Forum: Haus & Smart Home Statische Aufladung beim Pelletsaugen


von Zombie (Gast)


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Hallo Forum,

in meinem Elternhaus ist eine Pelletheizung mit einem Lagerraum mit 3 
Saugsonden verbaut (eine Sonde sieht in etwas so 
https://www.silos24.com/pellet-saugsonde-nw-50-50-zum-ansaugen-von-holzpellets-pelletaustragung-bunker_164_1109 
aus). Eine dieser drei Sonden saugt keine Pellets mehr (entweder 
verstopft oder undichte Zuleitung - weiss ich nicht).
Jetzt hatte ich die Idee, einfach 5m Saugschlauch 
(https://www.silos24.com/pelletlager-selber-bauen/pellet-schlauch-nw-50-mm-foerderschlauch_319_1634) 
zu bestellen (evtl. vorne noch ein 1m langes Alurohr dran) und diesen 
dort anzuschliessen, wo der Sauganschluss der defekten Sonde daran 
hängt. Und diese Konstruktion einfach von oben in den Haufen Pellets 
reinzustecken.

Jetzt mein Problem: In einer Saugsonde ist normalerweise Hin- und 
Rücklauf kombiniert (siehe Link oben). Bei meiner Konstruktion wären 
diese nur indirekt über die Kupferlitzen in den Schläuche elektrisch 
verbunden. Der Rücklauf wäre weiterhin in der Sonde am Boden. Nun bin 
ich mir unsicher, ob sich dabei nicht auch statische Ladungen aufbauen 
könnten. Die Luft darin ist extrem trocken und voller Holzstaub. Ich 
möchte sicher gehen, dass das safe ist. Ein Funke wäre nicht so toll.

Was denkt Ihr?

Vielen Dank

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Zombie schrieb:
> Eine dieser drei Sonden saugt keine Pellets mehr (entweder
> verstopft oder undichte Zuleitung - weiss ich nicht).

Du weißt es nicht, aber schon mal neuen Schlauch bestellen?

von Zombie (Gast)


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Sven S. schrieb:
> Zombie schrieb:
>> Eine dieser drei Sonden saugt keine Pellets mehr (entweder
>> verstopft oder undichte Zuleitung - weiss ich nicht).
>
> Du weißt es nicht, aber schon mal neuen Schlauch bestellen?

Hast du ne besser Idee?

von Klaus R. (klausmeisterr)


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Den Fehler suchen und reparieren?
Ist ja jetzt keine Raketenwissenschaft, an so einem Schlauch ein Leck 
oder eine Verstopfung zu finden?

Es wird schon einen Grund geben warum es solche Sonden gibt und nicht 
generell einfach ein Alurohr in die Pellets gesteckt wird?

von Zombie (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Den Fehler suchen und reparieren?
> Ist ja jetzt keine Raketenwissenschaft, an so einem Schlauch ein Leck
> oder eine Verstopfung zu finden?

Ähm, ja. Aber dafür müssen die Pellets erst mal aus dem Raum. Die 
Saugsonden befinden sich auf dem Boden, darüber die Pellets (im Moment 
sicher noch so 2Tonnen). Und den Maulwurf spiel ich da sicher nicht. Ich 
versuche den Aufenthalt in dem Raum so kurz wie irgend möglich zu 
halten, auch mit P3 Atemschutzmaske.

Beitrag #6067032 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Elektroschrott (Gast)


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Zitat aus Deinem Link:

"Es ist ratsam mehrere Saugsonden im Raum zu montieren, um die Restmenge 
geringer zu halten oder bei einer Verstopfung einer Sonde ausweichen zu 
können. Die verschiedenen Sonden können über Weichen automatisch oder 
manuell umgeschaltet werden."

Nu hast die Verstopfung und musst aus-Weichen. Die Reparatur kann Dir 
keiner hier abnehmen.

Zombie schrieb:
> Ein Funke wäre nicht so toll.
>
> Was denkt Ihr?

Das Schreiner- oder Drechslerwerkstätten bei wesentlich höheren Unmengen 
an Holzstaub noch nicht explodiert sind?

von Jens M. (schuchkleisser)


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Ich für meinen Teil hätte gesagt "Ein Potentialausgleich an den Teilen 
mit Strömender Luft ist ausreichend, egal wie die Schläuche stecken. Der 
Zustrom ist ja auch nur dazu da, damit die Pellets eine Strömung sehen, 
sonst saugt sich der Scheiß fest und das wars, ist ja keine 
Flüssigkeit."
Aber was machst du jetzt, wenn deine Bude explodiert und der Gutachter 
sagt "wie sind sie Idiot denn auf diese kranke Idee gekommen?"
Also lass es wie es (hoffentlich vom Fachmann) installiert wurde und 
warte bis der Bunker leer ist, dann repariere es. Ein Reserveschlauch 
kann nicht schaden, den Rest bekommt man normal nicht kaputt.

von Ich (Gast)


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Die Heizung läuft doch sicherlich auch mit zwei Sonden. Der einzige 
Nachteil ist, dass die Pellets nicht mehr gleichmäßig aus dem Bunker 
entnommen werden - sprich es werden sich wohl zwei Trichter bilden.
Ich würde die Anlage weiterlaufen lassen und wöchentlich einmal nach den 
Pellets schauen und ggf. die Pellets etwas mit einem Besen "planieren".
Nach der Heizsaison, wenn der Bunker eh gereinigt und die Sonden 
gewartet werden müßen, reparierst du einfach die Defekte.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die anderen beiden auch noch ausfallen 
sollten, dürfte ja nicht so hoch sein.

