Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Ich dreh an meiner Seite, Du drehst an Deiner Seite.


von Torquinator (Gast)


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... welches Drehmoment ergibt sich?

Gegeben sei eine Welle. An beiden Enden wird ein gegensätzliches 
Drehmoment eingebracht (Seite a: x Nm, Seite b: y Nm). In der Mitte der 
Welle ist ein Drehmomentsensor angebracht.

Wie hoch ist das Drehmoment das der Sensor misst?

Für mein Dafürhalten kann das Drehmoment, das der Sensor misst, niemals 
größer als Min(x,y) sein.

von Udo S. (urschmitt)


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Torquinator schrieb:

> Wie hoch ist das Drehmoment das der Sensor misst?

0 Nm

von Vancouver (Gast)


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Falls x=0 und y>0, dann misst der Sensor y, aber min(x,y)=0

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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1. Das Drehmoment ist an jeder Stelle der Achse gleich
2. In der Momentaufnahme kann das Gesamtmoment nicht größer als das 
kleinste Moment werden
3. Aufgrund von 1. können keine zwei Drehmomente gegeneinander arbeiten
4. Daraus folgt, das Drehmoment ist 0, da die gegebenen Bedinungen nicht 
erfüllt werden können


Vancouver schrieb:
> Falls x=0 und y>0

Nur sobald y>0 ist, bleibt x nicht mehr 0. Um es auf 0 zu halten, muss 
auch y=0 werden.

Damit ist das ganze wieder hinfällig.


Das hat bestimmt auch einen schönen Namen, wenn zwei Regelkreise 
gegeneinander arbeiten und am Ende immer 0 herauskommt.

von Udo S. (urschmitt)


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Nein 0 ist ist natürlich Blödsinn, er misst statisch gesehen das 
kleinere des Drehmoments + dynamisch die Hälfte der Differenz, falls er 
genau in der Mitte sitzt und die Welle ein symmetrisches Trägheitsmoment 
hat, sie wird nämlich durch die Differenz der Drehmomente beschleunigt.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Udo S. schrieb:
> durch die Differenz der Drehmomente beschleunigt.

Stimmt.

Wenn beide Drehmomente konstant gehalten werden sollen, wird das aber 
ganz schnell ganz schön unschön ;-)

von Udo S. (urschmitt)


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Sebastian R. schrieb:
> wird das aber
> ganz schnell ganz schön unschön ;-)

Eine ideale Welle mit einem Trägheitsmoment ungleich 0 kann bis ins 
unendliche beschleunigt werden :-)

Die "Differenz" ist übrigens nicht unbedingt richtig, ich bin mir gerade 
unsicher wie man die Drehmomentvektoren jeweils am Ende der Welle 
korrekt definiert.

von Vancouver (Gast)


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Sebastian R. schrieb:
> Nur sobald y>0 ist, bleibt x nicht mehr 0. Um es auf 0 zu halten, muss
> auch y=0 werden.

Nach dieser Argumentation wären x und y immer gleich groß.

Die Frage ist, was man unter x und y versteht. Wenn an beiden Enden ein 
Motor angebracht ist, der ein bestimmtes Drehmoment (x bzw. y) auf die 
Welle prägt, dann tut er dies unabhängig davon, ob das effekive 
Drehmoment an der Welle (also die vektorielle Addition von x und y) 
einen anderen Wert hat. Die Kraft, die der Motor x ausübt, ist immer x, 
egal wie groß y ist.

Das Drehmoment berechnet sich aus der Kraft multipliziert mit dem Radius 
der Welle. Dieser Wert kann auch von Null verschieden sein, wenn sich 
nichts dreht.

von Nick M. (Gast)


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Vancouver schrieb:
> Das Drehmoment berechnet sich aus der Kraft multipliziert mit dem Radius
> der Welle.

Ich hoffe inständig, dass das nicht so ist!

von Torquinator (Gast)


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Udo S. schrieb:
>> Wie hoch ist das Drehmoment das der Sensor misst?
>
> 0 Nm

Das gilt nur, wenn das Drehmoment die gleiche Orientierung hat. Hier 
wurde von gegensätzlichem Moment gesprochen.

Vancouver schrieb:
> Falls x=0 und y>0, dann misst der Sensor y, aber min(x,y)=0

Ok, diesen Sonderfall habe ich vergessen. Es gilt: x > 0, y < 0.

von Nick M. (Gast)


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Torquinator schrieb:
>> 0 Nm
>
> Das gilt nur, wenn das Drehmoment die gleiche Orientierung hat. Hier
> wurde von gegensätzlichem Moment gesprochen.

