Forum: FPGA, VHDL & Co. GreenPAK FPGAs


von Nutzer (Gast)


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Hallo,

hat schon jemand mal mit GreenPAK FPGAs von Dialog gearbeitet?
Taugen die was für (sehr) kleine Projekte?

von Duke Scarring (Gast)


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Nein. Aber das Evalkit liegt schon geraume Zeit hier rum...

von C. A. Rotwang (Gast)


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Bin mal kurz über die Brochure geflogen: 
https://www.dialog-semiconductor.com/sites/default/files/greenpak_brochure.pdf


Das klingt so garnicht nach FPGA, eher nach PLD:

-keine HDL, nur schematic-entry
-maximal 25 LUT's, FF ebenfalls im niedrigen zweistelligen bereich
-Anwendungsbeispiele: PowerSequencing, Fan-control, ...

Einzig level shift klingt interessant, stellt sich die Frage welche 
Level geshiftet werden.

von Jochen (Gast)


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Hast du eine ausgeprägte Leseschwäche? Wo steht bei diesen Chips etwas 
von FPGA?

von C. A. Rotwang (Gast)


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>Hast du eine ausgeprägte Leseschwäche? Wo steht bei diesen Chips etwas
>von FPGA?

Beispielsweise im digikey katalog:
https://www.digikey.com/catalog/en/partgroup/greenpak-universal-development-board/70843


Und das obwohl es bei digikey auch eine CPLD-Rubrik neben FPGA gibt ...

von Gerd E. (robberknight)


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C. A. Rotwang schrieb:
> -keine HDL, nur schematic-entry

Nun, der Hersteller (Silego/Dialog) bietet von sich aus keine an. Das 
heißt aber nicht daß es keine gäbe.

Man kann wohl mit Yosys und openfpga Verilog-Code auf die Dinger 
bringen:
http://www.clifford.at/yosys/cmd_synth_greenpak4.html
https://github.com/azonenberg/openfpga

Ich hab das aber noch nicht selbst ausprobiert.

: Bearbeitet durch User
von Duke Scarring (Gast)


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C. A. Rotwang schrieb:
> Wo steht bei diesen Chips etwas
>>von FPGA?
>
> Beispielsweise im digikey katalog:
Naja, bei den Distributoren arbeiten eben auch nicht immer die 
Auskenner...

Bei RS geht z.B. diese Montagehilfe als Crimpzange durch:
https://de.rs-online.com/web/p/hf-und-koax-adapter/8861190/

RLY?

von C. A. Rotwang (Gast)


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Duke Scarring schrieb:

> Bei RS geht z.B. diese Montagehilfe als Crimpzange durch:
> https://de.rs-online.com/web/p/hf-und-koax-adapter/8861190/

Interessant.
In der Beschreibung https://docs.rs-online.com/2604/0900766b8142ad73.pdf 
auf Seite 7 wird das ganze als 'Fixture' bezeichnet, also 'Vorrichtung', 
'Halterung' und ähnliches.  Wahrscheinlich liegt es daran, das 'Zange' 
zur Grundschulbildung gehört und Montagehilfe zur Berufsausbildung. 
Deshalb kennen es weder Schüler noch Hochschulabsolventen (ohne Kontakt 
zu richtigen Werkstattleben ;-) ).

von C. A. Rotwang (Gast)


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Gerd E. schrieb:

> Man kann wohl mit Yosys und openfpga Verilog-Code auf die Dinger
> bringen:
> http://www.clifford.at/yosys/cmd_synth_greenpak4.html
> https://github.com/azonenberg/openfpga

Interessant.
Dann könnte man diese PLD's benutzen um das 'Denken in Hardware' zu 
schulen.
Also genau die primitivlogig in HDL beschreiben die gerade in die PLD's 
reinpasst und nicht ein abstraktes Code-Gebrabbel woran sich 
Synthesetool verschluckt und unnötige große netzlistenbrocken auskotzt.

Vielleicht kann man ja den Output der Synthese in das schematic Entry 
tool einlesen und hat so einen tatsächlichen Überblick HDL-Code -> reale 
Hardware

Wobei sich das Problem des Unverständniss über die Transformation von 
Code in Gatterlisten IMHO eher bei VHDL statt bei verilog stellt.

von Nutzer (Gast)


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C. A. Rotwang schrieb:
> Das klingt so garnicht nach FPGA, eher nach PLD:
Es ging auch nicht um die genaue Definition, für mich ist es eben ein 
FPGA und für Dialog wohl auch... Darfst es aber gerne auch anders 
nennen, solange wir vom gleichen Bauteil sprechen.


