Derzeit geht ja das Nordlink-Projekt, mit dem 1,4GW zwischen Deutschland und Norwegen mittels 630km Seekabel übertragen werden in die Endphase. Laut den offiziellen verfügbaren Daten besteht das System aus 53km Freileitung in Norwegen, 54km Erdkabel in Schleswig-Holstein und 516km Unterseekabel HGÜ. Als Spannung fuer die HGÜ werden ± 450..525kV angegeben. Die Verluste im Seekabel werden mit 5% beziffert - das wären also 136Watt pro Meter Verlust, wenn max. Energie von 1,4GW übertragen wird. Bei bundesdeutschen Diskussionen über HGÜ in der Erde, werden ja teilweise irre Theorien erstellt, z.B. dass das Erdreich um das Erdkabel sich bis auf 80Grad Celsius erhitzt und dann quer durch die BRD sich Streifen tropischer Pflanzen und Tiere ansiedeln ... das scheint ja etwas übertrieben zu sein - Oder?
Die tropischen Pflanzen sind natürlich übertrieben, die Erwärmung von Kabel und Erdreich ist grundsätzlich aber logisch - unterirdisch gibt's ja keine Konvektionskühlung, die an freier Luft und im Wasser die Wärme wegschafft.
Walter K. schrieb: > Derzeit geht ja das Nordlink-Projekt, mit dem 1,4GW zwischen Deutschland > und Norwegen mittels 630km Seekabel übertragen werden in die Endphase. > > Laut den offiziellen verfügbaren Daten besteht das System aus 53km > Freileitung in Norwegen, 54km Erdkabel in Schleswig-Holstein und 516km > Unterseekabel HGÜ. > Als Spannung fuer die HGÜ werden ± 450..525kV angegeben. Diese Spannungsebene als Kabel wird ZIEMLICH teuer! > Die Verluste im Seekabel werden mit 5% beziffert - das wären also > 136Watt pro Meter Verlust, wenn max. Energie von 1,4GW übertragen wird. Leistung, nicht Energie. > Bei bundesdeutschen Diskussionen über HGÜ in der Erde, werden ja > teilweise irre Theorien erstellt, z.B. dass das Erdreich um das Erdkabel > sich bis auf 80Grad Celsius erhitzt und dann quer durch die BRD sich > Streifen tropischer Pflanzen und Tiere ansiedeln ... das scheint ja > etwas übertrieben zu sein - Oder? Ist es auch. Wir leben im Land der German Angst und Hypochonder. Jedes Fernwärmerohr macht mehr Verluste ;-)
Studie zu den Auswirkungen der Erdverkabelung auf den Pflanzenbau: https://www.bundestag.de/resource/blob/496350/8349c98b16c1dd4fb7b2310ee487a9f0/WD-5-125-16-pdf-data.pdf Die Kabel dürfen bis zu 70°C heiß werden. Ist aber nicht das Hauptproblem von Erdkabeln: "Infolge der umfangreichen Tiefbauarbeiten überwiegen bei Erdkabeln die baubedingten gegenüber den betriebsbedingten Umweltauswirkungen. Für die Verlegungen der Erdkabel wirddie Vegetation entlang des gesamten Trassenverlaufs vollständig entfernt sowie das Bodenmaterial entnommen und später zum Teil wieder eingefüllt. " Auch dürfen entlang der Trasse keine Bäume stehen: "Die Trasse müsse lediglich von tiefwurzelndem Gehölz freigehalten werden." Der Bau von Erdkabeltrassen ist also keineswegs umweltfreundlicher als der von Freileitungen. Der Boden muß über den gesamten Trassenverlauf ausgehoben werden, während Freileitungen mühelos einige Hundert Meter überspannen. Sogar der Seilzug ist ohne Flurschäden möglich, wenn das Vorseil mit dem Hubschrauber ausgeflogen wird. Darüberhinaus ist der technologische Aufwand einer Kabeltrasse sehr viel höher. Man denke nur an das Queren von Gewässern, Eisenbahnlinien und Straßen. Oder an Reparaturen. Kabel hat lediglich den Vorteil, daß man es hinterher nicht sieht und daß es vorm Wetter geschützt ist.
Walter K. schrieb: > Bei bundesdeutschen Diskussionen über HGÜ in der Erde, werden ja > teilweise irre Theorien erstellt, z.B. dass das Erdreich um das Erdkabel > sich bis auf 80Grad Celsius erhitzt Vielleicht sollte man das Kabel bevorzugt unter Strassen verlegen. Dann spart man sich im Winter die Schneeräumung.
> Vielleicht sollte man das Kabel bevorzugt unter Strassen verlegen. > Dann spart man sich im Winter die Schneeräumung. Das ist zu einfach. Genauso einfallslos, wie die Wiederherstellung stillgelegter Eisenbahnstrecken. Wer möchte, mag sich den passenden Smiley herauskramen.
Bernd G. schrieb: > Genauso einfallslos, wie die Wiederherstellung stillgelegter > Eisenbahnstrecken. Aha: https://www.strassenbau.niedersachsen.de/aufgaben/planfeststellung/aktuelle_groessere_verfahren/reaktivierung-des-schienenpersonennahverkehrs-auf-der-eisenbahnstrecke-achterberg--coevorden-im-streckenabschnitt-bad-bentheim--neuenhaus-159005.html
Bernd G. schrieb: > Genauso einfallslos, wie die Wiederherstellung stillgelegter > Eisenbahnstrecken. neulich zufällig im DLF gehört: bei Schenker -also der LKW Spedition der Bundesbahn - arbeiten dreimal soviel Angestellte, wie bei DB Cargo - also dem eigentlichen Bahn-Güterverkehr. Wenn auf der mit LKW volltgestopften Autobahn jeder 5 LKW von Schenker ist - und das bei bestimmten Nord-Sued-Routen so ... dann finde ich das einfallslos! In jedem europäischen Land sind mehr Güter auf der Schiene - als bei uns! - und eine stillgelegte Bahnstrecke zu reaktivieren um Güter und Personen darauf zu transportieren, halte ich für sinnvoller als Radwege auf den Strecken zu asphaltieren, damit ruecksichtslose Spinner mit ihren Hightech-Raedern darauf Fußgänger und Kinder über den Haufen fahren.
Icke ®. schrieb: > Kabel hat lediglich den Vorteil, daß man es hinterher nicht > sieht und daß es vorm Wetter geschützt ist. Also entlang der Freileitungen müssen alle Bäume weichen, die Kabel dürfen ja nicht zuwachsen und man muss da auch ran können. Die Kabel dehnen sich je nach Temperatur aus und hängen auch mal richtig durch. Der Trassenweg ist auch viel breiter als mit Erdkabeln! Es gab schon einige Unfälle bei denen Segler, Hubschrauber oder Heißluftballons in die Freilandleitungen rein geflogen sind. Bei uns hier kann man ab und zu einen toten Storch unter den Leitungen finden. Das Brummen der Leitungen nervt auch und sie sind ineffizienter als HGÜ-Leitungen, jedenfalls bei längeren Strecken rechnet es sich nicht. Vom Umweltfaktor sind die Freileitungen ein schlimmerer Faktor als so ein Erdkabel. Die Freileitungen sehen ehrlich auch nicht gerade hübsch aus. Versuche mal sie Leute zu überzeugen dass du dort solche Masten aufstellst um Freileitungen durch einen Nationalpark zu legen. Für unsere Nord-Süd-Trassen wird man da aber nicht drumrum kommen, es wird durch Gebiete gelegt werden müssen die wir als Natürliche Landschaft eigentlich erhalten wollen. Mit den Freileitungen bekommt man das nicht hin.
@ Walter K. Mein Gott Walter, du hast genau den verkehrten Smiley hervorgezogen!
Ich sehe schon die Erdkabelkritiker vor meinem geistigen Auge demonstrieren: "Wir glauben zwar nicht an der Klimaerwärmung, aber ein 80°C heißes Erdkabel trägt dazu sicher erheblich bei. Wir lassen uns die Landschaft nicht verspargeln und den Boden nicht verkabeln."
Mike J. schrieb: > Für unsere Nord-Süd-Trassen wird man da aber nicht drumrum kommen, es > wird durch Gebiete gelegt werden müssen die wir als Natürliche > Landschaft eigentlich erhalten wollen. Mit den Freileitungen bekommt man > das nicht hin. Was für ein GEJAMMER!!!!! Wenn nur die Hälfte stimmen würde, müßte man alle Freileitung in der ganzen Welt SOFORT abreißen!!! Na dann mal los!!!
"Wir lassen uns die Landschaft nicht verspargeln und den Boden nicht verkabeln." Gute Voraussage. Das wird zu 100% so eintreffen.
