Hallo zusammen, bitte entschuldigt zunächst das nicht korrekte Symbol für den IRF540N in meinem Schaltplan - ich habe auf die Schnelle das passende Symbol nicht gefunden. Ich hoffe, Ihr könnt mir weiterhelfen: Ich habe hier eine Maschine, bei der u.a. ein Elektromagnet als Zugmagnet für einen Bowdenzug eingebaut ist. Daten des Elektromagneten laut Typenschild: 24V 38W. Leider "zuckt" der Magnet nur noch und zieht nicht mehr richtig an. Der Elektromagnet selbst ist in Ordnung: 24V Gleichspannung dran und er zieht an. Ich bin dann bei der Fehlersuche zur Steuerplatine gelangt und hab' auch scheinbar den Übeltäter gefunden - aber ich verstehe die Schaltung nicht. Ich hab' von den beteiligten Bauteilen mal einen Schaltplan skizziert. Kann mir jemand sagen, wofür der Widerstand in Reihe zwischen Drain und der Spule gut sein soll? Hat jemand einen Vorschlag, welchen Wert der mal gehabt haben könnte? Leider ist das nämlich genau der Widerstand, beschädigt scheint: Die Lötstellen sind ordentlich angeschröggelt; und die Farbringe kann ich nicht mehr erkennen. Ich hab' den Widerstand mal auf dem Foto markiert. Das Multimeter kommt auf ca. 30 Ω. Die Spule einzeln gemessen hat ca. 16 Ω (was ja bei 38W an 24V als ohmsche Last betrachtet auch ganz gut passt). Was ich auch nicht verstehe: Der Widerstand sieht für mich so aus, als könnte er wohl 1-2 Watt vertragen. Die Spule zieht aber 38W laut Typenschild. Der Bowdenzug wird zwar immer nur für ca. 1-2 Sek. gezogen und dann gibt's mindestens 10 Sekunden Ruhe; aber ich finde den Widerstand doch arg dünn dimensioniert. Oder was übersehe ich hier? Vielen Dank schon mal für Eure Antworten. Gruß, Nico
Nico M. schrieb: > Das Multimeter kommt auf ca. 30 Ω. Die Spule einzeln gemessen hat ca. 16 > Ω (was ja bei 38W an 24V als ohmsche Last betrachtet auch ganz gut > passt). > Was ich auch nicht verstehe: Der Widerstand sieht für mich so aus, als > könnte er wohl 1-2 Watt vertragen. Die Spule zieht aber 38W laut > Typenschild. Der Widerstand wird sicher relativ klein sein, also bei maximal einigen wenigen Ohm. Dann ist die Verlustleistung auch entsprechend kleiner. Es fließen bei 24V/38W etwa 1,6A, ein Widerstand mit 1Ω z.B. muss dann nur 2.5W aushalten - keine 38W! Wozu er gut sein soll? Gute Frage, vielleicht wollte man einfach den Zugmagneten mit etwas weniger Strom betreiben und da man nur die 24V hatte, war der Widerstand das Mittel der Wahl?
Würde mich nicht wundern, wenn da auch noch ein Kondensator mit im Spiel ist, dann könnte das eine Art Snubber-Netzwerk darstellen dass die Abschaltenergie des Magneten, der sicherlich mit einer Spule realisiert wurde, auffangen soll sodass sie nicht die restlich Schaltung beeinflusst.
Ja, die Schaltung ist merkwürdig, auch daß ein IRF540 direkt von einem AT89C51 angesteuert werden soll zeugt von schlechtem Design.
Und gleichzeitig könnte es sein, daß dessen R-Wert (Ohm) und/oder Verlustleistung (W) mangelhaft an die Gegebenheiten angepaßt wurde. Oder richtig angepaßt, doch danach aus unbekannten Gründen mit zu hoher Leistung belastet (durch zu hohe Spannung floß zu hoher Strom). Oder anderes, an das ich gerade nicht denke. Scheinbar funktioniert es auch an 24VDC ohne den R - aber es mag Gründe dafür geben, daß es so wie zu sehen gemacht wurde, die nicht sofort ersichtlich sind. Wenn Du z.B. die Typbezeichnung (zwecks Datenblatt) des Zugmagneten beibringst, und die Höhe der Versorgung 24VDC beträgt, kann man genau das von @Hildek beschriebene Vorgehen erneut/gesichert anwenden, und sozusagen auf der sicheren (zugleich Strom-sparsamen) Seite bleiben.
