Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LED Signal von Dartscheibe erfassen


von Darter (Gast)


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Guten Morgen zusammen,

ich habe eine Frage und hoffe ihr könnt mir helfen.

Ich habe zu Hause eine elektronische Dartscheibe. Das Anzeigepanel 
besteht aus einigen LED und 4-7 Segment Anzeigen sowie ein vergossener 
µC.
Es gibt 1 LED die leuchtet wenn der nächste Spieler dran ist.

Jetzt wollte ich, sobald diese LED leuchtet, eine weitere LED in einem 
Taster leuchten lassen. (Aber nicht parallel sondern extra geschaltet 
mit einem Atmega8) Also habe ich gemessen wieviel Volt an der LED 
anliegt. Die LEDs auf der Platine scheinen gemultiplext zu sein bzw. in 
einer Matrix zu liegen. Jedenfalls gibt es einen Punkt an dem ich 0 Volt 
messe wenn sie aus ist und 550mV messe wenn sie leuchtet. Für einen ADC 
sollte es reichen um die Ein- und Ausschaltschwelle zu messen.

Der ADC funktioniert (getestet mit Poti und anderen Sensoren) jedoch 
erkennt er das Signal nicht. Meine 2. LED flackert nur.

Nun habe ich mit einem OpAmp einen Schmitt Trigger gebaut welcher mir 
3,3 V am Ausgang liefert sobald die 550mV anliegen. Habe diese kleine 
Schaltung vorher mit einem Labornetzteil getesetet und sie funktioniert 
einwandfrei.
Klemme ich aber das Signal von der Leuchtdiode nun an, liefert mir der 
OP am Ausgang nur 420mV anstatt 3,3V. Obwohl ich die 550mV am Eingang 
messen kann!

Achso: Die LED Platine, die Atmega8 Platine sowie die OP Platine haben 
alle gemeinsame Masse. Ich dachte erst, dass die direkte Verbindung der 
550mV an den ADC das Problem sind. Aber selbst die OP Schaltung macht 
nicht was sie soll.

Was übersehe ich?

von Stefan F. (Gast)


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Am einfachsten wird wohl sein, einen Photowiderstand (LDR) an diese LED 
zu kleben. Der ist potentialfrei und demoduliert nebenbei auch das 
Multiplexing.

von Darter (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Am einfachsten wird wohl sein, einen Photowiderstand (LDR) an diese LED
> zu kleben. Der ist potentialfrei und demoduliert nebenbei auch das
> Multiplexing.

:))))
Na super... ja stimmt. wäre eine Lösung. Aber die besagte LED sollte 
weiterhin zu sehen sein. Also sie abkleben ist blöd. Außerdem sieht man 
das von außen ja. :( Die Idee ist aber gut

von Thomas M. (langhaarrocker)


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Hypothese: Du hast an der LED mit einem Multimeter gemessen, nicht mit 
einem Oszi. Dann kriegt man nicht mit dass an der LED 
höchstwahrscheinlich gepulste Gleichspannung anliegt wenn sie leuchtet. 
Das was Dein OP dann liefert wäre vermutlich auch ein gepulstes Signal 
und das Multimeter mißt Mist.

Ist nur eine Hypothese, kann völlig falsch sein.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Darter schrieb:
> Der ADC funktioniert (getestet mit Poti und anderen Sensoren) jedoch
> erkennt er das Signal nicht. Meine 2. LED flackert nur.
Was hast du denn da an den ADC angeschlossen? Und wo ist die Masse des 
ADC angeschlossen?

Darter schrieb:
> Klemme ich aber das Signal von der Leuchtdiode nun
Die Leuchtdiode hat bezogen auf Masse 2 Signale.
Denn zum Multiplexen müssen ja beide LED-Anschlüsse umgeschaltet 
werden. Wenn du also nur 1 davon an den ADC führst, dann geht das nicht. 
Wenn du aber den ADC an den einen LED-Anschluss klemmst und den Eingang 
an den anderen, dann kann das vogelwilde Masseprobleme geben.

