Forum: PC Hard- und Software Gute Wlan-Empfänger, nur Chipsatz wichtig oder auch namhafte Hersteller, Antenne, PCIe?


von Stefan S. (stefan-fan)


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Hallo,

ich brauche einen sehr guten Wlan-Empfänger (USB) um trotz vielen 
Störsignalen (andere Wlan-Netze) durch mehrere Wände hindurch so 
zuverlässig und flüssig wie möglich empfangen zu können. Am Router kann 
ich nichts ändern.

Es gibt teure Geräte nahmhafter Hersteller und günstige Alternativen, 
die jeweils die gleichen Chipsätze verbaut haben. Ein Beispiel mit 
jeweils Realtek RTL8812AU:

für ~50€ den ALFA AWUS036ACH:
https://www.ebay.de/itm/ALFA-Networks-AWUS036ACH-802-11ac-Ultra-Range-WLAN-USB-Adapter-1200-MBit/322387070754?epid=2256067359&hash=item4b0fc44f22:g:yv8AAOSwSxlc0YcD

für ~15€ den CSL Wireless AC1200
https://www.ebay.de/itm/CSL-USB-3-0-300Mbit-WLAN-Adapter-mit-2-Hochleistungs-Antennen-2-4GHz-5GHz/153447893472?hash=item23ba3509e0:g:pwEAAOSwhy9crzW1

Da stellt sich natürlich die Frage, ist der Empfang bei gleichem 
Chipsatz am Ende tatsächlich besser wenn Empfänger qualitativer gebaut 
sind und sind die teuren das überhaupt?

Welchen Chipsatz und Hersteller würdet ihr empfehlen?

Was ist mit Antennen? Da ich am Router nichts ändern kann, lohnt es sich 
dann überhaupt, in eine extra Antenne zu investieren? Wenn ja, was wären 
da eure Empfehlungen bei dem beschriebenen Szenario (indoor, viele Wände 
und viele andere Netze)? Habt ihr Erfahrungen mit Richtantennen?

Zumindest optisch machen PCIe-Karten mit passiver (oder sogar aktiver) 
Kühlung vergleichsweise ganz schön was her, wie zum Beispiel die ASUS 
AC88 (siehe Anhang). Da es anscheinend keine USB-Wlan-Adapter gibt, die 
so toll sein müssen, dass sie gekühlt werden müssen, könnte man den 
Eindruck haben, dass es bessere Wlan-Karten als -USB-Adapter gibt. 
Täuscht das? Es geht mir nur um die Emppfangsqualität, nicht maximale 
Geschwindigkeit.

Habt ihr vielleicht sonst irgendwelche Tipps oder Erfahrungen, was das 
Thema angeht?


Danke!!

: Bearbeitet durch User
von diepoetteringdie (Gast)


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> Realtek

ist nicht unbedingt fuer gute WLAN-Chipsaetze bekannt.
Eher fuer durschnittliche Billig-Massenproduktion.

Da solltest du weitersuchen!

von Christian R. (supachris)


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Laut meiner Erfahrung laufen die Intel Chips am besten. Aber das ist 
subjektiv.
Und natürlich spielen auch das ganze Platinendesign und die Antennen 
eine wichtige Rolle bei 2...5GHz.

von oszi40 (Gast)


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Stefan S. schrieb:
> ich brauche einen sehr guten Wlan-Empfänger (USB)

Dein Bild ist nicht USB und Deine Blechkiste kann den direkten Weg auch 
noch abschirmen, was sehr ungünstig wäre. Der wichtigste Punkt für einen 
guten Empfang ist ein gescheiter Standort! Nimm einen USB-Stick mit 
etwas Kabel und suche Dir einen günstigeren Platz.

von F. F. (foldi)


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Repeater, dann funktioniert auch jedes billige Teil.

von Frank K. (fchk)


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Bei Funk sind die Antennen, Antennenkabel, Stecker und die Position der 
Antennen sehr wichtig. Auch die Lage von Metall (PC-Gehäuse!) ist 
wichtig.

Die optimalen Ergebnisse erzielst Du mit einem WLAN Access Point (AP), 
der per Ethernet angeschlossen wird, den Client Mode beherrscht und 
externe Antennen hat. Mit Ethernet hast Du keine Längenrestriktion und 
bist frei in der Positionierung des AP, und Du brauchst auf dem PC keine 
spezielle Software oder Treiber.

