD51 sein. Qualitätsmäßig finde ich das WE1010 Gehäusekonzept eine Stufe niedriger in der Qualität. Leider wird tatsächlich extrem auf Kosten geschaut obwohl das bei der im Vergleich zu Konsumerprodukten viel geringere Produktion nicht so viel ausmachen sollte. Zum Glück sieht die Elektronik LP viel besser aus. Da hat Weller definitiv nicht übermäßig gespart und habe daran im Augenblick nichts auszusetzen. Der Netztrafo hat nur sekundärseitig eine einlötbare Sicherung am Trafo zusammen mit einem MOV. Die Primärseite hat keine Sicherung. Die Cul Drähte gehen direkt an die Lötösen. Eine interne Thermosicherung ist definitiv nicht vorhanden. Wie das durch die Fallstricke von UL, CSA UND VDE geht, ist mir gelichte ausgedruckt, etwas verwunderlich. Auch wundert mich die Größe des Trafos. Früher waren solche Trafos eher in der 30-50W Klasse. Dieser soll jedoch 85VA leisten können. Gut. Wahrscheinlich nur zeitlich begrenzt mit Abkühlpausen. Aber das dürfte verantwortbar sein. Ich würde schon nachträglich eine Primärsicherung oder Thermosicherung anbringen wollen. Wie funktioniert die Station? Nun, als Old School Design mit nicht direkt geheizter Spitze und Sensor, kann man sie keinesfalls nit der JBC und Co. vergleichen. Aber im normalen Betrieb macht sie es ganz gut, genau wie alle anderen ähnlichen Gerätschaften. Im Vergleich zur WESD51 haben die 70W bei FR4 Lötungen etwas mehr Hitzeleistung. Die WESD51 macht dagegen schon etwas schlapp. Der Lötgriffel ist außer der Farbe identisch im Design mit dem PES51 Griffel der WESD51. Der Heizer/Sensor ist äußerlich identisch hat aber 2Ohm weniger Heizwiderstand. Die TC Spannung ist identisch bei äußerlich geheizten Spitzen. Mit dem Lötkolben arbeitet es sich angenehm solange man mit der traditionellen Größe des Spitzenhalters leben kann. Sonst kommen halt die JBC und WMRP in Frage. Der Kolben ist sehr leicht und das Kabel sehr flexibel. Lötfest ist das Kabel auch. In der Hinsicht bin ich eigentlich sehr zufrieden. Mein PES51 Lötkolben hat in sechs Jahren mit hunderen Betriebsstunden noch keinen Ausfall gezeigt. Ein Negativ ist, daß der Kolben nicht leicht auseinandernehmbar ist. Aber man kann wenn man weiß , wie. Kurioserweise ist die Pin Belegung der beiden Lötkolben etwas verschieden. Der PES51 Stecker passt in die WE1010, funktioniert aber wegen der unterschiedlichen Pin Belegung doch nicht. Der WEP70 passt aber wegen dem 6-Pin Stecker nicht in die WESD51. Da beide Lötkolben identische Sensoren haben, wäre es durchaus nett gewesen die PES51 Lötkolben auch mit der WE1010 mitverwenden zu können. Umgekehrt könnte die WESD51 wahrscheinlich auch die Leistung bringen da zumindest der Trafo die gleiche Baugröße hat. Ist halt Ansichtssache. Nun. Ist die WE1010 LS wert gekauft zu werden? Als Old School Lötgerät auf alle Fälle. Die ET Spitzen sind billig und überall erhältlich und halten mit etwas Sorgfalt jahrelang. Preislich schneidet die 1010 nicht zu schlecht ab. Je nach Firma kriegt man sie schon ab US$112. Wer also Weller haben will mag sie berücksichtigen. 99% aller Lötarbeiten, außer in Extremfällen wo wirklich nur High-End Werkzeug funktioniert, lassen sich wie in allen anderen ähnlichen Lötgerät mehr oder weniger gut damit durchführen. Ich bin auch ziemlich sicher, daß die LS im Heimlabor bei guter Behandlumg eine einigermaßen vernünftige Lebensdauer erreichen wird. Auch wenn ich nicht unbedingt ein Fan des industriellen Designs bin, schlecht sieht sie nicht wirklich aus. Nur, viel mehr hätte man mit etwas mehr Budget daraus machen können. Last not least: Weller sollte seine Webdesigners feuern! So etwas von grottigem Webdesign findet man selten. So eine Webseite ist eine Beleidigung aller jener klar denkenden Fachleute die an Fakten und Informationen in logischer Organisation interessiert sind. Was denkt sich die Firmenleitung eigentlich? Was rauchen die dort im Boardroom? Haben die Ingenieure dort überhaupt noch ein Mitspracherecht und etwas zu sagen? Und diese IKEA Handbuch Ikonographie und Bilderbücher sind auch nicht ganz so tolle. Man hat es geschafft absolut ein Minimum an nützlichen Informationen zur Verfügung zu stellen und verschleiert diese Tatsache mit einem Übermaß an übertriebenen Sicherheits Informationen. Die früheren Brochüren waren da wesentlich besser "to the point". Vielleicht darf ich raten, sich einmal die Service und Operation Handbücher von Firmen wie Hewlett Packard oder Rohde&Schwarz von Meßgeräten vor 1990 anzusehen. Merkt ihr was? Wenn man diese modernen Publikationen liest, bekommt man den Eindruck, wir sind in deren Augen alles Deppen mit denen man nur mittels Hieroglyphen kommunizieren kann. Irgendwie bin ich schon mit dem Produkttrend enttäuscht. Aber das ist eben Reality im neuen Jahrhundert. Die Menschheit braucht nötiger als je einen kräftigen Tritt in den Allerwertesten um wieder zur Besinnung zu kommen. Zur Zeit erleben wir eine lange Periode dunkelsten und eines voll aufgeblasenen Kapitalismus. Eine Nadel tut wohl not:-)
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Gerhard O. schrieb: > Nun frage ich mich, muß das wirklich so sein um heutzutage eine > erschwingliche Station herzustellen, so billig vorgegangen werden muß. Ja, muss. Dividende hat Prio 1.
