Guten Tag! Ich habe mir ein Infrarotthermometer zugelegt, damit ich künftig beim Pulverbeschichten alle Temperatur mäßigen Vorgaben auch einhalten kann. Das Teil hat wie so viele einen fest eingestellten Emissionswert von 0,95. Jetzt habe ich mir eine Emissionswert Tabelle besorgt und da stehen für Alu und Stahlteile krass andere Werte drinnen. Wie soll ich da einigermaßen genau messen, wenn das Teil 0,2 hat aber das Thermometer auf 0,95 fest eingestellt ist? Sehe ich da was zu eng?
Es gibt auch welche mit verstellbaren emmisionswert. Oder ne Thermokamera.. Seek z.b.
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herbert schrieb: > Jetzt habe ich mir eine Emissionswert Tabelle besorgt und da stehen für > Alu und Stahlteile krass andere Werte drinnen. Wie soll ich da > einigermaßen genau messen, wenn das Teil 0,2 hat aber das Thermometer > auf 0,95 fest eingestellt ist? Male die Stelle, wo Du messen willst, mit schwarzen Filzstift an, und schon stimmts wieder.
herbert schrieb: > Jetzt habe ich mir eine Emissionswert Tabelle besorgt und da stehen für > Alu und Stahlteile krass andere Werte drinnen. Und dazu kommt, dass der Emissionswert auf die Oberfläche bezieht. Wenn du also auf deinem Alu-Teil eine Beschichtung drauf hast, hat der Emissionswert nichts mehr mit dem vom Alu zu tun. Referenzflächen mit bekanntem Emissionsgrad können helfen.
Wolfgang schrieb: > Referenzflächen mit bekanntem Emissionsgrad können helfen. Oder mit dem nassen Finger testen und die enstehende Brandblase mit dem Messschieber vermessen.Dann Tabelle gucken? Ich wollte schnell und einfach halbwegs genau messen ,aber keine Wissenschaft daraus machen...
Harald W. schrieb: > Male die Stelle, wo Du messen willst, mit schwarzen Filzstift an, > und schon stimmts wieder. Blanke Metalloberflächen sollten mit Ruß beschichtet werden. Einen wasserfesten schwarzen Filzstift habe ich mal ausprobiert, da lag das Messergebnis noch weit vom tatsächlichen Wert entfernt. Das liegt daran, dass die Farbschicht im relevanten Wellenlängenbereich gut durchlässig ist und zudem eine sehr glatte und damit gut reflektierende Oberfläche hat. In diesem Experiment (Bilder) wird zwar kein Filzstift, sondern eine schwarze PE-Folie verwendet, man bekommt aber einen Eindruck davon, wie manche Materialien im IR-Bereich ihre optischen Eigenschaften völlig verändern: https://de.wikipedia.org/wiki/Thermografie#M%C3%B6gliche_Messfehler herbert schrieb: > Ich habe mir ein Infrarotthermometer zugelegt, damit ich künftig beim > Pulverbeschichten alle Temperatur mäßigen Vorgaben auch einhalten kann. Ich nehme an, du möchtest die Temperatur während des Einbrennens messen, also wenn das Metall bereits beschichtet ist. Deswegen solltest du dich über dem Emissionsgrad des Pulverlacks in seinen verschiedenen Aggregat- und Oberflächenzuständen informieren.
herbert schrieb: > Ich wollte schnell und einfach halbwegs genau messen ,aber keine > Wissenschaft daraus machen... Dann würde ich ein Typ-K Thermoelement empfehlen. Häufig können Multimeter den Messwert anzeigen. IR-Thermometer sind "eine Wissenschaft", da ihre Funktion darauf beruht, das sie die abgestrahlte Infrarotstrahlung messen und über die Oberflächeneigenschaften auf die Temperatur zurückrechnen. Zu den Oberflächeneigenschaften kommt neben dem Emissionswert auch noch die Beschaffenheit. So lässt sich eine glänzende Oberfläche nicht zuverlässig messen, da sie eine starke Richtungsabhängigkeit hat, während die Abstrahlung bei einer matten Oberfläche recht gleichmäßig ist. Wärmebildkameras sind übrigens das gleiche nur mit mehr Messpunkten (Pixel). Gruß Kai
Wie wäre es mit einem Stück mattschwarzen Isolierband?
