Wenn der Urlaub beginnt und der ganze Zeitdruck der Entwicklungsprojekte in einer unterbesetzten Abteilung plötzlich weg ist, sollte man meinen, dass es einem augenblicklich besser geht und man durchatmet... Bei mir ist genau das Gegenteil der Fall. Ich stürze erstmal ab, mir geht es zwei, drei Tage richtig scheiße und ich fühle mich krank. Irgendwie fehlt plötzlich was. Nach dieser Phase beginnt dann der eigentliche Urlaub. Geht es anderen genauso?
Bei mir ist der Stresspegel in einem für mich gesunden Bereich. Dennoch stelle ich fest, dass nach sehr intensiven Arbeitsphasen manchmal etwas durchbricht, was der Körper anscheinend bis dahin unterdrückt hat. Das wirkt sich dann als Fieber, Infekt usw aus. Ich weiß auch, dass es Kollegen so ähnlich geht.
wycam schrieb: > Bei mir ist genau das Gegenteil der Fall. Ich stürze erstmal ab, mir > geht es zwei, drei Tage richtig scheiße und ich fühle mich krank. > Irgendwie fehlt plötzlich was. Nach dieser Phase beginnt dann der > eigentliche Urlaub. > > Geht es anderen genauso? nö, man hat schliesslich die Jahre zum Erwachsenwerden genutzt und weiss wie man Ausgleich und Freizeit einplant und geniesst. Leider gibt es halt immer wieder Spackos, die immer noch darauf angewiesen sind, das Mutti ihnen sagt wie gesunde Lebensführung funktioniert.
die kunst ist urlaub zu machen BEVOR man merkt dass man am "ende" ist und natürlich immer brav dienst nach vorschrift machen - denk dran, wenn du am freitag tot am arbeitsplatz umfällst ist deine stelle am montag ausgeschrieben :<
Ich kenne das Problem - es ist aber ein eindeutiges Indiz dafür, dass der Körper vorher auf Reserve lief und sich jetzt die Energie zurückholt. Erholung und Anstrengung stehen bei dir langfristig in keinem ausgeglichen Verhältnis zueinander und dafür bekommst du gerade die Quittung.
wycam schrieb: > Ich stürze erstmal ab, mir geht es zwei, drei Tage richtig scheiße und > ich fühle mich krank. Servus wycam, ja das ist ein bekanntes Phänomen, das bestimmt jeder schon mal durchgemacht hat im Leben. Unter hohem Stress schiebt der Körper Dinge zur Seite, die dann ausbrechen, wenn der Stress nachlässt. Jetzt muss man nur noch daraus gelernt haben, dass man sich - so gut es irgendwie geht - nicht so stressen lässt. Das funktioniert bei mir seit Jahren im Beruf sehr gut, du darfst dir halt auch nicht jeden Schuh anziehen. Wenn die Abteilung unterbesetzt ist, dann musst du es klar kommunizieren, und es bleibt eben Arbeit liegen - Punkt. Ansonsten wird dein Chef auch nicht zwingend Handlungsbedarf erkennen, denn es geht ja trotzdem irgendwie, aber du gehst auf Dauer kaputt davon bis zum Burnout, dann ist es zu spät.
Ich kenne das aus dem Studium, kaum Wochenende, oder Ferienbeginn, und endlich krank werden.. Grundsätzlich nichts unbekanntes: https://de.wikipedia.org/wiki/Freizeitkrankheit Hintergründe: so ganz genau weiß man es wohl (noch) nicht, aber ich weiß noch, dass ich einmal so etwa 3-2 Wochen vor dem 3-wöchigen September-Urlaub so richtig gut, bzw. wohltuend angefangen hatte zu chillen bzw. innerlich feiernd stimmungsvoll den Urlaub vorzubereiten. Dann kam aber ein paar Tage vor Urlaubsantritt die Nachricht aufs Handy, ich könne den Urlaub jetzt gar nicht nehmen. Ich musste antworten, doch, gesetzlich geschützt usw. Den Urlaub habe ich mir also nicht nehmen lassen. Aber fragt mal, was mit meinem Blutdruck, meinem Kreislauf usw. in dieser Zeit los war.. (so richtig geil war der Urlaubsantritt dann auch nicht mehr) So ganz grob kann man festhalten: wichtige Übergänge in diesem Zusammenhang sollten nicht zu plötzlich sein. 2-3 Wochen Einklingphase..das ist fast wie Weihnachten. Urlaubsabsagen kurz vor Urlaubsantritt sind ein Verbrechen, und nicht ohne Grund verboten.
Ein untrügliches Zeichen, dass die Arbeit einen zu großen Teil des Lebens eingenommen hat. Nicht nur zeitlich, sondern auch was Sinn und Bestätigung angeht. Sorge dafür, dass Du neben 50h Arbeit (incl. Pause und Fahrt) auch 50h die Woche genauso sinnvoll füllst. Mit Freunden, Hobby, Ehrenamt. Falls du dafür keine Kraft hast, Fang mit Spazierengehen, Fahrrad zur Arbeit oder Fitnessstudio an. Ganz schlimm wird es, wenn Du zuhause eine Familie hast, und Dich in Arbeit "flüchtest".
A. S. schrieb: > Ganz schlimm wird es, wenn Du zuhause eine Familie hast, und Dich in > Arbeit "flüchtest". Oder eine feuchte Wohnung. Oder eine nervige Alte zu Hause mit nervigen Blagen in einer feuchten Wohnung. Dann fühlt sich Arbeit im Büro vergleichsweise wie im Paradies an. Ich kenne solche Kollegen, die aus oben genannten Gründen lieber Überstunden machen, es gibt sie wirklich.
Qwertz schrieb: > Dann fühlt sich Arbeit im Büro vergleichsweise wie im Paradies an. Das Muster ist recht einfach: "ich würde mich ja gerne um den Scheiss Zuhause kümmern, aber ich bin hier unabkömmlich". Und dann sagt der Chef, "ne, machen se Urlaub, feiern se Weihnachten" und dann hilft nur Depression/Krankheit/Verstimmung/Überarbeitung um nicht zugeben zu müssen, dass man auf den Alltag zuhause keinen Bock hat. Früher gab's dann Kneipe/nutte/Geliebte, heute Handy, Playstation oder Foren.
A. S. schrieb: > Früher gab's dann Kneipe/nutte/Geliebte, heute Handy, Playstation oder > Foren. Oder man schleift Holzfenster an den Weihnachtsfeiertagen ab. ;-) Das freut dann auch die Nachbarn.
Urlaub? Was ist das? An Weihnachten habe ich endlich mal Zeit für die wichtigen Sachen die liegengeblieben sind, das ist die produktivste Zeit des Jahres.
Also der ganz normale Arbeitnehmer kennt eigentlich den Spruch wenn er nur 2 wochen Sommerurlaub nimmt "Eigentlich brauch man 3 Wochen Urlaub, nach der ersten Woche ist man angekommen und dann ist er auch schon wieder nach 1 Woche vorbei!"