Gestern war in einer "Schleswig-Holstein Magazin" Sendung ein Bericht, wie das Kabel unter dem NOK durchgeführt wird. dazu in der Mediathek von "N3" entsprechend suchen. Die Umrichter-Station bei Wilster (Nortorf) ist von mir aus ca 15Km Luftlinie entfernt und wird bereits gerne für Angebotsbilder von Autoverkäufern als Kulisse genutzt...
Walter K. schrieb: > In jedem europäischen Land sind mehr Güter auf der Schiene - als bei > uns! Was blöd ist, wenn dann da mal ein Zug drüberfährt... Und ansonsten ist die Aussage einach als fake news zu entlarven. Schließlich gibt es tatsächlich Länder in der EU, in denen es überhaupt keine Bahn gibt. Zum Rest gibt es amtliche Statistiken, die das genaue Gegenteil zeigen: https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php?title=File:Inland_freight_transport,_2015_YB17-de.png Oliver
Icke ®. schrieb: > "Infolge der umfangreichen Tiefbauarbeiten überwiegen bei Erdkabeln die > baubedingten gegenüber den betriebsbedingten Umweltauswirkungen. Für die > Verlegungen der Erdkabel wirddie Vegetation entlang des gesamten > Trassenverlaufs vollständig entfernt sowie das Bodenmaterial entnommen > und später zum Teil wieder eingefüllt. " Bei der 87km langen Gaspipeline "Monaco" von Burghausen bis kurz vor München, die man vor knapp 2 Jahren verbuddelt hat (ich dachte zuerst, die bauen eine neue Bundestrasse neben der B12...), hat das alles nicht gestört. Von Protesten dagegen habe ich nichts gehört.
Icke ®. schrieb: > Kabel hat lediglich den Vorteil, daß man es hinterher nicht sieht Genau das ist aber für die NIMBYs das entscheidende Argument.
Okay, dann wollen das Thema mal in seine Teilgebiete zerpflücken... Erdkabel für 450kV sind sehr teuer. Die HGÜ bietet den Vorteil gegenüber Wechselstrom, daß man nur ein Kabel (Monopol, Erde als Rückleiter) oder zwei Kabel (Bipol, bei verdoppelter Leistung) benötigt. Lange Erdkabel haben eine recht hohe Kapazität gegen Erde, die sich bei 400kV mit einem extremen Blindstrombedarf bemerkbar machen. Dadurch sind lange Erdkabelsysteme für Wechselstrom technisch unmöglich bzw. man benötigt zusätzlich zu den teuren Kabeln noch Anlagen zur Blindstromkompesation in relativ kurzen Abständen. Die Verluste sind dadurch (und durch die drei Kabel) wesentlich höher als bei HGÜ-Technik. Bei letzterer braucht man sich um die Kapazität eines noch so langen Kabels quasi überhaupt nicht zu kümmern. Auf extrem langen Strecken ist die HGÜ-Technik durch die Einsparung der Leiter und Isolatoren sogar preiswerter als Wechselstrom-Übertragung. Die HGÜ-Technik hat aber auch gravierende Nachteile. Zum einen sind die Stromrichterstationen teuer, die Anlagen sind so gut wie gar nicht überlastbar und die Anwohner an den Endpunkten laufen Sturm weil die Trafos durch die Oberwellen der Stromrichter ein Stück lauter sind als bei normalen Umspannwerken. Bei Wechselstrom stellt man im einfachsten Fall einen Trafo an die Leitung, schaltet den ein und vergisst ihn 50 Jahre lang. Eine Wechselstromanlage hält auch einen hohen Fehlerstrom für mehrere Sekunden aus, da wären bei einer HGÜ schon massive Schäden zu erwarten bzw. die Anlage schaltet sofort bei Überlastung ab. 1.400MW sind auch viel zu wenig wenn wir mit Hilfe der norwegischen Wasserkraftwerke wirklich unser Stromnetz stabilisieren wollen bzw. Lastschwankungen ausgleichen wollen. Das ist gerade mal die Leistung eines großen Kernkraftwerkblocks. Man hätte da gleich 5.000MW oder 10.000MW hinbauen sollen, falls die Norweger doch noch ein paar Pumpspeicherkraftwerke "für uns" bauen wollen.
Ben B. schrieb: > 10.000MW hinbauen sollen, falls die Norweger doch noch ein paar > Pumpspeicherkraftwerke "für uns" bauen wollen. Das wollen sie mal sicher nicht, denn die haben so gut wie keine, nur WASSERkraftwerke! Nicht Pumpspeicher!
Falk B. schrieb: > falls die Norweger doch noch ein paar >> Pumpspeicherkraftwerke "für uns" bauen wollen. > > Das wollen sie mal sicher nicht, denn die haben so gut wie keine, nur > WASSERkraftwerke! Nicht Pumpspeicher! Eben weil sie (fast) keine haben, müssten sie welche bauen wollen, um für uns Energie speichern zu können. Ob sie das wollen, warum oder warum nicht, das hat mit den bereits existierenden Anlagen in Norwegen wenig zu tun.
Matthias L. schrieb: > Eben weil sie (fast) keine haben, müssten sie welche bauen wollen, um > für uns Energie speichern zu können. Wollen sie das? Oder reden wir uns und denen das nur ein?
So lang war mein Posting doch gar nicht, als dass man den zweiten von nur zwei Sätzen hätte übesehen können...
ich frag mich grad, was wohl passiert, wenn ich mich in der Nähe eines HGÜ-Kabels mal auf einen Kompass verlassen müsste
Eine HGÜ-Freileitung dürfte wirklich etwas stören wenn Du direkt drunter stehst. Beim Seekabel glaube ich es aber nicht weil das einen Mantel-Leiter hat, der keinen Laststrom führt und zweitens ist der Abstand auch sooo groß wenn Du mit Deinem Dampfer drüberfährst... Bei der räumlichen Ausprägung des Erdmagnetfeldes dürfte dieses weit stärker sein. Ich vermute auch, daß die Norweger wenig Lust haben, den Stromspeicher für Europa zu stellen. Aber ich denke sie machen's doch irgendwann weil sie die perfekten Standort dafür haben, denen eine Erwärmung des Weltklimas auch nicht hilft wenn sie keinen Damm in jeden Fjord bauen wollen (Kennt jemand Venedoslo?) und irgendwann haben sie auch kein Erdöl mehr zum verkaufen um ihren Lebensstandard zu halten.
Walter K. schrieb: > Die Verluste im Seekabel werden mit 5% beziffert - das wären also > 136Watt pro Meter Verlust, wenn max. Energie von 1,4GW übertragen wird. > > Bei bundesdeutschen Diskussionen über HGÜ in der Erde, werden ja > teilweise irre Theorien erstellt, z.B. dass das Erdreich um das Erdkabel > sich bis auf 80Grad Celsius erhitzt und dann quer durch die BRD sich > Streifen tropischer Pflanzen und Tiere ansiedeln ... Klingt als wenn sich das mal richtig lohnen würde dort seine Rohre für Erdwärme Wärmepumpen zu verbuddeln.
Mike J. schrieb: > Für unsere Nord-Süd-Trassen wird man da aber nicht drumrum kommen, es > wird durch Gebiete gelegt werden müssen die wir als Natürliche > Landschaft eigentlich erhalten wollen. Mit den Freileitungen bekommt man > das nicht hin. Da sieht man, dass die Politik einfach nur scheiße ist. Der Süden ist von der Topologie her geeignet, eigene Energie zu erzeugen. Wenn sie das nicht wollen und / oder der verfügbare Strom nicht ausreicht, können eben keine neuen Werke errichtet werden. Es gibt keinen Grund, weshalb BMW und Co. nicht auch im Norden fertigen könnten. Also: Keine Nord-Süd-Trassen, Neubauten nur da, wo der Strom ist. Bernd G. schrieb: > "Wir lassen uns die Landschaft nicht verspargeln > und den Boden nicht verkabeln." Das ist seit Jahren die deutsche Realität: Man hat die Idee einer Baumaßnahme noch nicht einmal ausgesprochen, stehen schon die Ökoterroristen vor der Tür, um das zu verhindern. Wenn bislang kein geschützter xxx vorhanden war, bringen die eben ein paar Tierchen mit, um die Bebauung zu verhindern. In Deutschland sind allen Seiten erfolgreich, die Deindustrialisierung voran zu treiben. Hier in der Gegend stehen sehr viele Windräder, die angeblich das Landschaftsbild stören - mir ist das egal, Hochöfen und Getreidesiloanlagen sind auch nicht hübsch, ganz zu schweigen von der Zuckerfabrik. Was ich aber zwingend haben will, sind große Abstände von Wohnsiedlungen.
Große Abstände zu Wohnsiedlungen kannste aber auch vergessen, weil alle paar Meter irgend jemand wohnt.
gestern war auch wieder was in S-H Magazin (NDR Fernsehen) am Montag hiess es übrigens, dass man nach Fertigstellung der Leitung den Windstrom nicht mehr "wegwerfen" müsste und sich wieder mehr Wind-Anlagen drehen könnten. Nun kenne ich die Werte nicht, was das Stromnetz evtl noch aufnehmen kann, aber ich höre da schon wieder das Prinzip der Marktwirtschaft "Lieber wegwerfen als weniger verdienen" heraus. scheint ja auch in der Immobilienbranche usus zu sein. Lieber Leerstand als mit der Miete runter.
