Kennt jemand einen Link welchen Kondedensatortyp man wählt, sozusagen als best practice? Mir geht es dabei nicht um Kapazität oder Spannungsfestigkeit. Zudem spielt in der Industrie der Kostenfaktor eine grosse Rolle, und natürlich die Anwendung selbst. Ein Elko ist ja meist aufgrund der Kapazität 'gegeben', aber man wählt man besser einen Kerko- einen Tantal- oder Folienkondensator wenn es um Hobbyprojekte geht?
Philipp G. schrieb: > Ein Elko ist ja meist aufgrund der Kapazität 'gegeben', aber man wählt > man besser einen Kerko- einen Tantal- oder Folienkondensator wenn es um > Hobbyprojekte geht? Elko: Hohe Kapazität, mittlerer bis hoher ESR, hohe Induktivität, geringe Abmessungen, geringe Haltbarkeit, für hohe Frequenzen schlechter geeignet, als alle anderen Bauformen. Folienkondensator: Fast in jeder Hinsicht optimal, nur leider groß und teuer. Gewickelte Bauform hat höhere Induktion, als geschichtete Bauform. Keramik Kondensator: Sehr kompakt und billig, aber die Kapazität sinkt mit der Spannung. Tantal: geringe Selbstentladung, ansonsten weitgehend obsolet Dass sind so die groben Entscheidungskriterien, die ich als Hobbyelektroniker kenne.
Philipp G. schrieb: > wenn es um Hobbyprojekte geht? Spielt der Preis wohl kaum eine Rolle, eher die Beschaffbarkeit und Einlötbarkeit. Und wenn man bei den deutschen Händlern bestellt, ist man auf deren mageres Sortiment eingeschränkt, und ist ja schon froh, wenn man LowESR bekommt.
Danke dir Stefan. Stefan ⛄ F. schrieb: > Tantal: geringe Selbstentladung, ansonsten weitgehend obsolet Tantal sieht man aber ziemlich oft in Schaltungen, geht es dabei nur um die Selbstentladung?
Stefan ⛄ F. schrieb: > Keramik Kondensator: Sehr kompakt und billig, aber die Kapazität sinkt > mit der Spannung. Soll heißen: Je höher die Spannung, umso geringer die Kapazität.
MaWin schrieb: > Spielt der Preis wohl kaum eine Rolle, eher die Beschaffbarkeit und > Einlötbarkeit. Und wenn man bei den deutschen Händlern bestellt, ist man > auf deren mageres Sortiment eingeschränkt, und ist ja schon froh, wenn > man LowESR bekommt. Ich habe grosse Kondensator Sortimente zuhause. Manchmal frage ich mich einfach oft, nehme ich jetzt den 100nF als Folie oder Kerko?
MaWin schrieb: > http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.14 Unter welcher Angabe im DB kann ich erkennen, ob es sich um einen 'glatten' oder 'rauhen' Elko handelt?
Stefan ⛄ F. schrieb: > Tantal[-MnO2]: geringe Selbstentladung, ansonsten weitgehend obsolet Tantal-Polymer: höhere Selbstentladung, nicht mehr so empfindlich gegen Stromspitzen. Aktuell. Niedrigerer und gut definierter ESR (gut für LDOs). Empfohlenes Spannungsderating nur noch 80% statt 50%. Brennen nicht so spektakulär ab (bringen keinen eigenen Sauerstoff mit). Gut kalkulierbare lange Lebensdauer. Als SMD gut lötbar. Elko: große Änderung der Eigenschaften mit der Temperatur. Als SMD schwierig zu löten. Zu große Typenvielfalt mit sehr unterschiedlichen/oft kaum spezifizierten Eigenschaften. Folienkondensator: Als SMD kaum verfügbar. Nicht mehr so temperaturstabil wie früher (seit es keine Polycarbonat-Folie mehr gibt). Keramik: normalerweise mechanisch und gegen große Temperaturschwankunken ziemlich empfindlich. Es gibt Spezial-Typen, die besser sind. Können unter Last hörbaren Lärm machen und funktionieren als Mikrofon. Im Audio-Signalpfad unbrauchbar. Je nach Keramik-Art sehr unterschiedliche Eigenschaften, von C0G (besser als Folie, keine der o.g. Nachteile) bis hin zu Z5*, eine extreme Form von Geiz-ist-geil.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Philipp G. schrieb: >> Ein Elko ist ja meist aufgrund der Kapazität 'gegeben', aber man wählt >> man besser einen Kerko- einen Tantal- oder Folienkondensator wenn es um >> Hobbyprojekte geht? > > Elko: Hohe Kapazität, mittlerer bis hoher ESR, hohe Induktivität, > geringe Abmessungen, geringe Haltbarkeit, für hohe Frequenzen schlechter > geeignet, als alle anderen Bauformen. > > Folienkondensator: Fast in jeder Hinsicht optimal, nur leider groß und > teuer. Gewickelte Bauform hat höhere Induktion, als geschichtete > Bauform. > > Keramik Kondensator: Sehr kompakt und billig, aber die Kapazität sinkt > mit der Spannung. > > Tantal: geringe Selbstentladung, ansonsten weitgehend obsolet Uff... Pauschal falsch und 20 Jahre veraltet. Beispiel: Tantals (die Polymervariante) sind groß im Kommen. ESR fast so gut wie Kerkos, aber keine DC-Bias-Effekte, Besseres Verhältnis Kapazität/Größe.
Bauform B. schrieb: > Folienkondensator: Als SMD kaum verfügbar. Nicht mehr so > temperaturstabil wie früher (seit es keine Polycarbonat-Folie mehr > gibt). PPS ist eh viel besser als PC.
jemand schrieb: > Pauschal falsch und 20 Jahre veraltet. Bitte sei so nett und korrigiere/ergänze alle Fehlker
jemand schrieb: > Tantals (die Polymervariante) sind groß im Kommen. ESR fast so gut wie > Kerkos, aber keine DC-Bias-Effekte, Besseres Verhältnis Kapazität/Größe. Ich dachte eher die Aluminium-Polymer (also ohne Tantal) sind groß im Kommen? Die trockenen Polymer-C haben auch andere Lebensdauer-Erwartungen in Abhängigkeit von der Temperatur (x10 pro 20K). Bei nassen Hybrid-Polymer-C sind es jedoch wieder x2 pro 10K
Philipp G. schrieb: > Kennt jemand einen Link welchen Kondedensatortyp man wählt, > sozusagen > als best practice? > Gibt es sogar in deutsch. https://www.wima.de/wp-content/uploads/media/WIMA-Applikationsleitfaden.pdf Und etwas in englisch. https://www.wima.de/wp-content/uploads/media/WIMA-Audio.pdf mfg klaus
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