A. S. schrieb: > Früher gab's > dann Kneipe/nutte/Geliebte, heute Handy, Playstation oder Foren. Im September kann man (nicht nur..) Holunder ernten und verarbeiten. Die guten Stellen möglichst schon im Mai, Juni, also wenn der Holunder blüht fotografieren oder anders memorieren. Sonst findet man die nicht so schnell wieder. Im Studium (am Anfang noch nicht so) kann man dank der langen Semesterferien krank werden und sich immer noch erholen - sofern nicht zu krank geworden. Oft aber werden Prüfungen an das Ende der Semesterferien gesetzt, oder gleich an Anfang des neuen Semesters. Das kann man aber auch aufgrund von z.B. äußeren Stimmungswelten (Ostern, Sommer, Weihnachten o.ä.) ganz gut verarbeiten. (Außer, es kommt mal ein komisches Fernsehprogramm, das auf allen möglichen Sendern genau das gleiche sendet (-> Gleichschaltung). Jetzt, in diesen Tagen ist mir etwas klar geworden, das habe ich früher gar nicht so gesehen (wieso eigentlich nicht?): "Die Sterne weisen den Weg".. 1.) Ich denke sowas, wie: früher hatten die Menschen vielleicht Angst in der dunkelsten Zeit des "Jahres". Und doch hatten sie einen Hoffnungsschimmer gesehen, und sich (u.a.) darauf basierend gegenseitig Mut gemacht. 2.) Die Stimmungen an Weihnachten können ganz schön heftig werden. Da ist es gut, wenn man die Toten nicht auch noch groß einbezieht. Die Trauertage im November helfen scheinbar dabei, hier ein wenig Luft zu machen bzw. Stress herauszunehmen.
wycam schrieb: > Ich stürze erstmal ab, mir > geht es zwei, drei Tage richtig scheiße und ich fühle mich krank. Naja, wenn schon zu Beginn des Urlaubs das Flugzeug abstürzt, ist das eigentlich kein Wunder. :-)
Beitrag #6080522 wurde von einem Moderator gelöscht.
Herbert schrieb im Beitrag #6080522: > An die neu hinzugekommenen User, bitte nicht wundern, dieser > Thread ist die freitägliche Trollversammlung. Hier gibt es keine neu hinzugekommenen User, wo denkst du hin? Hier schreiben seit x Jahren immer die gleichen Leute, teilweise halt nur unter anderen Namen. Daher kannst du dir diesen Hinweis getrost schenken.
wycam schrieb: > Irgendwie fehlt plötzlich was. ganz klar die Rechenleistung der Arbeitsumgebung. irgendwie meint dann vielleicht 20 Sekunden vs 1-3 Tage zuhause.
Qwertz schrieb: > Oder man schleift Holzfenster an den Weihnachtsfeiertagen ab. ;-) > Das freut dann auch die Nachbarn. Rasen Mähen an Sonntagen oder Hausbaugedöns mit Kompressoren am Wochenende sind heutzutage voll im Trend. In unserem Dorf hatten wir dieses Jahr: Ameisen abfackeln, und nebenbei das Hausdach gleich mit. (Feuerwehrsirenen als Entspannungshilfe)
Qwertz schrieb: > ja das ist ein bekanntes Phänomen, das bestimmt jeder schon mal > durchgemacht hat im Leben. Unter hohem Stress schiebt der Körper Dinge > zur Seite, die dann ausbrechen, wenn der Stress nachlässt. Nein, ich hatte sowas noch nie.
F. B. schrieb: > Qwertz schrieb: > ja das ist ein bekanntes Phänomen, das bestimmt jeder schon mal > durchgemacht hat im Leben. Unter hohem Stress schiebt der Körper Dinge > zur Seite, die dann ausbrechen, wenn der Stress nachlässt. > > Nein, ich hatte sowas noch nie. Typischerweise im Studium, wenn viele Prüfungen kurz hintereinander anstehen, oder eine sehr knappe Frist für etwas eingehalten werden muss. Das kennt jeder normale Mensch. Durch eigenes, erlerntes Verhalten ist das Phänomen allerdings weitgehend vermeidbar.
Heinz schrieb: > Bei mir ist der Stresspegel in einem für mich gesunden Bereich. > Dennoch stelle ich fest, dass nach sehr intensiven Arbeitsphasen > manchmal etwas durchbricht, was der Körper anscheinend bis dahin > unterdrückt hat. Das wirkt sich dann als Fieber, Infekt usw aus. > Ich weiß auch, dass es Kollegen so ähnlich geht. Bei vielen stimmt die work-life-balance nicht. Ihr macht zu wenig Sport und befasst euch privat mit zuvielen Dingen. Dann fehlt der Fokus auf das Eigentliche und man kommt mit nichts voran. Mir geht es blendend, seit ich aus facebook, Youtube und twitter weg bin und täglich 30min spazieren gehe: 15min hin und zurück vom Bahnhof in die Firma. Der Weg ist länger, als durch die Stadt, geht quer durch Parks und sogar ein Waldstück. Man hat aber Ruhe und ist bei sich. Da arbeitet nur mein Hirn aktiv und kreativ, produziert output, ohne feindlichen Input und Störungen von Außen. Keine Werbung, kein Lärm, kein Smartphone. Das ist aus. Kein Anruf. Man erholt sich besser, schläft besser und ist fitter im Job und im Privaten. Ich habe auch im Job das Smartphone aus und beantworte grundsätzlich emails nicht vor Mittag. Die Tür zum Büro ist vormittags zu. Man muss da auch die Kollegen etwas erziehen, nicht ständig wegen jedem Scheiss anzutigern. Die Generation facebook hat sich das richtig angewöhnt, ständig überall alles zu machen und permanent bereit zu sein, überall und immer von anderen alles einzufordern.
wycam schrieb: > Nach dieser Phase beginnt dann der eigentliche Urlaub. Jau, hatte ich auch mal! Nicht ganz so extrem. Vorher so planen, das man nicht von 100% auf 0% runter fahren "muss".
Tobias N. schrieb: > Ich habe auch im Job das Smartphone aus und beantworte grundsätzlich > emails nicht vor Mittag. Die Tür zum Büro ist vormittags zu. Ja gut, wenn man wie du den ganzen Vormittag im Büro ausschläft, dann ist es wenig verwunderlich, dass du kein Problem mit zu viel Stress im Leben hast.
Seid ihr gut in euren Jobs? Ich brauche keinen Urlaub...Arbeite ist für mich die totale Entspannung. Bin auch nie krank.
Erfolgreicher Absolvent schrieb: > Seid ihr gut in euren Jobs? Ja. > Ich brauche keinen Urlaub...Arbeite > ist für mich die totale Entspannung. Bin auch nie krank. Das wird deinen Chef wahrscheinlich sehr freuen. Aber wer sich regelmäßig erholt, leistet am Ende insgesamt mehr.
Qwertz schrieb: > Erfolgreicher Absolvent schrieb: > Seid ihr gut in euren Jobs? > > Ja. > > Ich brauche keinen Urlaub...Arbeite ist für mich die totale Entspannung. > Bin auch nie krank. > > Das wird deinen Chef wahrscheinlich sehr freuen. Aber wer sich > regelmäßig erholt, leistet am Ende insgesamt mehr. Kann natürlich sein. Aber selbst im Urlaub bilde ich mich selbstständig weiter und arbeite mich in unbekannten Technologien ein. Ich mache da auch so immer 4 Stunden für mich...bin ein richtiger Nerd. Ich will den anderen immer einen Schritt voraus sein....
Erfolgreicher Absolvent schrieb: > Aber selbst im Urlaub bilde ich mich selbstständig weiter und arbeite > mich in unbekannten Technologien ein. Ich mache da auch so immer 4 > Stunden für mich...bin ein richtiger Nerd. Ich will den anderen immer > einen Schritt voraus sein.... Dann stimmt das hier aber nachweislich nicht: Erfolgreicher Absolvent schrieb: > Bin auch nie krank. Das ist nämlich sehr, sehr krank.
wycam schrieb: > Geht es anderen genauso? Kommt manchmal vor. Wenn es Dir regelmäßig so ergeht, würde ich psychologische Hilfe aufsuchen, denn es könnte ein Vorbote vom Burn-Out sein. Träumst du im Urlaub von der Arbeit? Wachst du nachts auf mit Ideen, was du im Büro unbedingt machen solltest? Auch das wären solche Vorboten.