Gerhard O. schrieb: > Man hat es geschafft absolut > ein Minimum an nützlichen Informationen zur Verfügung zu stellen und > verschleiert diese Tatsache mit einem Übermaß an übertriebenen > Sicherheits Informationen. So sind sie halt, die Amis. "Katze nicht in der Mikrowelle trocknen" und "Lötkolben nicht im beheizten Zustand in Körperöffnungen einführen" sind halt notwendig bei der Produktbeschreibung. Ansonsten droht eine Schadensersatzklage von xxx Fantastilionen Dollar, weil man sich eine Blase am Finger geholt hat.
> Wenn es Euch interessiert, hier meine Rants über die WE1010 Lötstation > und Anderes: Ich gebe mal eine ganz andere Einschätzung. Lötstationen waren gestern. Aber wer eine vernünftige Feile braucht, sollte unbedingt die Valtitan-Präzisionsfeilen von Vallorbe nehmen. Die kommen in meiner Hitliste sofort nach der JBC-Reworkstation.
Gerhard O. schrieb: > Wenn es Euch interessiert, hier meine Rants über die WE1010 Lötstation Hmm, eigentlich gefällt dir nur das Gehäuse nicht, weil es ein runterfallen nicht überlebt. Dafür gibts die Lötstation zum Chinapreis. Die Entwicklung ist normal: Ingenieure erfinden etwas (bei Wdller Magnastat, damals als Elektronik teuer war viel billiger als elektronische Temperaturregelung) und danach kommen BWL Leute und versuchen dasselbe noch billiger herzustellen: Fabrik in China, minderwertige Materialien, bewusst inkompatible Zubehörteile, Recykling von Lagerüberbeständen, alles die üblichen BWL Massnahmen, ohne die dein Lötkolben 500 kosten würde und du ihn nicht gekauft hättest. Erfunden hat Weller schon 50 Jahre nichts mehr, vermutlich gibt es dort seit 45 Jahren auch keinen erfindungsreichen Ingenieuer mehr, nur noch Gebrauchsingenieure die eben noch dünnere Plastikgehäuse designen auf Zuruf der BWL Hansel. Macht nix, seit dem elektronische Temperaturregelung billiger als Magnastat wurde, also so seit 35 Jahren, ist Weller eh obsolet und lebt nur noch vom Namen. Heute gibt es bessere Firmen, JBC wurde genannt.
MaWin schrieb: > alles die üblichen BWL Massnahmen, ohne die dein > Lötkolben 500 kosten würde und du ihn nicht gekauft hättest. Nee, nicht ganz. Man kann wenn man will so etwas auch tatsächlich für besagte 100 anstelle 500 in den Markt bringen. Aber dazu sind ein paar Voraussetzungen fällig: 1. ausreichend große Stückzahlen 2. produktive Herstellungsverfahren 3. wenige Zwischenhändler-Stufen 4. den Preis nicht danach bemessen, was man glaubt, daß es der Markt noch irgendwie hergeben könnte. W.S.
W.S. schrieb: > Aber dazu sind ein paar Voraussetzungen fällig: Die, die der Chinese beherzigt, daher ist er auch so erfolgreich.
W.S. schrieb: > MaWin schrieb: >> alles die üblichen BWL Massnahmen, ohne die dein >> Lötkolben 500 kosten würde und du ihn nicht gekauft hättest. > > Nee, nicht ganz. Man kann wenn man will so etwas auch tatsächlich für > besagte 100 anstelle 500 in den Markt bringen. Aber dazu sind ein paar > Voraussetzungen fällig: > 1. ausreichend große Stückzahlen > 2. produktive Herstellungsverfahren > 3. wenige Zwischenhändler-Stufen > 4. den Preis nicht danach bemessen, was man glaubt, daß es der Markt > noch irgendwie hergeben könnte. > > W.S. Nur ganz kurz von mir. Wie ich bis jetzt sehen konnte schwanken die Preise von unter US$100 in den USA und bis zu Euro 280. wie kann man solche Preisunterschiede erklären. Fuer Euro 280 kaufe ich mir gleich eine JBC. Jedenfalls ist es schade, daß Weller unbedingt das Gehäuse drastisch verbilligen mußte. Die vier Bodenschrauben hatten einfach mehr Sinn. Die Wanddicke im Vergleich zum vorherigen Gehäuse ist doppelt so dünn wie ich an der WESD51 meßtechnisch vergleichen konnte. Trotz aller Kritik finde ich die Station, wo es darauf ankommt, gut funktionierend. Eine JBC Klasse Station ist sie natürlich mit der indirekt geheizten Spitze nicht. Die feuchten Schwammtests von Dave Jones sind aber meiner Meinung nach wiederum nicht sehr aussagekräftig weil zum Verdampfen von Wasser sehr viel mehr Energie verbraucht wird. Auch die JBC ging da erwartungsgemäß auf 93 Grad herunter. Nur heizt sie im Vergleich zur Old School Technik wahnsinnig schnell wieder auf. Beim Versuchs Löten an einer zweilagigen LP gab es nur zwischen 10-20 Grad Abfall von der Solltemperatur