Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Anfängerfragen zu Gossen Konstanter T4 15 5


von Dennis I. (sbloo)


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Hallo in die Runde.
Ich habe vor ein paar Tagen einen alten Gossen Konstanter (T4 15 5) 
gekauft um wieder ein bisschen in die Elektrotechnik einzusteigen. 
Allerdings stehe ich nun vor einem etwas seltsamen Problem.

Wenn ich einen DC Motor direkt an das Netzteil anschließe und die 
Spannung erhöhe dreht der Motor immer wieder gepulst hoch. Auf der 
Anzeige des Netzteils ist zu erkennen dass sowohl Strom als auch 
Spannung immer wieder nach oben schnellen.
Nach meiner Suche im Forum denke ich dass dies mit der Induktiven Last 
zusammenhängt. Ist es korrekt dass eine Freilaufdiode hier abhilfe 
schaffen würde?

Das selbe Phänomen zeigt sich auch wenn ich eine Schaltung mit Spule und 
Kondensator (Elektronenblitz) betreiben möchte. Sowohl am Multimeter als 
auch auf der Anzeige direkt am Netzteil sieht man dass die Spannung 
schwankt.
Gut. Auch eine Induktive Last wenn ich das richtig verstanden habe.
Würde hier auch eine Freilaufdiode helfen?

Komisch ist allerdings dass das Problem auch beim Betrieb einer 6V 
Glühbirne auftritt. Die Glühlampe ist für 6V 0,5A geeignet. Schließe ich 
die Lampe ans Netzteil steigen sowohl Spannung als auch Strom soweit an 
dass die Glühlampe durchbrennt. Hängt dies mit der fehlenden 
Strombegrenzung des Netzteil zusammen?

Langsam gehen mir ein bisschen die Anwendungsgebiete für den Konsatnter 
aus und ich habe das Gefühl dass ich für den Einstieg sogar mit einem 
40€ Voltcraft Netzteil besser beraten gewesen wäre.

Habt ihr vielleicht einen Tip für mich? Wenn ich ein Multimeter direkt 
an das Netzteil anschließe ist die Spannung exakt einstellbar und 
schwankt nicht. Mit meinen derzeitigen Kenntnissen kann ich aber nicht 
sagen ob das Netzteil einen Fehler hat und ein komisches Verhalten unter 
Last zeigt oder ob es sich hier um Elektrische Gegebenheiten handelt.
Falls zweiteres zutrifft würde mich der Ursprüngliche Nutzen des Geräts 
interessieren.

Gibt es eine Möglichkeit eine Strombegrenzung nachzurüsten?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen.
Bitte vorab um Entschuldigung für die vielleicht blöden 
Einsteigerfragen.

lg
Dennis

von Peter R. (pnu)


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Das ist vermutlich durch Zusammenspiel der Strombegenzungs-Kennlinie des 
Netzgeräts mit dem Anlaufstrom des Motors verursacht.

Bei Netzgeräte ginbt es verschiedene Kennlinien bei der 
SStrombegrenzung:

-Direkts Abschalten bei Überlast.
-Begrenzung auf Konstantstrom.
-Zurücknahme der Stromgrenze bei niederohmiger Last
-Abschalten bei Überlast und Neu-Einschalten nach kurzer Wartezeit

Besonders der letzte Fall führt zum "pumpen". Auch im 3.Fall, 
Zurücknahme der Stromgrenze kann zu Schwingungen führen.

evtl. ist es aber ein Defekt des Geräts, bei dem die Strombegrenzung die 
Spanungsregelung beeinflusst. Wenn zum Beispiel Überlast auftritt,kann 
sich die Versorgung des Spannungsreglers so verändern, dass die 
Spannungsregelung gestört ist.

Dennis I. schrieb:
> Nach meiner Suche im Forum denke ich dass dies mit der Induktiven Last
> zusammenhängt. Ist es korrekt dass eine Freilaufdiode hier abhilfe
> schaffen würde?

Freilaufdiode hilft da wohl nicht. Da ist eher ein Kondensator in der 
Spannungsversorgung des Regelteiles defekt, sodass der Spannungsabfall 
in der Hauptspannung sich auf die Versorgung der Opamps überträgt. Oder 
ein "Stromfühlwiderstand" ist defekt,so dass sich bei Einsetzen der 
Strombegrenzung der Opamp im Spannungkreis  falsche Istwertangabe 
erhält.

: Bearbeitet durch User
von Peter R. (pnu)


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Dennis I. schrieb:
> Gibt es eine Möglichkeit eine Strombegrenzung nachzurüsten?

In solch einem Konstanter dürfte eine Strombegrenzung selbstverständlich 
sein.

von Dennis I. (sbloo)


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Hallo,
vielen Dank für die schnelle Antwort.

Mit "Strombegrenzung nachrüsten" habe ich natürlich eine regelbare 
Begrenzung gemeint.
Oder übersehe ich hier etwas? In der Bedienungsanleitung für den 
Konstanter konnte ich keine Möglichkeit finden den Maximalstrom zu 
begrenzen.

Der Rest klingt eher nicht so gut. Ich hatte gehofft das Problem einfach 
lösen zu können.
Ich werde das Netzteil mal aufmachen. Ich bezweifle aber dass meine 
Kenntnisse für die Fehlersuche ausreichen.

lg
Dennis

von Dieter W. (dds5)


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Ob der Kauf eines so alten Gerätes - geschätzt 60 Jahre - sinnvoll war 
sei mal dahingestellt.

Im Netz findet man zu ähnlichen Geräten auch mal einen Stromlaufplan.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich  dachte schon, das ist noch magnetisch geregelt, aber in einem 
ähnlichen Schaltplan wird schon (1966) mit Transistoren gearbeitet.
https://www.fingers-welt.de/phpBB/viewtopic.php?t=5849
hier steht der Link zum Handbuch mit ausführlicher Erklärung der 
Schaltung.

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