Naja Politiker und das Fernsehen geben halt das wieder, was man ihnen selbst gesagt hat. Wenn sie nunmal leider nicht schlauer sind, daß sie das Thema nicht "verstehen" bis man es auf triviales Hausfrauen-Niveau wie "etwas wegwerfen" herunterbricht, dann kommt sowas dabei heraus. In der Informatik nennt man das GIGO-Prinzip. "Strom wegwerfen" war wohl der verzweifelte Versuch eines Technikers, den kreisenden "Hääääää?!"-Fragezeichen seiner Gesprächspartner Herr zu werden. Edit: Ich weiß nicht so genau wie die Leitungen im Norden ausgebaut sind, aber kann mir schon vorstellen, daß die in Starkwind-Zeiten Probleme bekommen und auch keine Speichermöglichkeiten da oben haben. So viel neue Leitungen gibts da nicht, dafür den größten Zubau der Windkraft. Alle größeren Pumpspeicherkraftwerke sind mindestens 350km weit entfernt. Dann werden sie bestimmt auch da Leistung abschalten müssen, um die Leitungen nicht zu überlasten. Da wird aber nichts weggeschmissen, sondern eben gar nicht erst erzeugt, obwohl der Wind zur Verfügung stehen würde. Der WKA-Betreiber bekommt den nicht erzeugten Strom übrigens trotzdem bezahlt, nennt sich dann EEG.
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● J-A V. schrieb: > am Montag hiess es übrigens, > dass man nach Fertigstellung der Leitung den Windstrom nicht mehr > "wegwerfen" müsste und sich wieder mehr Wind-Anlagen drehen könnten. Schau dir mal diesen Satz an: "Im Jahr 2016 deckten die erneuerbaren Energieträger (Sonne, Wind, Wasserkraft, Biogas, Biomasse) rund 67 Prozent des Bruttostrombedarfs der beiden Bundesländer (Berlin: ca. 4 %; Brandenburg ca. 102 %)." (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Windkraftanlagen_in_Berlin_und_Brandenburg) Aufgrund einer großen Fläche und einer vergleichsweise geringen Bevölkerungsdichte (aufgrund von teilweise weichem, morastigem Untergrund) gibt es in Brandenburg eine gute Möglichkeit Windkraftanlagen zu bauen ohne zu nahe an bewohntes Gebiet zu kommen. (selbst Schweizer haben in Brandenburg Windkraftanlagen zu stehen) Das führt zu vielen Windkraftanlagen, was wiederum zu einem hohen regenerativen Energieanteil führt. Man hat nicht nur in Spitzenzeiten das Problem dass man in dem Bundesland nicht weiß wohin mit der Energie und so kommt es oft zu einem "Verkauf" der Energie an polnische Abnehmer. Brandenburg bezahlt die Polen dafür dass sie unsere Energie abnehmen. Es fehlen einfach Speichermöglichkeiten und das sieht auch die Politik. Eine weitere Förderung ist daher nicht logisch, jedenfalls nicht bevor irgend jemand weiß wie man die Energie sinnvoll verteilen oder auch speichern kann. Vom Konzept her wäre es ideal in jedem Haushalt einen größeren Akku zu haben, dadurch könnte man die Last schön puffern, Spitzenlasten des Netzes abflachen und somit auch mit einer weniger stark ausgelegten Stromtrasse auskommen. Ich schaue gespannt auf die Natrium-Gas-Akkus: https://www.derstandard.de/story/2000104547539/akku-aus-glas-koennte-aera-der-lithium-batterie-beenden Wenn das wirklich etwas wird, dann würde es erheblich einfacher sein größere und günstige Akkus zu bauen die dann in den Kellern stehen. Besonders wichtig ist das Elektrolyt (Glas), welches die Explosionsneigung erheblich reduzieren würde.
Mike J. schrieb: > Schau dir mal diesen Satz an: > "Im Jahr 2016 deckten die erneuerbaren Energieträger (Sonne, Wind, > Wasserkraft, Biogas, Biomasse) rund 67 Prozent des Bruttostrombedarfs > der beiden Bundesländer (Berlin: ca. 4 %; Brandenburg ca. 102 %)." > (Quelle: > >https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Windkraftanlagen_in_Berlin_und_Brandenburg) Es sind genau diese Jubelmeldungen unserer Medien - mit denen die Leute verarscht werden! Im internationalen Vergleich ist Deutschland schlecht! Grottenschlecht! http://www.sonnenseite.com/de/energie/energiewende-im-europaeischen-vergleich-hinkt-deutschland-hinterher.html
Mike J. schrieb: > Vom Konzept her wäre es ideal in jedem Haushalt einen größeren Akku zu > haben, dadurch könnte man die Last schön puffern, Spitzenlasten des > Netzes abflachen und somit auch mit einer weniger stark ausgelegten > Stromtrasse auskommen. Kommt demnächst automatisch. Da die E-Autos den Akku auch zum Fahren brauchen, ist es auch keine solche Ressourcenverschwendung als wenn man nur zum puffern seines eigenen PV Stromes einen Akku bauen lässt und ihn in Garage oder Keller stellt. Mit letzteren Anlagen wird der Umwelt letzlich mehr geschadet als genutzt, weil durch die zusätzlichen Verluste mehr Strom in Kraftwerken mit fossilen Brennstoffen erzeugt werden muss im Vergleich dazu wenn die Nachbarschaft tagsüber meinen nicht benötigten PV Strom nutzt und ich dafür abends Kohlestrom beziehe statt die Nachbarn tagsüber.
Ben B. schrieb: > Da wird aber nichts weggeschmissen, > sondern eben gar nicht erst erzeugt, obwohl der Wind zur Verfügung > stehen würde. Der WKA-Betreiber bekommt den nicht erzeugten Strom > übrigens trotzdem bezahlt, nennt sich dann EEG. Das kann man gut an windreichen Tagen sehen, an denen die Windräder sich nicht drehen. Man muss halt sehen wohin mit dem Strom. Durch den Förderungsstopp und die Reduzierung (oder gar dem vollkommenem Stopp) der Baubewilligungen für Windkraftanlagen auf dem Land wissen die Windkraftanlagenbauer nun nicht mehr wie sie überleben sollen. Erst der Boom und jetzt die starke Flaute. EEG-Umlage macht etwa 22% von meinen Stromkosten aus und ehrlich gesagt ist das lächerlich wenig im Gegensatz zu dem was man sonst so nebenbei ausgibt. Es ist ein Versuch einen richtigen Weg einzuschlagen, die Welt etwas besser zu machen. Wenn wir nicht mehr von saudischem Öl abhängig sein würden oder von russischem Gas, dann würden wir auch ein bisschen mehr an Freiheit gewinnen, man könnte uns wirtschaftlich/politisch nicht mehr so erpressen.
Mike J. schrieb: > Also entlang der Freileitungen müssen alle Bäume weichen, Nein, die dürfen nur nicht zu hoch werden. > die Kabel > dürfen ja nicht zuwachsen und man muss da auch ran können. Die Kabel > dehnen sich je nach Temperatur aus und hängen auch mal richtig durch. Hat Metall so an sich. > Es gab schon einige Unfälle bei denen Segler, Hubschrauber oder > Heißluftballons in die Freilandleitungen rein geflogen sind. Ist aber selten. > Das Brummen der Leitungen nervt auch Nur bei Nebel. Ansonsten sind die still. > Vom Umweltfaktor sind die Freileitungen ein schlimmerer Faktor als so > ein Erdkabel. Bei der Errichtung definitiv nicht. > Die Freileitungen sehen ehrlich auch nicht gerade hübsch > aus. In Massen (Nähe Umspannwerk) nicht wirklich, ja. Aber so ne einzelne Leitung hat für mich auch etwas von einem Symbol des Fortschritts und der Moderne. > Versuche mal sie Leute zu überzeugen dass du dort solche Masten > aufstellst um Freileitungen durch einen Nationalpark zu legen. Versuch das mal mit einer erdverlegten HGÜ.
