Hallo, Operationsverstärker sind für mich neu deswegen habe ich ein paar Fragen. Die meisten benötigen als Spannungsversorgung eine ± Spannung. Ich habe jetzt gelesen das man den OpAmp auch mit +/Gnd betreiben kann. Zum testen habe ich hier einen TAA 762A liegen. Kann ich den auch als Singel Supply benutzen? Wird dann Ground an an -Vs gelegt? Im Datenblatt steht: Supply voltageVS ±18V Kann ich dann maximal 36V an +Vs legen falls das alles so funktioniert? Gruß Volker
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volker schrieb: > Zum testen habe ich hier einen TAA 762A liegen. Kann ich den auch als > Singel Supply benutzen? Steht im Datenblatt. volker schrieb: > Wird dann Ground an an -Vs gelegt? Ja volker schrieb: > Supply voltageVS ±18V Kann ich dann maximal 36V an > +Vs legen falls das alles so funktioniert? Wenn single supply vorgesehen ist, wahrscheinlich ja, steht aber auch im Datenblatt
volker schrieb: > Im Datenblatt steht: Supply voltageVS ±18V Kann ich dann maximal 36V an > +Vs legen falls das alles so funktioniert? Ja, der normale OPA (+E, -E, A und +UB, -UB) weiß ja davon nichts. Wenn du eine haben solltest, der zusätzlich einen GND-Anschluss hat, dann ist das anders. Beachte aber, die (Wechsel-)Signale können dann nicht um GND herum ausgesteuert werden, sondern sollten idealerweise mit ihrer Ruhelage bei UB/2 liegen.
volker schrieb: > Operationsverstärker sind für mich neu... https://www.mikrocontroller.net/articles/Operationsverstärker-Grundschaltungen
Es gibt OpAmps fuer normale Spannungen, Dh +-15V und dann gibt es noch die Rail-Rail, welche durchwegs so hohe Spannungen nicht koennen. Wenn Rail-Rail 15V insgesammt koennen ist das schon eher viel. Die nicht Rail-Rail benoetigen ueblicherweise etwas Abstand von den Speisungen, einige gehen an eine Speisung hin, an die Andere nicht. Der Abstand kann gerne mal 2V betragen. Dh +-15V gespiesen und +-13V betrieben. Die Rail-Rail habe meist schlechtere Werte wie die normalen. Das Datenblatt sagt alles. Und Rail-Rail bedeutet nicht automatisch Rail-Rail in & out. Das Datenblatt weiss das auch.
Nochwas. Der wichtigste Anschluss ist ueblicherweise der negative Speisungsanschluss. Der hat die schlechtesten Werte. Der muss am sorgfaeltigsten behandelt werden.
> Die meisten benötigen als Spannungsversorgung eine ± Spannung. Ich habe > jetzt gelesen das man den OpAmp auch mit +/Gnd betreiben kann. Da OPs nur zwei Anschluesse fuer die Versorgung haben, arbeiten sie im Prinzip alle mit einer Spannung. Die Frage ist nur ob die Ein/Ausgaenge dann bis an die Versorgung rankommen. > Zum testen habe ich hier einen TAA 762A liegen. Oh mein Gott! Schmeiss die alte Grotte weg. Nimm mindestens einen LM358/LM324 die sind zwar auch schon 30Jahre alt, aber deutlich moderner als der olle 762. Olaf
Ein TAA 762 ist ein echtes Museumsstück! Liebhaber zahlen dafür mittlerweile ordentliches Geld. Der OP weckt auch bei mir kindliche Erinnerungen, denn der verwandte TAA 861 war mein allererstes IC, das ich in einer Schaltung eingesetzt hatte. Das müsste so Mitte bis Ende der siebziger Jahre gewesen sein.
> Das müsste so Mitte bis Ende der siebziger Jahre gewesen sein.