zwischen den Lötaugen und blieb in dem Bereich. Also kein langsamer Abfall. In solchen Situation ist die Heizkapazität völlig ausreichend. Gosse Masseflächen lassen sich durchaus leichtfüßig löten wenn man die Temperatur etwas erhöht. Bei der JBC ist das kaum notwendig. Für alle diejenigen die sich JBC Klasse LS nicht leisten können sind mit der WE1010 oder Hakko 888D gar nicht so schlecht bedient. Bleifrei schafft die WE1010 ohne Anstrengung und Notwendigkeit von drastisch überhöhter Temperatur. Ich habe es mit einer WD1 Station verglichen und da ist kein Unterschied feststellbar. Beide Lötkolben produzieren bei 350 Grad einwandfreie bleifreie Lötaugen. Da ich mir einbilde genug Löterfahrung zu haben, komme ich mit den gewöhnlichen LS durchaus zurecht. Die Metcal die ich noch habe ist natuerlich schon leistungsstärker und heizt schnell. Aber lebensnotwendig ist die auch nicht. Irgendwann wird ja auch mein Selbstbau JBC funktionieren. Dann kann ich ja vergleichen. Funktionell ist die WE1010 als einfache Station ohne Bells und Whistles durchaus empfehlenswert, insofern man Weller haben möchte. Niemand bestreitet, daß direkt heizende Lötspitzen zur Zeit das Ultimative ist. Nur können sich nur gut bemittelte Leute solche Technik leisten. Was mir aber an alle Nicht-Weller Löttechnik nicht gefällt ist die schwerere Beschaffbarkeit und hohe Preis der Spitzen bei uns. JBC Spitzen sind bei uns nicht billig. Das gleiche gilt für Metcal und PACE. So sind wir halt wieder bei den Weller Sachen. Weller LS und Zubehör kann ich in einigen Fachgeschäften lokal kaufen. Die ET Serie Spitzen sind mit $6-8 sehr billig und von guter Qualität. Natürlich gehen die RT Spitzen auch ins Geld. Unter $45 ist da nichts zu machen. Meine Weller Spitzen halten wie schon früher erwähnt in der Regel über ein Jahr oder mehr. Da hat Weller bei uns einfach mehr praktischen Sinn. Hakko kriegt man vereinzelt auch noch. Der Rest ist Versandkauf von Amazon oder spezielle US Geschäfte. Aus den USA zu bestellen ist mit Fedex oder ähnlichen Firmen sehr teuer weil zusätzlich zum USA/CDN Umrechnungskurs da noch teure Brokerage Gebühren der Versandmafia anfallen. Da kostet eine Bestellung gleich mal $30-70 mehr. Mit der Umtauschrate von 0.7 verteuert das die Sache noch einmal. Da sieht dann Weller im Vergleich nicht mehr ganz so schlecht aus. Trotz sogenanntem Free-Trade ist Handel über die Grenze teuer.
Nun ja, Werkzeug für Preisbewusste spielt selten einmal in der Oberklasse.
Bürovorsteher schrieb: > Nun ja, Werkzeug für Preisbewusste spielt selten einmal in der > Oberklasse. Das erinnert wieder einmal an den Spruch von der vollen Hose...
Bürovorsteher schrieb: > Aber wer eine vernünftige Feile braucht, sollte unbedingt die > Valtitan-Präzisionsfeilen von Vallorbe nehmen. Die kommen in meiner > Hitliste sofort nach der JBC-Reworkstation. Als Weller-Benutzer heißt meine Präzisionsfeile "Dick", 300mm flach um 25 Euro!
> Das erinnert wieder einmal an den Spruch von der vollen Hose... Blödsinn, man muss lediglich wissen, wie man die Prioritäten setzt. > heißt meine Präzisionsfeile "Dick", 300mm flach um 25 Euro! Ja, Dick war auch mal sehr gut. Ich habe noch zwei kleinere Vorkriegsexemplare. Eine davon 150 mm mit Hieb 8 :-), wo gibt es das heute noch?
Dann hat sie nicht viel gefeilt! Gerhard, machst du hier Training für eine Weltmeisterschaft im Maschineschreiben?
michael_ schrieb: > Dann hat sie nicht viel gefeilt! > > Gerhard, machst du hier Training für eine Weltmeisterschaft im > Maschineschreiben? Naja, was Dave Jones kann, kann ich auch. Nur braucht ihr seine aufreizende Stimme nicht anhören:-) Ich bekomme langsam aber sicher eine Aversion gegen billige Plastikformulierungen und Schnappverrieglungen und Billigkonszruktionen im Allgemeinen. Zum Gehäuse Zusammenhalten gehört Halbzeug. Das ist halt der Fluch des 3D-MCAD Designs. Er verleitet die Entwickler allzuoft zu "kreativen" Lösungen die zwar am Monitor sexy aussehen aber mechanisch sehr nachteilig sind und wenig aushalten. Da die meisten Plastikformulierungen mit der Zeit spröde werden, brechen die Schnappverbindumgen oft in unberechenbarer Weise beim auseinandernehmen. Man versucht heutzutage fanatisch Metal Halbzeug wie die Pest zu vermeiden.
