Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schmelzsicherung und Foltback Kennlinie


von Andy K. (marc86)


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Hallo, wie genau kann ich herausfinden ob meine Sicherung auslösen wird, 
bzw wie muss ich sie wählen damit sie es tut wenn mein Netzteil eine 
Foltback Kennlinie besitzt.

Gegeben seien 24V, das Netzteil regelt bei unter 50% Ausgangsspannung 
den Strom zurück.

Wie hoch darf ich die Sicherung auf der Verbraucherseite wählen damit 
sie sicher durchbrennt?

von Andrew T. (marsufant)


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Andy K. schrieb:
> Wie hoch darf ich die Sicherung auf der Verbraucherseite wählen damit
> sie sicher durchbrennt?

Da Du keine Zeit angibst, in der die Sicherung garantiert auslösen soll:
Ist keine Empfehlung möglich.


d.h. präzise Infos mußt Du liefern.

BTW: Foldback
........X......

von HildeK (Gast)


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Ich fürchte, das wird nicht gehen.
In Foldback geht das Netzteil dann, wenn du an der eingestellten 
Stromgrenze angekommen bist. Es fließt dann z.B. 1A. Jetzt ist die 
Frage, was zu der Überlast geführt hat. War es ein Kurzschluss, so ist 
dein Netzteil wesentlich schneller im Foldback als eine Sicherung 
auslösen könnte. Aber nur ganz wenig Überlast (1.01A in dem Beispiel) 
führt trotzdem zum Foldback und das sehr schnell.
Gut man kann einen Wert sehr viel kleiner als den Maximalstrom wählen 
(z.B. 100mA), dann wird die bei langsamem Stromansteig schon auslösen. 
Und du kannst nur einen Bruchteil des Maximalstroms überhaupt regulär 
nutzen, nämlich bis zu den 100mA. Alles was darüber ist - und noch 
unterhalb der Foldbackgrenze - führt über kurz oder lang (ms ... 
Minuten) zum Auslösen der Sicherung.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Andy K. schrieb:
> Wie hoch darf ich die Sicherung auf der Verbraucherseite wählen damit
> sie sicher durchbrennt?
Ich glaube, du willst die Sicherung falsch verwenden. Eine Sicherung ist 
nicht dafür da, dein Gerät zu schützen, sondern, dass das Haus nicht 
abbrennt. Seins drum...

> Wie hoch darf ich die Sicherung auf der Verbraucherseite wählen damit
> sie sicher durchbrennt?
So, dass im Fehlerfall das Schmelzintegral I²t der Sicherung 
überschritten wird. Das ist bei einer superflinken Sicherung verglichen 
mit einer trägen Sicherung deutlich unterschiedlich.

> Gegeben seien 24V, das Netzteil regelt bei unter 50% Ausgangsspannung
> den Strom zurück.
Dann sichert sich doch das Netzteil selbst ab.

: Bearbeitet durch Moderator
von Andy K. (marc86)


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Ich habe ein Netzteil dass kann 13,3A liefern. Daran hängen Geräte die 
in etwa 0,25A bis 0,5A Nennstrom besitzen. Diese möchte ich absichern,
Die Zuleitung ist 1,5-2,5mm² und muss entsprechend nicht abgesichert 
werden.
Ich möchte dass die Sicherung am betroffenen Gerät durchbrennt und das 
Gerät somit vom Stromkreis getrennt wird.

Ich will nun wissen wie ich das berechnen kann wie hoch die Sicherung 
maximal sein könnte damit sie bei einem Kurzschluss durchbrennt

Das Netzteil ist ein Meanwell HLG320A.
So wie ich das Datenblatt verstehe geht es bei 13,3A in den 
Konstantstrom Modus und fängt an zurückzuregeln wenn die 
Ausgangsspannung unter 50% gefallen ist, in dem Fall also 12V.

Oder wäre hier womöglich ein Gerät ohne Foldback Kennlinie besser 
geeignet, dieses würde die Sicherung ja in jedem Fall zum durchbrennen 
bringen da es nicht zurückregelt.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Andy K. schrieb:
> Daran hängen Geräte die
> in etwa 0,25A bis 0,5A Nennstrom besitzen

Da sollte die passende Sicherung etwa diesen Wert haben.
Silizium schmilzt trotzdem schneller.

von Reflex (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Eine Sicherung ist
> nicht dafür da, dein Gerät zu schützen, sondern, dass das Haus nicht
> abbrennt.

Lüg nicht - Stichwort "Geräteschutzsicherung"

von Michael B. (laberkopp)


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Andy K. schrieb:
> Wie hoch darf ich die Sicherung auf der Verbraucherseite wählen damit
> sie sicher durchbrennt?

Du findest mehr, wenn du nach foldback suchst.

Natürlich muss die Sicherung bei nichtmal den halben Strom durchbrennen.

Bloss wozu sollte man eine Sicherung hinter ein strombegrenztes Neztteil 
setzen ?

von oszi40 (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Bloss wozu sollte man eine Sicherung hinter ein strombegrenztes Neztteil
> setzen ?

WENN er 12A am NT einstellt, kann trotzdem eine mA-Sicherung am Gerät 
viel Rauch vermeiden. Mehr da zumm Thema Sicherungen: 
https://eska-fuses.de/fileadmin/pdf/content/Technische_Einfuehrung.pdf

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Andy K. schrieb:
> Ich habe ein Netzteil dass kann 13,3A liefern. Daran hängen Geräte die
> in etwa 0,25A bis 0,5A Nennstrom besitzen. Diese möchte ich absichern

Du hast den Sinn und Zweck von Sicherungen nicht verstanden.

Die Sicherung soll (und kann) nicht das Gerät schützen, sondern das 
Netzteil bzw. die Zuleitung. Das ist hier nicht notwendig, denn das 
Netzteil hat bereits einen Schutz (der wesentlich schneller und 
zuverlässiger ist als eine Schmelzsicherung) und die Zuleitung hält den 
Strom auch aus.

Wenn eines deiner Geräte auf einmal wesentlich mehr Strom ziehen 
würde, als normal, dann wäre es zu diesem Zeitpunkt bereits kaputt. 
Die Sicherung könnte daran nichts mehr ändern.

> Ich möchte dass die Sicherung am betroffenen Gerät durchbrennt und das
> Gerät somit vom Stromkreis getrennt wird.
>
> Ich will nun wissen wie ich das berechnen kann wie hoch die Sicherung
> maximal sein könnte damit sie bei einem Kurzschluss durchbrennt

Du kannst zwar eine Sicherung einsetzen, die dann mindestens den 
Nennstrom des Geräts aushalten muß. Aber selbst eine flinke Sicherung 
darf bei 200% des Nennstroms mehrere Minuten(!) halten, bevor sie 
auslöst.

> So wie ich das Datenblatt verstehe geht es bei 13,3A in den
> Konstantstrom Modus und fängt an zurückzuregeln wenn die
> Ausgangsspannung unter 50% gefallen ist, in dem Fall also 12V.
> Oder wäre hier womöglich ein Gerät ohne Foldback Kennlinie besser

Die Frage ist doch, was du erreichen willst. Netzteil und Zuleitung 
gehen in keinem Fall kaputt. Allerdings kann eines deiner Geräte im Fall 
eines Defekts zum Ausfall aller Geräte führen (indem es das Netzteil in 
einen Zustand mit einer Spannung nahe 0 zwingt). Diesen Fall kannst du 
in Grenzen mit Schmelzsicherungen abfangen. Und in der Tat ist ein 
Netzteil mit einfacher Strombegrenzung (kein Foldback) dann besser.

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