Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ESP8266 - Was macht man bei zu wenigen I/Os?


von Max M. (maxmicr)


Lesenswert?

Das ist keine konkrete Frage sondern eher allgemeiner Natur.

Der ESP8266 ist eigentlich ein "Allround-Controller" (abgesehen davon, 
dass man ihn nicht so einfach debuggen kann):
- viel Rechenleistung mit 160MHz
- ausreichend RAM
- viel Flash
- WLAN
- sehr günstig
- 80MHz SPI (hab ich noch bei keinem anderen µC gesehen, die haben eher 
so ~20MHz SPI)

Nur leider hat er wenige I/Os. Für eine Projekt-Idee würde ich vier 
externe ICs ansteuern wollen: ADC, DAC, Display, SD-Karte. Das lässt 
sich alles mit dem SPI-Modul erschlagen d.h. ich bräuchte neben SCK, 
MISO, MOSI nur 4 CS-Pins. Mit GPIO2/4/5/15 ist das gerade so möglich, 
aber dann sind keine weiteren I/OS mehr frei (am 12-F Modul) da die 
restlichen entweder durch die Anbindung des Flash, die 
UART-Programmierpins oder Konfigurationspins zur Bootkonfiguration 
belegt sind.

Wie löst ihr Projekte mit dem ESP8266, bei denen ihr mehrere I/Os 
benötigt? Einen weiteren Controller? Aber wie synchronisieren ohne Pins? 
GPIO-Expander?

Klar, es gibt den ESP32 - aber ich hab mich noch nicht mal richtig in 
den ESP8266 eingearbeitet, und 2 x 260MHz brauch ich einfach nicht.

Bei einem herkömmlichen µC nimmt man halt einfach die nächst größere 
Package-Variante.

Grüße

Edir: Eigentlich ist ein 8-bit uC mit I2C-Interface der wesentlich 
bessere / günstigere Portexpander.

: Bearbeitet durch User
von PittyJ (Gast)


Lesenswert?

Ich nehme I2C Port Expander. z.B: PCF8574 oder PCA9554.
Ist vielleicht für SPI Chipselect etwas langsam, aber es geht.

von Horst (Gast)


Lesenswert?

Einfach einen SPI-Portexpander wie den MCP23S17 nehmen. GPIO0 kannst Du 
als CS-Pin benutzen, nach dem Booten ist der frei, machst Du ja mit 
GPIO2 auch schon.

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

Es gibt auch AD-Wandler die haben zusaetzlich noch einen 8Bit-Port oder 
einen DAC eingebaut.
Zum Beispiel ADS1217(alt) oder AD7292(neu). Es gibt aber auch noch 
andere...

Olaf

von Gerald K. (geku)


Lesenswert?

Max M. schrieb:
> Einen weiteren Controller? Aber wie synchronisieren ohne Pins?

Ich würde einen weiteren Controller verwenden und den ESP8266 mit seinen 
8 Pins nur für IP Kommunikation verwenden. Ich verwende z.B. den 
MSP430G, der auch die Spannungsversorgung des ESP8266 schaltet. Der 
MSP430G steuert den ESP8266 über die AT Kommandos. Den MSP430G gibt es 
mit bis zu 24 IO Pins (P2, P2 und P3). Über die P1 UND P2 Pins (16 IOs) 
kann dieser aufgeweckt werden.

Vorteil, da es keinen Eingriff in die Software des ESP8266 gibt ist auch 
die Gefahr, dass die IP Kommunikation durch Überlastung gestört wird 
äußerst gering.

Software muss nur für den MSP430G geschrieben werden. Debuggen erfolgt 
über

https://www.mouser.at/ProductDetail/Texas-Instruments/MSP-EXP430G2ET?qs=sGAEpiMZZMu3sxpa5v1qrhdb%2FEQy4dLJxrKoYaDOYE8%3D

(kostet 10€) über EVAL Board MSP-EXP430G2ET oder 2 Drahtinterface zu 
diesem.

Schaltungsbeispiel folgt.

von Basic Programmierer (Gast)


Lesenswert?