Hallo, Gerhard O. schrieb: > ...und hohe Preis der Spitzen bei uns. JBC Spitzen sind bei uns nicht > billig. Bei uns auch nicht, ist mir aber völlig egal: Ich habe mir vor Äonen mal eine Lötstation bei Conrad gekauft, die gibt es heute noch: https://www.pollin.de/p/loetstation-daytools-ls-937-450-0c-840185. Damals kosteten Spitzen 3-4 EURO, heute liegen die bei 1,95 Euro. Die hielten aber immer nur ein paar Monate, da kam dann im Laufe der Zeit einiges zusammen. Seit 5 Jahren habe ich eine JBC-Station, da kosten die Spitzen teils mehr als das 10-fache. Aber ich löte immer noch mit den ersten beiden mitgelieferten Spitzen, die nach wie vor wie neu sind. Von daher relativieren sich die Preisunterschiede bei den Spitzen. rhf
Gerhard O. schrieb: aufreizende Stimme nicht anhören:-) > > Ich bekomme langsam aber sicher eine Aversion gegen billige > Plastikformulierungen und Schnappverrieglungen .... Ja- diese Schnappverriegelungen!! Bei der alten Magnastat mit dem kantigen Gehäusewar war noch alles schön verschraubt, richtig mit Schraube und Gewinde. Da konnte man die Station auseinander bauen und unbeschadet wieder zusammensetzen. Die Magnastat danach gab's dann anstatt Schrauben mit Plasiknasen. Von den vier Nasen sind mir jetzt schon zwei abgebrochen und die anderen beiden halten auch nicht mehr so richtig. Ein Markenprodukt sieht anders aus.
Gerhard O. schrieb: > Aus den USA zu bestellen ist mit Fedex oder ähnlichen Firmen sehr teuer Tja, da sprichst du ein nicht-technisches Problem an, das vor allem in den USA, aber auch neuerdings in GB virulent ist. Man sieht das selbst bei Ebay: Gelegentlich gibt es da durchaus Dinge, die man kaufen würde, wenn denn nicht ein völlig unverhältinismäßig hoher Versand-Aufschlag wäre. So nach dem Motto: Warenpreis 10 Dollar, Versandkosten Inland 2 Dollar, Versandkosten Ausland 27 Dollar. Selbst aus Israel sind die Versandkosten nicht derart unverschämt. Hab grad mal geschaut: Durchschnittspreise für JBC-T245 in Kanada so etwa C$38..C$55 plus 0..C$3 für Versand (macht 26..37€ plus 2€ Versand), dasselbe aus USA zu C$36.65 plus C$15.92 für Versand, dasselbe aus D nach Kanada für 18.33€ plus 3.70 Versand (C$26.80 + C$5.40). Hab hier aber auch schon neue JBC-Spitzen für etwa 11..13€ gesehen und gekauft. Bei euch scheint so ziemlich alles teuer zu sein. Nun, mit sowas kicken sich die USA (und wohl in Zukunft auch GB) eben selbst aus dem Markt hinaus und man kauft dann eben Waren aus Ländern, die sich nicht so geldgierig anstellen. W.S.
W.S. schrieb: > Motto: Warenpreis 10 Dollar, Versandkosten Inland 2 Dollar, > Versandkosten Ausland 27 Dollar Ist doch völlig normal, frage mal unsere Pest was sie dafür will, ein Paket in einen Container auf ein Schiff zu stellen. Dank Weltpostverband trägt die Post des Empfängerlandes gratis aus, aber trotzdrm kostet das Paket ein mehrfaches eines Inlandpaketes. Es ist jedoch eher weniger Aufwand. Na gut, dafür trägt die Post die Pakete aus dem Ausland gratis aus. So hemmt die unbegrenzte Gier der Staatskotzerne die Globalisierung für die Kleinen. Nur die Grossen bekommen Subventionen in den Arsch geblasen (Amazon zahlt ca. 2 EUR pro Paket, das drckg nicht die Kosten, subventioniert durch mein Weihnachspäckchen, 34 EUR in die USA).
W.S. schrieb: > Man sieht das selbst bei Ebay: Gelegentlich gibt es da durchaus Dinge, > die man kaufen würde, wenn denn nicht ein völlig unverhältinismäßig > hoher Versand-Aufschlag wäre. So nach dem Motto: Warenpreis 10 Dollar, > Versandkosten Inland 2 Dollar, Versandkosten Ausland 27 Dollar. Selbst > aus Israel sind die Versandkosten nicht derart unverschämt. Die Versandpreise sind so hoch, weil die so desolat aufgestellt sind. Versand ins Ausland ist ein echtes Problem für die. Und das Problem wird dann logischerweise in der Preisgestaltung abgebildet. Aber mal ehrlich: Als Europäer haben wir das Glück, uns die Märkte doch aussuchen zu können. Wenn es aus den USA zu teuer ist, wird woanders gekauft. Zudem gibt es eh kaum US-Produkte, die so hochwertig oder einzigartig sind, dass man keine Alternative hätte.
Freedolin schrieb: > Zudem gibt es eh kaum US-Produkte, die so hochwertig oder einzigartig > sind, dass man keine Alternative hätte Na ja, bei Software und Computerprozessoren, bei Filmen und Musik, selbst beim Geld greifen die meisten zum US-Produkt, so sehr dass der Dollar doppelt über seinem Gegenwert gehandelt wird, was die Welt für US Amerikaner sehr billig, aber die USA von hier aus sehr teuer macht.