Vermutlich kann man damit einen prima Kopfhoererverstaerker bauen der
besonders gut fuer ABBA und Rex Guildo geeignet ist. :-D
Olaf
Der Hintergrund ist ich möchte den OpAmp als Spannungsfolger in meiner Schaltung nutzen. Hier ist eine Simulation der Schaltung: https://www.falstad.com/circuit/circuitjs.html?cct=$+1+0.000005+10.20027730826997+50+5+50%0Ar+416+160+416+384+0+3300000%0Av+224+672+224+160+0+0+40+15+0+0+0.5%0Aw+224+160+416+160+0%0Aw+416+384+416+432+0%0Aw+416+672+224+672+0%0Aa+480+400+688+400+9+15+-15+1000000+7.499925000749992+7.5+100000%0Aw+480+384+416+384+0%0Ar+688+400+688+528+0+39000%0Ar+688+560+688+640+0+11000%0Aw+688+640+688+672+0%0Aw+416+672+688+672+0%0Aw+688+528+688+560+0%0Ap+768+528+768+672+1+0%0Aw+768+528+688+528+0%0Aw+768+672+688+672+0%0Aw+480+416+480+480+0%0Aw+688+400+608+480+0%0Aw+480+480+608+480+0%0Ar+416+432+416+672+0+3300000%0A Der untere 3.3MOhm Widerstand ist variable und kann werte zwischen 0 - unendlich annehmen. ich möchte gerne das die Messspannung ganz rechts nicht über 3,3 Volt kommt (weil von dort geht es auf eine A/D Wandler) und in meiner Simulation klappt das sogar. Später würde ich gerne den noch die Speisespannung der Schaltung von jetzt 15V auf 90V DC erhöhen. Gibt es dafür auch OpAmps die das könne? Es wird ja sehr wenig Strom fließen, mir geht es vor allem um die Spannung. Wichtig wäre mir auch das wenn am Eingang 0 Volt anliegen auch wirklich 0 Volt aus Ausgang sind. Gibt es Singel Suppley OpAmps mit 90DC am Ausgang? Gruß Volker
volker schrieb: > Die meisten benötigen als Spannungsversorgung eine ± Spannung. Ich habe > jetzt gelesen das man den OpAmp auch mit +/Gnd betreiben kann. Da ein IpAmp gar keinen Masseanschluss hat, ist es ihm egal ob du ihn mit +12V/-12V, mit +24V/0V oder mit 30V/+6V betreibst. ABER: wenn der OpAmp im Datenblatt nicht als Single Supply oder Raul-To-Rail beworben wird, kann er keine Spannung ausserhalb V- +3V bus V+ -3V messen und ausgeben. Single supply können zumindest von V- bis V+ -3V messen und kommen mit dem Ausgang von nahe V- bis V+ -3V, Rail-To-Rail messen von V- bis V+ und kommen mit dem Ausgang von nahe V- bis nahe V+. Nahe heisst aber nicht ganz ran, so 0.1V fehlen meist. Daher wird das mit deinem Spannungsfolger exakt bis 0V nichts, wenn du nicht zumindest -0.7V als V- bereitstellst. Ein OpAmp, der mit deinen 90V klarkommt, wäre der LTC6090. Billiger geht es wenn du -5V/+95V bereitstellst mit dem OPA454. Aus: http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm
MaWin schrieb: > Da ein IpAmp gar keinen Masseanschluss hat, ist es ihm egal ob du ihn > mit +12V/-12V, mit +24V/0V oder mit 30V/+6V betreibst. Das ist aber nur dann egal, wenn die beiden Spannungen wirklich permanent perfekt anliegen. Es gibt schon Fälle, wo ein Spannungsregler früher kommt, und dann die maximalen Betriebsbedingungen kurz überschritten werden.
Als Anfaenger der womoeglich erst noch die Geschichten aus 1001 OPV erleben will, solltest du ganz klar einer bipolaren Versorgung den Vorzug geben. Damit wird dir, selbst mit einem steinalten Standard-OPV, der erfolgreiche Aufbau nahezu saemtlicher Grundschaltungen mit Erfolg gelingen. Es muessen auch keineswegs immer +-15 V sein. Viele geben sich mit weniger zufrieden, was die Gefahr des Entweichens von Magischem Rauch deutlich verringert. Wenn du dann einigermassen weisst was du tust, darf es spaeter auch R2R und oder Single-Supply-Design sein. OPVs dieser Gattung haben dafuer Schwaechen ganz anderer Art ueber die auch in den DB das Tuch des (Ver-)Schweigens gebreitet wird.