Du könntest die LED vom Dartboard durch einen Optokoppler ersetzen, dann 
hättest du sogar eine Potentialtrennung. Oder du könntest die OK-LED und 
die Dart-LED in Reihe schalten. Wenn die Dart-LED dann immer noch 
leuchtet, dann leuchtet auch die OK-LED und du hast ein Signal am 
OK-Ausgang.

von Max B. (citgo)


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Thomas M. schrieb:
> Hypothese: Du hast an der LED mit einem Multimeter gemessen, nicht mit
> einem Oszi. Dann kriegt man nicht mit dass an der LED
> höchstwahrscheinlich gepulste Gleichspannung anliegt wenn sie leuchtet.
> Das was Dein OP dann liefert wäre vermutlich auch ein gepulstes Signal
> und das Multimeter mißt Mist.
>
> Ist nur eine Hypothese, kann völlig falsch sein.

Korrekt. Ja das klingt plausibel. Danke!

@Lothar
Der ADC ist beschaltet wie er sein muss. Habe dieselbe Masse für den ADC 
wie Vcc.
Wenn die Spannung wirklich gepulst ist dann ist das natüerlich blöd.
Da würde ein LDR wirklich Sinn machen.
Aber wie gesagt, ich würde am liebsten die LED beibehalten und nicht 
zukleben.

Könnte ich da einfach einen CNY17 in Reihe zur LED schalten? Reicht das 
denn aus den OK durchzuschalten? Ich würde das dann echt mal testen.

von Bernd K. (prof7bit)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Am einfachsten wird wohl sein, einen Photowiderstand (LDR)

Aber lass Dich nicht von der RoHS-Polizei erwischen!

von Gunter (Gast)


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Bernd warum so ein unsinniger Kommentar? Wenn's wenigstens lustig 
wäre...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Max B. schrieb:
> @Lothar
> Der ADC ist beschaltet wie er sein muss. Habe dieselbe Masse für den ADC
> wie Vcc.
Ok, passt.
> Wenn die Spannung wirklich gepulst ist dann ist das natüerlich blöd.
Ja, und vor Allem: sie wird beim Multiplexbetrieb immer mehr oder 
weniger gepulst.

Max B. schrieb:
> Könnte ich da einfach einen CNY17 in Reihe zur LED schalten? Reicht das
> denn aus den OK durchzuschalten? Ich würde das dann echt mal testen.
So ist es.
Falls die beiden Uf vom Board und dem OK zu viel sind, könntest du die 
LEDs vom OK und dem Board auch "parallelschalten", wenn du jeder einen 
passenden Vorwiderstand gibst.

Darter schrieb:
> Jedenfalls gibt es einen Punkt an dem ich 0 Volt messe wenn sie aus ist
> und 550mV messe wenn sie leuchtet. ...
> Der ADC funktioniert (getestet mit Poti und anderen Sensoren) jedoch
> erkennt er das Signal nicht. Meine 2. LED flackert nur.
Du hast den ADC direkt an den "Punkt" angeschlossen? Und dann zappelt 
der?
Probier doch mal, einen 10k-Widerstand und einen 10µF Kondensator vor 
den ADC zu schalten:
1
   "Punkt" ----10k-----o--------> ADC
2
                       |
3
  Dart                10µ          µC
4
                       |
5
     GND   ------------o--------> GND

: Bearbeitet durch Moderator
von Darter (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Du hast den ADC direkt an den "Punkt" angeschlossen? Und dann zappelt
> der?
> Probier doch mal, einen 10k-Widerstand und einen 10µF Kondensator vor
> den ADC zu schalten:

Ja genau, dann zappelt er. Ist ja jetzt auch völlig klar warum. Beim 
schreiben des ersten Beitrags fiel mir dann das Multiplxing ein! :)

Super, das werde ich mal testen. An was ähnliches habe ich schon 
gedacht. Ich war mir nur nicht sicher wie ich das Signal an den ADC und 
die Masse bekomme.

