Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 230V-Eingang für Raspberry PI


von Thomas C. (akapuma)


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Hallo,

nachdem wir hier im Forum gemeinsam meine Ausgangsschaltung PI - Relais 
ausführlich durchgegangen sind (nochmals vielen Dank dafür) wäre es 
nett, wenn wir auch mal über die Eingangsschaltung gucken könnten. Ich 
habe viel mit LT-Spice simuliert und bin an sich auch ganz zufrieden, 
aber manchmal ist ein Bock drin den man selbst nicht sieht.

Zu erkennede Eingangsspannung: 230V-275V
Kleine Spannungen (z.B. 24V) sollen zuverlässig als "AUS" erkannt 
werden.
Unterspannung im Netz (z.B. 200V) soll hingegen zuverlässig als "EIN" 
erkannt werden.
Fehlanschluß zwischen 2 Phasen (400V + 10% = 440V) soll keine 
Überlastung hervorrufen.
Nach der Schalternorm EN 60669-2-1 soll der Ausfall eines einzelnen 
Bauteils (Kurzschluß oder Unterbrechung) keinen gefährlichen Zustand 
verursachen. Dazu gehört auch der Kurzschluß eines Widerstands, auch 
wenn das unwahrscheinlich ist. Das soll eingehalten werden.
EIN/AUS-Erkennung relativ schnell.
Sichere Trennung zwischen Ein- und Ausgang (Überspannungskategorie III).
EMV-gerechtes Design.

Der erste Versuch war einen Optokoppler mit AC-Eingang (2 antiparallele 
LED) zu verwenden und am Ausgang zu glätten. Zwangsweise geht der 
Transistor aber immer im Nulldurchgang aus, was einen größeren 
Glättungskondensator am Ausgang erforderlich macht. Dadurch wird aber 
der "AUS"-Zustand verzögert erkannt. Daher wird ein "normaler" 
Optokoppler verwendet und am Eingang geglättet (was aber einen 
Brückengleichrichter erforderlich macht).

Widerstände R3/R4:
- 68K/2W PR02 von Vishay.
- Die Widerstande setzen bei 275V je 131mW und bei 440V je 367mW um.
- 2W sind überdimensioniert, allerdings ist er mit 10mm Länge recht 
kompakt.
- Je ein Widerstand pro Leitung bieten guten Schutz gegen 
Common-Mode-Störungen (Burst, Einströmung)
- Jeder Widerstand bietet 1500V Pulsspannungsfestigkeit. Da 2 in Reihe 
sind kommt man auf 3000V. Surge-Anforderung ist 2000V 
(+Netzspannungs-Peak). Bei 2000V Surge fließen (2000V + 275V* 
Wurzel(2))/(68k*2) = 18mA, also sind keine weiteren Maßnahmen 
erforderlich.
- Hat ein Widerstand einen Kurzschluß, dann begrenzt der zweite die 
Leistung auf (275V/2)^2/68k = 278mW (Leistungsanpassung). Werte bis 
500mW gelten nach EN 60669-2-1 als ungefährlich.
- Liegt ein Widerstand durch einen Fehler direkt am Netz dann setzt er 
275V^2/68k = 1,11W um. Ein 2W-Widerstand kann das.

Brückengleichrichter:
Bei 440V liegen an dessen Eingang 134V, es fließen 2,3mA. Also quasi 
keine Anforderungen. Ein Taiwan DBL104G ginge zum Beispiel.

Z-Diode:
Diese sorgt dafür daß kleine Spannungen sicher nicht erkannt werden. Bei 
440V setzt sie 70mW um. Eine BZX79-C36,113 (500mW) ist OK.

Kondensator:
Bei 440V liegen 103Veff / 126V peak an. Bei 275V sind es 61V eff / 76V 
peak. Würde man den 440V-Fehlanschluß nicht berücksichtigen wäre ein 
100nF/100V-Keramik OK. Ich neige aber eher zum 200V-Keramik, zum 
Beispiel einen KEMET Goldmax 300 X8R.

R2:
Der setzt bei 440V 202mW um. Ich werde auch hier überdimendionieren und 
einen 51k Vishay 1W PR01 nehmen. Mit 6,5mm Länge ist er nicht größer als 
andere übliche 0,6W-Widerstände.

