Forum: Haus & Smart Home Ein Neutralleiter im Verteiler für mehrere Stromkreise?


von bummel (Gast)


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Hallo,
da es hier im Haus ein wenig Verwirrung darüber gab, welche Stromkreise 
nun an welchen Zählern hängen, habe ich mir die Sache mit Zustimmung mal 
angesehen.

Dabei ist mir aufgefallen, dass der Neutralleiter merkwürdig geführt 
ist.
Anbei ein Ausschnitt aus der Verkabelung.
Einspeisung kommt von rechts unten. Es gibt zwei Zähler deren Leitungen 
jeweils 5-polig dann direkt nach oben in beide Wohnungen gehen. Soweit 
normal.

Neben dem Zählerkasten gibt es auf der linken Seite in einem extra 
Kasten nochmal einen "Keller/Garagenverteiler", siehe linker Teil des 
Bildes.
DURCH diesen Verteiler gehen zwei 3-polige Leitungen in den Keller vom 
linken Zähler. Zusätzlich sind dort noch mehrere Stromkreise, die über 
den rechten Zähler laufen, u.A. ein dreiphasiger Anschluss.

Fragen hierzu:
1. Der N von diesem Verteiler wird NUR auf den linken Zählerplatz 
zurückgeführt. Der Draht scheint auf 25A ausgelegt zu sein. Sehe ich das 
richtig, dass dies Murks ist? (Gleiches gilt für den PE). Ich sehe hier 
die Gefahr einer Überlastung. Es ist mehr als nur das Kellerlicht 
angeschlossen, daher sehe ich die Gefahr nicht nur als abstrakt gegeben!

2. Das Gebäude ist schon älter, war dies überhaupt jemals in Ordnung? 
(Bestandschutz?)

3. Dürfen Stromkreise von mehreren Zählern in einem Verteiler gemischt 
werden? Ich sehe hier die Gefahr dass es nicht ersichtlich ist, dass die 
Verbindung zu BEIDEN Zählerplätzen getrennt werden müsste, dass es 
wirklich spannungsfrei ist.

Falls das so nicht passt, dann würde ich mich darum kümmern, dass es 
wieder passend gemacht wird. (Leider wurde hier in der Vergangenheit 
auch einiges von Mietern ohne Absprache selbst verbastelt...)

von Markus -. (mrmccrash)


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Also so wie das aufgezeichnet ist, wäre das grober Murks.

Es müssten meiner Meinung nach für jeden Zähler eine getrennte 
Unterverteilung eingerichtet werden. Praktisch könnte das so aussehen, 
dass man den 3-Phasenanschluss in einen extra Kleinverteiler umzieht und 
die Zuleitungen jeweils einzeln neu heranzieht.

Deiner Beschreibung nach scheint das alles beieinander zu sein. Wenn ihr 
dort noch ein altes Bakelit-Zählerfeld habt, wäre es wohl 
wirtschaftlicher, einen kompletten neuen Zählerplatz mit Verteilerfeld 
für den Keller einzurichten. Dort kann man das dann auch ordentlich und 
normgerecht aufbauen. Kosten werden bequem im Bereich ab 1000€ plus 
Montage fallen...

MfG

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Markus -. schrieb:
> Es müssten meiner Meinung nach für jeden Zähler eine getrennte
> Unterverteilung eingerichtet werden

Seit wann denn der Unsinn ? Seit dem du so alt bist dass du meinen 
darfst ?

Technisch ist die Anlage in Ordnung, für aktuelle fehlt der FI. Jeder FI 
führt ja hu einem eigenen N.
Ob PE/N für den Drehstrom links nicht aus Übersichtlichkeitsgründen 
ebenfalls von Zähler rechts stammen sollten, könnte man diskutieren.

Kann es eine Leitungsüberlastung geben ? Querschnitte stehen ja 
NATÜRLICH nicht dabei, im Schaltschrank darf alles 1 Querschnittstufe 
kleiner ausgeführt werden.

von Bummel (Gast)


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MaWin schrieb:
> Querschnitte stehen ja NATÜRLICH nicht dabei, im Schaltschrank darf
> alles 1 Querschnittstufe kleiner ausgeführt werden.

Dort liegt 4mm2 nach den 25A Sicherungen. Die Drähte laufen zwischen 
beiden Schränken in Wellrohren in der Wand.

von Manuel X. (vophatec)


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Markus -. schrieb:
> Kosten werden bequem im Bereich ab 1000€ plus Montage

Is das Material aus Platin ? Oder is das der berühmte 
Handwerkerpreisaufschlag ?

von Achim H. (anymouse)


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Ob das jetzt norm-technisch erlaubt ist oder nicht, kann ich nicht 
beurteilen.

