Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Arbeiten mit Depressionen?


von DepriBoy88 (Gast)


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Moin,

Anfang des Jahres hatte ich genau zum Berufeinstieg sowas wie n Burnout 
(aus privaten Gründen..) und schiebe seitdem Mittelschwere Depressionen 
vor mir her. Ich gehe trotzdem ganz normal arbeiten. Langsam denke ich 
aber, dass das so nicht weitergehen kann. Ich lasse mir nun auf jeden 
Fall mal Antidepressive verschreiben und auch eine Reha bzw Tagesklinik 
erscheint mir nicht mehr völlig abwegig..

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie seid ihr da rausgekommen?

Danke

von F. B. (finanzberater)


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Schon mal mit Ernährungsumstellung, Sport und Waldspaziergängen 
versucht?


Iss dich glücklich: Forscher entdecken den Einfluss der Ernährung auf 
die Psyche.

https://www.zeit.de/zeit-wissen/2010/05/Iss-dich-gluecklich


Wald hilft gegen Depressionen und Burnout

https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Wissenswertes-rund-um-die-Heilkraft-des-Waldes,wald806.html

von Anonymous (Gast)


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Eine Depression hat meiner Erfahrung nach in den meisten Fällen einen - 
wie soll man sagen - wahren Kern. Sprich, es gibt etwas in deinem Leben 
was nicht so läuft wie du es dir vorstellst. Und soweit ich das 
beurteile kann, negieren Menchen mit Depressionen diesen Fakt häufig, 
wollen das aber nicht wahr haben. Und wollen das nicht ändern, in der 
Hoffnung dass es sich doch noch zu ihren Vorstellungen ändert.

Wenn du beispielsweise eine Frau hast, von der du dich eigentlich 
trennen möchtest, dies aber aus den verschiedensten Gründen nicht tust 
(Kinder, Moral, Ethik, "macht man halt nicht", "es kann ja wieder besser 
werden"), dann landest du langfristig in einer Depression.

Also ich gehe davon aus, dass du dein Näpfchen kennst. Behebe das, auch 
wenn es unangenehm wird. Oder mit Jim Carreys Worten: 'Your body needs 
to be depressed. It needs deep rest from the character that you've been 
trying to play."

von DepriBoy88 (Gast)


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Ich treibe seit Jahren regelmäßig Sport.. Gehe Laufen und mache 
Krafttraining..

Ich denke die Depression tendiert bei mir schon Richtung krankhaft - das 
ist wahrscheinlich mehr, als man mit gesundem Essen und einem 
Waldspaziergang hinbekommen könnte.

Meinen Job kriege ich ganz gut auf die Reihe, wobei das je nach Stärke 
der depressiven Episode schon schwer wird (insb. wenn noch beruflicher 
Stress und Überstunden dazu kommen)

von Al3ko -. (al3ko)


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Sprich mit einem Psychologen darüber.

von DepriBoy88 (Gast)


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Al3ko -. schrieb:
> Sprich mit einem Psychologen darüber.

Jap. Aktuell 3-4 Monate Wartezeit für nen Termin..

von Rick SΛnchez .. (Gast)


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F. B. schrieb:
> Wald hilft gegen Depressionen und Burnout

Nur schlecht, wenn man in einer solchen Situation den Wald vor lauter 
Bäumen nicht mehr sieht...

SCNR

DepriBoy88 schrieb:
> Ich gehe trotzdem ganz normal arbeiten.

Kann es sein, dass du lieber auf der Arbeit bist, statt zu Hause bei 
deinen Problemen? Wie andere Drogen nehmen um sich zu betäuben, können 
andere sich auch mit der Arbeit betäuben/ablenken...

DepriBoy88 schrieb:
> Ich lasse mir nun auf jeden
> Fall mal Antidepressive verschreiben und auch eine Reha bzw Tagesklinik
> erscheint mir nicht mehr völlig abwegig..

Sicherlich sinnvoll, aber nicht die einzig wahre Lösung. Auf Dauer hilft 
nur raus aus der Situation und sein Leben komplett umkrempeln bzw. die 
Probleme lösen.

F. B. schrieb:
> Ernährungsumstellung

Ohne Quatsch, fang' an Bananen zu essen. Die sollen helfen, da diese 
Wirkstoffe wie Antidepressiva enthalten. Dauert aber Wochen und Monate.

Ganz wichtig ist die Sonne, da diese unser Körper für Vitamin D 
benötigt. Also rausgehen, rausgehen, rausgehen!

von ich.exe (Gast)


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Ehrlich gesagt würde ich nicht hier im Forum fragen. Hier sitzen 
Elektroniker, Ingenieure, etc. und keine Psychologen. Ich würde dir 
raten, zu einer Beratungsstelle zu gehen oder, da ist die Hürde 
wahrscheinlich geringer, bei einer Beratungshotline. Gehe mal auf die 
Webseite der BzgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung), dort 
stehen viele seriöse Angebote.

Ich will hier keinem auf den Schlips treten, aber wir sind hier numal 
alle keine Leute, die wirklich Ahnung davon haben.

von F. B. (finanzberater)


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DepriBoy88 schrieb:
> Ich denke die Depression tendiert bei mir schon Richtung krankhaft - das
> ist wahrscheinlich mehr, als man mit gesundem Essen und einem
> Waldspaziergang hinbekommen könnte.

Tatsächlich sind Sport und Ernährungsumstellung mindestens so wirksam 
wie Antidepressiva. Wird die aber vermutlich kein Arzt oder Psychologe 
sagen, da sich damit kein Geld verdienen lässt.

Sport hilft so gut wie Antidepressivum

https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Sport-hilft-so-gut-wie-Antidepressivum-280307.html

von Rick SΛnchez .. (Gast)


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ich.exe schrieb:
> Ich will hier keinem auf den Schlips treten, aber wir sind hier numal
> alle keine Leute, die wirklich Ahnung davon haben.

Es gibt spezielle Foren für sowas, da bekommt man echte Hilfe.

Hier sind einige Trolle, die mit Absicht bei solchen Themen falsche 
Tipps geben und dem TO noch weitere dumme Phrasen an den Kopf werfen.

von Jack V. (jackv)


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F. B. schrieb:
> Sport hilft so gut wie Antidepressivum

Als in der Vergangenheit selbst Betroffener: Unsinn. Es kann helfen, 
je nach Ursache und Umständen, aber „wenn du jetzt Sport machen gehst, 
wird alles wieder gut“ in dieser Pauschalität ist einfach Unfug.

von Trollexperte (Gast)


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ich.exe schrieb:
> Ehrlich gesagt würde ich nicht hier im Forum fragen.

Genau deshalb ist es ein Troll.

von Rick SΛnchez .. (Gast)


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DepriBoy88 schrieb:
> Ich denke die Depression tendiert bei mir schon Richtung krankhaft - das
> ist wahrscheinlich mehr, als man mit gesundem Essen und einem
> Waldspaziergang hinbekommen könnte.


Total egal, das sind nur dumme Ausreden von dir. Entlarve das und 
überzeuge dich selbst, sonst kommst du nie da raus! Einfach Anfangen, 
nicht stagnieren!

Das ist ganz wichtig. Trainiere deine Willenskraft. Lese einfach mal ein 
paar Artikel oder YT-Videos zu deisen Themen.

von Jack V. (jackv)


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Rick SΛnchez .. schrieb:
> Total egal, das sind nur dumme Ausreden von dir. Entlarve das und
> überzeuge dich selbst, sonst kommst du nie da raus! Einfach Anfangen,
> nicht stagnieren!
>
> Das ist ganz wichtig. Trainiere deine Willenskraft.

… ja, das kommt immer von Leuten, die nicht betroffen waren und daher 
keine Vorstellung haben.

Postillon hat diese Leute mal ganz gut karikiert: 
https://www.der-postillon.com/2017/11/depression-geheilt.html

von Sigint 112 (sigint)


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@DepriBoy88:
  Ich kann mich den Anderen anschließen: Such dir professionelle Hilfe. 
Bei manchen hilft das. Mir hat das bis jetzt leider noch nicht geholfen, 
das hat aber andere Gründe.

Von Antidepressiva kann ich auf Dauer nur abraten. Das ist ein 
Scheißzeug!
Ich möchte es nächstes Jahr mal mit Cannabis probieren. Bei einigen 
Leuten hilft das sehr gut gegen depressive Stimmungen. Im Moment nehme 
ich CBD und bin der Meinung, daß es ein wenig hilft. Allerdings ist die 
Wirkung mit THC deutlich stärker, hab ich gelesen.

Man muss vorher aber abklären, ob man für die Behandlung mit Cannabis 
geeignet ist. Wenn man zu Psychosen neigt, dann darf man das auf keinen 
Fall nehmen.

Gruß,
  SIGINT

von F. B. (finanzberater)


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Rick SΛnchez .. schrieb:
> Hier sind einige Trolle, die mit Absicht bei solchen Themen falsche
> Tipps geben und dem TO noch weitere dumme Phrasen an den Kopf werfen.

Du meinst vermutlich mich, ja?


Jack V. schrieb:
> Als in der Vergangenheit selbst Betroffener: Unsinn. Es kann helfen,
> je nach Ursache und Umständen, aber „wenn du jetzt Sport machen gehst,
> wird alles wieder gut“ in dieser Pauschalität ist einfach Unfug.

Genau so wie "nimm Antidepressiva und mach Psychotherapie und alles wird 
gut".

von F. B. (finanzberater)


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Rick SΛnchez .. schrieb:
> Das ist ganz wichtig. Trainiere deine Willenskraft. Lese einfach mal ein
> paar Artikel oder YT-Videos zu deisen Themen.

Mit Willenskraft gegen Depressionen. LOL. Und du nennst mich einen 
Troll?

von Qwertz (Gast)


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> Ganz wichtig ist die Sonne, da diese unser Körper für Vitamin D
> benötigt. Also rausgehen, rausgehen, rausgehen!

Im Winter bzw. generell in der dunklen Jahreszeit bringt das nicht viel, 
da es kaum Sonnenstunden gibt. Ich glaube auch nicht, dass eine richtige 
Depression durch das Essen von ein paar Bananen und einen 
Waldspaziergang gelöst wird, das ist doch Mumpitz. Man nimmt ja auch 
keine Globoli gegen Krebs.

von Wende 2.0 (Gast)


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Einfach mal einen drauf machen

von Wende 2.0 (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Ich glaube auch nicht, dass eine richtige
> Depression durch das Essen von ein paar Bananen und einen
> Waldspaziergang gelöst wird, das ist doch Mumpitz

Bananen würde ich nicht unterschätzen, die DDR ist an fehlenden Bananen 
gescheitert

von Qwertz (Gast)


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Sigint 1. schrieb:
> Ich möchte es nächstes Jahr mal mit Cannabis probieren.

Bitte beachte, dass dies in Deutschland in der Regel illegal ist, es sei 
denn, du findest tatsächlich einen richtigen Arzt, der dir das 
verschreibt. Das dürfte aber in den seltensten Fällen funktionieren, die 
Hürden dafür sind extrem hoch.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Jack V. schrieb:
>> Das ist ganz wichtig. Trainiere deine Willenskraft.
>
> … ja, das kommt immer von Leuten, die nicht betroffen waren und daher
> keine Vorstellung haben.

Ich schätze der TO zählt zu diesen Leuten die nicht von einer Depression 
betroffen sind aber gerne deswegen einen Krankschreibeng hätten...
... aber instinktiv spüren das bei der ersten Facharztkontrolle der 
Schwindel auffällt und deshalb sich irgendwelche Ausreden in die Tasche 
lügen:
> Jap. Aktuell 3-4 Monate Wartezeit für nen Termin..

Offensichtlich hast du nie konkret nach einem Termin gefragt, sonst 
würdest du nicht so ein Unsicherheitsintervall angeben. Und wenn der 
eine nicht kann, dann fragt man bei nen anderen, der kann auch mal 
ausserhalb zu finden sein.
Und man fragt bei der Krankenkasse nach Vermittlung.
Und es gibt eine Obergrenze für die Wartezeit von 4 Wochen -> 
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/terminservicestellen.html

Solche Simulanten wie der TO sind echt ne vermeidbare Belastung für jede 
Solidargemeinschaft.

von Jack V. (jackv)


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F. B. schrieb:
> Genau so wie "nimm Antidepressiva und mach Psychotherapie und alles wird
> gut".

Ja, genauso. Bei ’ner Depression sollte das Vorgehen nunmal von jemandem 
festgelegt werden, der sich damit auskennt, und der auch den Betroffenen 
näher befragen und untersuchen kann. Deswegen finde ich so „mach Sport“, 
„iss Bananen“, „trainiere deine Willenskraft“, etc., ziemlich 
befremdlich. In der Regel läuft’s auf umfassendere Maßnahmen hinaus, die 
jedoch individuell aufeinander und auf den Betroffenen abgestimmt werden 
müssen. Das kann dann ein Sportprogramm und Autogenes Training 
beinhalten, genauso, wie Medikation (Bananen essen oder kiffen hingegen 
eher weniger).

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Jack V. schrieb:
> F. B. schrieb:
>> Genau so wie "nimm Antidepressiva und mach Psychotherapie und alles wird
>> gut".
>
> Ja, genauso. Bei ’ner Depression sollte das Vorgehen nunmal von jemandem
> festgelegt werden, der sich damit auskennt, und der auch den Betroffenen
> näher befragen und untersuchen kann. Deswegen finde ich so „mach Sport“,
> „iss Bananen“, „trainiere deine Willenskraft“, etc., ziemlich
> befremdlich.

Dein Entweder/oder denken ist befremdlich! Ebenso dein Vertrauen auf die 
Stümperselbstdiagnose des TO ("schiebe seitdem Mittelschwere 
Depressionen
vor mir her").

Die Tipps zur gesunden Lebensführung sind genau richtig von diesem 
Nicht- Ärzte-Forum. Es wird ja nicht von Hausmittel statt Arztbesuch 
gesprochen sondern von einfach zu realisierender Sortmassnahme in 
Ergänzung.

von Genau (Gast)


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Sind Depressionen nicht mit Krämpfen zB. am Rücken verbunden ? 
Vielleicht ist es doch eher ein Burnout!

von Frank K. (fchk)


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DepriBoy88 schrieb:

> Anfang des Jahres hatte ich genau zum Berufeinstieg sowas wie n Burnout
> (aus privaten Gründen..) und schiebe seitdem Mittelschwere Depressionen
> vor mir her. Ich gehe trotzdem ganz normal arbeiten. Langsam denke ich
> aber, dass das so nicht weitergehen kann. Ich lasse mir nun auf jeden
> Fall mal Antidepressive verschreiben und auch eine Reha bzw Tagesklinik
> erscheint mir nicht mehr völlig abwegig..
>
> Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie seid ihr da rausgekommen?

Ich bin Betroffener. Ich habe das volle Programm durchgemacht, mit 
Suizidversuchen und alles Optionen. Momentan geht es mir gut.

Mein Rat: Such Dir eine Selbsthilfegruppe in Deiner Nähe. Die Leute dort 
haben alle ihre Erfahrungen gemacht. Die können Dir Ärzte, Therapeuten 
und Kliniken in Deiner Umgebung empfehlen - positiv oder negativ. Die 
wissen, welche sonstigen Möglichkeiten es in Deiner Stadt gibt.

Zu Medikamenten: Mir haben sie geholfen. Das ist nicht bei allen Leuten 
so. Jeder reagiert individuell anders, und oft müssen verschiedene 
Wirkstoffklassen ausprobiert werden, um das passende zu finden. Das ist 
normal. Gehe offen an die Sache ran, und wenn es nicht passt, dann eben 
nicht.

Ich gehe offen mit diesem Thema um. Meine Umgebung, meine Nachbarn, 
Freunde und Kollegen wissen Bescheid. Das mag aber nicht überall 
funktionieren.

Und: Etwas besseres als den Tod findest Du überall.

fchk

von G.ast (Gast)


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DepriBoy88 schrieb:
> Ich lasse mir nun auf jeden
> Fall mal Antidepressive verschreiben und auch eine Reha bzw Tagesklinik
> erscheint mir nicht mehr völlig abwegig..
>
> Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie seid ihr da rausgekommen?

Hatte selbst auch schon ziemliche Depression, der Arzt wollte mir dann 
auch erst einmal Antidepressiva verschreiben, die ich aber ablehnte weil 
ich der Überzeugung war (und weitestgehend noch immer bin), dass sie 
eher an den Symptomen als an den Ursachen wirken.

Mein Ziel war eine Gesprächstherapie und Hypnose. Es dauert zwar ein 
bisschen (bis ich Termine bekommen hatte und sich eine Veränderung 
bemerkbar machte) und es ist ein etwas schleichender Prozess, bis es 
"wirkt" - meiner Meinung ist es aber nachhaltiger als sich mit 
Tabletten.

Ab und Zu habe ich zwar eine Episode, weiß aber wie damit umzugehen ist. 
Leider kann auch ich kein Patentrezept geben, da für jeden etwas anderes 
gut ist, für mich ist es allerdings: Sport, rausgehen und Sonne tanken 
(im Winter ggf. Weißlichtlampen oder bisschen Solarium), sich ohne 
Verzicht gesund ernähren und mit Dingen, die einem (sonst auch) Spaß 
machen.

Was für mich persönlich funktioniert: Reflexion und Perspektivenwechsel: 
Was bedeuten die aktuellen Probleme morgen, in einem Montag, in einem 
Jahr?
Auch lege ich dann gerne "tu-nichts"-Tage ein und an anderen nehme ich 
mir kleine Dinge vor, um kleine Erfolgserlebnisse zu haben.

Wichtig ist, dass man sich jemandem anvertraut, von dem man weiß, dass 
er/sie dich durch - in der Situation für einen selbst - blöden 
Kommentare oder "Ratschläge" nicht noch weiter runterzieht.

Leider ist unsere Gesellschaft in Sachen psychischer Gesundheit ziemlich 
besch... und man wird schnell stigmatisiert, wenn man sich "outet". 
Leider habe auch ich nicht so richtig die Eier, "aus dem Schatten zu 
treten". :(

Aber: gut, dass du den Mut hattest, hier zu schreiben.
Habe keine Angst, deshalb zum Arzt zu gehen. Sieh Depressionen als 
Krankheit, nicht als persönlichen Makel und lasse sie dementsprechend 
behandeln.
Ja, es kann leider dauern, bis man einen Therapieplatz zu bekommen - 
desto wichtiger ist, ihn früher als später an sich heranzuziehen.
Wie bei stärker werdenden Zahnschmerzen: Lieber einen Termin machen und 
dann wieder absagen als damit - in der Hoffnung dass es von selbst 
besser wird - noch länger zu zögern.

Ich wünsche dir eine gute Besserung!

von Alles Gute! (Gast)


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Such dir einen guten Psychiater (!), bei dem du ein gutes Gefühl hast.
Leider sind 3-6 Monate Wartezeit normal, wenn du ohne Hilfe da ran 
gehst.
Tipp: Bei deiner Krankenkasse nachfragen und noch besser bei Freunden + 
Familie. Vielleicht kennt einer, der einen kennt. Dann geht es sehr 
schnell.

Ansonsten, Antidepressiva sind nur ein temporäres Hilfsmittel und keine 
dauerhafte Lösung. Auch wenn es abgedroschen klingt, aber eine 
Gesprächs- und Verhaltenstherapie beim richtigen Arzt kann Wunder 
bewirken ganz ohne Medikamente.

Du musst letztendlich herausfinden, was der Kern bzw. der Grund für 
deine Depressionen sind.

Du kannst ja die üblichen Tipps ausprobieren, aber um professionelle 
Hilfe kommst du nicht drum rum.

Alles Gute!

von $foo (Gast)


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F. B. schrieb:
> Iss dich glücklich: Forscher entdecken den Einfluss der Ernährung auf
> die Psyche.
>
> https://www.zeit.de/zeit-wissen/2010/05/Iss-dich-gluecklich

Jetzt macht der Finanzberater einen auf Gesundheitsberater.