Gerald K. schrieb:
> Den MSP430G gibt es
> mit bis zu 24 IO Pins (P2, P2 und P3). Über die P1 UND P2 Pins (16 IOs)
> kann dieser aufgeweckt werden.

Ach neee. Klingt so als ob das nur mit MSP Controllern funktioniert?

Gerald K. schrieb:
> Software muss nur für den MSP430G geschrieben werden.

Ach neee?

Gerald K. schrieb:
> Schaltungsbeispiel folgt.

Bitte belaste uns nicht mit solch komplexen Sachen.
Das überfordert uns.

von Michael U. (amiga)


Lesenswert?

Hallo,

Horst schrieb:
> Einfach einen SPI-Portexpander wie den MCP23S17 nehmen. GPIO0
> kannst Du
> als CS-Pin benutzen, nach dem Booten ist der frei, machst Du ja mit
> GPIO2 auch schon.

Das ist auch mein Favorit ist auch der MCP23S17.
Prinzipiell kann man bis zu 8 davon mit einem /CS kaskadieren, die 
können per Software adressiert werden.
Aber aufpassen, es gibt da Ungereimtheiten mit dem Handling der 
Adressbist.

Gruß aus Berlin
Michael

von Sven B. (sb2048)


Lesenswert?

Auch wenn du die Option ausgeschlossen hat, würde ich den Weg über den 
ESP32 gehen.

Deine Argumentation "Brauche die Leistung nicht" würde ich kritisch 
hinterfragen wollen. Brauchst du denn überhaupt die Leistung eines 
ESP8266? Wenn nicht, hast du dort bereits "Overkill" betrieben. Macht es 
dann einen Unterschied, wenn du zweimal "Overkill" betreibst?

Macht es wirklich "Spaß" deine externen IC über einen weiteren IC 
anzusprechen? Aber am Ende würde ich es von dem Einsatzgebiet abhängig 
machen.

von Max M. (maxmicr)


Lesenswert?

Sven B. schrieb:
> Macht es wirklich "Spaß" deine externen IC über einen weiteren IC
> anzusprechen?

Was mir schonmal keinen Spaß macht ist der Gedanke daran, das SDK wieder 
neu zu lernen bzw allgemein der Funktionsumfang / Multi-Core 
Architektur.

Sven B. schrieb:
> Brauchst du denn überhaupt die Leistung eines ESP8266?

Wahrscheinlich nicht, da hast du recht.

Bin inzwischen auch eher dazu geneigt, einen STM8 mit anzuschließen, der 
sich um den ADC/DAC kümmert und der ESP macht nur Wifi und Display (das 
muss schnell gehen damit es nicht zu stark ruckelt) und die beiden 
kommunizieren per I2C (ESP->STM8: Wie ist der aktuelle Wert des ADCs?, 
ESP<-STM8: 3749...)
Der günstigste 16bit Portexpander kostet auch schon nen €, da seh ich 
keinen Sinn drinn, das nicht selber umzusetzen mit einem uC der noch 
dazu viel mehr Möglichkeiten bietet.

Die Idee, den ESP nur als Wifi mit AT-Kommandos zu verwenden fände ich 
prinzipiell auch gut wäre da nicht das schnelle 80Mhz SPI Interface.

: Bearbeitet durch User
von Einer K. (Gast)


Lesenswert?

Max M. schrieb:
> Die Idee, den ESP nur als Wifi mit AT-Kommandos zu verwenden fände ich
> prinzipiell auch gut

Davon bin ich kein Fan.


Bei mir ist folgende Kombination häufiger anzutreffen:

Ein ESP8266-01 als "Hauptrechner" (auch gerne auf 16MByte Flash 
aufgepeppt)
Daran, ein China AVR Arduino Klon als halb intelligenter Portexpander 
über I2C oder UART angebunden.

von Gerald K. (geku)


Lesenswert?

Arduino Fanboy D. schrieb:
> Ein ESP8266-01 als "Hauptrechner" (auch gerne auf 16MByte Flash
> aufgepeppt)
> Daran, ein China AVR Arduino Klon als halb intelligenter Portexpander
> über I2C oder UART angebunden.

Bedeutet das nicht für beide Komponenten Software zu entwickeln?
Wie ist die IP Integration im ESP realisiert?

von Einer K. (Gast)


Lesenswert?