Optokoppler:
Es soll ein ON FOD817B300 werden. Die "300" steht für die VDE-Zulassung, 
die garantiert, daß die relevanten Normen eingehalten wurden. Das ist 
einmal die Optokopplernorm IEC 60747-5-5, die die elektrischen 
Eigenschaften der Isolierung festlegt, jedoch keine Mindestdicke der 
Isolierung fordert. Zusätzlich wurden noch relevante Absätze der 
Audio-Video- und IT-Gerätenorm IEC 62368-1 abgeprüft, hierdurch ist eine 
Mindestdicke der Isolierung von 0,4mm garantiert. Max. periodische 
Spitzenisolationsspannung (890V bei 400V soll), Maximale 
Impulsisolationsspannung (8000V bei 6000V soll), äußere Strecken (7mm 
bei 6mm soll) entsprechen den Anforderungen.

Dann habe ich mal die Schaltung simuliert:

- Bis 38V tut sich am Ausgang des Transistors = Eingang des Raspberry PI 
nichts (> 3V).
- Selbst bis 66V sollte der Pi ein "high" erkennen (immer > 1,3V).
- Ab 114V wird zuverlässig "Spannung ein" erkannt (Spannung am PI 
dauerhaft kleiner 0,8V).
- Bei 4 Phasenlagen (0°, 45°, 90° , 135°) und 230V dauert es 0,8ms - 
4,5ms bis "EIN" erkannt wird.
- Bei 4 Phasenlagen (0°, 45°, 90° , 135°) und 275V dauert es 7ms - 10ms 
bis "AUS" erkannt wird.

Sollte doch alles OK sein?

Gruß

akapuma

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Was ich bei sowas mache: LED-Kondensatornetzteil für den Optokoppler.

Also Kondensator, 4,7k Schutzwiderstand oder so, Brückengleichrichter, 
Optokoppler. Evtl. noch 470k..1M über dem Kondensator um den zu entladen 
wenn der Stecker gezogen wird.

von Rainer U. (r-u)


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Vielleicht ist es einfacher, die Spannung mit einem kleinen Trafo in 
eine leicht mit ADC messbare Größenordnung zu bringen, dann hast Du 
Potentialtrennung und Messbarkeit gleich in einem Abwasch.

von Dieter (Gast)


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Sicherungen, sich opfernde Schutzwiderstaende, Überspannungsableiter, 
kleines L & C Filter, dann waere die Schutzschaltung komplett. Nicht 
immer wird nach Vorschrift alles zugleich vorhanden sein muessen.

von Thomas C. (akapuma)


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Ben B. schrieb:
> Was ich bei sowas mache: LED-Kondensatornetzteil für den Optokoppler.

Die Schaltung soll für eine Relaisprüfanlage für elektronische Schalter 
nach EN 60669-2-1 verwendet werden. Sie soll mindestens so gut sein wie 
diese Norm fordert. Und bezüglich Kondensatornetzteil gibt es 
Vorschriften, nämlich die Verwendung eines Vorwiderstandes und eines 
X2-Kondensators. Und der macht Probleme.

X2-Kondensatoren sind sehr sicher. Diese halten 2,5kV Impulsspitzen 
stand und bestehen Anforderungen an die "passive Entflammbarkeit". Sie 
verfügen über erstklassige Selbstheilungseigenschaften. Leider führt das 
dazu, daß diese immer mehr Kapazität verlieren können, so daß diese 
Netzteile irgendwann nicht mehr funktionieren.

Erst dachte man, es läge an der Feuchte. Es kamen feuchtegeschützte 
Modelle auf, z.B. der KEMET R.46S, dessen Eignung für Netzteile 
besonders hervorgerufen wurde. Bis man merkte, daß die auch nicht gut 
sind, dann wurde dieser Passus klammheimlich aus dem Datenblatt 
entfernt.

Nächste Idee war 2 Kondensatoren in einem Gehäuse in Reihe zu schalten. 
Sehr populär: der Vishay F1772, der z.B. in meiner AEG Backofenuhr oder 
meiner Steinel-Bewegungsmelderlampe drin ist. Bis Vishay dann merkte, 
daß der auch nicht gut ist, die Eignung für Netzteile wurde entfernt. 
Letzter Clou: 2 Kondensatoren in Reihe + Feuchteschutz, z.B. der Vishay 
F1772S.

Braucht man größere Leistungen, z.B. zum Schalten eines Relais, dann 
wäre ein Kondensatornetzteil eine Überlegung wert (auch wenn man immer 
mehr zu kleinen LNK-Schaltnetzteilen übergeht). Nur für den Optokoppler 
halte ich ein Widerstandsnetzteil leistungsmäßig für vertretbar.

