Hallo, jeder (Linuxnutzer) kennt ja die Geschichte von Linus und Linux. Aber man liest ja auch, dass nachdem Unix zu einem kommerziellen Produkt wurde, eine andere Alternative (BSD) entstand. Daher meine Frage: Warum setzte sich denn Linux gegen BSD durch? Und zwar schon am Anfang? Warum waren die "Gnu-Leute" denn so begeistert? BSD war doch reifer und von Profis programmiert. Auch erlaubt die BSD-Lizenz fast alles. Warum wurde dieses Betriebssystem nicht angenommen??? Warum musste man das Rad neu erfinden? (PS: Falls off-topic, dann bitte verschieben - ich lese dann fleißig mit. Danke!)
zitter_ned_aso schrieb: >Warum wurde dieses Betriebssystem nicht > angenommen??? Ich kenne genügend Kisten im Umfeld, da läuft seit Jahrzehnten nur BSD drauf und MacOS stammt auch aus der BSD-Linie! Also eingesetzt wird das schon!
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zitter_ned_aso schrieb: > Auch erlaubt die > BSD-Lizenz fast alles. Warum sich BSD nicht gegenüber Linux durchtgesetzt hat, darüber kann man nur spekulieren. Aber ich schätze mal, es hängt wesentlich mit der BSD-Lizenz zusammen. Die ist Segen und Fluch zugleich. Gegenüber allen Entwicklern bietet sie mehr Freiheiten, gegenüber reinen Open Source Entwicklern hat sie aber keine Vorteile und die machen die meiste Arbeit, insbesondere am Anfang. Die BSD Lizenz kann bedeuten, dass die Open Source Entwickler für Lau arbeiten und kommerzielle Firmen sich an dem BSD Code bereichern und das Produkt dann doch Closed Source machen. Mit der GPL, unter der Linux steht, geht letzteres nicht. Dem entgegen steht, dass die GPL für kommerzielle closed source Entwickler und wenn die auch am Open Source Code mitarbeiten würden, eher schädlich ist. Denn die werden keinen GPL Code für ihr closed source Produkt verwenden können, im Gegenzug können sie dann aber auch keinen Code zurückgeben, weil sie den GPL Code erst gar nicht benutzen. Das ist der Nachteil der GPL.
Na klar, ich sage ja nicht dass das Betriebssystem verschwunden ist. Aber als Linus mit seinem Linux auftauchte, hatte BSD schon ein paar Jährchen auf dem Buckel. Und die Berkeley Universität hat wohl kaum was schlechteres entwickelt als der kleine Linus von damals. Man liest dass dem GNU-Projekt in den 80er Jahren der Kernel fehlte. Hallo?! Und was ist mit BSD? Ein open-source Projekt mit einer super-Lizenz. Was war denn an BSD falsch?
Ich glaube der Linus hat mit seinem Projekt einfach mehr Tamtam gemacht. Zu der Zeit war doch in allen Zeitungen (C't und co.) immer nur Linux ein Thema wenn es um alternative OS (insbesondere zu Windows) ging. Damit hat sich Linux als Begriff (und OS) in den Köpfen festgesetzt. Wollte man wirklich etwas über Unix oder BSD lesen, dann kam man glaube um das freeX-Magazin nicht rum. Da war Linux zwar auch vertreten, aber nur am Rande. Allerdings musste man auch wissen das es das Unix-Blatt überhaupt gab. An vielen Zeitungskiosken lag mit Sicherheit keine freeX aus, da war C't und Computerbild (äh hust, kotz) das Blatt der Massen. Ich denke einfach mal das der Linus und Linux rein von der "Werbung" profitiert haben. War doch mit OS/2 eigentlich genauso! Welcher normale Computernutzer kannte durch Zeitschriften damals OS/2, dabei war das auch kein schlechtes System. Aber das sind alles nur meine Vermutungen warum der Pinguin so bekannt ist und Beastie nicht.
Der Grund, warum sich BSD nicht durchgesetzt hat, ist einfach der, dass BSD zu Beginn der 1990 Jahre eben NICHT einfach frei verfügbar war! Ein vollständiger, freier Kernel entstand erst Mitte der 1990er Jahre, gegen 1994/95, da war dann Linux schon etabliert. Damals gab es etliche juristische Streitigkeiten diesbezüglich: https://de.wikipedia.org/wiki/Berkeley_Software_Distribution#BSD_und_AT&Ts_Unix-Quelltext Also erschien etlichen Programmieren Linux als die rechtlich sichere Alternative. Bringt ja nichts, viel Zeit in BSD zu stecken, wenn man dann trotzdem noch eine AT&T Lizenz benötigt. Die SCO Klagen gegen Linux kamen dann erst später: https://de.wikipedia.org/wiki/SCO_gegen_Linux
Hardwarekompatibilität und Orientierung Richtung Desktop-User (X11) würde ich sagen, denn BSDs haben eine elitären Server-Nerd Beigeschmack, weil ohne GUI. Klar kann jeder Toaster auch NetBSD, das kam aber laut Wiki erst 1993, OpenBSD 1995. Linux war schon 1992 da und geht wohl nun langsam durch wichtige "Diversiy-Themen" seinem Ende entgegen.
2⁵ schrieb: > eben NICHT einfach frei verfügbar war Genau genommen gar nicht. Nur Linus hat auf böse (aber verbreitete) x86 gesetzt. Nach Wikipedia BSD/OS erst 92 kommerziell, frei dann 93.
> Nur Linus hat auf böse (aber verbreitete) x86 gesetzt.
Das war ein Grund. Es gab zwar Unixe für x86, die waren aber
kommerziell (SCO, Interactive, etc) und seeehr teuer. BSD war ein
Hickhack (welche Version war jetzt frei? Oder doch nicht?), hatte sich
kaum um x86 (igitt, Kinderkram) gekümmert und die Entwicklung war
verkrustet. Als dann Linux kam, war das ein Hoffnungsschimmer, der sich
durch die extrem rasante Entwicklung erfüllte. MMn war die Offenheit
der Entwicklung (jeder konnte ohne Gedöns mitmachen; Code/Patches waren
in Null-Komma-Nix im Tree) der Knackpunkt - es machte Spaß mitzumachen
und war kein Hürdenlauf. Da es auf normalen x86-PCs lief, konnten auch
entsprechend viele Leute mitmachen - nach ein paar Monaten hatte Linux
wohl ein Vielfaches an Entwicklern als BSD jemals hatte.
Initial-Release-Dates nach Wikipedia: Linux: 17.09.1991 386BSD: 12.03.1992 NetBSD: 19.04.1993 FreeBSD: 01.11.1993 OpenBSD: 01.10.1996 Zudem wurde BSD, wie bereits angesprochen, durch Gerichtsstreitigkeiten inkl. einer einstweiligen Verfügung ausgebremst, wodurch Linux seinen Vorsprung weiter ausbauen konnte.
Die Installation mancher BSDs war ein Thema für sich und eher nicht etwas, was man auf die Allgemeinheit loslassen konnte. Auch vor 10-15 Jahren noch durfte man sich beispielsweise mit einer recht speziellen Sub-Partitionierung für viele getrennte Filesysteme beschäftigen.
Und da war noch was mit FPU, Linux war wohl das erste X11 system das man ohne 387 ans laufen bekam. X11 auf Linux kam wohl auch mit weniger speicher aus als unter BSD. Damals galt mehr als vier megabyte sdram als teurer luxus.
Im Desktop-Bereich hat sich Linux gar nichts durchgesetzt, da kommt nach Windows erst einmal tatsächlich BSD über Mac OSX. Im Mobile-Bereich ist Linux über Android führend, danach kommt auch BSD über iOS. Wobei Android wohl auch größere Anteile aus BSD-Betriebssystemen übernommen hat. Was Anfang der 90er war ist da wahrscheinlich wenig relevant. Darwin ist Ende der 90er entstanden, Android noch deutlich später. Die Frage was zuerst kam dürfte also kaum eine Rolle spielen. Eher die Lizenzen oder technische Details. Vermutlich war es eine höchst individuelle Entscheidung. Die ursprüngliche Frage wäre also eher, wieso Linux außerhalb der Apple/Android-Welt einen höheren Bekanntheitsgrad hat und deshalb unter anderem auf Servern und Embedded-Geräten eine hohe Verbreitung hat.
Nano schrieb: > Dem entgegen steht, dass die GPL für kommerzielle closed source > Entwickler und wenn die auch am Open Source Code mitarbeiten würden, > eher schädlich ist. > Denn die werden keinen GPL Code für ihr closed source Produkt verwenden > können, im Gegenzug können sie dann aber auch keinen Code zurückgeben, > weil sie den GPL Code erst gar nicht benutzen. Das ist der Nachteil der > GPL. Genau das Gegenteil ist der Fall, Sachen unter BSD-Lizenz kann sich jede raffgierige Nase unter den Nagel reißen. Dadurch zerfaserte das BSD-Zeug immer weiter weil jeder Kommerzheini sein eigenes Ding machte. Im Gegensatz sorgt die GPL dafür das Änderungen und Erweiterungen auch wieder zurück kommen.
zitter_ned_aso schrieb: > Man liest dass dem GNU-Projekt in den 80er Jahren der Kernel fehlte Wohl eher seit den 80ern (jaja, HURD lässt grüßen).
A. K. schrieb: > Die Installation mancher BSDs war ein Thema für sich und eher nicht > etwas, was man auf die Allgemeinheit loslassen konnte Aber ob das der Punkt war? Gut, zugegeben, ich war '91 nicht dabei, aber ich denke ein Linux zu installieren und einzurichten war damals auch kein Spaziergang? Das ganze graphische Installerzeugs und die ausgereifte Hardwareerkennung kam ja erst im aktuellen Jahrtausend langsam auf.
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Hier mal einen Eindruck aus der Praxis. :-) Ich bin 1991 als Student auf Linux umgestiegen. Wieso? Ich hatte vorher einen Atari 1040ST und es war klar das die Kiste aussterben wuerde. Ich hab mir dann einen 386SLC mit 4MByte Ram gekauft und darauf DOS installiert. Mir stand der Mund offen angesichts dieser absurden Scheisse aus dem Hause Microsoft. Es war sofort klar das eine Firma die so einen Dreck herstellt rasch aussterben wuerde. Also musste eine Alternative her. Als Student hatte man ja so seine Moeglichkeiten, also schnell mal eine Sicherheitskopie von SCO installiert. Das war aber komplex, unglaublich fett, lahm und schlecht dokumentiert. (10 oder 20Disketten gross!) Linux war damals 4 Disketten gross und relativ schnell und elegant, durchschaubar, man konnte im Usenet direkt Fragen an die wichtigen Leute stellen. (z.b Dirk Hondel oder Olaf Kirch) Es war auch kein Problem die Kernel Mailinglist zu abonieren und Linus direkt etwas zu fragen. Etwa 6 oder 12Monate spaeter kam dann SLS. Dafuer musste ich dann zwar meinen Rechner auf 6MByte Ram erweitern, aber ist hatte eine Grafikoberflaeche (X11 mit openlook) die 256Farben konnte und sehr fix lief. Ich hatte sogar relativ schnell 1280x1024pixel Aufloesung weil ich meine Mach32 frei programmieren konnte und so das maximale aus Grafik und Monitor rausholen konnte. (Bildschirm flimmerte leicht wenn man die Maus bewegte weil das Dram der Karte etwas lahm war. :-) Obwohl ich ziemlich gut in der Szene drin war, von BSD hat man vielleicht mal irgendwo den Namen gehoert, aber davon wurden nie die Disketten rumgereicht und mit einem 2400er Modem, das Zyxel kam erst spaeter und hat 700DM gekostet, hat man das auch nicht mal eben so runtergeladen. Ich bin uebrigens all die Jahre bei Linux geblieben. Es war immer lustig von aussen die Windowswelt mit ihren Problemen zu beobachten. .-) Um also mal die Frage aus dem Subject zu beantworten, es war letztlich die Summe vieler Kleinigkeiten, nicht der eine grosse Grund. Zum Bespiel hatte mein erstes CD-Rom eine eigene Steckkarte und wurde nicht von Linux unterstuetzt. Da hab ich mir den Source eines anderen Treibers runtergeladen, mit dessen Entwickler ein paar Emails ausgetauscht und denn dann so umgestrickt das es lief. Das waere wohl bei kommerziell vertriebenen Unixen so nicht vorstellbar gewesen. Olaf
Für mich war der Unterschied, dass linux in einer "MCC Interim" "Distribution" auf ich glaub 4 1,44mb Floppies eine Nacht lang aus Manchester durchs Modem ging. Nach einem kleinen Testprogramm was ein malloc(1000000) geschluckt hat (wer erinnert sich noch an Speichermodelle, EMS, XMS, Dos-Extender und anderen Unsinn?) Text-Editoren die keine 64k Speicherbeschränkung hatten waren damals unter DOS auch nicht selbstverständlich. Ein freundlicher Geist hat mir dann eine der ersten Slackwares auf QIC-Band (die mit dem Floppy-Interface) kopiert. Kurz darauf gabs FTP-Server Abzüge und danach SuSE auf CD in hiesigen Buchläden. Abgegangen ist mir TurboPascal und Nachfolger, das wurde dann aber recht schnell durch Tcl/Tk und später Python ersetzt.
zitter_ned_aso schrieb: > Warum setzte sich denn Linux gegen BSD durch? Weil's kostenlos war und BSD erheblich Geld kostete. Da nahm man jedes Defizit (wie z.B. keine standardisierte X-Windows Oberfläche) von Linux in Kauf. Die Leute sind halt geizig. Als keiner BSD mehr kaufte, wurde das auch kostenlos, aber es war zu spät.