Gerald K. schrieb:
> Bedeutet das nicht für beide Komponenten Software zu entwickeln?

Schon...
Aber einfaches Pinwackeln, PWM und ADC Abfragen, über I2C, kann man fix 
bauen und sind auch Arduino Model übergreifend zu realisieren.

Nur wenn man den Slave noch eigenständige Aufgaben erledigen lassen 
will, dann wird man auch ihn etwas intensiver anfassen müssen.

Das Hauptprogramm muss man sowieso bauen, das nimmt einem keiner ab.

Gerald K. schrieb:
> Wie ist die IP Integration im ESP realisiert?
Öhm ....
Verstehe die Frage nicht wirklich...
Hier findest du die Implementierung und Doku dazu: 
https://github.com/esp8266/Arduino

von Max M. (maxmicr)


Lesenswert?

Arduino Fanboy D. schrieb:
> Ein ESP8266-01 als "Hauptrechner"

Der Preisunterschied zum 12-F rechtfertigt für mich persönlich nicht den 
Verzicht auf fast alle I/Os.

Arduino Fanboy D. schrieb:
> (auch gerne auf 16MByte Flash
> aufgepeppt)

Das klingt interessant. Was ist eigentlich die Grenze an Flashgröße die 
der ESP8266 noch verarbeiten kann? Kann man da jeden QSPI-Flash 
anschließend oder muss man was beachten? In 16Mbyte kriegt man schon 
ordentlich was rein :)

Arduino Fanboy D. schrieb:
> Daran, ein China AVR Arduino Klon als halb intelligenter Portexpander
> über I2C oder UART angebunden.

Klingt gut, so werde ich das wahrscheinlich auch lösen.

Bei größeren Datenmengen (ich will ja nur ein paar ADC/DAC-Werte) könnte 
ich mir allerdings vorstellen, dass die I2C-Schnittstelle zu langsam 
ist.
Man könnte den uC dann auch per SPI anbinden. Bei 80MHz müsste ich aber 
wahrscheinlich temporär auf höchstens. 20MHz drosseln, eher noch 
langsamer. Ist die Frage, wie viel Zeit so ein Wechsel der 
Geschwindigkeit kostet.

von Gerald K. (geku)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Basic Programmierer schrieb:
> Ach neee. Klingt so als ob das nur mit MSP Controllern funktioniert?

Muss nicht unbedingt ein MSP430 sind, es ist jeder Ultra-Low Power MC 
verwendbar.

Basic Programmierer schrieb:
> Bitte belaste uns nicht mit solch komplexen Sachen.
> Das überfordert uns.

Schaltungen mit IO-Expander sind auch nicht einfacher und erfordern 
einen Eingriff in die ESP Software.

Eingriffe in die ESP Software können Performance und Zuverlässigkeit des 
ESP negativ beeinflussen.

Ich zitiere aus http://stefanfrings.de/esp8266/ <<Es ist wichtig, das 
die Firmware genügend Rechenzeit ab bekommt, sonst fällt das Modul aus. 
Alle eigenen Programmteile müssen spätestens nach 50 ms (empfohlen 
werden 20 ms) die Kontrolle an die Firmware abgeben, indem sie entweder 
die loop() Funktion verlassen oder die Funktion delay(ms) oder yield() 
aufrufen>>

Übrigens eine sehr gute Unterlage für ESP Projekte.

Grund dürfte sein, dass das Betriebssystem des ESP nicht preemptiv sind 
kooperativ ist.

https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/archive/index.php/t-55780.html

Daher lasse ich den ESP in Ruhe arbeiten und lagere meine Funktionen in 
einen eigenen MC aus. Die Wechselwirkungen sind geringer und es lässt 
sich leichter Debuggen.

Updates in der Software des ESP haben keinen Einfluss auf meine 
Implementierung, denn ich benutze nur das IP-Stack und das AT-Interface 
des ESP.

Arduino Fanboy D. schrieb:
>> Die Idee, den ESP nur als Wifi mit AT-Kommandos zu verwenden fände ich
>> prinzipiell auch gut
>
> Davon bin ich kein Fan.

