Hallo, Radiofreunde, Wer kann helfen ? Ich suche für eine Ausarbeitung auf meinen Seiten einen Katalog mit Radios der DDR von 1953/54, evtl. von der Leipziger Messe, oder andere Quellen. Ich benötige eine Auflistung der in diesem Zeitraum verfügbaren Radios, möglichst mit Fotos. Zweck: Vergleich mit Westdeutschland im gleichen Zeitraum, für diese Zeit habe ich schon einiges, arbeite das gerade auf. Ich denke, selbst wenn man alle Typen ermitteln kann, die Darstellung dürfte noch recht übersichtlich sein- aber vielleicht irre ich mich auch. Nötigenfalls reicht auch eine einfache Liste: Hersteller und Typ/ Name.
Falls du nicht fündig wirst, kannst du zumindest radiomuseum.org noch abgrasen. Da musst du halt nur die „üblichen Verdächtigen“ Hersteller dann einzeln durchgehen. Wenn du dort bei den Herstellern nach "funkwe" (für die diversen Funkwerke) und "sachsenwe" (Sachsenwerk Dresden-Niedersedlitz) suchst, solltest du schon einen nennenswerten Anteil haben. In der tabellarischen Übersicht steht auch jeweils gleich das Jahr der Markteinführung dabei.
Zwar Danke für den Hinweis... aber ich kann keine tabellarischen Listen abfragen, da ich kein Mitglied dort bin, und eine Mitgliedschaft auch nicht beabsichtige. Zudem gibt es möglicherweise inzwischen vergessene Kleinhersteller, die möglicherweise in solchen Katalogen zu finden sind. Zudem kann ich die Fotos nicht einfach verwenden.
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Wenn's interessiert, hier Fotos, darunter Liste für Westdeutschland 1953/54: http://edi.bplaced.net/?Edi%27s_Thema-_Erste_DDR-_Radios_1949_bis_1959___Industrie-_Radios_Westdeutschland_1949_bis_1959 DDR 1948- 1959, die Geräte, die ich selbst habe, oder Fotos, die ich veröffentlichen darf: http://edi.bplaced.net/?Edi%27s_Thema-_Erste_DDR-_Radios_1949_bis_1959___Industrie-_Radios_DDR_1949_bis_1959 Für 1953/54 habe ich eben eine gute Liste für Westdeutschland, darum suche ich nach einer Liste des gleichen Zeitraums DDR.
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Edi M. schrieb: > Zwar Danke für den Hinweis... aber ich kann keine tabellarischen Listen > abfragen, da ich kein Mitglied dort bin, und eine Mitgliedschaft auch > nicht beabsichtige. Musst du nicht sein. Ich habe einfach nur auf der Hauptseite in der Suche beim Hersteller "funkwe" eingegeben, und bekomme eine solche Liste. > Zudem gibt es möglicherweise inzwischen vergessene Kleinhersteller, die > möglicherweise in solchen Katalogen zu finden sind. Das ist natürlich möglich, allerdings scheinen zu der Zeit praktisch alle der ehmaligen Hersteller unter so einem "Funkwerk"-Etikett agiert zu haben. Könnte auch gut daran liegen, dass sie natürlich im Krieg am Ende alle Militärmaterial produziert haben dürften, und daher danach in der ersten Reihe bei Enteignungen der SBZ/DDR standen. > Zudem kann ich die Fotos nicht einfach verwenden. Die aus einem Katalog auch nicht. Die Regelschutzfrist für urheberrechtlich geschützte Werke beträgt 70 Jahre – nach dem Tod des Urhebers, wohlgemerkt.
Ich weiß nicht, ob es dir was nützt: vor ca 8 Jahren hatte ich ein Buch über Rundfunkempfänger aus der SBZ und der DDR mit einer recht lückenlosen Übersicht und Beschreibung aller jemals hergestellten Empfänger. Da tauchten Firmen auf, die ich bis dato nicht kannte. Das Buch war irgendwann aus den 1990ern. Titel vergessen, Autor vergessen. Format ca. 15 x 20 cm. Vllt 200 Seiten.
