Forum: /dev/null Wie macht man professionell Dienst nach Vorschrift? [Endet 30.1.]


von Heinrich (Gast)


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Guten Abend zusammen,

ich arbeite nun seit 8 Jahren in der Hardwareentwicklung und möchte so 
langsam nur noch Dienst nach Vorschrift machen. Den Job betrachte ich 
nur noch als Geldbringer und es interessiert mich so langsam auch nicht 
mehr.

Ein tieferen Sinn bei der Arbeit sehe ich auch nicht mehr. Ich verstehe 
auch nicht, warum Arbeit der Lebensinn vieler Menschen ist. Naja egal.

Ich hätte gerne gewusst, wie man das ganze nun gut anstellt. Also Dienst 
nach Vorschrift machen, ohne das es einer merkt.

Achja..es ist kein Trollpost.

MfG

: Gesperrt durch Moderator
von c r (Gast)


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Heinrich schrieb:
> Also Dienst nach Vorschrift machen, ohne das es einer merkt.

Na, tu was man dir sagt und immer schön ansprechend dokumentieren und 
berichten, dann sieht's relativ zu Leuten die wenig berichten auch noch 
viel aus.

von Heinrich (Gast)


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c r schrieb:
> Na, tu was man dir sagt und immer schön ansprechend dokumentieren und
> berichten, dann sieht's relativ zu Leuten die wenig berichten auch noch
> viel aus.

Das mache ich bereits. Das Problem ist, je mehr ich Dienst nach 
Vorschrift mache, desto interessanter werde ich für die Leute. Was für 
eine verkehrte Welt in der Firma :/

von c r (Gast)


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Heinrich schrieb:
> Das Problem ist, je mehr ich Dienst nach Vorschrift mache, desto
> interessanter werde ich für die Leute. Was für eine verkehrte Welt in
> der Firma :/

Dann hast du vergessen deine  übervollen Kalender zu präsentieren und 
für den Austausch mit anderen auf Kalendertermine zu bestehn

von Trollposterkenner mit Auszeichnung (Gast)


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Heinrich schrieb:
> Achja..es ist kein Trollpost.

Diese Art von Threads sind durch die Bank weg Trollposts;-( Was denn 
sonst?

von Olaf Mertens (Gast)


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Heinrich schrieb:
> Was für eine verkehrte Welt

In nicht allzu ferner Zukunft wird sich diese verkehrte Welt an der 
Menschheit rächen. Dann sind nämlich plötzlich genau die Leute mit 
Innovations-, Organisations- und Improvisationstalent gefragt, damit ein 
ordentlicher Ruck durch die Welt geht!
Aber so weit sind wir leider noch nicht. Wir können also noch in Ruhe 
weiter schlafen.

von Böser Onkel (Gast)


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Heinrich schrieb:
> Also Dienst
> nach Vorschrift

Die Vorschrift lesen und verinnerlichen.
Ansonsten mal einen Beamten fragen. Die sind darin Experten.

Heinrich schrieb:
> ohne das es einer merkt.

Warum sollte das auffallen?
Man kann zu wenig Leistung bringen, was auffallen kann.
Bei zu viel Leistung bekommt man eher einen Orden.
Da man seinen Arbeitsbereich wohl am besten kennt, dürfte
es kein großes Problem sein, die richtige Balance zu finden.
Man muss sich halt peripher in alle Richtung absichern.

von Heinrich (Gast)


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Olaf Mertens schrieb:
> In nicht allzu ferner Zukunft wird sich diese verkehrte Welt an der
> Menschheit rächen. Dann sind nämlich plötzlich genau die Leute mit
> Innovations-, Organisations- und Improvisationstalent gefragt, damit ein
> ordentlicher Ruck durch die Welt geht!

Naja diese Menschen fehlen in Deutschland. Wie es im Ausland aussieht, 
weiß ich nicht. Aber Leute wie Elon Musk sind doch gute Beispiele, auch 
wenn nicht alles sofort gut läuft.