Analoger schrieb: > Das ist aber nur dann egal, wenn die beiden Spannungen wirklich > permanent perfekt anliegen. Es gibt schon Fälle, wo ein Spannungsregler > früher kommt, und dann die maximalen Betriebsbedingungen kurz > überschritten werden. Blödsinn. Einfach mal mit Nachdenken im Neuen Jahr probieren. Er hat keinen Masseanschluss, daher kennt er die Spannungslage überhaupt nicht, es ist ihm egal und sieht für ihn alles 3 gleich aus.
90V Opamps gibt's die sind ueblicherweise aber etwas teurer, und die benoetigen auch etwas mehr Abstand von der Speisung. zB der PA441, welcher 12V Abstand benoetigt, dafuer bis 350V kann. Wuerd ich aber fuer Anfaenger nicht empfehlen.
volker schrieb: > Hallo, > > Operationsverstärker sind für mich neu deswegen habe ich ein paar > Fragen. > > Die meisten benötigen als Spannungsversorgung eine ± Spannung. Ich habe > jetzt gelesen das man den OpAmp auch mit +/Gnd betreiben kann. > > Zum testen habe ich hier einen TAA 762A liegen. Kann ich den auch als > Singel Supply benutzen? Wird dann Ground an an -Vs gelegt? > Und bitte unbedingt den Ausgang mit einem pullup beschalten: https://www.tu-chemnitz.de/etit/zentral/ddr/ds/TAA765.pdf Seite 2 Der 762/765 kann (in DaBla Grenzen) single supply. > Gibt es Singel Suppley OpAmps mit 90DC am Ausgang? http://www.ti.com/amplifier-circuit/op-amps/products.html Genau für sowas hilft der Hersteller mit der paramet. Suchfunktion.
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Andrew T. schrieb: > Und bitte unbedingt den Ausgang mit einem pullup beschalten: Ja, das wird gern vergessen. Interessant an diesem Typ ist auch, das er 70mA treiben kann. Die meisten OPV können nur etwas 20mA liefern.
Harald W. schrieb: > Interessant an diesem Typ > ist auch, das er 70mA treiben kann. Er kann sie NICHT treiben, er kann nur senken (wenn ich englisch "sink" mal so frei übersetzen darf) Du kannst also z.B. direkt eine Relaisspule ansteuern wenn das andere Ende der Spule an +Vcc hängt. > Die meisten OPV > können nur etwas 20mA liefern. korrekt heißt es: die meisten OPV könnnne nur 20mA sink und source wegen der (symmetrischen) Endstufe. D.h. 20mA treiben bzw. senken :)
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Ich habe noch einen TL080CP gefunden. Auf Seite 4 / Figure 1. Unity-Gain Amplifier vom Datenblatt ist doch ein Spannungfolger beschrieben oder nicht? http://www.dejazzer.com/ece723/resources/TL080.pdf Das wäre doch genau das was ich suche zum testen. Ein Singel Supply ist es aber wohl nicht laut Datenblatt... Gruß Volker
noch eine Frage habe ich... Auf Seite 4 / Figure 1. Unity-Gain Amplifier vom Datenblatt sind 2 Kondensatoren als CC = 18pF und CL = 100pF eingezeichnet. Was sind das für Kondensatoren? Haben die eine Polarität? Gruß Volker
volker schrieb: > Das wäre doch genau das was ich suche zum testen. Ein OpAmp aus der Steinzeit des Monolithikums. > Ein Singel Supply ist > es aber wohl nicht laut Datenblatt... Und 90V hält er auch nicht aus und Gain1 stabil ist er auch nicht. Er erfüllt also keine einzige von deinen Anforderungen, warum also diesen Exoten kaufen ?