Wenn der Router, den Du anzapfen willst, auch im 5GHz-Band (802.11n/ac) 
funkt, nimm Hardware, die diesen Frequenzbereich kann. Im 5GHz-Band 
steht mehr Spektrum zur Verfügung, und es sind weniger Teilnehmer 
unterwegs. Nachteilig ist die höhere Dämpfung, aber das ist 
auszuprobieren.

Wenn der Router nur im 2.4GHz-Band funkt, kannst Du Dir das natürlich 
sparen.

In diesem Fall wäre das hier eine nicht allzu teure Wahl.

https://www.reichelt.de/wlan-access-point-2-4-ghz-450-mbit-s-tplink-tlwa901nd-p118899.html?

fchk

von F. F. (foldi)


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Stefan S. schrieb:
> Was ist mit Antennen? Da ich am Router nichts ändern kann, lohnt es sich
> dann überhaupt, in eine extra Antenne zu investieren? Wenn ja, was wären
> da eure Empfehlungen bei dem beschriebenen Szenario (indoor, viele Wände
> und viele andere Netze)? Habt ihr Erfahrungen mit Richtantennen?

Kommt auch drauf an wie viel Eisen dazwischen ist. Wenn die Bedingungen 
schlecht sind, ist ein Repeater immer die bessere Wahl.

von (prx) A. K. (prx)


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diepoetteringdie schrieb:
> ist nicht unbedingt fuer gute WLAN-Chipsaetze bekannt.
> Eher fuer durschnittliche Billig-Massenproduktion.

Realtek geniesst zudem den mindestens früher wohlverdienten Ruf, 
Hardware/Firmware durch Software im Treiber des Hosts zu ersetzen. Was 
sich in Form von Last bemerkbar macht(e).

von Stefan S. (stefan-fan)


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diepoetteringdie schrieb:
>> Realtek
>
> ist nicht unbedingt fuer gute WLAN-Chipsaetze bekannt.
> Eher fuer durschnittliche Billig-Massenproduktion.
>
> Da solltest du weitersuchen!

Leider ist es sehr sehr schwer, Vergleiche zu finden, welche Chipsätze 
oder deren Hersteller bessere Empfangsqualität bieten als andere. Ich 
dachte, dass Realtek nicht ganz so schlecht sei. Es gibt kaum Tests, ich 
habe schon sehr viel gesucht. Deswegen frage ich euch...



Christian R. schrieb:
> Laut meiner Erfahrung laufen die Intel Chips am besten. Aber das ist
> subjektiv.

Wüsstest du ein USB-Gerät, das Intel verbaut hat?



oszi40 schrieb:
> Dein Bild ist nicht USB [...]

Du hast den Text nicht gelesen.



F. F. schrieb:
> Repeater, dann funktioniert auch jedes billige Teil.

Leider kann ich dazwischen nirgendwo einen Repeater aufstellen. Das wäre 
natürlich das beste, klar...



Frank K. schrieb:
> Die optimalen Ergebnisse erzielst Du mit einem WLAN Access Point (AP),
> der per Ethernet angeschlossen wird, den Client Mode beherrscht und
> externe Antennen hat.

Oha! Das hört sich allerdings sehr interessant an. Dass es Router mit 
client mode gibt wusste ich schon. Aber dass die besseren Empfang bieten 
sollen ist mir neu. Ist das so, ja? Kann man das prinzipiell sagen? 
Welche günstigen Router wären dafür am ehesten geeignet (mit gutem 
Chipsatz)? (Mal empfange ich das 2,4GHz-Signal besser, mal das 5GHz. Der 
Router sendet also auf beiden, ich bräuchte also ein Dual-Band-Gerät, 
ja...)

von oszi40 (Gast)


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Stefan S. schrieb:
> oszi40 schrieb:
>> Dein Bild ist nicht USB [...]
>
> Du hast den Text nicht gelesen.

Eine gute Antenne am rechten Ort ist der beste Verstärker.
https://www.pcwelt.de/ratgeber/WLAN-Reflektor_fuer_besseren_Empfang_im_Eigenbau_-Do-it-yourself-8888105.html

von F. F. (foldi)


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Stefan S. schrieb:
> F. F. schrieb:
>> Repeater, dann funktioniert auch jedes billige Teil.
>
> Leider kann ich dazwischen nirgendwo einen Repeater aufstellen. Das wäre
> natürlich das beste, klar...

Wenn keine Steckdose, dann Verlängerungskabel.

von Stefan S. (stefan-fan)



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F. F. schrieb:
> Stefan S. schrieb:
>> F. F. schrieb:
>>> Repeater, dann funktioniert auch jedes billige Teil.
>>
>> Leider kann ich dazwischen nirgendwo einen Repeater aufstellen. Das wäre
>> natürlich das beste, klar...
>
> Wenn keine Steckdose, dann Verlängerungskabel.

