Forum: Offtopic Grunderwerbssteuer und Umzug


von Gustav K. (hauwech)


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Hallo,

beim Kauf einer Eigentumswohnung wird Grunderwerbssteuer fällig.
In einem aktuellen Fall hier sind das knapp 15.000 Euro.

Angenommen, man muss aus beruflichen Gründen umziehen, verkauft seine 
Wohnung und kauft am neuen Standort wieder eine Wohnung. Bekommt man die 
Grunderwerbssteuer der vorigen Wohnung erstattet, oder wird diese Steuer 
bei jedem Umzug erneut fällig?

Gustav

von Lothar M. (Gast)


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Gustav K. schrieb:
> Hallo,
>
> beim Kauf einer Eigentumswohnung wird Grunderwerbssteuer fällig.
> In einem aktuellen Fall hier sind das knapp 15.000 Euro.
>
> Angenommen, man muss aus beruflichen Gründen umziehen, verkauft seine
> Wohnung und kauft am neuen Standort wieder eine Wohnung. Bekommt man die
> Grunderwerbssteuer der vorigen Wohnung erstattet, oder wird diese Steuer
> bei jedem Umzug erneut fällig?
>
> Gustav

Nö, Erstattung gebbets nicht.

Die Grunderwerbssteuer ist vom Käufer zu zahlen. Beim Verkauf kannst du 
nur selbige auf den Verkaufspreis kalkulieren, sofern der VK das 
hergibt.

von Oliver S. (oliverso)


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Gustav K. schrieb:
> Bekommt man die
> Grunderwerbssteuer der vorigen Wohnung erstattet

Da hast das wesentlich Grundprinzip einer Steuer nicht verstanden. Eine 
wesentliche Eigenschaft daran ist, daß das Geld unwiederbringlich weg 
ist.

Oliver

von Lothar M. (Gast)


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Du musst dir das Finanzamt als schwarzes Loch vorstellen. Wenn mal etwas 
über den Ereignishorizont hinweg ist, gibt es kein Zurück mehr, das ist 
für alle Zeit verschwunden.

Eigentlich müsste ja die Grunderwerbssteuer "Immobilienerwerbssteuer" 
heissen, denn es wird ja nicht nur der Grund und Boden versteuert, 
sondern auch das Gebäude.

von A. S. (Gast)


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Naja, wenn man Analogien zur Transaktionssteuer ziehen würde, wo am Ende 
auch nur die bezahlen, die investieren, und nicht die Spekulanten.

von Ron L. (flessa)


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Gustav K. schrieb:
> Hallo,
>
> beim Kauf einer Eigentumswohnung wird Grunderwerbssteuer fällig.
> In einem aktuellen Fall hier sind das knapp 15.000 Euro.
>
> Angenommen, man muss aus beruflichen Gründen umziehen, verkauft seine
> Wohnung und kauft am neuen Standort wieder eine Wohnung. Bekommt man die
> Grunderwerbssteuer der vorigen Wohnung erstattet, oder wird diese Steuer
> bei jedem Umzug erneut fällig?

Öhm...die Grunderwerbssteuer ist nur vorläufig - verkaufst du innerhalb 
von 10 Jahren, musst du auf den Grunderwerb noch nachträglich 
Spekulationssteuer blechen ;)

Dein Umzug (oder ob du auf deinem Grund überhaupt wohnst) ist 
irrelevant.

von Arno H. (arno_h)


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Die Grunderwerbsteuer wird m.W. bei Privatpersonen nur fällig, wenn du 
als Einzelner ein Grundstück erwirbst.
Wenn §3, Satz 7 GrEStG für dich zutrifft, kein Problem. Als Single hält 
das Finanzamt die Hand auf.
Für weitergehende Informationen und deren Übersetzung ins Deutsche wirst 
du wohl Fachpersonal konsultieren müssen.

Arno

von Kolja L. (kolja82)


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Lothar M. schrieb:
> Du musst dir das Finanzamt als schwarzes Loch vorstellen. Wenn mal etwas
> über den Ereignishorizont hinweg ist, gibt es kein Zurück mehr, das ist
> für alle Zeit verschwunden.

Und genauso plötzlich sind Schulen und Straßen da.
Das ist dann wohl die Fluktuation im Vakuum.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Kolja L. schrieb:
> Und genauso plötzlich sind Schulen und Straßen da.
> Das ist dann wohl die Fluktuation im Vakuum.

Naja solange Steuern sinnvoll eingesetzt werden, hat sicher keiner ein 
Problem diese zu entrichten.

