Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 8 Kanal 4-20mA Messung


von Philipp S. (phischl)


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Hallo zusammen!

Ich stehe vor der Aufgabe, den Strom von 8 Sensoren (4-20mA) möglichst 
präzise zu messen. Die gemessenen Werte werden von einem Multimeter 
(Agilent/Keysight 34450A) an einen PC gesendet.

Ich habe mir das Ganze so vorgestellt, dass ich den zu messenden Kanal 
mit einem Analog Multiplexer auswähle und den Strom bzw. die Spannung am 
Shunt-Widerstand mit dem Multimeter messe, siehe Skizze.

Ich habe gelesen, dass Analoge Multiplexer geeignet sind, jedoch für so 
kleine Ströme (Eingangsimpedanz des Multimeters sind 10MΩ) Relais 
(Reed-Relais?) besser geeignet sind. Die 8 Relais würde ich mit einem 
1-aus-8 Decoder ansteuern.

Gemessen wird ca. einmal pro Sekunde (vom Multimeter vorgegeben), die 
Stromwerte ändern sich nur langsam und sind während der Messung 
annähernd konstant.

Ist mein Vorhaben, Relais zu verwenden, die bessere Lösung?
Hat schon jemand eine ähnliche Aufgabe erledigt?

Vielen Dank für weitere Anregungen.


Kann mir jemand Tipps für das Platinenlayout geben? Wie groß sollte der 
Abstand zwischen den Shunt-Widerständen sein? SMD oder bedrahtete 
Widerstände? Ist es sinnvoll, zwischen den Shunt-Widerständen eine 
Masseleitung zu ziehen oder die Platine zwischen den Widerständen 
freizufräsen/ein Loch in die Platine fräsen?

Vielen Dank!!

von scoota (Gast)


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Philipp S. schrieb:
> Hallo zusammen!
> Kann mir jemand Tipps für das Platinenlayout geben? Wie groß sollte der
> Abstand zwischen den Shunt-Widerständen sein?

Die Shunts sind eher unkritisch, da niederohmig und keine nennenswerten 
Spannungen zu isolieren sind. Wegen der Eigenheiten einer 4..20mA-Quelle 
wird so ein Aufbau auch nicht sonderlich störempfindlich.

BTW: Schon mal über eine kleine SPS nachgedacht? Falls bei Deinem Weg 
nicht der Weg das Ziel ist?

von Ganz Fix (Gast)


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Philipp S. schrieb:
> Kann mir jemand Tipps für das Platinenlayout geben?

Das sollte "möglichst präzise" sein.

von scoota (Gast)


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...wollte schreiben: "bei Deinem Projekt nicht der Weg das Ziel ist"

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Philipp S. schrieb:
> Ist mein Vorhaben, Relais zu verwenden, die bessere Lösung?

Zumindest ist sie teuer, wenn es um Präzision und Haltbarkeit der 
Kontakte geht.
Präzisionsmultiplexer gibt es heute in Hülle und Fülle, nicht mehr 
vergleichbar mit den alten 4051 o.ä., die man früher verwenden musste:
https://www.analog.com/en/parametricsearch/10641

Da es hier um praktisch unbelastete Kontakte handelt (das Agilent wird 
sehr hochohmig sein), spielt auch der Meßstrom durch den Mux so gut wie 
keine Rolle.
Edit: Wichtiger ist der Schutz vor zu hohen Eingangsspannungen. Wenn da 
jemand am Sensor erst VCC und Signal anschliesst, und erst zum Schluss 
die Masse, können da schon mal hohe Spannungen vorkommen.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Der elegantere Weg wäre natürlich, die Ströme zu schalten und direkt die 
Ströme mit dem Multimeter zu messen. Dann haut man sich keine 
Ungenauigkeiten durch die Shunts rein.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sebastian R. schrieb:
> Der elegantere Weg wäre natürlich, die Ströme zu schalten und direkt die
> Ströme mit dem Multimeter zu messen.

Das hängt von den Sensoren ab. Manche müssen sich nach Aufschalten der 
Bürde erstmal einpendeln, vor allem, wenn es 2-Draht Stromquellen sind. 
Man wäre aber dann das Problem des Mindeststromes über Relaiskontakte 
los.

von Philipp S. (phischl)


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Vielen Dank für eure Antworten!!

