Hallo, Gibt es eine Möglichkeit mit wenigen Bauteilen einen regelbaren TiefPass Filter zu bauen? also das man z.B. mit nem Poti die Frequenz ändern kann ? Ich würde gerne in einer kleinen Verstärkerschaltung nach der Vorstufe die Höhen dämpfen. grüsse joachim
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Kuckst du https://de.wikipedia.org/wiki/Tiefpass#Tiefpass_1._Ordnung und baust das mit einem Poti statt einem Festwiderstand nach. Die Impedanz der Quelle (VV) und des folgenden Eingangs muss berücksichtigt werden.
Am einfachsten wäre so etwas http://www.rainers-elektronikpage.de/VALVO-Schaltungssammlungen/04_14.pdf
Alex R. schrieb: > Gibt es eine Möglichkeit mit wenigen Bauteilen einen regelbaren TiefPass > Filter zu bauen? also das man z.B. mit nem Poti die Frequenz ändern kann > Ich würde gerne in einer kleinen Verstärkerschaltung nach der Vorstufe > die Höhen dämpfen. Ein Tiefpaß erster Ordnung besteht (im wesentlichen) aus einem Widerstand und einem Kondensator. Da könntest du dann ein einfaches Poti verbauen. Allerdings ist ein TP 1. Ordnung nicht sonderlich steil mit 6dB Dämpfung pro Oktave. Ein TP 2. Ordnung hat 2 Widerstände, da ginge dann ein Stereopotentiometer (für ein Mono(!) Signal). Falls dein Audio-Signal aber schon Stereo ist, dann wird das mit veränderbaren Widerständen eher nix. Potis mit 4 oder mehr Bahnen gibt es zwar, aber das sind (teure) Spezialanfertigungen. Eine andere Schaltungsvariante wäre die Verwendung von OTA a'la LM13700. Die werden von den Analog-Synthesizer Leuten gerne verwendet. Bei denen findest du auch Filterschaltungen. Gesteuert wird der OTA mit einem Strom, den wiederum ein Poti liefern kann. Speziell für niedrige Frequenzen, z.B. als Filter für einen Tiefbaßkanal bieten sich SC-Filter an. Ich habe dafür mal einen MAX292 verwendet. Die Frequenzeinstellung geschieht hier über die Vorgabe einer Taktfrequenz (beim MAX292 das 100-fache der gewünschten Grenzfrequenz).
Thomas B. schrieb: > Am einfachsten wäre so etwas Ja, dachte ich auch zuerst, er will aber die Grenzfrequenz verändern. Wichtig wäre aber beides, v und f. Dazu gibt es auch Schaltungen von sog. (semi-)parametrischen Equalizern. Dazu sollte man Vorschläge auch in Analog im Netz finden, den man ggf. auf nur die Frequenzverstellung anpassen kann.
viele dank für die antworten, ich würd mal die version mit den 6db/oct probiern wolln, da braucht man nur ein Poti und einen Kondensator ? Wie muss ich den dimensionieren und welches Poti? grüsse joachim
Axel S. schrieb: > TP 2. Ordnung hat 2 Widerstände, da ginge dann > ein Stereopotentiometer (für ein Mono(!) Signal). > Falls dein Audio-Signal aber schon Stereo ist, Hast Du Mono, oder Stereo? Und: Willst Du evtl. aus Stereo ein frequenzvariabel abtrennbares Mono-Signal für einen Subwoofer generieren (aus Stereo mach 2.1)? Solche (und eventuelle weitere) Zusatz-Informationen können die Sachlage entscheidend beeinflussen. Man kann kaum zu viele Infos liefern, zu wenige jedoch ganz leicht... Alex R. schrieb: > ich würd mal... da braucht man... > Wie muss ich... Das sind Fragen, die entweder besser, oder vielleicht sogar überhaupt erst, nach Bereitstellung sämtlicher denkbarer Infos (Schaltung sowie Leistungsdaten der Quelle(n) und dessen, wo das Signal/die Signale hin sollen...) zu beantworten sind. Also, es gibt viel zu tun - pack es an.