Nachtrag: Die Verschaltung noch mal zu prüfen, wäre wünschenswert.
Der Widerstand hat(te) 0,39 Ohm, und dient zur Strommessung zwecks Kurzschluss-Strombegrenzung.
HildeK schrieb: > Wozu er gut sein soll? Gute Frage, vielleicht wollte man einfach den > Zugmagneten mit etwas weniger Strom betreiben und da man nur die 24V > hatte, war der Widerstand das Mittel der Wahl? Früher hat man unipolare Schrittmotore auch mit Vorwiderstand und höherer als der Nennspannung betrieben. Das hatte den Sinn, der langsamen Stromänderung durch die Induktivität entgegenzuwirken. Eine Art Konstantstromquelle für Arme. Das könnte bei einem Zugmagnet ebenfalls Sinn machen um die Haftreibung am Anfang zu überwinden. MfG Klaus
Also erstmal vielen Dank für die zahlreichen konstruktiven Kommentare. Ich wollte im Eingangs-Posting nicht so weit ausholen - aber für alle, die es interessiert: Es handelt sich um eine automatische Umreifungsmaschine, die bei meinem Brötchengeber steht. Sieht ungefähr aus, wie das Ding auf dem beigefügten Foto. In dem Bogen liegt ein Kunststoff-Band in einer Schlaufe bereit, welches von unten "eingeschossen" wurde. Sobald man auslöst, wird das Band zurückgezogen und in der Mitte der Tischfläche von unten mit einer Heizzunge verschweißt. Der Zugmagnet betätigt über den Bowdenzug eine Art "Kralle", die beim zurückziehen das Band strafft. Über ein Poti sagt man dem µC vorher, wie lange der Zugmagnet auslösen soll und somit, wie straff das Band gezogen werden soll. Der ganze Umreifungsvorgang dauert so ca. 3-4 Sekunden zzgl. Zeit für das erneute "Einschießen" des Bandes. Man kann - wenn man sehr schnell ist - alle 5-6 Sekunden ein neues Band um das Paket schießen. Und jedes mal wird der Zugmagnet für ca. 1-2 Sekunden ausgelöst. Die Maschine dürfte um die 10 Jahre alt sein und der Widerstand hat bis jetzt gehalten. (Wobei wir immer nur 3-6 Bänder nacheinander herum schießen, bevor das nächste Paket durchgeschoben wird. Sind also längere Pausen dabei.) Ich guck gern morgen früh nochmal, ob auf dem Zugmagneten noch irgendwo ein ernsthaftes Typenschild ist. Ich hatte nur einen großen Aufkleber gefunden, auf dem "24V 38W" stand - und nicht mehr. @Klaus: Die Idee mit der "Haftreibung am Anfang" könnte richtig sein: Die o.g. "Kralle" sitzt an einer Art "Arm", der beim Auslösen das Band zurück zieht. Wenn sich der "Arm" in Ruhestellung befindet, kann die "Kralle" nicht vollständig angezogen werden, weil sie vor den Anschlag des Arms drückt. Vielleicht wird der Zugmagnet schon ausgelöst, bevor der "Arm" sich in Bewegung gesetzt hat, und man will hier wirklich mit dem Widerstand den Strom auf billige Art und Weise begrenzen. Hat jemand einen Vorschlag für die Werte? Ich dachte so an 3,9 Ohm einsetzen und sehen, ob der Zugmagnet ausreichend stark zieht? Wie viel Leistung muss er dann abkönnen? Wenn die Magnetspule gut 16 Ohm hat und der Widerstand 3,9 Ohm, dann haben wir insgesamt ca. 20 Ohm. Bei 24V fleßen dann 1,2A und die Spannung teilt sich in 19,2V an der Spule und 4,8V am Widerstand, richtig? Dann würde der Widerstand mit 4,8V * 1,2A = 5,76W belastet werden? Dann sollte ein Widerstand mit 5W ja reichen - wird ja immer nur für 1-2 Sekunden belastet und darf dann wieder abkühlen. Gruß, Nico
Nico M. schrieb: > Kann mir jemand sagen, wofür der Widerstand in Reihe zwischen Drain und > der Spule gut sein soll? Das wird wohl ein sogenannter Sicherungswiderstand sein. Das ist im Prinzip ein Widerstand, der sich bei Überlastung wie eine Schmelzsicherung verhält. Er wird hochohmig, ohne dabei (wie ein normaler Widerstand) in Flammen aufzugehen. > Hat jemand einen Vorschlag, welchen Wert der > mal gehabt haben könnte? Mach halt mal ein scharfes, korrekt belichtetes Bild. Tip: der Widerstand muß scharf und korrekt belichtet sein. > Leider ist das nämlich genau der Widerstand, beschädigt scheint: Die > Lötstellen sind ordentlich angeschröggelt; und die Farbringe kann ich > nicht mehr erkennen. In meinen Augen sieht der Widerstand ganz normal aus. Er hat halt einen roten Grundkörper. Die Bauform ist für ungefähr 1W gut. Mit deinen 1.5A kommt man dann auf ca. 0.39Ω (der Wert wurde schon genannt). Die gemessenen 30Ω wären in jedem Fall zu viel. Wenn alle Stricke reißen, bau eine Drahtbrücke statt des Widerstands rein.