Über eine SPS habe ich noch nicht nachgedacht, würde aber die Variante 
mit Multimeter+PC bevorzugen.

Matthias S. schrieb:
> Präzisionsmultiplexer gibt es heute in Hülle und Fülle

Je nachdem welcher Multiplexer verwendet wird, kann Ron im Bereich von 
100Ohm liegen, das würde meine Messung verfälschen, richtig? 
Channel-to-Channel Crosstalk bzw. Leckströme von unter bis zu wenigen nA 
können das Ergebnis ebenfalls beeinflussen.
Daher die Überlegung mit Relais.

Sebastian R. schrieb:
> Der elegantere Weg wäre natürlich, die Ströme zu schalten

Interessanter Ansatz, aber bringt das harte Ein- und Auschalten der 
Ströme nicht weitere Probleme?

von M.A. S. (mse2)


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Philipp S. schrieb:
> Je nachdem welcher Multiplexer verwendet wird, kann Ron im Bereich von
> 100Ohm liegen, das würde meine Messung verfälschen, richtig?

Na und? Du schaltes die SPANNUNG, die über den Shunts abfällt und mißt 
sie hochohmig. Da fällt an 100 Ohm nicht viel Spannung ab.

PS: Zu Relais: abgesehen von den offensichtlichen Nachteilen 
(Platzbedarf, Ansteuerschaltung- und Ströme, Mindeststrom etc): Wenn 
Dein Meßaufbau dauerhaft läuft und im Sekundentakt geschaltet wird, 
erreichst Du auch in endlicher Zeit die Lebensdauer der Relais.

: Bearbeitet durch User
von Prometheus (Gast)


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Philipp S. schrieb:
> Je nachdem welcher Multiplexer verwendet wird, kann Ron im Bereich von
> 100Ohm liegen, das würde meine Messung verfälschen, richtig?

Ja, das ist der Grund, warum hier bereits mehrfach das "möglichst 
präzise" Zitiert wurde und verdeckt kritisiert wurde.

Die 100 Ohm des Multiplexers sind, in Reihe zu dem 10 Mohm des 
Multimeters nur noch 0,001%. Da überwiegen andere Einflüsse bereits 
deutlich (Ströme der anderen Sensoren über die gleiche Masseleitung, 
Toleranz der Widerstände, Erwärmungsdrift, Genauigkeit des Multimeters, 
...)

Solange Du Dir nicht im klaren bist, welche Genauigkeit erforderlich 
ist, kannst Du auch nicht sagen, was dich stören könnte.

Wir verwenden hier seit jahren ein National Instruments Multiplexer, der 
hat intern normale Signalrelais (Omron G5V glaube ich) mit 
Goldkontakten. Damit würde das sicherlich gut funktionieren.

> Channel-to-Channel Crosstalk bzw. Leckströme von unter bis zu wenigen nA
> können das Ergebnis ebenfalls beeinflussen.
> Daher die Überlegung mit Relais.

Jetzt wird es aber etwas übertrieben, die wenigen nA erzeugen bezogen 
auf die   20mA wieviel Messfehler? Bei 100nA Leckstrom ist der 
Messfehler, auf die minimalen 4mA ganze 0,0025%. Das ist wohl getrost 
vernachlässigbar.
Das Multimeter hat 0,015% Genauigkeit, das ist Faktor 6 schlechter.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Philipp S. schrieb:
> Interessanter Ansatz, aber bringt das harte Ein- und Auschalten der
> Ströme nicht weitere Probleme?

Stimmt. Eventuell müssen die Sensoren einschwingen...

Dann könnte man sie vielleicht von Offen auf GND schalten, sondern 
umschalten, dass sie immer in Betrieb sind und dann zum Messen auf das 
Messgerät umgeschaltet werden. Die Millisekunde Umschaltzeit können sie 
vielleicht wegstecken.


Zum Umschalten gäbe als es als offizielle Lösung z.B. den 34970a mit der 
34901a

von M.A. S. (mse2)


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Prometheus schrieb:
> Die 100 Ohm des Multiplexers sind, in Reihe zu dem 10 Mohm des
> Multimeters nur noch 0,001%.

