Forum: PC Hard- und Software Vorgehen: mehrere Server installieren


von Rene K. (xdraconix)


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Ich habe hier sechs Server mit identischer Hardware. Alle haben ein 
achtfach SAS Array.

Auf diesen möchte ich Debian installieren. Um mir nun den 
Installationsaufwand so gering wie möglich zu halten. Wäre es denkbar 
ein RAID1 über sechs Festplatten zu spannen, die Grundinstallation 
vorzunehmen und dann die Festplatten in den jeweiligen Server zu 
stecken?

Hat das schonmal jemand gemacht?

von Eric (Gast)


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Mit FAI geht sowas sehr schnell...

von Wegelagerer (Gast)


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Einen erst konventionell installieren, als bootserver konfigurieren.
Die restlichen übers Netz vom ersten vom ersten booten.

Aber FAI ist der Königsweg.

von Aehm (Gast)


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Dazu habe ich eine Frage: was ist FAI?

von Eric (Gast)


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Aehm schrieb:
> Dazu habe ich eine Frage: was ist FAI?

Hier findest Du alle noetigen Informationen:
https://fai-project.org/

von Rene K. (xdraconix)


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Ich habe mir gerade FAI mal angeschaut, scheint wirklich eine feine 
Sache zu sein. Zumal man ja direkt den SSH Server mitinstallieren kann.

von Icke ®. (49636b65)


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Rene K. schrieb:
> Wäre es denkbar ein RAID1 über sechs Festplatten zu spannen

Nein. Ein RAID10 schon eher. Aber nicht alle Controller können das über 
mehr als 4 Platten.

von Εrnst B. (ernst)


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Rene K. schrieb:
> Auf diesen möchte ich Debian installieren. Um mir nun den
> Installationsaufwand so gering wie möglich zu halten. Wäre es denkbar
> ein RAID1 über sechs Festplatten zu spannen, die Grundinstallation
> vorzunehmen und dann die Festplatten in den jeweiligen Server zu
> stecken?

würde in der Theorie schon gehen, würde ich aber nicht machen:
Die Platten teilen sich dann alle dieselbe Array UUID, und wenn 
versehentlich eine Platte aus einem Server in einen anderen wandert, 
könnte der Kernel da auf blöde Ideen kommen...

von oszi40 (Gast)


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Rene K. schrieb:
> ein RAID1 über SECHS Festplatten

RAID5 erinnert mich an die Reihenschaltung einer klapprigen 
Weihnachtsbaumbeleuchtung.

Auch wenn etwas wie z.B. FAI "automatisch" geht, sollte man sich bei der 
1.Installation genügend Zeit lassen und Gedanken machen. Das spart bei 
den restlichen Installationen mühsame Fleißarbeiten.

von Gerd E. (robberknight)


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Die Imaging-Variante halte ich nicht für so klug, zum einen wie schon 
genannt wegen der UUIDs der Raid-Arrays und Partitionen. Zum anderen 
aber auch wegen den SSH-Hostkeys und ähnlichen Schlüsseln, die beim 
Installieren individuell angelegt werden.

Wenn Dir FAI nicht zusagt, kannst Du Dir auch Preseed anschauen:
https://wiki.debian.org/DebianInstaller/Preseed

Nach einer ersten Basisinstallation würde ich dann die eigentliche 
Konfiguration der Server mit Ansible machen. Du legst dafür auf Deiner 
Admin-Workstation sog. Playbooks an. Die sagen dem Ansible was für einen 
Zustand es auf den Server herstellen soll und wie es das umsetzen soll. 
Dann loggt sich das Ansible automatisch per SSH auf allen Servern ein 
und setzt das um.

Das schöne daran ist, daß Du die Playbooks nicht nur einmal am Anfang 
bei der Ersteinrichtung benutzen kannst, sondern auch später alle 
Erweiterungen und Änderungen darüber gemacht und auf allen Servern 
ausgerollt werden können. Du löst also nicht nur das Problem der 
Skalierung der Ersteinrichtung, sondern auch des späteren Managements.

