Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Arbeiten mit Depressionen?


von DepriBoy88 (Gast)


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F. F. schrieb:

> Sicher, ich bin aus einem sehr harten Holz geschnitzt worden und ich
> würde das von keinem anderen verlangen. Trotzdem mag ich diese Weicheier
> nicht, die bei der kleinsten Kleinigkeit zusammen klappen wie ein
> Klappstuhl.

Ja, so wie Robert Enke zum Beispiel. Null leistungsbereit und absolut 
verweichlicht

..

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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DepriBoy88 schrieb:
> Ja, so wie Robert Enke zum Beispiel. Null leistungsbereit und absolut
> verweichlicht

Richtig! Sonst wäre er ja auch Inbetriebnahmeingenieur geworden und 
nicht Fußballer.

von Maxe (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Wenn die Familie meint dass man seine Emotionen nicht ausdrücken sollte
> und auch nicht die eigenen Gefühle (zu irgend einem Thema/Situation)
> nicht ausdrücken sollte, dann entwickelt sich etwas was nicht richtig
> ist. Das ist unmenschlich, unnatürlich.
Man muss aber aufpassen, wenn aus dem "Gefühle ausdrücken" ein Jammern 
wird. Das schadet nämlich nicht nur den anderen, sondern belastet einen 
auch selbst. Sich mal auskotzen ist ja ok, aber nicht eine Gewohnheit 
draus machen.

Ich seh übrigens keine deutschen Eigenarten, die ein Depression 
erschweren würden. Vermutlich belegt das auch keine Statistik.

von mws (Gast)


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Bernd W. schrieb:
>> Wenn jemand Medikamente braucht, damit sein Blut genug Sauerstoff
>> überträgt um auf Leistung zu kommen ist das was anderes.
>>
>> Im ersten Fall möchte ich nicht, dass dieser jemand meine Elektrik
>> verlegt. Im zweiten Fall wäre mir das egal.
>> Kommt also immer auf den jeweiligen Fall an.
>
> Auch wenn er trotz der Medikamente nur auf 60% seiner Leistung kommt?
>
> Wenn jemand zugedröhnt ist, dann ist er für manche Jobs nicht brauchbar.
> Egal ob das von Drogen oder Medikamenten kommt.

Hi Bernd,
genau das wollte ich damit sagen.

Zugedröhnte Elektriker braucht kein Mensch, aber Medikamente die eine 
Körperfunktion funktionieren lassen und jemanden nicht dicht machen sind 
kein Ausschlusskriterium für mich.

Bernd W. schrieb:
> Und wie siehst Du das bei Leuten mit chronischen Schmerzen, die es
> schaffen, sich mit körpereigenen Substanzen das Leben erträglich zu
> halten?

Es gibt z.B. sowas wie den "Opioidschein" (Name grade entfallen, so oder 
so ähnlich). Dieser erlaubt von Opiaten (legal=verschrieben) Abhängigen 
und solche die es bald sein werden das Autofahren.

Auch wenn das hart klingt, ich halte das für keine gute Idee und finde 
das sollte man Ersatzlos abschaffen.
An Opiate gewöhnt man sich sehr schnell und merkt nach einer Weile von 
der selben Dosis gar nichts mehr und ist demnach klar. Aber was, wenn 
man eine Tablette mehr genommen hat als sonst? Oder wenn die 
Entzugserscheinungen einsetzen?
Genauso ist Sekundenschlaf bei Opiaten gängig, auch wenn man sich daran 
gewöhnt hat.

F. F. schrieb:
> Trotzdem mag ich diese Weicheier
> nicht, die bei der kleinsten Kleinigkeit zusammen klappen wie ein
> Klappstuhl.

Das kann ich teilweise nachvollziehen. Ich denke mir oft "an was für 
Nichtigkeiten manche verzweifeln, die sollten mal sehen was in mir los 
ist".
Aber anders herum fordere ich von meinen Mitmenschen auch Verständnis 
für mich.

Wenn jemand wirklich zusammenklappt, ist das keine Schande. Wenn ich 
aber über Jahre hinweg an irgend einer Scheisse knabbere kommt mir die 
Galle hoch, wenn der Lehrling nach 4 Wochen abbricht, weil er mit dem 
"Druck", um 5:30 aufstehen zu müssen, nicht klar kommt.

Ein doofes Beispiel, aber das zeigt ganz gut was ich meine:
Jemand verzweifelt, weil er über den Kieselstein vor seiner Haustür 
nicht drübersteigen kann (aus was für sinnlosen Gründen auch immer).
Des anderen Dorf wird abgebrannt, er überlebt als einziger.
Beide brauchen Hilfe.
Obwohl das mit den Kieselstein für uns alle Quatsch ist, ist derjenige 
trotzdem unserer Hilfe und Verständnis würdig. Verständnis in der Form, 
dass es eben Probleme gibt, die keiner verstehen kann, aber für 
denjenigen lähmend sind.

Ich finde es ganz schön anmassend, über die Dringlichkeit/Härte des 
Problems eines Anderen zu urteilen.
Vorallem macht man damit alles nur schlimmer. Derjenige fühlt sich 
zurückgesetzt, drängt mit seinem Problem noch mehr nach vorn, 
Mitmenschen blockieren irgendwann -> Teufelskreis.


F. F. schrieb:
> Ich hatte noch viel mehr als burn out und einige hier wissen das.

Das war für mich oben so nicht ersichtlich, sieh mir das bitte nach.
Und jetzt, nachdem du mir das gesagt hast, bekommt dein Satz oben (keine 
Zeit dafür) eine ganz andere Bedeutung.

von Joachim B. (jar)


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mws schrieb:
> sowas wie den "Opioidschein" (Name grade entfallen, so oder
> so ähnlich). Dieser erlaubt von Opiaten (legal=verschrieben) Abhängigen
> und solche die es bald sein werden das Autofahren.

Hat mir als Kind bei Husten immer sehr gut geholfen, war fast schon 
normal, Arzt, Tropfen bekommen, auf den Würfelzucker geträufelt
https://www.shop-apotheke.com/arzneimittel/7229065/codeintropfen-v-ct-1-mg-loesung.htm

Wird aber heute weniger häufig verschrieben als früher, warum wohl :)
-> Abhängigkeitspotenzial

heute sind auch die Ärzte aufgeklärter oder verantwortungsvoller!
Jedenfalls seit Jahren habe ich das nie mehr verschrieben bekommen!

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Joachim.

Joachim B. schrieb:

> Hat mir als Kind bei Husten immer sehr gut geholfen, war fast schon
> normal, Arzt, Tropfen bekommen, auf den Würfelzucker geträufelt
> 
https://www.shop-apotheke.com/arzneimittel/7229065/codeintropfen-v-ct-1-mg-loesung.htm
>
> Wird aber heute weniger häufig verschrieben als früher, warum wohl :)
> -> Abhängigkeitspotenzial

Als ich beim Bund war, habe ich mich geweigert, mitzusaufen. Daraufhin 
hat man mir ein Glas Cola angeboten, und um die Soldateska nicht zu sehr 
zu verärgern, habe ich das als Kompromiss getrunken.

> heute sind auch die Ärzte aufgeklärter oder verantwortungsvoller!
> Jedenfalls seit Jahren habe ich das nie mehr verschrieben bekommen!

Ich wollte dann Schlafen gehen, und als ich dann eine Treppe 
hinuntergehen wollte, wurde die ganz lang und schmal und fing an sich zu 
schlängeln. Da hatte ich keine Böcke mehr hinunter zu gehen, habe mich 
auf die Stufen gesetzt und geschlafen.

Hinterher hat man mir dann erzählt, dass die Cola zu einem Drittel aus 
Codeinhaltigem Hustensaft bestand......vom Geschmack her ist mir das 
nicht aufgefallen. Aber beim Bund schmeckte ja alles irgendwie komisch.

Probiert habe ich so einen Kram nie mehr.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo mws.

mws schrieb:

> Zugedröhnte Elektriker braucht kein Mensch,

Wenn der Meister anschliessend noch einmal über die Arbeit schauen 
würde, fände ich das noch ok.
....Aber dann könnte der Meister die Arbeit ja gleich selber machen.

Maler und Lackierer haben auch oft von ihren Lösungsmitteln ganz kleine 
oder ganz große Pupillen.....

> aber Medikamente die eine
> Körperfunktion funktionieren lassen und jemanden nicht dicht machen sind
> kein Ausschlusskriterium für mich.

Chronische Schmerzen oder einfach schlecht geschlafen langen, um 
irgendwie auch "dicht" zu sein. Es ist aber kein Argument, nicht zur 
Arbeit zu gehen.

>
> Bernd W. schrieb:
>> Und wie siehst Du das bei Leuten mit chronischen Schmerzen, die es
>> schaffen, sich mit körpereigenen Substanzen das Leben erträglich zu
>> halten?
>
> Es gibt z.B. sowas wie den "Opioidschein" (Name grade entfallen, so oder
> so ähnlich). Dieser erlaubt von Opiaten (legal=verschrieben) Abhängigen
> und solche die es bald sein werden das Autofahren.

Ich sprach oben von körpereigenen Substanzen, nichts extra 
eingeworfenes. ;O)

>
> Auch wenn das hart klingt, ich halte das für keine gute Idee und finde
> das sollte man Ersatzlos abschaffen.
> An Opiate gewöhnt man sich sehr schnell und merkt nach einer Weile von
> der selben Dosis gar nichts mehr und ist demnach klar. Aber was, wenn
> man eine Tablette mehr genommen hat als sonst? Oder wenn die
> Entzugserscheinungen einsetzen?
> Genauso ist Sekundenschlaf bei Opiaten gängig, auch wenn man sich daran
> gewöhnt hat.

Nach Deinen Kriterien hart ausgelegt auch über andere Bereiche dürften 
vermutlich zwei Drittel aller Leute kein Auto fahren.
D.h. es blieben auch nicht genug Fernfahrer über, um die Bevölkerung mit 
Lebensmitteln zu versorgen. Für Lokführer würde das dann genauso gelten, 
aber Schienenfahrzeuge sind einfach(er) zu automatisieren....

> Ich finde es ganz schön anmassend, über die Dringlichkeit/Härte des
> Problems eines Anderen zu urteilen.

 *Richtig !*

> Vorallem macht man damit alles nur schlimmer. Derjenige fühlt sich
> zurückgesetzt, drängt mit seinem Problem noch mehr nach vorn,
> Mitmenschen blockieren irgendwann -> Teufelskreis.

Beispiel Zwangsvorstellung: Du hast irgendeine blöde Vorstellung und 
kriegst sie nicht aus dem Kopf. Einsicht in die Situation hilft nicht, 
und eigentlich musst Du zwei Drittel Deiner Energie aufwenden, nur um 
diese Zwangsvorstellungen niederzukämpfen.

Ein Aussenstehender kann sich da überhaupt nicht hineindenken, bis es 
ihn mal selber erwischt.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Ruth W. (Gast)


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Und ehrlich gesagt ich finde es gut, dass z.B. in einem Forum über diese 
Krankheit gesprochen und diskutiert wird. Es sind doch eben 
Elektroniker, Ingenieure, Lehrer etc. Leute wie du und ich die diese 
Krankheit bekommen können. Es kann Mut machen, von anderen zu hören wie 
sie es erleben und was sie dagegen probieren zu machen. Ich rede aus 
Erfahrung, nehme seit Jahren Antidepressiva - mache was ich kann und 
weiss, dass ich immer wieder mit Rückfällen rechnen muss. Ansonsten geht 
es mir gut. Doch diese Krankheit hat mir schon manchmal einen Strich 
durch die Rechnung gemacht. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, nehme diese 
Tabletten und freue mich des Lebens wenn ich nicht unter der Krankheit 
leide. Sport und Spaziergänge sind immer gut wenn du dazu fähig bist 
aber eben manchmal eben nicht. So ist das.

von klausi (Gast)


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Kippe jeden Feierabend nach getaner Arbeit eins.
Bier ist viel gesünder als zuviel zuckerhaltige Limonaden und sonstiges 
Zeugs.

von Qwertz (Gast)


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klausi schrieb:
> Kippe jeden Feierabend nach getaner Arbeit eins.
> Bier ist viel gesünder als zuviel zuckerhaltige Limonaden und sonstiges
> Zeugs.

