Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Varistor verbrannt Warum?


von Michael H. (micha1997)


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Hallo Technikexperten,

in meiner XLI3500 Endstufe ist nähe der Stromeinspeisung ein Varistor 
beim einschalten verbrannt. Die Endstufe besitzt einen relativ großen 
Ringkerntraffo und benötig beim strat zum laden der Kondensatoren sehr 
viel Strom. Ein B-typ Sicherungsautomat hält dem nur in 50% der 
Startvorgänge stand. Ist die Endstufe gestartet benötigt sie nur noch 
2,2 Ampere. Hohe Anlaufströme sind generll ja nichts besonderes. Ich 
habe aber die Vermutung, dass der verbrannte Varistor damit zusammen 
hängt.
Der Crown support sagt: Da kann man nichts machen. Einfach zum 
Sicherungskasten gehen und solagen versuchen bis das ding läuft..
Beim supoort des Musikhauses, welches die Endstufe vertreibt das 
gleiche.

Damit will ich mich aber nicht zu frieden geben.
Abgesehn von dem verbrannten Varistor, will ich das Startprobelm lösen. 
Ich kann nicht immer zwischen Sicherungskasten und Endstufe hin und her 
rennen.
C-Sicherungsautomat ist nicht immer Vorhanden.

meine Idee:

1:
  Anlaufstrombegrenzer
  Jenachdem aber nicht gut für das Gerät. Der Spannugsabfall im Gerät 
wird
  vielleicht zu groß?!
2:
  genug Ladung bereitstellen
  Nur wie?

vielleich sind meine Überlegungen auch Falsch und einer von euch hat die 
richtige Idee.

von Dieter (Gast)


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Hmm, dachte zuerst Du wärest im falschen Forum. Es ginge um 
Menschenrechte, werum der Varistro verbrannt worden wäre...

Auch Varistoren altern und können dann irgendwann durchbrechen. Meist an 
einem Tag, wo die Netzspannung zufälligerweise im oberen Toleranzbereich 
befindet. Es muss nicht immer ein Defekt schuld sein.

von Michael H. (micha1997)


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habs schon verbessert :D sorry

von Qwertz (Gast)


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Nur sehe ich nichts verbranntes!

von Achim B. (bobdylan)


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Dieter schrieb:
> Auch Varistoren altern und können dann irgendwann durchbrechen.

Dem ist so.

Aber der Varistor vom TO ist wahrscheinlich abgeraucht, weil das Relais 
nicht anzieht, oder dessen Kontakte nicht mehr schließen.

von M. K. (Gast)


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Varistor oder NTC ?
Ein Varistor begrenzt Überspannung, ein NTC den Einschaltstrom.

Ich meine ein Relais neben dem NTC zu erkennen.
Das könnte zur Überbrückung des NTCs nach x-Sek. dienen.
Könnte kaputt sein und der def. NTC nur der Folgefehler.

Falsch dimensionierte NTCs leiden bei jeder Überlastung ein wenig, bis 
sie irgendwann die Grätsche machen.

von Dieter (Gast)


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Michael H. schrieb:
> 1:
>   Anlaufstrombegrenzer
>   Jenachdem aber nicht gut für das Gerät. Der Spannugsabfall im Gerät
> wird
>   vielleicht zu groß?!

Es gibt fertige Geräte dafür. Sind zwar nicht ganz billig, aber nach 
vielen Auslösungen wird der Sicherungsautomat ausgeleiert und löst noch 
häufiger aus.

Schau Dir die Geräte an:
https://www.conrad.de/de/o/einschaltstrom-begrenzer-0809073.html

von Michael H. (micha1997)


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der Varistor ist in einem Schrupfschlauch (gelb umrandet).. schalte ich 
die Endstufe ein, kommt Rauch aus dem Schrupfschlauch und die interne 
10A Sicherung fliegt. Kann es leider nur von oben fotografieren. Das 
Gerät hat vielleicht 20 Betriebstunden. Danke schon mal

von Dieter (Gast)


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Übrigens wenn der Sicherungsautomat fliegt, bekommt der Varistor noch 
etwas mehr ab (FlyBack des Ringtrafos) und altert noch schneller.

von MaWin (Gast)


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Michael H. schrieb:
> Abgesehn von dem verbrannten Varistor, will ich das Startprobelm lösen

War es ein Vafistor, oder ein NTC ?

