Forum: Haus & Smart Home Glasfaser statt Cat7+Coax


von Finn (Gast)


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Hi.

Wir haben vor einigen Jahren gebaut und damals auch CAT6 mit 
installiert.
Leider etwas sparsam, also nicht in jeden Raum und wenn dann auch nur 
eine Doppeldose im Raum, und zwar dort hin wo damals z.B. 
Unterhaltungselektronik oder EDV Geräte / Router geplant war.
Bei Coax ein ähnliches Bild, da gibt allerdings noch weniger Anschlüsse 
und noch nicht mal Twin.

Nun ändert sich die Raumaufteilung, das Wohnzimmer wird z.B. ganz anders 
gemacht. Leider passt das von den Dosen her überhaupt nicht mehr.

Man könnte nun hin gehen, und sich Netzwerk/TV Signal "irgendwoher" 
holen, bei den Türen versuchen, irgendwie zu verstecken. Vielleicht 
irgendwie den Rahmen abziehen und ein bisschen den Bauschaum raus pulen 
und durch. Oder über den Boden, verdeckt mit sogenannten 
Alu-Ausgleichsprofilen.
Der WAF geht aber gegen 0, so dass es auf WLAN oder irgendwelche anderen 
"Wireless" Lösungen hinauslaufen würde, die einmal quer durch den Raum 
funken.

Nun kam mir aber die Idee, stattdessen auf Glasfaser zu setzen.
Ich sehe es immer mehr auf der Arbeit. So ein Glasfaser Patchkabel ist 
ja nicht mehr als so eine "Lautspecher-Zwillingsleitung", das bekommt 
man locker in irgendwelche Ritzen gedrückt. (Silikonfugen auspulen, 
Leitung rein und wieder neues Silikon drüber)

Auf der Arbeit haben wir auch mal ein System gehabt, das hieß, Miniflex. 
Sogar mit 4 Fasern drin. Da ist das Schutzrohr ca 3 mm, lässt sich 
ebenso gut versteckt installieren.
Cat7 + Coax kann dagegen nicht anstinken.

Glasfaser ermöglicht neben einer schnellen und stabilen 
Netzwerkverbindung, auch noch, SAT TV ohne Einbussen obwohl damals an 
der Coax Installation gespart wurde und auf Twin Anschlüsse verzichtet 
wurde. Es gibt mittlerweile mehrere Lösungen für Sat über Glasfaser bzw 
IP.

von Klaus R. (klausmeisterr)


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Und Deine Frage jetzt?

von Gerd E. (robberknight)


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Kannst Du alles machen.

Nachteil dürften die Kosten sein:

Du musst das Zeug beim Einbau spleißen lassen, dazu brauchst Du ein 
Fusionsspleißgerät und einiges an Zeit.

Außerdem hat Konsumelektronik normalerweise keine SFP-Slots. Du musst 
also vor den Fernseher, Accesspoints etc. überall Medienkonverter 
setzten. Bei PCs geht die auf dem Mainboard integrierte Netzwerkkarte 
nicht, Du brauchst eine mit SFP-Slot etc.

von (prx) A. K. (prx)


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Gerd E. schrieb:
> Außerdem hat Konsumelektronik normalerweise keine SFP-Slots.

MikroTik RB260GS: 5-Port Switch plus SFP-Slot für ~40€, gemanagt.

Notfalls kann man Patchkabel verlegen, wen es nicht durch ein dünnes 
Loch soll, sondern die Wand lang schleicht. Ist natürlich nicht schön.

: Bearbeitet durch User
von Manuel X. (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> Außerdem hat Konsumelektronik normalerweise keine SFP-Slots.

Was genau hat Glasfaser jetzt mit SFP zu tun, ausser das es Module für 
SFP gibt mit Glasfaser ? ;)

Man kann natürlich auch auf POF gehen. Hat sich leider nicht so recht 
durchgesetzt, was wohl auch am Preis liegt.

Bei Amazon mal nach Homefibre schauen.

von (prx) A. K. (prx)


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Manuel X. schrieb:
> Man kann natürlich auch auf POF gehen. Hat sich leider nicht so recht
> durchgesetzt, was wohl auch am Preis liegt.