MaWin schrieb: > volker schrieb: >> Das wäre doch genau das was ich suche zum testen. > > Ein OpAmp aus der Steinzeit des Monolithikums. > >> Ein Singel Supply ist >> es aber wohl nicht laut Datenblatt... > > Und 90V hält er auch nicht aus und Gain1 stabil ist er auch nicht. Er > erfüllt also keine einzige von deinen Anforderungen, warum also diesen > Exoten kaufen ? Ich will den nicht kaufen sondern den habe ich vor mir auf den Tisch liegen. Damit würde ich gerne die Schaltung als Spannungsfolger aufbauen um zu testen ob das alles so funktioniert wie ich mir das vorstelle. Erstmal reichen mir dafür auch 12V. Wenn ich damit dann Erfolg habe mache den nächsten Schritt.... Gruß Volker
volker schrieb: > Ich will den nicht kaufen sondern den habe ich vor mir auf den Tisch > liegen. Volker, dir ist doch jetzt mehrfach erklärt worden das der TAA für deine Zwecke ungeeignt ist. Warum nimmst du das nicht an? Als Anfänger sollte man "klein" anfangen und das bedeutet in deinem Fall, das du dir erst mal geeignetes Übungsmaterial beschaffen solltest. Und der TAA ist das definitiv nicht. > Damit würde ich gerne die Schaltung als Spannungsfolger aufbauen um zu > testen ob das alles so funktioniert wie ich mir das vorstelle. Erstmal > reichen mir dafür auch 12V. Der TAA benötigt aber für eine vernünftige Funktion +-Ub... > Wenn ich damit dann Erfolg habe mache den nächsten Schritt.... Du machst es dir nur unnötig schwer. Aber jeder wie er mag. rhf
volker schrieb: > TL080CP Ich möchte auch nicht den TAA nehmen sondern den wie schon etwas weiter oben geschrieben einen TL080CP. Dort ist die Schaltung die ich nachbauen möchte in Datenblatt beschrieben also bin ich davon ausgegangen dass dieser OpAmp dafür geeignet ist. Wenn es nicht passt mit +GndUb dann nehme ich morgen zwei 12V Batterien oder zwei Step-up Wandler und das Problem mit der Spannung ist auch erstmal gelöst. Desweiteren bin ich sehr an Empfehlungen interessiert um "klein" anzufangen. So wie ich es schon rausgehört habe wäre Rail-to-Rail nicht schlecht und Singel Supply. Gerne auch erstmal günstig zum üben mit einer max. Ausgangspannung von 12VDC Gruß Volker
volker (Gast) schrieb: >Der untere 3.3MOhm Widerstand ist variable und kann werte zwischen 0 - >unendlich annehmen. ich möchte gerne das die Messspannung ganz rechts >nicht über 3,3 Volt kommt (weil von dort geht es auf eine A/D Wandler) >und in meiner Simulation klappt das sogar. Das glaube ich aber mal nicht, wenn Du wirklich ein Modell des TAA762A benutzt hast, denn der TAA762A braucht einen PullUp-R am Ausgang nach + zum Funktionieren. Der TL08x ist dioesbezüglich besser (braucht keinen PullUp), aber der Rest des hier bereits Gesagten gilt aber auch für den. D.h. Eingang wie auch Ausgang kann nicht bis an die Betriebsspannungen ausgesteuert werden, sondern nur bei paar Volt Abstand zu diesen. D.h. der Testfall mit unterem R=0 (oder zumindest viel kleiner als der obere R) ist damit bei SingleSupply nicht machbar, sondern nur entweder mit DualSupply, oder aber mit einem R2R-OPV.