Varistoren können verbrennen weil sie bei jeder Benutzung (Trafo beim 
Abschalten efzeugt Überspannungsfunken der im Varistor vernichtet wird) 
etwas altern und sich ihre Spannung reduziert. Eines Tages liegt die 
Spannung so niedrig, dass bri jeder 230V Spitze von 320V etwas Strom 
durch den Varistor fliesst, er wird heiss und geht kaputt. Daher müssen 
heute VDR in Geräten mit einer Temperatursicherung im Schrumpfschlauch 
stecken.

Aber dein Teil sieht nach NTC aus, welcher den Anlaufstrom des Trafos 
verringern soll. Der explodiert, wenn dahinter ein Kurzschluss oder 
sonstige Überlast vorliegt. Passender NTC für deine Endstufe:

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.4

von Michael H. (micha1997)


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Dieter schrieb:
> Es gibt fertige Geräte dafür. Sind zwar nicht ganz billig, aber nach
> vielen Auslösungen wird der Sicherungsautomat ausgeleiert und löst noch
> häufiger aus.
>
> Schau Dir die Geräte an:
> https://www.conrad.de/de/o/einschaltstrom-begrenzer-0809073.html

kenne ich und hab auch schon darüber nach gedacht.

ist es sinvoll noch größern Spannungsabfall in der Endstufe zu erzeugen?
Dies würde doch mir einem Anlaufstrom begrenzer geschehen?

von M. K. (Gast)


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Michael H. schrieb:
> schalte ich
> die Endstufe ein, kommt Rauch aus dem Schrupfschlauch und die interne
> 10A Sicherung fliegt.

Okay, das hört sich nach Varistor an.
Varistoren sind robust, aber ist die Spitze energiereich genug, gehen 
die auch kaputt.

Schneide den mal komplett raus und teste das Gerät.
Wenn auf der Netzseite nur der Trafo sitzt, der riesige Elkos lädt, 
brauchst Du keinen Varistor, weil die Elkos jede realistisch 
auftauchende Spitze fressen.

Als Ersatz kannst Du jeden 275V AC Varistor nehmen.
Je fetter der ist umso mehr Energie kann der vernichten bis er sich 
selbst vernichtet.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Michael H. schrieb:
> der Varistor ist in einem Schrupfschlauch (gelb umrandet)..

Das ist ein NTC, glaubs mir.
Bau das Teil aus, und ersetze es.

von Achim B. (bobdylan)


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Sven S. schrieb:
> Das ist ein NTC, glaubs mir.

Vermute ich inzwischen auch.

> Bau das Teil aus, und ersetze es.

Aber erst, nachdem du das Relais auf Funktionstüchtigkeit geprüft hast. 
Wenn das übern Jordan ist, kannst du NTCs tauschen bis zum St. 
Nimmerleinstag; der Fehler bleibt.

von Roland P. (pram)


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Sven S. schrieb:
> Das ist ein NTC, glaubs mir.

Ein Foto von der Platinenunterseite würde alle Zweifel ausräumen ;-)

von Michael H. (micha1997)


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Warum ist der kaputt?

kann das mit dem hohen Startstrom zusammen hängen? Der leigt kurzeitig 
so hoch das ein B typ Leitungsschutzschalter dem nur selten stand hält.

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Achim B. schrieb:
> kannst du NTCs tauschen bis zum St.
> Nimmerleinstag; der Fehler bleibt.

Das stimmt nicht.
Das einzige Problem ist dann, daß bei plötzlicher Belastung die 
Betriebsspannung etwas einbricht, bis sich der NTC aufgeheizt hat.

Sven S. schrieb:
> Bau das Teil aus, und ersetze es...

Am besten durch eine größere Bauform.
Auch der Widerstandswert könnte vergrößert werden, damit die Sicherung 
nicht mehr anspricht.

von Michael H. (micha1997)


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Bitte nicht aufregen. Das Ding ist nicht mals ein Jahr alt. Wenn ich die 
Garantie haben will kann ich es nicht weiter öffnen. Benutze in meinen 
Soundsytem 10St. davon und hab zweifel an der Konstruktion, wegen der 
oben gennanten Probleme.

von (prx) A. K. (prx)


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Michael H. schrieb:
> kann das mit dem hohen Startstrom zusammen hängen? Der leigt kurzeitig
> so hoch das ein B typ Leitungsschutzschalter dem nur selten stand hält.

Eigentlich liegt der Sinn in einer solchen NTC/Relais-Kombi genau darin, 
das verhindern. Indem zunächst der NTC den Strom begrenzt, dann das 
Relais ihn kurzschliesst.

