Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Opamp - Booster-Stufe mit Verstärkung > 1


von Gregor C. (wergor)



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Hi,

in meinem aktuellen Projekt würde ich gerne eine Last mit bis zu +-30V, 
+-3A versorgen. Dafür ist eine dem Opamp nachgeschaltene Booster-Stufe 
notwendig.  Nun gibt es genügend Anleitungen für eine Booster-Stufe mit 
der der notwendige Ausgangsstrom erreicht werden könnte (z.b. MOSFET 
push-pull), aber alle haben eine Spannungsverstärkung ~ 1. Der 
Operationsverstärker wird nur mit +-5V betrieben, deshalb wäre es 
notwendig seine Ausgangsspannung noch zu verstärken.
Ich versuche schon seit ein paar Stunden eine Schaltung zu finden mit 
der das möglich ist, bisher habe ich aber keine gefunden. Am nähesten 
käme noch fig. 8a von 
http://www.ka-electronics.com/images/pdf/Op_Amp_Booster_Stages_pt1.pdf , 
die basiert aber auf BJT. BJT als Treiber würde ich wegen der 
notwendigen current balance Widerstände wenn möglich gerne vermeiden.

Kennt jemand eine passende Schaltung mit MOSFET Treibern? Im Anhang 
LTSpice files für eine MOSFET und die (für meine Zwecke angepasste) fig. 
8a Treiberstufe.

von Guest (Gast)


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2 Schaltregler wären vermutlich zu einfach oder.....

von another_guest (Gast)


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Guest schrieb:
> 2 Schaltregler wären vermutlich zu einfach oder.....

Nachzudenken bevor man Müll absondert ist zweifellos zu schwer...

von Gregor C. (wergor)


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Guest schrieb:
> 2 Schaltregler wären vermutlich zu einfach oder.....
Es wird Teil eines Messgeräts von dem ich mir 6 1/2 Stellen Genauigkeit 
erhoffe. Also nein, keine Schaltregler im AFE.

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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3A die und 6,5 Stellen GENAUIGKEIT. Da hole ich schon mal Popcorn..

Ggf. ist es sinnvoll erst die Spannungsverstärkung und anschließend 
Stromverstärkung mit Spannungsverstärkung ~1 zu machen. Einzeln ist es 
deutlich einfacher zu lösen. Da Du so eine hohe Genauigkeit/Präzision 
erreichen willst, gehe ich davon aus, dass es mehr oder weniger um DC 
geht und die Stufe keine große Bandbreite benötigt.

von Kaltmamsell (Gast)


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Philipp C. schrieb:
> 3A die und 6,5 Stellen GENAUIGKEIT. Da hole ich schon mal Popcorn..

Lass sein! Es gibt doch gleich Mittagessen.

von Guest (Gast)


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another_guest schrieb:
> Nachzudenken bevor man Müll absondert ist zweifellos zu schwer...

Klär mich auf :)

von Gregor C. (wergor)


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Philipp C. schrieb:
> Ggf. ist es sinnvoll erst die Spannungsverstärkung und anschließend
> Stromverstärkung mit Spannungsverstärkung ~1 zu machen. Einzeln ist es
> deutlich einfacher zu lösen.
Habe ich mir auch gedacht, daran arbeite ich gerade.

> Da Du so eine hohe Genauigkeit/Präzision
> erreichen willst, gehe ich davon aus, dass es mehr oder weniger um DC
> geht und die Stufe keine große Bandbreite benötigt.
Richtig.

Popcorn stelle ich bereit wenn (falls?) die ersten PCBs getestet werden

von Maxim (Gast)


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Guest schrieb:
> Klär mich auf :)

Kann er vermutlich nicht weil er selber keine Ahnung hat.

Gregor C. schrieb:
> Es wird Teil eines Messgeräts von dem ich mir 6 1/2 Stellen Genauigkeit
> erhoffe. Also nein, keine Schaltregler im AFE.

Hast du dir Mal überlegt wie viel Abwärme das in erzeugt wenn du Mal 
deutlich weniger Spannung besuchst?