Du meinst, Alkohol ist eine Lösung?

von Alkoholfreier Sabbel (Gast)


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Qwertz schrieb:
> klausi schrieb:
>> Kippe jeden Feierabend nach getaner Arbeit eins.
>> Bier ist viel gesünder als zuviel zuckerhaltige Limonaden und sonstiges
>> Zeugs.
>
> Du meinst, Alkohol ist eine Lösung?

Nein, er meint, daß er 1 (in Worten: EIN) Bier trinkt. Dadurch wird er 
sicher nicht zum Alkoholiker.

Interessant ist, wie dieser Thread innerhalb 2er Tage angewachsen ist 
-und wie viele hier massive Problem haben. So etwas konnte man bei 
längerem Lesen in den verschiedenen Rubriken hier schon vermuten. Da ist 
es wohl besser, sich nur noch im Hintergrund zu halten, denn manchen 
dieser Zeitgenossen will man weder hier und vor Allem nicht im realen 
Leben begegnen.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Alkoholfreier Sabbel schrieb:
>> Du meinst, Alkohol ist eine Lösung?
>
> Nein, er meint, daß er 1 (in Worten: EIN) Bier trinkt. Dadurch wird er
> sicher nicht zum Alkoholiker.
Leider doch.
Mein Opa hat viel weniger getrunken, er war trotz dem ein Alkoholiker.
Es ist nicht so dass er betrunken war oder dass er dadurch negative 
Dinge gemacht hätte.

> Interessant ist, wie dieser Thread innerhalb 2er Tage angewachsen ist
> -und wie viele hier massive Problem haben.

Bei mir in der Uni habe ich nicht einen Professor gefunden der nicht in 
irgend einer Weise ein psychisches Problem hatte. Einige hatten ein 
stärkeres Problem, bei den meisten war es aber kein wirklich starkes 
Problem. Auch bei einigen Hiwis konnte man das gut sehen.

Ich mache mir keine Illusionen wenn es um die geistige Gesundheit der 
Leute geht.

Ich kenne sogar einen der ein ganz extrem starkes Problem mit seiner 
Narzisstischen Persönlichkeitsstörung hat, er ruiniert damit nicht nur 
sein Leben, sondern auch das Leben von den Leuten in seiner Umgebung.
Er selbst ist der Ansicht dass er keinerlei psychisches Problem hat. XD

Also, nur weil die Leute nicht über Probleme reden, heißt es nicht dass 
sie keine Probleme haben.

von Joachim B. (jar)


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klausi schrieb:
> Kippe jeden Feierabend nach getaner Arbeit eins.
Alkoholfreier Sabbel schrieb:
> Nein, er meint, daß er 1 (in Worten: EIN) Bier trinkt. Dadurch wird er
> sicher nicht zum Alkoholiker.

täglich ist Alkoholiker!

: Bearbeitet durch User
von Kolja L. (kolja82)


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Nicht nach WHO: Nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation 
(WHO) wird jemand als Alkoholiker bezeichnet, wenn seine Abhängigkeit 
vom Alkohol einen solchen Grad erreicht hat, dass er deutlich seelische 
Störungen aufweist oder eine Beeinträchtigung seiner körperlichen und 
seelischen Gesundheit, seiner mitmenschlichen Beziehungen und seiner 
sozialen und wirtschaftlichen Funktionen bzw. Vorläufer einer solchen 
Entwicklung zeigt.
https://www.klinik-friedenweiler.de/blog/ab-wann-ist-man-alkoholiker/

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Ich kenne sogar einen der ein ganz extrem starkes Problem mit seiner
> Narzisstischen Persönlichkeitsstörung hat, er ruiniert damit nicht nur
> sein Leben, sondern auch das Leben von den Leuten in seiner Umgebung.
> Er selbst ist der Ansicht dass er keinerlei psychisches Problem hat. XD

Er nennt das halt nicht "psychisches Problem", weil er nicht weiß, was 
alles an Persönlichkeitsstörungen und suboptimalen Lebensweisen zum 
Psychologen geschickt wird weil andere Korrektive wie Gemeindeleben, 
Großfamilie - kurz soziales Zusammenleben, nicht mehr wahrgenommen 
werden.

So auch der TO, der sich irgendeine Laien-Diagnose zusammenbastelt, um 
an "Glückspillen" über die Kasse zu kommen anstatt sich aktiv um einen 
gesunden Lebenswandel mit viel sozialen Kontakten im näheren Wohn- und 
Familienumfeld zu bemühen.
"Depression" ist halt die die gebräuchliche Chiffre für vereinsamt, 
sozial vernachlässigt und mit gering ausgeprägten positiv-sozialen 
Fähigkeiten.

> Also, nur weil die Leute nicht über Probleme reden, heißt es nicht dass
> sie keine Probleme haben.

Jeder ist irgendwo für irgendwen ein Problem und irgendwo-anders für 
irgendwen-anders die ideale Ergänzung.

von Le X. (lex_91)


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Mike J. schrieb:
> Bei mir in der Uni habe ich nicht einen Professor gefunden der nicht in
> irgend einer Weise ein psychisches Problem hatte. Einige hatten ein
> stärkeres Problem, bei den meisten war es aber kein wirklich starkes
> Problem. Auch bei einigen Hiwis konnte man das gut sehen.

Wenn man überall Geisterfahrer sieht ist es oft ratsam sich mal Gedanken 
zu machen ob man selber der Geisterfahrer ist.
Möglicherweise gehörst du zu denen die sich selbst für als einzig normal 
halten.

von F. F. (foldi)


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Joachim B. schrieb:
> täglich ist Alkoholiker!

Nur wenn so ein Mensch das nicht lassen kann.
Auch wieder so ein Blödsinn von den Ärzten.
Auf der einen Seite soll ein Glas Wein am Tag gesund sein, trinkst du 
es, bist du plötzlich Alkoholiker.
Bin mal gespannt wann ich keinen schwarzen Tee mehr trinken darf.

von Joachim B. (jar)


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F. F. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> täglich ist Alkoholiker!
>
> Nur wenn so ein Mensch das nicht lassen kann.

wenn er es lassen könnte würde er es nicht täglich brauchen, ist halt 
meine Erfahrung, aber auch verdrängen, abstreiten, verneinen gehört 
dazu!
Pegeltrinker, dann kann auch der Umstieg zum Quartaltrinker vorkommen, 
es bleibt wie es ist, wer nicht monatelang dem Alkohol fernbleiben kann 
ist abhängig.

: Bearbeitet durch User
von F. F. (foldi)


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Weiß ich nicht, sehe ich anders.
Habe früher auch eine bis 3 Flaschen Bier abends getrunken. Heute trinke 
ich nur noch sehr selten etwas. Ich hatte auch keine Entziehungskur 
nötig. Lol

von Berufsrevolutionär (Gast)


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F. F. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> täglich ist Alkoholiker!
>
> Auch wieder so ein Blödsinn von den Ärzten.
> Auf der einen Seite soll ein Glas Wein am Tag gesund sein, trinkst du
> es, bist du plötzlich Alkoholiker.

Also bei (Rot-)Wein sagt der Mediziner deutlich das das eine 
Gratwanderung zwischen Herzinfarktprophylaxe und Säuferleber ist. Bei 
Bier gibt es diese Gratwanderung nicht, da droht nur Säuferleber.

Also Rotwein kann verhindern, das der Trinker mit 50 am Herzinfarkt 
verreckt bevor ihn die Säuferleber mit 60 in die Kiste schickt.

Und "ein Bier" kann eine Maß (1l) Oktoberfestbier in München sein, oder 
ein Glas (0.2 l) Kölsch in Köln. Und lebertechnisch kann täglich Alkohol 
-auch ein Bier- zum Problem werden, auch wenn der Charakter nicht der 
eines abhängigen Trinkers ist. Die statistische Schwellendosis für 
alkoholische Fettleber liegt bei 30g Alkohol täglich (0.3l Wein/0.6l 
Bier):
https://www.deutsche-leberstiftung.de/presse/pressemappe/lebererkrankungen/fettleber/alkoholische-fettleber/

von Joachim B. (jar)


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F. F. schrieb:
> Auf der einen Seite soll ein Glas Wein am Tag gesund sein

wenn es um die Inhaltsstoffe von Rotwein geht klappt das auch mit rotem 
Traubensaft, Alkohol braucht es dafür nicht!

von Tobi (Gast)


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Mal wieder zurück zum original Thema:

Ich kann es aus meiner Erfahrung von ungefähr 10 Jahren sagen: Ich hatte 
Ähnliches. Es stimmt etwas nicht im Leben, eigentlich wüßte man es, aber 
man verdrängt es wegen außenstehender Faktoren oder befürchteten 
Konsequenzen.

Bei mir war es damals die Berufswahl, ich habe mich ausgiebig mit meinem 
Wunschberuf auseinandergesetzt. Die Eltern waren dagegen und hatten mich 
in eine Lehre hineingezwängt, die ich nie wollte, da ich studieren 
wollte.
Das wollten sie wiederum nicht...

Ich wollte immer Harmonie in der Familie, deshalb habe ich nachgegeben, 
aber die Psyche zieht einem immer mehr runter, bis du deinem Leben ein 
Ende setzen möchtest.

Auf einen Mediziner setzen?
Wenn du gesetzlich Pflichtversichert bist, dann wird dir kein Psychologe 
stundenlang zuhören, das wird nicht bezahlt. Mir wurden stattdessen 
schon nach Kurzem Stimmungsaufheller verordnet. Das ist ein übles Zeug, 
das trickst deine Psyche aus, blockiert die Rezeptoren im Gehirn, aber 
macht deinen Körper fertig. Nach zwei Koliken war ich im Krankenhaus und 
danach habe ich beschlossen das Ruder herumzureißen. Ich habe meine 
Lebensversicherung gekündigt und auszahlen lassen, sowie auch meinen 
alten Beruf und habe mich fürs Studium eingeschrieben und habe 
Elektrotechnik studiert.

Die Depressionen waren seit diesem Tag weg aus meinem Leben.
Von nun an habe ich das gemacht, was schon immer in meinem Untergewissen 
vor sich hinvegitierte.

Meine Eltern hatten mehrere Jahre nicht mit mir gesprochen. Erst auf der 
Abschlussfeier sind sie erschienen und wir haben uns versöhnt.

Lange Rede, kurzer Sinn. Es steckt etwas dahinter! Finde es und führe 
eine Veränderung durch!

Alles andere, Medizinschrott, Alkohol und Drogen lösen nichts!

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Berufsrevolutionär.

Berufsrevolutionär schrieb:

> "Depression" ist halt die die gebräuchliche Chiffre für vereinsamt,
> sozial vernachlässigt und mit gering ausgeprägten positiv-sozialen
> Fähigkeiten.

Ich meide Gesellschaft, weil ich es extrem anstrengend finde, mich so 
zurückzuhalten, dass ich anderen Leuten nicht an die Gurgel gehe.

Das ist geselschaftlich nicht akzeptiert und wird geandet, und ausserdem 
sind die anderen meistens stärker und gewinnen die Prügelei.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Le X.

Le X. schrieb:

> Wenn man überall Geisterfahrer sieht ist es oft ratsam sich mal Gedanken
> zu machen ob man selber der Geisterfahrer ist.
> Möglicherweise gehörst du zu denen die sich selbst für als einzig normal
> halten.