Prometheus schrieb:
> die wenigen nA erzeugen bezogen
> auf die   20mA wieviel Messfehler? Bei 100nA Leckstrom ist der
> Messfehler, auf die minimalen 4mA ganze 0,0025%. Das ist wohl getrost
> vernachlässigbar.
> Das Multimeter hat 0,015% Genauigkeit, das ist Faktor 6 schlechter.

Hinzu kommt die Frage, wie genau die Sensoren ihre Meßwerte eigentlich 
in die 4 bis 20mA übersetzen, ich schätze, an dieser Stelle treten auch 
nochmal wesentlich größere Toleranzen auf, als die oben zitierten.

von Philipp S. (phischl)


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Vieln Dank für die Antworten!!

Prometheus schrieb:
> Jetzt wird es aber etwas übertrieben, die wenigen nA erzeugen bezogen
> auf die   20mA wieviel Messfehler? Bei 100nA Leckstrom ist der
> Messfehler, auf die minimalen 4mA ganze 0,0025%.

Du hast recht, mein Fehler, der Einfluss des Leckstroms ist 
vernachlässigbar.

Zur Genauigkeit gibts es im Moment leider keine konkrete Angabe. Aber 
wie du schon beschrieben hast, ist das Multimeter auch nicht zu 100% 
genau.

M.A. S. schrieb:
> Dein Meßaufbau dauerhaft läuft und im Sekundentakt geschaltet wird,
> erreichst Du auch in endlicher Zeit die Lebensdauer der Relais.

Die Schaltung wird nicht dauerhaft im Betrieb sein, die Lebensdauer der 
Relais sollte ausreichend sein. Auch Platzbedarf auf der Platine usw 
sind nicht kritisch.

Sebastian R. schrieb:
> Dann könnte man sie vielleicht von Offen auf GND schalten, sondern
> umschalten, dass sie immer in Betrieb sind und dann zum Messen auf das
> Messgerät umgeschaltet werden.

Das wäre eine Möglichkeit um das Einschwingen der Sensoren zu vermeiden.


M.A. S. schrieb:
> Hinzu kommt die Frage, wie genau die Sensoren ihre Meßwerte eigentlich
> in die 4 bis 20mA übersetzen

Ich werde das gleich recherchieren.


Vielen Dank für eure Anregungen, hat mir geholfen verschiedene Aspekte 
zu bedenken/zu berücksichtigen. Ich werden die Möglichkeiten mit meinem 
Vorgesetzten diskutieren.

von MaWin (Gast)


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Philipp S. schrieb:
> möglichst präzise

Unsinnsanforderung.

Rechne halt deinen Messfehler aus, der sich durch Serienwiderstsnd und 
Leckstrom des Analogmultiplexers ergibt, und urteile, ob die 
Abweichungen dir gut genug sind.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Was man auch machen kann:
-alle Kanäle über Z-Dioden (Bürdenerhalt) nach Masse legen. Damit 
bleiben die Stromschleifen in Betrieb. Bei max. Messspannung (20mA *R) 
sollte durch die Z-Dioden kein Strom fliessen, also entsprechende 
Typauswahl.

-über einen Schalter deiner Wahl (Mosfet, Analogmultiplexer, PhotoMos, 
Relais) auf einen Messwiderstand gehen. Es gibt also keinen Fehler durch 
den Multiplexer und vor allem braucht man nur einen Messwiderstand (gute 
kosten Geld, und du willst ja "möglichst präzise" :-)
Absolute Toleranz, TK und Langzeitverhalten ist das, was popelige 
Widerstände durchaus teuer machen kann.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Philipp S. schrieb:
> Je nachdem welcher Multiplexer verwendet wird, kann Ron im Bereich von
> 100Ohm liegen, das würde meine Messung verfälschen, richtig?

Solch schlechte Muxes muss man aber schon lange suchen :-P

> Channel-to-Channel Crosstalk bzw. Leckströme von unter bis zu wenigen nA
> können das Ergebnis ebenfalls beeinflussen.