Wenn man aber sieht, wie Geld verschwendet wird, wenn der Staat baut, 
dann wird einem schlecht.

Das Gemeine an der Grunderwerbsteuer ist, wie schon oben geschrieben 
wurde, das wenn schon etwas auf dem Grund steht, der gesamte Kaufpreis 
in die Bereichnung eingeht.

Ich glaube der einzige Weg auf eine Grundsteuerzahlung zu verzichten 
ist, wenn man untereinander tauscht, Haus gegen Wohnung z.B.

von A. S. (Gast)


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Sven L. schrieb:
> Ich glaube der einzige Weg auf eine Grundsteuerzahlung zu verzichten
> ist, wenn man untereinander tauscht, Haus gegen Wohnung z.B.

Scheidung und so, aber nicht bei Fremden.

von Oliver S. (oliverso)


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Arno H. schrieb:
> Die Grunderwerbsteuer wird m.W. bei Privatpersonen nur fällig, wenn du
> als Einzelner ein Grundstück erwirbst.

Da verstehst du offensichtlich was sehr falsch...

Oliver

von Axel L. (axel_5)


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Ron L. schrieb:
> Gustav K. schrieb:
>> Hallo,
>>
>> beim Kauf einer Eigentumswohnung wird Grunderwerbssteuer fällig.
>> In einem aktuellen Fall hier sind das knapp 15.000 Euro.
>>
>> Angenommen, man muss aus beruflichen Gründen umziehen, verkauft seine
>> Wohnung und kauft am neuen Standort wieder eine Wohnung. Bekommt man die
>> Grunderwerbssteuer der vorigen Wohnung erstattet, oder wird diese Steuer
>> bei jedem Umzug erneut fällig?
>
> Öhm...die Grunderwerbssteuer ist nur vorläufig - verkaufst du innerhalb
> von 10 Jahren, musst du auf den Grunderwerb noch nachträglich
> Spekulationssteuer blechen ;)
>
> Dein Umzug (oder ob du auf deinem Grund überhaupt wohnst) ist
> irrelevant.

Falsch. Bei privater Selbstnutzung wird die Spekulationssteuer nicht 
fällig.

Somit wäre es auch nicht völlig abwegig, dass das für die 
Grunderwebsteuer auch gilt. Was es aber tut.

Gruß
Axel

von Gustav K. (hauwech)


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Lothar M. schrieb:
> Beim Verkauf kannst du nur selbige auf den Verkaufspreis kalkulieren

Erstaunt mich etwas. Wenn ich ein Auto nach einem Jahr verkaufe, muss 
die MwSt. auch nicht nochmals entrichtet werden.

Würde eine Eigentumswohnung also jedes Jahr verkauft werden, klingeln 
jedes Jahr 15.000 Euro beim Finanzamt. Mit welcher Begründung 
eigentlich? Weil jemand wegen akutem Mietwohnungsmangel notgedrungen 
kaufen MUSS und weil Wohnen unter einer Brücke verboten ist?

Also ist man nach einem berufsbedingten Umzug gleich mehrmals gekniffen. 
Wundert mich, dass das mehrheitlich so akzeptiert wird.

Dann wundert auch nicht, dass die Leute nach einem Stellenwechsel 
pendeln bis der Arzt kommt. Mit allen negativen Folgen für die Umwelt.

von Lothar M. (Gast)


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Axel L. schrieb:

> Falsch. Bei privater Selbstnutzung wird die Spekulationssteuer nicht
> fällig.


Auch nicht ganz richtig.

Wenn du als Privatperson innerhalb einer gewissen Zeit mehrfach eine 
Immobilie erwirbst und wieder veräusserst, unterstellt dir das FA eine 
gewerbliche Tätigkeit und verlangt entsprechende Versteuerung.

Wobei "gewisse Zeit" und "mehrfach" von der zuständigen Finanzdirektion 
definiert wird.
Das kann also von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich gehandhabt 
werden.

Wenn du aber, wie im vorliegenden Fall, einen plausiblen Grund für die 
Veräusserung anführen kannst, dann hält das FA die Füsse still.

Die Grunderwerbssteuer ist jedoch dahin.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Die gewisse Zeit sind glaube ich 10 Jahre.

von Oliver S. (oliverso)


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Gustav K. schrieb:
> Würde eine Eigentumswohnung also jedes Jahr verkauft werden, klingeln
> jedes Jahr 15.000 Euro beim Finanzamt. Mit welcher Begründung
> eigentlich?