Qwertz schrieb: > Ja gut, wenn man wie du den ganzen Vormittag im Büro ausschläft, dann > ist es wenig verwunderlich, dass du kein Problem mit zu viel Stress im > Leben hast. Es ist mehr so, dass ich damit sehr effektiv arbeite und produktiv bin, sodass ich meine Arbeitsergebnisse früh am Tag an andere weiterreichen kann. Ausserdem erziehe ich damit meine Kollegen, sich von der ad hoc Methodik zu verabschieden, sondern Arbeit ein wenig mehr zu planen, statt dann, wenn einem was in den Kopf kommt aufzuspringen, ins Nachbarbüro zu rennen und andere zu stören, nur weil man etwas braucht, was man vebummelt hat. Damit erzeugt man nämlich auf dem Tisch des anderen auch Chaos und Stress, was zur Ineffizienz führt und bedingt, dass auch der keine Zeit mehr hat.
Tobias N. schrieb: > Ausserdem erziehe ich damit meine Kollegen, ... So wie vor dich hin sabberst, wundert mich, dass du überhaupt noch Kollegen hast.
Tobias N. schrieb: > Es ist mehr so, dass ich damit sehr effektiv arbeite und produktiv bin, > sodass ich meine Arbeitsergebnisse früh am Tag an andere weiterreichen > kann. Ja, genau... zwinker zwinker
Ich hatte gestern abend noch ein einigermaßen kurzweiliges Video vorgesetzt bekommen, das passt hier ganz gut: https://www.youtube.com/watch?v=x0EvV5YEKNk (Vortrag von DRDR Bonelli zum Thema "Burnout") (dauert eine halbe Stunde) Mit am interessantesten ist der Spruch am Anfang. Der Rest des Vortrag walzt das ganze noch ein wenig aus, bzw. macht auch Buchpromo. Nicht unbedingt viel mehr als oben schon geschrieben wurde. Z.B. "Work-Life-Balance" ist ja schon so ein Begriff, mit gewisser symbolischer Kraft bzw. man kann in etwa schnell einordnen, um was es geht. Georg Christoph Lichtenberg hatte erkannt, dass die Hinweise von Kant nicht so einfach zu verstehen sind (z.B. Täuschungsdruck, sich selbst hinterfragen können) und meinte zu seinem Sohn, es ist erstmal einfacher, die Menschen so zu akzeptieren wie sie sind und darüber hinaus die Dinge so gut es geht zum "Guten" zu bewegen. (-> Sachebene ist und bleibt wichtig. Krisenbewältigung geht z.B. nachweislich besser, wenn man in der Lage ist, auch sich selbst gewissermaßen objektiv einzuordnen und die eigene Situation von außen betrachten kann, Perspektive wechseln kann.)
Man fängt schon 1,5 Wochen vor dem Urlaub an, sich auf den Urlaub vorzubereiten. Es geht damit los, dass einem erstmal egal ist, was noch zu machen ist oder was Neues reinkommt. Dazu gibt's schließlich Kollegen und einem gehört die Firma schließlich nicht. Es müssen nicht mehr alle Besprechungen angenommen werden, und wenn doch, kann man darin immer schön darauf hinweisen, dass man die nächsten Wochen nicht da sein wird und nichts machen kann. Weiter geht's damit, dass die Arbeitszeit auf das absolut notwendige runter gefahren wird und Krims-Krams-Aufgaben erledigt werden. Schreibtisch aufräumen, dies und jenes aussortieren, Postfach durchgehen und Mails löschen, liegengebliebene Dateien etc. aufräumen und löschen. Dinge die man immer schon mal ausprobieren wollte oder machen wollte, aber immer wegen andere Prioritäten verschoben hat, werden erledigt. Die Dichte der Firmen-Rundgänge wird erhöht, man besucht andere Kollegen, lenkt die Gespräche auf den anstehenden Urlaub etc. Die Abwesenheitsnachricht wird vorbereitet. Am letzten Tag macht man eigentlich gar nichts mehr, außer die Telefonumleitung einrichten und sich von den Kollegen verabschieden oder ggf. gemeinsam Essen gehen. Das Wichtigste ist, dass man total relaxt in der Urlaub geht, ohne Hektik. Schließlich ist man Angestellter und nicht Inhaber. Ist doch nicht mein Problem, wenn irgendwas liegen bleibt.
Urlauber schrieb: > Man fängt schon 1,5 Wochen vor dem Urlaub an, sich auf den Urlaub > vorzubereiten. Ich finde, das machst du alles richtig, es ist ja schließlich nur ein Job für dich und nicht mehr. Du musst nur aufpassen, dass du dadurch bei deinen Chefs nicht allzu negativ auffällst, sonst wirst du auf der Abschussliste landen.
wycam schrieb: > Bei mir ist genau das Gegenteil der Fall. Ich stürze erstmal ab, mir > geht es zwei, drei Tage richtig scheiße und ich fühle mich krank. > Irgendwie fehlt plötzlich was. Nach dieser Phase beginnt dann der > eigentliche Urlaub. > Geht es anderen genauso? Das nennt sich Entlastungsreaktion. Die kann unter besonderen Umständen richtig gefährlich werden, zb beim Bergungsschock. Was du beschreibst, ist aber an sich noch nicht gefährlich, es ist aber ein deutliches Anzeichen, dass du Raubbau begehst. Nur die kurzfristigen Folgen sind nach 2 - 3 Tagen vorbei, die Langzeitschäden summieren sich unbemerkt auf. Wenn die rauskommen hast du grosse Probleme und beschädigte Ressourcen,um damit fertig zu werden. Was du vernachlässigst und welche Probleme du ungelöst verdrängst, kannst du nur durch eine längere und sehr gründliche Beschäftigung mit deinem eigenen Leben heraus finden. Meistens sind es einige Baustellen, wo es Handlungsbedarf gibt. Entspannung, Sport, Sozialkontakte, Beziehung/Familie,ein Hobby, usw. es gibt viel, was der Mensch ausser Arbeit sonst noch lebensnotwendig braucht. Niemand wird dich anleiten, du bist selbst für dich verantwortlich.
Qwertz schrieb: > Ich finde, das machst du alles richtig, es ist ja schließlich nur ein > Job für dich und nicht mehr. In jeder normalen Firma wär er schon längst gefeuert. Üblich ist, dass man in den Wochen vorm Urlaub die Urlaubszeit herausarbeitet, d.h., alles noch erledigt, was sonst während des Urlaubes liegen bleiben würde oder in der Urlaubszeit fällig werden würde. Hat zur Folge, dass man in den zwei Wochen vor dem Urlaub (mehr als 1,5 Wochen am Stück gibt es übrigens nicht) mindestens 1 bis 2 zusätzliche Überstunden pro Tag schiebt. (zu der üblichen täglichen Überstunde dazu) Die Kollegen haben aufgrund des allgemeinen Arbeitspensum nur Zeit, um Notfälle zu vertreten. Mehr geht nicht.
Sorry für die Verwirrung, 22.12.2019 13:48 ist von mir. Hab nicht gesehen, dass Urlauber vergeben ist.
Urlauber schrieb: > Üblich ist, dass man in den Wochen vorm Urlaub die Urlaubszeit > herausarbeitet, d.h., alles noch erledigt, was sonst während des > Urlaubes liegen bleiben würde oder in der Urlaubszeit fällig werden > würde. Was du als "üblich" beschreibst, ist mir völlig fremd. Die Personaldecke bei deinem Arbeitgeber scheint viel zu dünn zu sein. Normal ist das jedenfalls nicht. Lass mich raten, es handelt sich um eine Klitsche?
Qwertz schrieb: > Die Personaldecke > bei deinem Arbeitgeber scheint viel zu dünn zu sein. Normal ist das > jedenfalls nicht. Lass mich raten, es handelt sich um eine Klitsche? Das ist hier im Berliner Raum absolut üblich. Es sind kaum noch Leute auf dem Markt, und wenn einer sich bewirbt, wird trotzdem nicht eingestellt. Natürlich Klitsche, kein Konzern.
rbx schrieb: > Ich hatte gestern abend noch ein einigermaßen kurzweiliges Video > vorgesetzt bekommen, das passt hier ganz gut: Klasse!
Beitrag #6082850 wurde von einem Moderator gelöscht.
Heiner schrieb im Beitrag #6082850:
> Trololololoooooo.
