Bin gerade dabei die Norm zu lesen und habe da eine Frage, die den ein oder Anderen auch interessieren mag. Ich habe ein Gehäuse, welches geerdet ist. In dem Gehäuse befindet sich ein Netzteil mit Sicherheitstransformator für 600V Maximalspannung. Der Ausgang dieses Netzteils wird durch einen Stecker herausgeführt und die Masse davon ist mit dem Schutzleiter und somit dem Gehäuse verbunden. Ist das Gehäuse als berührbares Teil einzuordnen und welche Luft bzw. Kriechstrecken sind nun anzusetzen? Für den Nutzer sollte doch durch die Erdung keine Gefahr bestehen, da bei einem Fehlerfall innerhalb des Netzteils dieser Fehlerstrom den FI auslösen würde.
Peter T. schrieb: > Für den Nutzer sollte doch durch die > Erdung keine Gefahr bestehen, da bei einem Fehlerfall innerhalb des > Netzteils dieser Fehlerstrom den FI auslösen würde. Ich kann mir durchaus eine Verschaltung vorstellen, bei der eben dieser Sicherheitstransformator dazu führt, dass der FI (RCD) nicht auslöst. Daher bitte mal den Schaltplan DEINES Gerätes hier skizzieren.
Hier mal eine schnelle Schemazeichnung. Masse würde dann jeweils auf der Erde und Gehäuse liegen.
Peter T. schrieb: > Für den Nutzer sollte doch durch die Erdung keine Gefahr bestehen, da > bei einem Fehlerfall innerhalb des Netzteils dieser Fehlerstrom den FI > auslösen würde. Dafür ist die Erdung aka. PE gedacht. Du musst aber aufpassen: für die PE-Anbindung gibt es ziemlich restriktive Vorschriften. Einen abnehmbaren Metalldeckel einfach nur per Montage mit 8 Schrauben auf ein Metallgehäuse zu schruben gilt da nicht. Du brauchst im Prinzip eine 9. Schraube, an der speziell und ausschließlich der PE über ein grüngelbes Kabel aufliegt.
Hallo, einfach die Konformität nach Bild 4 festlegen. Dein Berührbares Teil mit einer Basisisolierung und einer Schutzverbindung (6.4.1 b) und (6.4.1 a) geschützt. Alternativ kannst du deine Schutzmaßnahme auch durch eine Basisisolierung und eine Zusätzliche Isolierung erreichen. Dann ist dein Schutzleiter überflüssig. Oder …, die Norm lässt dir hier viele Möglichkeiten. Die Schutzverbindung muss die Anforderungen nach Kapitel 6.5.2 einhalten. Die Basisisolation nach ... Eventuell ist es aber für dich besser sich Hilfe zu hohlen. Die Norm ist noch eine der einfachen. Klaus
Sind die 600V auch berührbar? Dann sind noch einige andere Anforderungen einzuhalten. Klaus
Klaus schrieb: > Sind die 600V auch berührbar? Dann sind noch einige andere > Anforderungen > einzuhalten. > > Klaus Die Spannung wird per Anschlussbuchse aus dem Gehäuse geführt. Nicht berührbar setzt ein angeschlossenes Kabel voraus. Die Anschlussbuchse soll leider ziemlich speziell werden, da ein Triaxiales Kabel verwendet werden soll. Daher wird ab dem Gehäuse leider verlangt, dass der Nutzer sich um den Anschluss kümmert. Ist das so überhaupt zulässig?
Bei einem triaxialem Steckverbinder ist der innere Pol berührbar. Das heißt du musst die Grenzwerte für Berührbare Teile einhalten. (Siehe 6.3)
Klaus schrieb: > Bei einem triaxialem Steckverbinder ist der innere Pol berührbar. > Das > heißt du musst die Grenzwerte für Berührbare Teile einhalten. (Siehe > 6.3) Das heißt mit Triaxialen Steckverbindern und Hochspannung ist nicht möglich? Grenzwert ist so nicht einzuhalten weil es eindeutig eine SMU für diese Spannungsbereiche werden soll.
Schau mal bei Lemo, die haben recht schicke HV Stecker. Und nein, nicht bei JEDEM triaxialen Stecker ist zwangsläufig der Mittelpol berührbar. Heinzinger baut HV bis 300KV also wirst Du das mit 600V schon hinbekommen. Lass Dir von denen doch mal ein Manual für ein Gerät schicken. Man muss mit den Augen stehlen ;-) Ein beliebter Trick ist z.B. das die Maschinenrichtlinie von 'werkzeugloser' Berührbarkeit redet. Verwendest Du also einen Stecker der nach draussen geht, muss der berührungssicher sein. Musst Du eine Abdeckung abschrauben, um an die Klemmen zu kommen, kann Dir Wurst sein was der Kunde da anschliesst. Schliesslich hat er Werkzeug benutzt. Ein Schlüsselschalter ist übrigens auch 'Werkzeug' Nicht Dein Problem, wenn der Kunde den Schlüssel stecken lässt und Ludmilla beim feucht durchwischen Funken sprüht. In die Bedienungsanleitung gehört ein eindeutiger Hinweis das nur sicherheitsunterwiesenes Fachpersonal das Gerät bedienen darf und von diesem Lebensgefahr ausgeht. Wir haben bis 20KV Impulsgeneratoren für professionelle Verwender gebaut. Bei den 2,5KV Geräten LEMO Stecker. Der 20KV Generator hatte eine Schublade für die Prüflinge, der mit einem verrriegelnden Sicherheitsschalter verschlossen war. Also wieder 'Werkzeug'. Du kannst auch eine blanke Platine mit HV bauen. Solange nur eine fachlich versierte Person das Teil anschliessen kann und im Manual eindeutig darauf hingewiesen wird das der Berührungsschutz durch das Gesammtsystem herzustellen ist, ist alles gut. Wenn Du Dir unsicher bist, nehme Kontakt mit einer TÜV Prüfstelle auf. Die sind recht auskunftsfreudig, wenn Du denen verklickerst das Du bei denen eine Abnahme machen möchtest und wissen musst was die da sehen wollen. Mit 'geprüfter Sicherheit' durch eine zertifizierte Prüfstelle bist Du dann ganz aus dem Schneider, Deine Betriebshaftpflicht ist glücklich und der Sicherheitsing. des Kunden auch.
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