> Aber so ne einzelne Leitung hat für mich auch etwas von einem > Symbol des Fortschritts und der Moderne. Auch noch, wenn man Dir den Mast direkt in den Garten stellt? > Das kann man gut an windreichen Tagen sehen, an denen die Windräder > sich nicht drehen. Man muss halt sehen wohin mit dem Strom. Sehen wohin mit dem Strom ist weniger das Problem - sondern die Tatsache, daß der durch streckenweise zu schwache Leitungen einfach nicht abtransportiert werden kann. Dieses Problem hat auch nicht nur die Windkraft, vor allem im ländlichen Gebiet gibts das auch bei der Solarenergie. Vereinfacht ausgedrückt: auf einem Dorf mit 630kVA Trafo baut Bauer A eine 600kW Solaranlage auf seinen Kuhstall. Alles gut. Ein Jahr später kommt Bauer B und baut 600kW auf seinen Schweinestall - und schwupps müssen beide an sonnigen Tagen ihre Leistung drosseln, damit der Trafo nicht abraucht. Praktisch wird man so ein Problem damit lösen, daß Bauer B einen eigenen Mittelspannungs-Trafo braucht, wenn man Bauer A noch die Einspeisung einer so hohen Leistung auf die Niederspannung erlaubt hat. Wenn man viele solche Probleme auf diese Weise löst, pflanzt sich das Problem auf die höheren Spannungsebenen (die Mittelspannungskabel, die 110kV Trafos und letztlich die 110kV Leitungen) fort. Das Problem mit dem negativen Strompreis bzw. der bezahlten Abnahme kommt vom Zusammenspiel unflexibler Kraftwerke und Leistungsspitzen der erneuerbaren Energien. Die EVUs sind durch das EEG zur Abnahme der erneuerbaren Energie verpflichtet. Diese haben dadurch Vorrang vor anderen Energiequellen. Im Osten Deutschlands stehen etwa 8GW Braunkohlekraftwerke, diese Kraftwerke sind extrem schlecht regelbar. Das sind reine Grundlastkraftwerke, die laufen am besten wenn sie rund um die Uhr mit Vollast arbeiten können. Sie können ihre Leistung nur sehr langsam ändern (Warmstart eines Blockes von 0 auf 90% Leistung dauert so 8..10 Stunden, ein Kaltstart dauert einen ganzen Tag) und bei gedrosseltem Betrieb wird der sowieso schon schlechte Wirkungsgrad noch schlechter. Da kann es "preiswerter" sein wenn ich ein anderes Kraftwerk dafür bezahle, seine Leistung zu reduzieren, damit ich mein eigenes mit voller Leistung durchlaufen lassen kann. Eine andere Möglichkeit wäre die Speicherung des Überschusses in Pumpspeicherkraftwerken - aber davon haben wir eben noch lange nicht genug. Wenn die bereits mit voller Leistung im Pumpbetrieb sind oder das Oberbecken voll ist, stehen keine Abnahmekapazitäten mehr zur Verfügung. Das ist auch nicht nur für den Osten mit seiner Braunkohle typisch. Die Braunkohlekraftwerke im Rheinischen Revier sind nicht besser und sogar Atomkraftwerke mit Druckwasserreaktor (also fast alle) sind nicht gut regelbar - wobei letztere schon längere Zeit zwangsweise in den Lastfolgebetrieb müssen, obwohl das kein optimaler Betriebszustand für diese Anlagen ist. Siedewasserreaktoren und Steinkohlekraftwerke sind gut für die Mittellast geeignet und können Leistungsänderungen im Bereich von 70..90% innerhalb einer Stunde erzielen. Aber von diesen Kraftwerken haben wir kaum noch welche und für Atomkraftwerke ist ein gedrosselter Betrieb wegen der "geringen Brennstoffkosten" generell nicht besonders wirtschaftlich.
Ben B. schrieb: > Erdkabel für 450kV sind sehr teuer. Die HGÜ bietet den Vorteil gegenüber > Wechselstrom, daß man nur ein Kabel (Monopol, Erde als Rückleiter) oder > zwei Kabel (Bipol, bei verdoppelter Leistung) benötigt. Dachte ich auch - aber in den Dokus zu Nordstream ist explizit von 2 Adern, also Plus & Minus zu lesen.
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Freileitung vs. Kabel Vergleich vom Netzbetreiber 50Hertz: https://www.50hertz.com/de/Netz/Netzentwicklung/LeitlinienderPlanung/FreileitungundKabel Die auf der Seite unten verlinkten PDFS beachten, z.B. https://www.50hertz.com/Portals/1/Dokumente/Netz/Freileitung%20und%20Kabel/Brosch%C3%BCre%20Freileitung%20oder%20Erdkabel.pdf?ver=2018-01-03-181225-033 Neben den ökologischen Aspekten sind besonders die Kosten, die Verfügbarkeit und die Reparaturdauer bedeutsam. Fazit, wer Kabel kennt, nimmt Freileitung.
Walter K. schrieb: > aber in den Dokus zu Nordstream ist explizit von 2 > Adern, also Plus & Minus zu lesen. Stimmt - aber Ben B schrieb ja auch: Ben B. schrieb: > oder > zwei Kabel (Bipol, bei verdoppelter Leistung) Wo ist der Widerspruch? Weg.
Walter K. schrieb: > Dachte ich auch - aber in den Dokus zu Nordstream ist explizit von 2 > Adern, also Plus & Minus zu lesen. Oha, polarisiertes Erdgas?
Walter K. schrieb: > Dachte ich auch - aber in den Dokus zu Nordstream ist explizit von 2 > Adern, also Plus & Minus zu lesen. Er wird wohl Nordlink meinen. Das Problem bei der Nutzung nur einer Ader und der Erde als zweiten Pol liegt in der elektrolytischen Wirkung. Bei Wechselstrom kann man das so machen, aber bei Gleichstrom würde sich der Erdungskontakt sehr schnell zersetzen ... also eine wirklich blöde Idee. Durch die Nutzung des Außenleiters als Schirmung gibt es auch keine Felder welche die Flora und Fauna im Meer stören könnten. Man hat ja schon von verirrten Walen gehört die wahrscheinlich durch unnatürliche Magnetfelder ihre Orientierung verlieren können. Eine fette Koax-Leitung ist eben mit die beste Art um (Gleich-)Strom zu transportieren.
Mike J. schrieb: > Er wird wohl Nordlink meinen. > > Das Problem bei der Nutzung nur einer Ader und der Erde als zweiten Pol > liegt in der elektrolytischen Wirkung. Bei Wechselstrom kann man das so > machen, aber bei Gleichstrom würde sich der Erdungskontakt sehr schnell > zersetzen ... also eine wirklich blöde Idee. Komisch nur, daß man das trotzdem macht. https://de.wikipedia.org/wiki/Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung#Leitungsanlagen_und_Erder https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_HGÜ-Anlagen > Durch die Nutzung des Außenleiters als Schirmung gibt es auch keine > Felder welche die Flora und Fauna im Meer stören könnten. Man hat ja > schon von verirrten Walen gehört die wahrscheinlich durch unnatürliche > Magnetfelder ihre Orientierung verlieren können. Jaja, was wäre die Welt ohne eine gesunde Portion Halbwissen. Der Schirm auf dem Kabel schirmt das elektrische Feld ab, das magnetische Feld aber NICHT! Weder bei HGÜ noch Drehstrom, denn der Schirm ist stromlos, von minimalen Leckströmen abgesehen. > Eine fette Koax-Leitung ist eben mit die beste Art um (Gleich-)Strom zu > transportieren. Nö. Das wird bei HV aus diversen anderen Gründen so gemacht. Und die Hochspannungskabel arbeiten NICHT als Koaxkabel, siehe oben!
Falk B. schrieb: > Komisch nur, daß man das trotzdem macht. Eine dumme Idee bleibt es trotzdem. Falk B. schrieb: > Jaja, was wäre die Welt ohne eine gesunde Portion Halbwissen. Der Schirm > auf dem Kabel schirmt das elektrische Feld ab, das magnetische Feld aber > NICHT! Weder bei HGÜ noch Drehstrom, denn der Schirm ist stromlos, von > minimalen Leckströmen abgesehen. Kommt drauf an von welchen Kabeln du sprichst. https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d9/HVDC_Submarine_Cable_Cross_Section_-_from_New_Zealand_Inter-island_scheme.jpg/800px-HVDC_Submarine_Cable_Cross_Section_-_from_New_Zealand_Inter-island_scheme.jpg https://www.itwissen.info/lex-images/380-kv-hgue-erdkabel-foto-board-dotbs-netz-dotcom.png Video (zum besseren Verständnis): https://www.youtube.com/watch?v=gHuStvUd4yQ Sag nicht "jaja", ich weiß was das heißt.
Ben B. schrieb: >> Aber so ne einzelne Leitung hat für mich auch etwas von einem >> Symbol des Fortschritts und der Moderne. > Auch noch, wenn man Dir den Mast direkt in den Garten stellt? Das gabs wohl nur früher, als der Strom oberirdisch zugeführt wurde.