Ich würde sagen, dass er das besser kann, als das mit den Finanzen. :D

von Qwertz (Gast)


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$foo schrieb:
> Jetzt macht der Finanzberater einen auf Gesundheitsberater.
>
> Ich würde sagen, dass er das besser kann, als das mit den Finanzen. :D

Ja, ich denke auch, dass er sich mit Depressionen wesentlich besser 
auskennt als mit Finanzen. Letzteres hat er hier in Forum ja bereits 
ausgiebig bewiesen.

von AVR (Gast)


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Hi TO,

ich glaube, ich kenne dein Problem. Definiere dich nicht über deinen 
Beruf. Schalte ein Gang zurück und mach einfach nur deine Arbeit. Mehr 
nicht.

Meine letzten Depressionen hatte ich zuletzt im Studium gehabt, da ich 
dummerweise nach einem perfekten Lebenslauf gestrebt habe und alles 
dafür gemacht habe. Dieser Blödsinn ist es nicht wert und ich habe 
trotzdem einen gut bezahlten Job gefunden.

MfG

von DepriBoy88 (Gast)


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ich.exe schrieb:
> Ehrlich gesagt würde ich nicht hier im Forum fragen. Hier sitzen
> Elektroniker, Ingenieure, etc. und keine Psychologen. Ich würde dir
> raten, zu einer Beratungsstelle zu gehen oder, da ist die Hürde
> wahrscheinlich geringer, bei einer Beratungshotline. Gehe mal auf die
> Webseite der BzgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung), dort
> stehen viele seriöse Angebote.
>
> Ich will hier keinem auf den Schlips treten, aber wir sind hier numal
> alle keine Leute, die wirklich Ahnung davon haben.

Da Depressionen mittlerweile ne Volkskrankheit sind, ist die 
Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass hier Leute vertreten sind, die davon 
auch betroffen sind/waren. (Wie man ja sieht). Zudem hat das ja 
natürlich auch was mit dem Job zu tun.

Wer keine Ahnung hat, braucht sich dazu ja nicht zu äußern. 
Zeitungsartikel googeln kann ich selber..

Ich habe nun schon einen Termin beim Hausarzt und werde mich dann mal 
schnellstmöglich zum Psychologen überweisen lassen. Danke für die 
bisherigen hilfreichen Tipps und Postings..

von Sebastian S. (amateur)


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Sich selbst einzugestehen, das was nicht stimmt, ist dabei nicht 
unbedingt ein Fehler, für Abhilfe genügt es aber nicht mal kurz die 
Frage ins Netz zu stellen, sonder der zweite Schritt (Profi fragen) muss 
unbedingt auch folgen. Allerdings ist der nicht der Leichteste, da 
extrem viele Vorurteile gegenüber "Irrenärzten" bestehen.

Vor allem wenn scheinbar die Ursache bekannt ist, sollte man so bald als 
Möglich die Hilfe eines Facharztes in Anspruch nehmen.
Setzt sich das Ganze erst mal so richtig fest, so ist es nur schwer 
wieder loszuwerden.

von MAHWE (Gast)


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DepriBoy88 (Gast)
schick mir mal ne PN

von MAHWE (Gast)


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DepriBoy88 (Gast)
schick mir mal ne PN
mahwe at mail(Dot)upb(Dot)de

von Berufsrevolutionär (Gast)


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DepriBoy88 schrieb:

>> Ich will hier keinem auf den Schlips treten, aber wir sind hier numal
>> alle keine Leute, die wirklich Ahnung davon haben.
>
> Da Depressionen mittlerweile ne Volkskrankheit sind, ist die
> Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass hier Leute vertreten sind, die davon
> auch betroffen sind/waren. (Wie man ja sieht). Zudem hat das ja
> natürlich auch was mit dem Job zu tun.

Alberne Milchmädchenrechnung, nach der kannst du überall nach ner 
Laiendiagnose fragen.
Demnächst kommt noch einer, der wegen Krebstherapien hier nachfragt, 
weil ja Krebs bekanntlich auch ne Volkskrankheit ist. Und nein, 
Depression hat nicht sonderlich viel mit dem konkreten Job zu tun 
sondern mit genetischen Veranlagungen, Fehlern im Hirnstoffwechsel und 
Persönlichkeitsdefizite. Und die Rate für 'ne Depression ist für die 
Altersgruppe in diesem Forum (männlich, 30 - 60) nicht sonderlich 
signifikant sondern liegt bei lediglich 4%. Weitaus bessere Quoten 
erzielt nach Anfrage in einem Forum mit Frauen in der Mesopause (11%).

> Wer keine Ahnung hat, braucht sich dazu ja nicht zu äußern.
> Zeitungsartikel googeln kann ich selber..

Dann mach das und verschone uns in Zukunft mit deinen Zipperlein.

von HeuteAnonym (Gast)


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Gut ist es - was dagegen zu tun. Mich hat seinerzeit aus einer ähnlichen 
Situation auch mein funktionierendes soziales Umfeld herausgerettet.

Trotzalledem habe ich die bei mir zugrundelegenden Ursachen, durch 
Selbstrefektion ergründet, immer noch nicht ganz akzeptiert.

Auch wenn ich als nicht wirklich depressiv zu bezeichnen bin, leide ich 
trotzdem bisweilen an Schwermut aller Art. Dafür reicht es ja im 
allgemeinen einfach die Zeitung aufzuschlagen oder den Fehler zu machen 
Tagesschau zu sehen. Dagegen kann aber bei mir auch keine Therapie 
helfen.

Daher kommen mir die gegeben Tipps - auch zum Thema Ernährungseinfluss 
grade ganz recht - jahrzehntelanges schlechtes Verhalten umzukrempeln 
bedarf einer regelmäßigen Bewussmachung. Das hat dieser Thread zumindest 
für mich getan.

Auch etwas Sport baut die Seele auf. Ob nun Joggen - oder mit guten 
Freunden eine kleine  Wanderung durch Wald und Berge.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Das eigentliche Problem ist doch das Dasein als Sklave. Man hat die 
Ideen anderer umzusetzen und auf dem Resultat steht auch der Name der 
anderen. Man ist eben Sklave des Systems. Man darf keine eigenen Ideen 
oder Meinungen haben. OK, man darf sie haben, solange man sie für sich 
behält.

Depression lässt sich nur überwinden, indem man das Hamsterrad verlässt. 
Z. B. könnte man als Multi-Level-Marketing-Mindset-Coach arbeiten. Es 
gibt viele Berater, denen es genauso geht. Sie empfinden das "Nein" 
eines potenziellen Kunden als ein Nein zur eigenen Person, aber 
eigentlich bezieht es sich nur auf das Produkt. Als Coach kann man das 
den Beratern klarmachen. Gerade, wenn man selbst viele negative 
Denkmuster hatte und diese nun identifiziert, fällt es einem leichter 
diese auch bei anderen Menschen zu erkennen und gemeinsam ein Umdenken 
zu erarbeiten.

von Ursel (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Das eigentliche Problem ist doch das Dasein als Sklave. Man hat die
> Ideen anderer umzusetzen und auf dem Resultat steht auch der Name der
> anderen. Man ist eben Sklave des Systems.

Meine Güte, dann steigt halt aus dem System aus, werdet selbstständig 
und macht es besser. Ist jetzt nicht so schwer. Im Moment kann man sich 
als Freiberufler die Aufträge heraus picken. Oder man entwickelt eben 
selbst Produkte.

Aber nur als Warnung: Auch dann muss man das tun, was die Kunden sich 
wünschen. Sonst entwickelt man nämlich am Markt vorbei.

>Man darf keine eigenen Ideen
> oder Meinungen haben. OK, man darf sie haben, solange man sie für sich
> behält.

Vielleicht sind deine Ideen einfach nur Müll und am Kundenwunsch (sprich 
am Markt) vorbei. Ich hatte solche Probleme jedenfalls noch nie, meine 
Ideen wurden immer gerne gehört.

von AVR (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Das eigentliche Problem ist doch das Dasein als Sklave. Man hat die
> Ideen anderer umzusetzen und auf dem Resultat steht auch der Name der
> anderen. Man ist eben Sklave des Systems. Man darf keine eigenen Ideen
> oder Meinungen haben. OK, man darf sie haben, solange man sie für sich
> behält.

Sehr gut beschrieben. Deswegen habe ich oben geschrieben, dass er sich 
nicht durch seinen Beruf definieren soll. Mach deine Arbeit und nimm das 
Geld mit. Mach dir ein schönes Leben mit deiner Familie. Wenn er das 
macht, wird es ihm besser gehen. Ich hoffe nur, er hat Frau oder 
Freundin.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Das eigentliche Problem ist doch das Dasein als Sklave. Man hat die
> Ideen anderer umzusetzen und auf dem Resultat steht auch der Name der
> anderen. Man ist eben Sklave des Systems. Man darf keine eigenen Ideen
> oder Meinungen haben.

Lass mich raten, du bist mit einer sehr dominanten Dame verheiratet oder 
stehst immer noch unter der Mistgabel deiner Erziehungsberechtigten.
Dann emanzipier Dich endlich.
Zieh aus und mach Dein eigenes Ding.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Ursel schrieb:
> Vielleicht sind deine Ideen einfach nur Müll und am Kundenwunsch (sprich
> am Markt) vorbei.

Naja, eher in die Richtung: "Das wäre zwar sinnvoll, aber Aufwand und 
das muss jemand machen." oder "Ja, mach du." oder "Die Kooperation wäre 
zwar theoretisch sinnvoll, aber da gab es in der Vergangenheit 
Meinungsverschiedenheiten mit Herrn X."

von Ursel (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Naja, eher in die Richtung: "Das wäre zwar sinnvoll, aber Aufwand und
> das muss jemand machen." oder "Ja, mach du." oder "Die Kooperation wäre
> zwar theoretisch sinnvoll, aber da gab es in der Vergangenheit
> Meinungsverschiedenheiten mit Herrn X."

Eben das ist genau das was ich gesagt habe.

von Siegfried (Gast)


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Jeden Sonntag Abend kann ich nicht schlafen weil ich wegen dem 
Ausschlafen am Wochenende noch nicht müde bin um 0 Uhr und dann mach ich 
mich selbst fertig weil ich mit wenig Schlaf zur Arbeit gehen werde und 
kaputt sein werde und je mehr Gedanken ich mache umso schlechter schlafe 
ich ein.

Bin ich jetzt auch krank?

von Nick M. (Gast)


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Rick SΛnchez .. schrieb:
> Ohne Quatsch, fang' an Bananen zu essen. Die sollen helfen, da diese
> Wirkstoffe wie Antidepressiva enthalten. Dauert aber Wochen und Monate.

So viele Bananen (und Schokolade) kann niemand fressen, dass das wirkt.
Im Verdauungstrakt ist ein hundertfaches an Serotonin, nur im Hirn nicht 
genug. Da helfen Bananen Null.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Ursel schrieb:
> Ich hatte solche Probleme jedenfalls noch nie, meine
> Ideen wurden immer gerne gehört.

Nur gerne gehört oder ist auch etwas daraus geworden? Gerne gehört 
werden Ideen oft, denn dann ist der Punkt abgehakt.

von kanaster (Gast)


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Depris hängen mit Herz-Kreislauferkrankungen zusammen.

Ernährungstipps wurden schon gegeben.

Ein Zuviel an ungesättigten Fettsäuren/Vitamin E kann zu inneren
Blutungen: Hirnblutung/Netzhautblutung führen.
Vitamin K1 wird gebunden und/oder zerstört.

->Einen Schulkameraden hat es damit erwischt.

Man kann es mal mit "Heilfasten" probieren. Etwas mehr als das 
Idealgewicht bringt schon viel.

von Ursel (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Nur gerne gehört oder ist auch etwas daraus geworden? Gerne gehört
> werden Ideen oft, denn dann ist der Punkt abgehakt.

Selbstverständlich. Viele meiner Ideen sind in Serienprodukten gelandet.

von Nerdbert (Gast)


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Hallo

"Auch wenn ich als nicht wirklich depressiv zu bezeichnen bin, leide ich
trotzdem bisweilen an Schwermut aller Art. Dafür reicht es ja im
allgemeinen einfach die Zeitung aufzuschlagen oder den Fehler zu machen
Tagesschau zu sehen. Dagegen kann aber bei mir auch keine Therapie
helfen."

Nennt sich wohl Weltschmerz und soll angeblich etwas typisch deutsches 
sein...
Na ja ich habe das Gefühl als wenn es einfach zum älter werden mit 
dazugehört -Die erste richtigen Verluste -Ganze Personenkreise aus der 
Kindheit sind verstorben -Die allgemeine Lebensweise und Bedingungen 
haben sich geändert -Träumereien und Ideale der Jugend sind der Realität 
gewichen -Rein Körperlich kommen die ersten "Einschränkungen" ... -Man 
sieht (bezogen auf die Nachrichten) das sich im Kern nichts ändert nur 
die Umstände (Techniken, Wortwahl, Orte, welchen Namen die Ideologien 
gerade tragen) sind halt andere
Da wird man schon mal nachdenklich (Schwermütig).
Lösung: Das gute an seiner Situation sehen, erkennen das man nicht 
Schuld an der Situation in irgendeinen Krisenland ist und auch nichts 
daran ändern kann, erkennen das es auch früher insgesamt und 
letztendlich immer gut gegangen ist (Schon früher "Durfte man eigentlich 
keine Kinder in die Welt setzen", gab es Weltuntergangszenarien, kahm 
man mit der Welt wie sie ist-war- angeblich nicht mehr klar, waren die 
Politiker die Bösen, kahm die Bahn immer zu spät ;-) und, und....

Manchmal ist gut dosierte Schwermut (Weltschmerz) eigentlich gar nicht 
so schlecht und man genießt es seltsamer weise sogar irgendwie (Wie 
irgendeinen Rührsehlfilm oder ein Drama den man sich ja unverständlicher 
Weise auch immer wieder mal antut, obwohl das echte Leben schon genug 
Drama bietet und man genau weis wie schnulzig und geplant diese 
Rührsehlfilme sind) der Mensch ist halt ein seltsames Tier.

Nerdbert

von Nick M. (Gast)


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Alles Gute! schrieb:
> Du musst letztendlich herausfinden, was der Kern bzw. der Grund für
> deine Depressionen sind.

Nein, muss man nicht. Ist absolut individuell. Man nmuss "nur" lernen, 
damit umzugehen. Das kann dauern.

Man muss sich Hilfe holen:
Telefonfürsoge als Einstieg, die geben dir Tips wohin du gehen sollst.
Caritas als Beratungsstelle.
Selbsthilfegruppe, die haben auch viele Tips und Erfahrungen.

Was aber einfach unumgänglich ist: Mach die ersten Schritte. Keiner 
trägt dich irgendwo hin. Lass dir helfen, die werden alle dafür gezahlt. 
Und wenn du mit einer Stelle nicht weiterkommst, geh wo anders hin. Tw. 
gibt es auch völlige Banausen (z.B. mancher Arzt). Setz den Leuten das 
Messer auf die Brust wenn sie dich nicht ernst genug nehmen.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Ursel schrieb:
> Selbstverständlich. Viele meiner Ideen sind in Serienprodukten gelandet.

Bring doch mal ein paar Beispiele. Ich möchte etwas dazu lernen. Ich 
wäre sicher nie darauf gekommen.

von Ursel (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Bring doch mal ein paar Beispiele. Ich möchte etwas dazu lernen. Ich
> wäre sicher nie darauf gekommen.

Jeder Entwickler, der fachlich etwas taugt, bringt eigene Ideen in die 
Projekte ein. Von daher verstehe ich nicht ganz, wieso das etwas 
besonderes sein soll.

Schwarz auf weiß hat man das dann bei Patenten, die man in 
Serienprodukten wieder findet. Habe vielleicht so etwa 10 Stück davon. 
Dazu natürlich auch einige, die nicht in die Serie gekommen sind.

Mit wachsender Verantwortung werden die Ideen nach außen natürlich immer 
weiter sichtbar, aber jeder hat seinen eigenen Handlungsspielraum. Man 
darf halt nicht erwarten, als kleiner Entwickler von alleine zu 100% 
bestimmen zu dürfen, welche Produkte entwickelt werden und wie sie 
aussehen sollen.

von F. B. (finanzberater)


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Qwertz schrieb:
> Ich glaube auch nicht, dass eine richtige Depression durch das Essen von
> ein paar Bananen und einen Waldspaziergang gelöst wird, das ist doch
> Mumpitz.

Aha, und woher weißt du, dass das Mumpitz ist? Einfach so, weil du noch 
nie was davon gehört hast? Ode weil es nicht in dein Weltbild passt?

Vor ein paar Tagen habe ich eine ehemalige Schulkameradin beim Joggen im 
Wald getroffen. Hat mir erzählt, dass sie auch einen Burnout hatte und 
wie gut ihr Waldspaziergänge helfen. Hat sich deswegen eine Hund 
zugelegt, damit sie regelmäßig spazieren gehen muss.

von F. B. (finanzberater)


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Jack V. schrieb:
> Ja, genauso. Bei ’ner Depression sollte das Vorgehen nunmal von jemandem
> festgelegt werden, der sich damit auskennt, und der auch den Betroffenen
> näher befragen und untersuchen kann. Deswegen finde ich so „mach Sport“,
> „iss Bananen“, „trainiere deine Willenskraft“, etc., ziemlich
> befremdlich.

Ich habe ihn lediglich gefragt, ob er es schon mit Sport oder 
Ernährungsumstellung versucht hat. Und dass wissenschaftlich erwiesen 
ist, dass Sport ähnlich gut wirksam ist wie Antidepressiva. Was der 
Threadersteller mit diesen Infos macht, muss er selber wissen.


> In der Regel läuft’s auf umfassendere Maßnahmen hinaus, die
> jedoch individuell aufeinander und auf den Betroffenen abgestimmt werden
> müssen. Das kann dann ein Sportprogramm und Autogenes Training
> beinhalten, genauso, wie Medikation (Bananen essen oder kiffen hingegen
> eher weniger).

Ihr erwartet also, dass die Ärzte und Psychologen alles für euch 
erledigen und eure Probleme lösen werden, obwohl ihr für die nur eine 
Nummer seid? Ihr hofft, dass ihr nur ein bisschen mit den Psychologen 
quatschen, ihre Anweisungen befolgen und die Pillen schlucken müsst, die 
sie euch verschreiben? Da würde ich mir eher keine Hoffnung machen.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Ursel schrieb:
> Schwarz auf weiß hat man das dann bei Patenten, die man in
> Serienprodukten wieder findet. Habe vielleicht so etwa 10 Stück davon.

Ich habe 0.

von Wende 2.0 (Gast)


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Entweder Troll oder falsches Forum

von F. B. (finanzberater)


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Qwertz schrieb:
> Ja, ich denke auch, dass er sich mit Depressionen wesentlich besser
> auskennt als mit Finanzen. Letzteres hat er hier in Forum ja bereits
> ausgiebig bewiesen.

Ja, hatte auch Depressionen. Deswegen war ich lange vom Studium 
beurlaubt und musste deswegen mein erstes Studium aufgeben. Ist einer 
der Gründe für die jetzigen Absagen. Weder Antidepressiva oder 
Psychotherapie haben geholfen, trotzdem wollten mir die Ärzte erzählen, 
ich soll weiter Psychotherapie machen und es gäbe ja noch so viele 
Psychopharmaka, die man noch ausprobieren könnte.

Während der Beurlaubung hatte ich dann genügend Zeit, mich damit 
auseinanderzusetzen. Habe ein halbes Medizinstudium absolviert. Im 
Nachhinein hat sich dann herausgestellt, dass unter anderem die 
Entzündungswerte zwanzigfach erhöht waren und noch einige weitere 
Laborbefunde. Unter anderem Probleme mir Darm und Immunsystem. Einfach 
mal im Internet nach dem Zusammenhang zwischen Entzündungen, Zytokinen, 
Darmflora, Ernährung und Depressionen suchen.