P.S. Ein Kollege hat auch drei Sonden und eine funktioniert auch immer 
nicht. Dort wechseln sie sich aber immer ab :)

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Zombie schrieb:

> Jetzt hatte ich die Idee, einfach 5m Saugschlauch
> zu bestellen (evtl. vorne noch ein 1m langes Alurohr dran) und diesen
> dort anzuschliessen, wo der Sauganschluss der defekten Sonde daran
> hängt. Und diese Konstruktion einfach von oben in den Haufen Pellets
> reinzustecken.
Dann machst du aber nur Unterdruck und keinen Luftstrom. Von Unterdruck 
alleine bewegt sich nix.
Für das Austragen von oben benutzt man "Maulwürfe".
Austragen von oben hat Nachteile. Irgendwann hast du unten nur noch 
Staub liegen.

> Jetzt mein Problem: In einer Saugsonde ist normalerweise Hin- und
> Rücklauf kombiniert
Nenn es Saugluftstrom und Zuluft.

> Bei meiner Konstruktion wären
> diese nur indirekt über die Kupferlitzen in den Schläuche elektrisch
> verbunden.
indirekt verbunden ist verbunden. Die Kupferlitze ist dazu da die 
statische Elektrizität abzuführen.

von Willy L. (sabberlotte)


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Unsere Heizung hat für jede Sonde einen Vor- und Rücklaufschlauch.
Wenn die Steuerung bemerkt, das von einer Sonde nichts mehr kommt wird 
Vor- und Rücklauf "getauscht" und damit versucht die Verstopfung zu 
beseitigen.
Bei den Schläuchen muss der (Spiral)-Beidraht immer an den 
Potentialausgleich angeschlossen sein.
Wir hatten arge Probleme mit der Staubansammlung.
Jetzt verhindert das ein Zyklon-Abscheider!

von Zombie (Gast)


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Hui, Danke für die rege Beteiligung. Ich versuche mal zu beantworten:
Elektroschrott schrieb:
> Nu hast die Verstopfung und musst aus-Weichen. Die Reparatur kann Dir
> keiner hier abnehmen.
Erwarte ich auch nicht. Ich suche eine provisorische Lösung bis das 
Lager leer ist.
> Das Schreiner- oder Drechslerwerkstätten bei wesentlich höheren Unmengen
> an Holzstaub noch nicht explodiert sind?
Das glaub ich nicht. Schon mal während des Saugvorganges den Kopf in so 
ein Lager gesteckt? husthust In Werkstätten versucht man doch immer 
den Staub möglichst vollständig abzusaugen.
Jens M. schrieb:
> Ich für meinen Teil hätte gesagt "Ein Potentialausgleich an den
> Teilen
> mit Strömender Luft ist ausreichend, egal wie die Schläuche stecken. Der
> Zustrom ist ja auch nur dazu da, damit die Pellets eine Strömung sehen,
> sonst saugt sich der Scheiß fest und das wars, ist ja keine
> Flüssigkeit."
Guter Einwand.
> Aber was machst du jetzt, wenn deine Bude explodiert und der Gutachter
> sagt "wie sind sie Idiot denn auf diese kranke Idee gekommen?"
> Also lass es wie es (hoffentlich vom Fachmann) installiert wurde und
> warte bis der Bunker leer ist, dann repariere es. Ein Reserveschlauch
> kann nicht schaden, den Rest bekommt man normal nicht kaputt.
Hat's erst mal Bumm gemacht, ist mir die Meinung des Gutachters auch 
herzlich egal. ;)
Ich schrieb:
> Die Heizung läuft doch sicherlich auch mit zwei Sonden. Der
> einzige
> Nachteil ist, dass die Pellets nicht mehr gleichmäßig aus dem Bunker
> entnommen werden - sprich es werden sich wohl zwei Trichter bilden.
> Ich würde die Anlage weiterlaufen lassen und wöchentlich einmal nach den
> Pellets schauen und ggf. die Pellets etwas mit einem Besen "planieren".
> Nach der Heizsaison, wenn der Bunker eh gereinigt und die Sonden
> gewartet werden müßen, reparierst du einfach die Defekte.
Im Moment hat es zwei grosse Krater, bei denen die Pellets aber nicht 
mehr nachrutschen (ich habe das Gefühl, dass die Schrägen zu flach sind, 
aber das ist ein anderes Thema/Problem). Deshalb benutz ich ein 
Teleskopobstpflücker um den Pellets nachzuhelfen. Aber das nervt! 
Deswegen muss bald eine andere Lösung her. Die Pellets die noch drin 
sind, würden Problemlos noch für diese Heizperiode ausreichen.
Sebastian L. schrieb:
> Dann machst du aber nur Unterdruck und keinen Luftstrom. Von Unterdruck
> alleine bewegt sich nix.
Das hatte ich tatsächlich nicht bedacht.
> Für das Austragen von oben benutzt man "Maulwürfe".
> Austragen von oben hat Nachteile. Irgendwann hast du unten nur noch
> Staub liegen.
Das System habe ich gestern auch entdeckt. Wäre für die Zukunft eine 
Alternative. Auch wegen dem nichtfunktionierenden Nachrutschen.
>> Jetzt mein Problem: In einer Saugsonde ist normalerweise Hin- und
>> Rücklauf kombiniert
> Nenn es Saugluftstrom und Zuluft.
Ich versuch mir das zu merken ;)
>> Bei meiner Konstruktion wären
>> diese nur indirekt über die Kupferlitzen in den Schläuche elektrisch
>> verbunden.
> indirekt verbunden ist verbunden. Die Kupferlitze ist dazu da die
> statische Elektrizität abzuführen.
Danke.
Willy L. schrieb:
> Unsere Heizung hat für jede Sonde einen Vor- und Rücklaufschlauch.
> Wenn die Steuerung bemerkt, das von einer Sonde nichts mehr kommt wird
> Vor- und Rücklauf "getauscht" und damit versucht die Verstopfung zu
> beseitigen.
Macht diese auch. Hilft aber leider nicht.
> Wir hatten arge Probleme mit der Staubansammlung.
> Jetzt verhindert das ein Zyklon-Abscheider!
Danke für den Tipp!