Danke, JörgW, für den Hinweis- das eine Tabelle aufgerufen werden kann, das geht offensichtlich nur auf der Startseite, auf anderen Seiten nämlich nicht, da erscheinen dann Seitenhinweise. Ich vermute mal, nach 67 Jahren wird wohl niemand Interesse an einem Rechtsstreit über so altes Verbrauchsmaterial (Kataloghefte) haben. Außerdem ist das Material nicht mal mehr nutzbar- weil ja herunterskaliert, es geht ja um die pure Information-hat mit dem Forum hier nichts zu tun. Zum Schluß... ist es ja MEIN Risiko, das auf MEINEN Seiten zu veröffentlichen. Ich hoffe mal, daß jetzt nicht jetzt wieder sämtliche "Urhebären" und andere Trolle hier herumseiern. @Bürovorsteher, Ohne Titel ist schlecht suchen. Wäre interessant wegen der unbekannten Firmen... allerdings sind das ja auch nur sehr wenige, und vielleicht sind mangels Hersteller- Kennung am Gerät einige Geräte bereits bekannt unter "Eigenbau", wie diese: http://edi.bplaced.net/?Edi%27s_Thema-_Erste_DDR-_Radios_1949_bis_1959___Eigenbau-_Radios_DDR_1949_bis_1959 Da sind Geräte der Fa. Brömel und eines von einer Werkstatt Brosinki vorhanden- aber es sind keine industriellen Seriengeräte.
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JörgW. der Tip mit den TAbellen war goldrichtig. Und ich habe eine große Zahl Typen gefunden, die 1953/54 produziert wurden- über 90 Radios der bekannten Hersteller, darunter allerdings auch Musikschränke. Dennoch ist die Anzahl groß- und ich habe wahrscheinlich noch nicht mal alle Hersteller gefunden. Da muß ich selbst staunen- allerdings war ich da auch noch nicht geboren, und weiß (bisher) wenig zu dem Thema. Eestaunlich ist es, weil ja oft behauptet wird, daß in der DDR Knappheit an Rohstoffen und Waren bestand, und z. B. die 50er Jahre- Eigenbauten darum entstanden- das Angebot an industriellen Geräten war aber wirklich groß- und es gab eine große Anzahl guter bis wirklich hochwertiger Geräte- ich hab ja selbst einige, die stehen westdeutschen Geräten in der Qualität in nichts nach. Und immer wieder finden sich Geräte jener Zeit in EBay.
Naja, generell dürften Radios in dieser Zeit weitgehend Luxusgüter gewesen sein, die Leute hatten erstmal zu tun, genügend zu essen zu haben. Die Produktionsvolumina werden nicht sehr groß gewesen sein. Ansonsten stand die DDR natürlich vor dem gleichen Problem wie die BRD: man war auf der Kopenhagener Wellenkonferenz nicht vertreten und hatte zu wenig Mittelwellenfrequenzen erhalten. Daher waren die großen Mittelwellensender der damaligen Zeit alle durchstimmbar (was ein riesiger Aufwand ist bei einem Freuqenzverhältnis von 1:3 für da ganze Band), sodass man schnell die Frequenz wechseln konnte. Zum anderen ist ja bekannt, dass diese Knappheit auf der Mittelwelle Motivation für den Aufbau eines UKW-Hörfunks war.
Luxusgüter... da wohl eher die Großsuper, die ja Welten über dem normalen Mittelsuper waren. Und auch die wurden gekauft- heute tauchen die bei Ebay wieder auf, und nicht gerade selten, vom EAK 97/51WS habe ich selbst 3 verschiedene Varianten erstehen können. Aber preiswerte Geräte gab es auch, Dauerbrenner dieser Zeit war der KML- Einkreiser 1U11 mit der UEL51, den es massenhaft gab, sowie "Dompfaff", "Zaunkönig" und andere. Die standen zu DDR- Zeiten noch überall herum. Klar hatten die Leute erst mal Interesse, einigermaßen zu essen zu haben, trotzdem ist die Vielfalt der Angebote 8 Jahre nach dem Krieg, sowie die heute erkennbare Anzahl an Radios im Besitz normaler Leute schon erstaunlich, der kleine Wohlstand der Nachkriegszeit. Dafür sparte man schon. Das Oberklasse- Mittelsuper- Radio, welches meine Mutter 1961 kaufte, kostete daas Dreifache ihres Monatsgehalts.