In der Therapie gab es ein paar Leute, denen Psychopharmaka gut geholfen 
haben. Der Mehrheit hat es eher weniger gebracht. Die meisten waren 
nicht das erste Mal in Therapie, sondern sind immer wieder in der Klapse 
gelandet. Bei einem war es die 13. Therapie. So viel zu den sogenannten 
Experten, bei denen man sich Rat und Hilfe suchen sollte.

Und was die Finanzen betrifft, sagt meine Exceldatei etwas anderes als 
das, was ihr zu wissen meint. Vermögen hat sich in den letzten drei 
Jahren mehr als verdoppelt, fast verdreifacht. Und nein, nicht weil es 
vorher so niedrig war.

von Sam (Gast)


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Nick M. schrieb:
> Man muss sich Hilfe holen:
> Telefonfürsoge als Einstieg, die geben dir Tips wohin du gehen sollst.
> Caritas als Beratungsstelle.
> Selbsthilfegruppe, die haben auch viele Tips und Erfahrungen.

Sehe ich genauso.

Nick M. schrieb:
> Was aber einfach unumgänglich ist: Mach die ersten Schritte. Keiner
> trägt dich irgendwo hin. Lass dir helfen, die werden alle dafür gezahlt.
> Und wenn du mit einer Stelle nicht weiterkommst, geh wo anders hin. Tw.
> gibt es auch völlige Banausen (z.B. mancher Arzt). Setz den Leuten das
> Messer auf die Brust wenn sie dich nicht ernst genug nehmen.

Auch das sehe ich 100 % so.

Du bist an einem Punkt an dem du selber siehst das du Hilfe brauchst.
Leider ist es nicht einfach einen guten Arzt zu finden hier können die 
oben genannten Anlaufpunkte eine gute Hilfe darstellen. Es gibt sehr 
viele verschiedene Arten von Depressionen im Mittelpunkt sollte daher 
eine sorgfältige Anamnese stehen.

Nick M. schrieb:
> Nein, muss man nicht. Ist absolut individuell. Man nmuss "nur" lernen,
> damit umzugehen. Das kann dauern.

Das sehe ich nicht 100% so.

Mir sind Fälle bekannt von Menschen mit schweren Depressionen die mit 
Hilfe und gegebenenfalls Antidepressiva aus Ihrem Hamsterkäfig entkommen 
konnten und ihre Krankheit als überwunden warnehmen.
Bei andere haben eine Verhaltenstherapie viel erreicht.
Überlass das den Profis.

Depressionen sind ernsthafte Krankheiten und keine Laune aber 
erstaunlich gut behandelbar. Sport, viele Sonnenlicht etc. mögen 
eventuell Linderung bringen. Wenn du aber schon so lange darunter 
leidest ist professionelle Hilfe dringen angesagt.

von K. J. (Gast)


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F. B. schrieb:
> Vor ein paar Tagen habe ich eine ehemalige Schulkameradin beim Joggen im
> Wald getroffen. Hat mir erzählt, dass sie auch einen Burnout hatte und
> wie gut ihr Waldspaziergänge helfen. Hat sich deswegen eine Hund
> zugelegt, damit sie regelmäßig spazieren gehen muss.

Das ist einfach Bullschit-Bingo (man muß nur), es kann helfen muss aber 
nicht das hat mit extrem vielen Faktoren zu tun, zumal ein Burnout keine 
"richtige" Depression ist, ein Burnout ist meistens eine Überforderung 
welche art auch immer.

Burnout = Einmalige kurze Depressive Episode
Depression = Chronische wiederkehrende Episoden

Aus nen Burnout kommt man raus wenn man schnell Hilfe sucht das hat fast 
jeder Mensch mal, aus einer Depression kommt man nicht raus die kommt 
bei der kleinsten Sache wieder oder auch mal einfach so, man kann da nur 
gegen an in dem man die Faktoren die die Depression auslösen verändert 
meistens ist das Antrainiertes verhalten das man sich über die Jahre 
angeeignet hat z.b. durch ein Erlebnis ..., das ist aber sehr 
einzelfallabhängig.

Ganz weg geht es nie es ist halt immer noch eine unheilbare Krankheit 
ein Chemisches Ungleichgewicht im Hirn und genau da setzen die ADs auch 
an, die helfen dann Temporär Stabilität für z.b. Therapie ... zu 
erlangen.

von F. B. (finanzberater)


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DepriBoy88 schrieb:
> Wer keine Ahnung hat, braucht sich dazu ja nicht zu äußern.
> Zeitungsartikel googeln kann ich selber..

Gut, dann schreibe ich nichts mehr dazu. Vielleicht gehörst du ja zur 
Minderheit, denen Psychopharmaka helfen. Sieht jedenfalls nicht so aus, 
als ob du selbst etwas für deine Gesundheit tun willst, sondern du 
hoffst auf die Wunderpille und den Wunderdoktor.

von K. J. (Gast)


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F. B. schrieb:
> DepriBoy88 schrieb:
>> Wer keine Ahnung hat, braucht sich dazu ja nicht zu äußern.
>> Zeitungsartikel googeln kann ich selber..
>
> Gut, dann schreibe ich nichts mehr dazu. Vielleicht gehörst du ja zur
> Minderheit, denen Psychopharmaka helfen. Sieht jedenfalls nicht so aus,
> als ob du selbst etwas für deine Gesundheit tun willst, sondern du
> hoffst auf die Wunderpille und den Wunderdoktor.

Das ist so Quatsch den meisten hilft es, das Problem bei den Dingern ist 
das es unglaublich viele arten gibt die alle etwas anders wirken und man 
erstmal ewig Testen muss damit man was passendes findet, ADs helfen nie 
alleine man muss nebenbei immer sein Leben umstellen und an sich 
Arbeiten einfach Pille nehmen und hoffen das es besser wird geht nie 
dafür sind ADs auch nicht gedacht.

P.s. ich bekomme auch ADs ich nehme sie nur während einer Pfase zur 
Stabilisierung, bin übrigens Bipolar2 also mir geht es 70% so lala und 
30% Extrem gut ;-) und hab im durchschnitt alle 5 Jahre ne Dep. Episode 
wo ich dann auch ADs nehme.

von Zocker_56 (Gast)


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> von F. B. (finanzberater)
> 08.12.2019 12:50

> Wald hilft gegen Depressionen und Burnout

Hier muß ich dir recht geben.

Es gibt nichts entspannenderes als mit dem Porsche-Cayenne in den Wald 
zu fahren und das eigene Jagd-Revier zu besuchen.

Da werden Depressionen und Minderwertigkeitskomplexe abgebaut.

Alternativ mit dem Fahrrad in den Wald, Wäscheklammern in der Hose aber
nicht vergessen.

von Nick M. (Gast)


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Sam schrieb:
>> Nein, muss man nicht. Ist absolut individuell. Man nmuss "nur" lernen,
>> damit umzugehen. Das kann dauern.
>
> Das sehe ich nicht 100% so.

Du sagtest, man muss den Grund wissen. Muss man nicht. Kann helfen, muss 
nicht.
Was man aber muss, ist mit sich selbst anders umzugehen, besser 
aufzupassen was einem gut tut und was nicht.

Ja, spazierengehen kann helfen. Hilft mir auch. Aber heute (Sonntag 
ist oft mein Spaziergehtag) hab ich 10 Kurbelwellen an meiner 
Rundschleifmaschine fertiggeschliffen. Das tut mir auch gut!

Schlafhygiene ist auch ein Teilaspekt. 8 Stunden, immer regelmäßig zu 
Bett gehen, nicht mehr lesen, kein iPad, keine Musik. Bett, Licht aus, 
liegen bleiben, Licht bleibt aus. Zieh ich eisern seit über einem Jahr 
durch. Mir hilft das.

Und ich fahr täglich eine Stunde mit dem Rad in die Arbeit. Tut mir 
gut, Andere gehen daran evtl. kaputt. Ich hab meinen Kaffee seit ca. 
4..5 Monaten reduziert. Hab vor knapp einem Monat aufgehört zu rauchen.
Jeder muss das selbst rausfinden, ist einiges an Arbeit.
Schritt für Schritt.

Selbsthilfegruppe ist für mich gut. Die Leute kennen sich und merken 
Veränderungen. Und wenn es brenzlig wird, schicken sie den auch zum 
Psychologen oder was sonst passend ist.

Nochmal:
Es gibt kein Patentrezept. Es gibt bewährte Lösungsansätze. Was hilft 
muss man selbst rausfinden. Und wenn man 100 Dinge ausprobiert. 
Irgendwann hat man die Mosaiksteinchen wieder (mehr oder weniger) 
beisammen.

von Ich schon wieder (Gast)


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DepriBoy88 schrieb:
> Ich lasse mir nun auf jeden
> Fall mal Antidepressive verschreiben und auch eine Reha bzw Tagesklinik
> erscheint mir nicht mehr völlig abwegig..
>
> Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie seid ihr da rausgekommen?

Richtiger Ansatz!

Suche Dir professionelle Hilfe!

von Nick M. (Gast)


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K. J. schrieb:
> Das ist so Quatsch den meisten hilft es, das Problem bei den Dingern ist
> das es unglaublich viele arten gibt die alle etwas anders wirken und man
> erstmal ewig Testen muss damit man was passendes findet,

Das Fraunhofer-Institut (eines in München) kann anhand einer Blutprobe 
feststellen, welches AD überhaupt helfen kann und welche sinnlos sind. 
Kostet 150 €. Hab es aber nicht probiert.

von Wende 2.0 (Gast)


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Die dralle Schnalle von nebenan durchziehen hilft auch

von K. J. (Gast)


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Nick M. schrieb:
> K. J. schrieb:
>> Das ist so Quatsch den meisten hilft es, das Problem bei den Dingern ist
>> das es unglaublich viele arten gibt die alle etwas anders wirken und man
>> erstmal ewig Testen muss damit man was passendes findet,
>
> Das Fraunhofer-Institut (eines in München) kann anhand einer Blutprobe
> feststellen, welches AD überhaupt helfen kann und welche sinnlos sind.
> Kostet 150 €. Hab es aber nicht probiert.

Aha die Studie möchte ich sehen, das Blutbild ist bei Dep. nicht 
auffällig und nach Einnahme der AD kannst höchstens sehen wie hoch der 
Medikamentenspiegel ist.

von DepriBoy88 (Gast)


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Nick M. schrieb:
> Das Fraunhofer-Institut (eines in München) kann anhand einer Blutprobe
> feststellen, welches AD überhaupt helfen kann und welche sinnlos sind.
> Kostet 150 €. Hab es aber nicht probiert.

Hast Du da vielleicht einen Link oder so?

von DepriBoy88 (Gast)


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Wende 2.0 schrieb:
> Die dralle Schnalle von nebenan durchziehen hilft auch

Nein.

von DepriBoy88 (Gast)


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F. B. schrieb:
> Gut, dann schreibe ich nichts mehr dazu. Vielleicht gehörst du ja zur
> Minderheit, denen Psychopharmaka helfen. Sieht jedenfalls nicht so aus,
> als ob du selbst etwas für deine Gesundheit tun willst, sondern du
> hoffst auf die Wunderpille und den Wunderdoktor.

Wäre gut wenn du nichts mehr schreibst, ja. Danke.

von Wende 2.0 (Gast)


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DepriBoy88 schrieb:
> Wende 2.0 schrieb:
>> Die dralle Schnalle von nebenan durchziehen hilft auch
>
> Nein.

Schon mal probiert?

von K. J. (Gast)


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Wende 2.0 schrieb:
> DepriBoy88 schrieb:
>> Wende 2.0 schrieb:
>>> Die dralle Schnalle von nebenan durchziehen hilft auch
>>
>> Nein.
>
> Schon mal probiert?

Hilft wirklich nicht da der Serotoninspiegel nur sehr kurzzeitig hoch 
geht, bringt also überhaupt nix

von Nick M. (Gast)


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K. J. schrieb:
> Aha die Studie möchte ich sehen, das Blutbild ist bei Dep. nicht
> auffällig und nach Einnahme der AD kannst höchstens sehen wie hoch der
> Medikamentenspiegel ist.

Bei dir liegt aber eine Leseschwäche vor, die solltest du zuerst angehen 
und einfach mein Posting nochmal lesen.

BTW: Das Blutbild kann Auffälligkeiten haben. Trifft bei etwa 30 % zu. 
Ist ein neuer Ansatz, der aber noch nicht auf festen Beinen steht. Die 
Entzündungswerte haben Auffälligkeiten (hat weiter oben schon jemand 
geschrieben).

Jetzt nicht direkt zu den Entzündungswerten, aber dennoch 
empfehlenswerter Film: Unser Hirn ist was es isst.

https://www.youtube.com/watch?v=0vj47QaL8Y0&t=3s

Ah, da der Film mit den Entzündungswerten:
https://www.youtube.com/watch?v=NJNG3Joe_oE


Oh, wer gut Englisch kann, schaut sich den an:
https://www.youtube.com/watch?v=6c9Uu5eILZ8

Wie gesagt, vielschichtiges Problem, daher gibt es kein Patentrezept.

von Nick M. (Gast)


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DepriBoy88 schrieb:
> Hast Du da vielleicht einen Link oder so?

Nein, leider nicht! Ich wusste, dass die Frage kommt, ich hätte den Link 
schon genannt.
Ich werd versuchen das rauszufinden. Frag gerne nochmal nach, auch per 
PN.

von DepriBoy88 (Gast)


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Wende 2.0 schrieb:
> DepriBoy88 schrieb:
>> Wende 2.0 schrieb:
>>> Die dralle Schnalle von nebenan durchziehen hilft auch
>>
>> Nein.
>
> Schon mal probiert?

Klar. Kurzzeitig ist das natürlich ganz nett, danach gehts (bei mir) 
dann erstmal bergab.. Zumal man während einer akuten "Depri-Phase" auch 
nicht unbedingt in der Stimmung ist.

von Qwertz (Gast)


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F. B. schrieb:
> Während der Beurlaubung hatte ich dann genügend Zeit, mich damit
> auseinanderzusetzen.

Bist du sicher, dass mittlerweile alles auskuriert ist?

von K. J. (Gast)


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Nick M. schrieb:
> K. J. schrieb:
>> Aha die Studie möchte ich sehen, das Blutbild ist bei Dep. nicht
>> auffällig und nach Einnahme der AD kannst höchstens sehen wie hoch der
>> Medikamentenspiegel ist.
>
> Bei dir liegt aber eine Leseschwäche vor, die solltest du zuerst angehen
> und einfach mein Posting nochmal lesen.

Das ja eh, aber du hast mir so auf ein Zitat von mir geantwortet.

>
> BTW: Das Blutbild kann Auffälligkeiten haben. Trifft bei etwa 30 % zu.
> Ist ein neuer Ansatz, der aber noch nicht auf festen Beinen steht. Die
> Entzündungswerte haben Auffälligkeiten (hat weiter oben schon jemand
> geschrieben).
>

Dann kommen diese Entzündungswerte aber nicht von einer "Reinen 
Depression" sondern entweder von den Folgen oder einer Indizierenden 
Krankheit, deswegen wunder ich mich etwas, hab X Checks hinter mir bin 
in Prinzip Kerngesund bis auf die Mattscheibe allerdings bin ich 
Depressiv geboren(Hab das Dep. Flag in der DNA) und nicht erst Später 
Krank geworden kann mich auch nicht dran erinnern mal nicht Dep. gewesen 
zu sein von der Grundform ist ja die Dep. das das Serotonin entweder zu 
schnell abgebaut wird oder zu wenig Produziert wird.

Aber machen wir uns da nix vor das Gissen mit der großen Kanne bringt 
auch nix, ich für meinen Teil denke auch das zuviel davon verschrieben 
wird und über zu lange zeit da sie an den zu Grunde liegenden Problemen 
nix Ändern.

von rbx (Gast)


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DepriBoy88 schrieb:
> Ich gehe trotzdem ganz normal arbeiten.

Das scheint mir ein guter Ansatz zu sein - zumal der vermutete Auslöser 
(?) eher privat angenommen wird (?). Außerdem müsste so ein 
Berufseinstieg auch einigermaßen beflügelnd wirken, außer, man hat den 
Beruf verfehlt. Ich meine, früher wurden auch Ausbildungen abgebrochen, 
trotz der großen Ausbildungsplatznot.

Bei vielen z.B. Schizophrenen, die Neuroleptika nehmen müssen, wird oft 
ein mehr oder weniger künstlicher Alltag (z.B. Lebenshilfe) geschaffen, 
um die Motivation etwas zu verbessern. Mit einem richtig prägnanten 
äußeren Rahmen/Druck könnten die sogar in den normalen (ersten) 
Arbeitsmarkt. Das hat aber mit der Tablettenwirkung zu tun, die hier und 
da recht zimperlich macht. Der starke äußere Druck hilft bzw. kann 
helfen diese Zimperlichkeit und Empfindlichkeit zu überwinden, 
körperlich revitalisieren usw.

Gerade jetzt, in der dunklen Winterzeit und den geschäftlich 
aufgeweichten Weihnachtslichtern (schon im August an Weihnachten 
denken.. bessere Geschäfte usw. ) hilft bei dem ein oder anderen mit 
Sicherheit (z.B.):

https://www.klinik-friedenweiler.de/blog/lichttherapie-zur-behandlung-von-depression-in-der-privatklinik-friedenweiler/

Die Hintergründe sind aber vielfältig, oft stecken Infekte dahinter, 
bzw. ein geschwächtes Immunsystem z.B.

von Nick M. (Gast)


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K. J. schrieb:
>>> Aha die Studie möchte ich sehen, das Blutbild ist bei Dep. nicht
>>> auffällig und nach Einnahme der AD kannst höchstens sehen wie hoch der
>>> Medikamentenspiegel ist.
>>
>> Bei dir liegt aber eine Leseschwäche vor, die solltest du zuerst angehen
>> und einfach mein Posting nochmal lesen.
>
> Das ja eh, aber du hast mir so auf ein Zitat von mir geantwortet.

Die Untersuchung kann feststellen, welche AD wirken und welche nicht. 
Dazu muss man vorher keine AD nehmen. Man gibt einfach sein Blut ab. 
Wenn dir das nicht gefällt, dein Problem.
Es verhindert, dass man X AD durchprobieren muss. Das kann tw. sehr 
unlustig sein.

> Dann kommen diese Entzündungswerte aber nicht von einer "Reinen
> Depression" sondern entweder von den Folgen oder einer Indizierenden
> Krankheit,

Die Entzündungen können Depresion auslösen. Sie sind keine Folge der 
Depression.
Mit dem Leseverständnis happert es bei dir ernsthaft.
Aber du kannst ja das von mir verlinkte Video ansehen, dann musst du nur 
zuhören.

von K. J. (Gast)


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Nick M. schrieb:
> K. J. schrieb:

> Die Entzündungen können Depresion auslösen. Sie sind keine Folge der
> Depression.
> Mit dem Leseverständnis happert es bei dir ernsthaft.
> Aber du kannst ja das von mir verlinkte Video ansehen, dann musst du nur
> zuhören.

Zuviel Tavor geschluckt oder was, im ausgangs Post wo du mich zitiert 
hast ist keinerlei Kontext von dir den baust dir grade im nachhinein 
zusammen, also hör auf mich dumm an zu machen.

von Nick M. (Gast)


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K. J. schrieb:
> Zuviel Tavor geschluckt oder was,

Wenn ich Tavor nehmen würde, wären mir deine dummen Antworten egal.
So hat es halt etwas länger gedauert und sie sind mir jetzt egal. Ohne 
Medikation meinerseits.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Depressionen sind Folge des wohlwollenden Ja-sager-tums. Eben typisches 
Sklavenverhalten. Geh mal aus dich raus. Du musst die 
Schnauze-Voll-Mentalität auch rauslassen. Deutschland ist voller 
das-darfst-du-nicht-Verbote oder zumindest vieler Moralvorstellungen. 
Setz dich einfach mal aufs Motorrad und heize durch die Fußgängerzone. 
Das hilft wirklich. Endlich mal diese scheiß Regeln mit Füßen treten!

von Maxe (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Setz dich einfach mal aufs Motorrad und heize durch die Fußgängerzone.
> Das hilft wirklich. Endlich mal diese scheiß Regeln mit Füßen treten!
Oh, Mann. Hier sind wieder Leute unterwegs...

von Qwertz (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Setz dich einfach mal aufs Motorrad und heize durch die Fußgängerzone.
> Das hilft wirklich. Endlich mal diese scheiß Regeln mit Füßen treten!