Verlängerungskabel, davon habe ich schonmal gehört ;). Nein, Repeater 
geht wirklich nicht. Der müsste ins öffentlich zugängliche 
Treppenhaus...



Frank Ks Idee mit dem Router im Client Mode wird mir immer 
symphatischer. Für 27€ gäbe es den TP-Link C60 (siehe Anhang) mit 
dual-band, 5 Antennen und Atheros-Chipsätze Qualcomm Atheros QCA9561 und 
Qualcomm Atheros QCA9886. Das hört sich doch gut an, oder was denkt ihr?

Ist Qualcomm Atheros nicht einer der besten Hersteller?

Und werden alle 5 Antennen dann für den Empfang eingesetzt?

Hat jemand Erfahrungen mit Routern om Clientmode als Empfänger -speziell 
unter so ungünstigen Voraussetzungen?

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Stefan S. schrieb:
> um trotz vielen Störsignalen (andere Wlan-Netze)
> durch mehrere Wände hindurch so
> zuverlässig und flüssig wie möglich empfangen zu können.

Vergiss es einfach, kein Hersteller kann die Physik überlisten.

Christian R. schrieb:
> Laut meiner Erfahrung laufen die Intel Chips am besten.
> Aber das ist subjektiv.

Intel sollte sich auf CPUs und Chipsätze beschränken, WLAN von denen 
will ich nicht mehr sehen. Ich hatte da diverse Befindlichkeiten, und 
das Intel-Forum kannte alle meiner Probleme.

Ich bin Freund von Atheros, obwohl viele Leute schimpfen, dass deren 
Treiber schwierig zu handhaben seien.

Wie Du schon sagtest: Das ist subjektiv

von diepoetteringdie (Gast)


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> Atheros

++

> werden alle 5 Antennen dann für den Empfang eingesetzt?

Vermutlich nicht. Weil: zu teuer in der (Signal-)Verarbeitung.
Vielleicht 2 oder 3.

von Andre (Gast)


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Stefan S. schrieb:
> Und werden alle 5 Antennen dann für den Empfang eingesetzt?

Gut möglich dass 2x 2,4GHz und 3x5GHz damit gefunkt wird. Oder 
umgekehrt. Schau im OpenWRT Wiki, da ist sehr gut dokumentiert was in 
diesen Routern probiert.

von F. F. (foldi)


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Stefan S. schrieb:
> TP-Link

Fasse ich nicht mehr an.
Damit habe ich mir schon so dermaßen die Karten gelegt.
Für mich (ist schon eine Weile her) der letzte Rotz.

von Nano (Gast)


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Stefan S. schrieb:
> Was ist mit Antennen? Da ich am Router nichts ändern kann, lohnt es sich
> dann überhaupt, in eine extra Antenne zu investieren?

Ja, du könntest zwei gerichtete Yagi Antennen oder vergleichbares 
verwenden, aber du müsstest dann eventuell die Leistung reduzieren und 
die Antennen müssen ausgerichtet werden, damit das funktioniert.
Es gibt dazu aber noch einiges zu beachten, siehe hier:
https://www.pcwelt.de/ratgeber/WLAN-Reflektor_fuer_besseren_Empfang_im_Eigenbau_-Do-it-yourself-8888105.html

> Wenn ja, was wären
> da eure Empfehlungen bei dem beschriebenen Szenario (indoor, viele Wände
> und viele andere Netze)?

Ganz ehrlich, bei mehreren Wänden würde ich Kabel ziehen.
Bisher bin ich mit WLAN nur durch 2 Wände gegangen, das hat mir schon 
gereicht.

> Habt ihr Erfahrungen mit Richtantennen?

Sie könnend den Antennengewinn erhöhen.


>
> Zumindest optisch machen PCIe-Karten mit passiver (oder sogar aktiver)
> Kühlung vergleichsweise ganz schön was her, wie zum Beispiel die ASUS
> AC88 (siehe Anhang). Da es anscheinend keine USB-Wlan-Adapter gibt, die
> so toll sein müssen, dass sie gekühlt werden müssen, könnte man den
> Eindruck haben, dass es bessere Wlan-Karten als -USB-Adapter gibt.
> Täuscht das? Es geht mir nur um die Emppfangsqualität, nicht maximale
> Geschwindigkeit.