Hallo Edi, gib mal "Gerufon" in die Suchmaschine. Mit freundlichem Gruß Jürgen
Jörg W. schrieb: > Naja, generell dürften Radios in dieser Zeit weitgehend Luxusgüter > gewesen sein, Hmmm, da lief sich im Osten wie im Westen gerade das Fernsehen warm. Fernseher waren Luxusgüter. Radios als Luxusgüter waren eigentlich schon "durch". > die Leute hatten erstmal zu tun, genügend zu essen zu > haben. Die Hungerwinter waren aber vorbei. > Die Produktionsvolumina werden nicht sehr groß gewesen sein. Man hat es schon krachen lassen. Für den Westen habe ich folgendes gefunden: Wolfgang Horn: GERÄT UND GEHÄUSE. Rundfunktechnik und Design-Geschichte vom Gemeinschaftsempfang bis zur Hifi-Anlage. Studienkreis Rundfunk und Geschichte Mitteilungen. 9. Jahrgang Nr. 3 - Juli 1983 >> Bis zur Währungsreform 1948 >> gehörten Radiogeräte zu den bewirtschafteten Gütern und waren >> nur gegen Bezugschein erhältlich. Da die Nachfrage die Produk- >> tion bei weitem überstieg, blühte auch der Schwarzmarkt mit Wu- >> cherpreisen. Als Folge davon schossen neue Betriebe wie Pilze >> aus dem Boden: Für den Zeitpunkt unmittelbar vor der Währungs- >> reform 1948 nennt Fritz Römer, ehemals Geschäftsführer der Fach- >> abteilung Rundfunk und Fernsehen im Zentralverband der Elektro- >> technischen Industrie, 18o bis 2oo Firmen 12). Erst nach dem >> Konkurrenzdruck, der unmittelbar der Währungsreform folgte, sank >> diese Zahl wieder auf rund 35 Hersteller. 1951, drei Jahre spä- >> ter, erreichte die Jahresproduktion wieder knapp den Stand von >> 1939. 1939 ist die Zeit in der noch massenhaft Volksempfänger und Geräte wie der DKE gebaut wurden. Genaue Zahlen habe ich nicht gefunden, aber es dürften so 1 bis 2 Millionen Geräte im Jahr gewesen sein. Aus der gleichen Quelle gibt es nur wenig für den Osten, aber z.B.: >> denn 8o % der Gerätehersteller hatten ihre Betriebe >> in jenen Teilen des Deutschen Reiches gehabt, die nun zur Sow- >> jetzone gehörten. Das heißt wohl, im Osten hatte man sogar bessere Startbedingungen nach dem Krieg für die Radioproduktion. Für den Osten findet sich in der Wikipedia folgendes Zitat: https://de.wikipedia.org/wiki/Rundfunk_der_DDR >>> „Vom 1. Januar 1946 an stieg die Zahl der registrierten Hörer von 1,4 >>> Millionen auf mehr als 4 Millionen am 1. Januar 1955. Das ist jetzt nicht die Produktion, sondern Hörer. Aber irgendwo müssen die auch ihre Geräte herbekommen haben. In der Zeit hatte die DDR etwa 18 Millionen Einwohner und 6,5 Millionen Haushalte. Dass heißt, man war ziemlich gut versorgt.
Hannes J. schrieb: > Das heißt wohl, im Osten hatte man sogar bessere Startbedingungen nach > dem Krieg für die Radioproduktion. Jein: du vergisst die Reparationen, die die Sowjets grundsätzlich eingefordert haben. Allerdings gab es diese zum Teil ja auch dann in Form von Warenlieferungen, siehe Fernseher „Leningrad“ aus Radeberg (bei Dresden). Möglicherweise haben die Reparationen tatsächlich mehr die Schwerindustrie betroffen. Die 4 Millionen registrierten Rundfunkhörer (was ja letzlich Haushalte gewesen sind) überzeugen in der Tat.
Auch in der DDR gab es eine Fachzeitschrift "radio und fernsehen". In dieser gab es zweimal im Jahr Berichte von den Neuheiten auf der Leipziger Messe. Diese Zeitschriften kann man über Fernleihe in Uni-Bibliotheken ausleihen.