Du scheinst mir ernsthaft krank zu sein. Kein normaler Mensch würde so 
etwas im Forum schreiben.

von rbx (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Kein normaler Mensch würde so
> etwas im Forum schreiben.

na, wer ist hier schon normal ;)

Was (vor allem aus empirischer Sicht) auch noch ganz gut "funktioniert" 
ist die sog. Elektro-Krampf-Therapie.

(hatte ich gestern auf yt:
https://www.youtube.com/watch?v=PivpCKEiQOQ
asso:
https://www.youtube.com/watch?v=RQa8SKCEan8 )

..besser so:
http://www.psychiatrie.med.uni-goettingen.de/de/content/patienten/243.html

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Depressionen sind Folge des wohlwollenden Ja-sager-tums.
Mumpitz!
> Eben typisches
> Sklavenverhalten.
Mumpitz!
>Geh mal aus dich raus.
Geh voran!
> Du musst die
> Schnauze-Voll-Mentalität auch rauslassen.
Mumpitz!
> Deutschland ist voller
> das-darfst-du-nicht-Verbote oder zumindest vieler Moralvorstellungen.
Mumpitz!
> Setz dich einfach mal aufs Motorrad und heize durch die Fußgängerzone.
Mumpitz! Menschenverachtend!
> Das hilft wirklich. Endlich mal diese scheiß Regeln mit Füßen treten!
Mumpitz!

von Franko S. (frank_s866)


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DepriBoy88 schrieb:
> Wie seid ihr da rausgekommen?

Hopfentropfen von Karlskrone, gibts in jeder Albrecht-Apotheke.

von SysIngMue (Gast)


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Al3ko -. schrieb:
> Sprich mit einem Psychologen darüber.

90% von denen sind komplett unfähig. Die guten bekommst du nur als 
privat Versicherter mit extrem langen Wartezeiten und sehr hohem 
Eigenanteil.

"Sprich mit einem Psychologen darüber" ist ein sehr schlechter und vor 
allem dummer Ratschlag.

von SysIngMue (Gast)


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DepriBoy88 schrieb:
> Moin,
>
> Anfang des Jahres hatte ich genau zum Berufeinstieg sowas wie n Burnout
> (aus privaten Gründen..) und schiebe seitdem Mittelschwere Depressionen
> vor mir her. Ich gehe trotzdem ganz normal arbeiten. Langsam denke ich
> aber, dass das so nicht weitergehen kann. Ich lasse mir nun auf jeden
> Fall mal Antidepressive verschreiben und auch eine Reha bzw Tagesklinik
> erscheint mir nicht mehr völlig abwegig..
>
> Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie seid ihr da rausgekommen?
>
> Danke

Antidepressiva sind nur zur Unterstützung in geringen Mengen nützlich. 
Sie verschieben das Problem etwas weiter nach hinten, sodass du Kraft 
und Zeit hast, die eigentlichen Ursachen zu ergründen und zu bearbeiten. 
Das hat den Nachteil, dass man sich besser fühlt und lieber weiter 
"durchhält" anstatt dann wirklich an den Ursachen zu arbeiten. Bedenke 
auch, das Antidepressive dein Wesen verändern, was einen Lebenspartner 
emotional vor den Kopf stoßen kann. Auch sind Gewichtszunahme und stark 
gedämpftes sexuelles Verlangen eine Folge von Antidepressiva, was eine 
Beziehung sehr schnell beenden kann.

Antidepressiva werden von der Pharma so entwickelt, dass du mental 
abhängig bleibst und du sie am besten ein ganzes Leben lang nehmen 
musst, vergiss das nie! Antidepressiva sind nur als zeitlich begrenzte 
Unterstützung anzusehen. Wichtig ist, dass DU SELBER herausfindest, was 
dich so fertig macht. Beziehung, Ernährung, zu viel Club Mate/Koffein 
(kein Witz), zu viele Dinge auf einmal usw.

von kyrk.5 (Gast)


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DepriBoy88 schrieb:
> Jap. Aktuell 3-4 Monate Wartezeit für nen Termin..

Wenn du bezahlst dann bekommst du viel früher einen Termin. Kostet halt 
Geld, das muss du dann selber entschieden ob du das bezahlen 
möchtest/kannst.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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DepriBoy88 schrieb:
> Al3ko -. schrieb:
>> Sprich mit einem Psychologen darüber.
>
> Jap. Aktuell 3-4 Monate Wartezeit für nen Termin..

zu sowas sei gesagt:

wenn man nicht TROTZDEM hingeht und sich einen Termin holt,
hat man auch in 4 Monaten keinen!

von Berufsrevolutionär (Gast)


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kyrk.5 schrieb:
> DepriBoy88 schrieb:
>> Jap. Aktuell 3-4 Monate Wartezeit für nen Termin..
>
> Wenn du bezahlst dann bekommst du viel früher einen Termin. Kostet halt
> Geld, das muss du dann selber entschieden ob du das bezahlen
> möchtest/kannst.

Unnötig, geh zur Krankenkasse, die sind verpflichtet die Wartezeit auf 
höchstens einen Monat zu begrenzen. Darauf wurde bereits gestern 
hingewiesen:

Beitrag "Re: Arbeiten mit Depressionen?"
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/terminservicestellen.html

von Berufsrevolutionär (Gast)


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SysIngMue schrieb:
> Al3ko -. schrieb:
>> Sprich mit einem Psychologen darüber.
>
> 90% von denen sind komplett unfähig.
Mumpitz, unbelegt.

Die guten bekommst du nur als
> privat Versicherter mit extrem langen Wartezeiten und sehr hohem
> Eigenanteil.
Mumpitz, unbelegt
>
> "Sprich mit einem Psychologen darüber" ist ein sehr schlechter und vor
> allem dummer Ratschlag.
Mumpitz, Einen Fachmann zu konsultieren ist der tauglichste Ratschlag.

von SysIngMue (Gast)


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Berufsrevolutionär schrieb:

>> 90% von denen sind komplett unfähig.
> Mumpitz, unbelegt.

Mumpitz, fakt.

> Die guten bekommst du nur als
>> privat Versicherter mit extrem langen Wartezeiten und sehr hohem
>> Eigenanteil.
> Mumpitz, unbelegt

Mumpitz, fakt.

>> "Sprich mit einem Psychologen darüber" ist ein sehr schlechter und vor
>> allem dummer Ratschlag.
> Mumpitz, Einen Fachmann zu konsultieren ist der tauglichste Ratschlag.

Mumpitz, eine Ausbildung macht niemanden zum Fachmann.

Sag doch gleich, du hast keine Ahnung.

von Kolja L. (kolja82)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Unnötig, geh zur Krankenkasse, die sind verpflichtet die Wartezeit auf
> höchstens einen Monat zu begrenzen. Darauf wurde bereits gestern
> hingewiesen:

Da geht es um eine Erstberatung. Daher beim ersten Anruf gleich mal 
fragen, ob auch Zeit für eine (wöchentliche) Therapie ist.

● J-A V. schrieb:
> wenn man nicht TROTZDEM hingeht und sich einen Termin holt,
> hat man auch in 4 Monaten keinen!

Das ist unzweifelhaft richtig, führte bei mir dazu, dass ich plötzlich 
mehrere Therapeuten nebeneinander hatte.
Nur für ein zwei Stunden und gesagt habe ich es auch jedem.
Ist aber systemisch gesehen schei***, weil dadurch ja wieder Plätze 
verloren gehen.
War mir dann aber irgendwann egal...




DepriBoy88 schrieb:
> Nick M. schrieb:
>> Das Fraunhofer-Institut (eines in München) kann anhand einer Blutprobe
>> feststellen, welches AD überhaupt helfen kann und welche sinnlos sind.
>> Kostet 150 €. Hab es aber nicht probiert.
>
> Hast Du da vielleicht einen Link oder so?

War nicht Fraunhofer, sondern MaxPlanck: 
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/74225/Die-Wirkung-von-Antidepressiva-vorhersagen



Ansonsten: https://de.wikipedia.org/wiki/Tryptophan
Ist ja quasi auch n AD, nur nicht so teuer und dein Körper kennt es 
schon.
Quasi der Waldspaziergang in Kapselform :-)

von Berufsrevolutionär (Gast)


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SysIngMue schrieb:
> Berufsrevolutionär schrieb:
>
>>> 90% von denen sind komplett unfähig.
>> Mumpitz, unbelegt.
>
> Mumpitz, fakt.

Bitte, wenns ein Fakt ist sollte dir es ja nicht schwer fallen einen 
entsprechende Beleg (Statistik, Publikation) vorzuweisen.

>
>> Die guten bekommst du nur als
>>> privat Versicherter mit extrem langen Wartezeiten und sehr hohem
>>> Eigenanteil.
>> Mumpitz, unbelegt
>
> Mumpitz, fakt.

Bitte, wenns ein Fakt ist sollte dir es ja nicht schwer fallen einen 
entsprechende Beleg (Statistik, Publikation) vorzuweisen und das ganze 
mit
konkreten Zahlen zu quantifizieren. "Extrem lang" und "sehr hoher 
Eigenanteil" sind keine Fakten sondern Verbalgerülpse.

>>> "Sprich mit einem Psychologen darüber" ist ein sehr schlechter und vor
>>> allem dummer Ratschlag.
>> Mumpitz, Einen Fachmann zu konsultieren ist der tauglichste Ratschlag.
>
> Mumpitz, eine Ausbildung macht niemanden zum Fachmann.

Doch, das ist ja der Sinn der Ausbildung. Gut manche sind geborenen 
Idioten und Ignoranten, da ist jeder Bildungsversuch hoffnungslos, die 
können Zulassungs-Prüfungen nur durch Beschiss bestehen.

von Nick M. (Gast)


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Kolja L. schrieb:
> War nicht Fraunhofer, sondern MaxPlanck:

Oh danke! Ja, das war es.

von F. B. (finanzberater)


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K. J. schrieb:
> Aha die Studie möchte ich sehen, das Blutbild ist bei Dep. nicht
> auffällig und nach Einnahme der AD kannst höchstens sehen wie hoch der
> Medikamentenspiegel ist.

Doch, es kann Auffälligkeiten im Blutbild geben. Den Link müsst ihr aber 
schon selbst rausfinden.

Aber ich kenne diese Reaktion von vielen Leuten, wenn man sagt, dass 
einem Ernährungsumstellung geholfen hat. Interessiert sie nicht. Sind 
zwar dauernd am Jammern, wie schlecht es ihnen geht, aber 
Ernährungsumstellung oder Bewegung sind ihnen viel zu profan. Die 
eigenen Depressionen und Probleme sind ja sooooo schlimm, dass da nur 
harte Medikamente und jahrelange Psychotherapie helfen können. Aber es 
gibt ja auch so etwas wie Krankheitsgewinn: Man bekommt Aufmerksamkeit 
und kann sich krankschreiben lassen.

von Kolja L. (kolja82)


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Und eine Tablette zusätzlich ist deutlich einfacher, als das Umstellen 
von (Ess)Gewohnheiten.

von F. B. (finanzberater)


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Qwertz schrieb:
> F. B. schrieb:
>> Während der Beurlaubung hatte ich dann genügend Zeit, mich damit
>> auseinanderzusetzen.
>
> Bist du sicher, dass mittlerweile alles auskuriert ist?

Muss jedenfalls nicht alle paar Jahre in Therapie, wie die meisten 
meiner Ex-Mitpatienten. Wenn sie nicht sowieso Dauergast beim 
Psychologen sind.

von F. B. (finanzberater)


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Kolja L. schrieb:
> Und eine Tablette zusätzlich ist deutlich einfacher, als das Umstellen
> von (Ess)Gewohnheiten.

Ganz genau.

von Nick M. (Gast)


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F. B. schrieb:
> Interessiert sie nicht. Sind
> zwar dauernd am Jammern, wie schlecht es ihnen geht, aber
> Ernährungsumstellung oder Bewegung sind ihnen viel zu profan.

Kann ich bestätigen, solche gibt es. Ist halt nicht so einfach das zu 
akzeptieren und zu kapieren, dass man weiterkommt wenn man das Thema 
aktiv angeht.
Aber leider gehört das zum Krankeitsbild, es verstärkt sich selbst, 
postitive Rückkopplung für die Regelungstechniker.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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F. B. schrieb:
> Aber ich kenne diese Reaktion von vielen Leuten, wenn man sagt, dass
> einem Ernährungsumstellung geholfen hat.

Ich bewundere immer die „Expertise“ vieler Antworten. Anschließend frage 
ich mich, warum muss ein Psychologischer Psychotherapeut 5 Jahre 
studieren und dann noch eine Ausbildung zum Therapeuten absolvieren, 
wenn alles so genial einfach ist?

Was, wenn die Depression eine Folge einer Persönlichkeitsstörung ist? 
Kann Narzissmus durch Ernährungsumstellung geheilt werden?

von F. B. (finanzberater)


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Joe G. schrieb:
> Ich bewundere immer die „Expertise“ vieler Antworten. Anschließend frage
> ich mich, warum muss ein Psychologischer Psychotherapeut 5 Jahre
> studieren und dann noch eine Ausbildung zum Therapeuten absolvieren,
> wenn alles so genial einfach ist?

Expertengläubigkeit. Dass 90 % dieser Experten unfähig sind, wie weiter 
oben geschrieben, sind auch meine Erfahrungswerte. Die arbeiten einfach 
im Kopf ihren Fragebogen ab. Wer da dann nicht ins Schema passt, der ist 
in deren Augen dann halt selbst schuld, wenn er sich nicht helfen lassen 
will.


> Was, wenn die Depression eine Folge einer Persönlichkeitsstörung ist?
> Kann Narzissmus durch Ernährungsumstellung geheilt werden?

Ziemlich einfältige Denkweise.

von Nick M. (Gast)


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Joe G. schrieb:
> Ich bewundere immer die „Expertise“ vieler Antworten.

Sprichst du aus eigener Erfahrung oder ist das bei dir angelesene 
"Expertise" (AKA "Google Diplom")

von Joachim B. (jar)


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DepriBoy88 schrieb:
> Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie seid ihr da rausgekommen?

vermutlich so mancher Moderator hier, entweder dickes Fell oder Job an 
den Nagel gehängt.

von Mike J. (linuxmint_user)


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DepriBoy88 schrieb:
> Ich denke die Depression tendiert bei mir schon Richtung krankhaft - das
> ist wahrscheinlich mehr, als man mit gesundem Essen und einem
> Waldspaziergang hinbekommen könnte.

Es gibt zwei Arten von Depressionen:
1. - Die eine ist ein chemisches Ungeichgewicht im Gehirn, da kann man 
dann nur mit Tabletten weiter helfen.
2. - Die andere ist die Belastung mit ungelösten Problemen und die 
daraus resultierende Belastung, hier hilft nur die Lösung des Problems 
... auf die eine oder andere Weise.

Die Ärzte versuchen oft bei Fall 2 trotzdem irgend welche chemischen 
Stimmungsaufheller zu geben oder Antidepressive um zu gucken ob es 
besser wird. Das Problem lösen sie dabei aber nicht und dann versucht 
man mit einem ungeeignetem Mittel (Tabletten) eine Lösung zu finden ... 
was letztendlich scheitern wird.

Mein HNO-Arzt hat sich letztens in seiner Praxis umgebracht ... er hätte 
sich einfach von seiner Frau trennen und nach Berlin ziehen sollen, dort 
eine Praxis aufmachen, so wie er es mir mal erzählt hat.
Das war ihm aber alles zu drastisch/radikal ... die ganzen Veränderungen 
... und die Probleme die dabei wohl existieren könnten wenn man eine 
Veränderung im Leben durchführt.

Fest gefahren zu sein und sich nicht zu trauen ist eben keine Lösung. 
Letztendlich hatte er die radikalste "Lösung" gewählt die man sich nur 
irgend wie vorstellen konnte.

Er war schon um die 50, aber er hätte einige Dinge ändern können. Er 
hätte nicht unbedingt umziehen müssen.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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F. B. schrieb:
> Expertengläubigkeit. Dass 90 % dieser Experten unfähig sind, wie weiter
> oben geschrieben, sind auch meine Erfahrungswerte.

Wie kommst du auf diese Zahl?

> Die arbeiten einfach im Kopf ihren Fragebogen ab.

Woher hast du diese Aussage?

Nick M. schrieb:
> Sprichst du aus eigener Erfahrung oder ist das bei dir angelesene
> "Expertise" (AKA "Google Diplom")

Mein Wissen basiert auf fundiertem akademischen Hintergrund.

von Toby P. (Gast)


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DepriBoy88 schrieb:
> Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie seid ihr da rausgekommen?

Selber habe ich keine Depressionen, aber mir nahestehende Menschen. Bei 
vielen hilft die Zeit, kenne aber auch entfernte bekannte die regelmäßig 
in die Klinik einfahren und auf Medikamente angewiesen sind.

Auch kann ich, wie jeder andere hier auch, nur meine eigene Gedanken- 
und Erfahrungswelt wiedergeben. Die muss mit deiner nichts zu tun haben, 
auch nicht mit der anderer Forenten.


Bei einem "burnout aus privaten Gründen" -was immer das sein mag- kann 
eine Depression völlig normal sein. Die kann länger (auch jahrelang) 
anhalten.
Eine normale Reaktion der Seele, was immer das Wort auch bedeuten mag. 
Es kann auch etwas anderes ausgelöst haben, unmöglich so etwas hier zu 
besprechen.

Vieles kann man ausschließen, Sport, "Bananen", ärztl. Untersuchungen 
etc wurden schon genannt.

Psychopharmaka halte ich für brandgefährlich. Mediziner geben ja offen 
zu das du ein Versuchskaninchen bist und Sie gar nicht wissen was Sie da 
tun.

Die Pharmabranche selber ist einfach nur Dreck. Ein krimineller Haufen 
bei dem der Verkauf ihrer Produkte weit über Gesundheit und Leben ihrer 
Opfer steht. Ausnahmen bestätigen die Regel, aber bevor du die findest 
kannst du schwere Schäden davontragen. Das ist widersprüchlich zu denen 
die dieses Zeugs brauchen, was aber bei diesem Thema normal ist.

Depressionen gibt es eigentlich auch nicht. Unter diesem Modebegriff 
sind Gefühlszustände zusammengefasst und als Krankheit stigmatisiert. 
Das hilft keinem, außer dem medizinischen Komplex bei seinen Einnahmen.

Es kann ungelebtes Leben sein, versteckte Traumatisierungen, falscher 
Beruf oder Ernährung, Lebenswandel, neurologische und andere 
Erkrankungen und und  und. Oder einfach Trauer.


My2cts

von Kolja L. (kolja82)


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Mike J. schrieb:
> Es gibt zwei Arten von Depressionen:
> 1. - Die eine ist ein chemisches Ungeichgewicht im Gehirn, da kann man
> dann nur mit Tabletten weiter helfen.
> 2. - Die andere ist die Belastung mit ungelösten Problemen und die
> daraus resultierende Belastung, hier hilft nur die Lösung des Problems
> ... auf die eine oder andere Weise.

So deutlich würde ich die Grenze nur ungerne ziehen wollen.
Dennoch ist diese Unterteilung wichtig, gerade wenn es um 
Therapiemöglichkeiten (therapeutisch (da gibt es dann noch mehrere..), 
medikamentös, chirurgisch, etc) geht.