Das ist zwar richtig, aber diese Erkenntnis hilft den wenigsten weiter, 
weil die meisten Konflikte so grundlegend sind, dass sie nicht mehr 
lösbar sind.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Rudi Radlos (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Es gibt zwei Arten von Depressionen:
> 1. - Die eine ist ein chemisches Ungeichgewicht im Gehirn, da kann man
> dann nur mit Tabletten weiter helfen.
> 2. - Die andere ist die Belastung mit ungelösten Problemen und die
> daraus resultierende Belastung, hier hilft nur die Lösung des Problems
> ... auf die eine oder andere Weise.

3. Termin Dr. Postel? https://www.youtube.com/watch?v=GA9jiTL-_I0

Es gibt Fälle, die durch Überlastung entstehen und es gab traumatische 
Erlebnisse die fest eingespeichert wurden. Letztere sind schwerer 
loszubekommen.

von Logop (Gast)


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Tobi schrieb:
> Mal wieder zurück zum original Thema:
>
> Ich kann es aus meiner Erfahrung von ungefähr 10 Jahren sagen: Ich hatte
> Ähnliches. Es stimmt etwas nicht im Leben, eigentlich wüßte man es, aber
...
> Lange Rede, kurzer Sinn. Es steckt etwas dahinter! Finde es und führe
> eine Veränderung durch!
> Alles andere, Medizinschrott, Alkohol und Drogen lösen nichts!

Doch die Lösen den Menschen auf. Erst Drogen und dann Medikamente. Dann 
beides und dann ist der Mensch im Eimer.
Also Finger weg von den Drogen dazu zählt auch Alkohol.

Ein Alkoholiker ist eine Last für jede Firma. Besonders bei den Bier 
Firmen dort gehen jedes Jahr einige Liter Bier weg vom Dieter. Deshalb 
ist der Fachkräftemangel so gestiegen

von F. F. (foldi)


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Natürlich ist Alkohol auch ohne Alkoholiker zu sein schädlich.
Konnte das sowieso nie richtig vertragen.
Arbeit kann auch schädlich sein. Zumindest eine von beiden 
Krebserkrankungen habe ich durch die Arbeit.

Aber zu den Depressionen.
Sicher gibt es Menschen, denen Psychologen helfen können. Ich gehöre da 
sicher nicht dazu. Man muss auch irgendwie selbst da raus kommen.
Meinen Sohn kann ein Psychologe auch nicht wieder zum Leben erwecken. 
Das brauchte viel Zeit und erledigt wird das nie sein, aber man kommt 
damit irgendwann klar.

von Qwertz (Gast)


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Logop schrieb:
> Also Finger weg von den Drogen dazu zählt auch Alkohol.

Also ich finde diese Haltung maßlos übertrieben. Ich genieße mein 
Feierabend-Bier, das habe ich mir nach der Arbeit verdient. Da lasse ich 
mir auch nicht reinreden.

Ich finde es generell schlecht, wenn man Anderen etwas vorschreiben 
will, wenn es um etwas geht, was niemandem sonst Schaden zufügt. 
Missionieren geht gar nicht.

von Mike J. (linuxmint_user)


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F. F. schrieb:
> Natürlich ist Alkohol auch ohne Alkoholiker zu sein schädlich.

Damals haben Ärzte einem (teilweise, nicht jeder) empfohlen jeden Tag 
ein Glas Wein zu trinken. Diese Weisheit hatten sie nicht aus dem 
Studium oder von wissenschaftlichen Untersuchungen, sondern aus den TV.

Inzwischen sagen die Ärzte dass jede Menge an Alkohol schädlich ist. 
Wenn man nur 1ml pro Tag trinkt, dann ist es eben nur ein wenig 
schädlich, wenn man mehr trinkt ist es eben proportional schädlicher.


Rudi Radlos schrieb:
> Es gibt Fälle, die durch Überlastung entstehen und es gab traumatische
> Erlebnisse die fest eingespeichert wurden. Letztere sind schwerer
> loszubekommen.

Das widerspricht nicht meiner Aussage.

Es gibt Depressionen mit körperlicher Ursache (etwas im Gehirn ist nicht 
in Ordnung) und es gibt die quasi "Software-Ursachen". (e gibt auch 
einen Mix aus beidem)

Du beschreibst hier die Ursachen die oft heilbar sind. Es gibt Dinge die 
das Gehirn nicht richtig verarbeiten konnte und diese Dinge belasten den 
Menschen. In aller Regel ist eine direkte Konfrontation mit dem Problem 
das beste Mittel welches zu einer Heilung zu führen kann, dafür sprechen 
auch die Statistiken.

Schwierig ist es teilweise zu erkennen welche wirkliche Ursache dahinter 
steckt, denn die Personen versuchen das Problem zu verdrängen und 
beschäftigen sich gerne mit anderen Dingen die ihnen angenehm sind und 
mit denen sie klar kommen. Das führt aber nicht zu einer Lösung.

Wenn man einer Person gegenüber sitzt und herausfinden möchte wo das 
Problem liegt, dann kann man oft sehr schnell sagen an was die Person 
leidet, aber beim Versuch einen Lösungsweg zu finden stochert man im 
wesentlichen in einer BlackBox rum und versucht durch die Änderungen am 
Ausgang (teilweise zeitlich verschobene Reaktionen) zu ermitteln ob man 
gerade das Richtige macht.


Le X. schrieb:
> Wenn man überall Geisterfahrer sieht ist es oft ratsam sich mal Gedanken
> zu machen ob man selber der Geisterfahrer ist.
> Möglicherweise gehörst du zu denen die sich selbst für als einzig normal
> halten.

Deine Analogie hat einen Fehler.
Wenn du auf einer Straße mit einem VW-Polo entlang fährst und viele 
Menschen siehst die mit ihrem VW-Polo liegen bleiben, dann interessierst 
du dich doch bestimmt weshalb das so ist.

Du selbst fährst Kilometer weit, führst regelmäßig die 
Wartungsintervalle durch oder schaust auch mal so auf den Ölstand, die 
Batterie und die Verschleißteile. Du schaust dir halt dein Auto an und 
erkennst wo Probleme liegen, noch bevor es damit Probleme gibt. Es sind 
die kleinen Anzeichen die man eben erkennen kann ... wenn man darauf 
achtet.

Bei den anderen siehst du dann dass sie vielleicht viel auf den Lack 
achten und dort auch viel Geld rein stecken, im Gegenzug lassen sie aber 
den Motor verdrecken oder fahren wie eine wilde Sau.
Wenn dann ein Zahn im Getriebe gebrochen ist, dann schimpfen sie wie ein 
Rohrspatz und geben anderen Menschen die Schuld. Dem Hersteller, der 
Ehefrau weil sie zu viel wiegt und das Auto mehr belastet wurde, einer 
anderen Person welche mal mit dem Auto gefahren ist usw.



Seit der Zeit beim Kindergarten schaue ich eben einfach mal genau hin. 
Es ist eigentlich leicht diese Dinge zu erkennen, nur oft blockieren die 
Menschen sich geistig selbst.


So verwundert es dann auch nicht dass sich Ehepaare überhaupt nicht 
kennen, obwohl sie schon Jahrzehnte verheiratet sind. Dieses Phänomen 
ist auch nicht gerade selten.

Ganz generell kann ich zu jedem Menschen sagen:
Gehe einfach mal mit einem offenen Geist durch die Welt und beobachte 
die Leute, höre zu was sie sagen und wie sie es tun. Man muss auch die 
Situation sehen in der die Leute jetzt sind und in der sie sich 
meinetwegen vor ein paar Minuten befunden haben.

Man erkennt dann ein paar Zusammenhänge durch die sich das Verhalten und 
die ganze Situation einfach erklären lassen. Das Verhalten von Menschen 
ist im Grunde genommen total logisch, gerade beim kindlichen Verhalten 
kann man das gut sehen.
Viele Erwachsene realisieren aber nicht was das Kind vor ein paar 
Minuten gemacht hat und bringen dies auch nicht in Zusammenhang mit dem 
aktuellen Verhalten. Oft werden die Eltern einfach nur wütend dass das 
Kind sich "komisch" verhält und nicht das macht was es soll.
Die dummen Eltern fangen dann an das Kind anzuschreien, am Arm zu ziehen 
oder werden körperlich Gewalttätig.
(Anmerkung: Und das bei Kindergartenkindern die von ihnen eigentlich auf 
die beste Weise geformt werden sollten.)

Nur das Unverständnis (das fehlende Wissen um die Zusammenhänge) lässt 
das merkwürdige Verhalten der anderen Personen für einen Außenstehenden 
so wirr erscheinen.

von Robert B. (rbu)


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Bei Sorgen um das Thema lese mindestens:
https://de.wikipedia.org/wiki/Depression

Beachte dabei bitte die Schlüsselwörter
"Im medizinischen Sinne ist die Depression ... eine ernste, 
behandlungsbedürftige ... Erkrankung..."
Behandlungsbedürftig deutet hier darauf, dass es einem doch schon 
dreckig geht und er ohne Hilfe von außen damit nicht klar kommt. Also 
soll er oder sie mindestens zum eigenen Hausarzt gehen und sich 
erkundigen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Depression#Symptome
In dem Abschnitt wird jeder fündig.
Im Abschnitt "Schweregrad" wird es klarer:
Finde bei Dir "zwei Hauptsymptome und zwei Zusatzsymptome" und ab zum 
Arzt. Bei leichten Form könntest Du vielleicht noch mit Johanniskraut 
anstatt mit Alkohol was umreißen.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Mike J. schrieb:
> Bei mir in der Uni habe ich nicht einen Professor gefunden der nicht in
> irgend einer Weise ein psychisches Problem hatte. Einige hatten ein
> stärkeres Problem, bei den meisten war es aber kein wirklich starkes
> Problem. Auch bei einigen Hiwis konnte man das gut sehen.

Das ist doch klar. Ich kenne auch einen Professor, der im Durchschnitt 
15 Stunden pro Tag arbeitet. (inkl. Samstag und Sonntag)

Der Druck nimmt halt immer weiter zu. Ich habe von einem Professor 
gehört: "Eigentlich kommt zu dem Stoff, den ich vermittle jedes Jahr 30% 
dazu."

Alle diese Dinge werden als Haifischbecken verstanden und auch so 
vermittelt. Wir hatten einen externen Dozenten, der meinte: 
"Universitäten stehen in direkter Konkurrenz zur Industrie!"

Ich habe auch erfahren, dass ein Professor selbstverständlich doped um 
mehr arbeiten zu können. Er hat wegen seines Ingenieurbüros zwei 
Vollzeitjobs.

Ein Professor ist während einer Diplomverteidigung eingeschlafen, weil 
er von der langen Arbeitszeit erschöpft war.

Überforderung ist die Norm, nicht die Ausnahme.

von Wende 2.0 (Gast)


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Ausbrennen kann nur jemand, der vorher gebrannt hat

von SysIngMue (Gast)


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F. F. schrieb:

> Meinen Sohn kann ein Psychologe auch nicht wieder zum Leben erwecken.
> Das brauchte viel Zeit und erledigt wird das nie sein, aber man kommt
> damit irgendwann klar.

Mein herzliches Beileid.

von SysIngMue (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Logop schrieb:
>> Also Finger weg von den Drogen dazu zählt auch Alkohol.
>
> Also ich finde diese Haltung maßlos übertrieben. Ich genieße mein
> Feierabend-Bier, das habe ich mir nach der Arbeit verdient. Da lasse ich
> mir auch nicht reinreden.
>
> Ich finde es generell schlecht, wenn man Anderen etwas vorschreiben
> will, wenn es um etwas geht, was niemandem sonst Schaden zufügt.
> Missionieren geht gar nicht.

Jetzt muss ich etwas lachen. Aber genau DAS erzählt dir jeder angehende 
Alkoholiker. Frage dich doch mal, warum du ein Feierabendbier brauchst. 
Uiuih, du musst aufpassen! Jeden Tag Alkohol ist nicht normal!