Nautilus schrieb: > Auch in der DDR gab es eine Fachzeitschrift "radio und fernsehen". In > dieser gab es zweimal im Jahr Berichte von den Neuheiten auf der > Leipziger Messe. > Diese Zeitschriften kann man über Fernleihe in Uni-Bibliotheken > ausleihen. Gar nicht dran gedacht... habe alle "rfe"... werde ich mal sichten. @jürgen: Hallo Edi, "gib mal "Gerufon" in die Suchmaschine." Danke für die Hinweise ! Edi
Jörg W. schrieb: > Die 4 Millionen registrierten Rundfunkhörer (was ja letzlich Haushalte > gewesen sind) überzeugen in der Tat. Wenngleich darunter natürlich noch einige „Goebbelsschnauzen“ waren. Kann mich an eine Erzählung meiner Mutter erinnern, dass sie aus selbiger mal irgendwann heimlich die Sicherung entfernt hat, damit ein Anlass da war, ein besseres Radio zu kaufen. :)
Vermutlich kennst du die folgenden Stichworte. Ich nenne sie aber trotzdem. GFGF Pötschke (https://www.gfgf.org/) Old Time Radio (http://www.oldtimeradio.de/) Funk Verlag B. Hein (die DVD) Stern Radio Rochlitz (http://www.graetz-radio.de/stern_radio_rochlitz.htm) HELI Radio Limbach (http://www.heliradio.de/)
So, habe Messe- Informationen gefunden, wie von JörgW vorgeschlagen, in der DDR- Zeitschrift "rfe" 9/1953. Vielen Dank an JörgW für den Hinweis ! Mir war der Vergleich DDR/ Westdeutschland für den Zeitraum wichtig. Die Seiten habe ich soweit erstellen können. Ich habe das Thema umbenannt, die vorigen Links sind nicht mehr gültig, jetzt hier: http://edi.bplaced.net/?Edi%27s_Thema-_Erste_Radios_Deutschland_1949_bis_1959 (Unterseiten im Menü links oder unten). Es fehlen noch die Listen ALLER Geräte der Saison für DDR und De-W, es gab ja nicht nur Messemodelle, sondern Geräte der Vorjahre, die noch gefertigt wurden, und die 1953er Modelle wurdenn auch in den Folgejahren gebaut, da bin ich noch am Erstellen. Falls doch noch jemand einen Katalog der Leipziger Messe 1953, oder andere relevanten Informationen hat, bitte posten. Edi
Jörg W. schrieb: > Daher waren die großen > Mittelwellensender der damaligen Zeit alle durchstimmbar (was ein > riesiger Aufwand ist bei einem Freuqenzverhältnis von 1:3 für da ganze > Band), sodass man schnell die Frequenz wechseln konnte Das ist ziemlicher Quatsch. Auch wenn die Sender durchstimmbar gewesen wären - die Antennen waren es nicht. Und die sind letztendlich für eine effektive Abstrahlung der Leistung erforderlich. Die Antenne eines Mittelwellen Großsender lässt sich nicht mal so eben in der Frequenz ändern. Das ist immer mit umfangreichen Baumaßnahmen verbunden.
Interessante Sache. Immerhin ist es ja möglich, die Antenne anzupassen, ohne sie umbauen zu müssen, dafür hat man ja die Abstimmittel zwischen Endstufe und Antenne. Gibt ja auch keinen Funkamateur, der die Antenne verkürzt oder verlängert, wenn er auf ein anderes Band geht. Bestenfalls wird auf eione andere Antenne umgeschaltet, was bei einem großen MW- Sender wohl eher nicht gemacht wurde. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, daß große Sender mit so einem Frequenzumfang erstellt wurden. Vielleicht der eigentliche Steuersender, der ja gerade mal die Größe eines Schaltschranks hatte. Frequenzwechsel konnten m. W. (nur ?) Sender der Alliierten im 2. Weltkrieg, um Störsendern auszuweichen, da soll es, Zeitzeugen nach, eine Ansage gegeben haben, die darauf hinwies, den Sender neben der ursprünglichen Frequenz zu suchen, wenn diese durch einen Störsender blockiert wurde. JörgW... gibt es Hinweise auf große MW- Sender, die tatsächlich die Frequenz über den ganzen MW- Bereich wählen konnten ?
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Wer sich für Lang und Mittelwellensender interessiert und mal einen Einblick in die Komplexität einer solchen Anlae gewinnen will, der kann auf der Webseite von Bernd Waniewsky, dem ehemanligen Antennenentwickler von Telefunken/Transradio stöberen. Eine Fundgrube von valider Information, die mit der fixen Idee aufräumt, man könne einen Großsender mal so auf die Schnelle in der Frequenz ändern. http://www.waniewski.de/
Übelste Art einer "Antwort", wie hier oft zu lesen: Link zu Quellen, wo man sich die relevanten Infos selbst suchen soll- wenn sie denn existieren. Mag in Lurch- Kreisen so üblich sein. Also passendes Forum suchen.
Na, da haben wir schon mal was: Ein in der DDR verwendeter Kleinsender der Firma "Tesla" (Tschechien, damals CSSR), und der KANN den GANZEN MW- Bereich ! Ja, ein 1 KW- Kleinsender, der ja auch als Steuersender auf eine dicke Endstufe arbeiten konnte. http://stredni.vlny.sweb.cz/Tesla/SRV_1T_cz.html Und diese Sender SIND fett: http://stredni.vlny.sweb.cz/Tesla/SRV_5_cz.html http://stredni.vlny.sweb.cz/Tesla/SRV_20_cz.html http://stredni.vlny.sweb.cz/Tesla/SRV_200_cz.html http://stredni.vlny.sweb.cz/Tesla/SRV_500_cz.html Letzterer über MEHR als den ganzen MW-Bereich, mit... 500 Kilowatt ! Die Frage ist damit beantwortet.