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J. S. schrieb: > Wie wäre es mit einem Stück mattschwarzen Isolierband? Was im sichtbaren Bereich schwarz aussieht muss das noch lange nicht auch im IR Bereich sein. Gut bewährt hat sich (selbstklebende) Kaptonfolie, die kommt den 0,95 schon recht nah.
herbert schrieb: > Ich wollte schnell und einfach halbwegs genau messen ,aber keine > Wissenschaft daraus machen... Dann nimm ein halbwegs direktes Messverfahren (z.B. Thermoelement, Pt100) und nicht ein Verfahren, dass Umwege über diverse physikalisch Prozesse nutzt.
Dieter W. schrieb: > Was im sichtbaren Bereich schwarz aussieht muss das noch lange nicht > auch im IR Bereich sein. Auf jeden Fall kann man spezielle Klebepunkte mit definiertem Emissionswert kaufen, falls Filzstift und Isolierband nicht funktionieren.
Dieter W. schrieb: > Was im sichtbaren Bereich schwarz aussieht muss das noch lange nicht > auch im IR Bereich sein. Was nichtmetallisch ist, ist im infraroten eh schwarz.
Dieter W. schrieb: > J. S. schrieb: >> Wie wäre es mit einem Stück mattschwarzen Isolierband? > > Was im sichtbaren Bereich schwarz aussieht muss das noch lange nicht > auch im IR Bereich sein. > Gut bewährt hat sich (selbstklebende) Kaptonfolie, die kommt den 0,95 > schon recht nah. Mag sein, aber warum sollte es bei einem Thermoplasten nicht der Fall sein?
MaWin schrieb: > Dieter W. schrieb: > Was im sichtbaren Bereich schwarz aussieht muss das noch lange nicht > auch im IR Bereich sein. > > Was nichtmetallisch ist, ist im infraroten eh schwarz. Polyethylen ist neuerdings ein Metall, gut zu wissen.
Yalu X. schrieb: > Das liegt daran, > dass die Farbschicht im relevanten Wellenlängenbereich gut durchlässig > ist Nee, das liegt daran, dass die Schicht dicker als die Wellenlänge in dem Bereich sein muss. No Y. schrieb: > Oder ne Thermokamera.. > Seek z.b. Wie kommst du darauf, dass eine Seek den Emissionsgrad anpassen würde? Die nimmt auch 0.95% an.
Bei seek kann man es aber mit der alternativ Software anpassen... Und je nachdem sogar wenn man diese an einem pi oder ähnlichem nutzt Pins schalten lassen usw.
MaWin schrieb: > Was nichtmetallisch ist, ist im infraroten eh schwarz. Nein, das je nach Material sehr unterschiedlich. Man sieht das bereits mit einer SW Videokamera die keinen IR Blocker vor dem Chip hat. Da kann ein schwarzes Sofa schonmal bei NIR Beleuchtung ( 950nm ) weiß erscheinen. Andere schwarze Gegenstände bleiben aber im IR Licht trotzdem schwarz. Bei welcher Wellenlänge so ein Thermometer sensibel ist, weiß ich aber grad nicht...