Olaf schrieb: > Ich bin 1991 als Student auf Linux umgestiegen. Wieso? > > Ich hatte vorher einen Atari 1040ST und es war klar das die Kiste > aussterben wuerde. Ich hab mir dann einen 386SLC mit 4MByte Ram gekauft > und darauf DOS installiert. Mir stand der Mund offen angesichts dieser > absurden Scheisse aus dem Hause Microsoft. Es war sofort klar das eine > Firma die so einen Dreck herstellt rasch aussterben wuerde. Also musste > eine Alternative her. Olaf hör auf hier Märchen zu schreiben. Als DU 1991 auf Linux umgestiegen bist hatten 1. viele ihren alten Atari ST noch lieb, weil er einen KLASSE SW-Monitor hatte 2. hatten WIR an der Hochschule von denen überschaubar wenige Kommilitonen sich mit dem aufkommenden Linux ein wenig beschäftigten, ALLE längst unser Windows 3.0 am laufen und darauf eine WYSIWYG Textverarbeitung namens WinWord (manche auch noch Word Perfect). Der Rest (außer Atari, die hatten Signum (hieß es glaube ich) musste sich zwangsläufig mit TeX/Latex abmühen (insbesondere an der Uni). Da ist der Linuxer heute mit OO hingegen fein raus. Warum hat sich das WYSIWYG bei der Textverarbeitung wohl durchgesetzt? Ganz einfach, weil es für gefühlt 99.9 % aller Texte, die der Mensch so produziert, schlicht reicht (entgegen den immer beweihräucherten angeblichen "Vorteilen" manuelle Satzanweisungen mit in den Quelltext zu schreiben, um dann einen Compiliervorgang auszulösen zu müssen, damit der gerenderte Text um Himmels Willen auch "wissenschaftlich" genug ausschaut (all die schönen mathematischen Sonderzeichen). Dinge, die die Welt meistens gar nicht braucht oder durch etwas Improvisation ersetzen kann.
> Der Rest (außer Atari, die hatten Signum (hieß es glaube ich) > musste sich zwangsläufig mit TeX/Latex abmühen (insbesondere > an der Uni). Ich hab damit meine Diplomarbeit geschrieben. Es war perfekt. Ich hab einen Monat an meiner Hardware gebastelt, einen Monat die Arbeit geschrieben und einen Monat im Freibad bis zur Abgabe rumgegammelt. Ich weiss noch das ich einen Kollegen hatte der so bloed war ein Programm namens Word zu benutzen. Der musste damals viel Geld (1000DM?) ausgeben um seinen Computer auf 16MByte aufzuruesten weil sein Wort immer beim drucken abgestuerzt ist und er langsam Panik bekam. Der hat drei Monate nur geschwitzt. .-p Olaf
Uffbasse schrieb: > Warum hat sich das WYSIWYG bei > der Textverarbeitung wohl durchgesetzt? Ganz einfach, weil es für > gefühlt 99.9 % aller Texte, die der Mensch so produziert, schlicht > reicht Dann umfassen die restlichen 0.1% wohl auch sämtliche Abschlussarbeiten
> Textverarbeitung namens WinWord (manche auch noch Word Perfect). Der > Rest (außer Atari, die hatten Signum (hieß es glaube ich) musste sich Noch ein Punkt: Ich hatte damals auf meinem Atari die haelfte der Zeit nicht TOS sondern RTOS/UH laufen. Das erklaert vielleicht wieso ich von Microsoft-DOS so abgestossen war. Die meisten anderen Leute waren es damals ja nur gewohnt ein Programm gleichzeitig laufen zu lassen. Die dachten DOS ist wie CP/M nur besser, also muss es gut sein. :-D Das war auch ein wichtiger Punkt fuer Linux. Man konnte jederzeit auf ein anderes Terminalfenster umschalten wo man immer irgendwas laufen hatte. Konnte BSD das damals auch? Olaf
Olaf schrieb: > Ich hatte vorher einen Atari 1040ST und es war klar das die Kiste > aussterben wuerde. Ich hab mir dann einen 386SLC mit 4MByte Ram gekauft > und darauf DOS installiert. Mir stand der Mund offen angesichts dieser > absurden Scheisse aus dem Hause Microsoft. Das verstehe ich nicht. Das TOS von Atari war doch im Wesentlichen nur eine Portierung von MS-DOS auf den MC68000, also kein richtiges Betriebssystem (wie bspw. beim Amiga), sondern allenfalls ein besserer Filehandler. M.W. hatten sogar die Systemaufrufe dieselben SW-Interrupt-Nummern wie in MS-DOS. ;-) Olaf schrieb: > Noch ein Punkt: Ich hatte damals auf meinem Atari die haelfte der Zeit > nicht TOS sondern RTOS/UH laufen. Edit: Ok, das habe ich zu spät gelesen und erklärt deine obige Aussage. Wobei RTOS-UH ein sehr spezialisiertes OS ist und ich mich persönlich auch sonst nie so richtig damit anfreunden konnte. Deinem restlichen Text stimme ich aber zu. Meine ersten Erfahrungen mit Linux machte ich etwas später als du (aber immer noch mit einer 0.x-Kernelversion): Ein Kumpel kam mit ein paar Linux-Disketten an (darauf u.a. auch X11), steckte sie in einen PC, und entlockte mir damit ein instantanes "Boargh!!!°. Obwohl an einem kostengünstigen 08/15-PC sitzend, fühlte ich mich sofort wie an einer (für mich völlig unerschwinglichen) echten Workstation¹. Dieses Gefühl hatte ich mit MS-DOS/Windows überhaupt nicht und mit meinem Amiga auch nur ansatzweise. Das war für mich das größte Erlebnis seit ich das erste Mal überhaupt vor einem Computer sitzen durfte :) Von einem für PCs frei verfügbaren BSD hatte hatte ich aber auch erst später etwas mitbekommen. Die wenigen sonstigen damals für PCs verfügbaren unixoiden Betriebssysteme waren sehr teuer. Linux war für mich auch der Anlass, privat von MC68000- auf x86-Computer umzusteigen. Mein erster privater x86-PC war zwar herstellerseitig noch mit Windows-3.x kontaminiert, aber das habe ich nach einem ersten Probelauf sofort geändert ;-) ————————————— ¹) Für die Jüngeren unter eich: Unter einer Workstation verstand man damals, anders als heute, keinen Desktop-PC, sondern einen Rechner, der die brachiale Rechenleistung, die Speicherkapazität und die Funktionalität (insbesondere die Multitasking-, Multiuser- und Netzwerkfähigkeiten) eines kühlschrankgroßen Minicomputers auf den Schreibtisch brachte. PCs waren im Vergleich dazu einfach nur Spielzeuge.
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Anfang der 90er hatte ich Platinenlayoutprogramme nur auf Dos/Windowskisten gesehen. Emulatoren (gute) in erster Line für DOS. Dann war zu der Zeit noch die große Frage, welcher Computer? Und da gab es halt sehr viele Turnschuhnetz-prgs für Dos oder für die 68000er. (keine einfache Entscheidung) Kinnlade-Runterklapp kenne ich nur von Knoppix oder Oblivion. Nun ist wird aber die überduchschnittlich gute Grafik von Oblivion doch langsam langweilig, trotz aller anderen guten Spielvorzüge. Also versuche ich Skyrim auf Linux zum Laufen zum bekommen um zu sehen, wie das da überhaupt läuft. Skyrim auf Windows wäre mir zu langweilig. Fallout 76 sieht zwar auch supi aus, aber nicht unbedingt neu (+modideenklau), und ist eigentlich viel zu verbuggt.
Thomas W. schrieb: > Ich glaube der Linus hat mit seinem Projekt einfach mehr Tamtam gemacht. > Zu der Zeit war doch in allen Zeitungen (C't und co.) immer nur Linux > ein Thema wenn es um alternative OS (insbesondere zu Windows) ging. Linux war zu der Zeit, als es entstand, in der breiten Öffentlichkeit und den Medien noch gar kein Thema. Linux wurde erst ab so ca. 1997/1998 in Zeitschriften relevant und bekannt. Vorher war es bestenfalls nur in den Netzen (Internet, FidoNET, Mailboxen usw.) ein Thema und bekannt, aber eben nicht beim Mainstream. Bis dahin verstand man unter Alternativen OS zu MS-DOS und Windows 3.1 folgende OS als Alternativen: - DR-DOS - PC-DOS - IBM-DOS - OS/2 - Windows NT In Kombination mit andere Prozessoren/Computern und - MacOS - GeOS - Amiga Workbench - Solaris oder weitere kommerziell beworbene UNIX Betriebssysteme Laut Wikipedia war BSD erst eine lose Patchsammlung, die dann erst 1993 zu FreeBSD geformt wurde. Softlanding Linux System, die wahrscheinlich erste Linux Distribution, wurde Ende 1992 zu einer Distribution zusammen gefasst. Slackware gab's dann Mitte 1993. Hier, das dürfte der wahre Grund gewesen sein warum Linux BSD überholt hat: https://de.wikipedia.org/wiki/FreeBSD#Geschichte Es gab wohl Rechtsstreitigkeiten, bis die erste bootbare FreeBSD Distribution da war, war dann 1994. Da hatte Linux mit seinen Distributionen 2 Jahre Vorsprung und es gab bei Linux keine Gefährdung durch Rechtsstreitigkeiten. > An vielen Zeitungskiosken lag mit Sicherheit keine freeX > aus, da war C't und Computerbild (äh hust, kotz) das Blatt der Massen. Die Computerbild gab's erst später. Damals war die C't, das PC Magazin (DOS International), PC-Welt und Chip relevant. > Ich denke einfach mal das der Linus und Linux rein von der "Werbung" > profitiert haben. War doch mit OS/2 eigentlich genauso! Welcher normale > Computernutzer kannte durch Zeitschriften damals OS/2, dabei war das > auch kein schlechtes System. Die meisten. Dazu kommt dann noch die Werbung bei ESCOM. Wer sich einen neuen Rechner kaufte und bei ESCOM vorbeischaute, der traf unweigerlich auf OS/2 Warp.
Gerne auch schrieb: > Linux war schon 1992 da und geht wohl nun > langsam durch wichtige "Diversiy-Themen" seinem Ende entgegen. Wie kommst du darauf? So stark wie heute war Linux noch nie verbreitet.
Yalu X. schrieb: > Initial-Release-Dates nach Wikipedia: > > Linux: 17.09.1991 Das bezieht sich auf den Kernel. Ein Gesamtsystem bekam man erst mit SLS Ende 1992.