Weil es einfach so ist. Steuern sind ein ziemlich humorloses Geschäft.

Profis gründen dafür dann eine Firma, die die Immobilie besitzt, und 
verkaufend dann die Firma.

Oliver

von Lothar M. (Gast)


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Gustav K. schrieb:
> Erstaunt mich etwas. Wenn ich ein Auto nach einem Jahr verkaufe, muss
> die MwSt. auch nicht nochmals entrichtet werden.

Nur als Privatverkäufer bist du von der MWSt. befreit.

Aber auch hier gilt: Machst du das zu oft, dann wird dir gewerbliche 
Absicht unterstellt und du bist steuerpflichtig.

Aaaaber die Grundwerwerbssteuer ist noch viel gemeiner als die MWSt., 
auch wenn sie prozentual geringer erscheint.

Denn sie wird jedesmal in voller Höhe fällig, nichtnur für den 
Wertzuwachs wie bei der MWSt.
Sie kann auch nicht gegengerechnet werden.

Das FA freut sich, wenn die Immo möglichst häufig veräussert wird.

Aber wie Oliver S. schon schrieb, gründe eine Immo-Besitz GmbH, 
überführe die Immo in den Besitz derselben und dann kann die GmbH 
verkauft werden, ohne Gewerbesteuer zahlen zu müssen.

Der Haken ist nur, für eine einzige Immo im Privatbesitz kommt nichts 
dabei herum, ganz im Gegenteil.

Das ist das Prinzip des Staates, die Grossen werden geschont und die 
Kleinen zahlen die Rechnung.

von Rick SΛnchez .. (Gast)


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Sven L. schrieb:
> Wenn man aber sieht, wie Geld verschwendet wird, wenn der Staat baut,
> dann wird einem schlecht.

Ja, die Grunderwerbssteuer sollte ursprünglich auch für den 
Straßenausbau und/oder die Infrastruktur sein. Aber nein, stattdessen 
gibt's noch Straßenausbaubeiträge oben drauf, die die Anwohner in den 
Ruin treiben können.

Toller Staat! Ganz toller Staat...

von Rick SΛnchez .. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Aber wie Oliver S. schon schrieb, gründe eine Immo-Besitz GmbH,
> überführe die Immo in den Besitz derselben und dann kann die GmbH
> verkauft werden, ohne Gewerbesteuer zahlen zu müssen.

Deswegen können die DDR-Landwirtschaftsbonzen auch zehntausende Hektar 
Land kaufen ohne dafür blechen zu müssen. Ist ja nicht zumutbar, dass 
der Bonze keinen dritten Porsche im laufenden Jahr kaufen kann.

Aber das der kleine Steuerzahler deswegen (fehlende 
Straßenausbaubeiträge) sein Haus verkaufen muss ist dann ja nur fair.

von Lothar M. (Gast)


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Immobilien sind halt nichts für Arme :)

von Uhu U. (uhu)


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Rick SΛnchez .. schrieb:
> Aber nein, stattdessen
> gibt's noch Straßenausbaubeiträge oben drauf, die die Anwohner in den
> Ruin treiben können.

Es gibt auch Bundesländer, die das abgeschafft haben, BW zum Beispiel.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Auch in Baden-Württemberg ist nicht alles Gold was glänzt!

von Sven L. (sven_rvbg)


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Rick SΛnchez .. schrieb:
> Deswegen können die DDR-Landwirtschaftsbonzen auch zehntausende Hektar
> Land kaufen ohne dafür blechen zu müssen. Ist ja nicht zumutbar, dass
> der Bonze keinen dritten Porsche im laufenden Jahr kaufen kann.

Ja das hab ich auch gehört, das die ehemaligen LPG-Chefs sich einiges 
unter den Nagel gerissen haben. Ich denke allerdings, das das auch daran 
liegt, das man bei der Abwicklung der DDR viele Fehler gemacht hat.

So war es ja auch üblich, Betriebe oder Maschienen für eine DM zu 
verschleudern.

Ich  war vor Weihnachten in SH  HH  und Mecklenburg Vorpommern.
Ich weiß nicht ob ich überrascht oder schockiert schreiben soll, in 
manchen Orten scheint die Zeit stehen geblieben oder langsamer zu 
laufen.

Aber das ist Alles Offtopic.

von Rick SΛnchez .. (Gast)


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Sven L. schrieb:
> Ja das hab ich auch gehört, das die ehemaligen LPG-Chefs sich einiges
> unter den Nagel gerissen haben.