Wenn ich deine Kriterien mal auf mich beziehe, muss ich sagen erst 1 und 
dann irgendwann auch noch 2.
Seit dem ich das weiß, fühlt es sich schon mal besser an. Stichwort: 
Psychoedukation

Eine Therapie ersetzt das, zumindest bei mir, aber noch nicht.


Mike J. schrieb:
> Die Ärzte versuchen oft bei Fall 2 trotzdem irgend welche chemischen
> Stimmungsaufheller zu geben oder Antidepressive um zu gucken ob es
> besser wird. Das Problem lösen sie dabei aber nicht und dann versucht
> man mit einem ungeeignetem Mittel (Tabletten) eine Lösung zu finden ...
> was letztendlich scheitern wird.

Und nicht jedes psychische Problem liegt an Erlebnissen in der Kindheit 
;-)

von Maik S,. (Gast)


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Wir bekommen halt alle keine Bedienungsanleitung für uns selbst 
mitgeliefert.

Bei den Tabletten geht es häufig auch darum, dass Allgemeinbefinden zu 
verbessern - um den Leidensdruck zu senken und für einige Therapieformen 
zugänglicher zu sein.

Antriebs, Perspektivs-, und Sinnlosigkeit sind halt keine Gefühle, mit 
denen man erstmal sinnvoll arbeiten kann.

von Le X. (lex_91)


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Toby P. schrieb:
> Depressionen gibt es eigentlich auch nicht. Unter diesem Modebegriff
> sind Gefühlszustände zusammengefasst und als Krankheit stigmatisiert.
> Das hilft keinem, außer dem medizinischen Komplex bei seinen Einnahmen.

Aha.

Toby P. schrieb:
> My2cts

Die hättest du behalten können.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Toby P. schrieb:
> Depressionen gibt es eigentlich auch nicht. Unter diesem Modebegriff
> sind Gefühlszustände zusammengefasst und als Krankheit stigmatisiert.

Deswegen hat man sie ja auch in den ICD-10 Katalog [1] aufgenommen ;-)

[1] https://www.icd-code.de/icd/code/F32.1.html

von MeierKurt (Gast)


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Rick SΛnchez .. schrieb:
> Das ist ganz wichtig. Trainiere deine Willenskraft. Lese einfach mal ein
> paar Artikel oder YT-Videos zu deisen Themen.

Du darfst ruhig weiter schwachsinnige Bücher (aka Lebensberater) lesen. 
Aber belästige bitte, bitte deine Umwelt nicht mit deren Ergüssen.
Bei einer echten Depression (nicht nur depressiver Verstimmung) sind 
solche Versatzstücke trivialster Dum-Dumm-Literatur nämlich ziemlich 
gefährlich, weil sie die Krise (hattest du noch nie, ich wette sogar, 
dass du überhaupt nicht weißt was eine Depression wirklich ist) 
erheblich verschärfen können.
"Mach mal" - ist das blödeste was du einen depressiven sagen kannst - 
weil: er kann eben nicht - und leidet darunter, sonst wäre er nicht 
depressiv - du Hirni und Garnichtsmerker!

Den Depressiven kann man nur raten, sich professionelle Hilfe zu suchen 
- und keinesfalls im Internet in einem 0815-Forum nachzufragen oder sich 
gar Lebenshilfetrivialliteratur hinzugeben - das funktioniert nicht, das 
ist nur was für Gesunde, die glauben den Lebensoptimierungsschwachsinn 
zu brauchen.
Denn danach ist er wieder nur allein mit seinen Problemen und es wird 
eher schlimmer - Selbsthilfe allgemein kannste bei psychischen Problemen 
ohnehin vergessen (ist wie eine Blinddarmoperation - nix zum 
Selbermachen - da helfen auch keine Bücher oder blutige YT-Videos).

Immer unter der stillschweigenden Voraussetztung, dass es sich wirklich 
um eine Depression und nicht um eine temporäre Unlust bzw. latente 
Unzufriedenheitsverstimmung handelt - aber selbst da: Fachmann fragen!

von Toby P. (Gast)


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Joe G. schrieb:
>> Depressionen gibt es eigentlich auch nicht. Unter diesem Modebegriff
>> sind Gefühlszustände zusammengefasst und als Krankheit stigmatisiert.
>
> Deswegen hat man sie ja auch in den ICD-10 Katalog [1] aufgenommen ;-)

Das ist der formale akademische Vorgang des von mir beschriebenen.
Es gibt ausreichend Kritik darüber. Man kann das auch nicht diskutieren 
weil jeder etwas anderes darunter versteht und die Erscheinungsformen zu 
vielfältig sind. Selber weiß ich es auch nicht und sicher bin ich mir 
nur mit der Aussage des kleinen Prinzen, gerade bei diesem Thema.

Man sieht nur mit dem Herzen gut.

von Joachim B. (jar)


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MeierKurt schrieb:
> Den Depressiven kann man nur raten, sich professionelle Hilfe zu suchen

professionell bedeutet doch nur das diese Hilfe damit ihr Geld verdient.
das bedeutet nicht das sie gut ist oder hilfreich!
Es gibt zu viele Scharlatane auf dem Gebiet oder sagen wir ungeeignete 
Therapeuten.

Ich denke man sollte sich selber nicht so wichtig nehmen, 
merkwürdigerweise gibt es seit es uns richtig gut geht viele 
Depressionen, klar um Essen ranschaffen, Wohnen bezahlen müssen wir uns 
fast nicht mehr sorgen, also haben wir viel Zeit unsere Depressionen zu 
pflegen.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> professionell bedeutet doch nur das diese Hilfe damit ihr Geld verdient.
> das bedeutet nicht das sie gut ist oder hilfreich!
> Es gibt zu viele Scharlatane auf dem Gebiet oder sagen wir ungeeignete
> Therapeuten.

Wenige Psychologen maßen sich an über 50 Ohm Impedanzen bei FR4, 35u zu 
diskutieren, auch bei der GCC Toolchain halten sie sich vornehm zurück. 
Im umgekehrten Fall erkenne ich hier viele Elektrotechniker mit hohem 
Kompetenzniveau auf dem Gebiet der Psychologie ;-) An welcher Stelle 
sind wir falsch abgebogen?

von MeierKurt (Gast)


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DepriBoy88 schrieb:
> Ich treibe seit Jahren regelmäßig Sport.. Gehe Laufen und mache
> Krafttraining..
>
> Ich denke die Depression tendiert bei mir schon Richtung krankhaft - das
> ist wahrscheinlich mehr, als man mit gesundem Essen und einem
> Waldspaziergang hinbekommen könnte.
>
> Meinen Job kriege ich ganz gut auf die Reihe, wobei das je nach Stärke
> der depressiven Episode schon schwer wird (insb. wenn noch beruflicher
> Stress und Überstunden dazu kommen)

Sorry... was du hier bringst klingt eher nach einer depressiven 
Stimmungslage - die kann freilich auch echt lästig sein.

Ich kenne (zum Teil von mir selbst) eine Depression als Zustand, in dem 
man komplett blockiert ist und nichts mehr geht, nicht ne Stunde, nicht 
paar Tage, sondern wochenlang, da macht nix mehr Spaß, man selbst tut 
nur noch das allernötigste.
Burnout wiederum zeichnet sich vor allen Dingen durch eine permanente 
Enttäuschungssituation aus, einhergehend mit der Unmöglichkeit der 
Entspannung - Urlaub und Ausschlafen nützt nix, man ist schon "fertig", 
wenn man früh aufsteht - und die sich daraufhin verschlechternden 
Arbeitsergebnisse (auch wenns keiner merkt, man selbst aber schon) 
vertiefen die Krise. Eigentlich entkommt man dem nur, wenn man radikal 
mit den krankmachenden Umständen bricht. Dazu gehört natürlich Mut, und 
ganz risikolos ist das Ganze auch nicht.
Depression und Burnout beeinträchtigen darüberhinaus auch die sozialen 
Kontakte.
Es gibt keine pauschale Lösung, weil es keine pauschale Ursache gibt.

von Toby P. (Gast)


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MeierKurt schrieb:
> Immer unter der stillschweigenden Voraussetztung, dass es sich wirklich
> um eine Depression und nicht um eine temporäre Unlust bzw. latente
> Unzufriedenheitsverstimmung handelt - aber selbst da: Fachmann fragen!

Meiner Meinung nach sind deine Aussagen richtig. Wer das nicht kennt - 
oder in meinem Fall miterlebt. Wer nicht sieht wie sich das Gesicht 
eines nahe stehenden von einem Moment auf den anderen ändert, das evtl. 
auch gar nicht "lesen" kann redet wie ein blinder von der Farbe. Der 
kann froh sein, sich aber evtl. bewusst machen das er nicht mitreden 
kann.

Nur beim "Fachmann" bin ich mir nicht so sicher. Es gibt keine validen 
Verfahren, weder in der Diagnose noch in der "Qualitätssicherung" der 
"Fachleute". Das ist schlicht Glückssache und "where some will find 
there paradise, others just came to harm" gilt in diesem Bereich leider 
sehr oft.

Einem Betroffenen hilft das natürlich gar nicht. Schwer angeschlagen 
sieht er sich einer Problemstellung gegenüber in der es vor Fallen, 
Interessen, medizinischen Fakes, kommerziellen Absichten, gefährlichen 
Psychopharmaka mit starken Nebenwirkungen u.v.am. nur so wimmelt.

von MeierKurt (Gast)


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Joe G. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> professionell bedeutet doch nur das diese Hilfe damit ihr Geld verdient.
>> das bedeutet nicht das sie gut ist oder hilfreich!
>> Es gibt zu viele Scharlatane auf dem Gebiet oder sagen wir ungeeignete
>> Therapeuten.
>
> Wenige Psychologen maßen sich an über 50 Ohm Impedanzen bei FR4, 35u zu
> diskutieren, auch bei der GCC Toolchain halten sie sich vornehm zurück.

Nun, in der BILD wird ja auch nichts zu den technsichen Themen 
geschrieben, dafür gibts dort aber jede Menge Küchenpsychologie - das 
schlägt dann halt auch auf die E-Techniker durch.

> Im umgekehrten Fall erkenne ich hier viele Elektrotechniker mit hohem
> Kompetenzniveau auf dem Gebiet der Psychologie ;-) An welcher Stelle
> sind wir falsch abgebogen?

"Falsch abgebogen" - welch schöner Modebegriff. So ein süßes Framing für 
"Komplett auf dem Holzweg sein und es nicht merken".

von Gunnar F. (gufi36)


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Ich hatte in den letzten Jahren ähnliche Erfahrungen gemacht: Konnte 
immer schlechter schlafen, war meistens zwischen 02:00 und 04:00 wach, 
dafür abends früh müde, antriebslos, Grübeln, Angststörungen etc.

Natürlich habe ich viel probiert: Hausarzt, leichtes Antidepressivum, 
Bewegung, Sport, Ernährung alles möglichen. Erfolg: Keiner.

Dann las ich diesen Artikel: (sorry wenn ich nicht weiss, wie man Links 
einfügt!)
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/kaffee-ungesund.html

Tatsächlich: Ich hatte seit über 10-15 Jahren exzessiv Kaffee 
(gesoffen!). Morgens einen Liter zuhause, dann tagsüber in der Firma 
weiter. Unterm Strich waren es gut und gerne 2,5l jeden Tag. Und gerne 
ordentlich stark.

Das habe ich vor etwa 4 Monaten beendet. Trinke noch eine Tasse am 
Morgen (350ml, mittelstark) und ab und zu mal eine am Nachmittag bis 
17:00.

Der Unterschied ist frappierend. Es hat ein paar Monate gedauert, ich 
schlafe wieder, bin wieder fitter, unternehmungslustiger - halt 
normaler!

Depression - was hier selbsternannte Experten wegdiskutieren - ist eine 
Stoffwechselstörung im Gehirn. Kaffee hat darauf einen enormen Einfluss, 
wenn der oben zitierte Artikel stimmt. Hat zu tun mit Stresshormonen, 
Cortisol und sicher noch viele mehr. Ich glaube, ich habe meine Lösung 
gefunden. Es mag viele andere geben. Leider führen die Probleme aber in 
einen Teufelskreis. Den zu durchbrechen ist nicht leicht.

Vielleicht kann ja jemand von dieser Erfahrung profitieren!

Gruß Gunnar

von Joachim B. (jar)


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Joe G. schrieb:
> Im umgekehrten Fall erkenne ich hier viele Elektrotechniker mit hohem
> Kompetenzniveau auf dem Gebiet der Psychologie ;-) An welcher Stelle
> sind wir falsch abgebogen?

Lebenserfahrung, mit einigen kranken Angehörigen?
Da war einiges bei von Verdrängung, über Reflektion bis Selbstmord.

MeierKurt schrieb:
> So ein süßes Framing für
> "Komplett auf dem Holzweg sein und es nicht merken".

merken denn alle Profis wenn sie auf dem Holzweg sind?

Pillen verschreiben ist leicht, bis der "Kranke alle schluckt"
selber erlebt!

: Bearbeitet durch User
von MeierKurt (Gast)


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Toby P. schrieb:

> Nur beim "Fachmann" bin ich mir nicht so sicher. Es gibt keine validen
> Verfahren, weder in der Diagnose noch in der "Qualitätssicherung" der
> "Fachleute". Das ist schlicht Glückssache und "where some will find
> there paradise, others just came to harm" gilt in diesem Bereich leider
> sehr oft.
>
Klar. Das ist wie bei allen "Experten" - man ist ein Stück weit 
ausgeliefert und hofft, dass der/die weiß was er tut (weil man es selbst 
nicht kann)
Nur - einen besseren Vorschlag habe ich nicht.

Alles andere hat eine größere Fehlschlagswahrscheinlichkeit.

Wie war das mit Steve Jobs: Sein größter Fehler war, (lt eigener Aussage 
in seiner Biografie) sich mit dem Krebs nicht von Anfang an der 
Schulmedizin, sondern irgend einen Heiler anvertraut zu haben. Dann wars 
zu spät.

von MeierKurt (Gast)


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Joachim B. schrieb:
>
> MeierKurt schrieb:
>> So ein süßes Framing für
>> "Komplett auf dem Holzweg sein und es nicht merken".
>
> merken denn alle Profis wenn sie auf dem Holzweg sind?
>
Die Frage stellt sich so nicht, es ging nicht um einen Vergleich, 
sondern um den Modeausdruck für komplettes Versagen - bes. zu beobachten 
in der Politik, die gern von falschen Abbiegen redet und damit 
impliziert, in der fehlgeschlagenen Sache jemals schonmal auf den 
richtigen Wege gewesen zu sein - aber leider geradeeben mal "nur" falsch 
abgebogen war...

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Toby P. schrieb:
> Nur beim "Fachmann" bin ich mir nicht so sicher. Es gibt keine validen
> Verfahren, weder in der Diagnose noch in der "Qualitätssicherung" der
> "Fachleute".

Das ist einfach nur eine Behauptung. Interpretiert man dieses Forum als 
Stammtisch, sind Behauptungen normaler Umgangston und dienen der 
„Meinungsbildung“. Ein wissenschaftlicher Anspruch kann jedoch nicht 
daraus abgeleitet werden. Somit könnten wir uns auch vom Schamanen 
behandeln lassen.

von mws (Gast)


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Toby P. schrieb:
> Depressionen gibt es eigentlich auch nicht. Unter diesem Modebegriff
> sind Gefühlszustände zusammengefasst und als Krankheit stigmatisiert.

Als selbst Betroffener kann ich dazu nur sagen, dass das absolut falsch 
ist, die Begründung hier:

Nachdem ich jahrelang mit (sog.) Depressionen trotzdem zur Arbeit bin, 
meine Familie nichts habe merken lassen usw., habe ich mich endlich 
getraut jemanden davon zu erzählen.
Dann kommen zu aller erst, die **##!"§!$§(**, die einem Erzählen, dass 
ich doch eigentlich gar nichts habe. Das sind nur schlechte 
Gefühlszustände, die auch wieder vergehen.

Eine Erkältung vergeht auch wieder. Trotzdem ist *man* krank bis 
dahin.

Das nächste, was die ****** nicht gleich direkt sagen, aber denken:
"Du bist doch nur zu Faul zum Arbeiten."

Die Arbeit war das, was mich 15 Jahre lang zusammen gehalten hat.

Vor ca. 5 Jahren bin ich das erste mal deswegen zum Arzt und das brachte 
"den grossen Knall". Einerseits habe ich dadurch erste Schritte Richtung 
besser unternehmen können, andererseits ging vieles zu Bruch.

Ich habe angefangen auch mal zu sagen "Nein, ich kann nicht mehr" oder 
"ich brauche meine Rechenzeit gerade für mich", das spaltet den 
Freundeskreis und auch die Familie sofort.
Freunde, die ich seit der Schulzeit hatte wendeten sich ab (siehe weiter 
oben, Keine Lust zum Arbeiten etc. etc.) und die Freundin konnte nicht 
damit um, einen psychischen Pflegefall an der Seite zu haben. Jeden Tag 
runtergezogen zu werden, jeden Tag das Gejammer.

Vom Hausarzt bekam ich Hämmer wie "Doxepin" verschrieben, welches ich 
nehmen sollte bis ich dann ca. 3 Monate später einen Termin beim 
Psychologen hatte.
Das Zeug machte mich komplett unfähig für das meiste: Arbeit vorneweg, 
Haushalt, Auto und sogar zu Fuss durch die Stadt war nicht einfach. 
Total dicht davon.

Der Psychologe liess mich mit der Begründung abblitzen, dass wenn ich 
keine Medikamente nehmen will, kann er mir nicht helfen.
Der hat mir nichtmal zugehört, ich möchte nur kein Doxepin mehr nehmen. 
Dass Medikamente an sich helfen könnten, stritt ich nie ab.


Also auf in die nächsten 1,5 Jahre ohne Hilfe und natürlich wieder 
keinem was sagen.

Zwischenzeitlich habe ich nicht nur die Freundin, sondern auch noch 
Arbeit, Auto, Wohnung und 9/10tel meiner Habseligkeiten verloren.

Von meinen Eltern kann ich dahingehend nicht viel Verständnis Erwarten, 
aber zumindest haben sie mich aufgefangen kurz bevor die Wohnung geräumt 
und ich rausgeworfen wurde. Einige Dinge, die sie für wichtig hielten 
haben sie auch noch gerettet.
Von deren Seite kommt immer nur "Jammer nicht, uns gings noch viel 
Schlechter als dir. Wir haben 6 Kinder und einer von uns hat eine 
körperliche Behinderung (als ob ich das vergessen würde...). Wir haben 
auch nicht aufgegeben.".


Mittlerweile bin ich in einer Behandlung, die ohne Medikamente auskommt 
und nur erfordert, dass ich 1-2 mal im Monat dort auftauche und mich 
auskotze.
Derjenige ist kein Arzt, noch nicht einmal Therapeut. Er ist Zimmermann, 
der in einer sozialen Einrichtung für gestrandete Kinder angestellt ist 
um diese handwerklich zu beschäftigen.
Alles was er können muss, um mir helfen zu können: Zuhören, Nicken und 
mich nicht auslachen, wenn eines meiner Probleme nur aus Pille-Palle 
besteht.

Ein bestimmtes Auslöser-Ereignis oder Zustände, wie ganz am Anfang im 
Thema gesagt, kam dabei noch nicht heraus.


Zumindest habe ich meinen alten Job wieder und bin wieder aus dem Haus 
meiner Eltern ausgezogen.


Was blieb und mit Sicherheit immer bleiben wird, ist ein Hang zu 
Rauschmitteln. Denn egal wie platt mich das Doxepin damals gemacht hat, 
ich fühlte mich gut damit.
Ausser ein paar Abstürze mit Alkohol und Gras (die Kombination ist böse) 
in jungen Jahren hatte ich noch keinerlei Erfahrungen oder überhaupt 
Gedanken in diese Richtung.

Nach dem "grossen Knall" und der Doxepin-Erfahrung bin ich dann schnell 
bei Alkohol und Gras gelandet.
1 Bier früh morgens nahm mir an Anfang noch für ca 1/2 Tag die Angst, 
mich unter Menschen zu begeben. Ebenso das Gefühl "jeden Moment passiert 
wieder etwas". Man braucht aber stetig mehr.