Also ich bin kein Innovationsmensch. Ich würde mich eher als 0815 
Ingenieur bezeichnen. Ich mache zwar meine Arbeit und habe morgens kein 
Problem zu Arbeit gehen zu müssen. Aber das ganze bedeutet mir nichts 
mehr. Mittlerweile macht es mir schon mehr Spaß, wenn ich mein Auto mit 
der Hand wasche als zu Arbeit zu gehen.

von Olaf Mertens (Gast)


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Entweder hast du wirklich einen langweiligen Job, oder du brauchst mal 
wieder ein paar intensive Skills und positives haptisches Feet back aus 
der Umwelt, damit du deinen Körper wieder spürst.

von c r (Gast)


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Olaf Mertens schrieb:
> ein paar intensive Skills und positives haptisches Feet back aus der
> Umwelt, damit du deinen Körper wieder spürst.

Er soll ins Puff gehen?

von Verpisser (Gast)


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von oszi40 (Gast)


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Heinrich schrieb:
> langsam nur noch Dienst nach Vorschrift machen

Dann lerne alle DIN /EN auswendig und bestehe auf einer neueren Fassung. 
Du wirst viel Freude haben und einiges Geld verbrennen?

von Harald W. (wilhelms)


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Heinrich schrieb:

> Ich hätte gerne gewusst, wie man das ganze nun gut anstellt. Also Dienst
> nach Vorschrift machen, ohne das es einer merkt.

Machs wie Willi Winzig:
https://de.wikipedia.org/wiki/Was_ist_denn_blo%C3%9F_mit_Willi_los%3F

von Peter Dilbert (Gast)


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Zwei Lesetipps:

1. "Das Peter Prinzip" - warum man unfähige Vorgesetzte hat
2. "Das Dilbert Prinzip" - schon 20 Jahre alt, beschreibt aber genau die 
aktuelle Firmenkultur

von A. S. (Gast)


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Heinrich schrieb:
> Ich hätte gerne gewusst, wie man das ganze nun gut anstellt. Also Dienst
> nach Vorschrift machen, ohne das es einer merkt.

Sorry, Du belügst Dich.

Du steckst zu viel Zeit in Deine Arbeit, dass sie Dich Abends um 20.53 
noch beschäftigt.

Dir fehlt die Anerkennung (Beförderung, der große Bildschirm, das 
Namensschild in silber statt Bronze, ...), so dass Du sauer bist.

Du würdest lieber während der Arbeit was fürs Privatleben machen, aber 
Du hast keines. Und Du machst die Arbeit dafür verantworlich.

Wenn Du glücklich bist in Deinem Privatleben, dann machst Du bei der 
Arbeit halt das, was grad anliegt und Dir Spaß macht. Zur Not nur 
halbherzig, weil Du in Gedanken bei Deiner Frau, Geliebten, Hobby, Auto, 
WE, Kreuzfahrt, Familie, .... bist. Egal. Vielleicht hättest Du zuhause 
Angst um Deinen Arbeitsplatz. Du würdest Dich jedenfalls nicht um 20:53 
in Deiner Freizeit mit Luxusproblemen der Arbeit beschäftigen.

von letallec (Gast)


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Heinrich schrieb:
> Das Problem ist, je mehr ich Dienst nach Vorschrift mache, desto
> interessanter werde ich für die Leute.

Sei doch froh. Du wirst befördert, hast Erfolg im Beruf und verdienst 
eine Schweinekohle... nur weil Dich das Alles nicht interessiett.

von trollhunter (Gast)


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Ich weiß nicht was an "Dienst nach Vorschrift" negativ sein sollte.
Klar, wenn das Projekt gerade zu scheitern droht und man retten kann, 
dann sollte man es tun.
Jedoch wirst du auch nur nach Vorschrift/Vertrag gezahlt.
Daher finde ich es in Ordnung und kein Grund blöd angeschaut zu werden.

von Ursel (Gast)


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Im Prinzip heißt es, statt 100% nur 70% zu geben. Und sich trotzdem 
täglich darüber beklagen, wie viel Arbeit man hat. Passt auch, bei 70% 
Leistung bekommt man ja schließlich weniger weg geschafft, da bleibt 
mehr Arbeit übrig.

von Ich mal wieder (Gast)


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Heinrich schrieb:
> Ich hätte gerne gewusst, wie man das ganze nun gut anstellt. Also Dienst
> nach Vorschrift machen, ohne das es einer merkt.