Roland F. schrieb: > Volker, dir ist doch jetzt mehrfach erklärt worden das der TAA für deine > Zwecke ungeeignt ist. Warum nimmst du das nicht an? > Als Anfänger sollte man "klein" anfangen und das bedeutet in deinem > Fall, das du dir erst mal geeignetes Übungsmaterial beschaffen solltest. > Und der TAA ist das definitiv nicht. Das ist doch Käse. Für erste Übungen darf's auch ein uralt OPV sein. Grundlagen des OPV's lernt man auch mit einem µA709 - sofern man einen solchen sein eigen nennt. Und natürlich funktioniert der TAA76x auch. Schalte einen Widerstand vom Ausgang nach +Vc (wie der Widerstand zu dimensionieren ist steht im Datenblatt, mit ca. 2kOhm machst Du nichts falsch). Zur Speisung benutze für den Anfang erst mal symmetrische Speisung - 2 9V Blöcke sind da für den Anfang ausreichend. Es kann nicht schaden sich zum Thema zu belesen (z.B. Tietze/Schenk). Von vielen Uni's stehen dazu auch Praktikumsanleitungen im Netz (z.B. hier https://www.praktikumphysik.uni-hannover.de/fileadmin/praktische-physik/AP/Versuche/Neue/A/C04a.pdf).
> So wie ich es schon rausgehört habe wäre Rail-to-Rail nicht schlecht und > Singel Supply. Ein OPV ist kein Logikbaustein. Rail-to-Rail ist ein Nice-to-Have, aber: Das dynamische Verhalten eines OPV wird in den Bereichen die nahe der Betriebsspannungen liegen wesentlich schlechter. Das kann dann zu lustigen Dingen wie Schwingneigung oder extrem schlechter Slew-Rate fuehren. Praktisch wird man Schaltungen so dimensionieren, dass man noch 1-2 V unter der Aussteuergrenze des Datenblatts bleibt. Solange du solche Dinge noch nicht im Blickfeld hast: Finger weg davon. Mit Single Supply baut man z.B. Designs die AC-gekoppelt sind. Da liegt der "Arbeitspunkt" der Schaltung dann einfach bei ca. der halben Betriebsspannung. Das tut es normalerweise auch nicht von allein und muss Bestandteil der Schaltung sein. Das klappt mit ganz "normalen" OPVs natuerlich auch und insoweit ist "Single Supply" nichts besonderes. Fuer den normalen Spannungsfolger taugt das aber eben nicht. Im uebrigen: Es heisst: Single-Supply. Was du eher heraushoeren solltest: - Beide Features ist nicht unbedingt anfaengertauglich. - Nicht schlecht fuer den Anfaenger sind Standard-OPVs die mit einer bipolaren Spannung versorgt werden. Da sind die Erfolgsaussichten am hoechsten. Lesenswert: >Analog Devices Walter G. Jung - OP AMP APPLICATIONS >Analog Devices Rarely Asked Questions... >Burr-Brown HIGH SPEED DATA CONVERSION >National Semiconductur Application Note 31 - Op Amp Circuit Collection >National Semiconductor Application Note 272 - Op Amp Booster Designs >(u.a. ±120V Swing Booster) >National Semiconductur Robert A. Pease - Troobleshooting Analog Circuits >National Semiconductur Opamp Trivia >Texas Instruments Ron Mancini Op Amps For Everyone >Texas Instruments Understanding Operational Amplifier Specifications >Texas Instruments Analog Engineer’s Circuit Cookbook: Amplifier >Texas Instruments Analog Engineer’s Circuit Cookbook: Data Converters
volker schrieb: > Die meisten benötigen als Spannungsversorgung eine ± Spannung. Nein, ein OP weiss erstmal gar nicht, ob es ± Spannung oder +/Gnd Spannung ist. Das hängt von deiner Beschaltung/Anwendung und deiner Benennung ab.
Es scheint hier im Forum ein immenses Problem zu sein, ein ±15V- oder ±12V-Netzteil für OpV-Gehversuche bereitzustellen - fiel mir auf. Jede Menge Workarounds wurden vorgeschlagen. Netztrafos mit zwei Wicklungen gibt es überall, Gleichrichter, Elkos und Regler-ICs auch. 1A Strom braucht man für OpVs nie. Wenn die Befestigungslöcher gebohrt sind, ist das Netzteil ruckzuck montiert und verdrahtet. Ich mein´ ja nur - Werner
Werner H. schrieb: > Es scheint hier im Forum ein immenses Problem zu sein, ein ±15V- oder > ±12V-Netzteil für OpV-Gehversuche bereitzustellen - fiel mir auf. > Jede Menge Workarounds wurden vorgeschlagen. Ja, Werner, das wäre zu einfach. Stell Dir einfach 5 Leute vor, die eine Glühlampe wechseln. Einer steht auf dem Tisch und hält die Lampe -die 4 anderen drehen den Tisch. Mit solchen Leuten hat man es hier zunehmend zu tun.