Was spricht gegen die Idee mit dem Schaltregler ? Wenn die Spannung sehr 
glatt und möglichst genau sein soll kann man noch linear nachregeln.

von Gregor C. (wergor)


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Maxim schrieb:
> Guest schrieb:
>> Klär mich auf :)
>
> Kann er vermutlich nicht weil er selber keine Ahnung hat.
>
> Gregor C. schrieb:
>> Es wird Teil eines Messgeräts von dem ich mir 6 1/2 Stellen Genauigkeit
>> erhoffe. Also nein, keine Schaltregler im AFE.
>
> Hast du dir Mal überlegt wie viel Abwärme das in erzeugt wenn du Mal
> deutlich weniger Spannung besuchst?
Habe ich.
> Was spricht gegen die Idee mit dem Schaltregler ? Wenn die Spannung sehr
> glatt und möglichst genau sein soll kann man noch linear nachregeln.
Das Projekt ist eine SMU, Sie soll auch als Stromsenke arbeiten können. 
Auch deshalb fällt ein Schaltregler aus.

von 3th Guest (Gast)


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Gregor C. schrieb:
> Das Projekt ist eine SMU, Sie soll auch als Stromsenke arbeiten können.
> Auch deshalb fällt ein Schaltregler aus.

Achso bidirektionale Schaltregler die die Energie in einem einfach zu 
kühlenden Lastwiederstand verbraten sind auch Zukunftstechnologie :D

von xcvb (Gast)


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Maxim schrieb:
> Was spricht gegen die Idee mit dem Schaltregler ?

180W mögl. max. P_tot. sprächen hier schon mal ganz laut dafür.

von Armin X. (werweiswas)


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Schau doch wie es früher bei Audioverstärkern gemacht wurde.
Da waren teils Recht viele Stabilisierungsstufen drin. (S17)
https://www.vintageshifi.com/repertoire-pdf/pdf/telecharge.php?pdf=Harman-Kardon-PM-665-Service-Manual.pdf
Oder
Wenn's mit weniger Bauteilen sein soll besorge dir einen APEX PA10 oder 
PA12 und beschaltet ihn wie in AN07 beschrieben.
https://www.apexanalog.com/resources/products/pa12u.pdf
https://www.apexanalog.com/resources/appnotes/an07u.pdf
Den Preis kannst Du bei Digikey nachschlagen. Aber zuvor bitte setzen. 
;-)

: Bearbeitet durch User
von Dieter (Gast)


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Also eine leistungsfaehige virtuelle Masse soll die Schaltung auch 
koennen. 140dB Genauigkeit. Wir gehen schon mal paar Schubkarren Popkorn 
& Chips holen.

von Egon D. (Gast)


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Gregor C. schrieb:

> Das Projekt ist eine SMU, [...]

Syntaktisch-muttersprachlicher Unterricht?

von Armin X. (werweiswas)


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Dieter schrieb:
> Wir gehen schon mal paar Schubkarren Popkorn
> & Chips holen.

Au ja! Dann gibt Mengenrabatt

von Gregor C. (wergor)


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xcvb schrieb:
> 180W mögl. max. P_tot. sprächen hier schon mal ganz laut dafür.
Sorry, da habe ich mich falsch ausgedrückt. Die Ausgangsspannung soll 
von -30V bis +30V reichen bei max 3A, also 90W max.

Armin X. schrieb:
> Schau doch wie es früher bei Audioverstärkern gemacht wurde.
> Da waren teils Recht viele Stabilisierungsstufen drin. (S17)
> 
https://www.vintageshifi.com/repertoire-pdf/pdf/telecharge.php?pdf=Harman-Kardon-PM-665-Service-Manual.pdf
Danke, schaut nach interessantem Lesematerial aus.

Egon D. schrieb:
> Syntaktisch-muttersprachlicher Unterricht?
https://en.wikipedia.org/wiki/Source_measure_unit

von Guest (Gast)


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xcvb schrieb:
> 180W mögl. max. P_tot. sprächen hier schon mal ganz laut dafür.

Quatsch die ganzen 4 Quadranten Steller im KW Bereich machen das auch 
linear :D

Da du anscheinend ja Ambitionen hast sei doch noch umweltfreundlich und 
speis die Energie wieder ins Netz statt sie zu verbraten ;)

von Gregor C. (wergor)


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Guest schrieb:
> Quatsch die ganzen 4 Quadranten Steller im KW Bereich machen das auch
> linear :D
Richtig, ich orientiere mich bei der Arbeitsweise an Keithley 2400 / 
Keysight B2900A.