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Edi M. schrieb: > Na, da haben wir schon mal was: Ein in der DDR verwendeter Kleinsender > der Firma "Tesla" (Tschechien, damals CSSR), und der KANN den GANZEN MW- > Bereich ! Das hat doch niemand bestritten. Darum wurde geschrieben: Der Sender mag abstimmbar sein, aber die Antenne ist es nicht! Die Antenne ist für einen MW-Großsender der einschränkende Faktor. Daher ist es schwerlich möglich - so wie es kolportiert wurde - einen Mittelwellen-Großsendeanlage (= Sender und dazugehörige Antenne) mal auf die Schnelle in der Frequenz zu wechseln. Schon gar nicht im Frequenzverhältnis 1:3. Antennen von Mittelwellensendern sind schmalbandig, sie werden für eine Freqquenz gebaut und für diese Frequenz auf Leistungsanpassung und maximalen Wirkungsgrad optimiert. Da lässt sich nicht mal mit ein bisschen Drehen an den Abstimmmitteln die Frequenz maßgeblich ändern. Und schon gar nicht schnell. Allein die noch bis wenige Jahre vor der Abschaltung erfolgte Ertüchtigung vieler Mittelwellensender auf die etwas größere DRM Bandbreite erforderte im unteren MW-Bereich umfangreiche Änderungen und Baumaßnahmen an den Antennen. Und wie komplex und schmalbandig so eine Antenne aufgebaut ist, das kann man auf der Seite Waniewskys nachlesen. Sofern man interessiert willig ist, sich mit der Technik von MW-Sendeanlagen auseinanderzusetzen.
Übelste Art einer "Antwort", wie hier oft zu lesen: Link zu Quellen, wo man sich die relevanten Infos selbst suchen soll- wenn sie denn existieren. Mag in Lurch- Kreisen so üblich sein. Also passendes Forum suchen.
Elektrolurch schrieb: > Das hat doch niemand bestritten. Doch: du hast den durchstimmbaren Sender als „Quatsch“ tituliert. http://museum.funkerberg.de/museum/koepeniker/koepenicker.htm Dass dieser Sender (von dem es mehrere Exemplare gab) so groß war, wie er da zu sehen ist, lag zu einem guten Teil halt an den variablen Anpassnetzwerken, die einen beachtlichen Teil der Grundfläche einnehmen. Dass die Antenne nicht durchstimmbar ist, ist völlig klar, aber zumindest hier in Wilsdruff bei Dresden gab es mehrere Antennen. Vermutlich hätte man, wenn wirklich Bedarf bestanden hätte, dann halt zum bestehenden Sender noch eine weitere Antenne gebaut. Die Areale damaliger Sendeanlagen waren recht großzügig angelegt.
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Jörg W. schrieb: > Elektrolurch schrieb: >> Das hat doch niemand bestritten. > > Doch: du hast den durchstimmbaren Sender als „Quatsch“ tituliert. Nö, geschrieben wurde, dass nicht der Sender, sondern die Antenne der Grund ist, warum es einfach realitätsfremd ist, zu behaupten, dass man bei MW-Groß-Sendestationen so mal schnell die Sendefrequenz 1:3 wechseln könnte. Vielleicht noch mal zur Auffrischung den Text. > Jörg W. schrieb: >> Daher waren die großen >> Mittelwellensender der damaligen Zeit alle durchstimmbar (was ein >> riesiger Aufwand ist bei einem Freuqenzverhältnis von 1:3 für da ganze >> Band), sodass man schnell die Frequenz wechseln konnte > Elektrolurch schrieb: > Das ist ziemlicher Quatsch. Auch wenn die Sender durchstimmbar gewesen > wären - die Antennen waren es nicht. Und die sind letztendlich für eine > effektive Abstrahlung der Leistung erforderlich. Die Antenne eines > Mittelwellen Großsender lässt sich nicht mal so eben in der Frequenz > ändern. Das ist immer mit umfangreichen Baumaßnahmen verbunden.
Elektrolurch schrieb: > so mal schnell die Sendefrequenz 1:3 wechseln Nun: relativ schnell, aber nicht „so mal schnell“ Also: nicht, ohne erst einen neuen Sender bauen zu müssen (wie es bei den letzten Mittelwellesendern der Fall war, die nur für eine Festfrequenz gebaut worden sind). Aber man konnte damit auf eine sich ändernde politische Lage reagieren. Hat man übrigens auch tatsächlich gemacht: http://janbalzer.gmxhome.de/wilsdruf/gesch.htm Siehe insbesondere den Eintrag vom 21. August 1968. Wohlgemerkt war die Hauptantenne stets für 1043 (später 1044) kHz konzipiert, die Zweitantenne für 1431 kHz. Trotzdem wurde halt vorübergehend auf 1235 kHz gesendet. Was man dafür an Umbauten technisch anstellen musste, wird heute keiner mehr berichten können, denn diejenigen, die das vor mehr als 50 Jahren gemacht haben, werden inzwischen am Ende ihres Lebens angekommen sein und sicher keine Beiträge mehr in einem Internetforum schreiben.
