Hallo, ich habe mich getraut, eine günstige Lötstation aus China zu bestellen: https://de.aliexpress.com/item/32872759390.html?spm=a2g0s.9042311.0.0.27424c4drJRaiS Insgesamt bin ich auch sehr zufrieden. Nur die Lötspitzen lösen sich mit bleifreiem Lot innerhalb weniger Stunden komplett auf. Soweit ich das bisher durchschaue, ist die Lötspitze vom Typ 900M-T. Meine Frage ist nun: Kann jemand eine Lötspitze dieser Bauform empfehlen, die wirklich bleifreies Lötzinn dauerhaft verträgt? Aus China finden sich dazu diverse Angebote, denen ich aber nicht wirklich traue...
Wie sicher sind die 4.5mm innen? Paßt ein 4.5mm Bohrer da rein? https://www.reichelt.de/loetspitze-xy-1-6-1-6-mm-meisselfoermig-gerade-spitze-xy-1-6-p87389.html
Original-Hersteller war Hakko. Hakko hat die nicht mehr im Programm, da die zugehörigen Lötstationen und die Spitzen "nachgebaut" wurden als ob es kein Morgen mehr gibt. Dafür bekommst du heute 900M-T Lötspitzen aus China nachgeworfen. Ein 10er-Pack auch schon mal ab 3 bis 4 Euro (zufällig ausgewähltes Beispiel https://de.aliexpress.com/item/32964962407.html). Für ähnliche Preise gibt es auch gemischte 12er-Packs (https://de.aliexpress.com/item/1922918336.html). Dafür hätte man früher nicht einmal eine einzige Original-Spitze bekommen. Also leg dir eine Handvoll(10, 20, 30 Teile) in die Schublade und wenn die nicht so lange halten, was soll's? Von den kupfer/"gold" farbenen würde ich allerdings abraten. Nebenbei gefragt, du verwendest nicht etwa Lötfett, Lötwasser oder anderes aggressives Flussmittel aus dem Dachdeckerbereich? Du feilst oder kratzt auch nicht an den Spitzen rum? Temperatur steht nicht auf Anschlag?
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Crazy H. schrieb: > Wie sicher sind die 4.5mm innen? Paßt ein 4.5mm Bohrer da rein? > > https://www.reichelt.de/loetspitze-xy-1-6-1-6-mm-meisselfoermig-gerade-spitze-xy-1-6-p87389.html Ja, der hat sogar noch etwas spiel. Ein 4,8 mm Bohrer passt nicht mehr rein. Somit wird die Verlinkte Spitze wohl leider nicht passen :( Hannes J. schrieb: > Original-Hersteller war Hakko. Hakko hat die nicht mehr im Programm, da > die zugehörigen Lötstationen und die Spitzen "nachgebaut" wurden als ob > es kein Morgen mehr gibt. Danke für die Aufschlussreiche Erklärung! Hannes J. schrieb: > Nebenbei gefragt, du verwendest nicht etwa Lötfett, Lötwasser oder > anderes aggressives Flussmittel aus dem Dachdeckerbereich? Du feilst > oder kratzt auch nicht an den Spitzen rum? Temperatur steht nicht auf > Anschlag? Ich verwende nur dieses Lötzinn ohne weitere Helferlein: https://www.obi.de/loetmittel/rothenberger-elektroniklot-70-g-bleifrei/p/7867955 Die Temperatur steht immer zwischen 350 und 400°C und mechanisch bekommt die Spitze keine ungewöhnliche Last ab. Wie es scheint, muss ich mir wohl wirklich einen Vorrat anlegen. Mir wäre eine haltbare Spitze wesentlich lieber, denn die billigen Spitzen sind schon nach sehr kurzer Zeit beeinträchtigt. Die dürfte dafür auch ein paar Euro kosten...
Sind die Standard Hakko 900M-T Clones (werden auch von Xytronic benutzt). Die Spitzen aus China halten bei mir schon viele Jahre ohne sichtbaren Verschleiß. Wüsste jetzt nicht warum ich für eine Spitze 5€ zahlen sollte wenn ich dafür 10 Stück bekomme.
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Georg schrieb: > Ich verwende nur dieses Lötzinn ohne weitere Helferlein: > https://www.obi.de/loetmittel/rothenberger-elektroniklot-70-g-bleifrei/p/7867955 Aus dem Gedächtnis (es gibt viel zu viele bleifreie Legierungen ...), gehört Sn100Ni+ zu den Legierungen die Spitzen stark angreifen. Versuch es mal mit einer anderen Legierung. > Die Temperatur steht immer zwischen 350 und 400°C Versuch so niedrig wie möglich zu bleiben. 350°C, vielleicht gelegentlich bis 370°C hoch. In erster Näherung steigt die Oxidation von Lötspitzen linear mit der Temperatur. > Mir > wäre eine haltbare Spitze wesentlich lieber, Man kann auch mehr als ein Euro/Spitze zahlen, zum Beispiel wenn Techspray Plato drauf steht https://europe.techspray.com/soldering-tips-hakko-compatible-2 Es gibt nur keine Garantie dass man bessere Qualität erhält, gefälscht wird alles. Plato sollte man daher nur über einen offiziellen Distributor kaufen. Ich habe eben bei Weidinger nachgesehen. Die sind zwar offizieller Plato Distributor, haben aber aktuell keine Hakko-Spitzen von Plato (HS Serie) im Programm. https://www.weidinger.eu/shop/loettechnik/plato/plato_loetspitzen
Hannes J. schrieb: > In erster Näherung steigt die Oxidation von > Lötspitzen linear mit der Temperatur. Die RGT-Regel besagt doch eigentlich, dass mit einer Temperaturerhöhung um 10 K eine Verdoppelung bis Verdreifachung der Geschwindigkeit chemischer Reaktionen einhergeht. Also noch mal wesentlicher schlimmer als nur ein linearer Zusammenhang. Oder ist die RGT-Regel hier nicht zutreffend?