Dafür gibts Gbit-SFP Kram hintergeworfen, wenns nicht neu sein muss.

POF klingt fast wie Power-Over-Fiber. Wär manchmal ganz praktisch. ;-)

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Auf Biegeradien achten.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Finn schrieb:
> Nun kam mir aber die Idee, stattdessen auf Glasfaser zu setzen.
> Ich sehe es immer mehr auf der Arbeit. So ein Glasfaser Patchkabel ist
> ja nicht mehr als so eine "Lautspecher-Zwillingsleitung", das bekommt
> man locker in irgendwelche Ritzen gedrückt. (Silikonfugen auspulen,
> Leitung rein und wieder neues Silikon drüber)

Biegeradius beachten. Nur weil du irgendwas irgendwie durch eine Ritze 
bekommst heißt das nicht, dass du nach der Ritze sauber weiter kommst.

Verlege die Leitungen richtig. Das heißt Schlitzfräse, Bohrer, Dosen, 
Leerrohre usw. So, und wenn du das hast ist es egal ob du Glasfaser oder 
Kupfer einziehst.

> Glasfaser ermöglicht neben einer schnellen und stabilen
> Netzwerkverbindung, auch noch, SAT TV ohne Einbussen obwohl damals an
> der Coax Installation gespart wurde und auf Twin Anschlüsse verzichtet
> wurde. Es gibt mittlerweile mehrere Lösungen für Sat über Glasfaser bzw
> IP.

Eben, SAT>IP, und das geht auch über Kupfer.

Weißt du, das Ganze klingt mir mehr so, als ob du einen Grund suchst 
unbedingt Glasfaser zu verlegen. Wenn du Glasfaser haben möchtest ok, 
aber dann mach es wenigstens vernünftig.

von (prx) A. K. (prx)


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von Sven L. (sven_rvbg)


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Schau dir mal Datalight an: https://www.datalight-system.com/de/start/

Dieses "Glasfaser" kannst Du selbst verarbeiten und ggf in vorhandene 
Rohre ziehen.

Klar kostet es was, aber bsser als alles aufreisen?

von Ich (Gast)


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Sat over IP wurde ja schon genannt. Dann sparst du dir ja schon mal die 
Hälfte der Leitung (circa).
Kannst du die grobe Verteilung über Keller und Dachboden machen? Dann 
würden im Wohnraum ja nur kurze Stichleitungen benötigt.

von Cu-Kai (Gast)


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Gerd E. schrieb:

> Du musst das Zeug beim Einbau spleißen lassen, dazu brauchst Du ein
> Fusionsspleißgerät und einiges an Zeit.

Warum?
Reicht ritzen, abbrechen und in eine Dose mit Index-Matching Gel zu 
stecken nicht aus?

von Manuel X. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Manuel X. schrieb:
>> Man kann natürlich auch auf POF gehen. Hat sich leider nicht so recht
>> durchgesetzt, was wohl auch am Preis liegt.
>
> Dafür gibts Gbit-SFP Kram hintergeworfen, wenns nicht neu sein muss.
>

Glasfaser muss man aber wieder spleißen wenn es gut sein soll.

> POF klingt fast wie Power-Over-Fiber. Wär manchmal ganz praktisch. ;-)

DAS wäre in der Tat ne super Sache :)

Sven L. schrieb:
> Schau dir mal Datalight an: https://www.datalight-system.com/de/start/
>
> Dieses "Glasfaser" kannst Du selbst verarbeiten und ggf in vorhandene
> Rohre ziehen.
>
> Klar kostet es was, aber bsser als alles aufreisen?