Gerhard O. schrieb: > Nun frage ich mich, muß das wirklich so sein um heutzutage eine > erschwingliche Station herzustellen, so billig vorgegangen werden muß. Ja, muss! Ein befreundeter Händler mit Ladengeschäft hat mir x-mal beschrieben, wie das in der Praxis abläuft: - Kunde kommt in den Laden und frägt nach einem Artikel - Händler zeigt dem Kunden den Bereich, er hat 4 verschiedene Geräte - Kunde greift das hochwertigste Produkt und fragt nach dem Preis - Umpf - Kunde geift nach einem geringwertigeren Gerät und wieder der Preis - Umpf Das geht so weiter, bis der Kunde bei dem Schrottgerät für 19.95 Euro angekommen ist. Der Händler meint, er kann das Gerät nicht empfehlen, weil 1... 2... 3... und weil er 4. eine Menge Reklamationen hat. Kunde: Das nehmen wir. So ist die Realität. Die Mehrheit tickt leider so und diese Mehrheit setzt den Status Quo. Auch immer mehr Handwerker springen auf diesen Zug auf. Da stehen dann Billigst-Tischbohrmaschinen aus dem Baumarkt in der Werkstatt. Unter dem dürren Maschinentisch eine Bierkiste, weil sich der Tisch beim Bohren nach unten biegt. Reiner Schrott, wird aber wegen dem Preis sehr gerne gekauft. Ärgert mich, weil ich immer mehr Zeit für die Suche nach Qualität aufbringen muss. Denn der Ramsch verdrängt die Qualität aus den Lagern und den Regalen. Die Entwicklung ist aber nicht aufzuhalten.
MeierMüllerSchulz schrieb: > Da stehen dann Billigst-Tischbohrmaschinen aus dem Baumarkt in der > Werkstatt. Unter dem dürren Maschinentisch eine Bierkiste, weil sich der > Tisch beim Bohren nach unten biegt. Reiner Schrott, wird aber wegen dem > Preis sehr gerne gekauft. Was hast du denn da für eine Maschine? Bei meiner Tischbohrmaschine krieg ich beim besten Willen keine Bierkiste drunter! Vielleicht meinst du den Tisch wo die draufsteht. Da solltest du lieber mal über eine stabile Werkbank nachdenken.
MaWin schrieb: > so sehr dass der > Dollar doppelt über seinem Gegenwert gehandelt wird, Was meinst du denn mit Gegenwert? Kaum eine Währung heute ist an etwas physischem (wie Gold etc.) gebunden. D.h. der einzige Wert des Geldes ist der, wieviel man davon gegen eine andere Währung eintauschen kann. > was die Welt für US > Amerikaner sehr billig, aber die USA von hier aus sehr teuer macht. Wenn man nicht den Versand mit einrechnet sind die meisten Waren doch sehr ähnlich teuer und wenn man die oberen 1% ausser Acht lässt (die in den USA reicher sind), sind die Durchschnittsgehälter auch recht ähnlich.
Gerhard O. schrieb: > brechen die > Schnappverbindumgen oft in unberechenbarer Weise beim auseinandernehmen. Du sollst die nicht auseinandernehmen. Du sollst die wegwerfen und neu kaufen. RG25 - konnte man immer wieder auseinander- und zusammenschrauben. Letztens ein Stabmixer, auseinandernehmen lies der sich schon - aber die gummierten aufgespritzten Abdeckungen wieder sauber anzubringen war unmöglich. Ihr wollt Kapitalismus, ihr habt Kapitalismus.
MeierMüllerSchulz schrieb: > So ist die Realität. Die Mehrheit tickt leider so Die Leute merken halt, dass hoher Preis nicht mehr für bessere Qualität steht... Letztens ein Bekannter: Kannst du mir einen Drucker reparieren? Der Kundenservice hat abgelehnt, keine Ersatzteile mehr. Dabei habe ich extra einen teuren... Da musste ich dann doch lachen. Söhnle stand ja mal als Marke für gute Waagen. Die elektronische Küchenwaage misst nur über 2 der 4 Füsse, schon durch Verschieben der Schüssel hat man um 20% abweichende Werte. Und die Anzeige schaltet so schnell ab, dass ein Zuwiegen beim Backen nahezu nicht möglich ist. Beides sieht man als Kunde im Laden nicht.
Karl K. schrieb: > Beides sieht man als Kunde im Laden nicht. Wobei man durch Onlinebewertungen, heute durchaus die Möglichkeit hat, mehr Informationen über ein Produkt zu erhalten als früher.
Karl K. schrieb: > Die Leute merken halt, dass hoher Preis nicht mehr für bessere Qualität > steht... > > Letztens ein Bekannter: Kannst du mir einen Drucker reparieren? Der > Kundenservice hat abgelehnt, keine Ersatzteile mehr. Dabei habe ich > extra einen teuren... Da musste ich dann doch lachen. Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Qualität != Reparaturmöglichkeit. Der Kunde hat bei uns kein Recht auf Reparatur. Schon die Petition "Recht auf Reparatur" vergessen, die vom Petitionsausschuss des Bundestages abgelehnt wurde? Wenn ich heute einen Gewindebohrer von Emuge kaufe, kann ich damit mit wenig Kraftaufwand viele maßhaltige Gewinde schneiden, während irgendein NoName-Schund schon beim ersten Gewinde fest geht. Allerdings kostet das Teil von Emuge mal eben den 10-fachen Preis, den heute keiner mehr bereit ist zu bezahlen. Da heißt es dann, das Gewindewerkzeug benötige ich selten, das passt dann schon, wenn es beim ersten Gewinde abbricht.