Jörg W. schrieb: > Was man dafür an Umbauten technisch anstellen musste... Wenn man ähnliches Equipment, wie die Tesla- Sender verwendete, war es mit Sicherheit sehr schnell möglich, die Frequenz zu wechseln- die Sender waren für einen großen Frequenzbereich konzipiert, und damit mußte alles nach dem Steuersender auch dafür fit sein. In den 30ern verwendete man Spulen, die mit Wagen geschoben wurden, oder solche mit jeder Menge Anzapfungen. Das geht auch mit Riesenspulen, da eigentlich besonders gut. Und die Drehkos hatten gußeiserne Handräder, wie die Wasserleitungsventile in Städten. ie auch immer, es ist möglich, die Frequenz zu wechseln, auch wenn das nicht in Sekunden ging. (Bilder: "Mit meinem Radio auf Du und Du", von O. Kappelmayer, ich daf sie mit freundlicher Genehmigung des Verlags veröffentlichen)
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Edi M. schrieb: > es ist möglich, die Frequenz zu wechseln Es ging mir (und Elektrolurch) hier um die Antenne bzw. deren (Zwangs-)Anpassung. Dass der Sender selbst schnell in der Frequenz zu ändern war, wurde nicht angezweifelt. (Wenngleich: zumindest einen Quarzoszillator im Steuersender musste man ändern. Den Quarz dafür konnte man sicher auch nicht in der nächsten Bastler-Filiale kaufen.)
Die Tesla-Sender wurden für den gesamten MW- Bereich angegeben. Das läßt vermuten, daß die den auch beherrschten, ohne daß jemand losgeschickt werden mußte, Quarze zu organisieren. Und Sender, die Frequenzwechsel beherrschen mußten, konnten das sicher auch. Und Sie schrieben ja selbst, es geht auch eine Weile mit der vorher verwendeten Antenne, mit einigen Prozent Abzug eben, bis eine passende Antennenanlage errichtet ist- wenn man das so tat. Schrieb ich weiter vorher: Auch Funkamateure senden auf mehreren Bändern, ohne jedesmal rauszurennen, und die Antenne abzuschnippeln, oder was ranzuknüppern.
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Dieser MW- Sender, der von einem UKW- Ballempfänger umsetzte, hat eine analoge Frequenzeinstellung. Höchste Genauigkeit ist damit auch möglich- PLL, oder deren Vorläufer. https://www.radioeins.de/content/dam/rbb/rad/programm/medienmagazin/t/Tesla%20SRV%201T%201000.JPG.jpg/quality=205/size=460x259.jpg
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Edi M. schrieb: > Das läßt vermuten, daß die den auch beherrschten, ohne daß jemand > losgeschickt werden mußte, Quarze zu organisieren. Der Wilsdruffer Steuersender war meiner Erinnerung nach quarzbestückt. Der ist ja ziemlich unabhängig von der dicken PA, die man auf den Fotos im Museum sieht. Wir konnten uns das Ganze vor 20+ Jahren mal ansehen. Da war der fette Röhrensender gerade außer Betrieb gegangen (aber noch recht komplett aufgebaut), es gab damals allerdings noch weiterhin Sendebetrieb – mit einem Transistorsender, der im Antennenhaus untergebracht war.
Hallo Edi, vermutlich kennst Du diese Seite https://www.welt-der-alten-radios.de/geschichte-stern-radio-berlin-23.html schon. Dort ist auch ein Link auf eine größere Liste die auf einer Datenbank zu basieren scheint. Vielleicht kann man mit dem Seitenbetreiber inss "Geschäft" kommen. Auf alle Fälle sind dort jede Menge DDR-Radios als Liste aufgeführt. Mit C&P könnte man da bestimmt was machen - ist halt ne Fleißarbeit. Wie ist denn überhaupt der Stand bei Deinem Längstwellenempfänger?