Zwischenanmerkung: Meist wird man übrigens zum Tiefpaß auch noch einen Subsonic-Filter (also einen tief angesetzten Hochpaß) benötigen, falls es um einen Subwoofer geht.
Alex R. schrieb: > Wie muss ich den dimensionieren Du hast nicht gesagt, ab welcher Frequenz du dämpfen willst. Also rechne selber: Die Grenzfrequenz ist fg=1/(2*π*R*C). Lege deine tiefste einstellbare Frequenz fest, dann einen Kondensator. Fang mal mit 10nF ... 100nF an. Bestimme den R bei der gewünschten Frequenz. Er sollte irgendwo zwischen ein paar hundert Ohm und wenigen 10kΩ liegen. Je kleiner der R wird, desto höher wird die Grenzfrequenz, d.h. der Potiwert bestimmt die untere einstellbare Frequenz.
Alex R. schrieb: > Gibt es eine Möglichkeit mit wenigen Bauteilen einen regelbaren TiefPass > Filter zu bauen? also das man z.B. mit nem Poti die Frequenz ändern kann? Das geht mit einem OTA. https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/otalim.htm Im Datenblatt zum LM13700 sind viele Schaltungsbeispiele und darunter auch die einstellbaren Filter. Wünsche eine interessante Schmökerzeit in dem vielen Datenblättern.
Hallo Axel, Axel S. schrieb: > Speziell für niedrige Frequenzen, z.B. als Filter für einen Tiefbaßkanal > bieten sich SC-Filter an. Ich habe dafür mal einen MAX292 verwendet. Die > Frequenzeinstellung geschieht hier über die Vorgabe einer Taktfrequenz > (beim MAX292 das 100-fache der gewünschten Grenzfrequenz). Es war im Jahre 1991, als die TV-Geräte Lautsprecher mit mieser Passwiedergabe beinhalteten. In der Zwischenzeit hat sich dies etwas verbessert. Allerdings noch immer so wenig, dass ich mittels SC-Tiefpassfilter MF10 ein einstellbares Bessel-Tiefpassfilter 4. Ordnung realisierte. Abstimmbar mit einem Taktoszillator von 40 kHz bis 100 kHz, entsprechend der SC-Filter-Grenzfrequenz von 200 bis 500 Hz. Die Schaltung benutze ich noch heute. Hierfür erzeugte ich aus dem Stereo- ein Monosignal, weil die Stereowiedergabe von Bässen nichts bringt. Auf diese Schaltung folgt eine Leistungsendstufe mit dem LM12. Ich weiss, das ist mit Kanonen auf Spatzen geschossen. :-) Will ich eine akzeptable TV-Basswidergabe, schalte ich mit einem Kippschalter, den einen Lautsprecher der Stereoanlage zum LM12-Ausgang. Das macht Sinn, weil wenn ich TV gucke, höre ich nicht gleichzeitig Inhalte von der Stereoanlage. Soviel etwas praktische SC-Filter-Geschichte aus vergangenen Tagen vor fast 30 Jahren. Und die Schaltung läuft und läuft und läuft noch immer. :-) Viele Grüsse und einen guten Rutsch ins 2020 wünscht allen Thomas
TdbT schrieb: > Hast Du Mono, oder Stereo? Und: Willst Du evtl. aus > Stereo ein frequenzvariabel abtrennbares Mono-Signal > für einen Subwoofer generieren (aus Stereo mach 2.1)? sorry, hätte wohl mehr daten angeben müsse. ich habe einen kleinen verstärker gebastelt, an den ich eine gitarre anschliesse und dann per kopfhörer spielen möchte. das ganze ist mono. die gitarre hat nen piezo tonabnehmer und der produziert sehr scharfe höhen, diese höhen möchte ich runterdrehen. ausserdem ist es für die ohren angenehmer wenn man mit etwas weniger höhen auf dauer mit den kopfhörern übt. cool wärs jetzt, solange ich noch gar nicht weiss ab welcher frequenz ich dann letztendlich filtern will, wenn ich mit nem poti das alles mal ausprobieren könnte. HildeK schrieb: > Die Grenzfrequenz ist fg=1/(2*π*R*C). Lege deine tiefste einstellbare > Frequenz fest, dann einen Kondensator. Fang mal mit 10nF ... 