Mike J. schrieb: > Kommt drauf an von welchen Kabeln du sprichst. > > https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d9/HVDC_Submarine_Cable_Cross_Section_-_from_New_Zealand_Inter-island_scheme.jpg/800px-HVDC_Submarine_Cable_Cross_Section_-_from_New_Zealand_Inter-island_scheme.jpg > > https://www.itwissen.info/lex-images/380-kv-hgue-erdkabel-foto-board-dotbs-netz-dotcom.png Ja und? Das bestätigt nur meine Aussagen. Schau mal genau hin. Der Innenleiter ist aus Kupfer, dort fließt der Laststrom. Drum herum ist "nur" Isolation und Armierung. Dort fließt KEIN Laststrom! > Video (zum besseren Verständnis): > Youtube-Video "Abschirmung der Magnetkraft" Allein der Titel ist schon falsch. > Sag nicht "jaja", ich weiß was das heißt. Genau so ist es auch gemeint ;-)
Reinhard S. schrieb: >> hängen auch mal richtig durch. > > Hat Metall so an sich. Menschen manchmal auch. :-)
Falk B. schrieb: > Ja und? Das bestätigt nur meine Aussagen. Schau mal genau hin. Der > Innenleiter ist aus Kupfer, dort fließt der Laststrom. Drum herum ist > "nur" Isolation und Armierung. Dort fließt KEIN Laststrom! Hast Recht, die verlegen zwei separate Kabel. https://www.tennet.eu/fileadmin/_processed_/c/4/csm_BorWin1_Landkabel_4cfb53c8cc.jpg Es gibt höchstens noch die Variante mit zwei parallelen Leitern in einem Kabel. http://www.prachensky.com/michael/bilderlager/oekologisches_bauen_landschaft_alternative_energie/hgue-kabel-querschnitt-400.jpg Walter K. schrieb: > werden ja > teilweise irre Theorien erstellt, z.B. dass das Erdreich um das Erdkabel > sich bis auf 80Grad Celsius erhitzt und dann quer durch die BRD sich > Streifen tropischer Pflanzen und Tiere ansiedeln ... das scheint ja > etwas übertrieben zu sein - Oder? Ich habe mal gehört: Entlang der Bahnstrecken gibt es Eidechsen, die können dort scheinbar existieren weil die Temperaturen dort etwas höher sind als im Rest von Deutschland. Dieses Jahr hatte ich im Sommer zwei mal eine Eidechse durch das Gras huschen gesehen. Die Bahntrassen werde ich deshalb jedoch nicht abbauen. Hier ist der Artikel von 2015 über den geplanten Nordlink-Bau: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Seekabel-soll-Nordsee-durchkreuzen-article14484826.html Es wird, aber es braucht schon seine Zeit.
Mike J. schrieb: > Walter K. schrieb: >> werden ja >> teilweise irre Theorien erstellt, z.B. dass das Erdreich um das Erdkabel >> sich bis auf 80Grad Celsius erhitzt und dann quer durch die BRD sich >> Streifen tropischer Pflanzen und Tiere ansiedeln ... das scheint ja >> etwas übertrieben zu sein - Oder? > > Ich habe mal gehört: Entlang der Bahnstrecken gibt es Eidechsen, die > können dort scheinbar existieren weil die Temperaturen dort etwas höher > sind als im Rest von Deutschland. es gibt noch andere unbeabsichtigte Lebensräume, wie z.B. Salz liebende Pflanzen an Autobahnen
>>> Aber so ne einzelne Leitung hat für mich auch etwas von einem >>> Symbol des Fortschritts und der Moderne. >> Auch noch, wenn man Dir den Mast direkt in den Garten stellt? > Das gabs wohl nur früher, als der Strom oberirdisch zugeführt wurde. Jo, was für einen Unterschied in der Größe der Masten so ein kleines "K" zwischen "400V" und "400KV" manchmal ausmacht, ist wirklich erstaunlich.
Ben B. schrieb: >>> Auch noch, wenn man Dir den Mast direkt in den Garten stellt? >> Das gabs wohl nur früher, als der Strom oberirdisch zugeführt wurde. > Jo, was für einen Unterschied in der Größe der Masten so ein kleines "K" > zwischen "400V" und "400KV" manchmal ausmacht, ist wirklich erstaunlich. Naja, tausendmal so hoch sind die Masten doch nicht, oder?
Harald W. schrieb: > Naja, tausendmal so hoch sind die Masten doch nicht, oder? das nicht, aber entsprechend andere Isolatoren und Abstände der Leitungen zu Erde und zueinander selbst. Da die Stärke von Kraftfeldern mit dem Quadrat der Entfernung abnehmen, muss man die Abmessungen nicht entsprechend linear verändern.
zu J-A V. im Beitrag #6071874: Es war jetzt zwar nicht der Schenkelklopfer schlechthin, aber für einen Schmunzler sollte es ausreichen. Evtl. hilft ein Besuch in deinem Lachkeller?
Harald W. schrieb: > Naja, tausendmal so hoch sind die Masten doch nicht, oder? Ich glaube nicht dass solche Masten und die Wartung der Masten (besonders bei Sturm und dem daraus resultierenden Stromausfall) in Summe günstiger sind als Leitungen die unterirdisch verlegt werden. Man braucht diese riesigen Stahlmonster alle paar hundert Meter, entsprechende Technik um die Dinger aufzustellen, gute Fundamente ... Es wurde gesagt dass die Erdleitungen 2x bis 8x so teuer sind wie Freileitungen. Sind das nun die Kosten für die Verlegung oder sind da auch die laufenden Kosten für die Instandhaltung mit inbegriffen? Man sagt dass die Reparatur der Erdkabel viel teurer ist ... wenn der Fall eintritt (weil Erdarbeiten notwendig sind, wenn kein Tunnel angelegt worden ist). Nur wie wahrscheinlich ist dass der Fall eintritt?
Ben B. schrieb: >> Aber so ne einzelne Leitung hat für mich auch etwas von einem >> Symbol des Fortschritts und der Moderne. > Auch noch, wenn man Dir den Mast direkt in den Garten stellt? Einfachste Lösung: Keinen Garten haben... Aber ja, eine Hochspannungsleitung im bewohnten Gebiet ist spätestens bei Nebel scheiße. Mike J. schrieb: > Harald W. schrieb: >> Naja, tausendmal so hoch sind die Masten doch nicht, oder? > > Ich glaube nicht dass solche Masten und die Wartung der Masten > (besonders bei Sturm und dem daraus resultierenden Stromausfall) in > Summe günstiger sind als Leitungen die unterirdisch verlegt werden. > (...) > Man sagt dass die Reparatur der Erdkabel viel teurer ist ... wenn der > Fall eintritt (weil Erdarbeiten notwendig sind, wenn kein Tunnel > angelegt worden ist). Nur wie wahrscheinlich ist dass der Fall eintritt? Dank Flora würde ich den als ähnlich wahrscheinlich einschätzen wie ein Sturm, der dir die Hochspannungsmasten umknickt. "Wartung" beschränkt sich, soweit ich das bisher verfolgen konnte, auf Neustreichen der Masten.
Erdkabel sind wegen der Erwärmung in ihrer Leistung limitiert. Bei Freileitungen werden heute Hochtemperaturseile verwendet, die im Extremfall bis zu 210°C heiß werden. Im Sommer ist die Außentemperatur und der Wind maßgeblicher Bestandteil für das Lastmanagement einer Leitung. Bei etwas Wind und kühlen Temperaturen kann ich problemlos "ein paar Megawatt mehr" durch so eine Leitung schicken als bei Windstille in der Mittagshitze. Eigentlich müsste man mehr Leitungen bauen, aber wir haben jetzt bereits viel zu wenige davon. Daneben sind Erdkabel im Fehlerfall wirklich teuer und langwierig zu reparieren, das hat man doch erst Anfang des Jahres in Berlin Köpenick gesehen. Horizontalbohrfirma bohrt zielsicher durch zwei parallel liegende 110kV-Kabelsysteme, der komplette Stadtbezirk ist daraufhin 20 Stunden ohne Strom weil die Montage der 6 Kabelmuffen (für nur eines der beschädigten Systeme) so lange dauert. Zweites Problem bei Erdkabeln ist die hohe Kapazität gegen Erde. Die 380kV Transversale in Berlin hat deswegen einen Blindleistungsbedarf von 210MVA, nur dafür, daß sie als Erdkabel ausgeführt ist.