> Da du anscheinend ja Ambitionen hast sei doch noch umweltfreundlich und
> speis die Energie wieder ins Netz statt sie zu verbraten ;)
Energieeffizienz ist kein Thema, sorry ;)

von Dieter (Gast)


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Im Prinzip sowas vermutlich. Das Bild ist nicht gut, weil Tablett mit 
defekter Kamera vetwendet wurde.

von Gregor C. (wergor)


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Philipp C. schrieb:
> 3A die und 6,5 Stellen GENAUIGKEIT. Da hole ich schon mal Popcorn..
Ich habe meinen Fehler erst jetzt gesehen. Ich meine natürlich 6 1/2 
Stellen AUFLÖSUNG. Ich peile eine Genauigkeit von 4 1/2 Stellen an. 6 
1/2 Stellen wäre... sportlich :-D
Das kommt davon wenn man postet während man im Stress ist...

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Gregor C. schrieb:
> Philipp C. schrieb:
>> 3A die und 6,5 Stellen GENAUIGKEIT. Da hole ich schon mal Popcorn..
> Ich habe meinen Fehler erst jetzt gesehen. Ich meine natürlich 6 1/2
> Stellen AUFLÖSUNG. Ich peile eine Genauigkeit von 4 1/2 Stellen an. 6
> 1/2 Stellen wäre... sportlich :-D
> Das kommt davon wenn man postet während man im Stress ist...

Da bist Du dann ja auch in guter Gesellschaft mit den von Dir genannten 
SMUs ;)

von Greta T. (Gast)


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Gregor C. schrieb:
> Energieeffizienz ist kein Thema, sorry ;)

How dare you! :(

von Gregor C. (wergor)


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Was hält Ihr von dieser Schaltung? Der Verstärkerblock hat eine 
Verstärkung von 10, kann mit dem Widerstandspaar R10 - R11 eingestellt 
werden. Die BJTs in der Treiberstufe dienen zusammen mit den Shunts zur 
Strombegrenzung. Die Modelle für die BJTs und MOSFETs wurden erstmal 
eher zufällig gewählt.

@Dieter Deine Schaltung muss ich mir erst noch genauer ansehen.

von Dieter (Gast)


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Die Strombegrenzung habe ich noch ergaenzt. Kaputte Kamera weiterhin.

Ohne Bootstrapping schafft Deine Schaltung bei ±30V nur ±25V odrr Du 
nimmst seh viele Mosfets parallel um besser zu werden.

von xcvb (Gast)


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Gregor C. schrieb:
> Guest schrieb:
>> 4 Quadranten Steller im KW Bereich machen das auch linear :D
> Richtig ("!" ... ;-)

Das war aber von @Guests Seite ein sogenannter Witz gewesen.
Manchmal scheint nicht einmal ein Smiley alles klar zu machen.
(...)


Dieter schrieb:
> Bootstrapping

...geht nur mit einem Wechselsignal (z.B. bei Audioverstärkern).
Hier hingegen wäre deshalb eine feste Hilfsversorgung Sache.
(Ebfs. symm., nur jew. >= 5V höher, oder 2 x galv. getr. >= 5V.)

Dieter schrieb:
> odrr Du nimmst seh viele Mosfets parallel um besser zu werden.

Und was zum Geier ändert die Anzahl der parallelen Fets hier an
der Aussteuerbarkeit? Steigt durch "Nachbarschaft" die anl. V_GS?
Oder sinkt "in Gesellschaft" die jew. V_GS(th) ab? Was ist es?

Manchmal/öfters zauberst Du dicke "?" in mein Hirn, @Dieter...

von Dieter (Gast)


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xcvb schrieb:
> Geier ändert die Anzahl der parallelen Fets hier an
> der Aussteuerbarkeit?

Herrlich!
Wenn der Mosfet bei 5V 5A Ids habe, bei 2V nur noch 0.3A, dann schaltet 
man halt ein Dutzend parallel. Bei 1V sinds 10mA, dann halt noch mehr.

von xcvb (Gast)


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Dieter schrieb:
> Herrlich!

Na, geht doch. :)

von Dieter (Gast)


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Und wenn die Reihe mit vielen Mosfets lang genug ist, kann sogar der 
Kuelkoerper weggelassen werden. :)

von Christian L. (cyan)


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Gregor C. schrieb:
> xcvb schrieb:
>> 180W mögl. max. P_tot. sprächen hier schon mal ganz laut dafür.
> Sorry, da habe ich mich falsch ausgedrückt. Die Ausgangsspannung soll
> von -30V bis +30V reichen bei max 3A, also 90W max.