Gerhard O. schrieb: > > Ich bekomme langsam aber sicher eine Aversion gegen billige > Plastikformulierungen und Schnappverrieglungen und Billigkonszruktionen > im Allgemeinen. Zum Gehäuse Zusammenhalten gehört Halbzeug. Das ist halt > der Fluch des 3D-MCAD Designs. Er verleitet die Entwickler allzuoft zu > "kreativen" Lösungen die zwar am Monitor sexy aussehen aber mechanisch > sehr nachteilig sind und wenig aushalten. Da die meisten > Plastikformulierungen mit der Zeit spröde werden, brechen die > Schnappverbindumgen oft in unberechenbarer Weise beim auseinandernehmen. > Man versucht heutzutage fanatisch Metal Halbzeug wie die Pest zu > vermeiden. Hallo Gerhard, die Schnappverbindungen sind nun mal das Konstruktionsmerkmal unserer Zeit. Hab vor kurzem eine Kaffeemaschine zur Reparatur bekommen. Hersteller BSH (Bosch Siemens Hausgeräte)- Hergestellt in Tschechien. Wer da die Konstruktionshoheit hat, kann ich leider nicht sagen. Die Maschine wird einmal unter dem Namen Siemens und ein andermal unter dem Namen Bosch verkauft. Nach lösen von 2 Schraubverbindungen soll die Maschine zerlegt werden können. Leider sind danach an allen 4 Seitenteilen sowie am Oberteil (Deckel) nur noch Schnappverbindungen vorzufinden. Es ist praktisch nicht möglich, das Ding ohne vereinzelt abbrechende Schnappverbindungen zu zerlegen. Zusätzlich verspricht der Hersteller, daß das Gerät eine Selbstreinigung hat. Deshalb ist die Brüheinheit nicht durch eine Klappe von außen zugänglich. Man muß zur Reinigung der Brüheinheit leider das Gerät zerlegen und was da trotz Selbstreinigung zum Vorschein kommt, verdirbt einem die Lust, mit sowas Kaffee zuzubereiten. Die Selbstreinigung funktioniert genausowenig wie die Schnappverbindungen. Du siehst, auch bei hochpreisigen Geräten (um die 1000€) wird so ein Müll reinkonstruiert. In Zukunft lehne ich ab, Geräte dieses Herstellers zu reparieren. Es ist einfach eine Zumutung seitens der Hersteller, so ein Gerät einer Reparatur zuführen zu wollen. Reparatur lohnt nicht bzw. zu aufwändig. Neu kaufen fertig. Rest ist eben Elektroschrott.
Alex G. schrieb: > Wobei man durch Onlinebewertungen, heute durchaus die Möglichkeit hat, > mehr Informationen über ein Produkt zu erhalten als früher. :-) Der beste Witz seit langem. rhf
Dieter J. schrieb: > Neu kaufen fertig. Rest ist eben Elektroschrott. Ob es jetzt nach dem Glühlampenkartell noch ein Kaffeemaschinenkartell gibt? Jedenfalls wird versucht, auch den größten Mist teuer zu verkaufen. Der Preis gibt noch keine Auskunft über die wahre Qualität und Lebensdauer des Produkts. Als ich einen Hammer gekauft habe, konnte ich die Qualität noch einfach prüfen. Bei einer 100k€-Maschine mit Software gibt es nur noch das "Prinzip Hoffnung", daß keiner ein End-Datum oder Fehler programmiert hat.
Karl K. schrieb: > Die Leute merken halt, dass hoher Preis nicht mehr für bessere Qualität > steht... Die Leute merken gar nichts, weil sie dumm sind (mangelnder Sachverstand passt besser). Dumme Sprüche, wie billig ist genauso gut wie teuer, werden gerne nachgeplappert. Da gibt es z.B. eine rel. teure Marken-Silikonpaste für Keramikdichtungen in Mischbatterien. Und dann irgendeinen Glibber für 2,95 Euro. Was wurde 3857 mal gekauft? Natürlich das Glibberzeugs. Habe mir auch erst den Glibber gekauft, schon nach 2 Wochen ging die Mischbatterie wieder schwer. Die Reparatur war für'n Arsch. Dann auf Empfehlung die teuere Marken-Silikonpaste und die Mischbatterie läuft seit über einem Jahr wieder wie am ersten Tag. Da gibt es ein gutes Produkt und irgendjemand bringt das gleiche Produkt als Billigmüll auf den Markt. Die Leute kaufen den Mist und nicht selten verschwindet am Ende das gute Produkt vom Markt.
Gerd schrieb: > Die Leute merken gar nichts, weil sie dumm sind (mangelnder Sachverstand > passt besser). Man kann heutzutage nicht für Alles Sachverstand haben. Wenn ich als Ing mich schwertue damit, wie soll das jemand sehen der kein Ingenieursstudium hat. Gerd schrieb: > Habe mir auch erst den Glibber gekauft, schon nach 2 Wochen ging die > Mischbatterie wieder schwer. Die Reparatur war für'n Arsch. Also läuft das auf Meisterzwang und gar nichts selber machen hinaus. Lies mal die Tab deines Wasserversorgers, du darfst die Mischbatterie gar nicht selbst reparieren. Dann kostet aber schon die Anfahrt des Installateurs mehr als der teure Glibber.