Wenn der NTC kurzschliesst, dann kriegt der Leitungsschutzschalter das 
volle Programm und reagiert beleidigt.

von Michael H. (micha1997)


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A. K. schrieb:
> Eigentlich liegt der Sinn in einer solchen NTC/Relais-Kombi genau darin,
> das verhindern. Indem zunächst der NTC den Strom begrenzt, dann das
> Relais ihn kurzschliesst.

ergibt Sinn.
Beim einschalten dauert es ca 2sec, dann schaltet das Relais. Die 
Endstufe ist nun gestartet. Bevor das Relais schaltet fliegt die 
Sicherung.

Die Endstufe gibt es in unterschiedlichen Varianten. die XLI 3500 ist 
die größte. Bei allen kleineren Varianten gibt es das Problem mit 
fliegenden Sicherungen nicht.

Ich habe die Vermutung, dass allen Endstufen die gleiche 
NTC/Relais-Kombi haben. Die Entwikler einfach zu Faul waren, das 
anzupassen. Die haben bestimmt einfach nur den Traffo vergrößert und der 
rest ist gleich. Das könnte ich an einer kleineren bei mir mal prüfen. 
ist das Sinnvoll?

von Michael H. (micha1997)


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Ich würde ja einen Einschaltstrom begrenzer vor die Endstufen setzte. 
Bin mir nur nicht sicher ob, das dem Gerät schadet. Wenn eine 
NTC/Relais-Kombi genau das macht. Sollte es ja kein Problem sein oder?

von Sven S. (schrecklicher_sven)


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Michael H. schrieb:
> Ich würde ja einen Einschaltstrom begrenzer vor die Endstufen setzte.
> Bin mir nur nicht sicher ob, das dem Gerät schadet.

Es wird dem Verstärker nicht schaden, wenn die Betriebsspannung 
langsamer ansteigt.

von Dieter (Gast)


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Michael H. schrieb:
> Benutze in meinen Soundsytem 10St. davon und hab zweifel

Bei Thomann mal ein paar Daten nachgeschlagen:
2-kanalige analog Endstufe
2x 1350 Watt / 4 Ohm
2x 1000 Watt / 8 Ohm
2700 Watt / 8 Ohm Bridge Mono
Einschaltverzögerung
Kurzschluss-Sicherung

Hängen die 10 Stück an der selben Sicherung, und vielleicht nur eine 16A 
Sicherung?

von (prx) A. K. (prx)


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Michael H. schrieb:
> Ich würde ja einen Einschaltstrom begrenzer vor die Endstufen setzte.

Das was da abrauchte war der Einschaltstrombegrenzer. ;-)

> Wenn eine NTC/Relais-Kombi genau das macht.
> Sollte es ja kein Problem sein oder?

Ausser der NTC macht das bei 2 Sekunden Verzögerung nur ein paarmal mit, 
weil thermisch zu knapp dimensioniert.

von Karl B. (gustav)


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MaWin schrieb:
> Passender NTC für deine Endstufe:
>
> http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.4

OK. Zur Frage:
Habe mal einen 33 Ohm NTC auf Herz und Nieren getestet.
2,5A bringt den innerhalb von 20 sec. auf 80 Grad C.

Aber die Verzögerungsschaltung, dessen Relaiskontakt den NTC überbrückt, 
sollte nicht so lang eingestellt sein. 1 Sekunde ist eigentlich schon 
ausreichend. Beim üblichen Einschaltvorgang bei mir wird der kaum warm, 
aber ändert auch kaum seinen Widerstand von 33 Ohm auf 25 Ohm.
Das reicht locker, um den Strom unter der Auslösegrenze eines 
üblicherweise im Haushalt eingebauten LS zu halten. Bei den 
PC-Netzteilen hatte ich das regelmäßig, dass der LS auslöst, wenn alles 
über eine Steckdosenleiste gleichzeitig eingeschaltet wird.

Wurde oben ja schon gesagt:

Michael H. schrieb:
> Ich habe die Vermutung, dass allen Endstufen die gleiche
> NTC/Relais-Kombi haben. Die Entwickler einfach zu faul waren, das
> anzupassen.

ciao
gustav

von Niemand (Gast)


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Michael H. schrieb:
> Bitte nicht aufregen. Das Ding ist nicht mals ein Jahr alt. Wenn ich die
> Garantie haben will kann ich es nicht weiter öffnen. Benutze in meinen
> Soundsytem 10St. davon und hab zweifel an der Konstruktion, wegen der
> oben gennanten Probleme.