Und Du kannst die Playbooks natürlich auch in git (oder eine anderes 
Versionskontrollsystem) einchecken und damit Änderungen an der 
Konfiguration nachverfolgen oder wieder rückgängig machen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Rene K. schrieb:
> Ich habe hier sechs Server mit identischer Hardware. Alle haben ein
> achtfach SAS Array.
>
> Auf diesen möchte ich Debian installieren. Um mir nun den
> Installationsaufwand so gering wie möglich zu halten. Wäre es denkbar
> ein RAID1 über sechs Festplatten zu spannen, die Grundinstallation
> vorzunehmen und dann die Festplatten in den jeweiligen Server zu
> stecken?

Denkbar? Sicher. Wobei RAID-1 über 6 Platten komisch klingt.

> Hat das schonmal jemand gemacht?

Ja. Vor ca. 20 Jahren. War damals ein RAID-1 über 2 Platten. Kann man 
machen. Wobei es heute u.U. extra Fallstricke gibt. Etwa die 
pseudo-statischen Netzwerkdevice Namen, die udev basierend auf der 
MAC-Adresse vergibt. Hat mich mal einen Tag Suche gekostet, als ich das 
nicht kannte und die Kiste darauf bestanden hat, kein eth0 zu haben, 
sondern nur ein eth1. Besonders prickelnd, wenn man headless arbeitet.

von Eddie (Gast)


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Du kannst auch auf allen Servern Proxmox installieren und anschließend 
ein Cluster bilden.

Dadurch kannst du die VM dann replizieren und auch zwischen den Hosts 
verschieben.

Alternativ gibt es natürlich auch noch Lösungen wie Cloud Init oder ein 
PXE Boot.

Insbesondere bei 6 Servern würde ich das alles dynamisch gestalten, d.h. 
im Stile von Docker wirklich nur die Änderungen der Konfigurationen 
speichern und die Server bis auf einen alle dynamisch beim Boot zu 
bespielen.

von imonbln (Gast)


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Grundsätzlich installiere ich alle mein Rechner immer so, dass ich in 
einen ersten Schritt, mit einen preseed Debian installiere (ssh-server 
bei der Package Selection, sonst möglichst keine zusätzlichen Pakete), 
gerne auch über einen pxeserver. In einen zweiten Schritt verwende ich 
dann Ansible um denn generisch Server Aufgaben spezifisch zu 
Konfigurieren.

Das hat den Vorteil finde ich, dass ich der preseed, kaum angefasst 
werden muss und ich mit ansible ein sehr mächtiges Werkzeug habe um alle 
Anpassungen als Code zu speichern.

von oszi40 (Gast)


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> bei 6 Servern

Man sollte überlegen, in welchem Netz man sowas tut. Nicht jedes lahme 
Netz verträgt eine "Druckbetankung" wenn andere Leute noch 
sollen/müssen.

von Rene K. (xdraconix)


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oszi40 schrieb:
> Man sollte überlegen, in welchem Netz man sowas tut. Nicht jedes lahme
> Netz verträgt eine "Druckbetankung" wenn andere Leute noch
> sollen/müssen.

Bitte?!?

Ich habe mich für FAI Installation über PXE entschieden. Werde dann 
heute Abend berichten wie es gelaufen ist ?

von pumuggl (Gast)


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> Nicht jedes lahme Netz verträgt eine "Druckbetankung"

Selbst ein (Consumer-) 8 Port GBit HP-Switch hat eine 16 Gbps Backplane.

Fazit: Der Rest merkt davon quasi gar nichts.

von imonbln (Gast)


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pumuggl schrieb:
> Selbst ein (Consumer-) 8 Port GBit HP-Switch hat eine 16 Gbps Backplane.

Und wenn dahinter eine 16 MBit/s DSL ist, nützt der 16 Gbps Switch nix. 
:D

von pumuggl (Gast)


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> Und wenn dahinter eine 16 MBit/s DSL ist, nützt der 16 Gbps Switch nix.

Dann muss halt sein Installationsimage auf der dann hoffentlich
gut angebundenen (Firmen-)Webseite "parken".
Manche Leute stellen sich aber auch an.

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