Macht doch nichts. Ich fand, es ist es sehr guter Aufhänger. Außerdem
kenne ich es ja von mir selber und war froh, denn Effekt wieder los zu
sein (dauerte aber mehrere Jahre).
Also warum nicht ein paar gute bzw. vermeidbare Erfahrungen austauschen?
Qwertz schrieb: > Was du als "üblich" beschreibst, ist mir völlig fremd. Die Personaldecke > bei deinem Arbeitgeber scheint viel zu dünn zu sein. Normal ist das > jedenfalls nicht. Lass mich raten, es handelt sich um eine Klitsche? So etwas ist mittlerweile der Normalfall. Meist gibt es nur eine einzige Person, welche mehrere Zuständigkeiten hat. Dann gibt es Bereiche, für die niemand zuständig ist. Das ist meist die Webseite. Das wird dann gemacht, wenn man mal nichts zu tun hat, was nie vorkommt. Sobald ein Projekt vorschreibt, dass dazu eine Webseite entstehen muss, gibt es zwischen den unscharfen Bildern und wenig aussagekräftigem Text noch einiges an Lorem Ipsum. Das ist immerhin besser als: "Hier entsteht eine Webpräsenz."
Frag mal zocker der hat regelmäßige Abstürze in billigen russischen vodkpuffs.
Das mit den Abstürzen kenne ich nicht mehr wirklich. Ich bleibe einfach dauerhaft am Boden. OK, eigentlich ist es ein ganz tiefes, schwarzes Loch! ;)
:
Bearbeitet durch User
Zu Beginn meiner Selbstständigkeit war ich in jedem Urlaub nach 2 ... 3 Tagen erstmal krank. Inzwischen (so nach knapp 20 Jahren) bin ich deutlich abgebrühter: Ich mache ganz bewusst 16 Uhr Feierabend - komme was da wolle - und am Wochenende mach' ich mir bestenfalls eine Notiz, falls ich eine Idee zu einem Arbeits-Problem habe. Das fällt schwer, aber es geht tatsächlich und es hilft, noch etwas vom Leben zu haben.
Beitrag #6083286 wurde von einem Moderator gelöscht.
Urlauber schrieb: > In jeder normalen Firma wär er schon längst gefeuert. Üblich ist, dass > man in den Wochen vorm Urlaub die Urlaubszeit herausarbeitet, d.h., > alles noch erledigt, was sonst während des Urlaubes liegen bleiben würde > oder in der Urlaubszeit fällig werden würde. Hat zur Folge, dass man in > den zwei Wochen vor dem Urlaub (mehr als 1,5 Wochen am Stück gibt es > übrigens nicht) mindestens 1 bis 2 zusätzliche Überstunden pro Tag > schiebt. (zu der üblichen täglichen Überstunde dazu) > > Die Kollegen haben aufgrund des allgemeinen Arbeitspensum nur Zeit, um > Notfälle zu vertreten. Mehr geht nicht. Opfer. Stefan H. schrieb: > So etwas ist mittlerweile der Normalfall. Meist gibt es nur eine einzige > Person, welche mehrere Zuständigkeiten hat. Dann gibt es Bereiche, für > die niemand zuständig ist. Das ist meist die Webseite. Das wird dann > gemacht, wenn man mal nichts zu tun hat, was nie vorkommt. Sobald ein > Projekt vorschreibt, dass dazu eine Webseite entstehen muss, gibt es > zwischen den unscharfen Bildern und wenig aussagekräftigem Text noch > einiges an Lorem Ipsum. Das ist immerhin besser als: "Hier entsteht eine > Webpräsenz." Oberopfer. Meine Güte ihr checkt auch wirklich nicht, dass es für eine gesunde Firma normal ist, dass mehr Arbeit als Mitarbeiter vorhanden ist, das Gegenteil wäre fatal. Natürlich phast man eine Woche vor Urlaubsbeginn sauber aus und "arbeitet" nicht noch "rein", so ein Unsinn, Urlaub reinarbeiten, ihr habt echt ein an der Waffel, Sklavenvolk. Hoffe ihr seid auch rufbereit, wenn etwas Wichtiges zu den Feiertagen ansteht :P Ich genieße jetzt meine 4 Wochen Urlaub in dem wohligen Wissen, dass es relativ egal ist, ob jetzt noch was ne Woche länger liegen bleibt oder nicht.
King of the Hill schrieb: > Meine Güte ihr checkt auch wirklich nicht, dass es für eine gesunde > Firma normal ist, dass mehr Arbeit als Mitarbeiter vorhanden ist, das > Gegenteil wäre fatal. Vollkommen richtig. Ich zitiere den Bereichsleiter als einer seiner Mitarbeiter ihm nach der Befoerderung erzaehlte, dass er es nicht schaffe den Berg an Arbeit abzuarbeiten: "Macht nichts, schaffe ich auch nicht.". Auf die richtige Priorisierung kommt es an. King of the Hill schrieb: > Natürlich phast man eine Woche vor Urlaubsbeginn sauber aus und > "arbeitet" nicht noch "rein", so ein Unsinn, Urlaub reinarbeiten, ihr > habt echt ein an der Waffel, Sklavenvolk. Korrekt. Viele Punkte werden auch obsolete oder aendern sich total, weil die urspruengliche Idee nicht umsetzbar oder zu teuer ist. Da bringt es nichts vorzuarbeiten, wenn noch Unklarheiten abgestimmt werden muessen.
Ohje schrieb: > Auf die richtige Priorisierung kommt es an. Das ist das absolut Wichtigste. Meine Güte, wie viele Aufgaben sind schon von selbst zu Staub zerfallen, weil man sie mal 1-2 Wochen liegen hat lassen und dann doch nicht mehr so wichtig waren, … Im Gegensatz, damals WannaCry, man glaubt gar nicht wie schnell und agil ein Konzern agieren kann, wenns pressiert.
King of the Hill schrieb: > Meine Güte ihr checkt auch wirklich nicht, dass es für eine gesunde > Firma normal ist, dass mehr Arbeit als Mitarbeiter vorhanden ist, das > Gegenteil wäre fatal. Und gerade in der Entwicklung ist es eigentlich völlig unmöglich, dass die Arbeit ausgeht. Gut geplante Projekte sind immer sehr dicht gepackt. Trotzdem kommt es auf 3 Wochen Urlaub hin oder her bei einem Projektmitglied nicht an, und Urlaub vor- oder nacharbeiten ist da völliger Schwachsinn.
Ursel schrieb: > Gut geplante Projekte sind immer sehr dicht gepackt. Projektleiter Einmaleins, da Projekte quasi nie vor einer Deadline fertig werden und Entwickler sich auch immer die volle Zeit nehmen, die man ihnen gibt. Wenn man merkt, dass es hintenraus knapp wird, kann man das ein oder andere Optional-Thema immer noch streichen. Spaßig sind nur solche Projektleiter, bei denen Weihnachten immer völlig überraschend Ende Dezember kommt und dort kaum Planungskapazität vorhanden ist :->
King of the Hill schrieb: > Projektleiter Einmaleins Genau. Die große Kunst ist es, die Deadline so eng zu setzen, dass keine Zeit verschwendet wird, die Entwickler sie aber noch für realistisch halten, also motiviert bleiben. Und vor dem Management/Kunden die Projektziele so flexibel zu halten, dass man das Projekt als erfolgreich und pünktlich verkaufen kann, auch wenn man die Deadline mit dem ursprünglich geplanten Umfang nicht einhält.
King of the Hill schrieb: > Ursel schrieb: >> Gut geplante Projekte sind immer sehr dicht gepackt. Gut geplante Projekte gibt es nicht. Ein Projekt, das nicht scheitert, ist kein Projekt.