Bürovorsteher schrieb: > Nun ja, Werkzeug für Preisbewusste spielt selten einmal in der > Oberklasse. Selten ? Nun ja. Beispiel Äxte: Die billige ist mit Holzstiel. Wesentlich besser als jede Fiskars, aber die Leute kaufen Fiskars, weil der Glasfaserstiel beim ersten Treffer lebengefährlich wird, weil die Beschichtung nach dem ersten Stamm runtergeruppelt ist, weil angeblich schärfer dabei soll eine Axt nicht das Holz schneiden sondern entlang der Faser spalten. Und so weiter bei vielen etablierten Werkzeugen, von der Schaufel über den Fleischwolf, das Etablierte ist meist billig und gut, das Neue meist teuer und minderwertig. Den meisten Leuten fehlt die Kenntnis, die Qualität beurteilen zu können. Dann gehen sie nach dem Preis. In dir Irre.
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W.S. schrieb: > Selbst > aus Israel sind die Versandkosten nicht derart unverschämt. Kleine Anekdote: Habe mal eine Bosch-Bohrmaschine verkauft, einfaches Modell, 700W, Bosch blau. Die kleinste Blaue eben. Preis irgendwas um 50 Euro. Wer hat sie gekauft, einer aus Israel. Versand 35 Euro. Neu kostet das Teil 70-80 Euro... Entweder gibt es da irgendwelche Handelsembargos oder sie haben da so richtigen Mist in ihren Baumärkten.
Ob ein Werkzeug "billig" hergestellt wurde, sagt gar nichts über die Qualität aus. Eher über die Ausbeutung von Menschen am anderen Ende der Welt. Hier meckern welche über die Qualität einer Tischbohrmaschine vom Supermarkt. Elektromotor, Führung, Ständer, Bohrfutter usw. Und das zu einem Preis, wo die Händler noch die Hälfte einsacken. Dieser Preis, der dem Gegenwert hier von 1 - 2 Stunden Arbeit entspricht. So gesehen ist das eine Super Qualität und Gebrauchswert. Wer meckert, soll das doch bitte in D besser machen. In 1 - 2 Stunden!
Michael B. schrieb: > Beispiel Äxte: Die billige ist mit Holzstiel. Wesentlich besser als jede > Fiskars, aber die Leute kaufen Fiskars, weil der Glasfaserstiel beim > ersten Treffer lebengefährlich wird Du laberst mal wieder einen Schrott. Fiskars hält und hält und hält. Wer zu doof zum Holzspalten ist, der ist halt zu doof zum Holzspalten.
michael_ schrieb: > Hier meckern welche über die Qualität einer Tischbohrmaschine vom > Supermarkt. > Dieser Preis, der dem Gegenwert hier von 1 - 2 Stunden Arbeit > entspricht. > So gesehen ist das eine Super Qualität und Gebrauchswert. Dann hat eine Tischbohrmaschine für 5 Euro sicher die allerhöchste Qualität und den absolut ultimativen Gebrauchswert. > Wer meckert, soll das doch bitte in D besser machen. > In 1 - 2 Stunden! Wieso sollten wir in D in 1-2 Stunden Billigramsch für Dummköpfe produzieren? Das können andere bedeutend besser. Billigramsch wird jeden Tag Containerweise an Land gespült, der Neumüll verstopft hier schon unsere Müllkippen.
Karl K. schrieb: > Fiskars hält und hält und hält. Werbung wirkt. Du bist eines seiner Opfer. > Wer zu doof zum Holzspalten ist, der ist > halt zu doof zum Holzspalten Man kann also auch ohne überteuert verkaufte billig produzierbare Fiskars gut Holz spalten - wenn man es kann - aha.
> Werbung wirkt. Du bist eines seiner Opfer.
Na, wie muss es denn richtig heißen?
Gerhard O. schrieb: > Wenn es Euch interessiert, [...] Wer Nachts um 2:20 so viel unnützen Text schreibt, gehört auf die Couch. Gefällt Dir das Ding nicht? Dann tausch' es halt um!
Hallo, Faktenfinder schrieb: > Wer Nachts um 2:20 so viel unnützen Text schreibt... Als er das geschrieben hat, war bei ihm weder Nacht noch 2:20. rhf
Faktenfinder schrieb: > Gefällt Dir das Ding nicht? Dann tausch' es halt um! Klar, und die Reture landet dann auf der Müllkippe. Wir haben mit der Müllmenge ja auch keinerlei Probleme. Anders würde ein Schuh daraus: Wer vorsätzlich Müll produziert oder Müll vorsätzlich in Umlauf bringt, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter X(X) Jahren bestraft.
Rechtschreibungsbeauftragter schrieb: > Na, wie muss es denn richtig heißen? Das ist Pseudo-MaWin. Der hat in seinem Leben noch keine Axt in der Hand gehalten. Ich hab mehrere im Schuppen stehen, und ich weiss welche ich zum Holzspalten nehme und welche nur noch um mal nen festsitzenden Keil rauszuprügeln.
Karl K. schrieb: > Michael B. schrieb: >> Beispiel Äxte: Die billige ist mit Holzstiel. Wesentlich besser als jede >> Fiskars, aber die Leute kaufen Fiskars, weil der Glasfaserstiel beim >> ersten Treffer lebengefährlich wird > > Du laberst mal wieder einen Schrott. Fiskars hält und hält und hält. Wer > zu doof zum Holzspalten ist, der ist halt zu doof zum Holzspalten. Fiskars war bei mir nach drei Jahren schrottreif. Einmal abgerutscht, Stiel unterhalb des Kopfes durchgebrochen. Eben billiger Kunststoff und kein GFK-Stiel. Ist mir bei Holzstielen so noch nicht passiert. Und zum Thema Holzspalten: Das kommt auch sehr auf die Sorte Holz an. Wir haben hier laut Aussage des Landesforsten eine eher seltene Buchensorte, die zwar schnell wächst aber fast so faserig ist wie eine Birke. Zudem greift noch so ein Pilz um sich, der dafür sorgt das das Holz quer zur Faser bricht. Das Spalten geht nur maschinell und auch das macht keinen Spaß, weil jedes zweite Stück drei oder vier mal angesetzt werden muss. Fast immer bricht ein Teil weg oder der Stamm reißt einfach nicht. Meistens muss der Spalter wirklich den kompletten Meter durchfahren.