Uffbasse schrieb: > Der Rest (außer Atari, die hatten Signum (hieß es glaube ich) musste sich > zwangsläufig mit TeX/Latex abmühen (insbesondere an der Uni). Hm... abmühen? Ich fand TeX (nach etwas Einarbeitungszeit) eher als Mittel der Wahl. Damals habe ich in Erlangen studiert. Wir hatten am Mathematischen Institut die netten Sun Workstations, es wurden (fast) alle wissenschaftlichen Arbeiten mit TeX geschrieben. Da war für daheim Linux einfach die beste Wahl, auf einem 386DX-40 mit 8 MB lief das ganz rund. 1994 habe ich da auch mal SuSE in Fürth besucht um mir eine (damals hieß das noch so) deutsche Slackware CD zu besorgen. Die waren damals gerade in das Hochhaus neben dem Bahnhof in Fürth umgezogen und hatten in den Büros primär nur Tische und Stühle, der Rest stand am Boden rum. (Gefühlt) 1-2 handvoll Mitarbeiter, meine CD wurde mir noch von einem der SuSE Gründer persönlich ausgehändigt. Im Übrigen haben auch viele Atari-ST Besitzer (zumindest im Uni-Umfeld) TeX benutzt. In Erlangen gerne das TeX, welches von Stefan Lindner (auch ein Fürther) auf den Atari portiert wurde. Uffbasse schrieb: > Ganz einfach, weil es für gefühlt 99.9 % aller Texte, die der Mensch so > produziert, schlicht reicht Naja, TeX war auch bei den E-Technikern (wie eigentlich bei alles Ings an der Uni) Standard. Möglicherweise war das an den FHs anders.
Yalu X. schrieb: > Linux war für mich auch der Anlass, privat von MC68000- auf x86-Computer > umzusteigen. Yep, bei mir auch (vom Amiga 030 auf einen 386DX-40). Wobei ich schon vorher Linux auf dem Amiga probiert hatte, aber das war noch zu früh, auch wurde mein HD-Controller nicht unterstützt ;-( Yalu X. schrieb: > Mein erster privater x86-PC war zwar herstellerseitig noch > mit Windows-3.x kontaminiert, aber das habe ich nach einem ersten > Probelauf sofort geändert ;-) Ich habe eine kleine Partition wegen CorelDraw drauf gelassen! Habe (damals) damit Werbung/Anzeigen gemacht und mir so ein paar Mark nebenher verdient.
BSD-Lizenz ist Kacke schrieb: > Nano schrieb: >> Dem entgegen steht, dass die GPL für kommerzielle closed source >> Entwickler und wenn die auch am Open Source Code mitarbeiten würden, >> eher schädlich ist. >> Denn die werden keinen GPL Code für ihr closed source Produkt verwenden >> können, im Gegenzug können sie dann aber auch keinen Code zurückgeben, >> weil sie den GPL Code erst gar nicht benutzen. Das ist der Nachteil der >> GPL. > > Genau das Gegenteil ist der Fall, Sachen unter BSD-Lizenz kann sich jede > raffgierige Nase unter den Nagel reißen. Das habe ich doch geschrieben. Du übersiehst aber, dass Entwicklungen auch in die andere Richtung zurückfließen. Bei einer Bibliothek bevorzugt man eine mit BSD, ZLiB, MIT Lizenz gegenüber der LPGL nicht deswegen, weil man sich diese dann unter den Nagel reißen kann, sondern weil es bei einer ungewollten Verletzung keine rechtlichen Schwierigkeiten gibt. Im Fall der Fälle darf man BSD, MIT und ZLib Zeugs nämlich Closed Source machen, damit sind ungewollte Verletzungen technisch nicht möglich, bei der LGPL allerdings schon. Für die Pflege einer eigenständigen Bibliotheksversion haben die meisten kleinen Entwickler gar nicht die Resourcen und manche großen werden den Aufwand nicht wollen, daher passiert das gar nicht so oft, wie du vermutest. Und ab hier kommt dann der Positiveffekt für die BSD usw. basierten Bibliotheken zur Geltung, den LGPL basierte Libs nicht (und GPL basierte schon einmal gar nicht) haben. Die BSD Libs werden von Firmen benutzt, dann fehlt was und Vollzeitentwickler der Firmen bauen es dann ein. Da die keine Ressourcen oder Bock auf eine eigene Pflege einer ganzen Lib haben, fließt der Code dann in den Hauptentwicklungszweig zurück, denn nur dort ist garantiert, dass den Code dann auch jemand pflegt und man nicht mit jeder neuen Version selber nachpatchen muss. Die LGPL dagegen wird erst gar nicht angerührt, weil das Rechtsproblem zu groß ist, obwohl das Linken natürlich erlaubt ist. Aber linke mal bei einem großen gewachsenen Projekt rechtlich fehlerfrei. Und technisch ist ein statisches linken auch einfacher zu verwalten, auch hier haben die freieren Lizenzen dann Vorteile. Dass es ein paar Dumme geben mag, die so ne Lib dann closed Source machen und einen paralellen Entwicklungszwei aufbauen, kann zwar nicht vermieden werden, aber die große Entwicklung mit hunderten Entwicklern geht im freien Hauptzweig weiter und der rennt dann den Dummen über kurz oder lang dann davon. Aus dem Grund sind diese Ängste, die du hier vorbringst, unbegründet. Solange die Bibliothekt in ihrer freieren Form von vielen entwickelt wird, rennt sie allen anderen Abspaltungen, die closes source gemacht wurden davon. Und das ist eben der Vorteil. Ein LGPL Lib bekommt dagegen kaum Support von kommerziellen Firmen, weil die keiner anrühren will. > Dadurch zerfaserte das BSD-Zeug > immer weiter weil jeder Kommerzheini sein eigenes Ding machte. Da zerfasert gar nichts. Die Kommerzheinis linken statisch und dann stört da nichts. > Im > Gegensatz sorgt die GPL dafür das Änderungen und Erweiterungen auch > wieder zurück kommen. Von privaten Entwicklern. Bibliotheken bekommen von den professionellen Entwicklern so gut wie keinen Support, weil sie diese nicht nutzen. Die SDL 2.0 steht bspw. nicht mehr unter der LGPL. Die LGPL war einer der Gründe, warum die Version 1.0 nicht vom Markt angenommen wurde.
Olaf schrieb: > Linux war damals 4 Disketten gross und relativ schnell und elegant, > durchschaubar, man konnte im Usenet direkt Fragen an die wichtigen Leute > stellen. (z.b Dirk Hondel oder Olaf Kirch) Es war auch kein Problem die > Kernel Mailinglist zu abonieren und Linus direkt etwas zu fragen. Was hast du auf dem Rechner alles gemacht? Haben dir bspw. keine Programme gefehlt? Und warum viel deine Wahl damals nicht auf OS/2? Das gab's damals ja schon, nur halt ohne Warp.
Ich weiss nicht in wie fern OS2 und PS/2 zusammenhingen. War OS/2 je fuer den normalen PC gedacht ? Es gab eine Zeit da wurde massiv, offensichtlich sehr gute Werbung fuer OS/2 gemacht. Ich erinnere mich an einen Bauern, der wurde in den Medien herumgereicht, mit einer OS/2 Diskette. Was mache ich nun damit? Er hatte noch nie etwas mit einem PC zu tun gehabt. PS/2 war eine super Sache, hatte bessere Hardware Komponenten, hatte den breiteren Bus. Ich kann's nicht mehr einordnen, ob PS/2 noch 8086 war, waehrend ein PC ein 8088 war, oder ob das in der 386 area war, wo der PC ein 386 SX war, und die datten den 386 DX. Sie machten das mit den Interrupts richtig, wie von Intel vorgesehen, waehrend MS es eben falsch machte. Immer noch falsch macht. Als Netzwerk hatten sie Tokenring. Und ich denke zu einem Zeitpunkt verwendeten sie auch den 8089 IOProzessor Leider war PS/2 closed source, sie dachten damit hinreichend Business customers anzuziehen. Viele Firmen kauften's auch, aber offensichtlich hinter den Erwartungen. Eine PS/2 war schon ein Stueck guenstiger wie die Mainframes. OS/2 war eigentlich auch gut. Auf Echtzeit designt, aber eben viel zu teuer. IBM hat den Markt immer noch voll unterschaetzt. Die unerwartet grossen Herden, welche neu in die Computer Welt stroemten, entschieden sich alle fuer die guenstige PC Klon Hardware mit dem guenstigen DOS.
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Yalu X. schrieb: > Ein Kumpel kam mit ein paar > Linux-Disketten an (darauf u.a. auch X11), steckte sie in einen PC, und > entlockte mir damit ein instantanes "Boargh!!!°. Obwohl an einem > kostengünstigen 08/15-PC sitzend, fühlte ich mich sofort wie an einer > (für mich völlig unerschwinglichen) echten Workstation¹. Dieses Gefühl > hatte ich mit MS-DOS/Windows überhaupt nicht und mit meinem Amiga auch > nur ansatzweise. Das war für mich das größte Erlebnis seit ich das erste > Mal überhaupt vor einem Computer sitzen durfte :) Das war auch bei mir (u. anderen) so in erster Reaktion damals. Nur leider ist das mit dem "Boargh!!!" eben auch mal vorbei und dann schaut man was man mit Linux wirklich anfangen kann und dazu braucht es nun mal Anwender-Software und zwar möglichst gute und brauchbare SW. Die war unter Linux zu dem Zeitpunkt leider oftmals so grottig oder auch schlicht nicht vorhanden. Damit verblieb Linux die Rolle des ewigen "fahr mal schnell hoch und kurz-Hinguck"-OS. Nicht zuletzt, weil die PC-Peripherie nun mal Treiber primär für MS mitbrachte. Bloß irgendwie funktionieren ist auf Dauer einfach zu wenig. Also wartete man immer auf die nächste Zeitungsbeilage (war ja auch spannend), auf den nächsten Hingucker. Nur mal als kleines Beispiel, eines der bekanntesten CD-R Brennprogramme für den PC war damals NERO, das ums Jahr 2000 heraus kam. Für Linux gab es nix vergleichbares was so komfortabel war. Den Nero Linux-Ansatz hat die Software-Firma nach einer Weile wieder eingestampft, weil mit Linux eben kein Geld zu verdienen war. Für ein brauchbares WYSIWIG Schreibprogramm wie StarOffice unter Linux hat es rund 10 Jahre gedauert, bis überhaupt mal was (für Linux) da war: https://de.wikipedia.org/wiki/StarOffice Immerhin blieb Linux über die Jahre das Schicksal von OS/2 oder BEOS erspart. Letzteres soll übrigens wieder auferstehen https://www.golem.de/news/haiku-beta-1-angesehen-beos-in-modernem-gewand-1811-137662.html Fragt sich nur wozu? Die Jüngeren kennen es sowieso nicht (vermissen es also nicht) und die älteren haben längst besseren Ersatz gefunden und stellen heutzutage zudem Anforderungen, die niemals von solchen nachgestrickten Software-Erinnerungen mehr erfüllt werden dürften.
Joggel E. schrieb: > War OS/2 je fuer den normalen PC gedacht ? Ja, und zwar ursprünglich von Microsoft. > Ich kann's nicht mehr einordnen, ob PS/2 noch 8086 war, Fing mit 286 an. > Und ich denke zu einem Zeitpunkt > verwendeten sie auch den 8089 IOProzessor Ernsthaft? Ich kenne den zwar, war ein nettes Konzept, aber dass der darin landete ist mir neu. > Leider war PS/2 closed source, IBM wollte die Kontrolle gewinnen. Der Rest vom Markt wollte das um keinen Preis zulassen. Das war eine Ära, in der so einige Entwicklungen genau deshalb scheiterten, weil sie von IBM kamen, und jeder vor IBMs Dominanz Angst hatte.
Marktmechanismen waren und sind leider die Hauptbremsen für so manche innovative Entwicklung. Umgekehrt wird auch manchmal was beschleunigt, meist aber nur Mist.
> Für ein brauchbares WYSIWIG Schreibprogramm wie StarOffice unter > Linux hat es rund 10 Jahre gedauert, bis überhaupt mal was (für > Linux) da war Lange vor StarOffice gab es bereits Applixware. Benutzt ein Kumpel von mir immer noch, schön schnell und genügend Features. > ... und dann schaut man was man mit Linux wirklich anfangen kann > und dazu braucht es nun mal Anwender-Software und zwar möglichst > gute und brauchbare SW. Die war unter Linux zu dem Zeitpunkt > leider oftmals so grottig oder auch schlicht nicht vorhanden. Kommt drauf an, was für ein "Anwender" man ist ;-) Softwareentwicklungswerkzeuge wurden doch zu Hauf mitgeliefert und üblicherweise in einer viel besseren Qualität als die teuren Zusatzprodukte (wie ein C-Compiler) der kommerziellen Hersteller.
foobar schrieb: > Lange vor StarOffice gab es bereits Applixware. Benutzt ein Kumpel von > mir immer noch, schön schnell und genügend Features. Laut Wiki gab's das für Linux ab 1996. https://de.wikipedia.org/wiki/Applixware Also nix lange vor ... > Softwareentwicklungswerkzeuge wurden doch zu Hauf mitgeliefert und > üblicherweise in einer viel besseren Qualität als die teuren > Zusatzprodukte (wie ein C-Compiler) der kommerziellen Hersteller. Zu meiner Zeit war zuerst PASCAL an der Hochschule angesagt. Da war ein Borland Turbo PASCAL zu besitzen schon sehr angenehm.