Was spricht gegen die AT-Kommandos?

PS: der MSP430G2553 hat auch einen ADC Konverter.

: Bearbeitet durch User
von minifloat (Gast)


Lesenswert?

Michael U. schrieb:
> Das ist auch mein Favorit ist auch der MCP23S17.
> Prinzipiell kann man bis zu 8 davon mit einem /CS kaskadieren, die
> können per Software adressiert werden.
> Aber aufpassen, es gibt da Ungereimtheiten mit dem Handling der
> Adressbist.

Mein Favorit wäre an der Stelle ein HC595.
Prinzipiell kann man soviele hintereinander hängen und mit einem /CS 
bedienen, mit Software muss nix adressiert werden.
Man muss auch nicht aufpassen, da es keine Ungereimtheiten mit dem 
Handling der Adressbits gibt.

mfg mf

von Kolja L. (kolja82)


Lesenswert?

Gerald K. schrieb:
> Daher lasse ich den ESP in Ruhe arbeiten und lagere meine Funktionen in
> einen eigenen MC aus.

Verständlich, aber dann würde mir die Möglichkeit fehlen updates über 
das WLAN einzuspielen.

von Gerald K. (geku)


Lesenswert?

Kolja L. schrieb:
> Verständlich, aber dann würde mir die Möglichkeit fehlen updates über
> das WLAN einzuspielen.

Ist ein gutes Argument.

Funktioniert ein Update des ESP über WLAN?
Aber nach dem der ESP das Programm aus dem RAM exekutiert und das Flash 
"FREI" ist,  sollte es funktionieren.

Der MSP exekutiert das Programm aus dem Flash und kann daher nur 
"Offline" upgedatet werden. Dafür ist der Stecker K1  im 
Schaltungsbeispiel  vorgesehen.
Da das Programm im MSP meist überschaubar ist, ist selten ein Update 
erforderlich. Da sieht es beim ESP schon anders aus.

Ich verwende die Kombination ESP/MSP für einen batteriebetriebenen 
Melder. Der Update könnte leicht bei einem Batteriewechsel durchgeführt 
werden.

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


Lesenswert?

Wenn 13 GPIOs reichen:
Beitrag "ESP12E, GPIO9 und 10"

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Max M. schrieb:
> Was ist eigentlich die Grenze an Flashgröße die
> der ESP8266 noch verarbeiten kann?

Maximal 1 Megabyte für das Programm, der Rest kann nur für Daten 
verwendet werden.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Gerald K. schrieb:
> Daher lasse ich den ESP in Ruhe arbeiten und lagere meine Funktionen in
> einen eigenen MC aus.

Beim ESP32 kannst du über einen Kern frei verfügen, während der zweite 
Kern die WLAN Schnittstelle bedient. Aber nicht alle ESP32 Modelle haben 
zwei Kerne.

> Was spricht gegen die AT-Kommandos?

Bei großen Datenmengen erreicht man nicht die maximal mögliche 
Geschwindigkeit. So mancher tut sich damit schwer, die Antworten der 
AT-Kommandos zu parsen und auf Fehlfunktionen sauber zu reagieren.

von Gerald K. (geku)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Beim ESP32 kannst du über einen Kern frei verfügen, während der zweite
> Kern die WLAN Schnittstelle bedient. Aber nicht alle ESP32 Modelle haben
> zwei Kerne.

Interessant, kenne nur den ESP8266. Gibt es ein gutes Dokument um sich 
einen Überblick beim ESP32 zu verschaffen?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Bei großen Datenmengen erreicht man nicht die maximal mögliche
> Geschwindigkeit.

Schon richtig, ob man's braucht hängt aber vom Einsatzgebiet ab. Für 
welche Applikationen, außer Kameras, sind hohe Datenmengen wichtig? Ist 
nicht der Flaschenhals die Daten von Außen in den ESP hineinzubringen 
und dabei MC nicht zu überlasten?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> So mancher tut sich damit schwer, die Antworten der
> AT-Kommandos zu parsen und auf Fehlfunktionen sauber zu reagieren.