@JörgW, Ja, wird sicher so sein mit dem Sender Wilsdruff- andere Sender waren sicher anders gebaut. Sie warfen ja die Frequenzwechselmöglichkeit auf, und auf jeden Fall waren Sender verfügbar, wie die Tesla- Sender, die auch in der DDR Verwendung fanden, die das beherrschten. Und eben- die Sendeanlagen hatten oft Platz für mehrere Antennen, oder man ließ 1 Antenne, veränderte die Anpassung, und nahm Abstriche an abgestrahlter leistung in Kauf. Wäre mal intereessant, wieviel Defizit zu verzeichnen ist, wenn man die Frequenz von einem Bandende zum gegenüberliegendem Bandende wechselt, und das Anpaßnetzwerk zwischen Endstufe und Antenne perfekt abstimmt. Müßte man natürlich für verschiedenen Antennen, die tatsächlich Verwendung fanden, bestimmen. Übrigens waren die Antennen selbst auch nicht unbedingt schmalbandig- Reusenantennen, die ja auch auf der Seite des Antennenspezis für manche Sender genannt werden, sind nicht schmalbandig, das schrieb man schon in einem Buch von 1925, Auch für die Antennen aus mehreren parallelen Drähten wurde dies als absolut erwünschte Eigenschaft genannt. Eine schmalbandige Antenne wäre nur für einen 1- Frequenz- Sender sinnvoll. Es war mit Frequenzwechsel- tüchtigen Sendern immer "Luft nach oben"- eben, um auf politische Erfordernisse reagieren zu können, etwa neue internationale Wellenzuweisungen. Umsonst hat man ja nicht Sender gebaut, die den ganzen MW- Bereich beherrschten. @Zeno, Ja, ich kenne die Seite. Traurig, der Verfall dieses schönen Werks in Berlin, ich habe da oft gearbeitet, wenn in Stern- Radio die Produktion in Gefahr war, das nannte sich "sozialistische Hilfe". Zwar teilweise Maschinen der Steinzeit, etwa zur Herstellung von Skalenknöpfen, aber ausreichend für ihre Aufgaben, und es gab auch Maschinen der allerersten Wahl aus dem "nichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet", etwa die Spritzgußmaschinen für die Plastikgehäuse der Kofferradios. An diesen beiden Sachen habe ich als Jugendlicher ("Ferienarbeit") gearbeitet, später in Abgleich, Qualitätskontrolle und Reparatur der "Produktionsleichen", die waren nämlich in der Stückzahl der Gesamtproduktion erfaßt, und MUßTEN repariert und verkauft werden, für die Leichen wurde kein einziges Ersatzgerät produziert ! So ein Gerät habe ich erworben, es sieht noch aus wie neu, das war so ein Gerät, wo Stückzahlen nachrepariert werden mußten, es ist technisch auch recht unzulänglich, es war eigentlich eine Fehlkonstruktion... Schwingneigung, Handempfindlichkeit, Unstabilität, die Skale ist eine Art bedruckter Rollfilm, die wohl öfter gerissen sein soll, wie mir Kollegen berichteten, bei meinem Gerät ist das glücklicherweise ok. http://edi.bplaced.net/?Restaurationsberichte___Restauration_Stern_Radio_Berlin-_Transistorkoffer_R2130_Garant-_DDR_1977 Gute Arbeitsbedingungen, absolut hervorragende Versorgung, ich war da ausgesprochen gern arbeiten. Danke für den Hinweis, aber weitere Fotos benötige ich vorerst nicht, ich habe ja die Messefotos DDR/De-W für 1953, und erstelle die Listen ALLER Radios des Zeitraums, da müsssen nicht alle Fotos rein, das wäre eine enorme Menge, bei der Vielzahl der Firmen in De-W damals. Ich bin noch am Zusammenstellen der Listen. Ich fand schon mal 1 Firma, die ich nicht kannte, die auch nur eine Handvoll Geräteypen während ihrer Existenz herstellte, die Firma Matuscak, und es gibt sicher noch einige weitere. Noch nicht mal erwähnt: Importe, wenn man die dazuzählt, wird's gewaltig. Ich verzochte darauf, weil die Importe ja lange nicht die Stückzahlen darstellten (vermute ich). Es ging mir darum, festzustellen, wie viel oder wenig damals produziert wurde, speziell in der DDR. Wenngleich die Stückzahlen nicht hoch waren, gab es jedoch 8 Jahre nach dem Krieg ein recht großes Angebot, eben auch in der DDR, und wenn man es mit dem größeren Angebot ds größeren Teils von Deutschland vergleicht, war das Angebot -und auch die Qualität- gar nicht so schlecht.
@Zeno, Längstwellenempfänger... der Aufbau steht noch da- wird noch erweitert, wegen besserer Verwendbarkeit kommt noch MW und LW dazu, dafür habe ich die Spulesätze bekommen. Ich muß aber erst mal Spulensätze für VLF bauen, am besten in der Form der Alu- Spulenbecher, und die kosten Unmengen an Draht, außerdem wird der Eingang zweikreisig, vielleicht mit Vorverstärkerröhre, die Bandbreite ist so, selbst mit Rückkopplung, viel zu hoch, manche Sender, die eigentlich empfangbar sind, finde ich so nicht.