So unterschiedlich kann das sein. Ich hab hier Birke die springt einfach so auseinander. Da kann ich 50cm lange Stücke einfach mit nem kleineren Spalthammer durchhacken.
Immer nur auf den Kunden schimpfen, weil der das billigste haben will, ist nur die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte der Wahrheit ist wohl die, dass der Hersteller beim Material und bei der Herstellung spart, um den Gewinn zu erhöhen. Der Händler "spart" nicht; er sieht zu, dass er den maximal höchsten Preis erzielen kann, kunden- und regionabhängig. Haben beide sich erst mal an eine so gewonnene Marge gewöhnt, geht kein Weg zurück, sondern es müssen neue, "kreative", Ideen her, um noch einen höheren Gewinn zu erzielen. Optimierungsziel ist der Gewinn, nicht die Gebrauchseigenschaften. Sorry, aber das ist nun mal die Marktwirtschaft. Habt ihr das vergessen? Blackbird
Ro n. schrieb: > So unterschiedlich kann das sein. > Ich hab hier Birke die springt einfach so auseinander. Dann haben wir hier aber ziemliches Pech mit unserem Holz :( Nächstes Jahr versuche ich mal von dem Dreck Fotos zu machen.
Gerd schrieb: > Da gibt es z.B. eine rel. teure Marken-Silikonpaste für > Keramikdichtungen in Mischbatterien. Sorry, war nicht ganz richtig: Habe nochmal im Datenblatt geschaut, das ist eine PTFE-Paste in Silikonöl. Das Teflon ist das Salz in der Suppe. Das andere billige Zeug ist nur ein transparentes Fett.
Lothar J. schrieb: > Die andere Hälfte der Wahrheit ist wohl die, > dass der Hersteller beim Material und bei der Herstellung spart, um den > Gewinn zu erhöhen. Mach dich mal selbständig entwickle und vertreibe ein Produkt und du wird sehen, dass der Hase so nicht läuft. Denn eine weitere Hälfte der Wahrheit ist der Preisdruck. Im Netz wird das gekauft, was oben steht. Und oben steht das Billigste und das Minderwertigste. Dann fängt dein Konkurrent an, sein Produkt zu verschlechtert, um es billiger anbieten zu können. Und du wirst erleben, dass dessen Umsatz nach oben geht und dein Umsatz nach unten. Es bleibt dir keine andere Wahl, als dein Produkt ebenfalls zu verschlechtern, um weiter konkurrieren zu können. Am Ende sind beide Produkte schlecher und der Gewinn dünner als vorher.
Gerd schrieb: > vertreibe ein Produkt und du wird sehen, dass der Hase so nicht läuft Doch, genau so, ich habe selten eine treffendere Beschreibung gelesen als die von black-bird. Der ganze Job des BWL Hansel ist es, Dinge die schon erfunden sind durch Kosteneinsparung noch billiger produzieren zu können.
Gerd schrieb: > Mach dich mal selbständig entwickle und vertreibe ein Produkt und du > wird sehen, dass der Hase so nicht läuft. Denn eine weitere Hälfte der > Wahrheit ist der Preisdruck. Im Netz wird das gekauft, was oben steht. > Und oben steht das Billigste und das Minderwertigste. > > Dann fängt dein Konkurrent an, sein Produkt zu verschlechtert, um es > billiger anbieten zu können. Und du wirst erleben, dass dessen Umsatz > nach oben geht und dein Umsatz nach unten. Es bleibt dir keine andere > Wahl, als dein Produkt ebenfalls zu verschlechtern, um weiter > konkurrieren zu können. Am Ende sind beide Produkte schlecher und der > Gewinn dünner als vorher. Es sind wohl beide Phänomene, die zur Verschlechterung führen. Allerdings gibt es durchaus eine Menge Firmen, die überall sparen aber nicht an der Qualität. Dafür benötigt man ein gutes Produkt und auch die Rücklagen, um Durststrecken durchstehen zu können. Irgendwann aber hat sich die Konkurrenz qualitativ so weit entfernt, dass der Mehrwert dem Käufer einleuchtet. Und gerade auch in Zeiten der sozialen Netzwerke spricht sich Qualität (und auch Pfusch) durchaus rasch rum. Ein Beispiel für ein Unternehmen, das schon lange am Markt ist und trotz hoher Preise sein Geld verdient, einfach weil keinerlei Abstriche bei der Qualität gemacht wurden, ist die Firma Albrecht. Deren Schnellspannbohrfutter sind hochpreisig, aber die sind qualitativ einfach auch besser als andere. Und obwohl sie das drei- bis vierfache eines Röhm kosten, greift man doch zum Albrecht. Da warte ich immer noch auf das erste Mal, dass mir ein Gewindebohrer durchrutscht und selbst ein fast 40 Jahre altes Futter spannt noch wie am ersten Tag. Dasselbe gilt für Drehmaschinenspannfutter der Firma Klopfer. Man kann also entgegen irgendwelcher Trends durchaus Qualität für viel Geld anbieten, aber das Unternehmen muss konsequent auf diese achten.
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