Nicht damals, heute!

https://www.heise.de/tp/features/Ackerland-im-Ausverkauf-4325859.html?seite=all

> Mittlerweile geht das meiste Land allerdings über so
> genannte Share Deals weg: Anstatt die Ackerfläche direkt
> zu kaufen, übernimmt der Investor mehrheitlich die
> Anteile der Agrargesellschaft, der das Land gehört.

> Auf diese Weise geht immer mehr Eigentumsfläche indirekt
> auf neue Investoren über - ganz ohne behördliche Genehmigung.
> Kauft der Investor 94,9 Prozent der Anteile, spart er auch
> noch die Grunderwerbsteuer. Gewinne und Ertragssteuern
> fließen dorthin, wo der Investor seinen Hauptsitz hat.
> Und die Gemeinde vor Ort geht leer aus.

von Rick SΛnchez .. (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Es gibt auch Bundesländer, die das abgeschafft haben, BW zum Beispiel.

Ja super, ein Geberland mit 3 Mrd€ Plus in 2018.

Meine Region ist mittlerweile eine der ärmsten in Deutschland, sowohl 
die Landkreis- als auch die private pro Kopfverschuldung ist irgendwo 
unter den Top 20 von ganz Deutschland zu finden. Und so sieht's hier 
auch aus.

von Reinhard S. (rezz)


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Gustav K. schrieb:
> Mit welcher Begründung
> eigentlich? Weil jemand wegen akutem Mietwohnungsmangel notgedrungen
> kaufen MUSS

Ach, Mietwohnungen gibts keine, aber Kaufwohnungen sind noch massig da?

von Reinhard S. (rezz)


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Rick SΛnchez .. schrieb:
> Sven L. schrieb:
>> Ja das hab ich auch gehört, das die ehemaligen LPG-Chefs sich einiges
>> unter den Nagel gerissen haben.
>
> Nicht damals, heute!
>
> https://www.heise.de/tp/features/Ackerland-im-Ausverkauf-4325859.html?seite=all

Das hat mit den lokalen LPG-Chefs aber genau nix zu tun. Außer das sie 
dem Verkauf zugestimmt haben.

Ackerland ist jedenfalls durchaus ein Spekulationsobjekt.

von Lothar M. (Gast)


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Glaubt ihr, dass der Elon Musk in Brandenburg Grunderwerbssteuer zahlen 
muss?

Ich nicht, ich glaube eher, dass der auch noch das ganze Grundstück 
umsonst in den A... geschoben bekommt  :)

Soviel zu "kleiner Mann, armer Mann" und "reicher Mann, wird immer 
reicher" :)

von Gustav K. (hauwech)


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liver S. schrieb:
> Da hast das wesentlich Grundprinzip einer Steuer nicht verstanden. Eine
> wesentliche Eigenschaft daran ist, daß das Geld unwiederbringlich weg
> ist.

Das ist so nicht ganz richtig. Wenn ich als Unternehmer etwas kaufe, 
zahle ich zwar die Umsatzsteuer, bekomme aber selbige umgehend wieder 
zurück (Vorsteuer). Erst für das Endprodukt wird EINMALIG die MwSt. 
fällig.

Wenn einer als abhängig Beschäftigter 4x umziehen muss, dann sind 4x 
15.000 = 60.000 Euro weg. Einer, der das Glück hat, 0x umziehen zu 
müssen, zahlt nur 1x. War da nicht mal was mit einem 
Gleichheitsgrundsatz?

Reinhard S. schrieb:
> Ach, Mietwohnungen gibts keine, aber Kaufwohnungen sind noch massig da?

Geh zur nächsten Bank, dort hängen die Immobilienangebote mit dem 
Kaufpreis im Schaufenster. Du legst den Betrag auf den Tisch und du hast 
die Wohnung.

Bei einer Mietwohnung bist du bei der Besichtigung einer von 200 
Bewerbern. Hier kannst du eine Kalaschnikow plus ausreichend Munition 
mitbringen und damit versuchen, die anderen 199 Bewerber zu 
verscheuchen.