> Ich mein´ ja nur - Werner Du bist alt. :-) OPs laufen heute mit 0 und 3.3V, viele koennen sogar nicht mehr wie 6V ab bevor sie kaputt gehen. Cool ist auch sowas: http://www.ti.com/product/LM7705 Und Trafos sind auch Opatechnik. Heute nimmt man sowas: http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm27762.pdf Nur im "fortschrittlichen" Deutschland und da ganz besonders bei einer kleinen Insel namens "mikrocontroller.net" versucht man noch TAA762 oder LM741 zu verwenden. Olaf
You ! Alt, bewährt betriebssicher und störarm. Und ich scheue die Zeitverschwendung für Entwicklung und Test mit neuesten gepriesenen Teilen, wenn es auch viel einfacher und schneller geht... Gruß - Werner
Olaf schrieb: > Nur im "fortschrittlichen" Deutschland und da ganz besonders bei einer > kleinen Insel namens "mikrocontroller.net" versucht man noch TAA762 oder > LM741 zu verwenden. Leider nicht nur auf der kleinen Insel, sondern auch an deutschen (Fach-)Hochschulen wird zu Ausbildungszwecken immer noch der 741 eingesetzt. Und anschließend kommen die frisch aufgeschlauten Absolventen in die Unternehmen, im Glauben, Kenntnisse auf dem aktuellsten Stand der Wissenschaft zu besitzen. Und dann holt nicht etwa der Entwicklungsopa kurz vor der Rente den 741 aus der angestaubten Museumsschatulle, sondern der Jüngling.
Werner H. schrieb: > Alt, bewährt betriebssicher und störarm. Wie bitte? Gerade bei den uralten OPs gibt es doch viele, die nicht stabil als Spannungsfolger laufen und externe Beschaltung zur Frequenzkompensation sehen wollen. Solche Probleme findet man heute nur noch bei einigen sehr, sehr schnellen OPs. Viele alten OPs sind auch für eine Phasenumkehr bekannt, wenn die Differenzspannung am Eingang zu groß wird oder einer der Eingänge zu dicht an einer der Versorgungsspannungen liegt. Und das bedeutet im schlimmsten Fall einen dauerhaften, latchupartigen Zustand... Phasenumkehr ist bei akutellen OPs auch kein Thema mehr. Viele alte OPs sind intern asymmetrisch aufgebaut, was zu deutlich unterschiedlichen Slew Rates in positiver und negativer Richtung führt. Aktuelle Rail-to-Rail-OPs sind hingegen fast vollständig symmetrisch. Viele alte OPs mit FET-Eingängen besitzen keine interne ESD-Schutzbeschaltung, d.h. gerade im Bastelumfeld kann ein Eingang schon vorgeschädigt sein, wenn man den OP nur schief anschaut. Bei aktuellen OPs wird fast immer die ESD-Festigkeit gemäß HBM angegeben. > Und ich scheue die Zeitverschwendung für Entwicklung und Test mit > neuesten gepriesenen Teilen, wenn es auch viel einfacher und schneller > geht... Natürlich ist es auf den ersten Blick bequem, immer nur uralte Bauteile einzusetzen und den Blick für den technischen Fortschritt zu verschließen. Andererseits macht man sich damit das Leben auch unnötig schwer. Problematisch wird die Sache aber hauptsächlich dann, wenn man einfach "neue" Bauteile in alten Schaltungen einsetzt und z.B. nicht beachtet, dass manches neue Bauteil wesentlich schneller ist. Ich hatte mal einen Kunden, dessen Hardwareentwickler zunächst nicht einsehen wollte, dass sein Layout scheiße war aund deswegen die Schaltung nicht funktionierte. Er berief sich darauf, schon jahrzehntelang Mikroprozesorschaltungen zu entwickeln. Leider vergaß er, dass seine bisherigen Schaltungen vollintegrierte kleine Microcontroller mit maximal 16 MHz enthielten und nicht einen dicken ARM-Prozessor mit ~500 MHz und externem DDRRAM... Wenn man z.B. einen störsicheren Digitaleingang benötigt, an dem womöglich eine hunderte Meter lange Strippe hängt, darf man natürlich auch nicht einfach ein LSL-Gatter durch ein aktuelles Logikgatter ersetzen, sondern muss eine geeignete Schaltungstechnik einsetzen. Das liegt aber nicht daran, dass aktuelle Bauteile grundsätzlich schlechter wären.