Beitrag #6070907 wurde von einem Moderator gelöscht.
von SysIngMue (Gast)


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Gefahrgut-Transporter schrieb im Beitrag #6070907:

>... nur weil sich
> jene nach getaner Arbiet EIN Bier gönnen ...

... jeden Tag? -> Alkoholproblem!

von Qwertz (Gast)


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SysIngMue schrieb:
> Gefahrgut-Transporter schrieb:
>
> ... nur weil sich
> jene nach getaner Arbiet EIN Bier gönnen ...
>
> ... jeden Tag? -> Alkoholproblem!

Hysteriker. Ich habe meinen Alkoholkonsum unter Kontrolle, ich kann auch 
mal zwei Wochen gar keinen trinken. Es ist halt ein Genussmittel. Ich 
will mein Leben nicht ausschließlich auf alles hin optimieren, was 
irgendwie von Ärzten empfohlen wird, denn dann habe ich keinen Spaß 
mehr.

von SysIngMue (Gast)


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Qwertz schrieb:

> Ich habe meinen Alkoholkonsum unter Kontrolle, ...denn dann habe ich keinen
> Spaß mehr.

Ohne Alkohol keinen Spaß mehr? --> Ab zur Suchtberatung mit dir! 
Irgendwann wird es kippen und dann merkst du, dass du nie die Kontrolle 
hattest.

von F. F. (foldi)


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Wenn ich das alles mit den "Gefahren'" lese, dann denke ich mir, dass 
diese Leute aus lauter Angst gar nicht erst richtig leben.
Nun habe ich bei allem Mist vorher auch noch die zweite Krebserkrankung. 
Gut, sicher gelte ich bei dem Lungenkarzinom als geheilt, weil alles 
sehr früh, durch den ersten Tumor, aufgefallen ist. Aber der erste Tumor 
wird mein Leben wahrscheinlich deutlich verkürzen. Die Chemo, die ich 
für drei Jahre nehmen muss, heilt ihn nicht unbedingt und macht nebenbei 
das Herz kaputt.
Also abends ein Bier zu trinken, ist sicher das kleinere Problem.
Die Menge macht das Gift.
Also lebt Leute!
Ich habe nie geraucht, bis auf ein paar Zigaretten in der Jugend und 
trotzdem hatte ich da ein Adenokarzinom.
Normalerweise breite ich das nicht so öffentlich und in dem Maße aus, 
aber vielleicht hilft es dem einen oder anderen sein Leben ohne diese 
lächerlichen Ängste zu leben und dabei sein Bier zu genießen.

von Qwertz (Gast)


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F. F. schrieb:
> aber vielleicht hilft es dem einen oder anderen sein Leben ohne diese
> lächerlichen Ängste zu leben und dabei sein Bier zu genießen.

Ich danke dir für diese aufbauenden Worte, darauf werde ich heute Abend 
ein Bier für dich mittrinken. Prost!

von Mike J. (linuxmint_user)


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F. F. schrieb:
> vielleicht hilft es dem einen oder anderen sein Leben ohne diese
> lächerlichen Ängste zu leben und dabei sein Bier zu genießen.

Mein Opa ist 76 geworden, aber ihm war vollkommen klar dass er ein 
Alkoholproblem hatte und er hat sich auch gedrosselt, so dass es jeden 
Tag eben nur eine kleine Menge war.

An seiner Alkoholabhängigkeit ist er nicht gestorben, sondern an den 
berühmten Herz-Kreislauf-Problemen. Um das zu verbessern hätte er 
abnehmen müssen, aber seit seiner Kriegsgefangenschaft in Russland hat 
er eben etwas mehr gegessen.

Von einer halbe Millionen deutscher Soldaten haben es ca. 300k in 
Kriegsgefangenschaft geschafft und glaub 6500 haben es dann überlebt, 
die anderen sind an "Magenproblemen" gestorben. Also auf Deutsch, die 
hatten nichts zu Essen.



Mein Nachbar hingegen hat mit dem Saufen seine Familie, Ehe und seinen 
Körper ruiniert.

Ich persönlich wüsste nicht ob ich die Willenskraft und Stärke hätte bei 
einer Sucht die Notbremse rechtzeitig zu ziehen, deshalb mache ich auch 
um alles einen Bogen was das Potential hat mir Schaden zuzufügen.


Feiern kann ich sehr gut ohne Bier. Manch einer braucht sein Bier um 
locker zu werden, aber normale Leute brauchen nur den Abend ... je 
fortgeschrittener die Zeit, desto mehr geht man automatisch aus sich 
raus und kann auch über Dinge lachen über die man tagsüber eben nicht 
lachen könnte. Das liegt vielleicht daran dass das Gehirn übermüdet ist?

Nach meiner Erfahrung haben Leute die Alkohol am Abend trinken nicht 
wirklich mehr Spaß. Wenn die Leute zu voll sind und sich dann endlich 
trauen ein Mädel anzusprechen, dann geht das oft voll in die Hose. Wenn 
es dann doch funktioniert, dann wacht man neben einer Person auf die man 
während der Party noch ganz anders in Erinnerung hatte. XD


Also ich habe auch schon Alkohol probiert, es gibt mir nichts.  Bier 
schmeckt mir nicht und Schnaps ist so als ob man versucht Lösungsmittel 
zu schlucken.

Die Wirkung von Koffein schreibe ich den Legenden zu, ich habe irgend 
wie noch keine Wirkung bemerkt. Das ist wohl so etwas an das man glauben 
muss damit es funktioniert.
Mein Vater (ein starker Kaffeetrinker) hatte nicht mal bemerkt dass er 
zu einer Geburtstagsfeier Caro (Ersatzkaffee aus Getreide) zu sich 
genommen hatte.
Ich hatte aber auch keine Ahnung dass ich Kaffee getrunken habe, weil 
ich eh immer Milch und Zucker nutze um den Geschmack zu verbessern. Die 
Kannen wurden vertauscht, 50% der Leute hatten jetzt echten Kaffee und 
die anderen 50% eben nur den Ersatzkaffee ... hat keiner gemerkt.

von rbx (Gast)


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Mike J. schrieb:
> hat keiner gemerkt.

Wie denn genau gemessen? Normalerweise fördert Kaffee das 
Nachteulendasein. Wenn ich faste (z.B. nach traditioneller Art nach 
Aschermittwoch) bin ich meistens schon um 22 Uhr ziemlich müde.

Ich habe neulich in einer Rehaklinik eine Studie/Statistik gesehen, das 
Kaffee durchaus lebensverlängernd wirken kann.

Ersatzweise könnte man aber auch mal Guarana-Bier probieren, und 
schauen, wie sich das bemwerkbar macht.
 (z.B. https://guarana360.info/bier/ )

(Mein Opa war auch Dauerbesoffski, in russischer Gefangenschaft 
Hinrichtung schon befohlen, aber übern Zaun gehoppelt, und ab nach 
Hause. War aber auch wandelndes Pilzlexikon. Dem hätte ich richtig gute 
Pilzlexika aus der Unibib vorzeigen können, der hätte die alle gekannt 
(und korrekt eingestuft).
Leider ist mir diese Art von Expertise/Know How erst sehr spät 
aufgefallen. Internet - oder selbst eine gute App könnten da noch lange 
nicht mithalten.
Zufälligerweise habe ich einen Zusammenhang mit Pilzen entdeckt: Viele 
Vögel, viele Pilze (auch Bienen).)

von Qwertz (Gast)


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rbx schrieb:
> Mein Opa war auch Dauerbesoffski
> War aber auch wandelndes Pilzlexikon.

Bist du sicher, dass du nicht eher Pilslexikon meinst? ;-)

von Henry G. (gtem-zelle)


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Qwertz schrieb:
> SysIngMue schrieb:
>> Gefahrgut-Transporter schrieb:
>>
>> ... nur weil sich
>> jene nach getaner Arbiet EIN Bier gönnen ...
>>
>> ... jeden Tag? -> Alkoholproblem!
>
> Hysteriker. Ich habe meinen Alkoholkonsum unter Kontrolle, ich kann auch
> mal zwei Wochen gar keinen trinken. Es ist halt ein Genussmittel. Ich
> will mein Leben nicht ausschließlich auf alles hin optimieren, was
> irgendwie von Ärzten empfohlen wird, denn dann habe ich keinen Spaß
> mehr.

So wie du darüber redest, klingt das schon etwas nach Alki.

von rbx (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Bist du sicher, dass du nicht eher Pilslexikon meinst? ;-)

Na, in der Beziehung, denke ich mal, ist unsereiner etwas besser 
informiert.
Aber dazwischen, so in der direkten Nachkriegszeit gab es wohl an vielen 
Orten auch einen richtigen Bierbrauerrei-Kult.

Aber ich kenne ein ziemlich gutes, noch einigermaßen aktuelles 
Pilz-//Pilslexikon:
Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen: Botanik, Ethnopharmakologie und 
Anwendung von Christian Rätsch.

von Qwertz (Gast)


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Henry G. schrieb:
> So wie du darüber redest, klingt das schon etwas nach Alki.

Nein, da kann ich dich definitiv beruhigen. Nicht jeder, der gerne mal 
ein Bier oder ein Glas Wein trinkt, ist gleich ein Alkoholiker. Ich 
finde es echt übel, wie man in diesem Forum gleich unter Generalverdacht 
gerät. Heute abend habe ich übrigens ein alkoholfreies Bier gezischt.

von Nick M. (Gast)


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Mit der dogmatischen Denkweise kommt man nicht weiter.
Kein Alkohol!
Kein Kaffee!
Täglich Sport!
Keine Schweinshaxen!
Nur Salat!

Ich seh das als Vorschläge die man mal ausprobieren kann und dann selbst 
entscheiden kann, wenn man noch kann.

Hier noch ein Video das ich auch sehr gut finde:
https://www.youtube.com/watch?v=HdOFr_A1k-U
Von dem RPP Institut gibt es noch mehr sehenswerte Videos.
Ich finde solche Vorträge sehr interessant. Sie bieten neue Denkansätze 
die dann auch zu Lösungen führen können. Wie gesagt, kein Dogma. Was 
ich hier bisher geschrieben hab, kann helfen. Was Andere geschrieben 
haben kann helfen.
Muss aber jeder für sich entscheiden und selbst rausfinden.

von Qwertz (Gast)


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Nick M. schrieb:
> Mit der dogmatischen Denkweise kommt man nicht weiter.
> Kein Alkohol!
> Kein Kaffee!
> Täglich Sport!
> Keine Schweinshaxen!
> Nur Salat!

Das ist leider ein neumodischer Trend: die Selbstoptimierung. Die ist 
allerdings irgendwann gar nicht mehr Mittel zum Zweck, sondern nur noch 
reiner Selbstzweck. Man genießt dann zwar nicht mehr das Leben, aber 
dafür wird man eventuell ein wenig älter - ganz toller Deal.

von F. F. (foldi)


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Qwertz schrieb:
> ganz toller Deal.

Da hat Dieter Nuhr mal was tolles zu gesagt. Es würde dann ja hinten 
dran länger werden, wenn man vorne nicht säufen und rauchen würde. Also 
wenn man sabbernd im Pflegeheim sitzt.