Ein paar Wochen später taucht man das erste mal blau auf Arbeit auf und 
natürlich gleich beim ersten Mal was passiert und richtig Ärger gehabt.

Ich hab mir daraufhin ein kleines Pfeiffchen besorgt und regelmässig 
gekifft. Tabak (Menge ca. 1/5 gedrehte Zigarette) und nur ein paar mini 
Krümel Gras drauf.
Als Raucher kann man das in einem Zug in ein paar Sekunden zu Asche 
verrauchen und auch 20 mal am Tag auf Arbeit machen, ohne dass jemand 
etwas merkt.

Damit hatte ich sogar wieder Antrieb und Elan für alles Mögliche. Zum 
ersten mal seit gut 15 Jahren wieder eigenen Gedanken nachgegangen und 
eigene Projekte gestartet - von elektronischen Dingen bis hin zu Wohnung 
renovieren.
Ich dachte ich hätte die *Lösung* für meine Probleme und wie dumm sind 
doch alle Ärzte. Meine Selbstmedikation ist perfekt.

Das dumme dabei ist aber, dass ich als Konsument und geistig daneben, 
mich nicht selbst kontrollieren kann.
Beispiel: Die Menge, die ich konsumiere verdoppelt sich über einen 
gewissen Zeitraum. Mein Höhenflug ist aber immer noch der selbe wie am 
Anfang bzw es wird sogar immer schwerer das zu halten.
Solange ich jedoch genug Rauche, um weiter zu fliegen, ändert sich für 
mein Gefühl nichts.
Dass ich aber 100% mehr "Wartung" bedarf für den selben Effekt, fällt 
mir nicht mehr auf.


Alles in allem bin ich immer noch nicht über den Berg und das geht nun 
schon seit gut 20 Jahren - in unterschiedlichsten Ausprägungen.


Was definiert also Krankheit? Wenn das ganze Leben aufgrund einer 
bestimmten Lage den Bach runtergeht, wenn man mit irgendwas infiziert 
ist, oder der Name Toby?


@Toby, das soll kein persönlicher Angriff sein, aber als Betroffener ist 
das ein Schlag ins Gesicht von Krankheits-Stigma zu lesen. Es ist eine 
Krankheit, solange das nicht akzeptiert wird, kann sich auch nichts 
ändern.

Egal ob Virus oder Gefühlslage - eine geistige oder körperliche 
Situation, die sich negativ auswirkt und nicht allein durch "ich will 
das nicht"-Gedanken beeinflusst werden kann.


----------------
PS: mich würde interessieren, wieviele scheiss Bewertungen hierfür 
zusammenkommen. Negative wie Positive.
Das würde wahrscheinlich relativ gute Schlüsse zulassen, wie die 
Mehrheit hier zu diesem Thema/Betroffenen steht.

von Nick M. (Gast)


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Joe G. schrieb:
>> Sprichst du aus eigener Erfahrung oder ist das bei dir angelesene
>> "Expertise" (AKA "Google Diplom")
>
> Mein Wissen basiert auf fundiertem akademischen Hintergrund.

Wessen Hintergrund? Welcher Fachrichtung?

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Es gibt auch einige Ärzte, die der Meinung sind, Depression sei keine 
Krankheit oder sagen wir besser in 90% aller Fälle, die wie Depression 
aussehen, gibt es keine medizinische Ursache. Der Hauptgrund für die 
Anerkennung als Krankheit sei wirtschaftlich und politisch begründet.

Auch Psychotherapie und psychologische Beratung sind häufig in sich 
widersprüchlich. Es sollen zukünftig sogar Chatbots zur Therapie 
eingesetzt werden. Ich gehe davon aus, dass 90% von dem Therapiekram 
irgendwelcher Plazebo-Fake ist. Das hilft nur dadurch, weil der Klient 
glaubt, das sei irgendwie wissenschaftlich bestätigt.

von MeierKurt (Gast)


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Gunnar F. schrieb:
>
> Tatsächlich: Ich hatte seit über 10-15 Jahren exzessiv Kaffee
> (gesoffen!). Morgens einen Liter zuhause, dann tagsüber in der Firma
> weiter. Unterm Strich waren es gut und gerne 2,5l jeden Tag. Und gerne
> ordentlich stark.
>
Das ist aber schon ne Menge, bei der einem selber auffallen sollte, dass 
das irgendwie nicht gut sein kann...
Mal davon ab, dass der Kaffee als Muntermacher dann eigentlich auch 
nicht mehr wirkt - das war jedenfalls bei mir das Ergebnis des kühnen 
Selbstversuchs mit koffeinfreien Kaffee. Der Glaube, es ohne Kaffee 
nicht über den Tag zu schaffen, und lieber noch ein Tässchen zu nehmen 
wenn es mal nicht so läuft, ist zugegebenermassen recht stark.
>
> Vielleicht kann ja jemand von dieser Erfahrung profitieren!
>
Ja, danke,
es lohnt sich zuweilen, ab und zu einfach mal liebgewordene Ernährungs- 
bzw. Lebensgewohnheiten (oder besser -unarten) einfach aufzugeben.

Beitrag #6067618 wurde von einem Moderator gelöscht.
von TimTom (Gast)


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Ich glaube, ich bekomme eine Depression hier vom Forum.

Beitrag #6067625 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Joachim B. (jar)


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mws schrieb:
> Als selbst Betroffener kann ich dazu nur sagen
MWS schrieb:
> Einfach weg mit dem Mist

:)

Yalu X. schrieb:
> Da wir hier in einem Elektronikforum sind

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Nick M. schrieb:
> Joe G. schrieb:
>>> Sprichst du aus eigener Erfahrung oder ist das bei dir angelesene
>>> "Expertise" (AKA "Google Diplom")
>>
>> Mein Wissen basiert auf fundiertem akademischen Hintergrund.
>
> Wessen Hintergrund? Welcher Fachrichtung?

Ich habe mich wenige Sekunden zu meinem Bücherregal umgedreht und 
schnell einen kleinen Ausschnitt fotografiert. Ich denke, die 
Fachrichtung ist erkennbar.

von MeierKurt (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> irgendwelcher Plazebo-Fake ist. Das hilft nur dadurch, weil der Klient

Plazebo ist kein Fake - sondern aktiviert Selbstheilungskräfte.
Wie "hilft NUR dadurch..."?
Wer heilt, hat Recht.
Auch wenn es dafür keine "wissenschftliche" (von mindestens 97% 
bezahlten Wissenschalftlern bestätigte) Erklärung gibt.
Alles weiß die Medizin von Heilungsprozessen und deren Aktivierung 
nämlich nicht - manche Vertreter der Schuilmedizin bilden sich das aber 
ein.

Wie war der Spruche eines Krankenhausarztes: Wenn der Patient keinen 
Überlebenswillen mehr hat, kann man machen was man will.
Umgedreht gibts das auch.
Das läßt sich natürlich nicht so einfach verallgemeinern.

von Joachim B. (jar)


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Joe G. schrieb:
> Ich denke, die
> Fachrichtung ist erkennbar.

und wer kann die Qualität von Büchern einschätzen?
Aber klar alles was geschrieben steht ist ja stets wahr </IRONIEoff>

MeierKurt schrieb:
> Alles weiß die Medizin von Heilungsprozessen und deren Aktivierung
> nämlich nicht

stimmt auch, ob Depression geheilt werden kann?
Oder kann sie überwunden werden durch ignorieren wenn man sich besseren 
Lebensinhalten zuwendet?

von mws (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> MWS schrieb:
>> Einfach weg mit dem Mist

Das war ich aber nicht - ich denke, das Zitat kommt aus einem der 
gelöschten Kommentare?

PS:
Wenn ich hier schreibe, dann unter mws (klein geschrieben) oder unter 
MaWin-Sympathisant - falls die Frage nochmal auftauchen sollte.

von F. F. (foldi)


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F. B. schrieb:
> Wald hilft gegen Depressionen und Burnout

Arbeiten auch.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Joe G. schrieb:
> Ich habe mich wenige Sekunden zu meinem Bücherregal umgedreht und
> schnell einen kleinen Ausschnitt fotografiert.

Du bist also Psychologe? Sogar zugelassener Psychotherapeut?

Kläre doch mal über die Mythen auf:

Wie gut kommen Psychologen selbst im Leben zurecht?

Werden die meisten Psychologen wirklich Psychologe, weil sie selbst ein 
psychisches Problem haben und das vielleicht auf den Patienten 
projizieren?

Sind viele Psychotherapeuten nur deshalb Psychotherapeut geworden um 
nicht "richtig" arbeiten zu müssen? D. h. sie wittern leichtes Geld für 
ein bisschen reden?

von MeierKurt (Gast)


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AVR schrieb im Beitrag #6066311:
> Hi TO,
>
> ich glaube, ich kenne dein Problem. Definiere dich nicht über deinen
> Beruf. Schalte ein Gang zurück und mach einfach nur deine Arbeit. Mehr
> nicht.
>
So wahr und so schwer vermittelbar.

von mws (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Joe G. schrieb:
>> Ich denke, die
>> Fachrichtung ist erkennbar.
>
> und wer kann die Qualität von Büchern einschätzen?
> Aber klar alles was geschrieben steht ist ja stets wahr </IRONIEoff>

Dass du das ironisch gemeint hast, habe ich registriert, möchte dazu 
aber noch was sagen:

Wenn Joe sich damit wissenschaftlich/beruflich/... befasst und einen 
Ausschnitt seines Bücherregals fotografiert, soll das nur das Befassen 
an sich unterstreichen. Nicht die 100%ige Richtigkeit oder gar einen 
Stadtplan über sein gesamtes Wissen darstellen ;)

Er könnte ja auch den Ausschnitt seines Regals fotografiert haben, in 
dem nur Bücher mit Lug und Trug stehen. Trotzdem sagt das noch nichts 
über seine Fähigkeiten und Wissen aus...

von MeierKurt (Gast)


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F. F. schrieb:
> F. B. schrieb:
>> Wald hilft gegen Depressionen und Burnout
>
> Arbeiten auch.

...sowas wie Häuser abreißen oder ersatzweise Holz hacken.
Ja. Ist aber blöd mit Ölheizung und noch nicht abbezahlten EFH.

von Joachim B. (jar)


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Stefan H. schrieb:
> Sind viele Psychotherapeuten nur deshalb Psychotherapeut geworden um
> nicht "richtig" arbeiten zu müssen? D. h. sie wittern leichtes Geld für
> ein bisschen reden?

gute Frage:

https://de.wikipedia.org/wiki/Gert_Postel
"Anfang März 1982 versuchte Postel, als Dr. Klaus Höfer in die 
Bundeswehr einzutreten. Er gab an, in Medizin und Psychologie promoviert 
zu haben und als Truppenarzt fungieren zu wollen. Da man Verdacht 
schöpfte, ließ der Divisionsarzt der 11. Panzergrenadierdivision die 
Angaben überprüfen und verlangte von Postel, alle Nachweise im Original 
vorzulegen. Postel erstattete daraufhin Selbstanzeige. Das Verfahren 
wurde nach § 154 StPO eingestellt.[3]
Das Gesundheitshaus in der Flensburger Norderstraße (2014)

Dennoch bewarb sich der 24-jährige Postel schon kurz darauf im September 
1982 als Dr. med. Dr. phil. Clemens Bartholdy um eine ausgeschriebene 
Stelle als stellvertretender Amtsarzt in Flensburg.[11] Seine frei 
erfundenen Angaben zu Werdegang und Promotion waren lückenlos, als 
vermeintlicher Sohn eines Medizinalrats und einer Medizinaldirektorin 
schien er zu beeindrucken. Unechte Urkunden bestätigten scheinbar seine 
Angaben zu Prüfungsergebnissen und Berufsweg.[5] Andere Unterlagen 
fehlten zwar, da Postel aber zuvor Kontakt zu Amtsleiter Wolfgang Wodarg 
aufgebaut hatte und man sich sympathisch war, wurde er eingestellt.[8] 
Unter Postel sank die Quote der psychiatrischen Unterbringungen auf 
Antrag hin von über 95 % auf lediglich 10 %.[11]"

von mws (Gast)


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F. F. schrieb:
> Arbeiten auch.

Wie weiter oben von mir schon geschrieben, die Arbeit hat mich 15 Jahre 
lang zusammen gehalten.
Ich habe mich morgens gefreut, endlich dort hin zu können. Dort kann ich 
meine Probleme ablegen und mich mit anderen befassen - die ich dann auch 
ohne weiteres Zutun lösen konnte.

Jedoch ging das dann viel zu lange so. In meinem Fall hat die Arbeit 
nichts "besser gemacht", sondern nur die Probleme zeitlich verlagert.

Wirklich froh bin ich, einen Chef zu haben, der das ganze recht locker 
nimmt.
Frei nach dem Prinzip "Deine Probleme können wir hier nicht lösen. Wenn 
du arbeiten willst, kannst du das hier tun. Aber bitte melde dich, bevor 
was ist und wir das dann lösen müssen."

von F. F. (foldi)


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Wenn ich diese ganzen burn out Dramen höre, fällt mir nur ein Spruch 
ein: Ich habe keine Zeit für burn out. (In Anlehnung an Predator: Ich 
habe keine Zeit zum bluten).

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Stefan H. schrieb:
> Kläre doch mal über die Mythen auf:
>
> Wie gut kommen Psychologen selbst im Leben zurecht?

So gut oder so schlecht wie der Durchschnitt.

> Werden die meisten Psychologen wirklich Psychologe, weil sie selbst ein
> psychisches Problem haben und das vielleicht auf den Patienten
> projizieren?

Nein. Und die Gefahr der Übertragung wird in der Ausbildung durch 
intensive Selbst- und Gruppenerfahrung begegnet.

> Sind viele Psychotherapeuten nur deshalb Psychotherapeut geworden um
> nicht "richtig" arbeiten zu müssen? D. h. sie wittern leichtes Geld für
> ein bisschen reden?

Hier möchte ich mit einer Gegenfrage antworten.
Sind Informatiker nur deshalb Informatiker geworden um nicht „richtig“ 
arbeiten zu müssen? D.h. sie wittern leichtes Geld für ein bisschen 
programmieren?
Sind Elektrotechniker nur deshalb Elektrotechniker geworden um nicht 
„richtig“ arbeiten zu müssen? D.h. sie wittern leichtes Geld für ein 
bisschen löten?
Sind Bäcker nur deshalb Bäcker geworden um nicht „richtig“ arbeiten zu 
müssen? D.h. sie wittern leichtes Geld für ein bisschen backen?

von Joachim B. (jar)


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Joe G. schrieb:
> Sind Elektrotechniker nur deshalb Elektrotechniker geworden um nicht
> „richtig“ arbeiten zu müssen? D.h. sie wittern leichtes Geld für ein
> bisschen löten?

jain? :)))

Jedenfalls meinte das mein Vater als ich RFS Techniker werden wollte, 
der kannte ja nur Techniker kam wechselte eine Röhre und kassierte 
45,-DM in 10 Minuten.

von Homo Faber (Gast)


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Das ganze Land hat Burnout. Darum jetzt den Aufbruch in eine neue Zeit 
wagen.
Solidarisch, brüderlich, entschlossen. Vorwärts!

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Es gibt auch einige Ärzte, die der Meinung sind, Depression sei keine
> Krankheit oder sagen wir besser in 90% aller Fälle, die wie Depression
> aussehen, gibt es keine medizinische Ursache. Der Hauptgrund für die
> Anerkennung als Krankheit sei wirtschaftlich und politisch begründet.


Jajaja manchen hängen immer noch in guten alten RAF-Zeit fest und lassen 
in Gedanken das Sozialistische Patientenkollektiv aufmarschieren:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialistisches_Patientenkollektiv

Vielleicht schreibt ja Wolfgang Huber hier selbst:
" Er sah Erkrankungen als Folge der kapitalistischen 
Produktionsverhältnisse, demzufolge sei Krankheit eine Form von Protest. 
Psychisch Kranke hätten revolutionäres Potenzial, sie seien daher als 
politische Gefangene anzusehen."

Also fahr mal schön in den Sozialismus und alle Geisteskrankheiten lösen 
sich in Wohlgefallen auf ...

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Homo Faber schrieb:
> Das ganze Land hat Burnout.

Da kommst um Jahrzehnte zu spät, der Landes-Burnout war 1945.

von MeierKurt (Gast)


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Joachim B. schrieb:
>
> Ich denke man sollte sich selber nicht so wichtig nehmen,

Das trifft voll und ganz zu, hinzu kommt noch, die Verantwortung für 
sein Tun (nein, es sind eben nicht immer die anderen dran Schuld!) zu 
übernehmen - das sind grundlegende Lebensweisheiten, die aber irgendwie 
verschütt gegangen sind.
Man will immer nur "Respekt", man ist ja schließlich "wer" - übernimmt 
aber nichtmal für das eigene Handeln die Verantwortung.

> merkwürdigerweise gibt es seit es uns richtig gut geht viele
> Depressionen, klar um Essen ranschaffen, Wohnen bezahlen müssen wir uns
> fast nicht mehr sorgen, also haben wir viel Zeit unsere Depressionen zu
> pflegen.

Nun, die Gesellschaft, das Umfeld gibt schon eine gewissen Richtung vor. 
Du musst schließlich "etwas" aus deinem Leben machen - Haus, Familie, 
80k pa ist die Armutsgrenze, selbstverständlich mindestens 
Abteilungsleiter - wenns nicht zur eigenen Firma reicht - sonst biste ja 
nix. Reden sich manche ein...
Auf der anderen Seite - gibts freilich ne Menge Modekrankheiten, da sind 
Schlagworte wie Depression oder Burnout mit dabei. Und: Wer nicht 
wenigstens einen Burnout vorweisen kann, also bitte: das kann doch nur 
ein faules Schwein sein, ein Loser.

Im Ernst noch etwas: Depressionen hat es früher sicher auch schon 
gegeben - man ist damit aber anders umgegangen: weggesoffen oder 
weggesperrt oder man hat sich einfach still aufgehängt - oder man hat es 
ertragen.
btw: Man kann auch bei Haustieren zuweilen solche Stimmungslagen 
beobachten (nein, ich gehe mit meinem Kater deswegen nicht zum 
Tierpsychologen, nur weil er tagelang nicht ansprechbar ist und mißmutig 
in der Ecke rumsitzt).

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Also fahr mal schön in den Sozialismus und alle Geisteskrankheiten lösen
> sich in Wohlgefallen auf ...

Falsch. Das kann nur mit echter freier Marktwirtschaft gelöst werden:

- Flattax: 1000 € Steuern pro Monat pro Person, sog. 
"Deutschlandflatrate"
- ersatzlose Abschaffung gesetzlicher Sozialversicherungen
- ersatzlose Abschaffung von Hartz4

von MeierKurt (Gast)


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Berufsrevolutionär schrieb:

> Also fahr mal schön in den Sozialismus und alle Geisteskrankheiten lösen
> sich in Wohlgefallen auf ...

Moooment!
Gerade im Sozialismus wurden Regimegegner gern als psychisch krank 
dargestellt.
Mmh, wahrscheinlich weil man nur krank sein konnte, wenn man nicht die 
Überlegenheit des Sozialismus über den Kapitalismus anerkannte.

von SysIngMue (Gast)


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Gunnar F. schrieb:

> Tatsächlich: Ich hatte seit über 10-15 Jahren exzessiv Kaffee
> (gesoffen!). Morgens einen Liter zuhause, dann tagsüber in der Firma
> weiter. Unterm Strich waren es gut und gerne 2,5l jeden Tag. Und gerne
> ordentlich stark.