Etwas Lektüre hierzu:
http://www.vishay.com/docs/28153/anaccaps.pdf
"across the line" sind Entstörkondensatoren zwischen L und N. Diese 
werden in das Produkt eingebaut, und das Produkt hält allen 
Störaussenungsprüfungen stand. Wenn nach 2 Jahren die Kondensatoren nur 
noch halbe Kapazität haben kräht da kein Hahn mehr nach.
"in series" sind Kondensatoren für Netzteilanwendungen.

Oder hier, man grenzt deutlich "safety / EMI" von "capacitive AC power 
supply" ab: https://ec.kemet.com/film/

Rainer U. schrieb:
> Vielleicht ist es einfacher, die Spannung mit einem kleinen Trafo
Ja, zum Messen stimme ich Dir zu. Ich brauche aber nur "EIN/AUS", und da 
ist der Trafo zu aufwendig.
Ich hatte mal einen Trafohersteller gefragt, ob man einen kleinen 
230V-Sicherheitstrafo auch am 240V-Netz verwenden kann. Er sagte, das 
ginge auf garkeinen Fall, die Trafos wären da sehr empfindlich. Da ich 
im Normalbetrieb bis 275V (mindestens) habe und auch bei 440V nichts 
kaputt gehen soll fällt das schonmal flach. Und den Ausgang müsste ich 
ja auch noch gleichrichten.

Dieter schrieb:
> Sicherungen, sich opfernde Schutzwiderstaende, Überspannungsableiter,
> kleines L & C Filter, dann waere die Schutzschaltung komplett.
Sicherungen:
Im schlimmsten Fehlerfall liegt ein 68k-Widerstand direkt am Netz. Dann 
fließen 275V/68k = 4mA. Eine Sicherung würde nie auslösen.

Schutzwiderstände:
Bei einem Kondensatornetzteil, wie von Ben B. vorgeschlagen, wäre das zu 
überlegen. Aber wo soll ich einen Schutzwiderstand einsetzen? Im 
Fehlerfall fließen gerade einmal 4mA.

Außerdem versuche ich Schutzwiderstände zu vermeiden. Faustformel: bei 
1-facher Nennlast halten sie, bei 10-facher brennen sie schnell weg. 
Aber dazwischen können sie genau so glühen und kokeln wie andere auch.
Beispiel: Ein KOA RF2 2W braucht 30W zum wegbrennen (hier ist der Faktor 
sogar 15). Wo sollen die herkommen, wenn ein 68k-Widerstand direkt an 
275V nur 1,11W umsetzt (deshalb gibt es diese auch nur bis 3k),
https://www.koaglobal.com/-/media/Files/KOA_Global/EN/product/commonpdf/rf.pdf

Überspannungsableiter
Bei einem 2kV-Surge bei 90° Netzspannung fließen 18mA, die machen nichts 
kaputt. Die Widerstände am Eingang halten 3kV Pulsspannung stand. Die 
Optokoppler-Sendediode kann 50mA dauernd führen, die Z-Diode 800mA 
Pulsstrom. Was soll kaputt gehen?

kleines L & C Filter
Die beiden Widerstände am Eingang wirken gegen common-mode-Störungen wie 
ein 68k/2 = 34k-Widerstand. Eine stromkompensierte 4,4mH-Drossel EPCOS 
B82720S2601N040 hätte im Maximum nicht mal 20k, und würde die 
Eingangsspannung noch auf 250V beschränken. Die Widerstände sind der 
Drossel hier also deutlich überlegen.

Und gegen different-mode-Störungen sollten die 0,1µF Keramik helfen.

Gruß

akapuma

von Dieter (Gast)


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Thomas C. schrieb:
> Ich hatte mal einen Trafohersteller gefragt, ob man einen kleinen
> 230V-Sicherheitstrafo auch am 240V-Netz verwenden kann.

Mit der Antwort hat der Hersteller indirekt zugegeben, dass sein Produkt 
nix anderes als Pfusch ist.
Fuer 440V einfach immer zwei in Serie schalten. Die 0,5 VA Trafos lassen 
sich gut mit einem Vorwiderstand an hoehere Spannung betreiben.

Dann einen 3k Schutzwiderstand davorsetzen. Wenn der 68k ermuedet, kann 
er doch noch durchgehen, obwohl die Grenzen fern sind. Es gab mal 
Taschenlampen mit NiCd 50mAh Akku direkt am Netz mit 100k Widerstaenden. 
Wurden deshalb vom Markt genommen.

von Harlekin (Gast)


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1N4148: Max. Sperrspannung untersucht?

von Thomas C. (akapuma)


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Harlekin schrieb:
> 1N4148: Max. Sperrspannung untersucht?