Dann werde ich heute Abend erstmal die 10k/10µF Variante testen und 
eventuell mit den Werten spielen und dann die OK Variante.

von Darter (Gast)


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Mh.. mal bin ich eingeloggt, mal nicht?! kurios...

Auf jeden Fall Danke für die Tipps. Schön das man sich tagelang den Kopf 
zerbricht und zig mal die Masse prüft und dann beim schreiben eines 
Beitrags selber darauf kommt was das Problem ist :))

Ich bin mir sicher, dass eine der Lösungen funktionieren wird!

von Stefan F. (Gast)


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Darter schrieb:
> Aber die besagte LED sollte weiterhin zu sehen sein.

Vielleicht ist da genug Platz, dass du den Photowiderstand seitlich an 
die LED kleben kannst.

von Darter (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Vielleicht ist da genug Platz, dass du den Photowiderstand seitlich an
> die LED kleben kannst.

Ne nicht wirklich.
Die LED sitzt zwar schön hoch auf der Platine, diese wird aber von 
hinten in das Gehäuse eingesetzt und die LEDs verschwinden in einem 
Kunststoffröhrchen. Also links und rechts keine Chance.

von Max B. (citgo)


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Lothar M. schrieb:
> Probier doch mal, einen 10k-Widerstand und einen 10µF Kondensator vor
> den ADC zu schalten:
>    "Punkt" ----10k-----o--------> ADC
>                        |
>   Dart                10µ          µC
>                        |
>      GND   ------------o--------> GND

Lothar... ich bin zu Hause, habe die "Schaltung" zwischengeschaltet und 
nun ist es passiert...

Es funktioniert!!!!!!! :)))

Man ich könnte mir in den Arsch beißen. So eine simple Lösung und man 
sieht den Wald vor Bäumen nicht. Ich danke dir!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Max B. schrieb:
> Es funktioniert!!!!!!! :)))
Grad nochmal Glück gehabt. Kannst du dir den AD Wert anzeigen lassen? 
Zappelt der arg? Wenn ja: Kondensator etwas größer machen.

> Ich danke dir!
De nada. War eh grade da....  ;-)

von Max B. (citgo)


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Lothar M. schrieb:
> Max B. schrieb:
>> Es funktioniert!!!!!!! :)))
> Grad nochmal Glück gehabt. Kannst du dir den AD Wert anzeigen lassen?
> Zappelt der arg? Wenn ja: Kondensator etwas größer machen.
>
>> Ich danke dir!
> De nada. War eh grade da....  ;-)

Ne leider nicht. Ich hab alle Ports belegt, sonst hätte ich mal ein LCD 
drangehängt.

Musste jetzt etwas fummeln bis ich die passenden ADC Schwellwerte hatte 
aber bis jetzt schaltet er sauber um.

Ich mache nachher mal ein Foto vom Gerät damit du siehst was ich mit 2. 
Led im Taster meine

von Max B. (citgo)


Angehängte Dateien:

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So...
Anbei das Ergebnis!

Ich habe übrigens aus einem 0815 Dartboard einen Automaten gebaut mit 
Fehlwurferkennung und automatischer Spielerweiterschaltung.

von Stefan F. (Gast)


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Schick! Saubere Arbeit.

von Max B. (citgo)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Schick! Saubere Arbeit.

Danke schön :)
Wollte immer mal einen Dartautomaten haben aber das Geld fehlte dafür 
bislang.
Also warum nicht selber bauen? Bzw. umbauen.

Btw: die Fehlwurfsensoren sind Piezoelemente mit kleiner Schaltung dazu.
Auf dem Dartboard gibt es eine Taste die man drücken kann wenn man 
daneben geworfen hat.
Wirft man einen Pfeil auf das Board ertönt ein Sound. Nun musste ich, um 
einen Fehlwurf zu registrieren, die Soundausgabe noch anzapfen.

Reagiert nun der Fehlwurfsensor und es ertönt KEIN Sound, ist es ein 
Fehlwurf und mein Atmega steuert einen Optokoppler an der wiederrum die 
Taste am Board drückt :)

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