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Olaf schrieb: > Nur im "fortschrittlichen" Deutschland und da ganz besonders bei einer > kleinen Insel namens "mikrocontroller.net" versucht man noch TAA762 oder > LM741 zu verwenden. Es spricht überhaupt nichts dagegen im privaten (Hobbybereich) alte Bauteile zu verbasteln. Es gibt genug Anwendungen, wo diese noch bestens ihren Dienst versehen. Die Grundlagen der Elektronik lernt man am besten mit klassischen Bauelementen die eben nicht das rundum Sorglospaket bieten. Wenn solche BE vorhanden sind kann man sie auch benutzen. Neu kaufen würde ich solche Teile natürlich auch nicht mehr.
Zeno schrieb: > Es spricht überhaupt nichts dagegen im privaten (Hobbybereich) alte > Bauteile zu verbasteln Man macht sich halt das Leben unnötig schwer. Alte OpAmps haben viele Limitationen, die gerade Anfängern nicht einleuchten. Nicht ohne Grund gibts hier jede Woche einen, dem man Common Input Mode und Output Range erklären muss. Mit modernen OpAmps wie LMC6484 wäre das nicht passiert. Aber hier sind viele geriatrische Opas die ihre Bauteilbestände aus dem Krieg immer noch zu Hause rumliegen haben weil sie 50 Jahre lang damit nichts fertig gebracht haben.
Andreas S. schrieb: > Viele alten OPs sind auch für eine Phasenumkehr bekannt, wenn die > Differenzspannung am Eingang zu groß wird oder einer der Eingänge zu > dicht an einer der Versorgungsspannungen liegt. Und das bedeutet im > schlimmsten Fall einen dauerhaften, latchupartigen Zustand... > Phasenumkehr ist bei akutellen OPs auch kein Thema mehr. Das stimmt schon. Andererseits ist in den Datenblättern und Applikationen zu diesen auch beschrieben wie man diese Effekte vermeidet. Es kann auch nicht schaden, wenn man lernt das es solche Effekte gibt und wie die sich auswirken. Man hat auch mit diesen "unzulänglichen" Bauelemente Geräte gebaut die ihren Dienst versehen haben und noch heute versehen. Ich habe selbst noch ein paar Kunden die mit Geräten arbeiten, wo z.B. massenhaft 741'er und Bauteile aus dieser Ära verbaut sind. Die Geräte sind teilweise zuverlässiger als der neue Kram, was wohl auch daran liegen mag das man zu dieser Zeit eben nicht auf billig gemacht hat hat. Als diese Geräte gebaut wurden, hat man noch sehr genau überlegt, wo man man wie welches Bauteil eingesetzt hat. Das galt für Elektronik als auch für Mechanik. Damals hat man in aller Regel auch genug Abstand zu den Grenzwerten eingehalten - die meist sehr teuren Geräte sollten eher langlebig sein.