> -keine HDL, nur schematic-entry
> -maximal 25 LUT's, FF ebenfalls im niedrigen zweistelligen bereich
Deswegen auch "(sehr) kleine Projekte".
Für die Verarbeitung sich immer wiederholende Sequenzen könnte ich es 
mir gut vorstellen oder einfache Signalauswertungen mit Ausgabe.
Für 50ct/Stück (in Masse ich weiß) kann ich viel Analoges in das Teil 
bringen, was ich sonst als Einzelteile auf der Platine liegen habe.
Es soll ja auch keinen herkömmlichen FPGA (die kosten dann auch mehr) 
ersetzen sondern nur ein paar Bauteile und Platz einspaaren.


Gerd E. schrieb:
> Man kann wohl mit Yosys und openfpga Verilog-Code auf die Dinger
Habe ich auch schon entdeckt (aber nicht genauer angesehen), prinzipiell 
habe ich aber auch nichts gegen eine Schematische Programmierung habe. 
Das Tool sieht nicht "vollgestopft" aus und ist kostenlos... kann man ja 
mal probieren.

von Zero V. (Firma: Freelancer) (gnd)


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Ich nicht, aber ein Kunde der in einem speziellen Bereich Marktführer 
ist schwört auf sie und verwendet die in jedem Produkt.
Die verwenden sie als "programmierbaren" "Schaltregler".

von A. F. (chefdesigner)


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D. C. schrieb:
> Ich nicht, aber ein Kunde der in einem speziellen Bereich Marktführer
> ist schwört auf sie und verwendet die in jedem Produkt.
> Die verwenden sie als "programmierbaren" "Schaltregler".

Was sind da die konkreten Vorteile? Langlebigkeit und 
Überspannungsfestigkeit sind in dem Bereich ein wichtiger Faktor. 
Leisten die  da Besonderes?

von Gerd E. (robberknight)


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Andreas F. schrieb:
> Was sind da die konkreten Vorteile?

Du bekommst Spannungsreferenz, Komparatoren, ADC, etwas einfache Logik 
und bei manchen Modellen FETs in kleiner Bauform in einem Bauteil.
Die Alternative wären viele einzelne Bauteile oder manchmal ein 
Mikrocontroller.

Der Mikrocontroller ist aber für manche Aufgaben, wie z.B. einen 
Schaltregler, nicht so gut geeignet, da er seinen Code sequentiell 
ausführt und nicht parallel. Außerdem ist die Korrektheit eines 
HDL-Designs leichter feststellbar/beweisbar (z.B. Formale Verifikation) 
als die eines Mikrocontroller-Konstrukts.

> Langlebigkeit und
> Überspannungsfestigkeit sind in dem Bereich ein wichtiger Faktor.
> Leisten die  da Besonderes?

"dem Bereich"?  D. C. (gnd) hat nicht geschrieben um was für einen 
Markt/Bereich es bei seinem Kunden geht.

Überspannungsfestigkeit kann man bei Bedarf auch durch zusätzliche 
Schutzbauteile erreichen.

von Gerd E. (robberknight)


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C. A. Rotwang schrieb:
> Interessant.
> Dann könnte man diese PLD's benutzen um das 'Denken in Hardware' zu
> schulen.
> Also genau die primitivlogig in HDL beschreiben die gerade in die PLD's
> reinpasst und nicht ein abstraktes Code-Gebrabbel woran sich
> Synthesetool verschluckt und unnötige große netzlistenbrocken auskotzt.

Ich kann Dir leider nicht ganz folgen.

Du möchtest also aus einem einfachen HDL-Konstrukt ein graphisches 
Schema erzeugen lassen? Das sollte Yosys eigentlich auch so können, ohne 
daß Du Dich auf die GreenPAKs beschränkst.

> Vielleicht kann man ja den Output der Synthese in das schematic Entry
> tool einlesen und hat so einen tatsächlichen Überblick HDL-Code -> reale
> Hardware

Ich glaube nicht daß das Tool von Silego/Dialog ein Binärfile für den 
GreenPAK einlesen und irgendwie hübsch darstellen kann. Das kann es nur 
wenn Du das Design rein in deren Tool machst.

Wenn Du den Weg der Synthese über Yosys und Openfpga gehst, bekommst Du 
am Schluss so ein Binärfile für den GreenPAK aus dem Openfpga raus und 
kannst es in die GreenPAKs flashen. Eine Analyse, Simulation,... was Du 
da erzeugt hast geht dementsprechend nur in Yosys.