Edi M. schrieb: > Reusenantennen, die ja auch auf der Seite des Antennenspezis für manche > Sender genannt werden, sind nicht schmalbandig Die hat man aber vorzugsweise beim Militär und dort wohl auch eher im Kurzwellenbereich genutzt. Weiß nicht, ob man es wirklich schafft, eine Antenne von einem zum anderen Bandende zwangsanzupassen bei solchen Leistungen. Der Wilsdruffer Sendemast war ja ein Halbwellenmast (hochohmiger Antennenfuß), wenn man ihn am Bandanfang betrieben hätte, wäre er beinahe eine Viertelwellelänge lang, also niederohmig.
Ich bin nun kein Antennen- Experte. Zumal Reusenantennen als Doppelkonus oder als Käfigreuse bekannt sind, erstere verwenden Funkamateure, wohl, weil der Platzbedarf geringer ist, dafür ist Platz nach oben nötig, aber die meisten Grundstücke sind nicht sehr groß, dafür hoch. :-) Hier sehr schöne Beispiele: http://www.wabweb.net/radio/sender/moosbrunn2006a.htm beide Antennenarten zu finden. WIE breitbandig die Reusenantennen für große Wellenlängen sind, konnte ich nichts zu finden, aber diese hier ist schon beachtlch: http://www.classicbroadcast.de/stories/stories_reusenant.pdf Hier eine ähnliche Angabe zu einer Doppelkonus- Antenne: https://dh2mic.darc.de/afu-kurs/pdffiles/antennen.pdf Wie Sie schon schrieben, ein Frequenzwechsel ist grundsätzlich möglich, ein Betrieb auf einer nicht allzuweit entfernten Frequenz auf jeden Fall, einen Frequenzwechsel- Überbrückungsbetrieb bei höherem Abstand, mit verringerter Sendeleistung, kann ich mir vorstellen- ich lkann mich an Veröffentlichungen/ Ankündigungen an Verringerung der Sendeleistung erinnern, das könnte ja dann Betrieb über eine Notantenne gewesen sein, wenn eine neue Hauptantenne oder eine Antenne für eine neue Frequenz installiert wird. Ob man sich darüber heute noch einen Kopf machen muß... Aber Reusenantenne ist schon interessant. Vielleicht liest jemand mit, der Infos zur Breitbandigkeit von Antennen mit vielen parallelen Drähten hat. ................... Nun ja- zum Thema hier: Ich habe schon mal eine Anzahl Radio-Typen der DDR, die 1953 verfügbar waren, gefunden, zu finden auf den Unterseiten des Themas: http://edi.bplaced.net/?Edi%27s_Thema-_Erste_Radios_Deutschland_1949_bis_1959 Es gibt bestimmt noch einige Hersteller, die ich nicht kenne. Die Liste für De-W ist noch in Arbeit, dürfte etwas größer sein.
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Edi M. schrieb: > Zwar teilweise Maschinen der Steinzeit, etwa zur Herstellung von > Skalenknöpfen, aber ausreichend für ihre Aufgaben, und es gab auch > Maschinen der allerersten Wahl aus dem "nichtsozialistischen > Wirtschaftsgebiet", etwa die Spritzgußmaschinen für die Plastikgehäuse Ja das war wohl allgemein so. Allerdings konnte man schon was machen wenn man mit den alten Maschinen umgehen konnte. Würde heutzutage aber nicht mehr funktionieren - drücke mal einem Jungspund einen Messschieber ohne Digitalanzeige oder eine Drehbank mit klassischen Feintrieben mit Noniusteilung in die Hand. Ich hatte ja auch das Glück in einer Firma zu arbeiten die an Maschinen bekommen hat was sie brauchten - egal wo diese her kamen. Gab schon auch sehr gute Maschinen aus eigener Fertigung oder dem Rationalisierungsmittelbau.
Alte MAschinen bedeutet nicht schlechte Maschinen. Ich besaß eine Zeit eine Drehbank aus der Zeit der Antriebe, die in langen Hallen als durchgehende Welle gestaltet waren, von der Treibriemen für zahlreiche Maschinen abgingen, welche ein wahrer Künstler auf Elektroantrieb umgebaut und restauriert hatte... das Hauptlager am Drehfutter hatte immerhin ein Feineinstellgewinde- aber was für eins: ein Marmeladenglas- Gewinde, erhaben auf dem Bronze- Gleitlager ! Und damit konnte ich das Gleitlager auf ein Spiel von fast Null justieren, die Genauigkeit war top. Wie geschrieben- alte Maschinen für anspruchslose Teile- und wenn nötig, wurden die Maschinen auch gewartet und repariert, ja von Hand.
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