M. K. schrieb: > Würde mich nicht wundern, wenn da auch noch ein Kondensator mit im Spiel > ist, dann könnte das eine Art Snubber-Netzwerk darstellen dass ... ... bei richtiger Dimensionierung die Diode überflüssig machen würde.
Axel S. schrieb: > Wenn alle Stricke reißen, bau eine Drahtbrücke statt des Widerstands > rein. Oder eine Sicherung 2A F
Danke für eure Antworten. Ich komme mal den Wünschen nach weiteren Fotos nach... Den Widerstand bekomme ich einfach nicht besser fotografiert - aber es liegt auch nicht an der Kamera, sondern die Ringe sehen alle nur noch grau aus. Das Typenschild vom Magnet lässt vermuten, dass die Maschine noch deutlich älter ist als 10 Jahre. Auf dem Foto von der Platine habe ich mal die Leiterbahnen und die Position von MOSFET, Widerstand und Freilaufdiode sowie die Leiterbahnen markiert. (Die Zuleitung der Masse an Source liegt auf der anderen Seite.) Axel S. schrieb: > Mit deinen 1.5A kommt man dann auf ca. 0.39Ω (der Wert wurde schon genannt) Ja, der Wert wurde genannt - allerdings im Zusammenhang mit Strommessung. Und da tatsächlich keine weiteren Bauteile beteiligt sind (auch kein Kondensator, wie M. K. vermutete), dürfte eine Strommessung ausscheiden. Die Funktion "Sicherung" erscheint mir auch sinnvoll - denn da zwischen µC und Gate kein Widerstand sitzt, würde ein Kurzschluss des MOSFET eventuell auf den µC durchschlagen und den mit wegreißen. Ich werd' heute abend mal zum Elektronik-Laden fahren und sehen, was die so an niederohmigen 1W-Widerständen haben. Falls die nix brauchbares haben, komme ich auf den Vorschlag von ek13 zurück und setze einen Sicherungshalter ein. Gruß, Nico
Auf dem neuen Foto erkenne ich jetzt diese Farben, siehe Bild. Der Widerstandswert beträgt also 1,8 Ohm. Es wäre sicher besser, den neuen Widerstand mit mehr Abstand zur Platine einzubauen.
Elektrofurz schrieb: > Sven S. schrieb: >> Der Widerstandswert beträgt also 1,8 Ohm. > > Eher 18 Ohm! Keiner dieser Werte paßt zum Rest der Schaltung. Wenn der Zugmagnet für 24V ausgelegt ist und die Schaltung mit 24V versorgt wird, dann kann man 18Ω gewiß nicht brauchen (damit lägen dann weniger als 12V am Magneten an). Und auch mit 1.8Ω paßt das nicht. Wenn der Magnet (gemessene) 16Ω Wicklungswiderstand hat, ergibt sich mit 1.8Ω eine Verlustleistung von 3.2W am Widerstand. Das kann diese Bauform nicht ableiten. Der Grundkörper dürfte geschätzt 10mm lang sein, das reicht zwar für 1W, aber nie im Leben für über 3W. Ein elektrisch dafür passender 4W Widerstand ist gut 15mm lang und knapp doppelt so dick. Wenn im Gerät Platz ist, würde ich die Variante mit einer flinken 2A Schmelzsicherung befürworten.
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