Hallo Harlekin,

die hatte ich nur zur Simulation drin. Die Eingangsspannung am 
Gleichrichter bei 440V Eingangsspannung ist 134V, eine 1N4148 würde 
tatsächlich nicht reichen. Es kommt ein kleiner Brückengleichrichter 
Taiwan DBL104G rein. Mit AC-Anschlüssen auf der einen und DC-Anschlüssen 
auf der anderen Seite, das ist einfach zu layouten.

Es gibt dann nur noch einen noch nicht betrachteten Sicherheitsaspekt. 
Ein Optokoppler ist nur dann als sicher anzusehen, wenn seine 
zertifizierten Sicherheitsgrenzwerte auch im Fehlerfall nicht 
überschritten werden. Und die wären beim FOD817B300:

Eingangsstrom der LED maximal 400mA. Es ist kein Fehlerfall denkbar der 
diesen Strom überschreiten lassen würde.

Verlustleistung des Transistors maximal 700mW (das ist viel, ein Vishay 
VO615A hätte nur 265mW). Denkbarer Fehlerfall ist, daß auf der Platine 
des Raspberry PI +5V Betriebsspannung an den Eingang und damit an den 
Kollektor gelangen. Durch das Stromübertragungsverhältnis (beim 817B 
130%-260%) ist die Leistung aber stark limitiert. Eine Simulation mit 
440V am Eingang und +5V direkt (ohne Widerstand) am Transistor ergibt 
gerade einmal 16,7mW. Selbst mit dem 817C (200%-400%) werden nur 27,3mW 
umgesetzt. Also keine Gefahr.

Gruß

akapuma

von Dieter (Gast)


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http://www.avtechpulse.com/medium/avrh-3/
Der Transient Pulse Generator geht nur bis 3kV. Vor einigen Jahren hatte 
ich zum testen ein Geraet das ging bis 4kV.

Die Schaltung unterscheidet sich so gut wie gar nicht von 
Chinamannloesungen. Besser fand ich die Loesung mit R3und R4 gesplittet 
und dazwischen ein Varistor. Dessen parasitaere Kapazitaet macht sich 
bei kleinen Spikes schon bemerkbar, so dass die Pulse die Dioden schon 
weniger steil, dh geschwaecht, erreichen.

von Thomas C. (akapuma)


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Unsere Produkte prüfen wir komplett selber, auch EMV. Es gibt 
möglicherweise mehrere Redesigns.

Das hier soll ein Eingang für eine Relaisprüfanlage werden. Die soll ca. 
3x für den Eigenbedarf gebaut werden. Ich bin froh wenn ein Kollege mir 
ein schönes Layout macht und ich es einmal hinkriege. Für viele 
Durchläufe bleibt da keine Zeit. Und außerdem: nach einer Prüfung 
(Hochspannung und Stoßspannung) sind solche Geräte als dermaßen 
vorgeschädigt anzusehen, so daß sie nur noch Schrott sind.

Dieter schrieb:
> Die Schaltung unterscheidet sich so gut wie gar nicht von
> Chinamannloesungen.
https://ebay.us/tbBWsl

Erstens hat man hier nur einen Widerstand, mit massiven Problemen:
- Common-Mode-Störungen (Burst und Einströmung) gehen direkt bis zum 
Optokoppler durch.
- Keine Redundanz falls dieser Widerstand einen Kurzschluß hat (was nach 
EN 60669-2-1 betrachtet werden müsste).

Es sieht mir so aus als lägen D2 und C1 parallel zum Ausgang des 
Brückengleichrichters. Ebenfalls parallel dazu eine Reihenschaltung von 
Optokoppler und grüner LED.

Was soll das? Sagen wir mal, die grüne LED hätte eine Schwellenspannung 
von 2V, die im Optokoppler von 1V. Die Spannung kann dann niemals 
wesentlich größer werden als 3V, weil sonst durch die beiden Dioden viel 
Strom fließt.  Wenn sie wesentlich kleiner als 3V wird fließt kein Strom 
mehr, die LEDs sind aus.

Fazit:
- Die Diode am Brückengleichrichter in sinnlos. Die Ausgangsspannung am 
Optokoppler ist nie viel größer als 3V.
- Der 25V-Elko ist ebenfalls sinnlos. Er kann sich nie mehr als gut 3V 
aufladen, weil die beiden Dioden das verhindern. Die Spannung sinkt 
schnell auf unter 3V, weil die Dioden keine Strombegrenzung haben. Unter 
3V leuchten die LED aber nicht mehr.
- Es dürfte schwierig bis unmöglich sein den Transistor im Optokoppler 
in Nulldurchgang geschlossen zu halten.
- Ein Schutz daß der Optokoppler bei kleinere Spannungen nicht doch 
leitet gibt es nicht.