Stefan H. schrieb: > Gut geplante Projekte gibt es nicht. Ein Projekt, das nicht scheitert, > ist kein Projekt. Dann hast du nur in absoluten Müllfirmen gearbeitet. Davon abgesehen gilt das gesagte auch (oder gerade) dann, wenn eine Deadline überzogen wird. "Gut geplant" war in dem Sinne nur gemeint, dass keine großen Leerlaufzeiten entstehen (was viel fataler ist als eine überzogene Deadlines).
Stefan H. schrieb: > Ein Projekt, das nicht scheitert, ist kein Projekt. Kann es sein, dass deine ehemaligen Arbeitgeber alle pleite gegangen sind?
Ursel schrieb: > Dann hast du nur in absoluten Müllfirmen gearbeitet. Ohje schrieb: > Kann es sein, dass deine ehemaligen Arbeitgeber alle pleite gegangen > sind? Wird schon seinen Grund haben warum er einen Brass hat auf alles bei dem es besser und erfolgreicher läuft.
King of the Hill schrieb: > Wird schon seinen Grund haben warum er einen Brass hat auf alles bei dem > es besser und erfolgreicher läuft. Naja, eigentlich habe ich noch nie etwas richtiges auf die Reihe bekommen. Das würde ich halt gerne ändern. Wenn doch wenigstens mal eine Sache klappen würde.
Wer noch nie einen Fehler gemacht hat oder unter etwas Druck stand hat nie wirklich gearbeitet. Beim Hobeln müssen Späne fallen, so heißt das Sprichwort. Es ist besser nach Vergebung zu fragen als um Erlaubnis. Wenn man es richtig macht dann kommt man meist damit durch und zeigt Initiative. Jedesfalls funktioniert das prächtig bei mir. Und man darf sich nie so tief in die Arbeit hineinziehen lassen, daß man die gesunde Perspektive verliert. Eine gewisse Objektivät zur getanenen Arbeit ist zur Selbstdisziplin und Kritik unerläßlich. Deshalb darf man auch mal Pause machen um die gerade verschwindende Perspektive wieder einzuholen und die Dinge wieder realistisch sehen zu können.
Stefan H. schrieb: > Wenn doch wenigstens mal eine > Sache klappen würde. Es gab zumindest mal einen Zeitpunkt wo du dich gegen Zig Millionen Konkurrenten behauptet hast.
Alter Sack schrieb: > Deshalb darf man auch mal Pause machen um die gerade verschwindende > Perspektive wieder einzuholen und die Dinge wieder realistisch sehen zu > können. Im Pause machen bin ich ein Naturtalent. Ja, Pausen sind sehr wichtig, sowie Kommunikation.
Beitrag #6084274 wurde von einem Moderator gelöscht.
Ursel schrieb: > Trotzdem kommt es auf 3 Wochen Urlaub hin oder her bei einem > Projektmitglied nicht an, und Urlaub vor- oder nacharbeiten ist da > völliger Schwachsinn. In einem der Klassiker über SW-Entwicklung stand Mal sinngemäß: Ein Projektleiter sollte eine Schätzung für ein Projekt abgeben und kam zum Ergebnis: 1jahr, für seine 10 Leute. Das Management fragte, ob es auch in 9Monaten ginge. Er rechnete zwei Tage, mit Urlaubssperren, Überstunden, Weiterbildung und so liegenlassen, einen Kollegen von was anderem abziehen, ... Am Ende sagte er: ja, das schaffen wir. Super, freute sich das Management: dann machen wir das. Aber passen sie auf, keine Überstunden oder.mehrkosten. das Projekt ist für uns strategisch nicht wichtig und nur wenig profitabel.
Ja, das ist das normale Spiel. Der Projektleiter schätzt realistisch 12 Monate ab, das Management will es in 9 Monaten haben, am Ende braucht man 11 Monate, evtl. sogar mit leicht reduziertem Projektziel. Das Management meckert oberflächlich etwas über den Projektverzug, der Projektleiter wird trotzdem befördert.
Qwertz schrieb: > Im Pause machen bin ich ein Naturtalent. Ja, Pausen sind sehr wichtig, > sowie Kommunikation. Damals während der Ausbildung im Elektroniklabor: "kommste mit eine Rauchen" "Klar!" Bei der Prüfung: Die komplexere Industrieanlagensteuerung mit vielen Schützen lief bei mir im Gegensatz zu den meisten anderen fehlerlos an. Aber ich bekam böse Abzüge, weil ich länger brauchte als die anderen und aus Zeitgründen die Wechselschaltung vernachlässigt hatte - und - aus logistischen Gründen (Diebstahl gab es auch noch) mit dem Seitenschneider abisoliert hatte. Das hatte ich zwar schon als Kind gelernt (Feingefühl) - aber man konnte es trotzdem hier und da noch sehen.
Beitrag #6084445 wurde von einem Moderator gelöscht.
rbx schrieb: > aus > logistischen Gründen (Diebstahl gab es auch noch) mit dem > Seitenschneider abisoliert hatte. Das hatte ich zwar schon als Kind > gelernt (Feingefühl) - aber man konnte es trotzdem hier und da noch > sehen. Nein, nichts ausser Unsinn haste gelernt. Die einzige Lektion die es diesbezüglich gibt ist: -> nie das falsche Werkzeug zu benutzen und in diesem Fall ist aus Gründen der Langzeitsicherheit der Saitenschneider das falsche Werkzeug. Ein Arzt wird auch gefeuert wenn er statt eines zugelassenen Fieberthermometers die Temperaturmessung seines Handies benutzt um eine Diagnose zu erstellen.
Bist du verwirrt, oder woher kommt dieses zusammenhangslose Offtopic-Geschreibsel? Ursel schrieb: > der Projektleiter wird trotzdem befördert. Wieso trotzdem? Das Projekt ist einen Monat vor der urspruenglichen Planung ins Ziel gekommen. Niemand hat die 9 Monate wirklich ernst gemeint, was viele Entwickler nie verstehen werden. Es geht dabei nur darum, dass die Entwickler sich sonst Zeit lassen wuerden, obwohl sie eigentlich nur die halbe Zeit brauchen. Das ist natuerlich weder gut fuer die Firma noch fair gegenueber Kollegen mit messbarer Arbeit z.B. am Band. Wielange es exakt dauert, weiss ja niemand vorher, ausser vielleicht 1-2 erfahrene Entwickler.
Ohje schrieb: > Es geht dabei nur darum, dass die Entwickler sich sonst Zeit lassen > wuerden, obwohl sie eigentlich nur die halbe Zeit brauchen. Ich bin ja auch auf der Arbeit und nicht auf der Flucht. Zudem steigt die Qualität, wenn man nicht ständig mit heißer Nadel strickt, und davon profitieren am Ende alle.
Ohje schrieb: > Wieso trotzdem? "Trotzdem" aus Sicht solcher Leute wie hier im Forum, die glauben das Projekt sei gescheitert. Ohje schrieb: > Das Projekt ist einen Monat vor der urspruenglichen > Planung ins Ziel gekommen. Niemand hat die 9 Monate wirklich ernst > gemeint, was viele Entwickler nie verstehen werden. Genau das wollte ich damit aussagen.
rbx schrieb: > mit dem Seitenschneider abisoliert hatte Ich erinnere mich an meine Ausbildung, bei der Telefon-Post. Zum ersten Außendienst brachte ich (unter anderem) meine Abisolierzange mit. Als ich sie dann benutzte, brach ein kleiner Shitstorm über mich aus. Ob ich auch meine Unterhose mit der Kneifzange hochziehen würde. Ich solle gefälligst üben, das mit der Kneifzange zu machen, so wie alle anderen auch. Realität versus Theorie Kinderkacke Entsorger schrieb: > in diesem Fall ist aus Gründen der Langzeitsicherheit > der Saitenschneider das falsche Werkzeug. Ja. Manchmal ist es aber besser, es so zu machen wie der jeweilige Chef verlangt.