Kannste auch vergessen. Deine ursprüngliche Schaltung zeigt ja schon, 
das du da 8 sehr niederohmige Quellen hast, die sich selbst von ein paar 
µA Leckstrom nicht beeindrucken lassen würden. Die Leckströme in einem 
modernen Mux liegen aber bei nur 30-100pA, siehe z.B. den ADG1608.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Du könntest dafür ein handelsübliches Mikrocontroller-Board (z.B. 
Arduino Nano) benutzen. Da hast du den analogen Multiplexer, den A/D 
Wandler und die Schnittstelle zum PC (USB) gleich mit drauf. Bei Bedarf 
kannst du auch eine RS232 Schnittstelle mit einem MAX232 Modul 
nachrüsten.

Es gibt sogar fix und fertige Firmware dafür, erspart Dir die 
programmierung des Mikrocontrollers: 
http://stefanfrings.de/serial_io/index.html

Philipp S. schrieb:
> Kann mir jemand Tipps für das Platinenlayout geben? Wie groß sollte der
> Abstand zwischen den Shunt-Widerständen sein? SMD oder bedrahtete
> Widerstände? Ist es sinnvoll, zwischen den Shunt-Widerständen eine
> Masseleitung zu ziehen oder die Platine zwischen den Widerständen
> freizufräsen/ein Loch in die Platine fräsen?

Das ist alles total unkritisch.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Stefan F. schrieb:
> Du könntest dafür ein handelsübliches Mikrocontroller-Board (z.B.
> Arduino Nano) benutzen. Da hast du den analogen Multiplexer, den A/D
> Wandler und die Schnittstelle zum PC (USB) gleich mit drauf.

Das ist aber nicht "möglichst präzise " ;-(

von Bernd K. (prof7bit)


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Schau mal ins Datenblatt dieser Sensoren wie genau die überhaupt sind, 
ich schätze mal plusminus etliche Prozent werden die herumeiern.

Also nimmst Du einfach einen µC mit 8 ADC-Kanälen (12 Bit reicht dicke) 
und das teure Tischmultimeter kann im Labor bleiben wo es hingehört.

von Mistmesstechniker (Gast)


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Ich kenn die erwähnten HP-DMM jetzt nicht, aber mein gebraucht 
erstandenes Keithley 2000 hat bereits so ein 10x Messtellenumschalter 
drin.
 (gekauft Sommer 2019, 200.- inkl. Kalibrierprotokoll, nat. 
ungestempelt...)

von Einer K. (Gast)


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Stefan F. schrieb:
> Du könntest dafür ein handelsübliches Mikrocontroller-Board (z.B.
> Arduino Nano) benutzen.

z.B. dir hier was abschauen
https://de.aliexpress.com/item/32648760840.html

evtl. plus diesem https://de.aliexpress.com/item/32654490431.html
(Achtung, kein Atmel, sondern ein MD-328D )

von Philipp S. (phischl)


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Vielen Dank für die weiteren Antworten!!

Bernd K. schrieb:
> Schau mal ins Datenblatt dieser Sensoren wie genau die überhaupt sind,
> ich schätze mal plusminus etliche Prozent werden die herumeiern.

Laut Datenblatt haben die Sensoren eine Genauigkeit von 0,25%
(Accuracy NLHR:≤ ±0.25 % of span BFSL)
Datenblatt: 
https://www.esi-tec.com/datasheet/general-purpose-pressure-sensor.pdf


Mistmesstechniker schrieb:
> Keithley 2000 hat bereits so ein 10x Messtellenumschalter

Das klingt interessant, das verwendete MM hat jedoch so einen 
Messstellenumschalter nicht.

Matthias S. schrieb:
> Die Leckströme in einem
> modernen Mux liegen aber bei nur 30-100pA, siehe z.B. den ADG1608

Der ADG1608 scheint sehr gut zu sein, 4,5Ohm Ron und 30pA (typ) 150pA 
(max) Leckstrom.



Ich habe noch eine Frage bezüglich der Leckströme. Im Datenblatt des 
TMUX1108 von TI habe ich folgendes gelesen:
Drain on-leakage current is defined as the leakage current flowing into 
or out of the drain pin when the switch is
on.
Source on-leakage current is defined as the leakage current flowing into 
or out of the source pin when the switch
is on.

