Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Gleichrichter; kurzschlussfest


von Ingo S. (Firma: privat) (nisus)


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Hallo :)

Ich möchte einen kurzschlussfesten Gleichrichter.
Als erste Idee habe ich, einfach primärseitig den Stromfluß
mit einem Widerstand zu begrenzen.
Im sekundärseitigen Kurzschlussfall kann somit nicht mehr
Strom fließen, als die Eingangsspannung primärseitig durch
den Widerstand zuläßt ( abzüglich Flußspannungen der
Gleichrichterdioden )
Also prinzipiell funktioniert es so ... nur die Ladezeit des
Kondensators ist, entsprechend des primärseitigen Widerstandes,
groß.

Gibt es eine Lösung, die kurze Ladezeiten ermöglicht
UND Kurzschlüsse, ohne hohen Spannungsverlust bezogen
auf sgrt(2) * Eingangsspannung ?

von Harald W. (wilhelms)


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Ingo S. schrieb:

> Ich möchte einen kurzschlussfesten Gleichrichter.

Ein kurzschlussfestes Gleichspannungsnetzteil für kleine Leistungen
baut man am besten mit einem kurzschlussfestem (Eisen-)trafo. Der
nachgeschaltete Gleichrichter muss dann nur etwas grösser sein,
damit er auch noch den Kurzschlussstrom verträgt.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Um welchen Nennstrom und welche Ausgangsspannung geht es denn?

von hjkl (Gast)


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Harald W. schrieb:
> kurzschlussfestem (Eisen-)trafo

Oder, sofern auf DC Seite Konstantstrom statt
-spannung gewünscht, gleich mit Streutrafo.

Oder Begrenzung bei einem nachgeschalteten Switcher.
(Bei höherer Frequenz auch passiv einfacher möglich,
bei Netzfrequenz gerät das eher zur Materialschlacht.)


Aber Ben hat schon recht: Leistungsdaten bitte.

von Ingo S. (Firma: privat) (nisus)


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Mir ist gerade klar geworden, daß es Mist ist, wenn ich im
Kurzschlußfall keine zusammenbrechende Spannung
möchte ... beim idealen Kurzschluß ist die abfallende
Spannung "0" ?
sorry Leute ... da muß ich nochmal überlegen, was ich
da nun genau will.
Gut wäre hoher Gleichstrom ( ~ 10 Ampere )
und konstante Spannung ( ~ 300 Volt dc )

Aber weil ich im Prinzip wenig Ahnung habe, sollte ich es am
Besten ganz lassen.

von Akkulader (Gast)


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Harald W. schrieb:
> baut man am besten mit einem kurzschlussfestem (Eisen-)trafo.

Die frühen Klingeltrafos im Bakelitgehäuse waren solche Monster:

- Zweikammerwicklung
- ~ 2A bei 8+12 V und sehen auch heute noch innen fabrikfrisch aus.

Vermutlich etwas höherer Leerlaufverbrauch, dafür versorgten die ganze 
Häuser.

Gibts noch ab und zu in der Bucht. Sind hervorragend zum 
Experimentieren.

von Mani W. (e-doc)


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Ingo S. schrieb:
> Aber weil ich im Prinzip wenig Ahnung habe, sollte ich es am
> Besten ganz lassen.

Sicherung ist ein Fremdwort?

von K. S. (the_yrr)


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Ingo S. schrieb:
> Gut wäre hoher Gleichstrom ( ~ 10 Ampere )
> und konstante Spannung ( ~ 300 Volt dc )
Bei 3kW aus dem normalen Stromnetzt (oder wo kommt die Wechselspannung 
her?) willst du erstens keinen Widerstand in der Zuleitung und zweitens 
eine PFC haben.

> Aber weil ich im Prinzip wenig Ahnung habe, sollte ich es am
> Besten ganz lassen.
Die Frage wäre ja was du erreichen willst bzw. was das mal tun soll. Und 
zwar das wirkliche Ziel, und nicht irgendwelche Lösungen die du dir 
ausgedacht hast, denn das funktioniert so einfach auf jeden Fall nicht 
wie du es dir vorstellst. Bei dem Teil mit keine Ahnung kann man dann ja 
helfen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Ingo S. schrieb:
> sorry Leute ... da muß ich nochmal überlegen, was ich
> da nun genau will.

In der Tat.

> Aber weil ich im Prinzip wenig Ahnung habe, sollte ich es am
> Besten ganz lassen.

Auch hier sprichst du wahr. Sehr.

von Mani W. (e-doc)


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Die Frage wäre:

Wozu braucht man einen kurzschlussfesten Gleichrichter?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Ingo S. schrieb:
> Gut wäre hoher Gleichstrom ( ~ 10 Ampere )
> und konstante Spannung ( ~ 300 Volt dc )

Der entsprechende Siebkondensator am Ausgang des Gleichrichters müsste 
für eine akzeptable Welligkeit schon etwas größer sein, d.h. irgendwo 
zwischen Getränkedose und großer Konservendose. Wenn Du solch ein 
Kondensator in geladenem Zustand kurzschließt, wirst Du den Knall Dein 
Leben lang nicht vergessen.

von Mani W. (e-doc)


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Andreas S. schrieb:
> zwischen Getränkedose und großer Konservendose.

Damit kann man auch Punktschweissen...