Auf jeden Fall gibt es Probleme, wenn man hinter den Zählern einen RCD 
installiertn.
Und wenn man hinter den linken Zähler komplett abklempt, gibt es eine 
mögliche schöne Sternpunktverschiebung.

Ich würde sagen: PE+N sollten immer aus dem zugehörigen Zähler stammen, 
und die beiden 16A-Sicherungen würde ich auch nach Links versetzen.

Was ein Zähler macht, wenn Strom nur durch ein L oder  nur durch N 
fließt, weiss ich nicht. Wird Strom dann doppelt gezählt?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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N geht ohne "Auswertung" durch den Zähler, von der Messung her ist das 
kein Problem.

Es ist auch möglich, daß das problemlos
funktioniert, also rein elektrisch gesehen.

In meinen Augen ist das Pfusch. Wenn ich irgendwann so einen Anschluß 
freischalten muß, etwa um den Zähler zu tauschen, dann wäre ich sehr 
unerfreut wenn ich dabei durch dummen Zufall herausfinde, daß der N 
plötzlich von irgendwo her Spannung führt. Zumal man dabei in der 
Schaltung oben sogar Spannung auf den PE legen würde, wenn PEN beim 
Zählertausch unterbrochen wird. Nee sorry, geht gar nicht.

Sowas könnte man glatt stilllegen, mit Vermerkt, daß erst wieder 
eingeschaltet wird wenn ein eingetragener Monteur die Scheiße in Ordnung 
gebracht hat.

: Bearbeitet durch User
von Sven L. (sven_rvbg)


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Ich sehe das wie Ben B.,
wenn der Zähler gewechselt wird dann schaltet der Monteur den Zähler 
frei und geht nicht davon aus, das der weitergeführte N oder PEN noch 
irgend etwas anderes mitversorgt.

Auch wenn man einen Ablagenteil stillegt geht man nicht von so einer 
Situation aus.

Je nach angeschlossenem Verbraucher besteht da durchaus Lebensgefahr.

Ich sehe es so, das alle einem Zähler zugeordneten Anlagenteile auch aus 
dem Zählerfeld versorgt werden. Wenn man eine Anlage bspw. zusammenlegt, 
dann muss man eben N und PE auch umklemmen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Dazu mal ein schönes Beispiel: In einer alten Fabrikhalle sollte eine 
alte Verteilung rausgerissen werden, die - O-Ton technischer 
Verantwortlicher - "schon vor Jahrzehnten" durch eine neue ersetzt 
wurde. Hm ok, kein Problem, machen wir sofort. Aber erstmal messen. 
Huch, 400V, das ist ja interessant. Schnell mal die Stromzange um das 
dickste Kabel auf der Stromschiene, ach sieh mal an, irgendwas um 70A... 
das Rausreißen verzögerte sich daraufhin ein wenig.

von Guest (Gast)


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Die 70 Amperé waren bestimmt nur Erdableitstrom ;-)

von Sven P. (Gast)


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Ich würd meinen, der Sammel-N von der Unterverteilung links ist 
überlastgefährdet. Schlimmstenfalls addieren sich die beiden Phasen 
(2x16A, <=25A Vorsicherung) und es kommt noch eine Phase aus dem 
Drehstromanschluss mit 16A hinzu, wenn dieser Drehstromanschluss 
entsprechend unsymmetrisch belastet wird.

Ansonsten ists halt unschön. Wenn man den linken Zähler zieht, haut 
rechts der Sternpunkt ab, wenn dabei N unterbrochen wird.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Ach das nächste ist die Gefahr, wenn man denkt und misst das der 
Verteiler spannungsfrei ist und dann ist in irgend einem Eck doch noch 
Spannung und gekennzeichnet ist es wahrscheinlich nicht.

von MaWin (Gast)


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Achim H. schrieb:
> Auf jeden Fall gibt es Probleme, wenn man hinter den Zählern einen RCD
> installiertn

Daher dürfen solche Erweiterungen nur zugelassene Elektriker durchführen 
und nicht Hobbybastler wie du.

von bummel (Gast)


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Vielen Dank für die ganzen Infos, damit ist das Problem ja noch 
deutlicher erkennbar als bereits vermutet. Ich werde diese Infos 
weiterreichen!

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