Ich stelle mal die Behauptung auf, dass Linux deshalb so erfolgreich ist, weil sie einen Kapitän haben - Linus Torvalds. Der hielt das Schiff auf Kurs. Das hat BSD gefehlt. Die haben es mit vielen kleinen Booten versucht während Linus mit seinem Ozeandampfer zum Erfolg fuhr.
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Helmut S. schrieb: > Ich stelle mal die Behauptung auf, dass Linux deshalb so erfolgreich > ist, weil sie einen Kapitän haben - Linus Torvalds. Der hielt das Schiff > auf Kurs. Das hat BSD gefehlt. Die haben es mit vielen kleinen Booten > versucht während Linus mit seinem Ozeandampfer zum Erfolg fuhr. Mumpitz, Linux ist weit mehr als der Kernel (Latex,X11,Apache, scriptsprachen, GNU-geschiss) ober den Linus auch nur ordnende aber nicht richtungsweisende Oberhand hatte.
Nano schrieb: > Damals war die C't, das PC Magazin (DOS International), PC-Welt und Chip > relevant. MC hast Du vergessen. Das war etwa mit der C't damals vergleichbar (eher besser, da mehr Grundlagen). Die anderen Blätter waren eher unter: ferner liefen. Nano schrieb: > Und warum viel deine Wahl damals nicht auf OS/2? Gute Frage. Ich bin direkt von Win 3.1 auf OS/2 umgestiegen. Linux kam dann für mich erst auf, als IBM OS/2 eingestampft hat. Das war dann so 1998 herum mit Halloween Linux (Basis Redhat). Seitdem Linux. Von BSD hatte ich damals schlicht nichts gehört. Joggel E. schrieb: > War OS/2 je > fuer den normalen PC gedacht ? Aber natürlich. Das Problem war nur die Installationsorgie mit >30 Disketten.
Olaf schrieb: > Linux war damals 4 Disketten gross und relativ schnell und elegant, > durchschaubar, 4 Zipdisks wohl, 4* 1.44 Disks nimmer. Bestenfalls der Kernel und minimale compile-Umgebung, für X11 kannen schon mal 8 Disketten oben drauf. Ich weiss noch wie ich 50 Disketten für Slackware 0.98 pl 15 im Rechenzentrum in einer Nacht runterkopierte (Flatrate war damals nocj nicht erfunden und modems dumpelöten höchstens mit 56k). CD-ROM wurde erst später erschwinglich.
Helmut S. schrieb: > Ich stelle mal die Behauptung auf, dass Linux deshalb so > erfolgreich > ist, weil sie einen Kapitän haben - Linus Torvalds. Der hielt das Schiff > auf Kurs. Das hat BSD gefehlt. Die haben es mit vielen kleinen Booten > versucht während Linus mit seinem Ozeandampfer zum Erfolg fuhr. Um das Bild noch etwas zu verfeinern, Linux hat zwar EINEN Kapitän aber zig Reedereien die mehr oder weniger erfolgreich mit ihren kleinen Bootchen sich gegenseitig die Kunden abspenstig machen. Das führt zwar zu einer starken Beschäftigung mit sich selber, aber der lachende Dritte ist die Konkurrenz mit ihren Übersee tauglichen Langschiffen und der jeweiligen EINEN großen Schifffahrtsgesellschaft. ;)
Joggel E. schrieb: > Ich weiss nicht in wie fern OS2 und PS/2 zusammenhingen. War OS/2 je > fuer den normalen PC gedacht ? OS/2 wurde extra für den PC entwickelt. > > PS/2 war eine super Sache, hatte bessere Hardware Komponenten, hatte den > breiteren Bus. Meinst du mit PS/2 den IBM PS/2 Computer? Dessen Micro Channel Architecture hatte zwar den breiteren Bus, war aber auch Schweineteuer, inkompatibel zu ISA Karten, proprietär und wurde recht schnell vom Vesa Local Bus und später PCI abgelöst.
Emil Epsilon schrieb: > Helmut S. schrieb: >> Ich stelle mal die Behauptung auf, dass Linux deshalb so erfolgreich >> ist, weil sie einen Kapitän haben - Linus Torvalds. Der hielt das Schiff >> auf Kurs. Das hat BSD gefehlt. Die haben es mit vielen kleinen Booten >> versucht während Linus mit seinem Ozeandampfer zum Erfolg fuhr. > > Mumpitz, Linux ist weit mehr als der Kernel (Latex,X11,Apache, > scriptsprachen, GNU-geschiss) ober den Linus auch nur ordnende aber > nicht richtungsweisende Oberhand hatte. Linus stand von Anfang an im Rampenlicht mit Linux. Bill Gates mit Microsft. Bei BSD gibt es da niemand der in der Öffentlichkeit sichtbar ist. Das ist definitiv ein Problem für BSD.
Uffbasse schrieb: > Nur mal als kleines Beispiel, eines der bekanntesten CD-R > Brennprogramme für den PC war damals NERO, das ums Jahr 2000 heraus kam. > Für Linux gab es nix vergleichbares was so komfortabel war. Wer kennt es noch X-CD-Roast? Das war bezüglich Usability grausig, aber mit GUI gab es bis etwa 2000/2001 rum keine Alternative. > Den Nero > Linux-Ansatz hat die Software-Firma nach einer Weile wieder > eingestampft, weil mit Linux eben kein Geld zu verdienen war. Weil irgendwann k3b draußen war und mit dem brauchte man kein Nero mehr. > Immerhin blieb Linux über die Jahre das Schicksal von OS/2 oder BEOS > erspart. Letzteres soll übrigens wieder auferstehen > > https://www.golem.de/news/haiku-beta-1-angesehen-beos-in-modernem-gewand-1811-137662.html Haiku ist nicht BeOS. Es ist quasi eine Neuentwicklung mit dem Anspruch BeOS zu ersetzen und Open Source zu sein. Das wird zwar hin und wieder weiterentwickelt, aber der Vorsprung von Linux ist mittelfristig einfach zu groß geworden und Haiku wurde nicht als multiuserfähiges OS entwickelt, weil BeOS das auch nicht war. Haiku würde ich allerhöchstens langfristig eine Chance geben, denn irgendwann hat ein OS einen Punkt erreicht, an dem keine wichtigen Systemkomponenten mehr fehlen.
A. K. schrieb: > Joggel E. schrieb: >> War OS/2 je fuer den normalen PC gedacht ? > > Ja, und zwar ursprünglich von Microsoft. Eigentlich ist IBM an Microsoft herangetreten um gem einsam eine Alternative zu MS-DOS zu entwickeln. Microsoft hat dann irgendwann gemerkt, dass sie IBM eigentlich gar nicht benötigen und dann mit Windows NT ihr eigenes Ding durchgezogen. IBM hat dann OS/2 im Alleingang weiterentwickelt.
Helmut S. schrieb: > Emil Epsilon schrieb: >> Mumpitz, Linux ist weit mehr als der Kernel (Latex,X11,Apache, >> scriptsprachen, GNU-geschiss) ober den Linus auch nur ordnende aber >> nicht richtungsweisende Oberhand hatte. > > Linus stand von Anfang an im Rampenlicht mit Linux. Bill Gates mit > Microsft. > > Bei BSD gibt es da niemand der in der Öffentlichkeit sichtbar ist. Das > ist definitiv ein Problem für BSD. Doch Stallmann, auch wenn der eher den Chefvogel für GNU macht als für BSD. http://www.allofus.de/wp-content/uploads/2011/10/Portrait_-_Denmark_DTU_2007-3-31.jpg Und bei Windows war nicht Bill sondern Ballmer der den Hampelmann für die OS-Groupies macht: https://www.youtube.com/watch?v=EHCRimwRGLs
> Linux war zu der Zeit, als es entstand, in der breiten Öffentlichkeit > und den Medien noch gar kein Thema. Searching for: linux ======================================================================== ====== Titel : Kommerz-Killer Untertitel : Linux - Eine weltweite Unix-Entwicklung Autor(en) : Dirk Hohndel Redakteur : mw Zeitschrift : c't 11/92, S. 38 Schlagw�rter: Report, PC-Unix, GNU, POSIX, GCC, C++, X-Windows, X11, Minix, Coherent, SUNOS, BSD, SPARC, Internet, FTP ======================================================================== ====== Hier der erste Artikel in der ct wo es auch um Linux ging. Hm..sollte man vielleicht mal wieder lesen. Mal kucken ob Linux gut ist. :-D > Was hast du auf dem Rechner alles gemacht? 1. Als Editor ---> vi/Emacs 2. fuer TeX 3. Mikrocontroller entwicklung in Assembler [olaf] ~: tasm TASM Assembler. Version 2.9.2, May, 1992. Copyright (C) 1985-1992 by Speech Technology Incorporated tasm: No files specified. Der geht ja heute noch. :-D 4. Mailboxen, also Terminalprogramm, Points, Konverter von Magicnet nach usenet/tin. Olaf
Olaf schrieb: >> Linux war zu der Zeit, als es entstand, in der breiten > Öffentlichkeit >> und den Medien noch gar kein Thema. > Hier der erste Artikel in der ct wo es auch um Linux ging. Hm, gut. Wie Umfangreich war der Artikel? >> Was hast du auf dem Rechner alles gemacht? > > 1. Als Editor ---> vi/Emacs > > 2. fuer TeX > > 3. Mikrocontroller entwicklung in Assembler > [olaf] ~: tasm > TASM Assembler. Version 2.9.2, May, 1992. > Copyright (C) 1985-1992 by Speech Technology Incorporated > tasm: No files specified. > Der geht ja heute noch. :-D > > 4. Mailboxen, also Terminalprogramm, Points, Konverter von Magicnet nach > usenet/tin. > > Olaf Danke für die Antwort.
> Hm, gut. > Wie Umfangreich war der Artikel? Ziemlich umfangreich. Erklaert eigentlich alles was es ueber Linux damals zu wissen gab. Aber oh Gott, das war die unselige Zeit als die ct ihre Artikel als html erstellt hat und die html->Wandlung macht es nicht besser. Ich zitiere mal einen Absatz: So ist für Linux mit GCC 2.2 ein vollständiges C- und C++-Entwicklungssystem inklusive Debugger und Sourcen zu allen Libraries vorhanden. Alle Standard-Unix-Kommandos (wie ls, cp, sort, more ...) und viele nützliche andere Programme (wie emacs, elvis, tex ...) sind ebenso enthalten. Insbesondere sind der größte Teil der im Rahmen des GNU-Projekts entwickelten Software und die meisten anderen im Source-Code frei erhältlichen Programme ohne große Probleme (1) unter Linux übersetzbar, so daß ein nahezu unüberschaubares Angebot an Software existiert. Hier noch ein weiterer interessanter Satz: Für die wichtigsten SVGA-Karten existiert im Gegensatz zu Minix oder Coherent eine X-Windows-Portierung (X11). Zur Zeit werden Tseng ET-3000 und ET-4000 sowie PVGA, GVGA und 8514/A unterstützt. Anpassungen für Trident 8900 und S3 basierte Karten befinden sich zur Zeit in der Entwicklung. Das erklaert vielleicht auch ein bisschen wieso sich gerade Linux durchgesetzt hat. Und der Artikel wurde ja nicht von irgendwem geschrieben. Er hebt auch noch darauf ab welchen Vorteil das Internet bei der Entwicklung von Linux hat und wie schnell man so vom Entwickler persoenlich Hilfe bekommen kann. Wenn man bedenkt das 1992 bei den meisten Firmen die Kompetenz der EDV-Abteilung noch darin bestanden haben duerfte die FAX-Geraete richtig anzuschliessen, war das natuerlich auch ein grosser Vorteil von Linux. .-) Olaf 1: Daran sollten sie sich die Linuxentwickler heute mal ein Beispiel nehmen!