Meine Eltern hatten so Blechtafeln mit Sprüchen drauf. Einer davon ging 
so:

"Alkohol und Nikotin, rafft die halbe Menschheit hin,
doch ohne Schnaps und Rauch, stirbt die andre Hälfte auch!"

von Max (Gast)


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Ohne hier irgendwem auf den Schlips treten zu wollen: Depressionen sind 
ein ernstes Thema und zwischen Bananen essen um glücklicher zu sein und 
ernsthaften Problemen bis zum Suizid gibt es viele Graustufen. Themen, 
in denen Betroffene Hilfe suchen, sollten streng moderiert und/oder mit 
Hinweis auf psychologische Beratung geschlossen werden.
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: Leute (wer betroffen ist), 
holt euch Hilfe! Und zwar bei denen, die auch die entsprechenden 
Kompetenzen haben und ihr Leben auch selbst im Griff haben.

von F. F. (foldi)


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Weißt du wie die Hilfe aussieht?
Ich kann es dir sagen. Ein Leben lang Antidepressiva.
Das zumindest in meinem Fall so gewesen wäre und bei den meisten anderen 
auch.
Auch wenn ich keiner Religion angehöre, so bin ich doch tief gläubig. 
Auch meine (eigene) Religion ist eine andere.
Der Glaube und eine innere Stärke, wie sie wohl nur wenige Menschen 
haben, hat mir immer geholfen.
Nach dem Tod meines Sohnes, der vom Tod meines Vaters begleitet wurde, 
kam ich in eine Reha.
Um es kurz zu machen, nach einem Tag wollte ich schon gehen und bin dann 
nach einer Woche gegangen.
Mir persönlich geben diese Psychologen nichts, obwohl ich nach den 
beiden Krebserkrankungen zwei junge Psychologinen kennen lernen durfte, 
zu denen ich auch gegangen wäre.
Leider war das nur in der Reha möglich.
Aber unterm Strich muss man letztlich alleine mit allem klar kommen.
Meine Meinung.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Nick M. schrieb:
> Mit der dogmatischen Denkweise kommt man nicht weiter.
> Kein Alkohol!
> Kein Kaffee!
> Täglich Sport!
> Keine Schweinshaxen!
> Nur Salat!

Mein persönlicher Eindruck ist, dass Alkohol am schlimmsten ist. Leute, 
die jeden Tag ein bisschen Alkohol trinken, lassen erheblich nach! Das 
muss nicht mal viel sein, zwei Bier am Tag reichen.

Menschen, welche schwer krank sind, depressiv sind oder mehrere Jahre an 
Schizophrenie erkrankt sind, erholen sich und sind auch im hohen Alter 
noch fit. Trockene Alkoholiker kommen mir immer so vor, als wären sie 
geistig nicht mehr auf der Höhe.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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von trapa trollinion (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Nick M. schrieb:
>> Mit der dogmatischen Denkweise kommt man nicht weiter.
>> Kein Alkohol!
>> Kein Kaffee!
>> Täglich Sport!
>> Keine Schweinshaxen!
>> Nur Salat!
>
> Mein persönlicher Eindruck ist, dass Alkohol am schlimmsten ist. Leute,
> die jeden Tag ein bisschen Alkohol trinken, lassen erheblich nach! Das
> muss nicht mal viel sein, zwei Bier am Tag reichen.
>
> Menschen, welche schwer krank sind, depressiv sind oder mehrere Jahre an
> Schizophrenie erkrankt sind, erholen sich und sind auch im hohen Alter
> noch fit. Trockene Alkoholiker kommen mir immer so vor, als wären sie
> geistig nicht mehr auf der Höhe.

Richtig aber wenn das vom Drogenmissbrauch und anderen 
Suchterkrankungen, dann reden diese Menschen einem das Ohr ab.
Und diese Menschen bleiben auch in sozialgerechten und geschützen 
Vereinen.

Die Saufi's hängen wieder in der Kneipe und saufen aufeinmal brav 
wieder.

Drogen und dazu gehört Alkohol, sind schlecht für die geistige 
Fähigkeit.

Das beste ich in den Schulen von 1. Klasse bis weithin zum Master und 
Doktor immer wieder das Thema Drogen behandeln.
Der Staat wie der aufgebaut ist, das reicht bis zu 8. Klasse.

Alkohol ist eine anerkannte Volksdroge, der Gebolkstoff darf die Leute 
staatlich zugelassen vernichten.
Das Risiko zur Sucht ist enorm, wesentlich größer, als man wahr haben 
möchte.
Auch die Kippen sind schädlich für den ganzen Körper.

Also da sollte mehr getan werden, als die Stoff teurer machen, denn das 
hilft nur die Kassen auf Kosten der Süchtigen zu füllen. Aber keiner 
wird davon geschützt.

von Fernstudent (Gast)


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Ich hatte letztes Jahr auch psychische Probleme: Panikattacken, jeden 
Tag geweint, nachts kaum geschlafen, tagsüber dafür auf dem Sofa 
gelegen. Depressionen will ich das aber nicht nennen. Bei mir lags an 
einem Nährstoffmangel und Hormonen, die aus dem Gleichgewicht waren. Bin 
dann auf das Thema HPU gestoßen, ist ein Gendefekt. Habe meine 
Psychopharmaka durch Magnesium, aktives Vitamin B6 und Zink ersetzt. 
Zusätzlich habe ich Vitamin D-Tropfen gelöst in MCT-Öl genommen. Zudem 
wurde bei mir eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt. Burnout hängt 
zudem mit einer Nebennierenschwäche zusammen. In Therapie bin ich 
trotzdem und habs privat gezahlt, weil ich keinen Termin bekommen habe.

Mir geht es nun zum Glück wieder sehr gut. Es gibt so viele körperliche 
Gründe für psychische Probleme.. da muss man ein wenig recherchieren und 
testen.

von Qwertz (Gast)


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trapa trollinion schrieb:
> Also da sollte mehr getan werden, als die Stoff teurer machen, denn das
> hilft nur die Kassen auf Kosten der Süchtigen zu füllen. Aber keiner
> wird davon geschützt.

Wie wäre es mal mit ein wenig Selbstverantwortung im Leben als ständig 
nur nach dem Staat zu rufen, der bitte alle Bürger in jeder Situation 
schützen möge? Es ist ja nicht so, dass die möglichen Auswirkungen von 
Alkohol und Tabak gesellschaftlich nicht bekannt wären.

Ich möchte jedenfalls noch selbst entscheiden, ob ich zum Essen ein Glas 
Bier oder Wein oder Mineralwasser trinke. Der Staat soll sich da raus 
halten.

von Max (Gast)


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F. F. schrieb:
> Weißt du wie die Hilfe aussieht?
> Ich kann es dir sagen. Ein Leben lang Antidepressiva.
> Das zumindest in meinem Fall so gewesen wäre und bei den meisten anderen
> auch.

Das glaube ich dir. In meinem Fall sah die Hilfe so aus: ein 
approbierter Psychotherapeut, der zugleich als sehr guter Coach 
arbeitete und immer noch mein Berater ist. Ich bin auch der Meinung, 
dass Antidepressiva nur Symptomdokterei ist. Es gibt unter den 
Therapeuten sicherlich einige schwarze Schafe, darum schrieb ich, man 
solle sich an die wenden, die kompetent sind und einem persönlich 
helfen. Notfalls auch als Selbstzahler.

von Joachim B. (jar)


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Qwertz schrieb:
> Ich möchte jedenfalls noch selbst entscheiden, ob ich zum Essen ein Glas
> Bier oder Wein oder Mineralwasser trinke. Der Staat soll sich da raus
> halten.

wer hindert dich?

Der Staat hält sich doch aus allem raus, aufs Rauchen, aufs Trinken

Mir wäre lieber die Sektsteuer und Branntweinsteuer würde so hoch sein 
wie die Tabaksteuer, aber da mehr saufen als rauchen wirds wohl nicht 
passieren.

PS. gibt es eine Biersteuer?

: Bearbeitet durch User
von Qwertz (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Qwertz schrieb:
>> Ich möchte jedenfalls noch selbst entscheiden, ob ich zum Essen ein Glas
>> Bier oder Wein oder Mineralwasser trinke. Der Staat soll sich da raus
>> halten.
>
> wer hindert dich?

Aktuell nur die Meinung von trapa trollinion:

trapa trollinion schrieb:
> Also da sollte mehr getan werden, als die Stoff teurer machen, denn das
> hilft nur die Kassen auf Kosten der Süchtigen zu füllen. Aber keiner
> wird davon geschützt.

von Arno (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Henry G. schrieb:
>> So wie du darüber redest, klingt das schon etwas nach Alki.
>
> Nein, da kann ich dich definitiv beruhigen. Nicht jeder, der gerne mal
> ein Bier oder ein Glas Wein trinkt, ist gleich ein Alkoholiker.

Zwischen "gerne mal" und "jeden Tag nach der Arbeit" ist allerdings ein 
großer Unterschied. Wenn jemand den Unterschied nicht sieht (der "jeden 
Tag nach der Arbeit" ein Bier trinkt), ist das ein starkes Indiz für 
Alkoholismus.

MfG, Arno

von Qwertz (Gast)


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Arno schrieb:
> Zwischen "gerne mal" und "jeden Tag nach der Arbeit" ist allerdings ein
> großer Unterschied.

Die Grenze ist nun einmal fließend, so exakt lässt sich das nicht 
abgrenzen. Bei mir gibt es jedenfalls keine feste Regel, dass ich jeden 
Tag nach der Arbeit immer ein Bier mit Alkohol drin trinke, das wäre ja 
auch irgendwie sehr ritualisiert. Wenn ich Lust darauf habe, trinke ich 
eins, und wenn nicht, dann nicht. Wenn ich noch Auto fahren will, 
natürlich letzteres. Beides ist jedenfalls für mich vollkommen in 
Ordnung, ein schlechtes Gewissen lasse ich mir deswegen nicht einreden.

von Joachim B. (jar)


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Qwertz schrieb:
> ein schlechtes Gewissen lasse ich mir deswegen nicht einreden.

macht keiner, DU musst wissen ob du abhängig bist, DU musst UNS nicht 
überzeugen!

Ich weiss nur das viele Abhängige, verdrängen, verleugnen und sauer 
werden wenn man sie darauf anspricht.

Beweise nicht uns das du den Alk nicht brauchst, beweise es dir!

von Qwertz (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> macht keiner, DU musst wissen ob du abhängig bist, DU musst UNS nicht
> überzeugen!

Dann ist es ja gut. Ja, ich selbst weiß, dass ich es nicht bin.

Joachim B. schrieb:
> Beweise nicht uns das du den Alk nicht brauchst, beweise es dir!

Und wie? Genügen 10 Jahre Abstinenz oder sollte ich mir zum Beweis den 
Alkohol besser gleich bis zum Lebensende verkneifen? Oh wait... Dann ist 
es ja zu spät für Alkoholgenuss.
Wie bei der Hexenverbrennung: Wenn sie nicht verbrennt, ist sie eine 
Hexe, wenn doch, war sie unschuldig.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Qwertz schrieb:
> Wie wäre es mal mit ein wenig Selbstverantwortung im Leben als ständig
> nur nach dem Staat zu rufen, der bitte alle Bürger in jeder Situation
> schützen möge?

Da hast du theoretisch vollkommen Recht.

Als Kind habe ich gehört dass Alkohol und Nikotin schädlich sind und 
daher habe ich dieses Zeug auch nicht angefasst.

Okay, bei Zigaretten habe ich da mal durchgepustet, weil das so gebrannt 
und geraucht hat ... war ein netter Effekt.
Beim Alkohol hatte ich ein mal etwas Bier von meinem Opa abbekommen und 
meine Oma hatte mir etwas Sekt zu Silvester gegeben. Es war aber schon 
recht ekelig.

Ich schädige mich auch logischer Weise nicht selbst ...



> Es ist ja nicht so, dass die möglichen Auswirkungen von
> Alkohol und Tabak gesellschaftlich nicht bekannt wären.

Das Problem hierbei ist einfach dass ein Großteil der Leute nicht 
begreifen dass Nikotin/Alkohol schädlich sind. Sie wissen es zwar, aber 
das Verständnis dafür fehlt. Das ist wie bei einem Haustier welches 
einfach nicht intelligent genug ist solche Dinge durch Kommunikation zu 
begreifen.

Das Haustier kann nicht gerade gut mit einem Menschen kommunizieren, die 
anderen Menschen tun es, aber es kommt nicht bei ihnen an. Demzufolge 
schlussfolgere ich dass der Intellekt dieser Menschen in der Nähe meines 
Haustieres liegt.