Nein. Das resultierende Moment in der Welle ist immer noch min(abs(x), 
abs(y))

von Udo S. (urschmitt)


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Ihr könnt das nicht statisch sehen. Dafür müsste die Summe aller Momente 
0 sein.

von Torquinator (Gast)


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Nick M. schrieb:
> Torquinator schrieb:
>>> 0 Nm
>>
>> Das gilt nur, wenn das Drehmoment die gleiche Orientierung hat. Hier
>> wurde von gegensätzlichem Moment gesprochen.
>
> Nein. Das resultierende Moment in der Welle ist immer noch min(abs(x),
> abs(y))

Was aber nur unter der Voraussetzung geht, dass die Welle unendlich 
schnell drehen kann. Das ist aber kein realistischer Anwendungsfall. 
Real wird irgendwann die Reibung die Drehzahl begrenzen und dann, so 
beide Motoren in die gleiche Richtung drehen, und mechanisch identisch 
sind, das Moment = 0 sein.

von MaWin (Gast)


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Torquinator schrieb:
> Drehmomentsensor

Na ja, du misst sicher die Tirsion der Welle unter dem anliegenden 
Drehmoment.

Und die Leute haben an ihrem Wellenende einen Stab, der seitlich 
waagerecht aus der Welle schaut, und hängen ein Gewicht dran, um ein 
definiertes Drehmoment zu bekommen.

204g an 50cm Welle macht 1Nm und das andere Ende der Welle ist fest: 
Torsion wie unter 1Nm.

Anderes Ende drehbar und ebenfalls 204g an 50cm: der braucht das 1Nm, um 
dem 1Nm der anderen Seite gegenhalten zu können, sonst würde sich die 
Welle drehen, die Torsion auf der Welle wird NICHT doppelt so gross.

von Nick M. (Gast)


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Torquinator schrieb:
> Was aber nur unter der Voraussetzung geht, dass die Welle unendlich
> schnell drehen kann.

So fängt doch schon dein 1. Posting an. Zwei verschiedene Momente an den 
Enden. Völlig belanglos wierum sie drehen.
Du kannst keine zwei verschiedene aufbringen, wenn sich die Welle 
nicht drehen darf.
Insofern ist deine Ursprungsfrage unsinnig. Zumindest hast du sie mit 
deiner Antwort unsinnig gemacht.

von Torquinator (Gast)


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Wieso unsinnig? Es gibt nur zwei Fälle

1) Die Welle steht
2) Die Welle dreht unendlich schnell

Die (vergessene) Nebenbedingung war: x > 0, y < 0.

Für x != -y gilt: N -> inf
Für x = -y gilt: N = 0

****

Es gibt aber menschen, die haben noch eine dritte Lösung:

3) M = |x| + |y|

und das halte ich für Käse. Daher meine Frage hier. Die 
unvoreingenommene Antwort war: Meinung 3) ist quatsch.

von Dr. (Gast)


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Torquinator schrieb:
> Wie hoch ist das Drehmoment das der Sensor misst?

Der Sensor misst ja kein Drehmoment, sondern Kraft.

von Nick M. (Gast)


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Torquinator schrieb:
> Es gibt aber menschen, die haben noch eine dritte Lösung:

Und wo wurde das von wem gepostet?

von Udo S. (urschmitt)


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Dr. schrieb:
> Der Sensor misst ja kein Drehmoment, sondern Kraft.

Ein "Drehmomentsensor" liefert als Ergebnis ein Drehmoment, selbst wenn 
er intern erst mal die Widerstandsänderung durch Streckung/Stauchung 
eines oder mehrerer Leiter misst.
Eine Kraft misst er nirgends.

Dazu braucht man keinen Doktor.

von Torquinator (Gast)


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Dr. schrieb:
> Torquinator schrieb:
>> Wie hoch ist das Drehmoment das der Sensor misst?
>
> Der Sensor misst ja kein Drehmoment, sondern Kraft.

Natürlich kann man alles im Universium auf Si-Einheiten herunterbrechen. 
Aber macht das wirklich sinn? Zeigt Dein Tacho in m/s an? Zeigt Dein 
Kalender die Verstrichenen Sekunden seit der Stunde 0 an?

Eben.

von Herbert (Gast)


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Torquinator schrieb:

>> Der Sensor misst ja kein Drehmoment, sondern Kraft.
>
> Natürlich kann man alles im Universium auf Si-Einheiten herunterbrechen.


Drehmoment heruntergebrochen auf SI ergibt Kraft?

von Jürgen von der Müllkippe (Gast)


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Ein Drehmomentsensor misst definitiv immer das Drehmoment und nicht nur 
die Kraft. Er misst immer das Produkt aus Hebellänge L in m 
multipliziert mit der Kraft F in N. Seine Geometrie ist darauf 
abgestimmt.

Deswegen ist es auch egal welche Kraft an welcher Hebellänge wirkt, da 
immer nur das Produkt aus beiden Größen vom Drehmomentsensor angezeigt 
wird.

Wenn an beiden Wellenenden exakt das gleiche Drehmoment gegenläufig 
wirkt (zum Beispiel pro Seite je 100Nm) dann zeigt der Drehmomentsensor 
auch auf seiner Anzeige genau einmal dieses Drehmoment an (nämlich 
100Nm).

