Hallo, Vishay stellt speziell impulsfeste Y1-Kondensatoren zur Verfügung welche mit 10 kV impulsfester sind, als ihre 8 kV festen Mitstreiter. https://www.vishay.com/docs/28555/vy1compactseries.pdf Was passiert mit solch einem Kondensator im inneren, wenn dieser mit einem Impuls beaufschlagt wird und um welche Impulsform handelt es sich hier (1,2/50 oder andere)? Bei den Folienkondensatoren weiß ich, dass bei einer Überspannung ein leitfähiger Kanal im Elektrolyt entsteht, der sich aber durch die Hitze verschließt. Der Kondensator verliert dabei minimal an Kapazität und ist selbstheilend. Wie verhält es sich bei Keramikkondensatoren und was passiert mit diesen, wenn sie einen Impuls zu viel sehen? Zerlegt es sie in tausend Einzelteile? Hat jemand Erfahrung damit? Gruß
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Narben Johnny schrieb: > Bei den Folienkondensatoren weiß ich, dass bei einer Überspannung ein > leitfähiger Kanal im Elektrolyt entsteht, der sich aber durch die Hitze > verschließt. Da ist es eher so, dass rings um die Durchschlagstelle einfach nur die Metallisierung verdampft. Und so nimmt die Kondensatorfläche und damit die Kapazität mit jedem Durchschlag ab. > Was passiert mit solch einem Kondensator im inneren, wenn dieser mit > einem Impuls beaufschlagt wird Im Idealfall gar nichts. Denn er ist ja hinreichend gut isoliert und genau deshalb "impulsfest". > Wie verhält es sich bei Keramikkondensatoren und was passiert mit > diesen, wenn sie einen Impuls zu viel sehen? Setzt du in deinen Fragen "Impuls" mit "Spannungsüberschlag" gleich?
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Vielen Dank fürs Verschieben! Lothar M. schrieb: > Da ist es eher so, dass rings um die Durchschlagstelle einfach nur die > Metallisierung verdampft. Und so nimmt die Kondensatorfläche und damit > die Kapazität mit jedem Durchschlag ab. Genau das meine ich. Lothar M. schrieb: > Setzt du in deinen Fragen "Impuls" mit "Spannungsüberschlag" gleich? Y1-Kondensatoren müssen eine Impulsfestigkeit bis 8 kV standhalten. Damit wir uns richtig verstehen sollte wir den Begriff vllt. erst klären? Ich verstehe das so, dass Y1-Kondensatoren Spannungsimpulse (die Frage um welche Form des Spannungsimpuls es sich handelt ist bei mir noch offen) bis 8 kV, bei den von mir besprochenen bis 10 kV, standhalten müssen. Was ich jetzt nicht weiß ist, ob erst größer 8 bzw. 10 kV der Spannungsüberschlag auftritt oder schon gleich 8 bzw. 10 kV. Ich bitte um Mithilfe :)
Narben Johnny schrieb: > Bei den Folienkondensatoren weiß ich, dass bei einer Überspannung ein > leitfähiger Kanal im Elektrolyt entsteht Folienkondensatoren enthalten kein Elektrolyt. Narben Johnny schrieb: > Wie verhält es sich bei Keramikkondensatoren und was passiert mit > diesen, wenn sie einen Impuls zu viel sehen? Zerlegt es sie in tausend > Einzelteile Kann passieren wenn der Impuls viel zu gross war, habe schon explodierte Y1 Keramik gesehen, aber ein normaler Impuls wird auch zur Selbstheilung mit Kapazitätsverlust führen. Daher muss man bei X und Y Kondensatoren immer drauf achten, dass genug Energie beim Durchschlag zur Verfügung steht, also zwischen L und N ist erlaubt, mit 100 Ohm Vorwiderstand wie im Snubber reicht aber laut Hersteller ggf. nicht zur Selbstheilung.
Die Pulse sind natuerlich spezifiziert. Oft 8/20, bedeutet 8us Anstiegszeit, 20us Abfallzeit. Und das erreicht man durch Schalten einer Kapazitaet. Ist in den Normen nachzulesen.
Narben Johnny schrieb: > Was ich jetzt nicht weiß ist, ob erst größer 8 bzw. > 10 kV der Spannungsüberschlag auftritt oder schon gleich 8 bzw. 10 kV. Bei 8000,000 V noch nicht und bei 8000,001 V gibt's n Überschlag ;)
Joggel E. schrieb: > Die Pulse sind natuerlich spezifiziert. Oft 8/20, bedeutet 8us > Anstiegszeit, 20us Abfallzeit. Und das erreicht man durch Schalten einer > Kapazitaet. > > Ist in den Normen nachzulesen. Ich kenn den Impuls. Selber schon gebaut und damit gearbeitet, aber in diesem Datenblatt steht eben nichts und es ist fraglich ob die Hersteller da Freiheiten nach Norm haben, aber scheinbar ja nicht. Nachdem was ich jetzt so gelesen habe gibt es diesen Selbstheilungsprozess bei Y1-Keramikkondensatoren nicht. Das heißt im Umkehrschluss, dass die Keramik wesentlich fester ist als eine Folie und es womöglich gar nicht zum Durchschlag kommt, denn wenn das passiert dann knallt es doch ordentlich, oder?
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Beitrag #6099259 wurde von einem Moderator gelöscht.
Ich kenn diese spezifischen Keramikondensatoren nicht. Aber bei den Niederspannungstypen ist das eine eher lockere Sache. Ich las, ein 50V X7R oder so haelt locker 150V. Die Kapazitaet verkleiner sich einfach. Allenfalls ist der Prozess auch nicht zu 100% reversibel. Wie vielfach man ueberhoehen kann ist eine andere Frage. Und bei Hochspannungstypen wird es etwas anders sein, denn da kommen noch Koronaeffekte hinzu. Wenn's durchknallt wird die gespeicherte Energie, 1/2*CU^2, frei. Ein Teil wird ins Material gehen, ein Teil in Sound.
Narben Johnny schrieb: > Ich verstehe das so, dass Y1-Kondensatoren Spannungsimpulse (die > Frage um welche Form des Spannungsimpuls es sich handelt ist bei mir > noch offen) bis 8 kV, bei den von mir besprochenen bis 10 kV, > standhalten müssen. Vor allem handelt es sich dabei um gelegentlich auftretende Impulse! Du kannst nicht davon ausgehen, dass du Y-Kondensatoren betriebsmässig mit z.B. 50Hz oder noch höherer Frequenz mit solchen Impulsen malträtieren darfst. Es sind nach wie vor nur Kondensatoren für den Anschluß an 500V Wechselspannung. Bei höherer Frequenz (Impulsflanken!) können die Kondensatoren durch die hohen Verluste der Klasse 2 Dieelektrika z.B. zu heiß werden. Wenn du derartige Anforderungen an die Impulsfestigkeit hast, solltest du dich vom Hersteller beraten lassen, oder selbst impulsfeste Kondensatoren aus den Katalogen heraussuchen.
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