Hallo, ich habe hier einen DC Motor aus einem alten Stäubli Puma 200 Roboter. Leider hat ein Motor einer Hauptachse defekte Kohlebürsten (siehe Bilder). Da der Roboter so alt ist gibt es natürlich keine Ersatzteile mehr, daher würde ich gerne den Motor instandsetzen. Woher könnte man solche Kohlebürsten bekommen, bzw. kann man andere Kohlebürsten auf das entsprechende Maß herunterschleifen? Die alten Bürsten waren an kleine Blechlaschen angelötet, kann man Kohlebürsten einfach so löten? Die noch vorhanden Bürsten haben ca. die Maße 2,5x3x3 mm.
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R. H. schrieb: > Die alten Bürsten waren an kleine > Blechlaschen angelötet, kann man Kohlebürsten einfach so löten? Für mich sieht das eher so aus, als säßen die Kohlen auf Kupfer (Verbindungsmethode mir unbekannt) und die Kupferklötzchen sind angelötet. Du kannst versuchen dir selbst identische Federbleche zu biegen und Kohlenstückchen direkt in ein Loch darin einzusetzen (Presspassung)
Beitrag #6105219 wurde von einem Moderator gelöscht.
Wird langwierig und mühsam. Kohlen aus einem anderen Motor zurechtfeilen. Es gibt welche mit eingesetzter langer Kupferlitze, die könnte man vielleicht abgezwickt als Lötstelle verwenden. Andernfalls auf Querschnitt zurechtgefeilte Kohlen am Ende elektrolytisch verkupfern. Nur wenig in schwefelsaure Kupfersulfatlösung tauchen und einige Stunden elektrolysieren. Das dient dann als Lötstelle, vor dem Anlöten auf Länge zuschneiden. Die Bedingungen für die Kupfergalvanik muß man suchen (Galvanikbuch), Kupfer läßt sich aber gut abscheiden.
Beitrag #6105271 wurde von einem Moderator gelöscht.
Das ist ein sportliches Reparaturvorhaben! Nicht unmöglich aber aufwändig (s. andere Hinweise oben). Insbes. die Befestigung der Kohlen an den Federbügeln: das ist hier die Lebensdauer begrenzende Teilbaugruppe dieses Motors. Also eben galvanisierten + löten oder punktschweissen. Ob ein mechanischer Umbau auf Kohleschächte gelingt ist eine Frage von Geschick und verfügbare Mittel (Werkstatt u. Zeit). Wenn im Robot noch mehr Motoren gleichen Typs (mit gleicher Kohlebürstenkonstruktion) sind, werden die wohl auch bald ihr Lebensende anmelden --> selber Reparaturaufwand nochmals. - - - Eben wollte ich mein WoEnd-RepPfusch separat posten, mache es nun hier weil passend. In den angehängten Bilder zeige ich Details meines Haartrockners. An dessen Motor sind die Kohlebürsten runter auf wenige mm, der Motor wollte nicht mehr drehen. Grob, dürften dieser und dein Motor in etwa im selben Leistungsbereich sein: 2stellige Wattzahl (Föhn: 50W gem. Typenschild). Ob nun Allstrommotor oder Permanentmagnet macht bezüglich Bürsten den Kohl nicht fett. Meine Wühlkiste hat anderswo mal ausgebaute Kohlen hergegeben, welche 1..2mm breiter sind als jene aus dem Föhn. Diese von Hand allseitig runter zu schmirgeln geht sehr einfach erst mit 120er, dann mit 320er Sandpapier. Das Kohlematerial der Bürsten schleift sich ähnlich gut/schnell wie HB Bleistiftmine: also langsam ans Endmass rantasten. Achung Sauerei: schwarzer feiner Schleifstaub! Mein Glück: die Bürstenkohlen sitzen gefedert in KS-Schächten, sind also austauschbar. Dein Pech: nichtwartbare Konstruktion, sog.Hammerbürsten. Noch ein Warnhinweis: Wirtschaftlich ist meine Aktion am Haartrockner nicht (friemelarbeit...)
Es gibt Kohlebürsten mit Kupfereinlage diese werden oft in Motoren mit hohen Strömen und niedriger Spannung verwendet weil sie niederohmiger sind als normale Bürsten. Diese lassen sich wegen des Kupferanteils gut löten.
Motorenfütterer schrieb: > Noch ein Warnhinweis: Wirtschaftlich ist meine Aktion am Haartrockner > nicht (friemelarbeit...) Vielleicht hättest Du Deinen Föhn vorher fragen sollen, wie man ihn am besten repariert. https://www.youtube.com/watch?v=ptUIrR8fmyM
R. H. schrieb: > Leider hat ein Motor einer Hauptachse defekte Kohlebürsten (siehe > Bilder). Nach dem ersten Bild gab es den Motor auch mit Ersatzteilen zur Wartung, indem das Teil abgeschraubt werden konnte mit den vier Bürsten als Komplettteil zum Austauschen. Da waren dann vier Schrauben drinnen. Dort vermute ich, weil nur zwei Schrauben zu sehen sind, dass das Teil verklebt wurde.
Werner H. schrieb: > Andernfalls auf Querschnitt zurechtgefeilte Kohlen am Ende > elektrolytisch verkupfern. Nur wenig in schwefelsaure Kupfersulfatlösung > tauchen und einige Stunden elektrolysieren. Das dient dann als > Lötstelle Danke vorab für die Antworten. Ich habe jetzt erstmal Anfragen bei einigen Kohlebürstenherstellern gestellt ob die was auf Lager haben oder herstellen können. Sollte das nicht klappen wäre die Lösung mit dem Verkupfern sehr interessant. Ich habe mir eine zerbrochene Kohlebürste noch mal genauer angeschaut, sieht so aus als wenn die durchgehend aus diesem Graphit bestehen und die Enden oberflächlich verkupfert wurden. Ich habe da ein Youtube-Video gefunden bezüglich Verkupfern -> https://www.youtube.com/watch?v=TQCh9bJRgRc Kann ich als Kupfersulfatlösung eigentlich verbrauchtes Natriumpersulfat aus dem Ätzbad nutzen? Davon hab ich hier noch was liegen...
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Da ist die Kupferkonzentration zu schwach. Kupfersulfat ist eine billige Chemikalie. Vielleicht bekommst Du eine kleine Menge (1l?) fertigen Kupferelektrolyt aus einer Galvanikfirma. Dann frage auch gleich nach der Temperatur und der Stromdichte. Selbstherstellen geht auch, wenn man blanke Kupferdrahtstücke als Bündel teilweise in Schwefelsäure (Batteriesäure) eintaucht. Luftzutritt ist nötig, nach einigen Wochen hat sich der Draht zu einer blauen Lösung aufgelöst. Gruß - Werner
Die Firma, die den Motor hergestellt hat wurde letztes Jahr dichtgemacht. Siehe https://beta.companieshouse.gov.uk/company/02786078 Mit etwas Glück könnte man da vieleicht noch was finden. Schonmal nach so Motoren gesucht?
Kleines Update zu meinem Problem: Ich konnte den Motor erfolgreich wiederbeleben. Die Firma Schmidthammer hat mir ein paar Kleinstkohlebürsten zur Verfügung gestellt. Die Maße waren nicht ganz korrekt, aber mit ein bisschen feilen mittels Schlüsselfeile hat das gut geklappt, siehe Bilder...
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