Olaf schrieb: >> Linux war zu der Zeit, als es entstand, in der breiten Öffentlichkeit >> und den Medien noch gar kein Thema. > > Searching for: linux > ======================================================================== ====== > Zeitschrift : c't 11/92, S. 38 ======================================================================== ====== > > Hier der erste Artikel in der ct wo es auch um Linux ging. > Hm..sollte man vielleicht mal wieder lesen. Mal kucken ob Linux gut ist. > :-D Richtiger Verlag, falsche Zeitschrift. Die ersten deutschsprachigen Berichte über kostenlose Unixe auf 386 standen meiner Erinnerung nach in der ix (auch heise verlag) so März/April 1992, also ein halbes Jahr vor der ct. Wohl zuerst ein Bericht über BSD, dann Linux. Leider reicht das online-Archive nur bis 1994, so dass ich meine Erinnerung nicht verifizieren kann.
>Richtiger Verlag, falsche Zeitschrift. Die ersten deutschsprachigen >Berichte über kostenlose Unixe auf 386 standen meiner Erinnerung nach in >der ix (auch heise verlag) so März/April 1992, also ein halbes Jahr vor >der ct. Wohl zuerst ein Bericht über BSD, dann Linux. Leider reicht das >online-Archive nur bis 1994, so dass ich meine Erinnerung nicht >verifizieren kann. Lt. meiner PDF-Suche in der IX-DVD ab 1988 wird Linux erstmals in 06/1992 erwähnt, BSD dagegen in 11/1988 (wobei die DVD nicht weiter zurückging ;-))
Das kann man gut erkennen an meinem posting. Null Reaktion! Aber ich wollte diesen Thread nicht Kapern.
Helmut S. schrieb: > Linux deshalb so erfolgreich > ist, weil sie einen Kapitän haben - Linus Torvalds. Das wäre eine brutale Aussage ;-) Dann würde es heißen, dass es Linux irgndwann genauso ergehen könnte wie Apple ohne Jobs. Steve. Und was die Lizenzen angeht: Stallman war doch auch irgendwann mit GPLv2 nicht mehr zufrieden und wollte GLPv3. Und da gab es Streit mit Linus (der war mit der alten Lizenz zufrieden). Also dass LInux eine bessere Lizenz hat, das kann man wahrscheinlich auch in Frage stellen.
Emil Epsilon schrieb: > Wohl zuerst ein Bericht über BSD, dann Linux. wäre auch irgendwie logisch. Laut Wiki wurde Linux erst 92 unter GPL gestellt. Vorher war es mit Sicherheit nicht so interessant. Und 94 kommt (laut Wiki) eine umgeschriebene Version von BSD aus. Und der Streit mit AT&T ist somit zu Ende. In zwei Jahren ein Betriebssystem aufholen und schlagen, das seit >10 Jahren entwickelt wird und erst jetzt frisch (wegen Lizenzproblemen) umgeschrieben wurde (quasi refactoring). Und das Betriebssystem kommt aus USA. Und ist dort bekannt. Irgendwie komisch.
Emil Epsilon schrieb: > Olaf schrieb: > >> Linux war damals 4 Disketten gross und relativ schnell und elegant, >> durchschaubar, > Ich glaube Coherent war damals auch nicht größer. Das haben wir an der Uni billigst bekommen. Das lief soweit ich mich erinnere auch schon auf dem 286er und Tex+vi war bei uns das System auf dem die meisten Ihre Abschlußarbeit getippt haben. An richtiges WYSIWYG kann ich mich erst nach W95 erinnern. Sicher gab es da noch andere Lösungen, aber an die kann ich mich einfach nicht mehr erinnern! (oder habe sie absichtlich verdrängt?)
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Also das am meisten verbreiteste OS ist nicht Linux, leider auch nicht BSD - sondern Minix. Ich zitiere mal aus wiki: "...Im August 2017 wurde durch Untersuchungen von Sicherheitsforschern[5] bekannt, dass die Intel Management Engine Minix als Betriebssystem einsetzt.[6] Auch Tanenbaum hatte zuvor nichts davon gewusst. Durch den Einbau in die Intel-Chips ist Minix eines der meistverbreiteten Betriebssysteme überhaupt.." https://de.wikipedia.org/wiki/Minix_(Betriebssystem) Ältere Semester werden es noch aus ihrer Studienzeit kennen. Falls jemand auf den Link klickt und die Stelle mit meinem Zitat findet .. Einen Absatz später kann man dann nachlesen, was Tanenbaum (1992!) von Linux hielt: Nämlich gar nichts... Tanenbaum ahnte damals sicher schon, das der damals 12jaehrige Poettering irgendwann mit systemd kommt - und aus Linux das machen wird, was es heute ist: Krampf hoch 3!
Yalu X. schrieb: > Initial-Release-Dates nach Wikipedia: > > Linux: 17.09.1991 > > 386BSD: 12.03.1992 Wobei dieses 386BSD zu der Zeit bereits deutlich mehr an Benutzbarkeit aufwies als das seinerzeitige Linux, insbesondere ein bereits weitgehend komplettes "Userland". Ich bin damals bei der Suche nach 386BSD 0.0 auch über Linux gestolpert und habe es mir angesehen, und war ein wenig entsetzt, wie wenig da dabei war. (Auf 386BSD war ich durch den entsprechenden Artikel im UNIX-Magazin gestoßen.) > NetBSD: 19.04.1993 > > FreeBSD: 01.11.1993 Sind Derivate von 386BSD, nachdem Bill Jolitz "in der Versenkung verschwunden" war. *) > OpenBSD: 01.10.1996 Ist ein Ableger von NetBSD, nachdem sich Theo de Raadt mit den anderen NetBSD-Führungspersönlichkeiten zerstritten hatte. > Zudem wurde BSD, wie bereits angesprochen, durch Gerichtsstreitigkeiten > inkl. einer einstweiligen Verfügung ausgebremst, wodurch Linux seinen > Vorsprung weiter ausbauen konnte. Das dürfte einer der Punkte gewesen sein. Was in obiger Aufzählung fehlt: einige der BSD-"Macher" der damaligen Zeit (Keith Bostic, Kirk McKusick) gründeten BSDi, um BSD/386 (später BSD/OS) zu vermarkten. Das taten sie teils aggressiv, mit der Telefonnummer 0800 ITSUNIX, und das rief AT&T auf den Plan, die wiederum "UNIX" für sich reklamierten. Daraus entstand der Rechtsstreit. Der zog sich einfach ewig hin und endete auch nur mit einem Vergleich. Offenbar war der BSD-Code selbst tatsächlich recht gut von altem AT&T-Code bereinigt worden, aber irgendwie musste am Ende jeder sein Gesicht wahren, so landeten fortan in einigen wenigen Kernel-Dateien noch AT&T-Copyrights, aber sie durften nach dem Vergleich trotzdem unter BSD-Lizenz weiter verbreitet werden. *) 386BSD 0.0 kam im März 1992 heraus und erfreute sich sehr großer Beliebtheit, sodass Bill Jolitz sehr viel Feedback, Bugfixes und Erweiterungen erhielt. Bereits im Juni 1992 hatte er 386BSD 0.1 dann herausgebracht, welches bereits beachtlich stabil war. Allerdings, Bill Jolitz hatte ursprünglich das System für seine Betriebssystemlehre an der UCB entwickeln wollen, um so an einem quelloffenen "richtigen" System lehren zu können. Jedoch fiel 386BSD genauso wie Linux in eine Schere hinein zwischen der immer leistungsfähiger gewordenen PC-Hardware auf der einen Seite und dem miserablen, völlig überforderten MS-DOS auf der anderen Seite, welches gerade mal 600 KB RAM benutzen konnte, nur jeweils 64 KiB am Stück ("Segment" genannt) linear adressieren konnte und auch ansonsten den Fähigkeiten der Hardware völlig hinterher lamentierte. Windows und die anderen "grafischen Betriebssystemaufsätze" änderten daran nur bedingt etwas, denn sie mussten trotztem mit dem miserablen MS-DOS zurecht kommen. Ein einziger Nullpointer-Zugriff, und das System war hemmungslos im Eimer und brauchte den Druck auf den Reset-Knopf. Während diese Herausforderung offenbar Linux Torvalds Auftrieb gab, hat die dadurch entstehende Entwicklung Bill Jolitz "sein" System förmlich aus der Hand gerissen – was ganz offensichtlich nicht das war, was er haben wollte. Er erschien mir als ein Einzelgänger, der sich anschließend einigelte, von dem nichts mehr zu hören war. Eine Reihe engagierter Nutzer formierten im Internet dann einen semi-offiziellen "Patchkit", aber irgendwann war auch das nicht mehr praktikabel. Da die beteiligten Persönlichkeiten ihrerseits sehr unterschiedliche Vorstellungen hatten, in welcher Richtung man die weitere Entwicklung vorantreiben sollte, formierten sich letztlich zwei Gruppen daraus: NetBSD und FreeBSD. NetBSD (und seinen Vätern) waren viele "386 hacks" von Bill Jolitz zuwider, denn sie wünschten ein generisches System, das auf möglichst vielfältiger Hardware laufen können sollte. Den FreeBSD-Gründern dagegen war es vorrangig an einer Weiterentwicklung für die i80386-PC-Plattform gelegen, für deren Unterstützung sie ggf. auch mal Kompromisse bezüglich der Portabilität des Codes einzugehen gewillt waren (wenngleich diese im Großen und Ganzen noch um Welten besser war als vieles, was Linux zu dieser Zeit so hatte – in die Treiber codierte DMA- und Interruptkanäle wie beim Linux-Floppy-Treiber gab es bei BSD nicht). Letztlich hat aber dieses "Warten auf Jolitz" insgesamt bei den BSDs schon zu einer etwa einjährigen Lähmung der Aktivität geführt, in der deutlich weniger passierte als parallel bei Linux. Dies von jemandem, der 386BSD seit 0.0 benutzt hat und bei FreeBSD seit kurz nach der Projektgründung dabei war.
Olaf schrieb: > Das erklaert vielleicht auch ein bisschen wieso sich gerade Linux > durchgesetzt hat. XFree86 wurde stets parallel für die Systeme entwickelt (später ist dann X.org daraus hervorgegangen). Es gab also in dieser Hinsicht praktisch nichts im X11-Bereich, was "Linux-only" gewesen wäre.
Emil Epsilon schrieb: > Die ersten deutschsprachigen Berichte über kostenlose Unixe auf 386 > standen meiner Erinnerung nach in der ix (auch heise verlag) so > März/April 1992 UNIX-Magazin, soweit ich mich erinnere. Es war die Übersetzung der Artikelserie über 386BSD aus dem Dr. Dobb's Journal, mit ich glaube 3 Monaten Versatz dort erschienen.
@Jörg: Danke für die tiefgreifenden Einblicke in die Entwicklung von 386BSD und seinen Nachfolgern. Von all dem habe ich damals so gut wie nichts mitbekommen.
Nano schrieb: > Gerne auch schrieb: >> Linux war schon 1992 da und geht wohl nun langsam durch wichtige >> "Diversiy-Themen" seinem Ende entgegen. > > Wie kommst du darauf? > So stark wie heute war Linux noch nie verbreitet. Deshalb: zitter_ned_aso schrieb: > Helmut S. schrieb: >> Linux deshalb so erfolgreich >> ist, weil sie einen Kapitän haben - Linus Torvalds. > > Das wäre eine brutale Aussage ;-) Dann würde es heißen, dass es Linux > irgndwann genauso ergehen könnte wie Apple ohne Jobs. Steve. Nicht das Hickhack mit dem CoC und der Zwangspause vom Linux-Kapitän mitbekommen und daß jemand sein eigenes Kind für intrigante Machenschaften benutzt hat, um ihn, so wie es von außen aussah, zu erpressen, den CoC einzuführen? Das könnte leider der Anfang vom Ende sein. Wenn auch noch die guten Entwickler durch die Intrigen rausgeekelt werden war es das. Das sage ich als feuriger Linux-Anhänger und User, der es seit ca. 20 Jahren mit Begeisterung einsetzt und dem das ganze entsprechend einen gehörigen Schock versetzt hat.