Lothar M. schrieb:
> Immobilien sind halt nichts für Arme :)

Genau das ist es, was mich so maßlos ärgert. Bei den weiter dramatisch 
steigenden Mieten kann man sich trotz gutem Einkommen schon heute 
ausrechnen, wann man sich an der nächsten Tafel anstellen kann. Der 
Glimmzug in die eigene Immobilie wird jemandem mit unsicherem 
Beschäftigungsstandort unmöglich gemacht. Denn NOCHMAL (oder gar 
mehrfach) 15.000 Euro für nix kann ja wohl nicht sein.

von Gustav K. (hauwech)


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Lothar M. schrieb:
> Glaubt ihr, dass der Elon Musk in Brandenburg Grunderwerbssteuer zahlen
> muss?
>
> Ich nicht, ich glaube eher, dass der auch noch das ganze Grundstück
> umsonst in den A... geschoben bekommt

Konnte man die Tage in den Medien nachlesen:

"Tesla zahlt Schnäppchenpreis für Fabrikgelände in Brandenburg"

"Der Kaufpreis entspricht rund 13,50 Euro pro Quadratmeter, im 
angrenzenden Gewerbegebiet Freienbrink liegt der Richtwert dagegen bei 
40 Euro pro Quadratmeter"...

https://www.produktion.de/wirtschaft/tesla-zahlt-schnaeppchenpreis-fuer-fabrikgelaende-in-brandenburg-104.html

Wobei man sich fragen kann, inwieweit es Sinn macht, den 
Elektro-Konkurrenten Nr. 1 ins Autobauer-Land zu holen und den dann auch 
noch anzufüttern.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Gustav K. schrieb:
> Geh zur nächsten Bank, dort hängen die Immobilienangebote mit dem
> Kaufpreis im Schaufenster. Du legst den Betrag auf den Tisch und du hast
> die Wohnung.

Das sind dann besonders teuere Immobilien oder die die keiner haben 
will.

Bei den gefragten Objekten oder Schnäppchen stehen die Leute Schlange 
und am Ende entscheidet der VK wem er verkaufen mag. Teilweise bieten 
die Leute schon mehr, als gefordert obwohl noch nichtmal bei einer 
Besichtigung gewesen.

Aber ja, es gibt Gegenden in Deutschland, da hätte man sich die Wohnung 
quasi aus der Kaffeekasse gekauft und wenn eine Wohnung zu klein wäre, 
dann hätte man eben beide auf der Etage gekauft und einen Durchbruch 
gemacht.

Das Ganze ohne Schulden ohne fremdes Geld.

von Unbekannt U. (Gast)


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Sven L. schrieb:
> Bei den gefragten Objekten oder Schnäppchen stehen die Leute Schlange
> und am Ende entscheidet der VK wem er verkaufen mag.

Du bist ein Träumer. Glaubst Du auch noch an den Weihnachtsmann?

Was glaubst Du, was Du machen würdest, wenn Du eine Immobilie verkaufen 
willst und Du hast 200 Interessenten die sie sofort haben wollen?

Ganz einfach: Du erhöhst den Kaufpreis solange bis Du nur noch ca. 6 
Interessenten hast, und dann nimmst Du den solventesten.

Ist das so schwer zu verstehen?

Und was glaubst Du, was mit den Objekten ist, die länger in den 
Schaufenster der Banken hängen?

Da nähert sich der Verkäufer eben von der anderen Richtung: Wenn die 
Immobilie nach einiger Zeit nicht weg ist, wird der Preis reduziert. 
Solange, bis einer zugreift. Andere Taktik, gleiches Ziel.

Das ist das normalste der Welt in einer Marktwirtschaft. Nennt sich 
Preisfindung.

von Unbekannt U. (Gast)


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Gustav K. schrieb:
> Würde eine Eigentumswohnung also jedes Jahr verkauft werden, klingeln
> jedes Jahr 15.000 Euro beim Finanzamt. Mit welcher Begründung
> eigentlich?

   [...]

> Wundert mich, dass das mehrheitlich so akzeptiert wird.

Tja, das Thema ist halt nicht massenmedientauglich und passt nicht in 
das Feindbild dass "die Reichen" keine Steuern bezahlen würden.

Dass der ganze Mittelstand diesen Laden hier finanziert, und eben nicht 
der durchschnittliche Arbeitnehmer, das will man hier nicht hören. Die 
Konzerne werden von der Politik beschenkt, und die Arbeitnehmer schön 
gegen den Mittelstand aufgestachelt.

Wenn aber jemand sich eine Ferienvilla für 1e6 Euro kauft und dabei 
soviel Steuern bezahlt wie so mancher Arbeitnehmer in seinem ganzen 
Leben nicht, wird schön unter den Teppich gekehrt.