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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"Gut wäre hoher Gleichstrom ( ~ 10 Ampere )
und konstante Spannung ( ~ 300 Volt dc )

Aber weil ich im Prinzip wenig Ahnung habe, sollte ich es am
Besten ganz lassen."



Also 3 Kilowatt sind eine handliche Leistung, mit der auch jeder 
Elektronik-Neuling seine ersten Erfahrungen sammeln sollte. Die in 
dieser Leistungsklasse auftretenden Kurzschlüsse fallen unangenehm auf. 
Deshalb sollte im Kurzschlußfall schnelle Abschaltung erfolgen. Ich 
würde einen Sicherungsautomat vorschlagen.


mfG

von Mani W. (e-doc)


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Christian S. schrieb:
> Ich
> würde einen Sicherungsautomat vorschlagen.

Eher noch eine Glasrohrsicherung, die löst schneller aus, wenn man
eine "feine oder mittelträge" verwendet...

Und beim Wechseln der Sicherung kann man sich ja auch Gedanken
darüber machen, WARUM sie durchgebrannt ist...

von Mani W. (e-doc)


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Der TO möchte 10 Ampere mit 300 Volt Gleichspannung:

Unabhängig von den Gefahren in diesem Bereich würde mich vom TO
interessieren, wozu er das braucht, wenn schon ein gewisses
Grunddefizit herrscht...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Achsooooo nur 300V und 10A kurzschlußfest.... na wenns weiter nicht ist. 
Und ich dachte schon Du willst was mit richtig viel gefährlich Strom 
haben. Solche Schwachstromschaltungen sind doch was für Babys!

Sorry, bin raus, an so einem Blödsinn beteilige ich mich nicht mehr. 
Wenn man sowas baut sollte man wissen was man tut und wie man den Strom 
in diesem Bereich begrenzen kann wenn man sich mit 300V/10A und dann 
auch noch einem richtig großen Kondensator abgibt. Wahrscheinlich nur 
die dumme alljährliche Coingun-Kacke aus der weihnachtlichen (oder 
silvesterlichen?) Bierlaune heraus. Oder da hat jemand zur Abwechslung 
mal tatsächlich keine Ahnung wovon er beim "idealen 300V/10A 
Gleichrichter" träumt.

von Harald W. (wilhelms)


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Mani W. schrieb:

> Eher noch eine Glasrohrsicherung, die löst schneller aus, wenn man
> eine "feine oder mittelträge" verwendet...

Die wird die auftretenden Kurzschlussströme vermutlich nicht
mehr abschalten können und es gibt einen stehenden Lichtbogen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das kommt drauf an wo Du sie einsetzt. Im AC-Zweig funktionieren die 
Dinger ganz gut und es gibt sie auch in größer mit mehr Ampere.

Sowas gibt es sogar als Halbleitersicherung für leistungsstarke 
DC-Zwischenkreise z.B. für die Umrichter von Servoantrieben. So bis 
1000Vdc und 100A kein Problem, darüber hinaus werden die Dinger 
"unhandlich".

von Wolfgang (Gast)


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K. S. schrieb:
> Ingo S. schrieb:
>> Gut wäre hoher Gleichstrom ( ~ 10 Ampere )
>> und konstante Spannung ( ~ 300 Volt dc )
> Bei 3kW aus dem normalen Stromnetzt (oder wo kommt die Wechselspannung
> her?) willst du erstens keinen Widerstand in der Zuleitung und zweitens
> eine PFC haben.

Der Widerstand wäre dann im realen Leben wohl ein vernüftiger PTC, z.B. 
eine richtig dicke Glühbirne - was wohl auf eine Sonderanfertigung 
hinaus liefe.

von Mani W. (e-doc)


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Harald W. schrieb:
> Die wird die auftretenden Kurzschlussströme vermutlich nicht
> mehr abschalten können und es gibt einen stehenden Lichtbogen.

Dafür gibt es Sonnenbrillen mit UV-Schutz und auch Gläser für
Schweißschirme...

von Mani W. (e-doc)


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Christian S. schrieb:
> Also 3 Kilowatt sind eine handliche Leistung, mit der auch jeder
> Elektronik-Neuling seine ersten Erfahrungen sammeln sollte. Die in
> dieser Leistungsklasse auftretenden Kurzschlüsse fallen unangenehm auf.
> Deshalb sollte im Kurzschlußfall schnelle Abschaltung erfolgen. Ich
> würde einen Sicherungsautomat vorschlagen.

Aber welchen für 300VDC/10A ?


Mani W. schrieb:
> Eher noch eine Glasrohrsicherung, die löst schneller aus, wenn man
> eine "feine oder mittelträge" verwendet...

Eine NH-Sicherung wäre da angebracht...

von Thomas B. (thombde)


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Vor allem sollte man sich auch Gedanken darüber machen, dass der Dicke 
Elko auch sicher entladen wird wenn die Schaltung vom Netz getrennt 
wird, und in die Ecke gestellt wird.
(Entladewiderstand, am besten mit Controll-LED/ fest verbaut am Elko)
Wäre unschön wenn man nach ein par Tagen da mit den Fingern dran langt.
300V Gleichstrom ist eine fiese Sache,.
Muskulatur verkrampft und unschöne Elektrolyseprozesse im Gewebe.
Wenn man es überlebt.

PS:

Mani W. schrieb:
> Aber welchen für 300VDC/10A ?

Sicherungen für PV-Anlagen sollten ausreichen.

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