Bedeutet das, dass ein Leckstrom (30pA) aus dem drain am Innenwiderstand 
des Multimeters (10MOhm) eine Spannung von 0,3V verursachen würde, oder 
habe ich da etwas falsch verstanden?

von Gerhard (Gast)


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Na ja wohin wird der Leckstrom wohl fließen? In den Bürdewiderstand 
natürlich! Fehler ca. 10ppm bei 4mA.

Gerhard

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Philipp S. schrieb:
> Bedeutet das, dass ein Leckstrom (30pA) aus dem drain am Innenwiderstand
> des Multimeters (10MOhm) eine Spannung von 0,3V verursachen würde, oder
> habe ich da etwas falsch verstanden?

Da sind dir die Exponenten durcheinander geraten. Es sind nur 300µV.

U = 10E6 x 30E-12

von Bernd K. (prof7bit)


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Philipp S. schrieb:
> Bedeutet das, dass ein Leckstrom (30pA) aus dem drain am Innenwiderstand
> des Multimeters (10MOhm) eine Spannung von 0,3V verursachen würde, oder
> habe ich da etwas falsch verstanden?

Einer der 8 Kanäle ist bei der Messung doch immer durchgeschaltet, also 
hast Du an dem Punkt niemals 10MOhm sondern immer nur zum die (zum 
Beispiel) 500 Ohm des Bürdewiderstands.

Wenn also an diesem Punkt noch 30pA zusätzlich injiziert werden dann 
macht das gesalzene 15nV (in Worten Nano-Volt) bzw. 1.5 ppb (Parts Per 
Billion, Milliardstel) Fehler bezogen auf den Messbereich von 20mA! Eins 
Komma 5 Promille von einem Promille von einem Promille!

Selbst wenn man das mit 7 multipliziert (7 offene Schalter) kannst Du 
das noch getrost ignorieren!

Da kann mir jetzt sogar in der Eile ein Komma verrutscht sein, sogar 
mehrmals wenns sein muß, und du kannst es immer noch ignorieren!

: Bearbeitet durch User
von Ganz Fix (Gast)


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Philipp S. schrieb:
> Laut Datenblatt haben die Sensoren eine Genauigkeit von 0,25%

Hab ich mir's doch gedacht. Es reicht ein 0815 µC mit 
Eingangsmultiplexer vor dem >=10 Bit ADC.

von Peter D. (peda)


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Philipp S. schrieb:
> Laut Datenblatt haben die Sensoren eine Genauigkeit von 0,25%

Dann nimm den 4051 und gut.

von Stefan F. (Gast)


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Wenn man statt der seriellen Schnittstelle eine parallele verwendet, 
kann der Mikrocontroller entfallen.

von Ganz Fix (Gast)


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Wenn man einen Arduino benutzt, kann der PC entfallen.
Wenn man ...

von Prometheus (Gast)


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Ganz Fix schrieb:
> Wenn man einen Arduino benutzt, kann der PC entfallen.
> Wenn man ...

öhh, NEIN, ganz und gar nicht.

Du verwechselt als erstes Auflösung und Genauigkeit. Der Arduino (ich 
nehme jetzt mal einen mit Atmega328) hat 10bit Auflösung. Aber die 
Genauigkeit ist viel viel schlechter.
Absolute accuracy sind +-2LSB, und das ist nur der SAR-Wandler.
Beim Arduino, mit interner Referenz, sind es bis zu 10% Fehler. Mit AVCC 
als Referenz wird es auch nicht viel besser.
Über Rauschen, Drift, Alterung, Biasströme, ... brauchen wir gar nicht 
mal nachdenken.

Ein Arduino hat mit Messtechnik, hier ein ernsthaftes Tischmultimeter, 
gar nichts gemeinsam, außer, das beide elektrisch funktionieren.