100nF an. > Bestimme den R bei der gewünschten Frequenz. Er sollte irgendwo zwischen > ein paar hundert Ohm und wenigen 10kΩ liegen. > Je kleiner der R wird, desto höher wird die Grenzfrequenz, d.h. der > Potiwert bestimmt die untere einstellbare Frequenz. das klingt gut. ich habe mal einen ausschnitt vom schaltplan meines kleinen mixers angehängt, an welcher stelle wäre es am besten das dämpfungspoti/kondensator einzufügen ? und mit den vorhandenen gegebenheiten, muss ich da was spezielles zu deiner formel beachten ? ich denk von 5kHz bis 20kHz sollte man wenn möglich regeln können. ( links im bild sind 2 mono kanäle und aus den OPAs gehts in die volume potis in die "mixer stufe". dort gehts dann weiter zum kopfhörerverstärker) grüsse joachim
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Alex R. schrieb: > ich denk von 5kHz bis 20kHz sollte man wenn möglich regeln können. Eher 1-10kHz. Und welchen Anhang wolltest du posten? Aber wenn du schon einen Mixer hast: der hat doch auch einen Klangregler. Dreh dort einfach die Höhen weg und fertig.
HildeK schrieb: > Eher 1-10kHz. > Und welchen Anhang wolltest du posten? > Aber wenn du schon einen Mixer hast: der hat doch auch einen > Klangregler. Dreh dort einfach die Höhen weg und fertig. hab den anhang nachträglich drangehängt, hatte ihn erst vergessen :-). der "mixer" ist kein richtiger mixer mit allem drum und dran, ist nur vorverstärker und kopfhörer verstärker, mehr nicht ...
Mach doch versuchsweise einfach erstmal MPC3 größer. Ansonsten ist für stellbaren Frequenzgang das Valvo-Kuhschwanz-Dingens aus der zweiten Antwort ein sehr brauchbares Konstrukt.
Alex R. schrieb: > der "mixer" ist kein richtiger mixer mit allem drum und dran, ist nur > vorverstärker und kopfhörer verstärker, mehr nicht ... Wie sieht es denn mit der Impedanz aus? Wenn es diesbezüglich nicht stimmt, können Piezo-Tonabnehmer nämlich recht hässlich (dünn) klingen. Das solltest vor irgendwelchen EQ-Experimenten mal prüfen.
autor schrieb: > Mach doch versuchsweise einfach erstmal MPC3 größer. > Ansonsten ist für stellbaren Frequenzgang das Valvo-Kuhschwanz-Dingens > aus der zweiten Antwort ein sehr brauchbares Konstrukt. gute idee, gäbe es eig. einen "dreh kondensator" den man dort einsetzten könnte, das wär am einfachsten? Duftbaum schrieb: > Wie sieht es denn mit der Impedanz aus? Wenn es diesbezüglich nicht > stimmt, können Piezo-Tonabnehmer nämlich recht hässlich (dünn) klingen. > Das solltest vor irgendwelchen EQ-Experimenten mal prüfen. ja das muss man beachten, die gitarre braucht einen hochohmigen eingang und der ist vorhanden. aber der tiefpass soll ja nach den OPAs irgendwo dazwischen. grüsse joachim
Soso, Alex Ritter unterschreibt also mit "Joachim". Und hat nach 2 Tagen Registrierung schon 30 Beiträge.
Wie haben die das bei den Aktiven Subwoofer gelöst? Die haben auch nur ein Monopoti wo die Frequenz eingestellt wird.
hab jetzt mit den vorgeschlagenen bauteilen einen tiefpass gebastelt und ausprobiert, hab jetzt eine geeignete filterung hingekriegt, vielen dank für die tipps! :-) grüsse joachim
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> Eine andere Schaltungsvariante wäre die Verwendung von OTA a'la LM13700.
Grundsaetzlich geht das und habe ich selber auch schon gemacht.
Ich hab allerdings so meine Zweifel ob man damit das hinbekommt
was man heute bei Audio erwartet. Also >90dB Dynamik.