Qwertz schrieb: > Zudem steigt die Qualität, wenn man nicht ständig mit heißer Nadel > strickt, und davon profitieren am Ende alle. Heisse Nadel ist voellig ok, WENN die Testtiefe stimmt. Selten habe ich gesehen, dass die Kollegen mit mehr Zeit wirklich produktiv umgegangen sind. Die meisten machen dann Privatzeug, spielen am Handy rum und unterhalten sich. Bei einem engen Zeitplan arbeiten aber wirklich alle mehr. Anders geht das mit deutschen Gehaeltern meist nicht mehr, wenn man intern in Konkurrenz zu osteuropaeischen und asiatischen Toechterunternehmen sowie extern zu Wettbewerbern mit niedrigeren Stundensaetzen steht. Sonst wandern Projekte ab und Stellen werden nicht nachbesetzt.
Qwertz schrieb: > Zudem steigt die Qualität, wenn man nicht ständig mit heißer Nadel > strickt, und davon profitieren am Ende alle. Das ist ein Trugschluss. Die Qualität leidet erst dann, wenn man aus Zeitdruck wirklich schlampig wird. Ein knapper Projekttermin führt aber nicht zwangsläufig zu Schlamperei. Und umgekehrt kann ein zu lasch geführtes Projekt auch schlecht für die Qualität sein. Ein guter Mittelweg in einem straffen Zeitplan ist auch für die Qualität optimal. Und viel wichtiger für die Qualität ist es ohnehin, genügend Ressourcen für die Produktpflege über den Lebenszyklus bereit zu stellen.
Kinderkacke Entsorger schrieb: > und in diesem Fall ist aus > Gründen der Langzeitsicherheit der Saitenschneider das falsche Werkzeug. Ne, eben nicht. War doch "nur" eine Prüfung. Und Diebstahl/Tempo hatten auch mit Mobbing zu tun, (weil) ich war deutlich jünger als die Mehrheit. Beim Praktikum bei E-Installateuren hatten die Elektriker da mich überhaupt ermuntern müssen, den Seitenschneider zu benutzen. Dass das problematisch ist, war mir auch so klar, ohne Zeigefinger. Die einzige Lektion, die bleibt ist: Theorie vs Real Life. Aber in Theorie war ich trotzdem ziemlich gut. Mofa theoretische Prüfung (beim Tüv): 0 Fehler Leichtkraftrad Theorie: 0 Fehler Auto und Motorrad Theorie: 0 Fehler Die Bearbeitung der theoretischen Hintergründe in der Ausbildung hatte ich mehrfach gemacht, weil ich ja zum Schweißer umschulen wollte. Bei den Signalschaltungen selber hatte ich auch überdurchschittlich gute Noten.
Bist du verwirrt, oder woher kommt dieses zusammenhangslose Offtopic-Geschreibsel?
Ohje schrieb: > Qwertz schrieb: >> Zudem steigt die Qualität, wenn man nicht ständig mit heißer Nadel >> strickt, und davon profitieren am Ende alle. > > Heisse Nadel ist voellig ok, WENN die Testtiefe stimmt. Ja das hat sich Boeing mit seinen Flieger auch gedacht und steht jetzt kurz vor der Pleite... Herrgottssakrament, Sicherheit+Zuverlässigkeit kann man nicht in ein Design hinein-testen, Ausfallsicherheit muss im gesamten Design-, und Produktionsprozess priorität haben. Und der erwähnte Schrank hat ja den Test offensichtlich nicht bestanden, weil zum Test eben eine optische Inspektion gehört und die hat eben schadhafte Stellen aufgezeigt -> also die schadhaften Kabel rausreissen und ordentlich machen! >Ne, eben nicht. War doch "nur" eine Prüfung. Und Diebstahl/Tempo hatten >auch mit Mobbing zu tun, (weil) ich war deutlich jünger als die >Mehrheit. Eben, wars halt ne Charakterprobe, ob Du den Arsch in der Hose hast gegen die eigentliche Ursache "Klauerei, Werzeugverschluss" vorzugehen oder ob Du Dich auch nur durchwurschtelst wie ein uninspirierte Realschulabrecher. >Ich erinnere mich an meine Ausbildung, bei der Telefon-Post. Zum ersten >Außendienst brachte ich (unter anderem) meine Abisolierzange mit. Als >ich sie dann benutzte, brach ein kleiner Shitstorm über mich aus. Ob ich >auch meine Unterhose mit der Kneifzange hochziehen würde. Ich solle >gefälligst üben, das mit der Kneifzange zu machen, so wie alle anderen >auch. Jetzt wissen wir wo die "geplante Obsoleszenz" herkommt, aber immer über die Entwicklungsingenieure herziehen, die angeblich Scheisse designed hätten. Und jetzt wundert mich auch nicht warum die telekom lieber auf die chinesen setzt, die auch gleich mit ihren eigenen Monteuren ankommen.
Kinderkacke Entsorger schrieb: > Ja das hat sich Boeing mit seinen Flieger auch gedacht und steht jetzt > kurz vor der Pleite... Setzen, 6. Da hat die Testtiefe eben nicht gestimmt. Gepaart mit ein paar weiteren Fehlern.
Kinderkacke Entsorger schrieb: > Eben, wars halt ne Charakterprobe, ob Du den Arsch in der Hose hast > gegen die eigentliche Ursache "Klauerei, Werzeugverschluss" vorzugehen Genau das hätte wohl zu lange gedauert. Aber ich erinnere mich nicht mehr sehr gut an die tatsächlichen Ereignisse. Vielleicht waren die Einzelheiten doch ein wenig anders. Als Beispiel für Schwerpunkt- und Timing- Betrachtungen fand ich die Erinnerung aber noch ganz gut.
Wende 2.0 schrieb im Beitrag #6084445: > rbx schrieb: > Damals während der Ausbildung im Elektroniklabor: "kommste mit eine > Rauchen" "Klar!" > > Meine Lohnsklaven müssen zum Rauchen ausstempeln +1 Würde ich genauso machen...wieviel untätige Zeit durch Rauchen und auf Toilette gehen verschwendet wird ist unglaublich...
Ohje schrieb: > Kinderkacke Entsorger schrieb: >> Ja das hat sich Boeing mit seinen Flieger auch gedacht und steht jetzt >> kurz vor der Pleite... > > Setzen, 6. Da hat die Testtiefe eben nicht gestimmt. Gepaart mit ein > paar weiteren Fehlern. Ach Gott, ein Achtelweiser! Keine Ahnung vom Design zuverlässiger Technik aber groß von Testtiefe tröten. Testen hilft bei Boeing auch nicht mehr, das war Failure by Design (Abstarktionslayer einschieben um sich die Typ-Schulung der Piloten zu sparen ). Ist aber auch nur ein Beispiel unter vielen, das nicht alles was gebaut werden kann, auch eine Flugzulassung erhalten kann. Nachträglich zertifizieren schon garnicht, siehe Euro-Hawk. Oder Tschernobyl, das bekanntlich den Iwans gerade bei einem Sicherheitstest um die Ohren flog und halb Weiss- und Kleinrussland verstrahlte.
Separation schrieb im Beitrag #6084274: > Alter Sack schrieb: >> Deshalb darf man auch mal Pause machen um die gerade verschwindende >> Perspektive wieder einzuholen und die Dinge wieder realistisch sehen zu >> können. > > Die alten Säcke bringen es doch nicht mehr. Lieber zwei Jungspunde als > einen satten Alten. Agilität ist Trumpf! Hast recht. Warum rennen wenn man mit Gehen auch zum Ziel kommt und mit Nachdenken bessere Lösungen findet anstatt nur Schall und Rauch zu produzieren. Wenn es darauf ankommt rennen wir Alte Säcke den Jungen Säcken meist weit davon:-) Merk Dir: Auch ein Jungspund wird eines Tages ein Alter Sack. Dann bist Du froh wenn die Jungspunde der neuen Generation Dich noch ernst nehmen. War da nicht einmal ein Märchen vom Hasen der mit dem Igel sein Wettrennen verlor?