Genausogut könnte man auch die Welle mit einem Ende an eine 
einbetonierte Stahlspundwand festschweißen. Dann werden immer noch 100Nm 
angezeigt.

von Oliver S. (oliverso)


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Sebastian R. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> durch die Differenz der Drehmomente beschleunigt.
>
> Stimmt.
>
> Wenn beide Drehmomente konstant gehalten werden sollen, wird das aber
> ganz schnell ganz schön unschön ;-)

Ind dem Fall gilt dann: Praxis ist Theorie mit Reibung.
Da wirds vielleicht dann ganz schön warm, aber nicht unbedingt ganz 
schön unschön.

Oliver

von Arno (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Sebastian R. schrieb:
>> Udo S. schrieb:
>>> durch die Differenz der Drehmomente beschleunigt.
>>
>> Stimmt.
>>
>> Wenn beide Drehmomente konstant gehalten werden sollen, wird das aber
>> ganz schnell ganz schön unschön ;-)
>
> Ind dem Fall gilt dann: Praxis ist Theorie mit Reibung.
> Da wirds vielleicht dann ganz schön warm, aber nicht unbedingt ganz
> schön unschön.

Das ist dann einer der Punkte, an denen man den Unterschied zwischen 
Berechnungsidiot und Ingenieur erkennt ;)

MfG, Arno

von Torquinator (Gast)


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Ganz aus der Luft gegriffen ist die Frage nicht gewesen. Es geht um 
einen Motor, der auf der anderen Seite durch einen Motor gebremst wird. 
Dazwischen hängt ein Drehmomentsensor. Der ING, der den Motor (mit) 
betreut, wollte mir allen ernstes erzählen, dass das gemessene Moment 
nur deshalb so groß sei (Faktor 2 vom Bemessungswert), weil ja auf der 
anderen Seite auch ein Drehmoment eingebracht wird, und sich die Momente 
addieren.

Arno schrieb:
> Berechnungsidiot und Ingenieur erkennt ;)

Betrachtet man obigen Text, dann wird die Aussage gerade ziemlich absurd 
:-)

von A. S. (Gast)


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Das alte Gedankenexperiment:

Ein Auto fährt mit 50 gegen eine Mauer

vs.

Zwei gleiche Autos fahren mit je 50 gegeneinander.

Da kommt dann auch immer einer mit 2 wäre wie 100 bei 1.

Und die Lösung: beide fahren wie in 2 gleichzeitig von beiden Seiten 
gegen eine Mauer.  Und dann macht man die Mauer gedanklich immer dünner.

von wir schaffen das (Gast)


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wenn man eine Schraube zuerst mit 30Nm und anschließend mit 100Nm 
anzieht, dann sind das insgesamt 130Nm.

von Lona (Gast)


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Torquinator schrieb:
> ... welches Drehmoment ergibt sich?
>
> Gegeben sei eine Welle.

Ich spiel an deiner Welle... und deine Welle an mir :)
Irgendwann hat die Welle ne Delle und ich dein Zeugs an mir.
Das Licht geht aus, wir gehn nach Haus, rapimmel rapammel rapumm...

Was ist eigentlich aus Paul Baumann geworden? Der hat besser reimen 
können als ich!

von Lona (Gast)


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Ok, die Party gestern war wohl doch zu lange :)

von Jürgen von der Müllkippe (Gast)


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Lona schrieb:
> Ok, die Party gestern war wohl doch zu lange :)

Aber das scheint ja zumindest ein lustiger Haufen gewesen zu sein :-)

wir schaffen das schrieb:
> wenn man eine Schraube zuerst mit 30Nm und anschließend mit 100Nm
> anzieht, dann sind das insgesamt 130Nm.

Obacht! Die 30Nm stecken aber bereits in den 100Nm mit drin! Also ist 
die Schraube nur mit 100Nm angezogen!

von Nick M. (Gast)


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Jürgen von der Müllkippe schrieb:
> Obacht! Die 30Nm stecken aber bereits in den 100Nm mit drin! Also ist
> die Schraube nur mit 100Nm angezogen!

<Loriot>Ach!?</Loriot>

von Jürgen von der Müllkippe (Gast)


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https://youtu.be/sFfa43ul8lQ

Ja was hast du denn gedacht?

von Udo S. (urschmitt)


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Jürgen von der Müllkippe schrieb:
> Ja was hast du denn gedacht?

Du hast die Ironie Tags im Posting von 9:09 wirklich nicht gesehen?

von Lona (Gast)


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Jürgen von der Müllkippe schrieb:
> Lona schrieb:
>> Ok, die Party gestern war wohl doch zu lange :)
>
> Aber das scheint ja zumindest ein lustiger Haufen gewesen zu sein :-)

Ja schon. Aber gegen Ende nicht mehr. Da waren wir nur noch zu zweit :D

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