Forum: Platinen Blaue Kristalle an SMD-Bauelement


von eric (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe einen Kurzschluss an einem SMD-Bauelement durch kleine blaue 
Kristalle zwischen den Beinchen.
Jemand ne Ahnung was hier für den Wuchs/Bildung dieser Kristalle 
verantwortlich ist?

: Verschoben durch Moderator
von NurEineIdee (Gast)


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Eventuell hydratisiertes Kupfersulfat.

MfG

von ich weiss was (Gast)


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findet sich auch oft in der Nähe gammliger Stützbatterien

von No Y. (noy)


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Ist nicht nur an den beinchen...
Ist ja auch an diesen nippeln oben und unten vom bauteil..
Also wohl auch innen drin...
Was ist das für ein Bauteil?

Ggf. Flussmittel / Reinigungsreste?

von Andreas B. (bitverdreher)


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Säure, die das Cu angegriffen hat.
Frag mich aber nicht, wo die bei Dir herkommt.

von eric (Gast)


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Säure bildet zusammen mit Kupfer wuchernde bzw wachsende Kristalle?

Es handelt sich hierbei um eine Baugruppe zur Boardnetzstabilisierung im 
KFZ.
Modul hängt später an der Polklemme der Batterie.

von Thomas Z. (usbman)


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Flüssigkeitsschaden. Die Flüssigkeit regiert mit dem Kupfer. Nicht nur 
an den Pins sondern auch am exposed Pad.

Thomas

von Andreas B. (bitverdreher)


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eric schrieb:
> Säure bildet zusammen mit Kupfer wuchernde bzw wachsende Kristalle?

So ist es!

von eric (Gast)


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Eigentlich ist das Modul dicht verschlossen bzw Spritzwasser geschütz.
Lediglich ein ins Gehäuse eingespritztes Druckausgleichselemt ist 
vorhanden.
Dieses ist am betroffenen Modul aber unauffällig und scheint intakt.

Könnten fehlerhafte Reinigungsprozesse bei der Herstellung der 
Leiterplatten hier eine Rolle spielen?

Die Rückstände befinden sich auf allen Bauelementen mit gebogenen oder 
geschnittenen Beinchen.

von Andreas B. (bitverdreher)


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eric schrieb:
> Könnten fehlerhafte Reinigungsprozesse bei der Herstellung der
> Leiterplatten hier eine Rolle spielen?

Ja.

von Osszilierer (Gast)


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bin ich froh, dass in meinem Auto noch nicht solch ein Mist verbaut 
wurde..

von Thomas Z. (usbman)


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eric schrieb:
> Die Rückstände befinden sich auf allen Bauelementen mit gebogenen oder
> geschnittenen Beinchen.

Nicht nur dein Foto zeigt das ja auch am exposed Pad. Ev ist es einfach 
Kondenswasser. Bei einem PKW je nicht unmöglich.

Thomas

von Nils (Gast)


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Hi.
Ein Druckausgleichelement ist nicht gasdicht. Daher können korrosive 
Gase durchaus ins Innere eindringen wenn sich die Baugruppe abkühlt.

Nils

von eric (Gast)


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hier noch mal ne andere Perspektive

von Andreas B. (bitverdreher)


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Würde auf schlecht gereinigte Platine tippen oder kriechende Säure. Als 
Gas über Druckausgleichsöffnungen eher nicht.

von J. S. (pbr85)


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Andreas B. schrieb:
> eric schrieb:
>> Säure bildet zusammen mit Kupfer wuchernde bzw wachsende Kristalle?
>
> So ist es!

Kupfersulfat ist ja das Kupfersalz der Schwefelsäure, die zufällig auch 
in Bleiakkus enthalten ist. Aber ob es auch tatsächlich Kupfersulfat 
ist?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas B. schrieb:
> Frag mich aber nicht, wo die bei Dir herkommt.
nicht passivierte Flußmittelreste + Feuchtigkeit

Oder es ist einfach mal Wasser reingelaufen, solange Strom drauf war.

"NoClean"-Flußmittel heißt laut unseren Fertigern übrigens nicht so, 
weil weil man die Rückstände nicht mehr entfernen muss, sondern, weil 
man es nicht mehr kann... ;-)

von Andreas B. (bitverdreher)


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J. S. schrieb:
> Aber ob es auch tatsächlich Kupfersulfat
> ist?