Bitte mich nicht falsch verstehen. Ich mag die Arduinos durchaus sehr 
gerne, aber als Messtechnik alleine sind die nicht zu gebrauchen. Wie so 
ziemlich alle anderen µC Experimentierboards auch.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Wer hat denn behauptet, dass der Arduino das Messen an sich übernehmen 
soll??
Richtig, niemand.
Aber er kann den Multiplexer steuern und die Daten des Multimeters 
entgegennehmen. Und dann anzeigen, auf ne SD-Karte schmieren, per WLAN 
wegschicken etc.

von Prometheus (Gast)


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H.Joachim S. schrieb:
> Wer hat denn behauptet, dass der Arduino das Messen an sich übernehmen
> soll??
> Richtig, niemand.
> Aber er kann den Multiplexer steuern und die Daten des Multimeters
> entgegennehmen. Und dann anzeigen, auf ne SD-Karte schmieren, per WLAN
> wegschicken etc.

Oh, ja da hast Du recht. Mein Fehler. Ich hatte noch den Beitrag von 
weiter oben im Kopf der da schrieb:
Stefan F. schrieb:
> Du könntest dafür ein handelsübliches Mikrocontroller-Board (z.B.
> Arduino Nano) benutzen.

Den Arduino als Steuerung taugt natürlich hervorragend. Dafür sind die 
super.

von Erstaunter (Gast)


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Warum den Strom der Sensoren erst durch Widerstände in eine Spannung 
wandeln, wenn das 34450A den Strom auch direkt messen kann?

Die Bürdenspannung ist beim 34450A kleiner als 0,2 Volt bei 100mA 
spezifiziert. Also kann man den Strom einfach über eine Diode, z.B. 
1N4148, mit einem zweipoligen Relais "abgreifen". Die Diode wird durch 
das Messgerät kurzgeschlossen. Zweipolig deshalb, da man damit auch 
gleich alle Probleme mit dem Massenpotential erledigt hat.

Alles unter 0,3 Volt an einer 1N4148 kann man in diesem Kontext getrost 
ignorieren, da der Strom durch die Diode dann vernachlässigbar klein 
ist.

Das 34450A ist kein Genauigkeitswunder und ist nur für 1 Jahr 
spezifiziert. Also könnte man sich noch einen Kalibrierungskanal mit 
hoher Stabilität und kleinem Temperaturkoeffizient dazu basteln, wenn 
man es denn wirklich braucht, was ich hier definitiv bezweifle...

Im Prinzip braucht man hier nur 8 Dioden und acht kleine Relais plus 
irgendeine geartete Ansteuerung dafür.

von Bernd K. (prof7bit)


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Erstaunter schrieb:
> Warum den Strom der Sensoren erst durch Widerstände in eine Spannung
> wandeln, wenn das 34450A den Strom auch direkt messen kann?

Je kleiner der Bürdewiderstand desto größer die Erwärmung des Sensors 
weil dann am Sensor mehr Spannung abfallen muss. 500 Ohm um 0..10V draus 
zu machen und dann mit nem Spannungseingang zu messen wird 
wahrscheinlich in der Praxis der häufigst auftretende Fall sein, 
vermutlich hat er dabei auch die höchste Genauigkeit weil der Hersteller 
diesen weitverbreiteten Fall am ausgiebigsten testet oder die 
Datenblattangaben bei R=500 Ohm gemessen wurden.

von Ganz Fix (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Je kleiner der Bürdewiderstand desto größer die Erwärmung des Sensors
> weil dann am Sensor mehr Spannung abfallen muss.

Das ist völlig unerheblich. Man könnte das zwar durch die 
Versorgungsspannung anpassen, ist aber bei diesen Genauigkeitsklassen 
völlig übertrieben. Man paßt den Bürdewiderstand so an, daß er beim 
Messen beste Auflösung nebst einigen Prozent Überlast bietet.

> diesen weitverbreiteten Fall am ausgiebigsten testet oder die
> Datenblattangaben bei R=500 Ohm gemessen wurden.

Auch das ist reine Spekulation. Die beste Anpassung für einen 
Stromsensor wäre eine Stromsenke mit 0 Ohm Innenwiderstand. Dadurch 
werden jegliche Versorgungsspannungsschwankungen am Sensor vermieden.
Aber wie gesagt: alles weit überzogen!

von Philipp S. (phischl)


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Vielen Dank für die weiteren Antworten und Anregungen!!

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