Die Überschrift ist mal wieder typischer Journalistenscheiss. Wahrscheinlich sucht mal wieder irgendso ein Volldoddel Meinungen für sein Referat. Keines der Systeme hat sich durchgesetzt und da gibts auch keine grosse Konkurrenz. Da wird von Journalisten und gelangweilten Seelen unentweg irgendwas reininterpretiert, was so nie passierte. Genauso wie kaum jemand kapiert, das Linux eben nicht gemacht wurde, um gegen Windows anzutreten. Auf der einen Seite ist die kommerzielle Welt. Auf der anderen waren Freaks, die sich vorallem fürs Programmieren interessiert haben. Also eine völlig andere Zielsetzung. Das Mittelalter ist ja auch vorbei, und hat so wie 99% es sich vorstellen, auch nie stattgefunden. Dieses Wettkampfdenken liegt aber irgendwie in den Genen, vorallem wenn es an die Öffentlichkeit geht. Aber zum Thema. Seit ca. 15 Jahren hat die Embedded Industrie Linux für sich entdeckt, und damit wird ziemlich viel Geld da reingepumpt. Das ist der Hintergrund, warum Linux so bekannt geworden ist. Das ist zwar einerseits schön für Linux, aber auch wieder schlecht, weil der Open Source Gedanke irgendwie verlorgengeht. Irgendwo habe ich gelesen, das inzwischen nahezu 98% aller Codezeilen von vollbeschäftigten Programmierern stammen. Die Industrie hat Linux inzwischen vereinnahmt, so schaut es aus...
Udo K. schrieb: > Irgendwo habe ich gelesen, das inzwischen nahezu 98% aller Codezeilen > von vollbeschäftigten Programmierern stammen. > > Die Industrie hat Linux inzwischen vereinnahmt, so schaut es aus... Spricht meiner Meinung nach nichts dagegen, wenn Firmen Linux für ihre Zwecke nutzen und Entwickler einstellen welche bezahlt werden um dieses Allgemeingut weiter zu pflegen. Auch Firmen wie Canonical haben für eine größere Verbreitung von Linux im Desktop-Bereich gesorgt. RedHat und SuSe lebten von ihren Einnahmen, im Gegenzug dafür ein paar Entwickler dafür zu bezahlen um etwas was jeder verwenden darf weiterzuentwickeln hört sich doch gut an ;) Bitte erläutere mal was du daran schlecht findest.
René F. schrieb: > Spricht meiner Meinung nach nichts dagegen, wenn Firmen Linux für ihre > Zwecke nutzen und Entwickler einstellen welche bezahlt werden um dieses > Allgemeingut weiter zu pflegen. Warum nehmen sie ein Produkt mit der GPL-Lizenz und nicht eins mit der BSD-Lizenz?
Udo K. schrieb: > Die Überschrift ist mal wieder typischer Journalistenscheiss. > > Wahrscheinlich sucht mal wieder irgendso ein Volldoddel Meinungen > für sein Referat. Danke, was würde ich bloss ohne deiner Meinung machen.... Echt ma....
zitter_ned_aso schrieb: > René F. schrieb: >> Spricht meiner Meinung nach nichts dagegen, wenn Firmen Linux für ihre >> Zwecke nutzen und Entwickler einstellen welche bezahlt werden um dieses >> Allgemeingut weiter zu pflegen. > > Warum nehmen sie ein Produkt mit der GPL-Lizenz und nicht eins mit der > BSD-Lizenz? Weil sie das, was dabei entsteht, sowieso wieder freigeben. Die Firmen, die ihr Geschäftsmodell auf Linux ausgerichtet haben, wissen ja von vornherein, worauf sie sich einlassen. Auch in den BSDs gibt es einiges an Code, der über Firmen finanziert worden ist, trotzdem ist er auch dort typischerweise wieder freigegeben worden. Das geht auch ganz ohne Zwang durch die Lizenz. Wenn man den Code freigibt, wird er künftig ggf. auch von anderen mitgepflegt, und man muss sich bspw. bei internen API-Änderungen darum nicht mehr zwingend selbst kümmern.
Jörg W. schrieb: > Das geht auch ganz ohne Zwang durch die Lizenz. Eben. Wenn du willst dann kannst du deinen Code zurückgeben. Niemand hindet dich daran. Aber du bist dazu nicht verpflichtet. Das ist doch besser für die Firmen. Und eigentlich auch für die Privatleute.
Es ist nicht per se schlecht, auch wenn es etwas negativ klinkt. Grosse revolutionäre Ideen erwarte ich mir von Linux oder von einam andern Sysetm halt nicht mehr. Die Diskussion welches System sich durchgesetzt hat ist völlig müssig. Alle Systeme (Linux, Windows, Apple, BSD) haben sich bis auf die GUI angenähert, indem sie das beste voneinander kopieren. Windows vollzieht gerade den nächsten logischen Schritt: Alle Linux Programme laufen inzwischen unter Windows. Jede nützliche (Open Source) Anwendung läuft praktisch auf allen Systemen. Es ist damit Geschmacksache, welches OS man verwendet. Auch FreeBSD profitiert von den Linux Treibern, und dank Kompatibilitätslayer läuft auch jede Linux Anwendung auf FreeBSD. Programmierfreaks, die Anwenderprogramme machen, sind schon seit Jahren weg von Linux, und hin zu "OS spielt keine Rolle".
zitter_ned_aso schrieb: > René F. schrieb: >> Spricht meiner Meinung nach nichts dagegen, wenn Firmen Linux für ihre >> Zwecke nutzen und Entwickler einstellen welche bezahlt werden um dieses >> Allgemeingut weiter zu pflegen. > > Warum nehmen sie ein Produkt mit der GPL-Lizenz und nicht eins mit der > BSD-Lizenz? Die meisten Hersteller von Hardware abseits von Android nehmen eines mit BSD Lizenz. In den ganzen Smart TVs steckt meist ein BSD. Es kann jeder mal einen OS scan mit nmap bei seinem Smart TV ausprobieren, da wird das deutlich. Intel nimmt, wie oben schon erwähnt wurde, Minix. Wenn Linux genommen wird, dann meist weil es technisch ein paar Features hat, die benötigt werden und BSD nicht oder noch nicht liefern kann.
zitter_ned_aso schrieb: > René F. schrieb: >> Spricht meiner Meinung nach nichts dagegen, wenn Firmen Linux für ihre >> Zwecke nutzen und Entwickler einstellen welche bezahlt werden um dieses >> Allgemeingut weiter zu pflegen. > > Warum nehmen sie ein Produkt mit der GPL-Lizenz und nicht eins mit der > BSD-Lizenz? Weil es für embedded Entwicklung keine Rolle spielt...
Jörg W. schrieb: > Auch in den BSDs gibt es einiges an Code, der über Firmen finanziert > worden ist, trotzdem ist er auch dort typischerweise wieder freigegeben > worden. Das geht auch ganz ohne Zwang durch die Lizenz. Wenn man den > Code freigibt, wird er künftig ggf. auch von anderen mitgepflegt, und > man muss sich bspw. bei internen API-Änderungen darum nicht mehr > zwingend selbst kümmern. Genau so ist es.
Udo K. schrieb: > Die Industrie hat Linux inzwischen vereinnahmt, so schaut es aus... Unternehmen wie Redhat und Suse leben davon, bezahlten Enterprise-Support anzubieten. Deren Mitarbeiter bringen auch in Linux ein und leben davon. Siehst du darin ein Problem? Ich finde das ok.
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Udo K. schrieb: > Weil es für embedded Entwicklung keine Rolle spielt... Ja, ja. Darum ist Stalmann durchgedreht und GPLv3 haben wollte.
Walter K. schrieb: > Also das am meisten verbreiteste OS ist nicht Linux, leider auch nicht > BSD - sondern Minix. > Ich zitiere mal aus wiki: > > "...Im August 2017 wurde durch Untersuchungen von > Sicherheitsforschern[5] bekannt, dass die Intel Management Engine Minix > als Betriebssystem einsetzt.[6] Als wenn Intel-CPUs auf der Mehrzahl von Computern laufen würden, mal wieder die ganzen Handys, Fernseher und Co vergessen.
zitter_ned_aso schrieb: > René F. schrieb: >> Spricht meiner Meinung nach nichts dagegen, wenn Firmen Linux für ihre >> Zwecke nutzen und Entwickler einstellen welche bezahlt werden um dieses >> Allgemeingut weiter zu pflegen. > > Warum nehmen sie ein Produkt mit der GPL-Lizenz und nicht eins mit der > BSD-Lizenz? Weil dann Raffnasen den Code nicht zurück geben müssen -> Fragmentierung -> Bumms aus!
zitter_ned_aso schrieb: > Dann würde es heißen, dass es Linux > irgndwann genauso ergehen könnte wie Apple ohne Jobs. Steve. Du meinst es wird das zweitgrößte und eines der profitabelsten Unternehmen der Welt? zitter_ned_aso schrieb: > Warum nehmen sie ein Produkt mit der GPL-Lizenz und nicht eins mit der > BSD-Lizenz? Einem reinen Anwender ist das erst einmal ziemlich egal. Ihr Kern-Know-How, nämlich die Anwendung, müssen sie ja nicht freigeben. Wer das Betriebssystem wirklich unter Kontrolle halten will, nimmt eines mit einer anderen Lizenz. Das hat eben Apple, aber z.B. auch Sony für die Playstation getan. Beide laufen mit BSD-Systemen. Bei Embedded-RTOS ist ebenfalls BSD- und MIT-Lizenz weit verbreitet. Mit GPL kann man da nichts anfangen, weil das RTOS in der Regel mit der Anwendung verlinkt ist.
Udo K. schrieb: > Die Diskussion welches System sich durchgesetzt hat ist völlig müssig. zwischen Linux und BSD ja, die Grundtheses des TO das sich eines der beiden durchgesetzt hätte ist somit plemplem und zeugt vom fehlenden Grundverständniss von Betriebssystem und Computer-Ökosphäre. > Jede nützliche (Open Source) Anwendung läuft > praktisch auf allen Systemen. > Es ist damit Geschmacksache, welches OS man verwendet. > > Auch FreeBSD profitiert von den Linux Treibern, und dank > Kompatibilitätslayer läuft auch jede Linux Anwendung auf FreeBSD. Wichtiger ist eigentlich die Betrachtung von Headless systemen, Server und embedded, also die ohne Human-User auskommen. Da ist keinerlei Unterschied zwischen BSD oder Linux auszumachen.
Udo K. schrieb: > läuft auch jede Linux Anwendung auf FreeBSD Ganz so ist es allerdings nicht, und genauso wenig wird jede Linux-Anwendung in Windows laufen (soweit ich es verstanden habe, machen sie das ziemlich ähnlich zum Linuxulator von FreeBSD). Aber ein Großteil läuft damit in der Tat. Emil Epsilon schrieb: > Da ist keinerlei Unterschied zwischen BSD oder Linux auszumachen. Immer diese Absolut-Aussagen. Ist natürlich Quatsch: selbstverständlich sind Unterschiede auszumachen, genauso wie man teils massive Unterschiede allein zwischen den diversen Linux-Distributions-Schienen ausmachen kann. Je tiefer man nach unten dringt, um so größer sind (logischerweise) die Unterschiede, am meisten natürlich im Kernelcode selbst. Allein das ganze Networking-Zeugs ist massiv unterschiedlich, zumal Linux da vorsätzlich (und zumindest anfangs ohne ersichtlichen Grund) bereits auf Kommandoebene heftige Unterschiede hinein implementiert hat. (Zur Erinnerung, die originale Implementierung stammte aus 4BSD, und praktisch alle kommerziellen Systeme haben die Kommando-Interfaces daraus ziemlich 1:1 übernommen.) Beispiel gefällig? "route add" braucht unbedingt das völlig überflüssige Schlüsselwort "gw". "route change" gibt es gleich gar nicht. Die Angabe der Adressfamilie bei "netstat" benutzt "-A" statt "-f". Die Liste ließe sich fortsetzen, und das sind alles Dinge, die noch weit vor der aktuellen Entwicklung mit dem "ip"-Kommando so entschieden und implementiert worden sind. Wenn man zwischen den Systemen wechselt bei der Administration, ist das schon zuweilen nervig, dass man jedesmal nun drüber nachdenken muss, an welcher Art OS man sitzt. (Dass Windows das nochmal alles ganz anders implementiert hat, lasse ich nicht als Ausrede gelten.)
Jörg W. schrieb: > Beispiel gefällig? "route add" braucht unbedingt das völlig überflüssige > Schlüsselwort "gw". "route change" gibt es gleich gar nicht. Die Angabe > der Adressfamilie bei "netstat" benutzt "-A" statt "-f". Ist das nicht eher GNU vs. BSD als Linux vs. BSD?