Es ist interessant anzuschauen wie diese Leute beim Eintreten der Folgen 
ihres Handelns allmählich begreifen dass sie mit dem Rauchen/Saufen 
aufhören müssen. Es geht dann auch ruckzuck, die legen den Glimmstängel 
weg oder die Flasche und man kann deutlich erkennen dass die Information 
jetzt in Erkenntnis umgewandelt worden ist.

Ich habe leider schon etliche dieser Fälle kennen gelernt, bei denen es 
entweder lebensverlängernde Schäden gegeben hat (und die Leute jetzt 
noch etwa 35 Jahre mit den Schäden klar kommen müssen) oder wo es eben 
dann doch schon zu spät war und min. 30 Jahre von ihrer möglichen 
Lebenszeit abgezogen worden sind.


Qwertz schrieb:
> Ich möchte jedenfalls noch selbst entscheiden, ob ich zum Essen ein Glas
> Bier oder Wein oder Mineralwasser trinke. Der Staat soll sich da raus
> halten.

Das Problem bei Leuten die gerne Alkohol trinken ist halt dass sie in 
aller Regel abhängig sind.
Durch diese Abhängigkeit schädigen sie nicht nur sich selbst, sondern 
auch zum Beispiel Familienangehörige (durch ein ungünstiges Benehmen 
oder auch durch den intelligenten Umgang mit dem Geld) und anderen 
Menschen (durch Alkohol im Straßenverkehr).


Ich schätze diese Leute einfach als Drogenabhängige ein die auch nicht 
ganz so gut denken können, irgend etwas fehlt da jedenfalls.

Es ist echt nicht böse gemeint, nur fragt man sich manchmal ob man die 
durch Drogen entstehenden Probleme lösen soll (also das Resultat dann 
versuchen zu reparieren, was extrem schwer ist) oder ob man lieber 
versuchen sollte dass diese Probleme erst gar nicht eintreten.


Alkohol/Nikotin und andere Drogen braucht kein Mensch, man hat damit 
nicht mehr Spaß und das Leben wird dadurch nicht besser ... durch die 
zerplatzenden Nervenzellen im Gehirn kommt einem das vielleicht so vor, 
aber eigentlich zeugt es nicht gerade von Stärke wenn man versucht in 
einer Scheinwelt zu leben.

von Joachim B. (jar)


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Qwertz schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> Beweise nicht uns das du den Alk nicht brauchst, beweise es dir!
>
> Und wie? Genügen 10 Jahre Abstinenz

das musst du wissen, ich dene fürs Erste reicht 1 Jahr, das geht so 
schnell vorbei :) sehen wir ja gerade wieder.

Ist deine Entscheidung, mir kann es doch egal sein.

Eine Anekdote von früher, als Jugendliche trafen wir Kumpels/Freunde uns 
öfter, tranken (auch mal viel) Alk hatten Spass, manchmal einer deswegen 
nicht, aber ab und an beschlossen wir Fete ohne Alk! war nicht weniger 
lustig!

von Bürovorsteher (Gast)


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> lebensverlängernde Schäden

Hätte ich auch gerne.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Das Haustier kann nicht gerade gut mit einem Menschen kommunizieren,

Wenn du eines hättest, wüsstest du es besser.

von Qwertz (Gast)


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Mike J. schrieb:
> Das Problem bei Leuten die gerne Alkohol trinken ist halt dass sie in
> aller Regel abhängig sind.

Nein, diese Annahme ist meiner Ansicht nach falsch. Man kann auch gerne 
Alkohol trinken ohne abhängig zu sein, und ich würde behaupten, dass 
dies die Regel ist, und Abhängigkeit die Ausnahme. Ansonsten wären nach 
deiner Definition wohl mindestens 80% aller Erwachsenen Alkoholiker. 
Maßgeblich ist hierbei der Kontrollverlust, was ein typisches Anzeichen 
wäre.

von Joachim B. (jar)


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Qwertz schrieb:
> Maßgeblich ist hierbei der Kontrollverlust

den alle bei zuviel Alk haben und die die immer trinken, ein Grund 
findet sich doch immer,

mal um zu feiern
mal um abzuschalten
mal weil man traurig ist
mal weil man befördert wurde
mal weil man rausgeworfen wurde
mal zum Einschlafen
oder einfach nur zum Feierabend

ommm

von Nicht W. (nichtsowichtig)


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Alles Luxusprobleme hier. Mein Opa hat im Weltkrieg auch niemand gefragt 
ob er eine Depression hat oder sonstigen neumodischen Dünnschiss. Der 
war froh existieren zu können und hat sich auch wegen 10h 
Arbeit/Schlafmangel/psychische Dinge nicht beschwert.

von Qwertz (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> ommm

Vielleicht im Leben nicht immer alles so *bier*ernst sehen.

Zwischen Leber und Milz passt noch ein Pils.

von Joachim B. (jar)


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Qwertz schrieb:
> Vielleicht im Leben nicht immer alles so *bier*ernst sehen.

ich 100% nicht, bierernst schon gar nicht, in meiner family wurde soviel 
Bier  vernichtet z.T. 10L/h das für mich nie was über blieb, nun mag ich 
das Zeugs auch nicht mehr.

von Robert B. (rbu)


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Nicht W. schrieb:
> Alles Luxusprobleme hier. Mein Opa hat im Weltkrieg auch niemand gefragt
> ob er eine Depression hat oder sonstigen neumodischen Dünnschiss. Der
> war froh existieren zu können und hat sich auch wegen 10h
> Arbeit/Schlafmangel/psychische Dinge nicht beschwert.

Dass Depression als Krankheit im Krieg keine Sau interessiert hat, macht 
sie nicht gleich zu den allen anderen Krankheiten, die damals zumindest 
ignoriert worden sind. Im Rom hatte man Sklaven. Deren Teilnahme an 
Schlachten wurde nicht als Mangel bei dem Verkauf angesehen. Es war 
damals OK und GUT so, mal gegen die Mitmenschen direkt mit Schwert voll 
im Blut zu kämpfen. Die Mitmenschen haben es halt als positiv gewertet 
und auch noch gelobt dafür. Ein Kampf gegen einen Tiger, war aber ein 
"versteckter" Sachmangel, den der Verkäufer dem Käufer unbedingt 
mitteilen musste.
Warum denn?

Hatte der Sklave wahrscheinlich ein psychisches Problem haben können?
Deswegen haben die Römer schon damals gemerkt, dass Spuren nicht nur auf 
der Haut bleiben. In Krieg sind sie wunderbar gezogen, gegen einen Löwen 
haben sie plötzlich psychische Schwäche zeigen müssen... Das persönliche 
Pech eines Sklaven (gegen den Löwen) hat keine Sau interessiert, wovon 
er psychisch einzugehen drohte.

Was hat denn ein Kriegsvergleich mit unserer aktuellen Gegenwart und den 
Luxusproblemen zu tun? Gar nichts. Beim Luxusabbau schmeiß dein 
Smartphone und alles aus Plastik raus. Versuch dann ein Ersatz dafür zu 
finden? Klar, damals war alles besser.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Qwertz schrieb:
> Ansonsten wären nach
> deiner Definition wohl mindestens 80% aller Erwachsenen Alkoholiker.
> Maßgeblich ist hierbei der Kontrollverlust , was ein typisches Anzeichen
> wäre.

Also ein Pegeltrinker verliert nicht die Kontrolle, trotzdem ist er ein 
Alkoholiker.

Wie bei meinem Opa, der hat auch einen ganz geringen Pegel halten 
müssen, war aber immer klar im Kopf. Ich habe nie erlebt dass er auch 
nur die geringsten Ausfallerscheinungen hatte. Also keine 
Koordinationsprobleme, keine Sprachstörungen oder so etwas.

Er hatte damit natürlich zu kämpfen, aber er hat es wenigstens soweit 
durchgehalten dass er nie zu viel getrunken hat. Das ist nicht einfach 
wenn man Bier/Schnaps mag und man vielleicht sogar gerade bei einer 
Feier ist.

Für diese Willensstärke hatte er meine vollkommene Anerkennung.


Nicht W. schrieb:
> Alles Luxusprobleme hier. Mein Opa hat im Weltkrieg auch niemand gefragt
> ob er eine Depression hat oder sonstigen neumodischen Dünnschiss.

Es ist wichtig diese Dinge zu klären, diese Dinge zu verarbeiten und die 
Belastung für sich zu reduzieren.

Ich habe aber auch manchmal das Gefühl dass es sich manche Jugendlichen 
zu leicht machen. Sie haben zu Hause eigentlich keine Probleme und 
definieren dann das Leben zu schwer und ihre Probleme damit zu groß, so 
dass es eigentlich nur eine Rechtfertigung ist rumzuhängen und 
abzugammeln.

Wenn sie wirklich Probleme hätten würde ich ja nichts sagen, aber 
teilweise sieht das so aus als ob hier eher eine alternative 
Lebenseinstellung gewählt worden ist.

Wenn man überwiegend solche Jugendlichen sieht und dann auf einen trifft 
der mit echten Problemen zu kämpfen hat, dann ordnet man denjenigen 
wahrscheinlich auch bei den Wohlstands-Alternativer-Lebensstil-Kindern 
mit ein.

: Bearbeitet durch User
von Robert B. (rbu)


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> Ich habe aber auch manchmal das Gefühl dass es sich manche Jugendlichen
> zu leicht machen. Sie haben zu Hause eigentlich keine Probleme und
> definieren dann das Leben zu schwer und ihre Probleme damit zu groß, so
> dass es eigentlich nur eine Rechtfertigung ist rumzuhängen und
> abzugammeln.
Über Depressionen und über die moderne Jugend (die kommende 
Smartphon-Generation) gibt es bei Manfred Spitzer was. Über 
Antidepressiva, Sport und über Smartphone-Multimedia-Rückschritt... Wer 
so was noch nicht gesehen hat, wird sich sicherlich Paar Mal wundern. 
Wenn einer früh auf eine moderne Art und Weise rumhängt, dann sei es 
weniger gut und das lebenslange Gammeln anfängt.
https://www.youtube.com/watch?v=viMznhRpPpM

von B.S.C. (Gast)


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Robert B. schrieb:

> Youtube-Video "Sport und Gehirn - was weiß die Neurowissenschaft?"

Wow, heftig.
Man sollte diese angebliche keine-Probleme doch ernstnehmen.

von rbx (Gast)


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Robert B. schrieb:
> gibt es bei Manfred Spitzer was

Von Manfred Spitzer gab es früher recht spannende Artikel in 
Tageszeitungen.
Von der Wissenschaftlichkeit her finde ich auch gut, was er macht, weil 
er irgendwo auch ein Talent bzw. gutes Händchen für wichtige Themen zum 
Herauspicken hat.
(Fand ich auch (mal wieder gut:)
https://www.youtube.com/watch?v=MRrPbNLhEuQ

von Hugo H. (hugohurtig1)


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rbx schrieb:
> Youtube-Video "Von der digitalen Demenz zur Smartphone-Pandemie (Manfred
> Spitzer)"

Scharf :-)

von klausi (Gast)


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Nicht W. schrieb:
> Alles Luxusprobleme hier. Mein Opa hat im Weltkrieg auch niemand
> gefragt ob er eine Depression hat oder sonstigen neumodischen
> Dünnschiss. Der war froh existieren zu können und hat sich auch wegen
> 10h Arbeit/Schlafmangel/psychische Dinge nicht beschwert.

Sagen wir mal so, damals gab es gar keine Zeit, depressiv zu werden 
oder sowas wie eine Depression (oder manchmal neumodisch"Burnout" 
genannt) zu haben,  man konnte daran gar keinen Gedanken verschwenden, 
da man seine Zeit zum Überleben nutzen musste.