@schweigstill Das bezog sich auf mich - und ein Trafonetzteil. Von den ICs brauchst Du mir nichts erzählen, ich kenne die Macken und Grenzen seit µA914 fortlaufend bis heute. Datenblätter sind heute ja glücklicherweise sehr einfach zu bekommen. An den Grundschaltungen hat sich nichts geändert, auch bei 3-V-OpV nicht. Und das Thema war - Spannungsversorgung. Gruß - Werner
MaWin schrieb: > Aber hier sind viele geriatrische Opas die ihre Bauteilbestände aus dem > Krieg immer noch zu Hause rumliegen haben weil sie 50 Jahre lang damit > nichts fertig gebracht haben. Kann man auch anders herum sehen. Warum soll man neuen Kram kaufen, wenn man noch alte BE hat, die zum einen 50 Jahre zuverlässig waren und für den vorgesehenen Zweck völlig ausreichend sind. Das bedeutet ja nicht das man, z.B., einen AD-Wandler mit alten Bauteilen diskret aufbaut, obwohl das sicher ginge und man jede Menge über die Funktion lernen würde.
Zeno schrieb: > Kann man auch anders herum sehen. Warum soll man neuen Kram kaufen, wenn > man noch alte BE hat, die zum einen 50 Jahre zuverlässig waren und für > den vorgesehenen Zweck völlig ausreichend sind. Weil es vor 50 Jahren, bis auf wenige Ausnahmen praktisch noch keine SMT-Bauteile gab. Und wer, bis auf die o.g. Fraktion, will das noch. ;-)
Olaf schrieb: >> Zum testen habe ich hier einen TAA 762A liegen. > > Oh mein Gott! Schmeiss die alte Grotte weg. Nimm mindestens einen > LM358/LM324 die sind zwar auch schon 30Jahre alt, aber deutlich moderner > als der olle 762. > > Olaf Klar. Du jugendlicher, moderner Schlauberger. Ob das Teil jung oder alt ist, einen mit OK kannst du nicht durch irgendeinen wie von dir genannt ersetzen. Die haben grundverschiedene Anwendungsgebiete. Wenn in deiner Heizungssteuerung so einer defekt ist, bist du froh, sowas noch zu haben.
Andreas S. schrieb: > Natürlich ist es auf den ersten Blick bequem, immer nur uralte Bauteile > einzusetzen und den Blick für den technischen Fortschritt zu > verschließen. Andererseits macht man sich damit das Leben auch unnötig > schwer. > > Umgekehrt! Man spart Zeit und Geld mit den ollen Sachen. Hab' mir gerade wieder 'ne Tüte 741er gekauft. Völlig ok für diverse Anwendungen.
juergen schrieb: > Umgekehrt! Man spart Zeit und Geld mit den ollen Sachen. Hab' mir gerade > wieder 'ne Tüte 741er gekauft. Völlig ok für diverse Anwendungen. Wenn das der Fall wäre, hätten die Halbleiterhersteller überhaupt keinen Grund, neue Produkte zu entwickeln. Aber es scheint ja offenbar einen Markt zu geben. Ich wüsste auch nicht, wie groß und leistungsfähig ein Smartphone wäre, dessen Analogteil ausschließlich mit 741 aufgebaut wäre.
michael_ schrieb: > Wenn in deiner Heizungssteuerung so einer defekt ist, bist du froh, > sowas noch zu haben. Ja, als Ersatzteil. Nicht für Neuentwicklungen.
Andreas S. schrieb: > Ja, als Ersatzteil. Nicht für Neuentwicklungen Bei michael_ und juergen wird nicht entwickelt, da wird gebastelt.
MaWin schrieb: > Andreas S. schrieb: >> Ja, als Ersatzteil. Nicht für Neuentwicklungen > > Bei michael_ und juergen wird nicht entwickelt, da wird gebastelt. Bei dir wird entwickelt?? Mir scheint, du hast zu viele Datenblätter auswendig gelernt, so wie Don Quichote zu viele Ritterromane gelesen hat.
MaWin schrieb: > Bei michael_ und juergen wird nicht entwickelt, da wird gebastelt. Davon ab, ich habe auch nie was Anderes behauptet.
Ob Bastler oder Entwickler, es ist doch eh wurscht. Es sind Rahmenbedingungen, dann wird in ein Datenblatt geschaut und die empfohlene Schaltung übernommen. Beim Bastler darf es nichts kosten. Gewerblich muß die Kosten der Chef abnicken.
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