Schon richtig, man hat am Anfang schon mit den Eigenheiten des 
AT-Interfaces zu kämpfen. z.B. die wirren Zeichen nach dem Einschalten, 
oder die unterschiedlichen Antwortzeiten. Ich kann nur hoffen, dass sich 
am Interface nichts ändert.

Derjenige wird sich auch schwer tun das interne API zu benutzen.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Gerald K. schrieb:
> Ist
> nicht der Flaschenhals die Daten von Außen in den ESP hineinzubringen

Wenn du die AT Firmware verwendest, ist das der Flaschenhals. Selbst mit 
höheren Baudraten kannst du damit nur maximal 20 Kilobytes pro Sekunde 
übertragen. Das hängt damit zusammen, dass diese Firmware nur einen 
(2kB) Puffer pro 100ms sendet und empfängt.

von Gerald K. (geku)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Das hängt damit zusammen, dass diese Firmware nur einen (2kB) Puffer pro
> 100ms sendet und empfängt.

Bei 802.11 (WiFi) werden  2312  Byte übertragen somit macht ein 
größerer Puffer keinen Sinn.

siehe  https://de.m.wikipedia.org/wiki/Maximum_Transmission_Unit

Für meine Anwendungen reicht die Geschwindigkeit und die Datenmenge.

http://members.chello.at/~igku/AL2G4.mp4

Die Frage ist was kostet der ESP 32 im Vergleich zum ESP8266-1, wie 
sieht es mit dem Stromverbrauch aus?

: Bearbeitet durch User
von Pete K. (pete77)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Bist Du sicher, dass Du nicht mit dem NodeMcu Modul auskommst?

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Gerald, die 2kB pro 100ms haben nichts mit der Ethernet Paketgröße zu 
tun. Diese Puffer sind ein Layer weiter oben in der AT Firmware.

Zum ESP32 kann ich nicht sagen, denn ich habe den noch nie benutzt. 
Angaben zur Stromaufnahme findest du im Datenblatt. Preise z.B. bei 
Amazon und Aliexpresss.

Wenn ich ihn benutzen würde, dann würde ich das Espressif IDF versuchen. 
Die Firma gibt sich offenbar große Mühe, dieses mal eine gute 
Entwicklungsumgebung und Doku bereit zu stellen. Vor einem Jahr war das 
nicht fertig, sah aber auf den ersten Nlick schon sehr gut aus.

Arduino wäre Plan B, falls ich mit dem IDF nicht klar käme.

von Gerald K. (geku)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Gerald, die 2kB pro 100ms haben nichts mit der Ethernet Paketgröße zu
> tun. Diese Puffer sind ein Layer weiter oben in der AT Firmware.

Ich kenne das OSI Modell. Wenn ich mich richtig erinnere, dann müssen 
die Daten in L3 in versendbare Pakte zerteilt (fragmentiert) werden.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/IP-Fragmentierung

https://de.m.wikipedia.org/wiki/OSI-Modell

Man spart sich bei kleinere Puffer in den darüber liegenden Schichten 
das fragmentiert in L3.

Für die Anwendung ist es einfacher einen größeren Puffer zu übergeben, 
aber der ESP muss sparsam mit seinen Speicher umgehen und so sind es 
halt nur 2k.

: Bearbeitet durch User
von Max M. (maxmicr)


Lesenswert?

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Maximal 1 Megabyte für das Programm, der Rest kann nur für Daten
> verwendet werden.

Kurze Zwischenfrage: Werden Daten im Sinne von *const*-Arrays (z.B. für 
Graustufenwerte eines Fotos) als Programmcode "erkannt" oder läuft das 
unter Daten? Konkret frage ich mich, wie der Compiler da einen 
Unterschied macht - oder werden die Daten nach dem Compilen des 
Programms dazu gelinked?

Pete K. schrieb:
> Bist Du sicher, dass Du nicht mit dem NodeMcu Modul auskommst?

Ich seh da spontan nicht, dass der mehr nutzbare GPIOs hat als ein 12-F 
Modul. Eventuell reicht es - ja, aber mich hat interessiert wie ihr das 
macht wenn es mal nicht reicht.

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Die Firma gibt sich offenbar große Mühe, dieses mal eine gute
> Entwicklungsumgebung und Doku bereit zu stellen.