Man muss schon heftig einen an der Schüssel haben, morgens einen Liter 
Kaffee zu trinken. Warum hast du das gemacht? Ein halber Liter Kaffee am 
Tag ist schon viel zu viel und machen nur Vollblöde. Ich bin sprachlos 
bei so viel Dummheit.

von MeierKurt (Gast)


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Joe G. schrieb:
> Stefan H. schrieb:
>
>> Werden die meisten Psychologen wirklich Psychologe, weil sie selbst ein
>> psychisches Problem haben und das vielleicht auf den Patienten
>> projizieren?
>
> Nein. Und die Gefahr der Übertragung wird in der Ausbildung durch
> intensive Selbst- und Gruppenerfahrung begegnet.

Erfolgreich?

>
>> Sind viele Psychotherapeuten nur deshalb Psychotherapeut geworden um
>> nicht "richtig" arbeiten zu müssen? D. h. sie wittern leichtes Geld für
>> ein bisschen reden?
>
> Hier möchte ich mit einer Gegenfrage antworten.
> Sind Informatiker nur deshalb Informatiker geworden um nicht „richtig“
> arbeiten zu müssen? D.h. sie wittern leichtes Geld für ein bisschen
> programmieren?

Naja, also man erwartet schon, dass das was der Informatiker entwirft 
(programmieren manchmal auch) dann auch funktioniert.

> Sind Elektrotechniker nur deshalb Elektrotechniker geworden um nicht
> „richtig“ arbeiten zu müssen? D.h. sie wittern leichtes Geld für ein
> bisschen löten?

Sie sind wenigstens nicht bei Wind und Wetter auf der Straße. Man 
erwarte von den Elektrotechnikern, dass das was sie zusammenlöten dann 
auch funktioniert.

> Sind Bäcker nur deshalb Bäcker geworden um nicht „richtig“ arbeiten zu
> müssen? D.h. sie wittern leichtes Geld für ein bisschen backen?

Genau. Macht ja sowieso nur der Automat. Ich glaube ja eher, Bäcker wird 
man, um früh aufstehen zu dürfen - da kann man sich nämlich beizeiten 
wieder hinlegen.

Und - wie ist es mit den Psychologen?
Eine Bezahlung im Sinne eines Erfolgshonrars ist ja eher unüblich.
Das ist es in oben genannten Berufen auch - nur wenns dort nicht 
funktioniert, was programmiert oder gelötet wird, könnte es sein, dass 
der Arbeitsplatz ganz schnell neu besetzt wird, da die Firma im 
allgemeinen für  die Mißerfolge ihrer Angestellten nichts verdient...

von mws (Gast)


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F. F. schrieb:
> Wenn ich diese ganzen burn out Dramen höre, fällt mir nur ein Spruch
> ein: Ich habe keine Zeit für burn out.

Die hat mit Sicherheit keiner, aber die wirst du dir nehmen müssen, 
sollte sowas irgendwann mal bei dir Anfangen ;)

"Normal" wäre doch wohl: Schlechte Laune für ein paar Stunden -> man 
reisst sich zusammen -> tut was anderes im Moment -> weg

Ab irgend einem Zeitpunkt konnte ich die Schlechte Laune nicht mehr so 
kontrollieren. Und aus schlechter Laune wurde irgendwann ein 
beklemmendes Gefühl.
Das dann rund um die Uhr, immer darauf wartend von Irgendwas so 
gefordert zu werden, dass ich da nicht mehr dran denken muss (Arbeit 
z.B.).
Ab dem Punkt ging das hin und her. Teilweise innerhalb von Minuten ohne 
mir ersichtlichen Grund von 0 auf 100 und wieder zurück. Im grossen und 
ganzen wurde es aber nur schlimmer, auch wenn ich zwischenzeitlich mal 2 
Wochen Urlaub gemacht habe und in der Zeit klar kam.

Und hat man sich dann mal zusammen gerissen oder ging es einem dann 
wirklich mal 2 Wochen lang gut, dann kommen die Arschlöcher, die darin 
die Bestätigung für ihre Diagnose Faulheit/Dummheit sehen:
"Siehste, der kann doch auch normal. Wieso nur nicht die letzten Jahre? 
Der tut doch nur so. Für so einen Scheiss habe ich keine Zeit".


Das "Zusammenreissen" ist meiner Meinung nach ein grosser Faktor, wenn 
man sowas nicht los wird.
Das liegt mitunter am "Deutschtum" und veralteter Weltbilder in 
Deutschland.

"Ein deutscher Junge weint nicht" sagte man früher oft zu mir. "Reiss 
dich zusammen" oder "Tu doch einfach mal normal".


Ich denke, hauptsächlich deswegen habe ich lange niemandem was erzählt. 
Die meiste Zeit der festen Überzeugung gewesen, das allein hin zu 
bekommen und ich mich nur mal nicht so anstellen sollte.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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MeierKurt schrieb:
> Und - wie ist es mit den Psychologen?
> Eine Bezahlung im Sinne eines Erfolgshonrars ist ja eher unüblich.
> Das ist es in oben genannten Berufen auch - nur wenns dort nicht
> funktioniert, was programmiert oder gelötet wird, könnte es sein, dass
> der Arbeitsplatz ganz schnell neu besetzt wird, da die Firma im
> allgemeinen für  die Mißerfolge ihrer Angestellten nichts verdient...

Richtig. Der Psychologe (oder Mindset-Coach) kann einfach sagen: "Als 
Klient müssen sie auch mitarbeiten. Ich kann sie nur begleiten, sie 
müssen den Weg schon selber gehen. Jeder ist seines eigenen Glückes 
Schmied! Sie ganz allein sind für ihren Misserfolg schuld. Wenn sie 
jetzt nicht erfolgreich werden habe meine Expertise an jemanden 
verschwendet, der es nicht wert ist. Ich hätte in der Zeit so vielen 
Menschen helfen können. Haben sie kein schlechtes Gewissen?"

Beitrag #6067733 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Homo Faber (Gast)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Homo Faber schrieb:
> Das ganze Land hat Burnout.
>
> Da kommst um Jahrzehnte zu spät, der Landes-Burnout war 1945.

Progressivismus wird unser Land nach vorne bringen.

von Toby P. (Gast)


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mws schrieb:
> Toby P. schrieb:
>> Depressionen gibt es eigentlich auch nicht. Unter diesem Modebegriff
>> sind Gefühlszustände zusammengefasst und als Krankheit stigmatisiert.
>
> Als selbst Betroffener kann ich dazu nur sagen, dass das absolut falsch
> ist, die Begründung hier: ...


Das habe ich wohl nicht gut formuliert, bitte nicht falsch verstehen.

Natürlich gibt es die von dir beschriebenen Zustände. Das sind auch 
ernsthafte Probleme die den Menschen stark schädigen können. Es ist aber 
keine Krankheit die man definieren und behandeln kann.

Mehr möchte ich nicht schreiben. Diese Forum im speziellen und das 
Internet im allgemeinen halte ich für ungeeignet.

von Kolja L. (kolja82)


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Toby P. schrieb:
> Es ist aber
> keine Krankheit die man definieren und behandeln kann.

Das sehe ich ähnlich, nur was ist die Alternative?

ICD ist eine Buch mit kategorisierten, statistisch erhobenen Symtomen.
Und jede Kategorie bekommt eine Nummer.
Die Symptome kann man abfragen und mit der Nummer können Krankenkassen 
abrechnen.

Aber was ist die Alternative?

Wie sehr habe ich mir ein Röntgenbild von meiner Psyche gewünscht, als 
ich auf der Suche nach einer Diagnose war. Das wäre so schön 
eindeutig...


Ganz nebenbei, ich finde es bemerkenswert gut, wie hier über dieses 
Thema diskutiert wird.
Der Bullshitanteil ist (gefühlt) nicht größer als in den Elektrothemen
und deutlich geringer als bei den Themen Elektromobilität und Klima.

von Joachim B. (jar)


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Kolja L. schrieb:
> Wie sehr habe ich mir ein Röntgenbild von meiner Psyche gewünscht, als

noch witziger wirds bei MRT wenn der MRT Arzt nach erfolgreicher OP der 
Rotatorenmanschette eine deutliche Befundverschlechterung gegenüber vor 
der OP feststellt!

von mws (Gast)


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Toby P. schrieb:
> ... nicht definieren ... behandeln ...
> Diese Forum im speziellen und das
> Internet im allgemeinen halte ich für ungeeignet.

Ich denke, ich habe dich soweit verstanden. Weiter oben hat jemand noch 
geschrieben, "keinen medizinisch (ersichtlichen) Grund".

Man kann sich auch mal in derber Sprache ergehen lassen ohne zu 
streiten. Oder auch mal streiten ohne Krieg zu führen ;)


Lösungen wird man hier wohl keine erarbeiten können, aber ich denke als 
Erfahrungsaustausch oder zum einholen anderer Leute Meinung ist das 
schon geeignet.

In einem Forum für Hippies wird man sicher andere Erfahrungen zu lesen 
bekommen, als in einem Forum für Elektroniker.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Kolja L. schrieb:
> Der Bullshitanteil ist (gefühlt) nicht größer als in den Elektrothemen
> und deutlich geringer als bei den Themen Elektromobilität und Klima.

Um Bullshit zu produzieren, muss man auch in der Sache drin stecken. ALs 
Techniker kennt man halt so Dinge wie: "DevSecOps-Lösungen für 
AI-basierte PoS-Blockchain-Smartcontracts im Industrie-4.0-Einsatz"

Um soviel Bullshit fachfremd (Psychokram) verbreiten zu können, muss man 
sich erst einmal damit beschäftigen. Erst dann kann man über 
"ego-dystone Entwicklungsdefizite des inneren Kindes im 
primärprozesshaften Denken" philosophieren. Dazu muss man immerhin 
mehrere Jahre Postbote studieren!

: Bearbeitet durch User
von F. B. (finanzberater)


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Joe G. schrieb:
> F. B. schrieb:
>> Expertengläubigkeit. Dass 90 % dieser Experten unfähig sind, wie weiter
>> oben geschrieben, sind auch meine Erfahrungswerte.
>
> Wie kommst du auf diese Zahl?

Sage ich doch: Erfahrungswerte. Sind halt Fachidioten, die nur dort 
suchen, wo sie sich auskennen. Wenn man nicht in ihr Schema passt oder 
die Therapie nicht anschlägt, kommt keiner (Erfahrungswerte) auf die 
Idee, mal seine Diagnose oder die Therapie in Frage zu stellen. Nein, 
der Patient ist dann selbst schuld, dass es ihm nicht besser geht, weil 
er nicht wahr haben will, dass er genau die Probleme hat, die er (der 
Arzt/Psychologe) als Experte als Ursache diagnostiziert hat.


>> Die arbeiten einfach im Kopf ihren Fragebogen ab.
>
> Woher hast du diese Aussage?

Man bekommt doch sogar einen Fragebogen vorgelegt, den man ausfüllen 
muss. Wie sonst kommt ein Arzt oder Psychologe zu einer Diagnose? Durch 
Würfeln?

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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F. B. schrieb:
> Wenn man nicht in ihr Schema passt oder
> die Therapie nicht anschlägt,
F. B. schrieb:
> Man bekommt doch sogar einen Fragebogen vorgelegt,

du hast einen Fragebogen vorgelegt bekommen?

Das erklärt so einiges!

: Bearbeitet durch User
von F. B. (finanzberater)


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Joe G. schrieb:
> Im umgekehrten Fall erkenne ich hier viele Elektrotechniker mit hohem
> Kompetenzniveau auf dem Gebiet der Psychologie ;-) An welcher Stelle
> sind wir falsch abgebogen?

Typische Arroganz der Ärzte/Psychologen, die ihr angelesenes 
Bücherwissen über die Erfahrungswerte der Patienten stellen. Viele 
Ärzte/Psycholgen wollten mir auch immer erzählen, was ich zu denken und 
zu fühlen habe.

von F. B. (finanzberater)


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Joachim B. schrieb:
> du hast einen Fragebogen vorgelegt bekommen?
>
> Das erklärt so einiges!

So einen Fragebogen bekommt wohl jeder vorgelegt, der wegen Depressionen 
zum Psychiater oder in die die Klinik kommt.

von Joachim B. (jar)


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F. B. schrieb:
> Viele
> Ärzte/Psycholgen wollten mir auch immer erzählen, was ich zu denken und
> zu fühlen habe.

kommt daher deine mantramäßige Bestimmung allen immer Aktien als 
Heilsbringer zu verkünden?

von F. B. (finanzberater)


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Gunnar F. schrieb:
> Depression - was hier selbsternannte Experten wegdiskutieren - ist eine
> Stoffwechselstörung im Gehirn. Kaffee hat darauf einen enormen Einfluss,
> wenn der oben zitierte Artikel stimmt. Hat zu tun mit Stresshormonen,
> Cortisol und sicher noch viele mehr. Ich glaube, ich habe meine Lösung
> gefunden. Es mag viele andere geben. Leider führen die Probleme aber in
> einen Teufelskreis. Den zu durchbrechen ist nicht leicht.

Wenn Kaffee dein Problem war, dann war eben doch gerade die Ernährung 
die Ursache.

von Nick M. (Gast)


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F. B. schrieb:
> So einen Fragebogen bekommt wohl jeder vorgelegt, der wegen Depressionen
> zum Psychiater oder in die die Klinik kommt.

Meiner Erfahrung nach: Nein. Aber er wird im Kopf mehr oder weniger 
geschickt abgearbeitet.

Vor drei Wochen war ich bei einer Psychologin. Die wollte mir nicht 
zuhören, sondern ihre Fragen abhaken und mich dann einweisen. Nur, der 
einzige der was davon gehabt hätte wäre die Klinik.
Der Termin war völlig für'n Popo, und sehr erfolgreich. Ich hab nämlich 
danach in meinem Ärger gemerkt wie ich weiterkomme. Und seitdem geht es 
wieder bergauf. Das Sertralin kann ich wieder absetzen, denn das hätte 
sonst wunderbarerweise nach schon zwei Tagen gewirkt.
Also die Schrulle war das Negativ-Beispiel. Die war auch mehr als alt 
genug um Erfahrung zu haben. 40 Jahre Erfahrung!

von F. B. (finanzberater)


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Stefan H. schrieb:
> Richtig. Der Psychologe (oder Mindset-Coach) kann einfach sagen: "Als
> Klient müssen sie auch mitarbeiten. Ich kann sie nur begleiten, sie
> müssen den Weg schon selber gehen. Jeder ist seines eigenen Glückes
> Schmied! Sie ganz allein sind für ihren Misserfolg schuld."

Genau so lief das bei mir.

von mws (Gast)


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F. B. schrieb:
> Stefan H. schrieb:
>> Richtig. Der Psychologe (oder Mindset-Coach) kann einfach sagen: "Als
>> Klient müssen sie auch mitarbeiten. Ich kann sie nur begleiten, sie
>> müssen den Weg schon selber gehen. Jeder ist seines eigenen Glückes
>> Schmied! Sie ganz allein sind für ihren Misserfolg schuld."
>
> Genau so lief das bei mir.

Und auch bei mir mit dem ersten Psychologen, bei dem ich war.

"Wenn keine Medikamente nehmen wollen, kann ich ihnen nicht helfen".

Die Frage, auf die das die Antwort war: "Ich kann das Doxepin vom HA 
nicht ab, was gibts denn da noch?".

von Al3ko -. (al3ko)


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F. B. schrieb:
> Stefan H. schrieb:
>> Richtig. Der Psychologe (oder Mindset-Coach) kann einfach sagen: "Als
>> Klient müssen sie auch mitarbeiten. Ich kann sie nur begleiten, sie
>> müssen den Weg schon selber gehen. Jeder ist seines eigenen Glückes
>> Schmied! Sie ganz allein sind für ihren Misserfolg schuld."
>
> Genau so lief das bei mir.

Da hat der Psychologe natürlich auch recht. Wer als Patient zum 
Psychologen geht mit der Vorstellung/Einstellung, man müsse nur dort 
sitzen und nichts tun, während der Psychologe das Problem löst, der 
scheint die falsche Vorstellung zu haben. Außerdem kann eine 
therapeutische Behandlung lange dauern. Ist doch auch logisch. Ein 
Problem, welches sich über Jahre aufgestaut hat, kann nicht innerhalb 
von 2 Sitzungen durch ein Wunder gelöst werden. Und das will der Patient 
eben nicht akzeptieren.

Natürlich gibt es auch schlechte Psychologen. Viele Psychologen werden 
aber wohl als "schlecht" abgestempelt, weil der Patient mit der 
verkehrten Haltung in Behandlung geht.

von Qwertz (Gast)


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SysIngMue schrieb:
> Wichtig ist, dass DU SELBER herausfindest, was dich so fertig macht.
> Beziehung, Ernährung, zu viel Club Mate/Koffein (kein Witz)

Also ich werde höchstens depressiv, wenn ich zu wenig Kaffee trinke.

von SysIngMue (Gast)


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Qwertz schrieb:
> SysIngMue schrieb:
>> Wichtig ist, dass DU SELBER herausfindest, was dich so fertig macht.
>> Beziehung, Ernährung, zu viel Club Mate/Koffein (kein Witz)
>
> Also ich werde höchstens depressiv, wenn ich zu wenig Kaffee trinke.

Oder: "Also ich werde höchstens zittrig, wenn ich zu wenig Alkohol 
trinke."

von Mike J. (linuxmint_user)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Homo Faber schrieb:
>> Das ganze Land hat Burnout.
>
> Da kommst um Jahrzehnte zu spät, der Landes-Burnout war 1945.

Also es sieht eher so aus als ob man in dieser Zeit alle möglichen 
Tabletten und Mittelchen ausprobiert hat um ... sich auf vielfältige 
Weise zu therapieren.

Pervertin war glaube ich recht beliebt, gab es in als Pulver in 
Fläschchen ... immer wenn man sich nicht so gut fühlte hat man eben ein 
Löffelchen genommen.

Der damalige Kanzler hatte etwa 86 verschiedene Mittelchen eingeworfen. 
Man wusste damals noch nicht dass dieses Zeug paranoid macht, 
Verwirrtheitszustände auslöst und das Denken in seiner Gesamtheit 
beeinflusst.

Heute lässt man Menschen mit Drogen im Blut nicht mal Auto fahren, 
damals durften solche Leute ein ganzes Land regieren.

Tja, so ändern sich die Zeiten.

von Nick M. (Gast)


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SysIngMue schrieb:
> Oder: "Also ich werde höchstens zittrig, wenn ich zu wenig Alkohol
> trinke."

Ich hatte zu Anfang 3 Bier (1,5 l) in der Woche getrunken.
Als die Psychiaterin mich darauf angesprochen hat, hab ich es seitdem 
komplett gelassen. OK, evtl. zwei Mal im Jahr mal ein Radler. Mehr 
nicht.
Geht mir absolut nicht ab.
Früher konnte ich Leute nicht verstehen die einfach nie Alkohol 
getrunken haben. Jetzt schon. Und bei einem Fall ist mir der Grund im 
Nachhinein (das sind jetzt knapp 40 Jahre) ziemlich klar. Nein, der war 
kein Alkoholiker.

Auch keine Schokolade-Anfälle mir, obwohl ich es mir mit einem BMI von 
25 leisten könnte.
Also auch ich hab meine Ernährung umgestellt (damit hab ich Anfang des 
Jahres angefangen). Das ist nicht die Lösung, aber ein Teil davon. Und 
ich muss mich dabei nicht kasteien, ich mach das, weil ich es will.

von mws (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Man wusste damals noch nicht dass dieses Zeug paranoid macht,
> Verwirrtheitszustände auslöst und das Denken in seiner Gesamtheit
> beeinflusst.

Oh doch, und wie man das wusste. Dass eine Testperson am dritten Tag 
wach nicht mehr auf geistiger Höhe ist, fiel den Mitmenschen und Ärzten 
auch schon 1939 auf.

Nur war das eben "nötig" und den Gröfaz stellt man ja auch nicht in 
Frage.

von Qwertz (Gast)


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Nick M. schrieb:
> Früher konnte ich Leute nicht verstehen die einfach nie Alkohol
> getrunken haben. Jetzt schon.