Trotz schlechter Erinnerung an das Gesamtgeschehen, kann ich mich noch relativ gut an die Bewerterszene (s.o.) bei der Kabelbetrachtung erinnern. Das liegt wohl daran, dass ich ziemlich (unangenehm) überrascht war. So ganz grob weiß ich noch, dass eigentlich genug Zeit für alle Testschritte verfügbar war. Trotzdem hatte ich, als ich mit den Schaltungen anfing schon einen gewissen Zeitdruck. Zusammenhänge? Außer langsames Arbeitstempo unbekannt. Aber so ganz grob könnte man vermuten bzw. höchstwahrscheinlich, die meiste Zeit ist beim Rauchen, Herumtrödeln auf den Wegen oder dem Tratschen in der Kantine verloren gegangen. Testtiefe ist ein blödes Wort, das erinnert irgendwie so stark an Schnapstiefe.
rbx schrieb: > Testtiefe ist ein blödes Wort, das erinnert irgendwie so stark an > Schnapstiefe. Was ist Schnapstiefe? Ich kenn da nur "Zu tief ins Bierglas geschaut".
rbx schrieb: > Testtiefe Ein Test fällt auch nicht vom Himmel. Er muss auch erst entworfen werden. Man muss also wieder an alles denken. Es handelt sich nur um die verschiebung des Problems.
Stefan H. schrieb: > Es handelt sich nur um die > verschiebung des Problems. Welches Problem denn? Dass man wissen muss was man tut? Das ist unvermeidlich und sollte nicht als Problem angesehen werden. Sich im Voraus etwas Gedanken zu machen was man braucht und wie man es testet hilft aber sehr gut, um einen straffen Zeitplan ohne Abstriche bei der Qualität hin zu nehmen.
Ursel schrieb: > Qwertz schrieb: >> Zudem steigt die Qualität, wenn man nicht ständig mit heißer Nadel >> strickt, und davon profitieren am Ende alle. > > Das ist ein Trugschluss. Nein, das ist es nicht. Wenn ein Team ständig nur wie ein gehetzter Hund etwas zum viel zu knapp gesetzten Meilenstein "irgendwie zum Laufen" bringt, der wird das langfristig bereuen, denn es wartet ja bereits der nächste viel zu knapp gesetzte Meilenstein. Es werden dann Design Guidelines bzw. Architekturvorgaben nicht eingehalten, die Testabdeckung ist schlecht, und insgesamt sinkt die Wartbarkeit. Nach einigen hingehetzten Releases ist es dann soweit, dass zu viele Technical Debts existieren, und der ganze Rotz sinnvollerweise nur noch eingestampft und komplett neu gemacht werden muss.
Qwertz schrieb: > Wenn ein Team ständig nur wie ein gehetzter Hund > etwas zum viel zu knapp gesetzten Meilenstein "irgendwie zum Laufen" > bringt, der wird das langfristig bereuen, denn es wartet ja bereits der > nächste viel zu knapp gesetzte Meilenstein. Davon redet hier aber keiner. Es geht um einen straffen Zeitplan, nicht um ein völlig fehlgeplantes Projekt. Ein zu lasch geführtes Projekt führt umgekehrt eher zu Overengineering, was viel größere Qualitätsprobleme mit sich führt.
Ursel schrieb: > Davon redet hier aber keiner. Doch, davon war die Rede. Ursprung dieser Seutendiskussion war ja dieses fiktive Beispiel: A. S. schrieb: > Das Management fragte, ob es auch in 9Monaten ginge. Er rechnete zwei > Tage, mit Urlaubssperren, Überstunden, Weiterbildung und so > liegenlassen, einen Kollegen von was anderem abziehen, ... Am Ende sagte > er: ja, das schaffen wir.
Qwertz schrieb: > Doch, davon war die Rede. Ursprung dieser Seutendiskussion war ja dieses > fiktive Beispiel: Die Geschichte endet ja damit, dass es am Ende statt 11 statt der ursprünglich gegeschätzten 12 Monate dauert.
Ursel schrieb: > Qwertz schrieb: > Doch, davon war die Rede. Ursprung dieser Seutendiskussion war ja dieses > fiktive Beispiel: > > Die Geschichte endet ja damit, dass es am Ende statt 11 statt der > ursprünglich gegeschätzten 12 Monate dauert. Und die Qualität schlecht ist, aber Hauptsache, es läuft irgendwie und hat kürzer gebraucht als notwendig. Der eine Monat mehr hätte insgesamt gesehen sicher ein qualitativ besseres Ergebnis gebracht, aber wen interessiert schon Qualität - bis es mal ordentlich kracht.
Qwertz schrieb: > Und die Qualität schlecht ist, aber Hauptsache, es läuft irgendwie und > hat kürzer gebraucht als notwendig. Nein, man hat nur Overengineering vermieden und zielgerichtetes Arbeiten gefördert, was die Qualität verbessert. Qwertz schrieb: > Der eine Monat mehr hätte insgesamt gesehen sicher ein qualitativ > besseres Ergebnis gebracht Nein, das trifft in aller Regel nicht zu. Natürlich immer ein kompetentes Team vorausgesetzt. Den Monat nutzt man besser, um die ersten Kundenanwendungen gezielt zu betreuen.
Ursel schrieb: > Nein, man hat nur Overengineering vermieden und zielgerichtetes Arbeiten > gefördert, was die Qualität verbessert. Das ist doch Blödsinn, als wenn außerhalb vom öffentlichen Dienst Zeit für Over-Engineering übrig bliebe. Das Gegenteil ist der Fall, wichtige Aufräumarbeiten bleiben dafür regelmäßig liegen, so sieht's aus. Ursel schrieb: > Qwertz schrieb: >> Der eine Monat mehr hätte insgesamt gesehen sicher ein qualitativ >> besseres Ergebnis gebracht > > Nein, das trifft in aller Regel nicht zu. Natürlich immer ein > kompetentes Team vorausgesetzt. Eben dieses kompetente Team hätte den Monat sehr sinnvoll für das Projekt insgesamt genutzt. Du willst es einfach nicht verstehen. Am Ende hat das gesamte Unternehmen einen Vorteil, was auf den ersten Blick vielleicht als ein Nachteil (längere Entwicklungszeit) erscheinen mag. Meine Einstellung zum Thema Qualität ist sehr eindeutig und mag auch mit der Branche zusammenhängen, in der ich arbeite. Ich habe da so meine Erfahrungen gemacht.
Qwertz schrieb: > als wenn außerhalb vom öffentlichen Dienst Zeit > für Over-Engineering übrig bliebe. Naja, du bist doch gerade der Vertreter von "mal einen Monat länger machen". Und das öffnet eben Tür und Tor für Spielereien. Qwertz schrieb: > Das Gegenteil ist der Fall, wichtige > Aufräumarbeiten bleiben dafür regelmäßig liegen, so sieht's aus. Aufräumarbeiten kommen per Definition im Nachhinein. Vielleicht seid ihr in der Serienpflege dann einfach schlecht aufgestellt. Hat aber dann nichts mit Neuentwicklungsprojekten zu tun. Qwertz schrieb: > Eben dieses kompetente Team hätte den Monat sehr sinnvoll für das > Projekt insgesamt genutzt. Auch ein kompetentes Team braucht eine straffe Führung, um sich nicht zu verzetteln. Qwertz schrieb: > Meine Einstellung zum Thema Qualität ist sehr eindeutig und mag auch mit > der Branche zusammenhängen, in der ich arbeite. Ich habe da so meine > Erfahrungen gemacht. Ich habe auch eine eindeutige Einstellung zum Thema Qualität, und auch das hängt mit der Branche zusammen, in der ich arbeite. Meine Erfahrungen sehen trotzdem ganz anders aus. Das Thema Qualität entscheidet sich in erster Linie durch eine gut durchdachte Struktur, vernünftige Testtiefe, gezieltem Vermeiden von Overeningeering, aber genauso auch frühe Implementation in realen Anwendungen und eine gute Serienpflege. Einen Monat länger bei der Entwicklung Zeit lassen hat in meiner Erfahrung noch nie etwas gebracht.