Ben B. schrieb: > Zweites Problem bei Erdkabeln ist die hohe Kapazität gegen Erde. Die > 380kV Transversale in Berlin hat deswegen einen Blindleistungsbedarf von > 210MVA, nur dafür, daß sie als Erdkabel ausgeführt ist. Lohnt es sich hier nicht die Leitung als Gleichstromsvariante zu nutzen? Es wurde gesagt dass man 8% Umwandlungsverluste zu beklagen hat, aber wenn die Verluste durch die kapazitive Kopplung mit der Erde so extrem hoch sind, dann hätte man gleich die sinnvollere Varianten nutzen sollen. Hat sich das niemand durchgerechnet? Für ein E-Technik Ingenieur ist das eigentlich nicht so schwierig. Ben B. schrieb: > Daneben sind Erdkabel im Fehlerfall wirklich teuer und langwierig zu > reparieren Das Schöne ist aber auch dass man sehr einfach messen kann wo ein Kabel liegt. Dieser Unfall erfolgte einfach nur wegen vollkommener Faulheit. Ich könnte es verstehen wenn man Abwasserrohre durchbohrt hätte, da muss man erst mal eine Sonde rein legen und durch das Rohr fahren um dort messen zu können. Hier ist der Aufwand etwas hoch. Bei der Messung des Feldes eines Stromkabels gibt es aber sehr billige und bewährte Mittel. Ben B. schrieb: > Bei > Freileitungen werden heute Hochtemperaturseile verwendet, die im > Extremfall bis zu 210°C heiß werden. Na super, die legen eine Leitung viel zu gering aus, so dass die Leitung als gigantische Elektro-Heizung fungiert und man klopft sich auf die Schultern. Der Wirkungsgrad ist dabei natürlich auch unterirdisch. Reinhard S. schrieb: > Dank Flora würde ich den als ähnlich wahrscheinlich einschätzen wie ein > Sturm, der dir die Hochspannungsmasten umknickt. Hmm ... da müsste man auf Erfahrungswerte warten, der Großteil der modernen Leitungen sind eben noch nicht so alt um da etwas genaues dazu sagen zu können. Generell würde ich aber Gleichstrom-Erdleitungen bevorzugen. Die 8% Verlustleistung könnte man auch dazu nutzen um das Fernwärmenetz damit zu speisen.
> Lohnt es sich hier nicht die Leitung als > Gleichstromsvariante zu nutzen? [..] Nein, dafür ist das Kabel zu kurz. Die 210MVA werden ja nicht "verbraucht", aber man muß sie halt mit zusätzlichem Aufwand wegkompensieren. Die realen Verluste wegen der Kapazität werden ein paar hundert kW oder maximal ein MW sein, so viel verheizen die Drosseln nicht und die dielektrischen Verluste im Kabel werden auch nicht so hoch sein. > Dieser Unfall erfolgte einfach nur wegen vollkommener Faulheit. Naja. Zweifelsohne sind da Fehler gemacht worden... Ich denke die Firma hat einfach nicht erwartet, daß in einer halb abgerissenen und aufgrund der Schäden bereits für den Verkehr gesperrten Brücke noch so extrem wichtige Leitungen verlaufen. > Na super, die legen eine Leitung viel zu gering aus, so dass die > Leitung als gigantische Elektro-Heizung fungiert und man klopft > sich auf die Schultern. Der Wirkungsgrad ist dabei > natürlich auch unterirdisch. Geht so. Gemessen an der übertragenen Leistung sind die Verluste eher gering. Durch so eine Leitung kann man durchaus 3..4 Gigawatt übertragen. Und ich kann jedes EVU verstehen wenn es für vielleicht 3% mehr Verluste den Ärger vermeidet, den man beim Bau einer neuen Leitung in Deutschland auf sich zieht. Also quetscht man aus dem vorhandenen Krempel raus was geht. Im Osten nannte sich das Betrieb auf Verschleiß und war verpöhnt, wenn's der Westen macht, scheint das völlig normal zu sein. Die echten Probleme fangen an, wenn mehrere solcher Leitungen an der Leistungsgrenze betrieben werden und dann eine ausfällt. Die sich neu verteilenden Lastflüsse verursachen dann mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Kettenreaktion ausfallender Leitungen, hatten wir zuletzt 2006 mit Auswirkungen in ganz Mitteleuropa, als E.ON die Doppelleitung Conneforde-Diele wegen einer Schiffsunterquerung abgeschaltet hat. Stürme beschädigen öfter mal Leitungen (siehe Münsterländer Schneechaos), Kabel werden öfter mal angebohrt (siehe Berlin Köpenick) das nimmt sich nicht viel. Außer daß Freileitungen evtl. einfacher zu flicken sind wenn ein einzelner Mast umstürzt oder die Seile/Isolatoren beschädigt werden. Da kann man zur Not auch mal 500 Meter Kabel ausrollen, das ist in wenigen Stunden zu schaffen, je nachdem wie schnell das Kabel und die Anschluß-Gerüste vor Ort sind. Das haben sie hier in kurzer Zeit im Umspannwerk Rüdersdorf gemacht als sie das umgebaut haben. Da haben sie einen dritten Trafo einfach so "aufs Feld gestellt", ein Isolatoren-Gerüst unter eine Leitung gestellt, blanken Alu-Draht von oben dran und mit 110kV-Kabel auf den Trafo (bzw. das Gerüst mit Trenner, Lastschalter und Messwandlern)... fertig. Erstaunlich wie schnell so ein 110kV-Anschluß steht.
Mike J. schrieb: > Harald W. schrieb: >> Naja, tausendmal so hoch sind die Masten doch nicht, oder? > > Ich glaube nicht dass solche Masten und die Wartung der Masten > (besonders bei Sturm und dem daraus resultierenden Stromausfall) in > Summe günstiger sind als Leitungen die unterirdisch verlegt werden. Das ist dein Problem. "Wer nichts weiß muss alles glauben."
Mike J. schrieb: > Ben B. schrieb: >> Daneben sind Erdkabel im Fehlerfall wirklich teuer und langwierig zu >> reparieren > > Das Schöne ist aber auch dass man sehr einfach messen kann wo ein Kabel > liegt. Bei Freileitungen sieht man es seeeehr einfach :P > Generell würde ich aber Gleichstrom-Erdleitungen bevorzugen. > Die 8% Verlustleistung könnte man auch dazu nutzen um das Fernwärmenetz > damit zu speisen. Wie willst du das machen? Und dann müsstest du auch oft genug erstmal ein Fernwärmenetz aufbauen. Das verbessert die Billanz nicht wirklich.
Icke ®. schrieb: > Walter K. schrieb: >> Dachte ich auch - aber in den Dokus zu Nordstream ist explizit von 2 >> Adern, also Plus & Minus zu lesen. > > Oha, polarisiertes Erdgas? Mein Gott - ich meinte natuerlich Nordlink, sorry. Und was Nordstream betrifft, so kann sich das Gas gar nicht "polarisieren, wie einst in der Ukraine", denn es wird ja um Polen herum geführt ..LoL
Walter K. schrieb: > Und was Nordstream betrifft, so kann sich das Gas gar nicht > "polarisieren, wie einst in der Ukraine", denn es wird ja um Polen herum > geführt ..LoL ...aber es kommt doch schon fast aus der Polarregion. :-)
Walter K. schrieb: > Und was Nordstream betrifft, so kann sich das Gas gar nicht > "polarisieren, wie einst in der Ukraine", denn es wird ja um Polen herum > geführt ..LoL Nun, dafür polarisiert es die Politiker...
Walter K. schrieb: > Und was Nordstream betrifft, so kann sich das Gas gar nicht > "polarisieren, wie einst in der Ukraine", denn es wird ja um Polen herum > geführt ..LoL Nordpolen oder Südpolen?
Ben B. schrieb: > Außer daß Freileitungen evtl. einfacher zu > flicken sind wenn ein einzelner Mast umstürzt oder die Seile/Isolatoren > beschädigt werden. Da kann man zur Not auch mal 500 Meter Kabel > ausrollen, das ist in wenigen Stunden zu schaffen, je nachdem wie > schnell das Kabel und die Anschluß-Gerüste vor Ort sind. Joa, da kann man mal schnell die 110kV Kabeltrommel ausrollen... https://www.radio8.de/linden-hubschrauber-wird-abtransportiert-104622/ Oder man stellt provisorische Masten auf.. was dann mal locker 1 Woche dauert. In diesem Fall war das ganze kein "größeres Problem", sieht man von der Vollsperrung der A7 und der 1 Million Schaden ab. Aber hey. Hochspannungsleitungen kann man ganz fix flicken. Passiert SOWAS oder auch die Geschichte mit dem Winterchaos bei dem die Masten Reihenweise umgefallen sind, ziehen sich die Reparaturarbeiten sicherlich länger hin als das Aufbuddeln einer Kabeltrasse. Wenigstens muss man mit Nordlink keine Kontinentalplattenstöße kreuzen =) Am Ende des Tages will jeder zu jederzeit einfach auf den Schalter drücken können, ob nun für die Leselampe oder den E-Herd mit allen 4 Platten. Der Strom kommt ja nur aus der Steckdose.. WIE er da hin kommt ist den meisten egal. Hauptsache nicht durch einen Hochspannungsmasten, oder von einem Windrad, oder durch die Erdleitung für die alles aufebuddelt werden muss, oder den Solarpark am Ortseingang, oder, oder, oder ... Irgendeinen Tod muss man sterben wenn man den Komfort aufrechterhalten will. Problematisch bei Erdleitungen ist oftmals aber auch einfach eine fehlerhafte oder sogar fehlende Dokumentation des Trassenverlaufes. "Wie, hier ist kein Kabel.. aber wo isses denn dann?" ...