Wie machst Du jetzt noch professionell Dienst weit mehr als nach 
Vorschrift?

Was willst du stattdessen machen?
Langsamer Arbeiten?
Nebenbei im Netz surfen (Faceb ook, etc.)?
An anderen privaten Projekten arbeiten?

Überstunden auf Null herunterfahren?

A. S. schrieb:
> Du steckst zu viel Zeit in Deine Arbeit, dass sie Dich Abends um 20.53
> noch beschäftigt.

Was ist dagegen einzuwenden?
Wenn Dich das nicht von anderen Dingen abhält, zB.: andere Hobbies, 
Freunde treffen, Ehefrau, Freundin, Geliebte, .....
sehe ich da kein Problem.

Dienst nach Vorschrift = das tun, wofür man angestellt worden ist.

Hast Du bist jetzt mehr gemacht?

von Qwertz (Gast)


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Ich mal wieder schrieb:
> Dienst nach Vorschrift = das tun, wofür man angestellt worden ist.
>
> Hast Du bist jetzt mehr gemacht?

Die Extrameile zu gehen ist sehr beliebt, um sich für Beförderungen ins 
Spiel zu bringen. Das muss aber nicht zwangsläufig zum Erfolg führen. 
Wenn allerdings Leistung wiederholt nicht angemessen belohnt wird, führt 
das zu Frust und langfristig zur inneren Kündigung.

Unter "Dienst nach Vorschrift" verstehe ich allerdings bereits eine 
stark verminderte Leistung, wo man nur noch das Allernötigste erledigt. 
So einen demotivierten Mitarbeiter möchte in der Regel kein Unternehmen.

von Ottmahr Zittlau (Gast)


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Heinrich schrieb:
> ich arbeite nun seit 8 Jahren in der Hardwareentwicklung und möchte so
> langsam nur noch Dienst nach Vorschrift machen

warum erst jetzt? Normale menschen tun das sofort nach der Probezeit :<

von Joe J. (j_955)


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Kommt auf das Ziel an, aber Du willst ja niemanden mit deinem Verhalten 
abstrafen. Da ist ein breites Spektrum - zB von "keine Überstunden 
machen",über vorsätzliche Schädigung bis zur komplette 
Arbeitsverweigerung.

Meine Aufffassung vom Dienst nach Vorschrift.
*Rechtzeitig abstempeln,Überstunden verweigern
*Den Chef bei seinen Vorhaben unterstützen, dafür werde ich bezahlt
*Überlastung vermeiden und Workload im Auge behalten
*Keine Extrameile gehen, will ja nicht jeder hoch hinaus
*Seinen Standpunkt immer wieder vertreten, auch wenn Druck ausgeübt wird
*Auch mal um 9.30 zur Arbeit erscheinen und um 14h Feierabend machen.
*Unrealistische Termine verstreichen lassen
*Kollegen auch mal auflaufen lassen

Dies erfordert aber jede Menge Geschick, um sich nicht unbeliebt zu 
machen. Dennoch bin ich immer dafür auch für die eigenen Bedürfnisse 
einzustehen, denn schließlich bin ich kein Leibeigener meines Chefs.

: Bearbeitet durch User
von Lachnummer Automotive (Gast)


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Einfach in ein IGM-Unternehmen wechseln, da geht das automatisch von der 
Hand.

von Qwertz (Gast)


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Lachnummer Automotive schrieb:
> Einfach in ein IGM-Unternehmen wechseln, da geht das automatisch
> von der Hand.