Beitrag #6085419 wurde von einem Moderator gelöscht.
Ursel schrieb: > Auch ein kompetentes Team braucht eine straffe Führung, um sich nicht zu > verzetteln. Keine Ahnung, was du für seltsame Kollegen hast, aber das trifft bei mir in der Abteilung nicht zu.
Beitrag #6085449 wurde von einem Moderator gelöscht.
Reinhard S. schrieb: > Was ist Schnapstiefe? Ich kenn da nur "Zu tief ins Bierglas geschaut". Geht doch auch. Ein bisschen schwingt bei mir noch mit, dass der Opa meist den billigsten Schnaps getrunken hatte. Wenn ich selber betrunken bin, rede ich viel mehr als sonst.
Mir geht's genauso: Vor Weihnachten viel zu tun gehabt und das ganze Jahr nicht krank gewesen. Und nun erstmal eine schöne Erkältung ab Urlaubsanfang
Qwertz schrieb: > Keine Ahnung, was du für seltsame Kollegen hast, aber das trifft bei mir > in der Abteilung nicht zu. Naja, offensichtlich schon, wenn ihr bei einem Monat weniger auf ein Jahr Projektlaufzeit schon total gehetzt seid und mit Qualitätsmängeln zu kämpfen habt.
Ursel schrieb: > Naja, offensichtlich schon, wenn ihr bei einem Monat weniger auf ein > Jahr Projektlaufzeit schon total gehetzt seid und mit Qualitätsmängeln > zu kämpfen habt. Die hoffen halt auf die Abfindung, um dann in Fruehrente, Selbststaendigkeit oder zur Konkurrenz zu gehen.
Ursel schrieb: > Qwertz schrieb: > Keine Ahnung, was du für seltsame Kollegen hast, aber das trifft bei mir > in der Abteilung nicht zu. > > Naja, offensichtlich schon, wenn ihr bei einem Monat weniger auf ein > Jahr Projektlaufzeit schon total gehetzt seid und mit Qualitätsmängeln > zu kämpfen habt. Du verdrehst den Sinn, aber nicht mit mir! Es ging darum, dass meiner Erfahrung nach der eine Monat mehr Entwicklumgszeit bei einem kompetenten Team ein qualitativ besseres Produkt hervorbringt. Du aber behauptest, dass das nur in Overengineering ausartet und eine straffe Führung notwendig wäre, damit sich das Team nicht verzettelt. Das wiederum scheint aber nur auf deine Kollegen und dich zuzutreffen, die offenbar keine guten Entwickler sind, denn gute Entwickler schauen auch über ihren Tellerrand und benötigen keine "straffe Führung"; im Gegenteil.
Was sollen diese Kindereien in einem anonymen Forum? Es kann eh keiner beweisen, ob irgendwas davon wirklich stimmt. Aehnlich wie F.B. sein Geld vermutlich selbst druckt, programmiert ihr beiden vielleicht nur Arduino. Und selbst wenn ihr richtige Softwareentwickler waehrt, sind das bloss eure sehr sehr subjektiven Vorstellungen. Der Arbeitskollege wuerde euch 100% anders beschreiben. Die Zeit kann man an Weihnachten besser verbringen.
Ohje schrieb: > Was sollen diese Kindereien in einem anonymen Forum? Materialistische Frauen zahlen mit Clitocurrency.
Qwertz schrieb: > Es ging darum, dass meiner Erfahrung nach der eine Monat mehr > Entwicklumgszeit bei einem kompetenten Team ein qualitativ besseres > Produkt hervorbringt. Ja und dem widerspreche ich ganz klar. Besser für die Qualität ist es aus meiner Erfahrung, ein Monat früher zum Kunden zu gehen und in realen Anwendungen zu testen. Qwertz schrieb: > Du aber behauptest, dass das nur in > Overengineering ausartet und eine straffe Führung notwendig wäre, damit > sich das Team nicht verzettelt. Richtig, das passiert in der Regel. Qwertz schrieb: > Das wiederum scheint aber nur auf deine Kollegen und dich zuzutreffen, > die offenbar keine guten Entwickler sind, denn gute Entwickler schauen > auch über ihren Tellerrand und benötigen keine "straffe Führung"; im > Gegenteil. Jetzt verdrehst du denn Sinn. Gute Entwickler müssen technisch was drauf haben, aber nicht unbedingt die übergeordneten unternehmerischen Ziele im Blick haben. Das ist Job des Projektleiters. Ohne eine vernünftige Projektleitung (eben eine straffe Führung) funktioniert es nicht. Wobei die Projektleitung natürlich auch aus den Reihen der Entwickler kommen kann, insbesondere wenn es ein kleines Projekt ist.
Ursel schrieb: > Jetzt verdrehst du denn Sinn. Gute Entwickler müssen technisch was drauf > haben, aber nicht unbedingt die übergeordneten unternehmerischen Ziele > im Blick haben. Das ist nur eine Frage der Definition, aber ich gebe zu, dass man "guter Entwickler" natürlich auch ausschließlich auf die rein fachlichen Fähigkeiten reduzieren kann. Für mich ist aber klar, dass man als Ingenieur immer auch die übergeordneten unternehmerischen Ziele im Blick haben muss, und so handele ich auch. Genau deshalb lege ich auch viel Wert auf ein qualitativ gutes Produkt, das spart am Ende nämlich am meisten, insbesondere Ärger, Aufwand und Geld.
Ursel schrieb: > Ja und dem widerspreche ich ganz klar. Besser für die Qualität ist es > aus meiner Erfahrung, ein Monat früher zum Kunden zu gehen und in realen > Anwendungen zu testen. Den Kunden als Tester missbrauchen ist keine gute Idee, insbesondere nicht in der Medizintechnik.
Qwertz schrieb: > Den Kunden als Tester missbrauchen ist keine gute Idee, insbesondere > nicht in der Medizintechnik. Noch nie auf einer CUT-Site dabei gewesen in unserem Laden?
Beitrag #6086387 wurde von einem Moderator gelöscht.
Qwertz schrieb: > Genau deshalb lege ich auch viel > Wert auf ein qualitativ gutes Produkt Komischerweise wählst du dabei aber Methoden, die dem entgegen sprechen. Qwertz schrieb: > Den Kunden als Tester missbrauchen ist keine gute Idee, insbesondere > nicht in der Medizintechnik. Was offensichtlich beweist, dass das mit dem unternehmerischen Denken doch nicht so weit her ist. Natürlich missbraucht man Kunden nicht, sondern kooperiert mit ihnen.
Ursel schrieb: > Was offensichtlich beweist, dass das mit dem unternehmerischen Denken > doch nicht so weit her ist. Natürlich missbraucht man Kunden nicht, > sondern kooperiert mit ihnen. Kannst du lesen und verstehen? Deshalb schrieb ich ja auch, dass es keine gute Idee ist. Ein Produkt darf erst zum Kunden, wenn das Produkt intern dafür freigegeben wurde, das gilt im Übrigen auch für klinische Studien; und dafür muss die Qualität stimmen. Daher das Produkt lieber einen Monat länger ohne heiße Nadel fertig entwickeln. Die Margen sind eh so hoch, dass das überhaupt kein finanzielles Problem darstellt. Bei Consumer Electronic mag das freilich anders aussehen, da erwartet der Kunde häufig schon kaum mehr ein ausgereiftes Produkt.
Grüss' Euch! Habt ihr schon einmal gesehen, dass sich der Eröffner des Themas seit seinem ersten Posting gar nicht mehr am Thema beteiligt? Wenn jemand nach dem Hinwerfen der Wurst nicht mehr am 'Bellen' teilnimmt, könnte man das Anfangsposting glatt als 'Provokation' oder 'Trollposting' sehen. Bin ich da mit meinem Empfinden alleine? JuTi
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