Hast du den Lieferant oder Hersteller noch nicht dazu aufgefordert das 
Problem zu beheben?

Michael H. schrieb:
> Der Crown support sagt: Da kann man nichts machen. Einfach zum
> Sicherungskasten gehen und solagen versuchen bis das ding läuft..
> Beim supoort des Musikhauses, welches die Endstufe vertreibt das
> gleiche.

Waren das nur Anrufe oder sogar schriftlich?
Von dem Typ Endstufe hast du noch mehr, und die anderen sind alle i.O.?

von Michael H. (micha1997)


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Karl B. schrieb:
> dass der LS auslöst, wenn alles
> über eine Steckdosenleiste gleichzeitig eingeschaltet wird.

Ich schalte grundsätzlich die Endstufen nur nacheinander an. Ist sie 
gestartet, braucht sie nicht mehr viel Strom.


Niemand schrieb:
> Hast du den Lieferant oder Hersteller noch nicht dazu aufgefordert das
> Problem zu beheben?

noch nicht aber ich bin drauf und dran dies einzufordern.

Niemand schrieb:
> Waren das nur Anrufe oder sogar schriftlich?
> Von dem Typ Endstufe hast du noch mehr, und die anderen sind alle i.O.?

Die anderen Endstufen laufen noch. Die fliegen Sicherung habe mich 
extrem genervt. In meiner Werkstatt habe ich dann alles in C-LS 
umgerüstet. Wollte die Endstufe reinigen und auf funktion prüfen. Als 
dann Rauch aus dem ding kam, habe ich mich gefragt ob dies auch passiert 
wäre, wenn wie sonst üblich, der B-LS geflogen wäre.

von Niemand (Gast)


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Michael H. schrieb:
> Die anderen Endstufen laufen noch. Die fliegen Sicherung habe mich
> extrem genervt. In meiner Werkstatt habe ich dann alles in C-LS
> umgerüstet. Wollte die Endstufe reinigen und auf funktion prüfen.

> Als dann Rauch aus dem ding kam, habe ich mich gefragt ob dies auch
> passiert wäre, wenn wie sonst üblich, der B-LS geflogen wäre.
Das sind böhmische Dörfer für dich?
Behalte die anderen Gerä#te im Auge und schreib den Lieferanten oder 
Hersteller schleunigst an.
Die Stromart ändert sich nicht mit einem anderen LS, nur die Dauer oder 
Höhe des max. Stromes bis zum Auslösen, und die bestimmt der Trafo mit 
dem Bauteil davor.
Ist der NTC zu knapp bemessen, und noch dazu in so einem Schwitz-Cape 
(ja warum das eigentl., hat da schon jemand geahnt dass es den zerlegen 
könnte?) dann ist das wohl ne logische Folge von kein Plan und ohne 
Ahung von Nichts, oder im Lager waren gerade nicht die richtigen 
vorrätig bei der Montage / Bestückung des Gerätes?
Kannst ja mal ein Energie-Kosten "Meßgerät" davor in die Steckdose 
hängen und Vergleichs"messungen" durchführen wenn du noch so ein Gerät 
hast?
An das Bauteil kommste wohl nicht noch näher ran oder mit der Kamera?
Die anderen bauähnlichen Geräte zeigen noch keine solche Erscheinungen?

von Dieter (Gast)


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Michael H. schrieb:
> Ich schalte grundsätzlich die Endstufen nur nacheinander an. Ist sie
> gestartet, braucht sie nicht mehr viel Strom.

Da liegt der Hund begraben. Wenn die Sicherung ausloest, bekommt die 
Endstufe mit der niedrigsten Varistorspannung, Streuung der 
Bauteilwerte, den Flyback aller ab, der NTC uebrigens auch.

von Thomas (kosmos)


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ich würde einen NTC nehmen mit weniger Kaltwiderstand so um die 5 Ohm, 
zusammen mit dem Widerstand des Trafos ist die Stromaufnahme dann nicht 
mehr so hoch das es einen B Automaten schmeißt und er erwärmt sich auch 
nicht so stark. Das Problem mit den NTC ohne Überbrückung ist das wenn 
man die Endstufe ausschaltet und gleich wieder einschaltet, ist dieser 
noch warm und begrenzt nicht so wie es ein kalter NTC tun würde.

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