Dummerweise sind die meisten Cu-II-Salze halt blau/grün.

von APW (Gast)


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eric schrieb:
> Es handelt sich hierbei um eine Baugruppe zur Boardnetzstabilisierung im
> KFZ.
> Modul hängt später an der Polklemme der Batterie.

Kannst du was darüber sagen, wie die Baugruppe das Bordnetz stabilisiert 
und wer der Hersteller ist?

von E-Apostel (Gast)


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Der Saure Regen frisst alles.

von Klaus R. (klaus2)


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Das istn IBS zur SOC Ermittlung. Säuregase kommen von der Batterie, oh 
Wunder.

Klaus.

von Paule, Bademeister (Gast)


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Scheint, als ob das Bauteil geklebt wurde, aber der Kleber den Löt- oder 
Reinigungsprozess nicht ganz überstanden hat.
Für irgendwas mit Säuredämpfen ist das restliche Metall viel zu sauber.

von Wühlhase (Gast)


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Das muß es nicht, wenn nur das Cu mitreagiert hat das an den 
Knickstellen leicht durchschimmerte.

von Paule, Bademeister (Gast)


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Wenn, dann sieht es weniger nach den Knicken selbst aus, sondern eher 
immer an der leichten Beschädigung, die die Biegewerkzeuge längs der 
Pins verursacht haben.
So eine saubere, selektive Korrosion hab ich aber noch nie gesehen. Die 
Säure möchte ich mal haben, die Kupfer derart ausblüht, aber Zinn 
mustergültig glänzend lässt. Das schafft man nicht mal, wenn man die 
Platine eine Woche lang nur in Wasser liegen lässt...

Scheint fast so, als wäre beim Hersteller des Bauteils was schief 
gelaufen, und Elektrolyt zwischen den Galvanik-Schichten 
übriggeblieben...als die Gullwings gesickt wurden, brach die Zinnschicht 
an den Rändern auf, nur hier trat dann das Kupfersulfat aus. So in etwa 
sieht das hier aus.

Fehlerhafte galvanische Arbeiten habe ich schon erleben dürfen...du 
lötest einen (z.B.) To220, und das Zinn schießt wunderbar auf dem 
Pin...doch dann löst sich auf einmal die ganze Chose wieder, und zum 
Vorschein kommt eine hässliche, selbst mit derben Flussmitteln und 450° 
kaum noch verzinnbare Oberfläche...

von eric (Gast)


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soweit mir bekannt ist stabilisiert das Modul die Komfortfunktionen wie 
Radio, Lüftung usw beim Starten des Motors.
Hersteller ist Eberspächer.

von eric (Gast)


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Es ist leider nicht nur dieses eine BE das betroffen ist.
Der Rest der BE`s auf der Platine sehen alle so aus.
Es sind immer die gleichen Stellen wie auf dem Bild des Beispiels zu 
sehen.

von eric (Gast)


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Mehr konnte ich über das Modul nicht herausfinden.

von Klaus R. (klaus2)


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...ah, ein Anlassstrombegrenzer - ob das was mit den "Herausforderungen" 
bei Start/Stop zu tun hat? :)

"Es ist leider nicht nur dieses eine BE das betroffen ist.
Der Rest der BE`s auf der Platine sehen alle so aus.
Es sind immer die gleichen Stellen wie auf dem Bild des Beispiels zu
sehen."

Dann betrifft es halt alle Bauteile, alle schlecht galvanisiert oder 
sonstwas! Mit Säuredämpfen kann es aber auf gar keinen Fall was zu tun 
haben, da ist sich der Bademeister doch sicher!

Klaus.

von Paule, Bademeister (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> da ist sich der Bademeister doch sicher!

Wenn der TO sagt "Leute, ich habe da einen unlesbaren Widerstand, durch 
den an 10V 2A fließen", dann sage ich "Der Widerstand hat 5 Ohm". 
Eröffnet der TO später, daß es doch 7A an 3V waren, dann brauchst du 
nicht kommen, und meine Aussage zu kritisieren. Zumal in dieser mehr als 
genug Worte wie "wahrscheinlich, vermutlich" usw. stehen.
Ich verstehe allerdings schon, daß du mein Geschriebenes als eiserne 
Tatsachen ansiehst, gar nicht mehr als diskutabel. Damit hast du in 99% 
der Fälle schon recht. Und das lässt natürlich auch mal schlechte Laune 
aufkommen, wenn man selbst öfter daneben liegt.

von Karsten B. (kastenhq2010)


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Mach doch mal ein Bild von der gesamten bestückten Leiterplatte.

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