Stefan L. schrieb: > Die RGT-Regel besagt doch eigentlich, dass mit einer Temperaturerhöhung > um 10 K eine Verdoppelung bis Verdreifachung der Geschwindigkeit > chemischer Reaktionen einhergeht. Also noch mal wesentlicher schlimmer > als nur ein linearer Zusammenhang. Oder ist die RGT-Regel hier nicht > zutreffend? Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich trifft die schon zu, aber sie beschreibt die Reaktionsgeschwindigkeit, nicht das Reaktionsergebnis.
Habe eben mal in meiner "Resterampe" an unbenutzten Lötspitzen geschaut. Den Maßen aus deiner Skizze folgend, könnten hier eine Sorte Weller Spitzen passen. (zumindest steht Weller drauf...). Allerdings habe ich hier nur Bleistiftspitze, keine Meißelform. AD: 6,15mm ID: 4,65mm LA: 24,60mm LI: 24,60mm /edit:/ Könnte möglicherweise der XNT Serie entsprechen...
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Crazy H. schrieb: > Wie sicher sind die 4.5mm innen? Paßt ein 4.5mm Bohrer da rein? > > https://www.reichelt.de/loetspitze-xy-1-6-1-6-mm-meisselfoermig-gerade-spitze-xy-1-6-p87389.html Habe die mal bestellt. Sie passt und löst sich bisher nicht auf! Zwar korrodiert sie schneller, als ich das gewohnt bin und nimmt kein Lötzinn mehr auf, aber mit Lötspitzenreiniger geht es. Also vielen Dank für den Tipp! :)
Georg schrieb: > Habe die mal bestellt. Sie passt und löst sich bisher nicht auf! Zwar > korrodiert sie schneller, als ich das gewohnt bin und nimmt kein Lötzinn > mehr auf, aber mit Lötspitzenreiniger geht es. Also vielen Dank für den > Tipp! :) Schlechtes Lot oder zu heiss? Ich hatte vor meiner jetzigen Station eine mit genau diesen Spitzen und die hielten sehr lange (0.4mm Spitze).
Hannes J. schrieb: > Für ähnliche Preise > gibt es auch gemischte 12er-Packs > (https://de.aliexpress.com/item/1922918336.html). Sind aber keine Lötspitzen sondern "Solder Stachel"
Stefan L. schrieb: > Hannes J. schrieb: >> In erster Näherung steigt die Oxidation von >> Lötspitzen linear mit der Temperatur. > > Die RGT-Regel besagt doch eigentlich, dass mit einer Temperaturerhöhung > um 10 K eine Verdoppelung bis Verdreifachung der Geschwindigkeit > chemischer Reaktionen einhergeht. Also noch mal wesentlicher schlimmer > als nur ein linearer Zusammenhang. Oder ist die RGT-Regel hier nicht > zutreffend? Ich wüsste jetzt zwar nicht wo ein linearer Zusammenhang her kommt aber die sogenannte RGT-Regel sollte auch nicht zutreffen. Ich habe da vor zig Jahren auch mal selbst Experimente mit schlechten Lötspitzen von einem Aldi-Lötkolben gemacht. Letztendlich basiert die "Regel" aus thermodynamischer Sicht ja auf die temperatur-bedingte Erhöhung der Teilchengeschwindigkeit und eine dadurch höhere Wahrscheinlichkeit des Zusammentreffens von potentiellen Reaktionspartnern sowie Überwindung der Aktivierungsenergie. Das trifft für frei umherschwirrende Teilchen in einem Medium im kleinen zu. Allerdings sind bei der Fragestellung Löten eher Oberflächen-Prozesse dominant. Dazu kommen auch noch Nebeneffekte, wie Flussmittel verkockelt ab einer bestimmten Temperatur halbwegs spontan usw. Gut, ich bin da jetzt wirklich kein Fachmann für dieses Themengebiet. Das war jetzt nur meine Sicht der Dinge. Was ich mich aber immer wieder gefragt habe: Wie kommen eigentlich E-Techniker immer wieder auf diese "Regel". Warum nd in welchen Zusammenhang lernt ihr das? Beste Grüße Klaus
Klaus I. schrieb: > Gut, ich bin da jetzt wirklich kein Fachmann für dieses Themengebiet. > Das war jetzt nur meine Sicht der Dinge. Klingt aber einleuchtend. Klaus I. schrieb: > Wie kommen eigentlich E-Techniker immer wieder auf diese "Regel". Warum > nd in welchen Zusammenhang lernt ihr das? Gehört für mich eher in Richtung Allgemeinbildung. Wo ich das gelernt habe weiß ich nicht mehr, aber ich bin auch kein E-Techniker.
Da war die Anforderung des TO aber falsch, wenn die XY-Tronik Spitzen von Reichelt auf einmal passen. Denn die haben einen Innendurchmesser von 4mm. Wobei sie hier explizit ohne Kommastelle schreiben, was dann auch 3,51-4,49mm bedeuten kann.
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