Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Warum funktioniert der Aufbau nicht zur Abnahme einer Saitenschwingung?


von Jojo (Gast)


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Hallo,
warum funktioniert der Aufbau im Anhang nicht zur Abnahme einer 
Saitenschwingung?
Es müsste doch eigentlich ähnlich wie ein Gitarrenpickup funktionieren.

Ich habe ihn an ein empfindliches Stimmgerät angeschlossen, um damit die 
Schwingung (bzw. die Tonhöhe) einer E-Gitarren-Saite zu ermitteln.

Dann habe ich stattdessen einfach einen nicht besonders starken 
Stabmagneten mit ca. 20 Wicklungen Cu-Draht versehen und damit ging es 
dann problemlos, die Tonhöhe der Saite wurde auf Anhieb korrekt 
angezeigt.

Die verwendete Hantelkernspule hat 68mH und geschätzt mehrere Hundert 
Windungen. Der Neodymmagnet ist im Gegensatz zu dem später verwendeten 
Stabmagneten ausgesprochen kräftig.

Verlaufen bei dem Aufbau im Anhang die Feldlinien besonders ungünstig 
oder warum funktioniert er nicht?


Der Eingang von dem Stimmgerät ist übrigens hochohmig, man kann ein 
echtes Gitarren-PU ohne Probleme direkt anschließen.

von Mark S. (voltwide)


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Interessante Frage. Vlt schirmt das Neodym die Flussänderungen der 
Saitenschwingung ab? Dreh mal das Ganze um, so dass die Magnetisierung 
von unten erfolgt.

von Georg A. (georga)


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Jojo schrieb:
> Der Neodymmagnet ist im Gegensatz zu dem später verwendeten
> Stabmagneten ausgesprochen kräftig.

...und hat eine gut leitende Nickel-Kupfer-Schicht als Korrosionsschutz. 
Evtl wird da alles an Wechselfeldern in der Umgebung gleich 
kurzgeschlossen.

von Flip B. (frickelfreak)


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Eventuell ist der neodymmagnet in unpassender achse magnetisiert.

von A-Freak (Gast)


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1. der Neodymmagnet wirkt als Kurzschlußwindung und dämpft das Signal
2. der Neodymmagnet bringt den Ferrit in die Sättigung daß du eine 
Luftspule mit wenigen uH bekommst

Mein Tipp: Setze die Spule als Abnehmer an die Saite und den Magnet in 
variablen Abstand dahinter, aus dem Bauch heraus mal so 3 bis 10mm 
probiereen.

Ich würde erwarten daß es eine optimale Entfernung gibt wo du maximales 
Signal bkommst.

Noch ein Tipp: Versuch das vordere Ende von dem Garnrollenkern spitzer 
zu machen oder wenigstens die Saite asymetrisch an eine Kante statt 
direkt paralell davor zu plazieren.

von Wolfgang (Gast)


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Jojo schrieb:
> Die verwendete Hantelkernspule hat 68mH

Sind die 68mH mit dem aufgeklebten Neodymmagnet gemessen oder ist das 
eine Datenblattangabe ohne externes Feld?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jojo schrieb:
> Verlaufen bei dem Aufbau im Anhang die Feldlinien besonders ungünstig
Wenn du sie einzeichnest, siehst du, dass genau das der Fall ist: die 
Spule bekommt von der Saite eigentlich gar nichts mit, sie ist durch den 
Magenten und den Ferritdeckel quasi "abgeschirmt" von der Saite. Das 
magnetische Feld spielt sich insgesamt "über" der Sule ab.

Es gibt also im Grunde kaum eine Feldlinie, die von "oben" aussen herum 
nach "unten" führt und die Saitenschwingung aufnehmen könnte.

Aber schon der Spulenkern ist so aufgebaut, dass sich im Idealfall 
möglichst wenig magnetische Aktivität ausserhalb des Spulenkerns 
abspielt. Bestenfalls an der Seite der Spule vom "Deckel" zum "Boden" 
verlaufen dort magnetische Felder. Über oder unter der Spule herrscht 
großteils Ruhe.

von Jojo (Gast)


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Danke für die Antworten!

Lothar M. schrieb:
> Wenn du sie einzeichnest, siehst du, dass genau das der Fall ist: die
> Spule bekommt von der Saite eigentlich gar nichts mit, sie ist durch den
> Magenten und den Ferritdeckel quasi "abgeschirmt" von der Saite. Das
> magnetische Feld spielt sich insgesamt "über" der Sule ab.

So etwas hatte ich befürchtet. Danke für deine Mühe und die Skizze!

Schade, dabei der der Aufbau so bestechend einfach. Man hätte damit auf 
günstige Art und Weise experimentelle, halbwegs niederohmige Pickups für 
elektrische Saiteninstrumente aufbauen können, wenn es denn funktioniert 
hätte...

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Das Hauptproblem liegt darin, dass der Magnet mitsamt dem oberen
Abschluss des Hantelkerns seitlich übersteht. Du könntest versuchen, den
Kern oben abzutrennen oder abzuschleifen und einen Magneten mit
kleinerem Durchmesser daraufzusetzen.

von Jojo (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Du könntest versuchen, den
> Kern oben abzutrennen oder abzuschleifen und einen Magneten mit
> kleinerem Durchmesser daraufzusetzen.

Danke für den Vorschlag! Dadurch sieht man noch deutlicher, wo das 
Problem bei dem Hantelkernspulenaufbau liegt.


Meine Idee war, zwei einfache Pickups aus sechs einzelnen Spulen 
aufzubauen, um mit dem Sound von unterschiedlichen Spulenverschaltungen 
experimentieren zu können.
Zwölf solcher Hantelkerne sauber zu köpfen traue ich mir leider nicht 
zu.

von gitarrero (Gast)


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Die Saite sollte längs der Feldlinien in den Luftspalt. Lege die Spule 
um, so dass die Spulenachse // zur Saite liegt. Ergänze den Kern, so 
dass ein U entsteht. 55

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