Natürlich jeder wie er mag, aber wenn ich gar kein Glas Wein oder Bier 
mehr zum Genießen trinken dürfte, dann würde mir definitiv etwas fehlen 
im Leben. Man muss nur verantwortungsvoll mit Alkohol umgehen, dann ist 
das eine Sache, die das Leben schöner macht.

von Mike J. (linuxmint_user)


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mws schrieb:
> Das "Zusammenreissen" ist meiner Meinung nach ein grosser Faktor, wenn
> man sowas nicht los wird.
> Das liegt mitunter am "Deutschtum" und veralteter Weltbilder in
> Deutschland.

Also Fleiß, Pünktlichkeit und Ordnung sind die mir eingebläuten 
Preußischen Tugenden. Die sind mit Sicherheit nicht Schuld an den 
Problemen der Gesellschaft, da hapert es an ganz anderen Stellen.




Also erst mal fängt alles im Kindesalter an, da machen etwa 50% der 
Eltern schon so viel falsch dass es weg tut dabei zuzuschauen.

(Ich musste zuschauen, aber schon im Kindergarten haben die Eltern jedes 
Recht ihre Kinder so zu versauen wie sie wollen. Die wissen auch immer 
alles besser und der Gesetzgeber kümmert sich um die Kinder einen Dreck. 
Es will aber auch niemand im Bürokratie-Apparat irgend eine Form von 
Verantwortung übernehmen, aber ein Haufen Geld dafür bekommen dass man 
mit ganz viel Verantwortung umgehen muss.)


Sich um Probleme zu kümmern und sich als Kind quasi zu optimieren, wenn 
man an irgend einer Stelle Probleme erkennt, das ist eigentlich das 
Mittel der Wahl.

Viele Erwachsene haben keine Zeit sich um ihre Kinder zu kümmern, denen 
zuzuhören und sich mit ihnen zu beschäftigen. Das braucht ja alles Zeit.

Die Erwachsenen fertigen die Kinder also so schnell wie nur möglich ab 
um wirklich wichtige Dinge zu tun ... um schnell nach Hause zu kommen 
und die Glotze anzuschmeißen ... um mit den Kumpels zu feiern bis einer 
kotzt ... um sich auf Weltreise zu begeben und dann in Touristisch 
speziell abgeriegelten Gebieten (wegen der Sicherheit) der 
entsprechenden Länder Urlaub zu machen und dann sagen zu können dass man 
ja jetzt die Welt kennt und so großartig ist.


Die Eltern sind sich scheinbar nicht klar dass sie da ihre Nachfolger 
... die Zukunft aufbauen (sollten).
Nachdem sie dann verreckt sind, dann ist nur noch genau das übrig was 
sie (in ihren Kindern) erschaffen haben.


Bei einer Kommilitonin habe ich versucht Tipps zu der Kindeserziehung zu 
geben, sie sollte verstehen weshalb das Kind so reagiert wie es 
reagiert. Ich wollte ihr auch Tipps bezüglich ihres Freundes geben, sie 
war oft recht herrschsüchtig und hat ihm alles vorschreiben wollen.
Ich wurde ignoriert und ich habe meine Versuche auch schnell 
eingestellt.
Zwei Jahre später kam sie dann bei uns ins Labor und hat sich scheinbar 
erinnert dass ich immer nett war.

... sie hat innerhalb der Zeit ihren Freund verloren und durch ihre 
miese Erziehung nur noch Stress mit ihrem Kind. An der Situation kann 
ich jetzt auch nichts mehr ändern, sie hat es eben voll verkackt.

Sie hat zuvor alle Hilfe großkotzig abgelehnt (so in der Art: "Was weißt 
du schon, ich bin Mutter.") und wenn dann quasi nur noch verkohlte 
Scherben übrig sind, dann bekommt man ein "hier, reparier mal".


Man kann nur Leuten helfen die sich auch helfen lassen.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Mike J. schrieb:
> Heute lässt man Menschen mit Drogen im Blut nicht mal Auto fahren,
> damals durften solche Leute ein ganzes Land regieren.

Auch heute dürfen sie mit Drogen im Blut ein Land regieren...

von Mike J. (linuxmint_user)


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Stefan H. schrieb:
> Auch heute dürfen sie mit Drogen im Blut ein Land regieren...

Ich will: Dass Menschen die wichtige Dinge machen vollkommen klar im 
Kopf sind.

Bei der Elektroinstallation im elterlichen Haus kann man im obersten 
Stockwerk mit dem Kabelsucher nicht über die Wand gehen um ein Kabel 
unterm Putz zu suchen, der piept sobald man die Treppe hoch kommt. Da 
gibt es einfach überall ein Wechselfeld, scheinbar wurde die Phase mit 
dem Draht-Geflecht vom Putzträger verbunden.
Das waren Elektriker die immer ein Bier in der Hand hatten, war halt so 
üblich.

In den USA ist es ja auch so extrem, so viele Menschen haben da ein 
Drogenproblem, aber das ist Hausgemacht. Die Krankenhäuser verschreiben 
und verabreichen einfach jeden Müll, auch wenn das Zeug extrem schnell 
abhängig macht.
Die selbe Firma verkauft das Zeug inzwischen nach China und bewirbt es 
dort mit den selben falschen Versprechen. Scheinbar schaut auch dort im 
Staat niemand mal über den großen Teich um *aus den Fehlern anderer zu 
lernen* .

... und dabei hatten die Chinesen vor nicht all zu langer Zeit ein 
großes Problem mit Drogen, welches sie nur mit extremen Mitteln 
eindämmen konnten.

von Joachim B. (jar)


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Mike J. schrieb:
> Das waren Elektriker die immer ein Bier in der Hand hatten, war halt so
> üblich.

ich hatte bei TV Reparaturen auch öfter mal mehr als eine "braunsche 
Röhre" nach öffnen der Rückwand gefunden :)

von mws (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Also Fleiß, Pünktlichkeit und Ordnung sind die mir eingebläuten
> Preußischen Tugenden. Die sind mit Sicherheit nicht Schuld an den
> Problemen der Gesellschaft, da hapert es an ganz anderen Stellen.

Gesellschaftliche Probleme wie z.B. nicht vorhandenes Leseverständnis?

1) Habe ich keine der 3 von dir genannten Tugenden angesprochen oder 
gemeint (direkt ausgesschrieben, was ich meine)
2) Sagte ich direkt mitunter, nicht dass das die Ursache wäre.
3) Wurde ich auch so erzogen und kann deshalb wohl sagen, dass mir das 
so lange Probleme bereitet hat, mich zu öffnen. Was masst du dir an, 
mein Urteil über meine Situation in Frage zu stellen?

Wie ich auch vorhin schon zu Toby sagte, das ist kein persönlicher 
Angriff. Wohl aber mit Emotionen beladen ;)

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Mike J. schrieb:
> Ich will: Dass Menschen die wichtige Dinge machen vollkommen klar im
> Kopf sind.

Es gibt aber viele Menschen, die brauchen Drogen um klar im Kopf zu 
werden. Viele Chirurgen brauchen Alkohol um eine ruhige Hand zu haben. 
Angeblich sind 50% der Ärzte Drogenabhängig. Die meisten Sachen können 
sie sich ja selbst verschreiben...

von mws (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> ich hatte bei TV Reparaturen auch öfter mal mehr als eine "braunsche
> Röhre" nach öffnen der Rückwand gefunden :)

Echt jetzt oder machst du nur einen Witz?

Ich habe beim Ausschlachten von Röhrenradios schon Reichsmark hinter dem 
Lautsprecher-Stoff gefunden. Das war aber auch schon alles :)

von mws (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Es gibt aber viele Menschen, die brauchen Drogen um klar im Kopf zu
> werden.

Die sind aber niemals komplett klar. Von 20% Leistungsfähigkeit auf 60% 
ist kein Argument für Drogenkonsum.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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mws schrieb:
> Die sind aber niemals komplett klar. Von 20% Leistungsfähigkeit auf 60%
> ist kein Argument für Drogenkonsum.

Soll er lieber mit 20% Leistungsfähigkeit arbeiten?

von Joachim B. (jar)


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mws schrieb:
> Echt jetzt oder machst du nur einen Witz?

kein Witz, damals bei den 90° & 110° Ablenkungen war noch Platz für eine 
2te "braunsche Röhre" umgangssprachlich für Flasch Bier, früher immer 
mit braunem Glas!

In Werkstätten wurde aber mehr gesoffen als im Aussendienst, -> 
Führerschein!

PS es gab keine "Fahrerlaubnis" bei uns!

: Bearbeitet durch User
von mws (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Soll er lieber mit 20% Leistungsfähigkeit arbeiten?

Wenn jemand z.B. mit Alkohol auf 60% seiner Leistungsfähigkeit kommt, 
dann liegt das mit ziemlicher Sicherheit auch am Alkohol, dass das erst 
so ist.

Wenn jemand Medikamente braucht, damit sein Blut genug Sauerstoff 
überträgt um auf Leistung zu kommen ist das was anderes.

Im ersten Fall möchte ich nicht, dass dieser jemand meine Elektrik 
verlegt. Im zweiten Fall wäre mir das egal.
Kommt also immer auf den jeweiligen Fall an.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Depriboy.

DepriBoy88 schrieb:
> Ich treibe seit Jahren regelmäßig Sport.. Gehe Laufen und mache
> Krafttraining..
>
> Ich denke die Depression tendiert bei mir schon Richtung krankhaft - das
> ist wahrscheinlich mehr, als man mit gesundem Essen und einem
> Waldspaziergang hinbekommen könnte.

Regelmäßig Sport, gesundes Essen und Waldspaziergänge sind zwar nett und 
bestimmt eine leichte Unterstützung, helfen aber gegen Depressionen 
nicht grundsätzlich.

>
> Meinen Job kriege ich ganz gut auf die Reihe, wobei das je nach Stärke
> der depressiven Episode schon schwer wird (insb. wenn noch beruflicher
> Stress und Überstunden dazu kommen)

Das ist von Fall zu Fall eben unterschiedlich, und hängt immer am 
speziellen Fall. Mir persönlich hilft meine Arbeit, den Tag zu 
strukturieren und es ist ein Anlass, mich mit Leuten direkt abzugeben. 
Damit komme ich leichter über den Tag.

Mein Arzt wundert sich etwas darüber, und empfielt mir, mich auf ALG II 
zurückzuziehen und wenigstens das Leben zu geniessen.
Aber der steckt halt nicht in meiner Haut. Alte Gewohnheiten 
beizubehalten, und dazu zählt bei mir Arbeiten, kann eben auch hilfreich 
sein.

> Meinen Job kriege ich ganz gut auf die Reihe, wobei das je nach Stärke
> der depressiven Episode schon schwer wird (insb. wenn noch beruflicher
> Stress und Überstunden dazu kommen)

Vieleicht solltest Du Dir nur einen etwas weniger fordernden Job suchen?

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Stefan.

Stefan H. schrieb:
> mws schrieb:
>> Die sind aber niemals komplett klar. Von 20% Leistungsfähigkeit auf 60%
>> ist kein Argument für Drogenkonsum.
>
> Soll er lieber mit 20% Leistungsfähigkeit arbeiten?

Ich stimme Dir zu, meine aber schon, dass bestimmte Jobs damit nicht 
machbar sind. Krasses Beispiel wäre Fluglotse. Auch zugedröhnte 
Brückenwärter haben schon schwere Unfälle verursacht (siehe z.B. den 
"Windoc" Fall).

Am besten wären dafür Jobs, wo anschliessend jemand anderes, oder das 
ganze Team, über die Arbeit schaut, ob alles gut gelaufen ist.

Leider gibt es in einer Arbeitswelt, die zunehmend von Leistungs- und 
Zeitdruck geprägt ist, immer weniger solcher Jobs.

Eine Leistungsgesellschaft ist immer auch eine Verlierergesellschaft.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo mws.

mws schrieb:


>> Soll er lieber mit 20% Leistungsfähigkeit arbeiten?
>
> Wenn jemand z.B. mit Alkohol auf 60% seiner Leistungsfähigkeit kommt,
> dann liegt das mit ziemlicher Sicherheit auch am Alkohol, dass das erst
> so ist.

Spiegelalkoholiker, wo das durchaus so ist, haben eine extrem schlechte 
Prognose, da wieder herauszukommen.

Das einzig sinnvolle ist wohl, gegen das Karsakov-Syndrom Vitamin B zu 
geben (bzw. für eine dem entsprechende Ernährung zu sorgen), und die 
Leute ansonsten machen zu lassen.

> Wenn jemand Medikamente braucht, damit sein Blut genug Sauerstoff
> überträgt um auf Leistung zu kommen ist das was anderes.
>
> Im ersten Fall möchte ich nicht, dass dieser jemand meine Elektrik
> verlegt. Im zweiten Fall wäre mir das egal.
> Kommt also immer auf den jeweiligen Fall an.

Auch wenn er trotz der Medikamente nur auf 60% seiner Leistung kommt?

Wenn jemand zugedröhnt ist, dann ist er für manche Jobs nicht brauchbar. 
Egal ob das von Drogen oder Medikamenten kommt.


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Joachim.

Joachim B. schrieb:

> In Werkstätten wurde aber mehr gesoffen als im Aussendienst, ->
> Führerschein!

Ich hatte einmal in einem sehr großen Industriebetrieb die Aufgabe, eine 
Halle zu säubern und vorher zu entrümpeln.

Das Gerümpel bestand unter anderem in zwei dutzend leerer großer 
Holzkabeltrommeln.
Ich bestellte also einen LKW für die Kabeltrommeln und fing an, sie aus 
der Halle zu rollen, und staunte nicht schlecht über das Scheppern und 
Klirren aus dem inneren der Trommeln heraus, das dabei entstand.

Eine schnelle Inspektion der Trommel zeigte, das jede der Trommeln in 
ihrem inneren bis zur Nabe mit leeren Schnapsflaschen gefüllt war.....

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Nachtrag:

Bernd W. schrieb:

> Wenn jemand zugedröhnt ist, dann ist er für manche Jobs nicht brauchbar.
> Egal ob das von Drogen oder Medikamenten kommt.

Und wie siehst Du das bei Leuten mit chronischen Schmerzen, die es 
schaffen, sich mit körpereigenen Substanzen das Leben erträglich zu 
halten?

Bei Alkohol und Drogentests sind die Leute unauffällig, aber auch 
körpereigenes Dopamin verringert z.b. die Lernfähigkeit....

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Mike.

Mike J. schrieb:

> Also Fleiß, Pünktlichkeit und Ordnung sind die mir eingebläuten
> Preußischen Tugenden. Die sind mit Sicherheit nicht Schuld an den
> Problemen der Gesellschaft, da hapert es an ganz anderen Stellen.

Wenn jemand etwas mit Mühe bzw. unter Zwang lernen musste, dann hat er 
meist auch gelernt, das zu hassen.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von 0 Bedürfnisse = 0 Depressionen (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Wenn jemand etwas mit Mühe bzw. unter Zwang lernen musste, dann hat er
> meist auch gelernt, das zu hassen.

Bernd Wiebus, der Freud des "falschen Studiums". Er kann alles 
zurückführen auf jugendliche Kränkungen durch ein falsches, richtiger, 
ein Studium überhaupt.

von F. F. (foldi)


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mws schrieb:
> Die hat mit Sicherheit keiner, aber die wirst du dir nehmen müssen,
> sollte sowas irgendwann mal bei dir Anfangen ;)

Ich hatte noch viel mehr als burn out und einige hier wissen das.
Und ja, den hatte ich schon vor den schlimmen Einschlägen.

Nur meine persönliche Meinung folgt jetzt, also braucht das keiner für 
sich annehmen oder sich dran hoch ziehen.

Burn out und all so was, das ist alles Weicheierei für mich. Ich kann 
keine Weicheier ab.
Sicher, ich bin aus einem sehr harten Holz geschnitzt worden und ich 
würde das von keinem anderen verlangen. Trotzdem mag ich diese Weicheier 
nicht, die bei der kleinsten Kleinigkeit zusammen klappen wie ein 
Klappstuhl.

von Mike J. (linuxmint_user)


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mws schrieb:
> Wenn jemand z.B. mit Alkohol auf 60% seiner Leistungsfähigkeit kommt,
> dann liegt das mit ziemlicher Sicherheit auch am Alkohol, dass das erst
> so ist.

Bei Nikotin ist das ja auch so. Dieses Nikotin senkt den Stresspegel, 
aber wenn man es nicht konsumiert, dann ist der Stresspegel eben höher 
als bei einer normalen Person.
Man versucht quasi immer wieder den Stresspegel auf normal zu bekommen.

Das schafft man aber nur mit aufhören. Das Gute ist dass man innerhalb 
von 5 Tagen vom Nikotin nicht mehr abhängig ist. Das blöde ist dass man 
die Gewohnheit nicht einfach ablegen kann. Entweder man gewöhnt sich um 
oder man macht genau das Selbe, aber dann z.B. mit einer eZigarette 
(ohne Nikotin im Liquid). So lange man die selben Tätigkeiten ausführt 
wie zuvor ist für diesen Bereich im Gehirn der zwanghaft das angelernte 
Verhalten ausführen will alles in Ordnung.


Vielleicht ist es auch in Ordnung wenn eine Person nicht ganz so 
leistungsfähig ist, viel wichtiger ist dass es der Person gesundheitlich 
gut geht.


Ein Argument für "Hilfsmittel":
Es gibt Leute die haben einen zu niedrig eingestellten Serotoninpegel. 
Das hat etwas mit Schmerztabletten zu tun, welche die Mutter vor der 
Geburt genommen hat und durch denen die Entwicklung des Kindes 
beeinflusst wurde.
Das Kind hatte im Mutterleib einen zu hohen Serotoninpegel, das Gehirn 
hat dann eben bei den Einstellungen festgelegt dass nicht so viel davon 
hergestellt wird ... weil der Pegel ja schon erreicht wurde und nach der 
Geburt kann ein normaler Pegel dann nie wieder erreicht werden. 
Jedenfalls nicht ohne künstliche Hilfsmittel.

Die Mutter hat also ein paar Monate diese Schmerzmittel genommen um die 
Schmerzen zu reduzieren (im Bauch wächst ja ein Kind, alles dehnt sich 
aus, der Körper der Frau muss sich auch verändern) und als Resultat muss 
das Kind dann sein ganzes Leben lang ähnliche Tabletten nehmen.

Für die Pharmafirma eine Win-Win-Situation, für das 
Kind/Jugendlicher/Erwachsener eine Qual, da es eben nie den richtig, 
perfekt eingestellten Idealwert erreichen kann und es noch andere 
Probleme dadurch gibt.


mws schrieb:
> 3) Wurde ich auch so erzogen und kann deshalb wohl sagen, dass mir das
> so lange Probleme bereitet hat, mich zu öffnen. Was masst du dir an,
> mein Urteil über meine Situation in Frage zu stellen?

Nein, ich wollte damit nur sagen dass diese Tugenden an sich nicht das 
Problem sind.

Wenn die Familie meint dass man seine Emotionen nicht ausdrücken sollte 
und auch nicht die eigenen Gefühle (zu irgend einem Thema/Situation) 
nicht ausdrücken sollte, dann entwickelt sich etwas was nicht richtig 
ist. Das ist unmenschlich, unnatürlich.



Man kennt es ja besonders von Frauen, dass sie nach einer Trennung 
jemanden suchen bei dem sie ihren ganzen emotionalen Ballast abwerfen 
müssen, es muss einfach alles raus. Durch das Gespräch (eigentlich 
einseitig, man soll dabei ja keine Tipps geben, man hört nur zu) haben 
sie diese Dinge schon wieder ganz gut verarbeitet und können unbelastet 
weiter machen.
Das ist gesund und auch so in Ordnung. Männer machen das teilweise auch, 
sind beim zeigen von Gefühlen (oder den auskotzen) oft aber eher 
gehemmt.

Es geht eigentlich nur darum diese Dinge im Kopf für sich zu ordnen. 
Hilfe von externen Personen wird hier in der Regel nicht gewollt und ist 
auch nicht notwendig.

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