Anderer interessanter Artikel: 
https://m.spiegel.de/karriere/volkskrankheit-burnout-ist-eine-ausweichdiagnose-a-799348.html

von Wende 2.0 (Gast)


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klausi schrieb:
> Sagen wir mal so, damals gab es gar keine Zeit, depressiv zu werden
> oder sowas wie eine Depression (oder manchmal neumodisch"Burnout"
> genannt) zu haben,  man konnte daran gar keinen Gedanken verschwenden,
> da man seine Zeit zum Überleben nutzen musste.

Richtig, das sind Luxusprobleme. Setz mal einen Depressiven mitten in 
ein Buschfeuer und du wirst sehen wie schnell der plötzlich laufen kann

von Nick M. (Gast)


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Auch mein Dank für den Link zu Prof. Spitzer!
Ich hatte seinen Vortrag "Digitale Demenz" vorher schon gesehen und war 
wirklich verblüfft. Schaut euch den auch noch an, auch wenn er in die 
gleiche Richtung geht.

So,jetzt muss ich mich nicht mehr entschuldigen dafür, dass ich kein 
handy hab. Und zwar bewusst. Und wer da drüber lacht, hat das Video 
nicht gesehen.

von Henry G. (gtem-zelle)


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Nicht W. schrieb:
> Alles Luxusprobleme hier. Mein Opa hat im Weltkrieg auch niemand gefragt
> ob er eine Depression hat oder sonstigen neumodischen Dünnschiss. Der
> war froh existieren zu können und hat sich auch wegen 10h
> Arbeit/Schlafmangel/psychische Dinge nicht beschwert.

Bei so einem Leben hätte er sich auch gleich erschießen können. Aber gut 
ist es schon, dass es devote selbst5aufopfernde Arbeitssklaven gibt.

von Hugo H. (hugohurtig1)


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Nick M. schrieb:
> So,jetzt muss ich mich nicht mehr entschuldigen dafür, dass ich kein
> handy hab. Und zwar bewusst.

Er hat auch eins - nicht gesehen? Er lässt sich von dem nur nicht sein 
Leben diktieren. Ich habe seit 1/2 Jahr sogar "Whatsapp" - da schaue ich 
aber nur drauf, wenn ich mal Zeit und Lust dazu habe.

Mehrere Kolleg(inn)en von mir haben die beschriebene 
"Schreibtischkrankheit" - wenn das Ding etwas von sich gibt (oder auch 
wenn gar nichts kommt) gilt dem die volle Aufmerksamkeit. Macht sich das 
Teil irgendwie bemerkbar wird sofort jedes Gespräch etc. unterbrochen.

Das ist nicht nur unhöflich - das ist "bescheuert".

"Burn out" - dazu sage ich lieber mal nichts. Das würde nur negativ 
ausgehen.

Depressionen haben immer eine Ursache - die gilt es aktiv zu bekämpfen. 
Das geht nicht ohne Unterstützung - durch z. B. eine Fachklinik UND den 
familiären Hintergrund. Unsere Tochter litt darunter - hat sich aber 
wieder (nach mittlerweile 4 Jahren) gefangen und findet langsam zurück 
in ein "normales" Leben. Das ist kein Spaß - für alle Beteiligten.

von rbx (Gast)


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Hugo H. schrieb:
> Scharf :-)

Ja, der Bonelli setzt noch einen drauf, der will Gehorsam..

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Nicht W., klausi, Wende und Nick.

Nicht W. schrieb:

> Alles Luxusprobleme hier. Mein Opa hat im Weltkrieg auch niemand
> gefragt ob er eine Depression hat oder sonstigen neumodischen
> Dünnschiss. Der war froh existieren zu können und hat sich auch wegen
> 10h Arbeit/Schlafmangel/psychische Dinge nicht beschwert.

Auch wenn sich niemand darum groß gekümmert hat, existierte das Problem 
schon. Ich habe Weltkriegsteilnehmer aus dem ersten und zweiten 
Weltkrieg in  der Familie und in meinem Umfeld gehabt. Ich habe diese 
persönlich gesehen beobachtet und ihren Erzählungen zugehört.
Als ein Beispiel im Anhang: "SchrottAugust_August2011.pdf"

Und viele davon waren wirklich psychische Wracks. Mein Vater hat mir aus 
dem zweiten Weltkrieg, an dem er teilnahm, von Selbstmorden erzählt, die 
aber dann aus "Führungsgründen", und um Witwen und Waisen Leid zu 
ersparen und die Pension zu erhalten als Unfall oder "Heldentot" in den 
Akten auftauchten. Es ist also nicht alles Gold was glänzt.

Und es gab natürlich Alkohol und Drogen. In vielen Armeen ist es wohl 
Tradition, vor Schlachten einen Schnaps zu spendieren, und nach der 
Schlacht ganz viel. Mein Vater war im Krieg auf dem Balkan. In 
Yugoslavien, Griechenland, Mazedonien, Montenegro. Dort gab es 
allerdings mehr Wein als Schnaps.

Ein Bekannter, der sich in Russland das eiserne Kreuz zugezogen hat als 
er einen feindlichen Unterstand mit über einem Dutzend Besatzung 
sprengte, hat von seinem Kompaniechef eine Flasche Schnaps bekommen und 
den Rat, sich zu besaufen. Er hatte 70 Jahre später immer noch 
regelmäßig Albträume und in bestimmten Situationen Schweissausbrüche und 
Zittern.

Sei misstrauisch gegenüber "Helden". Vielen wurde die Heldentat nur 
möglich, weil sie Psychos waren, und sehr viele vom Rest wurden durch 
die Heldentat zu Psychos.

Natürlich gab es auch andere Drogen. Pevitin hat ja mittlerweile als 
"Crystal Meth" eine traurige Berühmtheit erlangt, und wurde viel unter 
den Soldaten verteilt.

Zu Pevitin: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Methamphetamin#Verwendung_im_Zweiten_Weltkrieg

Ich hatte aber noch auf dem Gymnasium einen Lehrer, der immer ein 
Päckchen in der Jackentasche hatte.

Koks war aber auch verbreitet, besonders unter Offizieren.


klausi schrieb:

> Sagen wir mal so, damals gab es gar keine Zeit, depressiv zu werden
> oder sowas wie eine Depression (oder manchmal neumodisch"Burnout"
> genannt) zu haben,  man konnte daran gar keinen Gedanken verschwenden,
> da man seine Zeit zum Überleben nutzen musste.

Depressionen haben "Nebenwirkungen". Du bist Unkonzentrierter und darum 
anfälliger für fatale Unfälle. Viele der Unfälle mögen auch mehr oder 
weniger spontane Entschlüsse zum Selbstmord sein. Es gibt in Deutschland 
wesentlich mehr offizielle Selbstmorde als tödliche Unfälle im 
Strassenverkehr, und dazu wird die Dunkelziffer von Unfällen, die in 
Wirklichkeit Selbstmorde sind, als hoch eingeschätzt.

Ich habe irgendwann mal an einem Lehrgang zum 
Arbeitssicherheitsbeauftragten teilgenommen. Dort wurde uns dann 
inofizell geraten, bei einigen Typen von tödlichem Unfall, z.B. Sturz 
aus großer Höhe, die Taschen des Verunfallten schnell auf 
Abschiedsbriefe zu filzen und diese diskret zu vernichten, damit die 
Hinterbliebenen die Lebensversicherung ausgezahlt bekommen.

Psychosomatik ist eine weitere Nummer. Mit Depressionen wirst anfälliger 
für Infektionskrankheiten. Auch etwas, was vor der Verbreitung von 
Penicilin wesentlich häufiger tödlich endete als jetzt. Und in Zukunft 
auch wieder wesentlich häufiger tödlich enden wird, wegen resistent 
gewordener Stämme.

> Anderer interessanter Artikel:
> 
https://m.spiegel.de/karriere/volkskrankheit-burnout-ist-eine-ausweichdiagnose-a-799348.html

Das kann ich aus meinem eigenen Erleben durchaus bestätigen. Allerdings 
muss das relativiert werden, weil der Artikel zu kurz ist, um ins Detail 
zu gehen.

Aktivität ist durchaus hilfreich. Allerdings bedeutet "Aktivität" nicht 
unbedingt berufliche Arbeit. Der beschriebene Schlafentzug macht mit 
Sicherheit NICHT beruflich Leistungsfähiger, sondern im Gegenteil eher 
untragbar, weil mit Übermüdetem Kopf mache ich die schrägsten Fehler.
Und wenn Du einen Chef hast, der mindestens einmal täglich eine Klaus 
Kinski nummer vorführt, ist das auch kontraproduktiv.

Ausserdem werden Antidepressiva und solche Methoden wie Schlafmangel nur 
eingesetzt, um den Patienten soweit aus der Depression zu holen, das er 
für eine Psychotherapie überhaupt wieder erreichbar ist.
Die Wirkung von Antidepressiva wird übrigens auch von Ärzten weit 
überschätzt. Eine Dauermedikation ist eigentlich nur in wenigen Fällen 
sinnvoll. Es bleiben genug Härtefälle über, wo ein hirnorganischer 
Schaden vorliegt und das Zeug überhaupt keinen Einfluss hat.

Schlafentzug wirkt übrigens auch nur relativ kurz. Die nächste 
depressive Phase kommt dann schneller und geht tiefer runter.

Zitat Hegerl aus dem Artikel: "So einfach kann man oft nicht von 
Symptomen auf die Ursachen schließen. Bei vielen Menschen sind die 
Auslöser Kränkungen, Verlusterlebnisse oder ganz allgemein Veränderungen 
im Lebensgefüge."

Das ist erst einmal nicht falsch. Aber das Gefühl, unzureichend im Job 
zu sein, ist eine Dauerkränkung. Und wenn man ständig seinem Job 
hinterherumzieht, ist das eine ständige "Veränderungen im Lebensgefüge."

Zitat Hegerl aus dem Artikel: "Und auch, wenn es paradox klingt: 
Manchmal führen sogar positive Ereignisse zu einer Depression, zum 
Beispiel ein Umzug, eine Beförderung oder eine bestandene Prüfung."

Das kenne ich auch. Ich bin z.B. nach bestandener Diplomprüfung 
zusammengebrochen. Solche Erfahrungen machen, das ich z.B. sehr 
misstrauisch gegenüber meinen Erfolgen geworden bin.

Zitat Hegerl aus dem Artikel: "Bei vielen Menschen mit Depressionen ist 
auch gar kein Auslöser identifizierbar. Bei der Mehrzahl der Betroffenen 
ist schlicht nicht gerechtfertigt, was der Begriff Burnout postuliert: 
nämlich dass Überforderung und Verausgabung in der Arbeit die Ursache 
wären."

Das ist teilweise ein Henne-Ei Problem. Eine Depression (unabhängig vom 
Auslöser) macht Dich weniger Leistungsfähig und darum Burnoutanfällig.
Ein Burnout wegen Überforderung wiederum führt zu Kränkungen und 
Anpassungsstörungen, die in einer Depression enden.
Zu Therapiezwecken ist es sinnvoll, dass so weit überhaupt möglich 
aufzuschlüsseln.

Zitat Hegerl aus dem Artikel: " Depressionen haben nicht zugenommen, 
aber sie werden heute früher erkannt und besser behandelt. Und das 
sollten wir nicht aufs Spiel setzen, indem wir sie wieder hinter einer 
neuen Ausweichdiagnose wie Burnout verstecken."

Das ist richtig. Allerdings kann man heutzutage mit einer Depression 
weniger berufstätig sein, als z.B. in den 50ern, 70ern, als es noch 
genug Berufe gab, die man auch noch besoffen halbwegs zufriedenstellend 
erledigen konnte.

