Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Gibt es echte weisse LEDs?


von Philipp G. (geiserp01)


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Frage in die Runde: Gibt es weisse LEDs, welche nicht auf blau basieren 
und ohne einen breitbandigen Lumineszenzfarbstoff auskommen? RGB mal 
aussen vor.

: Bearbeitet durch User
von Johannes S. (Gast)


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Seoul SunLike? Kenne ich aber bisher nur aus den Ankündigungen.

kleine Korrektur, war nicht Cree.

von Philipp G. (geiserp01)


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Johannes S. schrieb:
> Seoul SunLike? Kenne ich aber bisher nur aus den Ankündigungen.
>
> kleine Korrektur, war nicht Cree.

Und wie machen die das?

von MaWin (Gast)


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Philipp G. schrieb:
> Gibt es weisse LEDs, welche nicht auf blau basieren und ohne einen
> breitbandigen Lumineszenzfarbstoff auskommen

Nein.

Da das Prinzip einer LED auf der Bandlücke einer Diode basiert, muss sie 
immer monochromatisches Licht aussenden.

Hätte man was breitbandig leuchtendes, wäre das keine Diode mehr.

Ohne Diode aber ist LED als Bezeichnung falsch.

Es gibt breitbandig weiss (meist blaustichig) elektrisch leuchtendes: 
EL-Folie und Zinkselenid eignet sich.

von Jack V. (jackv)


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Philipp G. schrieb:
> Gibt es weisse LEDs, welche nicht auf blau basieren
> und ohne einen breitbandigen Lumineszenzfarbstoff auskommen?

Nachdem weiß keine Farbe ist, sondern ein Farbeindruck, der aus min. 
drei anderen Farben zusammengesetzt werden muss, wäre die einzige andere 
Möglichkeit ein Halbleiter, der gleich drei Frequenzen auf einmal 
abgibt. Drei Kristalle, für jede Farbe einer, in einem Körper wäre ja 
RGB und damit „aussen[sic!] vor“. Es ist daher unwahrscheinlich, dass es 
eine LED gibt, die den genannten Anforderungen entspricht.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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von Johannes S. (Gast)


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Philipp G. schrieb:
> Und wie machen die das?

mit anderer Phosphortechnik, wie genau weiß ich nicht.
https://www.elektronikpraxis.vogel.de/wie-eine-weisse-led-das-lichtspektrum-der-sonne-erreicht-a-647331/

Auch wenn es noch kein echtes Sonnenlicht ist, die haben jedenfalls 
nicht das toter Pinguin Spektrum.
https://www.elektronikpraxis.vogel.de/index.cfm?pid=7525&pk=647331&fk=1292885&type=article

von M. K. (Gast)


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Philipp G. schrieb:
> Und wie machen die das?

Wie alle anderen auch.
Blaue Led und Leuchtstoff.

Was ist denn Dein Problem damit?
Wie viele hundert monochromatische LEDs unterschiedlicher Wellenlängen 
willst Du denn zusammenschalten um auch nur ansatzweise so gut zu werden 
wie ein hochwertiger Leuchtstoff?

Philipp G. schrieb:
> RGB mal
> aussen vor.
RGB Weiß ist auch sehr bescheiden.
Drei scharfe Nadeln im Spektrum die vom Auge mehr schlecht als recht in 
'Weiß' interpretiert werden.
Schlechter CRI, miese Effizienz, hoher Schaltungsaufwand und Kosten.

von OLED (Gast)


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Mit anorganischen LED geht das nicht gut.

Mit OLED kann man das (aber auch mit mehreren Emittern!) besser machen, 
weil die ein breiteres Spektrum liefern können:
https://www.iapp.de/organische-elektronik.de/?OLEDs:Weisse_OLEDs

Man erreicht ein mehr oder weniger kontiunierliches Spektrun, ohne der 
Verwendeung von Leuchstroffen.

von Johannes S. (Gast)


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M. K. schrieb:
> Wie alle anderen auch.
> Blaue Led und Leuchtstoff.

Nee, purple LED + 3x verschiedener Phosphor, habe ich doch extra 
verlinkt.

Die Frage ist eher wo man die Dinger kriegt, sehe da nur Neumüller als 
Distri aber ohne Preise, nur auf Anfrage.

von M. K. (Gast)


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OLED schrieb:
> Mit OLED kann man das (aber auch mit mehreren Emittern!) besser machen,
> weil die ein breiteres Spektrum liefern können:

Ja, die OLEDs ...
Der große Durchbruch in der Raumbeleuchtung, der seit >10 Jahren 
unmittelbar bevorsteht.

In den guten OLED Display Geräten wird viel Logig in die 
Alterungskompensation gesteckt.
Sonst sähen die heute noch nach 1Jahr ziemlich bescheiden aus.
Beleuchtung allerdings braucht viel Licht auf kleiner Fläche und da sind 
OLEDs unglaublich schlecht geeignet.
Sowohl bei der Temperaturempfindlichkeit, als auch bei der 
Lichtausbeute.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Geht doch nichts über eine ordentliche Gasentladungslampe.

von OLED (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Geht doch nichts über eine ordentliche Gasentladungslampe.

Das denkbar schlechteste der Welt zum Thema. Die Gasentladungslampe hat 
auch nur diskrete Peaks, die über Leuchtstoffe ausgemittelt werden.

von Hans (Gast)


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Dagegen hat alte gute Glühlampe ununterbrochenes Spectrum, we8t von 
Infrarot bis tiefblau. Leider mögen die Grunen diese für Auge sehr gute 
Lampenart. Heute gilt: wer gegen Grün steht, der ist schlechter als 
Mussolini, leider...

von M. K. (Gast)


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Johannes S. schrieb:
> Nee, purple LED + 3x verschiedener Phosphor, habe ich doch extra
> verlinkt.