Olaf
Audiomann schrieb: > Soso, Alex Ritter unterschreibt also mit "Joachim". Und hat nach 2 > Tagen Registrierung schon 30 Beiträge. Joachim Alex Ritter wird ohne Bindestrich geschrieben und kann seinen Namen dadurch trennen. Das mit den 30 Beiträgen kann schon sein, weil er noch einen anderen Thread am Laufen hat (Problem mit Kopfhörerverstärker), den ich übrigens auch spannend finde.
Probier Mal, gleich am Eingang, also parallel zum Tonabnehmer ein RC-Glied. Den Widerstand als Poti, 10k oder 47 k, den Kondensator 1nF, 3,3nF oder 4,7nF. Mußt Du etwas Experimentieren mit den Werten der Bauteile. Viel Erfolg.
Du kannst auch die beiden 47k Widerstände AHH und BHH auf 4k7 verkleinern und dann in Reihe zu dem 2,2uF Kondensator C_AMP_IN ein 47k Poti legen, mit dem Schleifer an GND und in die Schleiferleitung noch einen 3,3nF Kondensator einbauen. Dann kannst du die Grenzfrequenz stufenlos von 1kHz bis 10kHz verschieben, ohne dass sich die Lautstärke nennenswert ändert.
Axel S. schrieb: > Eine andere Schaltungsvariante wäre die Verwendung von OTA a'la LM13700. > Die werden von den Analog-Synthesizer Leuten gerne verwendet. Beim minimoog ging es noch viel einfacher: https://www.yusynth.net/Modular/Commun/MOOGVCF/Moogfilter-sch.jpg Im Kern braucht man nur die "Leiter" mit (unselektierten) Transistoren und 4 x 47 nF. Stromquelle und Gleichtaktunterdrückung sind bei der geplanten Anwendung unkritisch. Das Rauschen dürfte kleiner sein als mit OTAs.
Alex R. schrieb: > die gitarre hat nen piezo > tonabnehmer und der produziert sehr scharfe höhen, diese höhen möchte > ich runterdrehen. Ich muss deinen Abnehmer im Zusammenhang mit deinem Problem noch kommentieren. Ein Piezo wirkt wie eine Spannungs- oder Stromquelle mit Serien-C im nF-Bereich. Jeder Verstärker mit einem zu geringen Eingangswiderstand - und 1Meg ist schon als gering anzusehen - wirkt wie ein Hochpass und das hört sich dann schon so an, wie du es beschrieben hast. Vielleicht ist nur das dein Problem? Du brauchst einen einigermaßen linearen Frquenzgang, hast aber ein Verhalten ähnlich einer ohne Entzerrung wiedergegebenen Schallplatte ... Denn dann benötigst du eine geeignete Impedanzanpassung für die Piezo-Abnahme. Ich hab mal für einen Bekannten eine Schaltung gebaut, der an einem Kontrabass mit einer gewöhnlichen Piezoscheibe eine einigermaßen brauchbare Abnahme erlaubt (ob es exakt die dargestellt war - weiß ich nicht mehr :-), vom Prinzip aber schon). Die Schaltung hat durch den Teiler C5/C6 etwa 10dB Dämpfung, Piezos bringen aber relativ hohe Pegel. Jedenfalls hat man einen niederohmigen Ausgang und kann da an einen Mikrofoneingang oder sogar Lineeingang gehen mit recht ebenem Frequenzgang von wenigen Hertz bis über den Audiohörbereich hinaus. Der Bekannt war mit dem Ergebnis sehr zufrieden :-). Bei der Schaltung ging es hauptsächlich um eine möglichst tiefe Grenzfrequenz, weil ein Kontrabass abgenommen werden sollte, welche du vermutlich nicht benötigst. Zum Schaltbild im Anhang: V2 und C5 sollen den Piezo-Abnehmer darstellen.
Alex R. schrieb: > Gibt es eine Möglichkeit mit wenigen Bauteilen einen regelbaren TiefPass > Filter zu bauen? also das man z.B. mit nem Poti die Frequenz ändern kann > ? Ändere einfach die Taktfrequenz von einem MF10 https://www.ti.com/product/MF10-N
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