Ich würde da gar nichts weiter machen. Dein Ofen hat ja sicherlich auch eine Temperaturregelung und diese misst im "Brennraum" die Lufttemperatur...beides zusammen reicht zur Einschätzung! Das mache ich seit vielen Jahren so. Du wirst auch irgendwann ein Gefühl dafür entwickeln, welche Teile wo im Ofen platziert werden sollten, damit die Objekttemperaturen einigermaßen zusammen spielen... Heiz Dein Ofen über Heißluft oder hast Du Heizstäbe an den Wänden?
joerjen schrieb: > Heiz Dein Ofen über Heißluft oder hast Du Heizstäbe an den Wänden? Ich habe Heizstäbe für Ober und Unterhitze an der Decke und am Boden. Tja , da muss ich andere Wege gehen und nur die Innenraumtemperatur bestimmen. Ich fange mal mit Teilen an , die ich in eine "Fluidbed" tauche. Leider hat der einfache Ofen nur einen Thermostat aber keine direkte Anzeige der Temperatur. Ist auch egal,war gebraucht und billig. Später wenn ich mit der Tribo-Pistole arbeite werde ich die richtige Einstellung einfach über Versuche ermitteln. Leider weiß ich nicht genau welche Wärme Toleranzen es beim beschichten gib. Es gibt ja bei jedem Pulver Angaben aber nix mit +-. Ein wichtiger Indikator ist halt der Punkt ,wo das Pulver anfängt zu glänzen.Ab da läuft die Zeit und man muss versuchen die bis dahin gemessene Temperatur konstant zu halten.
Pulver geben ein bestimmtes Einbrennfenster vor. Leider kriegt man das wohl nur bei den Herstellern selbst...die vielen Anbieter bei eBay und Co geben sehr sehr komische Dinge an...aber...es kommt da nicht auf +/-1°C oder 1 Minute mehr oder weniger an...es sollte nicht weit unter- oder überbrannt werden... ABER - ein ganz großer Irrtum ist, dass die Zeit ab da läuft, wo das Pulver schmilzt...das kann bei manchen Pulvern schon bei 100°C sein und das ist weit weg von den üblichen 170-180°C Das mit dem Fluidbett halte ich für Spielerei. Kauf dir eine günstige Tribopistole und sammle damit Erfahrungen. Du musst die Schichtdicken finden, ab denen das Pulver auch ausreichenden Schutz bietet...zu dick ist ebenso wenig GUT... Mal ein Beispiel...ein Bremssattel (wenig Oberfläche, viel kompaktes Material) kann schon mal 35-45 Minuten brauchen, ehe das Einbrennfenster beginnt. Versieh den Ofen doch mit einer Kontrolllampe...solange die leuchtet heizt der Ofen und du weißt, dass deine ca. xxx Grad noch nicht erreicht sind Die gleichmäßigere Verteilung der Hitze erreichst Du mit den Heizstäben an der Seite und vielleicht zusätzlich unten...oben wäre die letzte anzustrebende Position
joerjen schrieb: > Das mit dem Fluidbett halte ich für Spielerei. Naja, es wird auch industriell mit dieser Methode beschichtet. Das Tauchbad ist halt sehr viel größer. Man kann sehr viele Kleinteile mir filigraner Struktur in recht kurzer Zeit ohne Materialverlust beschichten. Ich spiele gerne und wie schon mal erwähnt brauche ich das nur für Kleinteile. Ansonsten spekuliere ich mit einer Tribo -Pistole.
Nur weil es industriell genutzt wird muss das im Privaten nicht immer Sinn machen! Ich kenne Wirbelsinteranlagen und die sind auch in der Industrie eine Seltenheit. In der Regel müssen die Anlagen mühsam programmiert werden, um die Schichtdicken wirklich gleichmäßig zu halten... Der Materialverlust ist dabei auch nicht null...gerade, wenn die Teile heiß ins Fluidbett wandern, muss regelmäßig sehr fein gesiebt werden... Farbwechsel sind ebenfalls eher schwierig...aber, wenn Du unbedingt spielen möchtest...:-) Wie oben schon geschrieben - Einbrennbedingungen beachten, d.h. wenn auf dem Pulver steht: 180°C/15Min...dann musst du so lange warten, bis das Teil selbst die 180°C hat, ab da laufen die 15Minuten...nicht eher!
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