Manuel X. schrieb: > Problematisch bei Erdleitungen ist oftmals aber auch einfach eine > fehlerhafte oder sogar fehlende Dokumentation des Trassenverlaufes. > > "Wie, hier ist kein Kabel.. aber wo isses denn dann?" ... Kenn ich aus einer Erzählung anders herum: "Hier ist keine Leitung - oh,.. da war doch eine, warum ist die nicht eingezeichnet? Wem gehört die?" - "Keine Ahnung, aber mach weiter, wird sich schon melden". Angefahren ist dann die MP - und die Natoleitung war nicht mehr ganz so geheim wie davor...
Matthias S. schrieb: > Angefahren ist dann die MP - und die Natoleitung war nicht mehr ganz so > geheim wie davor... Das war die Direktleitung in den Kremmel. Frau Merkel war gerade beim Reden und meinte noch zu Putin: "Wenn es mir egal wäre wie unsere politischen Beziehungen aussehen, dann würde ich nicht mit dir reden und einfach auflegen." ... und plötzlich war die Leitung weg. So ähnlich war es bei uns auf dem Hof aber auch, ich bin auf irgend welche Tonrohre gestoßen und es lagen irgend wo in der Erde verbleite Kabel. Da ich eh alles neu gemacht habe war mir das egal, aber hoffentlich führen diese Leitungen nicht einfach über mein Grundstück. Manch einer hat so schon die Telefonleitung eines anderen gekappt.
Manuel X. schrieb: > Problematisch bei Erdleitungen ist oftmals aber auch einfach eine > fehlerhafte oder sogar fehlende Dokumentation des Trassenverlaufes. Ich habe das versucht auf meinem Grundstück ordentlich zu machen. Ich habe hier eine Datei erstellt in der die Google-Earth-Karte zusammen mit dem Lageplan passend übereinander liegen. Dort habe ich dann in verschiedenen Ebenen die Stromkabel, die Leerrohre, DSL, Netzwerkkabel und die Wasserleitungen eingezeichnet. Es gibt ja keine Staatliche Stelle wo man das dann eintragen könnte oder sollte, also liegt das Zeug ein mal auf meinen Rechner und ausgedruckt in einem Ordner. Schön bei Stromleitungen ist dass man sie sehr gut findet ... wenn mindestens eine Phase unter Spannung steht.
Matthias S. schrieb: > Manuel X. schrieb: >> Problematisch bei Erdleitungen ist oftmals aber auch einfach eine >> fehlerhafte oder sogar fehlende Dokumentation des Trassenverlaufes. >> >> "Wie, hier ist kein Kabel.. aber wo isses denn dann?" ... > > Kenn ich aus einer Erzählung anders herum: > "Hier ist keine Leitung - oh,.. da war doch eine, warum ist die nicht > eingezeichnet? Wem gehört die?" - "Keine Ahnung, aber mach weiter, wird > sich schon melden". Ja naja das Spiel geht natürlich in beide Richtungen =) Das zugrundeliegende Problem bleibt das gleiche Mike J. schrieb: > Es gibt ja keine Staatliche Stelle wo man das dann eintragen könnte oder > sollte, also liegt das Zeug ein mal auf meinen Rechner und ausgedruckt > in einem Ordner. Hier obliegt das den Stadtwerken. Die führen das auch "relativ" gut. Problematisch wirds meistens wenn es um alte Leitungen geht. Denn alles was vor Digitalzeitaler war, bleibt auch vor Digitalzeitalter.. Da muss also einer ins Archiv rennen und hoffen die passenden Unterlagen zu finden. Das gilt hier auch für die Leitungen die auf dem Grundstück verlegt sind bis zum HÜP. Wenn man es ganz genau will kann man sich auch die Koordinaten der Grenzsteine vom Haus anfordern, bzw. wenn das Haus schon vermessen ist (beim Neubau) dann die von den Hausecken auch noch. Kostet aber, zumindest in Bayern, ein wenig Geld. Letztlich zeigt das aber schon das Problem: Welche Stelle stellt sicher das Daten über verbuddelte Leitungen (egal was durchfliesst) auch ordentlich erfasst und gepflegt werden und im Falle eines System-/Formatwechsel auch zukünftig zur Verfügung stehen. Ich mein, so ein Hochspannungsmast ist jetzt nicht unbedingt zu übersehen ...
Manuel X. schrieb: > Letztlich zeigt das aber schon das Problem: > > Welche Stelle stellt sicher das Daten über verbuddelte Leitungen (egal > was durchfliesst) auch ordentlich erfasst und gepflegt werden und im > Falle eines System-/Formatwechsel auch zukünftig zur Verfügung stehen. Halt immer der Eigentümer... > Ich mein, so ein Hochspannungsmast ist jetzt nicht unbedingt zu > übersehen ... Eine erdverlegte HGÜ-Trasse dürfte auch nicht zu übersehen sein im Wald bzw. was davon übrig ist.
> Eine erdverlegte HGÜ-Trasse dürfte auch nicht > zu übersehen sein im Wald bzw. was davon übrig ist. Na so ein Quatsch. Die erzeugt nicht mehr Kabelverluste als eine 380kV-Erdleitung bei gleicher Leistung (passende Höhe der Gleichspannung vorausgesetzt). Anbei mal der Verlauf einer recht frisch gebauten 110kV Erdleitung. Kannst ja schauen ob der Wald und die Felder darüber in ein paar Jahren "abgekocht" sind.
Ben B. schrieb: > Kannst ja schauen ob der Wald und die Felder darüber in ein paar Jahren > "abgekocht" sind. Ooch, und ich dachte da würde man bald eine hübsche Palmenallee sehen. Ansonsten muss man immer ziemlich weit fahren, wenn man Palmen ohne Kübel sehen will. :-)
Manuel X. schrieb: > Hier obliegt das den Stadtwerken. Die führen das auch "relativ" gut. > > Problematisch wirds meistens wenn es um alte Leitungen geht. Denn alles > was vor Digitalzeitaler war, bleibt auch vor Digitalzeitalter.. Da muss > also einer ins Archiv rennen und hoffen die passenden Unterlagen zu > finden. Bei mir gibt es da verschiedene Anlaufstellen. Als ich für meine PV Anlage direkt an den Ortseingangstrafo ran und dafür unter der Straße durch musste, habe ich die Unterlagen alle besorgt bevor ich angefangen habe durchzuschießen. Wasser und Abwasser: Gemeindeverwaltung Telefon: Telekom Kabelanschluss: Kabel Deutschland (jetzt Vodafone) Strom: Main Donau Netzgesellschaft Das bekommt man alles recht einfach und auch nicht teuer. > Wenn man es ganz genau will kann man sich auch die Koordinaten der > Grenzsteine vom Haus anfordern, bzw. wenn das Haus schon vermessen ist > (beim Neubau) dann die von den Hausecken auch noch. > > Kostet aber, zumindest in Bayern, ein wenig Geld. Dafür hat man in Bayern den bayernatlas.de, wo man schon recht genau an die Grenzpunkte ran kommt. Als Landwirt hat man einen extra Zugang, dann geht's sogar auf den cm genau. Das darf man eigentlich nur für landwirtschaftliche Zwecke benutzen, aber es gibt keine Einschränkung und man kann im Prinzip überall in Bayern vermessen was man will.
Mike J. schrieb: > Das war die Direktleitung in den Kremmel. > > Frau Merkel war gerade beim Reden und meinte noch zu Putin: "Wenn es mir > egal wäre wie unsere politischen Beziehungen aussehen, dann würde ich > nicht mit dir reden und einfach auflegen." > > ... und plötzlich war die Leitung weg. Ich glaube das war eher noch zu Kohls Zeiten: "Wenn ich dir die DDR wirklich geben möchte *), dann würde ich jetzt einfach auflegen und sie dir überschreiben" - klick *) manch einer würde wohl eher "aufs Auge drücken" sagen... __________________________ Ben B. schrieb: > Na so ein Quatsch. Die erzeugt nicht mehr Kabelverluste als eine > 380kV-Erdleitung bei gleicher Leistung (passende Höhe der Gleichspannung > vorausgesetzt). Facepalm Das war sicherlich nicht auf die Kabelverluste bezogen, sondern darauf, dass im Bereich eines Erdkabels nix tiefwurzelndes wachsen darf. Also Bäume, damit ne dicke Schneise durch den Wald. Von oben kann man übrigens auch in Feldern sogar jahrtausendalte Strukturen erkennen, ich tippe mal dass das mit halbwegs modernen Erdkabeltrassen auch funktioniert. Ach ja, mit was soll man sich den eine ".kmz" den angucken?
