Hallo Zusammen, ich habe eine kleine Frage zu dem Stromverbrauch von Schrittmotoren. Dabei bin ich mir nicht sicher, ob es sich einfach um ein Verständnisproblem meinerseits handelt oder simple Blödheit... :D Ich habe einen Schrittmotor mit 4.2V Nennspannung und 1.5A/Phase Nennstrom. Gesteuert wird er mit einem DRV8825. Demnach habe ich Vref auf 0.75 eingestellt. Versorgt wird der Motor mit einem Labornetzteil, das auf 24V eingestellt ist. Mich verwirrt jetzt (und habe auch noch nichts dazu gesucht bekommen), dass der Motor laut Netzteil nur circa 0.35A zieht. Liegt da ein Verständnisproblem meinerseits, dass das so alles stimmt, vor oder habe ich Vref falsch eingestellt? Meinen Informationen über meine DRV8825 Treiber sind auch, dass dieser über den gleichen inneren Wiederstand wie die originalen Pololu Treiber verfügt. Würde mich über eine klärende Antwort freuen, LG Robin
Der Motor braucht soviel Strom, wie Du ihm mit dem Treiber zugestehst. Also 1,5A. Allerdings nur bei 4.2V (im Stillstand). Also wirkt der Schrittmotortreiber als Abwärtswandler (im einfachsten Fall Chopper). Bei laufendem Motor nimmt die Spannung zu (Gegen-EMK). Dann hat der Abwärtswandler eine kleinere Spannungsdifferenz zur Verfügung. Folglich nimmt seine aufgenommene Leistung zu.
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Dann ist dass alles so richtig? Und wenn ich die Spannung am Netzteil auf 4.2V senke, dann sollten 1.5A gezogen werden?
Robin D. schrieb: > Liegt da ein Verständnisproblem meinerseits, dass das so alles stimmt, > vor oder habe ich Vref falsch eingestellt? Ja, ein ganz grundlegendes. Der DRV8825 besitzt eine Stromregelung, d.h. der Treiber legt fest, wieviel Strom die jeweilige Motorwicklung bekommt. Außerdem arbeitet der Treiber als Step-Down-Wandler, d.h. der Strom auf der Versorgung ist bei deiner Konfiguration erheblich geringer als die Summe der Wicklungsströme.
Wolfgang schrieb: > Der DRV8825 besitzt eine Stromregelung, d.h. der Treiber legt fest, > wieviel Strom die jeweilige Motorwicklung bekommt. Außerdem arbeitet der > Treiber als Step-Down-Wandler, d.h. der Strom auf der Versorgung ist bei > deiner Konfiguration erheblich geringer als die Summe der > Wicklungsströme. Dann betreibe ich den Motor aber auch trotzdem mit seiner maximalen Leistung?
Robin D. schrieb: > Dann betreibe ich den Motor aber auch trotzdem mit seiner maximalen > Leistung? Das kommt auf deine Sense-Widerstände an. Die legen den Zusammenhang zwischen Referenzspannung und Wicklungsstrom fest.
Wolfgang schrieb: > Das kommt auf deine Sense-Widerstände an. Die legen den Zusammenhang > zwischen Referenzspannung und Wicklungsstrom fest. Das verstehe ich nicht... was sind das für Widerstände?
Robin D. schrieb: > Das verstehe ich nicht... was sind das für Widerstände? Die, die am Pin6 und am Pin9 von deinem DRV8825 angeschlossen sein sollten. https://www.ti.com/lit/ds/symlink/drv8825.pdf
Wolfgang schrieb: > Die, die am Pin6 und am Pin9 von deinem DRV8825 angeschlossen sein > sollten. > https://www.ti.com/lit/ds/symlink/drv8825.pdf Und wie kann ich daraus dann erfahren, ob der Motor mit maximaler Leistung läuft?
Robin D. schrieb: > Und wie kann ich daraus dann erfahren, ob der Motor mit maximaler > Leistung läuft? Du machst Dir noch nicht einmal die Mühe, das Dir auf dem Silbertablet präsentierte DB auch mal zu lesen. Ich lese mal das Inhaltsverzeichnis für Dich: 8.3.2
Robin D. schrieb: > Dann betreibe ich den Motor aber auch trotzdem mit seiner maximalen > Leistung? Nein. Stattdessen betreibst du den Schritmotor im Stillstand mit seiner maximalen Verlustleistung. Merk dir mal das: Ein idealer Schrittmotor hätte einen ohmschen Widerstand seiner Wicklungen von NULL Ohm. Dann würde der Strom, den der Treiber ihm einprägt, auch keine Verlust-Leistung verbraten. Wenn der Treiber nun den Schrittmotor dazu bringen will, sich zu bewegen, dann muß er die Stromverteilung an den Wicklungen des Motors verändern und das bedarf der Strom-ÄNDERUNG in den Wicklungen. Da diese aber ne Induktivität haben, geht das Ändern umso schneller, je höher die Spannung ist, die der Treiber anlegen kann. Wenn die neue Konstellation eingeschwungen ist, dann geht die Spannung am idealen Motor bei gleichbleibendem Strom wieder auf 0 zurück. ABER: So einen idealen SM gibt es nicht und deswegen verheizt der SM im Stillstand die durch den in ihn eingeprägten Strom am Widerstand der Wicklungen abfallende Leistung. Dieser Haltestrom erzeugt zugleich das Haltemoment und das ist dann das maximale Drehmoment, was der SM aufbringen kann. Realiter ist das Drehmoment immer etwas niedriger. W.S.
Robin D. schrieb: > Liegt da ein Verständnisproblem meinerseits, Offenkundig. Wir wissen nicht, was Vref=1.5 bei dir für einen Spitzenstrom bewirkt, schliesslich hängt das vom Shuntwiderstandswert auf der Platine ab, es sollten 2.1A sein damit dein Motor das Drehmoment laut Datenblatt bringt. Da ein Schrittmotortreiber ein buck step down Wandler (Abwärtsregler) ist, zieht er aus den 24V nur die LEISTUNG die der Motor braucht. Also 2x1.5x4.2= 12.6W + Antriebsleistung + Verluste, ca. 15W, ca. 0.7A. Hier genauer: http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.10
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