DPA schrieb: > Jörg W. schrieb: >> Beispiel gefällig? "route add" braucht unbedingt das völlig überflüssige >> Schlüsselwort "gw". "route change" gibt es gleich gar nicht. Die Angabe >> der Adressfamilie bei "netstat" benutzt "-A" statt "-f". > > Ist das nicht eher GNU vs. BSD als Linux vs. BSD? Das ist eine meiner Meinung völlig überflüssige Unterscheidung. Klar stammt eine großer Teil des Linux-Userlands von GNU, aber ehrlich, was wäre GNU ohne Linux? Lassen wir das lieber. :) In dem Falle würde ich aber schon sagen, dass das Linux ist, denn die Kommandos sind natürlich mit dem Netzwerkstack von Linux erst entstanden. Ohne einen entsprechenden Kernel hätte es im GNU-Userland schließlich keinen Zweck gehabt, Kommandos für die Netzwerkschicht zu implementieren.
Jörg W. schrieb: > was > wäre GNU ohne Linux? Lassen wir das lieber. :) Ach was, mit HURD haben sie doch ein ganz heißes Eisen im Feuer.
Der letzte Stand von Hurd ist nun schon 3 Jahre alt. Ich tippe auf den BER. Die Frage ist eher, ob es schon vorher einen eigenen Grabstein bekommt, oder erst zusammen mit Stallman - "He came on a GNU and left with the Hurd.".
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Jörg W. schrieb: > Jedoch fiel 386BSD > genauso wie Linux in eine Schere hinein zwischen der immer > leistungsfähiger gewordenen PC-Hardware auf der einen Seite und dem > miserablen, völlig überforderten MS-DOS auf der anderen Seite, welches > gerade mal 600 KB RAM benutzen konnte, nur jeweils 64 KiB am Stück > ("Segment" genannt) linear adressieren konnte und auch ansonsten den > Fähigkeiten der Hardware völlig hinterher lamentierte. och.. https://en.wikipedia.org/wiki/DOS_extender ;) Ich weiß auch nicht, ob dieser Vergleich so dominant gewesen sein kann, schließlich gab es zu Anfang der 90er noch mehrere recht vielversprechende, alternative Computerhardware (wie z.B. die PowerPCs https://de.wikipedia.org/wiki/PowerPC ). Es gab auch Betriebssystemdiskussionen, aber Unix kannten die wenigsten. (nicht DOS mit Intel-Cpu verwechseln) Ich denke auch, dass möglicherweise ein Schlüssel zur Spielunfreundlichkeit von Linux (außer auf Konsolen) oder die Berührungsängste mit Unix/Linux in solcherlei Betrachtungen liegt. Generell kann sich ja die Professionalität hinter Unix bzw. auch Linux nicht so wirklich gut verstecken (HPC, Parallelcomputing uvm.) Neulich hatte ich im Softwareauswahlfenster von Fedora unter vielen dubiosen Angeboten erfreulicherweise Ballerburg entdeckt. Kennt jemand dieses Spiel? Auf Windows 8 habe ich eine Variante, die kann man gar nicht mehr ordentlich spielen, die KI (selbst die unterste Stufe) ist viel zu gut geworden (trifft andauernd voll auf die 12)..
> die KI (selbst die unterste Stufe) ist viel zu gut > geworden (trifft andauernd voll auf die 12).. Die KI entwickelt sich zum KO.
rbx schrieb: > och.. > https://en.wikipedia.org/wiki/DOS_extender ;) Kenne ich. Wenn man ein Unix kennt, ist das 'ne ziemliche Krücke dagegen. Klar, manches ging damit, bspw. der berühmte DJGCC. > Ich weiß auch nicht, ob dieser Vergleich so dominant gewesen sein kann, > schließlich gab es zu Anfang der 90er noch mehrere recht > vielversprechende, alternative Computerhardware (wie z.B. die PowerPCs > https://de.wikipedia.org/wiki/PowerPC ). Aber kein MS-DOS, Unix durchaus von vornherein als potenzielles System eingeplant. Apple wollte ja sein altes System 7 sowieso modernisieren. Die anderen alternativen OS-Ansätze (Acorn Archimedes, Atari und Commodore auf 32-bit-Systemen) waren zu dem Zeitpunkt schon eher auf dem absteigenden Ast. > Es gab auch > Betriebssystemdiskussionen, aber Unix kannten die wenigsten. So wenige offenbar nicht. Sun, HP, DEC, IBM, alle machten sie Unix, aber eben auf spezieller (teurer) Hardware. (OK, DEC natürlich noch VMS.) Es gab auch kommerzielle Unixe für den 80386, aber die hatten stolze Preise und damit tatsächlich keine Chance für einen Massenmarkt.
Jörg W. schrieb: > aber die hatten stolze Preise > und damit tatsächlich keine Chance für einen Massenmarkt. Zusätzlich (und das wird gerne übersehen) braucht es Schulungsmaterial und Trainings, Wiederauffrischungskurse, Ansprechstationen oder auch gute Turnschuhnetzwerke. Das dürfte einer der Gründe gewesen sein, der München den Linuxtourismus oder die Vorzeigestandardisierung/-Institutionalisierung gekostet hat. An der Uni (Mitte der 90er) gab es in den Rechnerpools keine großen Einführungsbände, Solaris Bible (von 2009!) oder Unix/Linux-Workshops. Es gab in den Rechenzentren einfache Einführungsbände (zum kleinen Preis) zum Arbeiten mit den Editoren oder mit Latex o.ä. In den UB-Regalen, den Semesterapparaten und ähnlichen Sammlungen war in erster Linie Basic, Pascal, Modula, C, Assembler und Dos von allen Seiten und Tiefen verfügbar. Unixbücher gab es auch..aber einführende Elemente mit ein wenig Spaß* hatte ich kaum gesehen. Eher indirekt. Die Rechnerpools mit den Unixen waren klein (so 20 Plätze) und meistens leer oder zwei drei Leute da. In der UB gab es später über 200 Arbeitsplätze mit Windows NT - und die waren später oftmals voll belegt! Selbst die Entscheidungskosten (!) darf man nicht übersehen (z.B. welches Linux?). Suse und Ubuntu haben viel Arbeit oder auch gute Ideen (wie Ubuntu Studio, Ubuntu Forum) in die Standardisierung bzw. Verbreitung stecken müssen. Wenn der Desktop, die Tastenbelegungen oder einfach nur Hintergrundbilder oder Maus-Bedienungselemente sich jeden Freitag (oder nach jedem Upgrade) ändern, dann ist das auf Dauer auch nicht so toll. * https://www.youtube.com/watch?v=uNApIAvtQbQ
rbx schrieb: > Wenn der Desktop, die Tastenbelegungen oder einfach nur > Hintergrundbilder oder Maus-Bedienungselemente sich jeden Freitag (oder > nach jedem Upgrade) ändern, dann ist das auf Dauer auch nicht so toll. Oder wenn der Browser nach dem Downloaden eines Bildes dieses nicht mit dem eingestellten Standardbildbearbeitungsprogramm von der Leiste des Browser mit den downgeladenen Sachen öffnet, sondern ein anderes und dazu noch ziemlich unhandliches Bildmanipulationsprogramm nimmt. Der Browser also die Desktopweite Konfiguration für die MIME Typen also einfach ignoriert und sein eigenes Ding macht. Das ist mir heute übrigens mit Firefox unter Debian 10 Buster passiert, weswegen ich das erwähne. Desktop ist KDE, eingestellter Bildbetrachter ist Gwenview und als Bildebearbeitungsprogramm als zweites in der Reihe ist gleich Gimp. Und was macht Firefox? Es öffnet mir ImageMagick. <würg> Ja, es liegt natürlich an den Mime Einstellungen von Firefox. Trotzdem. Firefox sollte die Einstellungen des Desktop Environments auslesen und nur dann, wenn es dort nichts anderes findet, sein eigenes Ding machen. Das man so etwas im Jahr 2020 immer noch selber alles händisch nachkonfigurieren muss, ist das ärgerliche an dem Thema. Solche Kleinigkeiten sind es, warum viele wieder zu Windows wechseln. Und mich nervt es, weil dieser Blödsinn meinen Workflow stört und nur Zeit kostet, weil man wieder irgendwo frickeln muss wenn man es gerade eilig hat. Ich habe dann ImageMagick beendet und stattdessen den Ordner zum Downgeladenen Link geöffnet. Dort konnte ich dann über Dolphin Gimp bequem per rechtsklick starten und das Bild öffnen. Trotzdem waren das n-Mausklicks zu viel, die vermeidbar wären und nur nerven. Und ich habe eigentlich auch keinen Bock, dass jetzt in Firefox irgendwo in den Tiefen seiner Konfiguration umzustellen. So etwas sollte Firefox richtig machen oder wenigstens von der Distribution bei der Installation richtig eingerichtet werden.
Hallo an alle, die diesem Beitrag Beitrag. Vielleicht hat der eine oder andere seine E-Mail-Adresse hinterlassen und erhält zu neuen Beiträgen eine Benachrichtigung. Ich möchte zunächst einmal für den gesamten Verlauf einen, nein ZWEI Daumen hoch da lassen. Selten habe ich in einem Forum eine so tolle Kommunikation zwischen einzelnen Personen gesehen. Alles und jeder blieb sachlich, verständisvoll und hat keine Beleidigungen gegen andere "ausgesprochen". In Zeiten von Social Media - in welcher Form auch immer - ist das selten anzutreffen. Wie dieses Forum tickt, und ob es überhaupt per E-Mail Benachrichtiungen gibt, falls man die E-Mail-Adresse hinterlegt hat, weiß ich nicht, aber macht auf jeden Fall so weiter. Ich persönlich setze zwar auch ausschließlich Linux ein, habe aber Anfang der 2000er so ziemlich alls - gefühlt zumindest ausprobiert, was mir eine vernünftige Lösung für alltägliche Aufgaben gab, hauptsache, es war nicht Windows. Ich selbst komme aus der Zeit der Home-Computer und da stellte sich auch immer die Frage "Atari, Commodore oder Apple". Es war wirklich ein Krieg. Windows war noch nicht einmal geboren, und DOS basierte Rechner nannten wir allesamt DOSen. Auf diesen Beitrag bin ich heute eher reinzufällig gestoßen, weil ich mich mal wieder nach fast 12 Jahren mit einem BSD beschäftigen wollte. Aber das nur am Rande. Euch gebe ich hiermit jedenfall ein großes Lob. Gehabt Euch wohl, und vielleicht - sofern ich eine Benachrichtigung über weiter Beiträge erhalte - liest man sich wieder. Ich bin auch nur Einer von Vielen ;-)
OneOfMany schrieb: > Hallo an alle, die diesem Beitrag Beitrag. Jou, von mir auch ein "Beitrag Beitrag" und ebenfalls 2 Daumen für diesen wohltuenden Thread.
1 | 1985/86 --- XENIX auf Altos Computern |
2 | 1989 --- zusätzlich SCO XENIX 286 auf PC |
3 | 1990 --- Interactiv UNIX System V auf PC |
4 | 1992 --- zusätzlich FreeBSD 4.?? auf PC |
5 | 1994 --- Linux (bis heute) |
6 | 2000 --- FreeBSD zum letzten mal hochgefahren. |
Ja, davon kann man ausgehen,. Aber um Linux wird es bereits jetzt schon immer stiller. Schuld daran sit wohl die Community selber. Ich denke Linux hat seinen Zenith überschritten und ich schaue mit Freuden, was kommt. Vielleicht etwas mit weniger Sektenartigen Fans, das man als echte Alternative sehen könnte zu Windows. zitter_ned_aso schrieb: > Helmut S. schrieb: >> Linux deshalb so erfolgreich >> ist, weil sie einen Kapitän haben - Linus Torvalds. > > Das wäre eine brutale Aussage ;-) Dann würde es heißen, dass es Linux > irgndwann genauso ergehen könnte wie Apple ohne Jobs. Steve. > > Und was die Lizenzen angeht: Stallman war doch auch irgendwann mit GPLv2 > nicht mehr zufrieden und wollte GLPv3. Und da gab es Streit mit Linus > (der war mit der alten Lizenz zufrieden). Also dass LInux eine bessere > Lizenz hat, das kann man wahrscheinlich auch in Frage stellen.
KArl Fred M. schrieb: > Aber um Linux wird es bereits jetzt schon immer stiller. > Schuld daran sit wohl die Community selber. Nö, daran sind die Moderatoren schuld, denen solche Kriege mittlerweile aus den Ohren rauswachsen. ;-)
Le X. schrieb: > Gut, zugegeben, ich war '91 nicht dabei, aber ich denke ein Linux zu > installieren und einzurichten war damals auch kein Spaziergang? Nö war es auch nicht. 42 Disketten durch war nicht ohne. Dazu mußte noch die Konfiguration zu Fuß per Texteditor, in aller Regel vi, erledigt werden. Wenn man sich da vertan hat hat man schlichtweg von vorn angefangen.