Als Plattform zum Lernen würde ich eher etwas nehmen was nicht nur 
einmal flashbar ist. Und etwas, was fürs Lernen und Experimentieren 
optimiert ist. Das hier könnte dafür gut passen:
https://www.crowdsupply.com/1bitsquared/icebreaker-fpga

von C. A. Rotwang (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> C. A. Rotwang schrieb:
>> Interessant.
>> Dann könnte man diese PLD's benutzen um das 'Denken in Hardware' zu
>> schulen.
>> Also genau die primitivlogig in HDL beschreiben die gerade in die PLD's
>> reinpasst und nicht ein abstraktes Code-Gebrabbel woran sich
>> Synthesetool verschluckt und unnötige große netzlistenbrocken auskotzt.
> Du möchtest also aus einem einfachen HDL-Konstrukt ein graphisches
> Schema erzeugen lassen? Das sollte Yosys eigentlich auch so können, ohne
> daß Du Dich auf die GreenPAKs beschränkst.
Gesucht ist sowas wie der Xilinx fpga-editor nur eben für greenpak:
https://forums.xilinx.com/xlnx/attachments/xlnx/SYNTHBD/15778/2/fpgaeditor_schematic.png


> Als Plattform zum Lernen würde ich eher etwas nehmen, was nicht nur
> einmal flashbar ist.
Njein, der ist wohl nicht nur einmal programmierbar, volatile gehts wohl 
öfters:
"Non-volatile  memory  (NVM)  is  used  to  configure  the SLG46127’s 
connection  matrix  routing  and  macrocells.  The  NVM 
isOne-Time-Programmable (OTP).

However, Silego’s GreenPAK development tools can be used to configure 
the connection matrix and macrocells, without programming the NVM, to 
allow on-chip emulation. This configuration will remain active on the 
device aslong as it remains powered and can be re-written as needed to 
facilitate rapid design changes."

von Gerd E. (robberknight)


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C. A. Rotwang schrieb:
> Gesucht ist sowas wie der Xilinx fpga-editor nur eben für greenpak:
> 
https://forums.xilinx.com/xlnx/attachments/xlnx/SYNTHBD/15778/2/fpgaeditor_schematic.png

Du möchtest das in dieser Form eingeben (="malen") oder möchtest Du HDL 
schreiben und so eine Ausgabe durch ein Tool erzeugen lassen?

> However, Silego’s GreenPAK development tools can be used to configure
> the connection matrix and macrocells, without programming the NVM, to
> allow on-chip emulation. This configuration will remain active on the
> device aslong as it remains powered and can be re-written as needed to
> facilitate rapid design changes."

Ah, Danke, das hatte ich nicht gesehen.

von C. A. Rotwang (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> C. A. Rotwang schrieb:
>> Gesucht ist sowas wie der Xilinx fpga-editor nur eben für greenpak:
>>
> 
https://forums.xilinx.com/xlnx/attachments/xlnx/SYNTHBD/15778/2/fpgaeditor_schematic.png
>
> Du möchtest das in dieser Form eingeben (="malen") oder möchtest Du HDL
> schreiben und so eine Ausgabe durch ein Tool erzeugen lassen?

Der FPGA-editor liest eine *.ncd Datei ein (gemapte Netzliste) und 
stellt dar wie die resourcen im FPGA genutzt werden: 
http://homepages.cae.wisc.edu/~ece554/website/Xilinx/FPGA%20Editor%20Guide%203.1i.pdf

Das *.ncd wird von der Toolchain [HDL]->synthese->map->par erzeugt.

von Gerd E. (robberknight)


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C. A. Rotwang schrieb:
> Der FPGA-editor liest eine *.ncd Datei ein (gemapte Netzliste) und
> stellt dar wie die resourcen im FPGA genutzt werden:
> 
http://homepages.cae.wisc.edu/~ece554/website/Xilinx/FPGA%20Editor%20Guide%203.1i.pdf
>
> Das *.ncd wird von der Toolchain [HDL]->synthese->map->par erzeugt.

Schau Dir mal den show-Befehl von yosys an. Das dürfte dem am nächsten 
kommen.

von Zero V. (Firma: Freelancer) (gnd)


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Andreas F. schrieb:
> Was sind da die konkreten Vorteile? Langlebigkeit und
> Überspannungsfestigkeit sind in dem Bereich ein wichtiger Faktor.
> Leisten die  da Besonderes?

Ist batteriebetrieben. Der Vorteil ist du kriegt später ein Bauteil mit 
eigener Teilenummer. Kein Programmieren ist in der Produktion notwendig 
und alternativen wären meistens größer.

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