Das ESP8266 NO-OS SDK ist seit Dezember eingestellt und die Doku des 
RTOS ist schlecht. So viel dazu.

von Einer K. (Gast)


Lesenswert?

Max M. schrieb:
> Das klingt interessant. Was ist eigentlich die Grenze an Flashgröße die
> der ESP8266 noch verarbeiten kann? Kann man da jeden QSPI-Flash
> anschließend oder muss man was beachten? In 16Mbyte kriegt man schon
> ordentlich was rein :)

Beachten sollte man:
Die blauen ESP8266-01 sind schwieriger/fummeliger umzurüsten, weil die 
großen Flash nicht auf die Lötpads der 512kByte Speicher passen.
Die schwarzen ESP8266-01S mit original 1MByte, lassen sich leichter 
umrüsten.

Winbond 25Q128FVSG passt perfekt
Der Erfolg:
~1MByte Programm (das Maximum)
~1MByte Platz für OTA Firmware Update
~14MByte SPIFFS

Soweit mir bekannt soll der ESP8266 eigentlich 32MByte Flash 
unterstützen. Aber irgendein Hardware/Software Bug verhindert das.


-------

Gerald K. schrieb:
> Funktioniert ein Update des ESP über WLAN?
Ja!
Man muss allerdings Platz für das neue Image vorhalten.
OTA macht erst mit 4MByte (oder mehr) richtig Sinn

von Einer K. (Gast)


Lesenswert?

Gerald K. schrieb:
> Arduino Fanboy D. schrieb:
>>> Die Idee, den ESP nur als Wifi mit AT-Kommandos zu verwenden fände ich
>>> prinzipiell auch gut
>>
>> Davon bin ich kein Fan.
>
> Was spricht gegen die AT-Kommandos?

Ein leistungsfähiger µC, viel leistungsfähiger als alle AVR Arduinos 
wird dazu verdonnert ein AT Interface zu erfüllen.

Sobald der am ESP angeschlossene µC mehr Feuer hat als der ESP selber, 
mag ich das AT Interface erdulden, aber nicht eher.

von Max M. (maxmicr)


Lesenswert?

Ich versuch gerade wieder was mit dem RTOS und wenn der ESP dann einfach 
abstürzt ohne ersichtlichen Grund, wünscht man sich schon, man wäre bei 
einem richtigen uC mit Debug-Interface geblieben :(

Arduino Fanboy D. schrieb:
> ~14MByte SPIFFS

Wie sieht das aus? Sind das Arrays im Code oder macht da der Linker 
irgendwas? Ist das ein extra Adressbereich?

von Einer K. (Gast)


Lesenswert?

Ja, nee ...
Der Bereich ist in der Arduino Welt (meist) ein FS, ein Filesystem.
Wird also eher so behandelt wie eine SD Karte.

Ansonsten steht der Bereich zu deiner freien Verfügung.
Das SDK bietet ein paar Zugriffsfunktionen.

von Andreas B. (bitverdreher)


Lesenswert?

Max M. schrieb:
> Arduino Fanboy D. schrieb:
>> ~14MByte SPIFFS
>
> Wie sieht das aus? Sind das Arrays im Code oder macht da der Linker
> irgendwas? Ist das ein extra Adressbereich?

Guckst Du hier:
https://docs.espressif.com/projects/esp-idf/en/latest/api-guides/partition-tables.html

Auch wenn es niemand glaubt, aber ich finde die Doc von Espressif 
richtig gut.

Beitrag #6087732 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Gerald K. (geku)


Lesenswert?

Wenn ich richtig rechne, dann wären das 160 kbit pro Sekunde. Ist für 
meine Anwendung in Ordnung, da ich nur kurze, ca. 400 Bit lange UDP 
Pakte verschicke.
Aber es ist interessant,  dass das Senden mit einen Timer gesteuert 
wird. Danke für die Info.

von Max M. (maxmicr)


Lesenswert?

Andreas B. schrieb:
> Auch wenn es niemand glaubt, aber ich finde die Doc von Espressif
> richtig gut.

Für den verlinkten ESP32 mag das stimmen :)

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.