Pandur S. schrieb: > War OS/2 je > fuer den normalen PC gedacht ? Ja ging problemlos, wenn man mindestens 8MB RAM hatte und genau das war seinerzeit der Knackpunkt. Mein damaliger 386DX hatte nur 4MB. Ich hab mir dann von der Regierung weitere 4MB für knapp 500DM genehmigen lassen.
Andreas B. schrieb: > Aber natürlich. Das Problem war nur die Installationsorgie mit >30 > Disketten. Ganz so viel waren es nicht, es waren 23 - ich habe sie sogar noch da liegen.
Ja, das kommt eher hin. Gefühlt war Slackware noch weniger, sowieso egal wenn's erst mal auf der Festplatte war. Ich hatte auch einen von diesen Fujitu 230MB magnetoptischen Drives mit Adaptec-SCSI, so bald wie's die gab. Und wir hatten zusammengelegt um uns eine InteractiveUnix-Lizenz zu kaufen. ;-) Aber ehrlich, das Fehlen von Turbopascal unter Unix/Linux tat schon weh. Gerhard
Olaf schrieb: > Ich hab mir dann einen 386SLC mit 4MByte Ram gekauft > und darauf DOS installiert. Mir stand der Mund offen angesichts dieser > absurden Scheisse aus dem Hause Microsoft. Es war sofort klar das eine > Firma die so einen Dreck herstellt rasch aussterben wuerde. Was ja dann auch passiert ist, wie jeder Nerd weiss... Microsoft hat pleite gemacht und nie irgendwas besehen, wie jeder Nerd weiss. Es könnte alles so schön sein in der alternate reality dieser Nerds... Aber in der realen Realität lief das dann doch ein wenig anders. MS kontrolliert bis heute weltweit >>90% der Desktops. Das ist, was Nicht-Nerds wissen, also die geistig gesunden Leute, die NICHT an massivem Realitätsverlust leiden...
zitter_ned_aso schrieb: > Warum setzte sich denn Linux gegen BSD durch? - Bessere Lizenz - Besseres Konzept - Bessere Hardwareunterstützung und Treiber - Bessere Entwickler und Community, freundlich, offen - Praxisorientiert anstatt theoretisches rum gehampel - Bessere Tools (GNU) - etc. Linux ist BSD in allen Punkten überlegen, darum setzte es sich auch so rasant durch.
> Linux ist BSD in allen Punkten überlegen
Anfang der 90er waren alle anderen Unix Systeme dem damaligen Linux in
nahezu allen Punkten überlegen. Es gab nur einen Punkt, warum wir Linux
benutzen.
Wir brauchten uns nicht um Lizenzen und diese konfusen Copyright
Streitereien kümmern.
Wir konnten einfach ein Linux auf einem alten vergessen PC installieren
und die IT Abteilung hatte einen Internetserver.
Als die Führungskräfte merkten, was wir da machten, konnten sie das
Internet nicht mehr stoppen. Dann sind wir halt einfach beim Linux
geblieben.
Experte schrieb: > zitter_ned_aso schrieb: >> Warum setzte sich denn Linux gegen BSD durch? > > - Bessere Lizenz Die GPL ist nicht besser als die BSD Lizenz, sie ist lediglich anders und je nach Betrachtungsweise unfreier. Wenn ich mich nicht irre, dann gab es damals Ungereimtheiten wegen dem Urheberrecht bei FreeBSD und das hat viele Entwickler zu Linux getrieben. Technisch war zu dem Zeitpunkt FreeBSD noch weiter. Bis dann die Urheberrechtsfragen geklärt waren, war der Zug für FreeBSD dann aber abgefahren und Linux war technisch weiter, das führte dann zum sich selbstverstärkenden Selbstläufer. > - Bessere Hardwareunterstützung und Treiber Nicht am Anfang, aber bei Linux war man meines Wissens nach wesentlich offener was den Einbau von neuen Entwicklungen betrifft. > - Bessere Entwickler und Community, freundlich, offen Jupp.
Ich stamme aus der MSX-DOS und CP/M Homecomputerwelt. Dafür gab es auch einen Turbo Pascal Compiler. Als dann der Wechsel zum PC anstand, habe ich darauf geachtet, daß der PC Linux-tauglich war (486DX, 20 MB RAM, Tseng4000, CD mit Vierfachspeed usw.). Basis war ein ESCOM, der mit DOS 6.2 geliefert wurde. OS/2 gab es damals schon nicht mehr dazu. Im Studium wollte ich dann etwas mit "Finite Elemente Berechnung" machen, da fiel mein Blick auf SuSE Linux 1.09, das auf 3 CDs mit wirklich gutem Handbuch für 69 DM verkauft wurde. Das mit den FEM wurde nichts, aber SuSE benutze ich bis heute (im Serverbereich). Beeindruckend war damals der schnelle Fenstermanager und die viele Software, die mitgeliefert wurde. Faszinierend finde ich bis heute, daß man praktisch gratis ein Serverbetriebssystem bekommt, für welches man ansonsten vierstellige Summen bezahlen müßte. > Gut, zugegeben, ich war '91 nicht dabei, aber ich denke ein Linux zu > installieren und einzurichten war damals auch kein Spaziergang? War es auch nicht. Neben einigen vorkompilierten "Standardkerneln", konnte ich meine ganze Hardware (Vesa-Local-Bus-Garfikkarte) erst benutzen, indem ich meinen eigenen Kernel kompiliert habe. Dafür mußte man hunderte Fragen beantworten und dann den Kernel kompilieren, was etwa eine Stunde pro Versuch gedauert hat. Irgendwann hatte ich dann einen Kernel, der alle meine Anforderungen abdeckte. (config/make/install hat sich eingebrannt...) Und warum bin ich dann im Desktopbereich wieder zu DOS/Windows gewechselt? Ich gebe zu: hauptsächlich wegen der Textverarbeitung WordPerfect und der Spiele (ich wollte eben gerne Star Wars und den MS-Flugsimulator) spielen. Zudem gab es mit Borland Turbo Pascal dann eine prima IDE. >BSD-Lizenz Für die Mikrocontrollerprogrammierung nutze ich gerne BSD/MIT-Lizenzen. Obwohl das keine Produkte sind, die tatsächlich verkauft werden, fionde ich es einfach praktisch, wenn es gar keine Lizenzprobleme geben könnte.
Nano schrieb: > Die GPL ist nicht besser als die BSD Lizenz, sie ist lediglich anders > und je nach Betrachtungsweise unfreier. Software unter GPL bleibt frei, Software unter BSD kann jeder in den Knast sperren. Was ist also freier?
Freiheit schrieb: > Nano schrieb: >> Die GPL ist nicht besser als die BSD Lizenz, sie ist lediglich anders >> und je nach Betrachtungsweise unfreier. > > Software unter GPL bleibt frei, Software unter BSD kann jeder in den > Knast sperren. > > Was ist also freier? Die bereits unter der BSD Lizenz freigegebene Software bleibt frei, die Lizenz kann nicht rückwirkend geändert werden. Und das Hauptprojekt bleibt üblicherweise bei dieser Lizenzwahl und Forks, die die gleiche Lizenz nutzen, sind ebenfalls jederzeit möglich. GPL Code kannst du dagegen nicht in proprietären Code einbinden, das ist die Unfreiheit, die GPL Code aufweist. Mit BSD Code geht das schon. Da du nur Anwender und Nutzer bist, kannst du das natürlich nicht nachvollziehen, aber ich schon. Und daher ist aus Entwicklersicht die BSD Lizenz klar freier. Aber deswegen sagte ich auch, je nach Betrachtungsweise bzw. Perspektive.
Ergänzung; Man kann nicht einmal GPL Code in LGPL Code einbauen oder GPL Code zu LGPL Code ändern. Mit der BSD Lizenz ist der Weg zur LGPL dagegen immer offen. Für Bibliotheken kann so etwas wichtig werden. Eine Bibliothek, die zur GPL gezwungen ist, weil man damals den Fehler gemacht hat, die GPL zu wählen, hat ganz schlechte Karten. Da braucht man dann Überzeugungsarbeit bei den alten Entwicklern und wehe, da ist jemand gestorben. Also auch hier sieht man schon die bessere Freiheit der BSD Lizenz.
Nenn' es einfach "andere Freiheit". Selbstverständlich sind GPL-Freunde (allen voran Richard Stallman) davon überzeugt, dass die GPL die bessere Freiheit ist. Ansonsten wurde das natürlich alles schon vor Jahren hier durchgekaut. Eignetlich hatte nur jemand den Thread hochgeholt, um sich für die gesittete Diskussion zu bedanken, aber es passiert das Übliche, wenn jemand eine Threadleiche ausgräbt: alle fangen wieder von vorn an, weil sich natürlich niemand von den Neudiskutanten die Mühe macht durchzulesen, was alles schon geschrieben worden ist.
Olaf schrieb: > Ich bin 1991 als Student auf Linux Echt jetzt? Ich glaubs ja nicht. Was konnte man damals damit anfangen?
> weil sich natürlich niemand von den Neudiskutanten die Mühe macht Doch, ich habe ihn komplett gelesen, auch weil er von den (hier im MC.net) üblichen Kleinkriegen und persönlichen Beleidigung so ungewöhnlich verschont geblieben ist. > BSD vs. GPL Oft benutze ich aus einer Bibliothek nur wenige Funktionen oder gar nur einzelne Programmzeilen, die ich einfach in meine Programme kopiere. Mit BSD ist das erlaubt, bei GPL jedoch nicht, wenn ich es richtig verstanden habe. Ich bin kein Jurist und habe auch keine große Lust mich damit zu beschäftigen. > Was konnte man damals damit anfangen? Das von mir im Erstkontakt benutzte SuSE 1.09 - das müßte im Sommer 1994 gewesen sein - hatte schon mehr als 1000 Anwendungsprogramme, da war also schon vieles dabei. Allerdings war viel Handarbeit notwendig, weil die Anwendungsprogramme erst in den Fenstermanager "gebastelt" werden mußten - das wurde erst mit KDE besser, weil von da an für die meisten Pakete eine Einbindung in den KDE mitgeliefert wurde. Die Programme waren von unterschiedlicher Qualität und mit unterschiedlichen Bedienkonzepten, aber das war bei DOS/Windows 3.x auch nicht viel anders. Meine Lösung damals waren übrigens Wechselrahmen für die Festplatte (aber cold plug!), so hatte ich DOS/WfW 3.11, Windows 98, Linux, NT 4.0 und Novell NetWare alternativ und ohne "Klimmzüge" zur Verfügung.
kleiner Admin schrieb: > Mit BSD ist das erlaubt, bei GPL jedoch nicht, wenn ich es richtig > verstanden habe. Erlaubt ist das auch, aber wenn du das irgendjemandem weiter gibst (egal wem), musst du es bei der GPL ebenfalls unter den Bedingungen der GPL weitergeben und demjenigen insbesondere den kompletten Sourcecode des damit aufgebauten Projekts weitergeben oder ihm zumindest diese Weitergabe anbieten. Bei der BSD-Lizenz musst du nur (je nach genauer Version – sie wurde im Laufe der Zeit auch "leichtgewichtiger" gemacht) bei Weitergabe mitteilen, dass bzw. wessen Werk du mitbenutzt hast. >> Was konnte man damals damit anfangen? > > Das von mir im Erstkontakt benutzte SuSE 1.09 - das müßte im Sommer 1994 > gewesen sein - hatte schon mehr als 1000 Anwendungsprogramme Es wurde allerdings weiter oben die Zahl 1991 genannt. Das ist dann tatsächlich ein riesiger Unterschied. Für die Erstveröffentlichung von Linux wird September 1991 genannt, und das war erstmal wirklich nur ein Kernel (der durch die zu der Zeit vorhandenen GNU-Utilities als Userland ergänzt werden musste, die eigentlich mal für GNU Hurd gedacht waren). 1994 sah das schon deutlich anders aus. Um auf den Ausgangspunkt zurück zu kommen, (Ende) 1994 gab es bei FreeBSD die Version 2.0, bei der alles komplett "from scratch" neu auf den Quellen aufgesetzt worden war, die gemäß der Einigung im Rechtsstreit (BSDI vs. Novell) als frei verwendbar klassifiziert worden waren. Die vorangegangene beinahe legendäre (weil bereits produktiv stabil nutzbare) Version 1.1.5.1 fußte hingegen auf den Quellen, die Gegenstand des Rechtsstreits waren.
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