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Bearbeitet durch User
Google Earth würde prima funktionieren. Dann würdest Du auch sehen, daß sie die Kabeltrasse einfach unter einem Waldstück durchgeschossen haben anstatt da eine Schneise reinzuschlagen. Wenn das mit 110kV funktioniert, wird es mit einer HGÜ-Trasse ebenso machbar sein.
Ben B. schrieb: > Google Earth würde prima funktionieren. Warum postest du dann nicht einfach einen Link, denn (fast) jeder öffnen kann, ohne irgendeinen Mist zu installieren?
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Bearbeitet durch User
In meinem Bekanntenkreis hat keiner ein Problem mit Google Earth. Außerdem sind meine Karten in Google Earth. Wieso sollte ich mir da jetzt also die Mühe machen, das auf irgend ein anderes der tausend gleichen Kartenprogrammen zu exportieren, ggf. vielleicht noch abzuzeichnen?! Ich kann es sowieso nicht allen rechtmachen und ich wüßte auch gar nicht welches Format da "das beste" für so einen Pfad ist. Friss oder stirb! Oder beides!
Ben B. schrieb: > Wieso sollte ich mir da > jetzt also die Mühe machen, das auf irgend ein anderes der tausend > gleichen Kartenprogrammen zu exportieren, ggf. vielleicht noch > abzuzeichnen?! Ich spreche von einen ganz stinknormalen Link zu maps.google.de, nix Export in zigtausend Kartenprogramme: Sowas: https://www.google.de/maps/place/München/@48.1524657,11.5922075,94m/data=!3m1!1e3!4m5!3m4!1s0x479e75f9a38c5fd9:0x10cb84a7db1987d!8m2!3d48.1351253!4d11.5819805 Alternativ noch einen +Code, halt etwas, was jeder öffnen kann und wo er nicht eines der zigtausend Kartenprogramme braucht. Αλλά πρέπει να ξέρετε μόνοι σας αν όλοι μπορούν να ανοίξουν την κάρτα σας ή μόνο τους ξεκίνησαν.
Prima Idee, kannst Du gerne selbst aus dem KMZ basteln. Viel Spaß dabei!
Mike J. schrieb: > Ich habe das versucht auf meinem Grundstück ordentlich zu machen. Ich > habe hier eine Datei erstellt in der die Google-Earth-Karte zusammen mit > dem Lageplan passend übereinander liegen. Dort habe ich dann in > verschiedenen Ebenen die Stromkabel, die Leerrohre, DSL, Netzwerkkabel > und die Wasserleitungen eingezeichnet. > > Es gibt ja keine Staatliche Stelle wo man das dann eintragen könnte oder Katasteramt?
Thomas G. schrieb: > Mike J. schrieb: > >> Ich habe das versucht auf meinem Grundstück ordentlich zu machen. Ich >> habe hier eine Datei erstellt in der die Google-Earth-Karte zusammen mit >> dem Lageplan passend übereinander liegen. Dort habe ich dann in >> verschiedenen Ebenen die Stromkabel, die Leerrohre, DSL, Netzwerkkabel >> und die Wasserleitungen eingezeichnet. >> >> Es gibt ja keine Staatliche Stelle wo man das dann eintragen könnte oder Nein. Es ist DEIN Grundstück es sind DEINE Leitungen. So viel Eigenverantwortung musst du als Liegenschaftsbesitzer schon selber aufbringen. Da muss der Nannystate nicht auch noch zuschlagen. Wie man Planungs- und Dokumentationsunterlagen (von TGA) im Aussenbereich fortschreibt ist z.B. in VDI 6026 festgelegt. https://www.vdi.de/richtlinien/details/vdi-6026-blatt-1-dokumentation-in-der-technischen-gebaeudeausruestung-inhalte-und-beschaffenheit-von-planungs-ausfuehrungs-und-revisionsunterlagen. Ansonsten stellt das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung in der Dokumentationsrichtlinie Anforderungen die man sich mal anschauen kann. http://www.bbr.bund.de/BBR/DE/BaufachlicherService/Regelungen/Dokurichtlinien/DRL_03-2004/2004_03_Dokumentationsrichtlinie.pdf%3F__blob%3DpublicationFile%26v%3D4 BTW: Google Earth ist besch.... Das Ding ist für Werbung gebaut, nicht um Daten und Informationen über Liegenschaften und Gebäude gezielt zusammenzustellen, abzulegen und zu finden. Deren Koordinatensystem ist nicht mit dem offiziellem Kataster kompatibel. Gibt es bei deiner Raumordnungsbehörde keinen Geoinformationsserver? So etwas wie diesen: https://www.doris.at/viewer/(S(vntcydtozo05vexfwsjhimlm))/init.aspx?ks=alk&karte=raumplanung oder diesen https://danord.gdi-sh.de/viewer/resources/apps/Anonym/index.html?lang=en Anyway: all thumbs up. Wenig ist besser als nix. Du bist weiter als viele andere. > Katasteramt? Das Katasteramt interessiert sich nur dafür wenn die Leitungen anderer über ein Grundstück laufen also ein Wegerecht gegeben wird, dies muss im Kataster festgehalten werden. Solche Wegerechte sind oft zeitlich unbegrenzt gültig und keiner von uns lebt zeitlich unbegrenzt.
Stephan S. schrieb: > Dafür hat man in Bayern den bayernatlas.de, Jedes Bundesland hat inzwischen solche Geodateninformatinsserver. > wo man schon recht genau an die Grenzpunkte ran kommt. Das ist nicht nur "recht genau" sondern rechtsgenau. Die Angaben halten vor jedem Richter. Grenzpunkte sind dagegen nur Teil des "Gebrauchsnetzes" und haben eine Toleranz von bis zu einem Dezimeter. > Als Landwirt hat man einen extra Zugang, dann > geht's sogar auf den cm genau. Natürlich. Die übliche Toleranz im Vermessungswesen ist der cm. Kaum ein amtlicher Festpunkt ist genauer gesetzt. > Das darf man eigentlich nur für landwirtschaftliche Zwecke benutzen, Jedes Länderbehörde legt da ihr eigenes Lizensmodel auf. Willkommen im Föderalismus. > und man kann im Prinzip überall in Bayern vermessen was man will. <scnr> vermesse mal die Standorte der Hubschrauber auf dem Gelände der US Army in Ansbach. ... nur so zum Spass... Ich wette du bekommst dann bald Gäste </scnr>
Sebastian L. schrieb: >> und man kann im Prinzip überall in Bayern vermessen was man will. > <scnr> vermesse mal die Standorte der Hubschrauber auf dem Gelände der > US Army in Ansbach. ... nur so zum Spass... Ich wette du bekommst dann > bald Gäste </scnr> War da nicht irgendwas mit Joggern und GPS-Uhren? ;-)
Ben B. schrieb: >> Eine erdverlegte HGÜ-Trasse dürfte auch nicht >> zu übersehen sein im Wald bzw. was davon übrig ist. > > Na so ein Quatsch. Die erzeugt nicht mehr Kabelverluste als eine > 380kV-Erdleitung bei gleicher Leistung (passende Höhe der Gleichspannung > vorausgesetzt). Ich meinte jetzt mehr vom Platzbedarf her. Eine Schneiße brauchst du für alles. > Anbei mal der Verlauf einer recht frisch gebauten 110kV Erdleitung. > Kannst ja schauen ob der Wald und die Felder darüber in ein paar Jahren > "abgekocht" sind. Abgekocht ist der Boden auch nicht über einer Fernwärmeleitung, also da mach ich mir weniger Sorgen.
Dann kannst Du sogar völlig unbesorgt ins Weihnachtsfest gehen, denn wenn man ausreichend weit runter geht, kann man eine 380kV-Trasse (Wechselstrom oder HGÜ ist dafür egal) auch unter Waldstücken durchschießen. Machts halt nur teuer, aber möglich ists problemlos. Oder siehst Du von der Berliner Transversale irgendwas an der Oberfläche? Oder von den U-Bahn-Tunneln? Nö, nix.
Mike J. schrieb: > Durch den Förderungsstopp und die Reduzierung (oder gar dem vollkommenem > Stopp) der Baubewilligungen für Windkraftanlagen auf dem Land wissen die > Windkraftanlagenbauer nun nicht mehr wie sie überleben sollen. Erst der > Boom und jetzt die starke Flaute. Wann immer Nachfrage unwirtschaftlich generiert wird ist mit deren Ende die folgende Not und der daraus resultierende Aufstand aller Nutznießer solcher Maßnahmen vorhersagbar verbunden. Das liegt im System solcher Finanzierungsmodelle selbstbegründet. Jeder Trog findet seine Kostgänger. Willkommen im "Besten" aller ökonomischen Modelle. Namaste
Sebastian L. schrieb: > <scnr> vermesse mal die Standorte der Hubschrauber auf dem Gelände der > US Army in Ansbach. ... nur so zum Spass... Ich wette du bekommst dann > bald Gäste </scnr> da sollte der Parklatz genügen.... ymmd Namaste
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