Wende 2.0 schrieb:

> Richtig, das sind Luxusprobleme. Setz mal einen Depressiven mitten in
> ein Buschfeuer und du wirst sehen wie schnell der plötzlich laufen kann

Nein. Das kannst Du nicht vergleichen. Das freigesetzte Dopamin in einer 
Gefahrensituation kann für eine gewisse Zeit die Depression 
unterdrücken.
Aber nur relativ kurz. Was das Dopamin weiter alles mit dir macht ist 
relativ unklar. Aber es könnte Deine Urteilskraft trüben. Tut es 
zumindest bei mir. Immerhin gibt es die Dopamin-Hypothese, welche 
besagt, das Dopamin etwas mit Schizophrenie in Zusammenhang steht.

Das Druck Depressionen verhindert ist so verallgemeinert falsch, dazu 
gibt es genug Gegenbeispiele. Ein prominentes Beispiel speziell für Dich 
wäre Kapitänleutnant Peter Zschech von U505, der wärend eines 
feindlichen Angriffs Selbstmord beging.

Deine verallgemeinernde Einstellung ist einfach nur arrogant und 
narzistisch.

Nick M. schrieb:

> So,jetzt muss ich mich nicht mehr entschuldigen dafür, dass ich *kein*
> handy hab. Und zwar bewusst. Und wer da drüber lacht, hat das Video
> nicht gesehen.

Das Riesenproblem dabei ist, dass es immer mehr Fälle gibt (auch 
beruflich), wo man ohne Smartphone nicht mehr weiterkommt. Beispiel sind 
die berufliche Kommunikation per App oder Bahn/Bustickets per App, die 
direkt am Schalter wesentlich teuerer sind.
Es wird immer schwerer, klassische Papier Stadtpläne zu bekommen. 
Alternative sind das Smartphone mit GPS und Internetzugriff auf 
Geoinformationssysteme.

Das Du Dich dafür nicht entschuldigen musst hilft Dir überhaupt nichts, 
weil die meisten Leute das nicht verstehen können und Dich trozdem 
auslachen. Ich hab keins, weil ich die "Wisch und Weg" Bedienung der 
Touchscreens ätzend finde. Mit tauben Fingern fehlt weitestgehend die 
taktile Rückmeldung, ob ich den Screen berühre oder nicht, und es 
passieren die merkwürdigsten Sachen. Ich habe also einen echten direkten 
Grund, aber der ist z.B. ausreichend, um bei einigen Banken dann kein 
Konto für online Banking zu bekommen. Solange es man sich erlauben kann, 
sich von seinem Wohnort nicht soweit zu entfernen, dass man die Bank 
immer problemlos erreichen kann, mag das ja noch ok sein.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

: Bearbeitet durch User
von Mike J. (linuxmint_user)


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Bernd W. schrieb:
> weil mit Übermüdetem Kopf mache ich die schrägsten Fehler.
Das geht nicht nur dir so.

Ich hatte schon den Fall dass ich auf der Arbeit bis 20 oder 21 Uhr saß. 
Wenn man dann aber etwas macht was Konzentration erfordert, dann macht 
man eben dann oft etwas falsch.
ZU Hause hatte ich auch schon den Fall dass ich gerade am Abend noch 
schnell etwas hinbekommen wollte und durch den produzierten Schaden mehr 
Zeit verloren hatte als ich durch dieses "durcharbeiten" hätte gewinnen 
können.

Ist ja auch Blödsinn wenn man sich dann den Wach/Schlaf-Zyklus ruiniert 
hat.


Bernd W. schrieb:
> um bei einigen Banken dann kein Konto für online Banking zu bekommen.

Mit dem Handy will ich auch kein Online-Banking machen.
Durch die ganzen Apps und dadurch dass die upgdatete App plötzlich einen 
Virus enthalten kann ist dieses System wirklich extrem unsicher.

Ich nutze dafür einen separaten Laptop und einen "ReinerSCT CyberJack" 
Kartenleser mit integrierter Tastatur, macht das Banking sicher und 
komfortabel.

Ich habe von der Sparkasse so eine zusätzliche Karte bekommen, welche 
nur für das Onlinebanking und die Nutzung in so einem Lesegerät 
vorgesehen ist.
Als Programm nutze ich Hibiscus (mit Jameica), das ist frei und 
kostenlos nutzbar.
(https://www.willuhn.de/products/hibiscus/)

Es gibt hier eine Liste der unterstützten HBCI-Kartenleser:
https://www.willuhn.de/wiki/doku.php?id=support:list:kartenleser
Die "Cyberjack"-Kartenleser sind gut.

Die Originalsoftware der Sparkasse fand ich regelrecht grottig.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Mike.

Mike J. schrieb:

> Ist ja auch Blödsinn wenn man sich dann den Wach/Schlaf-Zyklus ruiniert
> hat.

Es gehört mit zu den Symptomen einer Depression, eine schlecht 
funktionierende "innere Uhr" zu haben.

D.h. Ich könnte ausgeruht um 06:00 aufwachen, bin um 09:00 aber extrem 
müde. schlafe bis 11:00 Uhr und wache unausgeschlafen aus, bin aber bis 
01:00 wach, schlafe bis 07:00 Uhr, bin wieder bis 20:00 Wach und schlafe 
bis 09:00 Uhr. Bn bis 16:00 Uhr wach, schlafe bis 18:00 Uhr, stehe 
wieder auf und gehe um 22:00 zu Bett, um 06:00 wieder aufzustehen, bis 
12:00 wach und schlafe bis 20:00 Uhr.....

So eine Unregelmäßigkeit passt in keine gesellschaftliche Norm, 
geschweige noch so gleitende Arbeitszeit. Darum muss ich halt 
irgendeinen Rythmus einzuhalten versuchen, aber das Ergebnis ist eher 
mau. Ich sehe zu, das ich um 21-23 Uht im Bett verschwinde um um 05:30 
aufzustehen. Manchmal kann ich super durchschlafen, aber oft wache ich 
nach 2-4 Stunden auf und kann nicht mehr schlafen. Manchmal stehe ich 
dann für eine Stunde wieder auf und mache etwas, und kann dann 
anschliessend wieder schlafen, manchmal klappt das mit dem anschliessend 
wieder schlafen können aber auch nicht.....
Endsprechend unterschiedlich ist das Ergebnis am Morgen.




> Mit dem Handy will ich auch kein Online-Banking machen.

Nein, Online-Banking mit dem Smartphone machen will ich auch nicht, das 
mache ich mit dem PC. Und dafür benötige ich eine Möglichkeit zur "Zwei 
Faktor Authentifizierung". Die Bank bietet zwei Alternativen zur "Zwei 
Faktor Authentifizierung" an : Eine App für das Smartphone und einen 
TAN-Generator. Ich habe mich für einen TAN-Generator entschieden, aber 
diese Möglichkeit soll in zwei Jahren auslaufen. Viel Banken bieten die 
TAN-Generator Möglichkeit wegen Kosten und veraltet schon nicht mehr an.

> Durch die ganzen Apps und dadurch dass die upgdatete App plötzlich einen
> Virus enthalten kann ist dieses System wirklich extrem unsicher.

Sehe ich auch so.

> Die Originalsoftware der Sparkasse fand ich regelrecht grottig.

Bänker sind mit ihrem System zu sehr verwachsen, als das sie sich in 
08/15 Kunden und seine Bedürfnisse noch hineindenken können.

Aber das gilt auch anderswo: Wegseiten sollten geradlinig und 
schnörkellos nach aussen sein. Aber dann wären sie ja alle sehr ähnlich. 
Und dann kommt ein Werbefritze, der herausfindet, man müsste was ganz 
tolles neues haben, um sich von der Konkurrenz ab zu setzten. Und schon 
geht der Ärger los und alles wird auf den kopf gestellt.....


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

: Bearbeitet durch User
von Nick M. (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Darum muss ich halt
> irgendeinen Rythmus einzuhalten versuchen, aber das Ergebnis ist eher
> mau. Ich sehe zu, das ich um 21-23 Uht im Bett verschwinde um um 05:30
> aufzustehen.

Ich hatte das schon weiter oben mal geschrieben. Such mal nach 
"Schlafhygiene" (YT). Ich bin da seit einem Jahr (oder sind es eher 
schon 2) eisern. Es wird nicht mehr aufgestanden. Es wird kein Licht 
mehr angemacht, ich bleib im Bett. Kann durchaus sein, dass ich mir 
irgendwas überlege. Möglichst was kompliziertes. Und wenn negative 
Gedanken kommen die dann "wegdrücken" (Kann ich jetzt sowieso nicht 
lösen. In 2 Tagen weiß ich mehr. ...) Das geht! Das kann man trainieren. 
Dauert paar Monate, evtl. 1/2 Jahr. Aber es geht. Hat nichts mit 
verdrängen zu tun, sondern die Dinge auf einen besseren Zeitpunkt 
verlagern.

von Nick M. (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> as Riesenproblem dabei ist, dass es immer mehr Fälle gibt (auch
> beruflich), wo man ohne Smartphone nicht mehr weiterkommt. Beispiel sind
> die berufliche Kommunikation per App oder Bahn/Bustickets per App, die
> direkt am Schalter wesentlich teuerer sind.

Ja, das ist natürlich z.T. richtig. Endet aber tw. auch in einer 
Kosten/Nutzen-Analyse. Ich geb kein Geld fürs Hany aus, ich mach mich 
von dem Wischkasterl nicht abhängig. Und das ist mir einiges Wert.
Selbst wenn das Handy in der Arbeit in der Tasche steckt, geht die 
Leistung um 30% runter. Ich will das nicht, dass der Depp mich zu seinem 
Sklaven macht. Ich bin der Herr, nicht er.
Dass da viele anderer Meinung sind, ist mir klar. Und dass ich dafür 
belächelt werde, ist mir auch klar. Nur ich lächle, wenn die 
Ferngesteuerten blind über die Straße gehen, wie die Freisprech-Zombies 
im Auto sitzen und ihr Rundherum nicht mehr wahrnehmen. Sich über die 
dümmsten Nachrichten über Watsapp mitteilen müssen.
Ich sag oft genug einigen Leuten, dass sie ihre belanglosen Witze per 
eMail bleiben lassen sollen.
Man kann mir gerne einen Witz bei direkten Kontakt erzählen. Aber den 
oberflächlichen Dreck per Software kann er behalten.

von Nicht W. (nichtsowichtig)


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Sehr gute Beiträge!

von Mike J. (linuxmint_user)


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Was das Handy (Schlauphone) anbelangt hatte ich auch ganz zum Anfang das 
Problem dass ich zu einem Zeitpunkt dachte dass ich Dinge höre (den Ton 
von den Nachrichten) die gar nicht da sind.

Ich hatte dann aber gemerkt dass WhatsApp teilweise piept auch wenn gar 
keine Nachricht da ist, das hatte/hat etwas mit dem internen, 
fehleranfälligen, verbugtem System zu tun.

Es ist auch ätzend wenn die Leute erwarten dass man sofort antwortet, es 
sind doch Text-Nachrichten, wenn sie etwas dringendes wollen, dann 
können sie doch anrufen, entweder über Festnetz, Handynetz oder diesem 
WhatsApp-internen Telefon.

Inzwischen habe ich es so geregelt dass die Töne von WhatsApp 
abgeschaltet sind und ich nur noch diese blinkende LED sehe wenn eine 
neue Nachricht eingetroffen ist.
Da das Telefon oft an der Wand, neben dem Monitor steht, sehe ich das 
auch recht zeitnahe.
Die Nachrichten sind aber eigentlich doch dazu da dass man jemanden 
schreiben kann ohne dass der andere da sein muss.

Ich habe das Telefon aber auch nicht in der Hosentasche, sondern 
entweder ist es hinten im Rucksack oder es steht/liegt irgend wo in 
meiner Nähe rum.
Manchmal nehme ich es auch absichtlich nicht mit (bei der Montage von 
irgend etwas), weil es dabei vielleicht eher stört oder kaputt gehen 
kann.

von Wende 2.0 (Gast)


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Wir gaffen das würde Frau M. sagen.

von Werner S. (wernertrp)


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Ich gebe folgenden Tip.

Halte durch, es kommen noch schlechtere und schlimmere Zeiten.

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