Version 2 meiner Idee: Beide Leitungen (Saugluftstrom und Zuluft) mit 
zwei aneinander befestigten Schläuchen zum selben Ort führen. Problem 
dabei, die defekte Saugsonde hat dabei gar keinen Potetialausgleich 
mehr, hat allerdings auch keine Funktion mehr... :/

von Jens M. (schuchkleisser)


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Der PA ist da nicht für die Pellets, denen ist das herzlich egal, 
sondern weil sich strömende Luft auflädt.
Von daher ist eine in dem Haufen rumliegende Sonde ohne PA völlig 
problemlos, sofern da keine Luft gepustet oder gesaugt wird.

Deine Doppelstecksonde wird m.E. aber nicht zuverlässig gehen, da vorne 
die Strömungsumlenkung fehlt. Der Trick mit dem Vogelhäuschen ist ja, 
das sich unter dem Dach eine leere Stelle bildet, aus der der 
Saugschlauch abnimmt, und das nachrutschende Material wird durch den 
"Pustestrom" verwirbelt, so das etwas davon unter das Dach fliegt.
Deine Variante wird zu viel ansaugen, da der volle Querschnitt im 
Material liegt, denke ich. Eine schöne Strömung von Zu- zu Abluft in der 
die Pellets wie Hagel "dicke Luft" machen stellt sich nicht ein, und 
dann verstopft das auch wieder.
Also wirst du auch damit regelmäßig rühren müssen, so wie du jetzt eben 
glattziehst.

von Karl K. (karl2go)


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Elektroschrott schrieb:
> Das Schreiner- oder Drechslerwerkstätten bei wesentlich höheren Unmengen
> an Holzstaub noch nicht explodiert sind?

Doch. Genau deswegen sind dort metallische, metallisierte oder mit 
innenliegenden Draht versehene Absaugungen vorgeschrieben.

von oszi40 (Gast)


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>> an Holzstaub noch nicht explodiert sind?
>
> Doch. Genau deswegen sind dort metallische, metallisierte oder mit
> innenliegenden Draht versehene Absaugungen vorgeschrieben.

Deswegen sind solche Räume ex-geschützt zu installieren. Holzstaub od. 
Mehlstaubexplosion ist kein Spaß! 
https://www.youtube.com/watch?v=UR61OymZw-c

von Wolfgang (Gast)


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Zombie schrieb:
> Nun bin ich mir unsicher, ob sich dabei nicht auch statische Ladungen
> aufbauen könnten.

Irgendwie ist doch zu vermuten, dass das Attibut "antistatisch" bei der 
Beschreibung des als "Antistatischer Saug- und Rückluftschlauch" 
angebotenen Schlauches irgendeine Bedeutung hat.
Gleiches gilt für den Satz: "Für die Ableitung von elektrostatischen 
Aufladungen, die beim Transport von Pellets entstehen können, sorgt die 
integrierte CU-Litze (Kupfer). Wichtig dafür ist die beidseitige Erdung 
der Litze."

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