Das sind dann aber trotzdem 180W Verlustleistung im 
Vier-Quadrantenbetrieb. Vier Quadranten heißt ja, dass du nicht nur 
Laster versorgen willst, sondern auch Quellen senken willst.
Jetzt stell dir einfach mal vor du möchtest ein 30V Netzteil belasten 
mit deinen 3A, um sessen Eigenschaften zu untersuchen. Der Ausgang der 
SMU liegt dann auf +30V und der Strom würde in die -30V abgeleitet 
werden. Schon hast du 3A bei einer Potentialdifferenz von 60V. Diese 
180W müssen vernichtet werden im P-Kanal FET.

Daraus folgt nebenbei natürlich auch, dass deine FETs auch mindestens 
60V fest sein müssen.

von Gerd E. (robberknight)


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Christian L. schrieb:
> Jetzt stell dir einfach mal vor du möchtest ein 30V Netzteil belasten
> mit deinen 3A, um sessen Eigenschaften zu untersuchen. Der Ausgang der
> SMU liegt dann auf +30V

Wenn der Ausgang der SMU auf +30V liegt und das zu messende Netzteil 
auch auf +30V dann fließt kein Strom.

Erst wenn der Ausgang der SMU unter der Ausgangsspannung des zu 
messenden Netzteils liegt fließt Strom in die SMU.

> und der Strom würde in die -30V abgeleitet
> werden. Schon hast du 3A bei einer Potentialdifferenz von 60V. Diese
> 180W müssen vernichtet werden im P-Kanal FET.

Die Rechnung mit den 180W scheint mir da nicht zu passen, 90W passen.

von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Christian L. schrieb:
> Daraus folgt nebenbei natürlich auch, dass deine FETs auch mindestens
> 60V fest sein müssen.

Das müssen sie auch, wenn er das Teil nur als Quelle betreibt.

Gerd E. schrieb:
>> und der Strom würde in die -30V abgeleitet
>> werden. Schon hast du 3A bei einer Potentialdifferenz von 60V. Diese
>> 180W müssen vernichtet werden im P-Kanal FET.
>
> Die Rechnung mit den 180W scheint mir da nicht zu passen, 90W passen.

Wenn man die SMU auf stromsenkenden Betrieb stellt und von außen 30V 
anlegt, dann fließen die ggf. 3A schon über den "unteren" Transistor. 
Der sieht dabei 60V und 3A.

von Christian L. (cyan)


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Gerd E. schrieb:
> Wenn der Ausgang der SMU auf +30V liegt und das zu messende Netzteil
> auch auf +30V dann fließt kein Strom.
>
> Erst wenn der Ausgang der SMU unter der Ausgangsspannung des zu
> messenden Netzteils liegt fließt Strom in die SMU.

Wenn er die 30V Quelle mit 3A belasten will, dann muss der P-Kanal 
aufsteuern und den Strom senken nach -30V. Der Ausgang wird dabei von 
der 30V Quelle eben auf 30V gehalten. Die Ausgangsstufe muss also 
versuchen eine niedrigere Spannung zu erreichen, um zu senken - kann das 
aber nicht durch die Quelle.
Berücksichtigt man den Ausgangswiderstand der Quelle, wird der Ausgang 
der SMU eben unter 30V liegen. Wie weit darunter hängt halt vom 
Ausgangswiderstand ab.

War vielleicht einfach nur missverständlich von mir ausgedrückt.

Philipp C. schrieb:
> Christian L. schrieb:
>> Daraus folgt nebenbei natürlich auch, dass deine FETs auch mindestens
>> 60V fest sein müssen.
>
> Das müssen sie auch, wenn er das Teil nur als Quelle betreibt.

Ja, da natürlich auch schon.

: Bearbeitet durch User
von Zeno (Gast)


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Schau mal hier http://www.ti.com/lit/an/snoa600b/snoa600b.pdf

Ich habe den Vorschlag von Abb.6 realisiert, um einen IC Analogrechner 
(1Einheit = +/-10V) mit einem analogen Röhrenrechner (+/-50V) zu 
koppeln.

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