Die 3banden Phosphore sind ein alter Hut.
Lange bekannt aus den Leuchtstofflampen.
Ich sehe den Peak der Blauen und ganz genau drei weitere überlagerte 
Peaks.
Also entweder ist das ein zwei Banden Phosphor + rote LED oder es ist 
ein dreibanden Phosphor ohne rote LED.

Die Bridgelux Vollspektrum LEDs sehen von der Kennlinie her kein Stück 
schlechter aus, ohne dabei auf die Purple LEDs (Horticulture LEDs) zu 
setzen.
Was hier Werbegschwurbel ist und was tatsächlich eine besseres Licht 
macht ist kaum zu unterscheiden.

von Abyssaler Einspeiser (Gast)


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Man muss die Emissionsfrequenz der LED doch nur genuegend weit
frequenzmodulieren.
Zack hat man weisses Licht!

von M. K. (Gast)


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Abyssaler Einspeiser schrieb:
> Man muss die Emissionsfrequenz der LED doch nur genuegend weit
> frequenzmodulieren.
> Zack hat man weisses Licht!

Also keine LED, sondern einen aktiv geregelten Schwingkreis im Bereich 
von 384THz bis 789THz.
Na dann, hau rein.

Der Nobelpreis ist Dir damit sicher.

von Abyssaler Einspeiser (Gast)


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> Der Nobelpreis ist Dir damit sicher.

Ei gewiss!

von DPA (Gast)


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So abwegig ist es zwar garnicht. Jede grüne led wird ne rote led wenn 
man genug saft draufgibt. Geht dann aber recht schnell kaputt.

von Analoger (Gast)


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MaWin schrieb:
> a das Prinzip einer LED auf der Bandlücke einer Diode basiert, muss sie
> immer monochromatisches Licht aussenden.

Das ist aber schon etwas gestreut, weil es 
Zwischen-Niveau-Rekombinations-Prozesse gibt, die andere Wellenlängen 
induzieren. Trotzdem müss(t)en mehrere Halbleiterzustände existieren, 
die sich in einem Kristall nicht realisieren lassen. Ergo: Mehrere 
Halbleiter parallel.

Es gibt ja auch keine Quarze, die auf mehreren Frequenzen schwingen.

von Abyssaler Einspeiser (Gast)


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> Es gibt ja auch keine Quarze, die auf mehreren Frequenzen schwingen.

Zumindest nicht gleichzeitig.

Obertonquarze kann man wie eine Floete durchaus auf verschiedenen
Frequenzen anblasen.

von nachtmix (Gast)


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Analoger schrieb:
> Das ist aber schon etwas gestreut, weil es
> Zwischen-Niveau-Rekombinations-Prozesse gibt, die andere Wellenlängen
> induzieren. Trotzdem müss(t)en mehrere Halbleiterzustände existieren,
> die sich in einem Kristall nicht realisieren lassen.

Doch, man kann bei etlichen LEDs für kurzwelliges Licht (so ab grün) 
sogar rot und orange sehen, wenn man die LED durch ein Beugungsgitter 
anschaut.
Nicht sehr intensiv, und für weiß reicht das nicht, aber was nicht ist, 
kann ja noch werden.

M. K. schrieb:
> Abyssaler Einspeiser schrieb:
>> Man muss die Emissionsfrequenz der LED doch nur genuegend weit
>> frequenzmodulieren.
>> Zack hat man weisses Licht!
>
> Also keine LED, sondern einen aktiv geregelten Schwingkreis im Bereich
> von 384THz bis 789THz.
> Na dann, hau rein.
>
> Der Nobelpreis ist Dir damit sicher.

Längst zu spät, das macht man anders, indem man nämlich extrem kurze und 
deshalb breitbandige Impulse erzeugt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Frequenzkamm

von Jemand (Gast)


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Jack V. schrieb:
> wäre die einzige andere
> Möglichkeit ein Halbleiter, der gleich drei Frequenzen auf einmal
> abgibt.

Zwei reichen.

von kghgdhuh (Gast)


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Abyssaler Einspeiser schrieb:
> Man muss die Emissionsfrequenz der LED doch nur genuegend weit
> frequenzmodulieren.
> Zack hat man weisses Licht!

Jo, mach Mal...

von Andreas B. (bitverdreher)


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Abyssaler Einspeiser schrieb:
> Man muss die Emissionsfrequenz der LED doch nur genuegend weit
> frequenzmodulieren.
> Zack hat man weisses Licht!

Viel einfacher: Einfach umpolen und feste Spannung drauf. Nachteil: 
Begrenzte Lebensdauer.

von Georg (Gast)


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OLED schrieb:
> Man erreicht ein mehr oder weniger kontiunierliches Spektrun

Eher weniger. Aber selbst die Sonne hat kein total kontinuierliches 
Spektrum, siehe Fraunhofersche Linien.

Georg

von Dieter (Gast)


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Es gibt noch eine relativistische Loesung.

Eine monochromatische LED wird so schnell vom Betrachter hinweg und auf 
ihn zu bewegt (schwingende Bewegung) dass diese weiss erscheint.

Gegeben sind  384THz bis 789THz.

Berechnen Sie
die Frequenz der LED?
die Geschwindigkeiten fuer die Frequenzraender?

(Aufgabe eines Pools an Aufgaben zur Abschlusspruefung in Physik)

von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Philipp G. schrieb:
> weisse

Der Stein des Weisen lügt. Nichts ist für die Ewigkeit, auch LED-Daten 
können sich durch Alterung ändern.

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