Datalight ist POF ;)

Und ich kenne nur das Installationsrohr mit integriertem POF. Das kann 
man wohl eher nicht irgendwo reinziehen ;)

von Sven L. (sven_rvbg)


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Manuel X. schrieb:
> Und ich kenne nur das Installationsrohr mit integriertem POF. Das kann
> man wohl eher nicht irgendwo reinziehen ;)

Tja, Ohren auf beim Augenkauf oder so... 
https://www.datalight-system.com/wp-content/uploads/2018/07/DATALIGHT_Duplex_Fibre_22.pdf 
;)

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Finn schrieb:
> Bei Coax ein ähnliches Bild, da gibt allerdings noch weniger Anschlüsse
> und noch nicht mal Twin.
Das Antennensignal kannst du ohne Probleme über kurze Strecken durch 
Cat6 S/UTP schicken. Wenn es ein Cat6 S/FTP ist, kannst du nebenher noch 
4 Adern für 100BaseT verwenden. Das reicht sogar für einen Netflix HD 
stream.

>...
> Der WAF geht aber gegen 0, so dass es auf WLAN oder irgendwelche anderen
> "Wireless" Lösungen hinauslaufen würde, die einmal quer durch den Raum
> funken.
Was ja selten ein Problem ist.

> Nun kam mir aber die Idee, stattdessen auf Glasfaser zu setzen.
> Ich sehe es immer mehr auf der Arbeit.
Auf einen optischen Träger zu setzen heisst, du brauchst 
Medienkonverter.
Kaum ein Unterhaltungsgerät/Computer/ etc hat optische Netzwerkadapter. 
Das wird ein Kabelgeraffel hinter jedem Gerät.

"einfach reindrücken" ist Pfusch^3.
Rohr muss sein. Denn: Ein Kratzer und die Dämpfung explodiert.
Biegeradien sind zu beachten. Mal eben in die Ecke knicken ist nicht.

> Cat7 + Coax kann dagegen nicht anstinken.
Cat7 kann auf kurze Distancen sehr gut gegen viele SFP Adapter 
anstinken.
Erst ab 90 m wird es kritisch.

> Glasfaser ermöglicht neben einer schnellen und stabilen
> Netzwerkverbindung, auch noch, SAT TV ohne Einbussen ....
Ja gibt es. Wenn du aber eine Haushalts-SAT-TV Anlage hasst, brauchst du 
ebenfalls Medienkonverter an jedem Ende.

Glasfaserverbindungen sind nicht per se stabil. Die Verbindertechnik ist 
äusserst diffiziel und alles muss hübsch gestützt werden. Staub und 
Dreck mögen die SFP gar nicht. Das funktioniert nur oft so gut, weil da 
keine DIY dran waren. Glasfaser zu spleissen ist nix für DIY. Dazu dann 
noch die Messgeräte...

überlege wie lange flow-TV vom Statelitten noch dein Interesse haben 
wird.

Ein paar gemanagede PoE Access Points die das Cat6 als Backbone nutzen 
wirken wahre Wunder.

von Reinhard S. (rezz)


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Gerd E. schrieb:
> Kannst Du alles machen.
>
> Nachteil dürften die Kosten sein:
>
> Du musst das Zeug beim Einbau spleißen lassen, dazu brauchst Du ein
> Fusionsspleißgerät und einiges an Zeit.

Fertiges Patchkabel. Oder Firma kommen lassen. Zeit ist, Routine 
vorausgesetzt, eher kein Problem.

> Außerdem hat Konsumelektronik normalerweise keine SFP-Slots. Du musst
> also vor den Fernseher, Accesspoints etc. überall Medienkonverter
> setzten.

Das ist das größere Problem.

Cu-Kai schrieb:
> Gerd E. schrieb:
>
>> Du musst das Zeug beim Einbau spleißen lassen, dazu brauchst Du ein
>> Fusionsspleißgerät und einiges an Zeit.
>
> Warum?
> Reicht ritzen, abbrechen und in eine Dose mit Index-Matching Gel zu
> stecken nicht aus?

Man kanns ja auch ordentlich machen. Auch wenn man im Haus eigentlich 
genug Dämpfungsbudget zum verbraten hat.

Biegeradius ist mit biegeoptimierten Fasern (Standard G.657x) mMn kein 
großes Thema mehr. Mit 10mm erlaubtem Biegeradius bekommt man schon 
einiges hin.

: Bearbeitet durch User
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