Optisch ähnlich, schaltungstechnisch aber keinesfalls.

Dieter schrieb:
> Besser fand ich die Loesung mit R3und R4 gesplittet
> und dazwischen ein Varistor.

R3 und R4 sind so groß, daß Hochspannungspulse in den Dioden nur Ströme 
<20mA verursachen können. Und die werden vom Kondensator geschluckt.



Gruß

akapuma

von Dieter (Gast)


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Optokoppler mit mindestens 5kV Isolationsfestigkeit ist gut und in 
Ordnung nach dem Datenblatt, das im Netz zu finden war.

Thomas C. schrieb:
> Dieter schrieb:
>> Die Schaltung unterscheidet sich so gut wie gar nicht von
>> Chinamannloesungen.
> https://ebay.us/tbBWsl
>
> Erstens hat man hier nur einen Widerstand, mit massiven Problemen:
> - Common-Mode-Störungen (Burst und Einströmung) gehen direkt bis zum
> Optokoppler durch.
> - Keine Redundanz falls dieser Widerstand einen Kurzschluß hat (was nach
> EN 60669-2-1 betrachtet werden müsste)

Stimmt, das Beispiel des Links ist deutlich schlechter.

von Thomas C. (akapuma)


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Hallo,

ich habe das Ganze mal etwas optimiert.

Optokoppler: PC817B durch PC817C ersetzt (genau genommen ein FOD817B300 
durch einen FOD817C300). Das höhere CTR bringt bessere Ergebnisse.

LED D6 hinzugefügt. Die geht an wenn der Eingang EIN ist. Es ist eine 
2mA-LED, z.B. eine HLMP1790. Macht das Ganze komfortabler.

Dann gibt es noch 4 kleine Probleme:

- Wenn C2 leer ist und man den Eingang einschaltet, dann dauert es eine 
Zeit bis der Transistor schaltet. Wenn man den Eingang ausschaltet, dann 
wird C2 nicht leer, sondern entläd sich nur auf die Schwellenspannung 
der Dioden (LED + Optokoppler, zusammen etwa 3V). Schaltet man den 
Eingang wieder ein, dann schaltet er jetzt viel schneller, weil C2 ja 
noch auf Schwellenspannung aufgeladen war. Die Schaltung soll sich aber 
immer gleich verhalten.

- Wenn eine kleine Spannung am Eingang anliegt, die nicht zum Schalten 
führen soll, sperrt die Z-Diode D5, dafür ist sie da. Eventuelle 
Leckströme führen aber dazu, daß sich C2 aufläd. Erreicht er die 
Schwellenspannung der Dioden, dann fließt der Leckstrom durch den 
Optokoppler. Der reicht zwar nicht um den Transistor zu schalten - schön 
ist es trotzdem nicht.

- Ähnlicher Fall wie zuvor. Wenn ein Dauerburst (normativ nicht 
vorgesehen) am Eingang anliegt, dann läd dieser ebenfalls C2 auf. Nach 
wenigen Sekunden ist C2 so voll, so daß Strom durch die LED's fließt, 
und der Optokoppler marginal leitet. Er leitet zwar nur sehr gering, 
aber auch hier gilt: schön ist das nicht.

- Letzter Fall: Ein Norm-Surgeimpuls kommt auf den Eingang. Wenn auf C2 
noch Restspannung in Höhe der Schwellenspannung der Dioden ist, dann 
fällt die Spannung am Transistor kurz von 3,3V auf 1,5V ab. Beides ist 
für den PI ein High, aber das ist sicher der schlimmste der 4 Fälle.

Alles das kann man verhindern, wenn man C2 mit R5 entläd. Die maximale 
Spannung am Widerstand ist 1,8V (LED) + 1,2V (Optokoppler) = 3V, so daß 
der Widerstand dem Optokoppler nur 90µA "klaut". Wenn man davon ausgeht, 
daß ein Kondensator nach 3 Tau so halbwegs leer ist, dann ist er nach 3 
x (51k + 33k) x 0,1µF = 25ms leer. Das ist schnell genug.

Die Schaltung beginnt bei R3 und R4. Alles links davon dient der 
Störsimulaton.

Gruß

akapuma

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