Mich wundert ja, dass so etwas überhaupt gekühlt wird.
Ich tippe mal auf uralte Chips mit uralter Fertigungstechnik für einen 
sehr modernen WLAN Standard. Das könnte die Notwendigkeit für die 
Kühlung zumindest erklären.

Dass man die ersten Gehversuche zuerst in PCIe Karten verbaut, anstatt 
das ganze schön miniaturisiert in einem USB WLAN Stick zu verbauen, 
dessen Leistung, die er aus der USB Buchse ziehen darf, begrenzt ist, 
ist dagegen normal.
Auch meine erste DVB-T Karte kam in PCI Ausführung und nicht als USB 
DVB-T Lösung.


> Habt ihr vielleicht sonst irgendwelche Tipps oder Erfahrungen, was das
> Thema angeht?

Wie sieht's denn mit Kabel aus?
Z.B. unter der Fußbodenleiste oder, da in der Regel einfacher, an der 
Decke entlang?
Decken haben den Vorteil, das bei gleichem Raum keine Türen zu 
Nachbarsräumen im Weg stehen, deren Durchgang als Unterbrechung stören 
würde.

Wenn das also nur ein langer Flur ist, dann würde ich es an der Decke 
entlang verlegen.

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Stefan S. schrieb:
> Für 27€ gäbe es den TP-Link C60 (siehe Anhang) mit
> dual-band, 5 Antennen und Atheros-Chipsätze Qualcomm Atheros QCA9561 und
> Qualcomm Atheros QCA9886.

Also für 27€ würde ich noch nicht mal erwarten mit den Ding auch nur 
durch eine Wand zu kommen.
Qualcomm und auch die meisten anderen Hersteller bauen in der Regel von 
super billig Budget Hardware bis super edel spezial Typen alles. Und 
bloß weil es von einem Hersteller auch recht gutes gibt braucht man noch 
lange nicht zu glauben das diese auch in jedem Billigschrottgerät 
verbaut werden.

Der Chipsatz QCA9561 ist übrigens in der FitzBox 4020 (Erscheinungsjahr 
2015) verbaut:
https://openwrt.org/toh/avm/fritz.box.4020
"Die Fritzbox 4020 ist der günstigste und kleinste WLAN-Router von 
AVM..."
Das ist wirklich aller unterste Einsteiger-Schiene.

Wenn du schon so spezielle Ansprüche stellst, solltest du aufhören nach 
möglichst Billig zu suchen und eher am anderen Ende der Preisskala 
anfangen zu suchen.

von oszi40 (Gast)


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Stefan S. schrieb:
> irgendwelche Tipps oder Erfahrungen

Standort und Antenne optimieren oder Geld bezahlen.
Ubiquiti=? GiDF

von fchk (Gast)


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Stefan S. schrieb:
> Frank Ks Idee mit dem Router im Client Mode wird mir immer
> symphatischer. Für 27€ gäbe es den TP-Link C60 (siehe Anhang) mit
> dual-band, 5 Antennen und Atheros-Chipsätze Qualcomm Atheros QCA9561 und
> Qualcomm Atheros QCA9886. Das hört sich doch gut an, oder was denkt ihr?

Für den Preis kannst Du nicht viel falsch machen. Und wenn es dann nicht 
reicht, kannst Du immer noch größere Antennen anschließen.

> Ist Qualcomm Atheros nicht einer der besten Hersteller?
Ich denke, das ist hier nicht so bedeutsam.

> Und werden alle 5 Antennen dann für den Empfang eingesetzt?
Ja. Der Grund für so viele Antennen ist aber ein anderer: um mehrere 
Clients gleichzeitig besser bedienen zu können. Für eine 
Punkt-zu-Punkt-Verbindung bringt es nicht so sehr viel.

fchk

von oszi40 (Gast)


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fchk schrieb:
> kannst Du immer noch größere Antennen anschließen.

Wunder bringt ein größerer Stab auch nicht. Die Antennenanpassung muß 
auch noch stimmen wenn man die volle Leistung haben möchte.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Irgend W. schrieb:

> Wenn du schon so spezielle Ansprüche stellst, solltest du aufhören nach
> möglichst Billig zu suchen und eher am anderen Ende der Preisskala
> anfangen zu suchen.

Muß nicht sein. Ein Hersteller von teuren Geräten hält sich an die 
Funknormen der jeweiligen Region. Der Chinese läßt den Tx mit maximaler 
Leistung rausblasen. An die Referenzdesigns der Hersteller werden sich 
beide halten. Für den TE wäre dann der billige Chinese in seiner 
Anwendung besser.

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