Aber keine Sorge, die Mittelschicht in diesem Land ist im freien Fall. 
Wenn sie weg ist, können sich Konzerne und Arbeitnehmer überlegen, was 
sie mir ihrer ganzen "Freizeit" anstellen wollen...

von Lothar M. (Gast)


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Gustav K. schrieb:
> Das ist so nicht ganz richtig. Wenn ich als Unternehmer etwas kaufe,
> zahle ich zwar die Umsatzsteuer, bekomme aber selbige umgehend wieder
> zurück (Vorsteuer). Erst für das Endprodukt wird EINMALIG die MwSt.
> fällig.

Deshalb schrieb ich ja von "Ereignishorizont" eines schwarzen Loches.
Wenn dieser überschritten ist, das gilt für den letzten in der Kette, 
den "armen Mann", dann ist es einfach wech, kommt nicht wieder.

Wer aber genug Kohle hat/macht, kann diesen Strudel umschiffen, dafür 
hat die Regierung gesorgt.

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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Unbekannt U. schrieb:
> Wenn aber jemand sich eine Ferienvilla für 1e6 Euro kauft und dabei
> soviel Steuern bezahlt wie so mancher Arbeitnehmer in seinem ganzen
> Leben nicht, wird schön unter den Teppich gekehrt.

Du fühlst dich bestimmt besser, wenn derjenige keine Steuern zahlt...

von Percy N. (vox_bovi)


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Unbekannt U. schrieb:
>
> Ganz einfach: Du erhöhst den Kaufpreis solange bis Du nur noch ca. 6
> Interessenten hast, und dann nimmst Du den solventesten.
>
> Ist das so schwer zu verstehen?
>

Teilweise schon.
Was geht den Verkäufer die Solvenz des Käufers an; darüber darf sich die 
finanzierende Bank Sorgen machen - und dafür bezahlen lassen.

von Lothar M. (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Was geht den Verkäufer die Solvenz des Käufers an;

Du bist in Finanzangelegenheiten scheinbar sehr unbedarft.
Hast du schonmal was von geplatzter Finanzierung gehört? scheinbar 
nicht!

Solche Dinge sind für einen Verkäufer äusserst unangenehm, ums mal sehr 
milde auszudrücken.

Ohne Überprüfung der Solvenz würde ich jedenfalls keinem Interessenten 
eine Immobilie verkaufen.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Lothar M. schrieb:
>
> Solche Dinge sind für einen Verkäufer äusserst unangenehm, ums mal sehr
> milde auszudrücken.
Wegen? Klar wenn man selbst was kaufen will und die Kohle aus dem 
Verkauf braucht.

Aber für den Käufer ist es genauso unangenehm, wenn er nicht weiß ob der 
VK am Stichtag draußen ist, da er seine Wohnung schon gekündigt hat.

>
> Ohne Überprüfung der Solvenz würde ich jedenfalls keinem Interessenten
> eine Immobilie verkaufen.
Die Bank bestätigt das Sie finanziert und dann trifft man sich beim 
Notar.

Ohne Zahlung der Grunderwerbssteuer und der daraus resultierenden 
Unbedenklichkeitsbescheinigung und ohne Bestätigung des Geldeingangs 
durch den VK beim Notar, wird der Käufer nicht ins Grundbuch 
eingetragen.

Am Ende müssen sich beide Seiten vertrauen und gewisse Spielregeln 
einhalten!

von Percy N. (vox_bovi)


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Lothar M. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Was geht den Verkäufer die Solvenz des Käufers an;
>
> Du bist in Finanzangelegenheiten scheinbar sehr unbedarft.
> Hast du schonmal was von geplatzter Finanzierung gehört? scheinbar
> nicht!
>
Ich vermute,  Du meinst "anscheinend".

> Solche Dinge sind für einen Verkäufer äusserst unangenehm, ums mal sehr
> milde auszudrücken.
>
Allenfalls etwas nervig, wie schon von Sven beschrieben.

> Ohne Überprüfung der Solvenz würde ich jedenfalls keinem Interessenten
> eine Immobilie verkaufen.

Wenn Du Dir die Mühe machen möchtest,  bitte.

Sinnvoller wäre es allerdings, wenn Du Dich zunächst mit den Grundlagen 
des Liegenschaftsrechtes befassen würdest; oben hast Du schon wieder 
ziemlichen Quark verzapft,  der allerdings in der aktuellen Praxis für 
Privatleute zu wenig Relevanz besitzt,  um hier groß darauf 
einzusteigen. Für institutionelle Investoren sieht es sicherlich anders 
aus.

Was macht eigentlich Deine heißgeliebte "Dingbarkeit"?

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