Zumindest ist da der Druck nicht so hoch, jedenfalls nach meiner 
Erfahrung. Da kann man auch Mal etwas gemütlicher arbeiten, ohne dass es 
gleich auffällt.

von igmler (Gast)


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Lachnummer Automotive schrieb:
> Einfach in ein IGM-Unternehmen wechseln, da geht das automatisch von der
> Hand.

Hängt schon sehr von der Abteilung ab. Wenn man im Konzern arbeitet, 
arbeitet man halt gefühlt nicht fürs Unternehmen, sondern für die eigene 
Abteilung.

Und die kann von Start-Up Atmosphäre bis Beamtendasein alles bieten.

Quelle: In verschiedenen Abteilungen beim Automobil OEM gearbeitet.

von Ich mal wieder (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Die Extrameile zu gehen ist sehr beliebt, um sich für Beförderungen ins
> Spiel zu bringen. Das muss aber nicht zwangsläufig zum Erfolg führen.
> Wenn allerdings Leistung wiederholt nicht angemessen belohnt wird, führt
> das zu Frust und langfristig zur inneren Kündigung.

Was ist Leistung?

Habe dazu ein interessantes Video gefunden zum Thema "Extrameile" und 
Beförderung.

Garantiert Karriere machen - Diese Orangen machen den Unterschied!
https://www.youtube.com/watch?v=w_NkqNrKhcQ

von Qwertz (Gast)


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Ich mal wieder schrieb:
> Was ist Leistung?

Das, was dein Chef dafür hält, zumindest ist das am meisten relevant für 
Status und Bezahlung.

von Stefan F. (Gast)


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Heinrich schrieb:
> Das Problem ist, je mehr ich Dienst nach
> Vorschrift mache, desto interessanter werde ich für die Leute. Was für
> eine verkehrte Welt in der Firma :/

DJ Ötzi wurde mal gefragt, ob er seine eigene Musik eigentlich gut 
findet. Die Antwort war in etwa: Ich mache das nur, weil die Leute es 
gut finden.

von Manfred (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Unter "Dienst nach Vorschrift" verstehe ich allerdings bereits eine
> stark verminderte Leistung, wo man nur noch das Allernötigste erledigt.

Das sind die Kollegen, die genau so arbeiten, dass sie persönlich vom 
Chef her nicht angreifbar sind. Sie vermeiden es, über den eigenen 
Tellerrand zu schauen und sabotieren damit im Endeffekt das 
Gesamtprojekt.

> So einen demotivierten Mitarbeiter möchte in der Regel kein Unternehmen.

Es gibt Firmen, die genau das provozieren, indem sie die 
Arbeitsbedingungen nicht an die Anforderungen anpassen und einzelne 
Mitarbeiter unter Druck setzen. Sie wundern sich dann, wenn gute und / 
oder engagierte Mitarbeiter kurzfristig kündigen.

von Harald W. (wilhelms)


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Ich mal wieder schrieb:

> Was ist Leistung?

Spannung mal Strom.

von René H. (mumpel)


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Qwertz schrieb:
> Unter "Dienst nach Vorschrift" verstehe ich allerdings bereits eine
> stark verminderte Leistung, wo man nur noch das Allernötigste erledigt.

Immer diese Pauschalisierungen. Da bin ich jetzt fast beleidigt. ;-) In 
meinem Beruf muss man Dienst nach Vorschrift leisten. Sonst kann es 
Menschenleben kosten, oder den Arbeitsplatz.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Harald W. schrieb:
>> Was ist Leistung?
> Spannung mal Strom.

Wenn du im Büro viel leisten willst, musst du viel Spannung ertragen und 
dich viel bewegen :-)

von Joe J. (j_955)


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Peter Dilbert schrieb:
> Peter

Habe die Bücher gelesen. Im Buch Das Peter Prinzip finden sich einige 
Anregungen. Danke für den Tip.

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