Wie klein darf der Abstand zwischen einer Bohrung (4,8 mm) und der Platinenecke/-kante werden, ohne dass die mechanische Stabilität der Platine leidet? In die Bohrung kommt eine Gummitülle, die ihrerseits ein Miniaturmikrofon (2,5 mm Durchmesser, 3 mm hoch) hält. Die Platine ist an dieser Stelle 20 mm breit (Rasterpunkte 50 mil). Sofern gefahrlos möglich, würde ich gerne 2 mm näher an die obere Kante heranrücken.
Nimm eine alte Platine, bohre manuell ein Loch nach Deinen Wünschen. Teste dann einfach, ob es Deinen mechanischen Anforderungen genügt. Und gut.
platine schrieb: > Und gut. Nö! Da ich in den Design Rules div. Boardhersteller nur Angaben zur Bohrertoleranz finde, habe ich einen vorhandenen Velleman-Verstärker (zweilagige Platine, Dicke 1.6 mm) mit Standofflöchern ausgemessen: Der Bohrdurchmesser (NPH) beträgt 3.4 mm Durchmesser, die minimal verbleibende Stegbreite 1.6 mm. Für mein Design geb ich etwas drauf und nehme eine Stegbreite von 1.8 mm als sicher an. Trotzdem würden mich interessieren, ob die FR4 Spezifikation zu dem Thema was sagt?
Ich hab schon Langlöcher (6mm) mit ca. 2.2mm verbleibender Stegbreite an Rändern von Platinen gehabt. Ging problemlos und kann man auch bisschen belasten. Bei normalen M3 Bohrungen gehen 1.5mm zum Rand problemlos - ist natürlich dann nicht mehr stark belastbar an der Stelle...
Burkhard schrieb: > ohne dass die mechanische Stabilität der > Platine leidet? Was genau verstehst du darunter? FR4 bricht nicht so leicht, aber biegen lässt es sich ganz gut - ist es relevant, wenn sich das Eck mit dem Loch nach oben oder unten wegbiegt? Und wenn, wieviel ist zulässig? Ich würde auch empfehlen: nimm ein paar Stück FR4, bohre Löcher in verschiedenem Abstand und probiere ob es dir genügt. Georg
Hallo Burkhard. Burkhard schrieb: > > Der Bohrdurchmesser (NPH) beträgt 3.4 mm Durchmesser, die minimal > verbleibende Stegbreite 1.6 mm. Für mein Design geb ich etwas drauf und > nehme eine Stegbreite von 1.8 mm als sicher an. Für ein (vermutlich Elektret) Mikrophon, wie Du oben schriebst, sollte das locker reichen. Es sei, Deine Gummitülle wird dabei so gequetscht, dass sie erheblichen Druck ausübt. Epoxid ist relativ robust vergleichbar mit anderen, allgemein üblichen Platinenmaterialien. > > Trotzdem würden mich interessieren, ob die FR4 Spezifikation zu dem > Thema was sagt? Dass ist nicht so einfach, weil die Festigkeit und Elastizität des Materials nicht nur vom Hersteller der Grundmaterialien abhängt, sondern auch von der Verarbeitung in der Leiterplattenfabrik. Immerhin werden u.U. mehrere Lagen übereinanderlaminiert. Aber Dein Leiterplattenhersteller sollte dazu mehr wissen oder zumindest eine Faustregel angeben können. Auf der anderen Seite hängt es eben auch von der geplanten Verwendung des Lochs und den Toleranzen der Peripherie ab, Ein Loch für eine Befestigungsbohrung muss viel oder wenig aushalten, je nach Größe der Platine, ob schweres darauf montiert ist und wie die Schraublöcher sonst passen. Wenn Du die Schrauben schon schief einsetzten musst, weil die dazugehörigen Löcher nicht so zur Platine passen, kommt darüber schon viel mechanische Spannung zusammen. Das Loch als Halterung für ein sehr kleines Mikrophon sehe ich eher als unproblematisch an. Und ich würde auch kein Problem sehen, wenn es eine Befestigungsbohrung ist, weil die Platine sehr klein ist, und nur leichtes Material verbaut ist. Ausnahme: Du erwartest eine hohe mechanische Belastung durch Beschleunigung oder Schwingen. z.B. weil die Platine in irgendetwas eingebaut wird, was sie durchrüttelt. Wenn ich aber z.B. eine Platine mit einem 15W Eisentrafo hätte, wären mir auch bei mehreren 3mm Löchern 5mm Steg zum Rand gerade eben gut genug. Bei Befestigungsbohrungen: An Platz für und Isolationsabstand zum Schraubenkopf denken. Denk auch an U- oder K-Scheiben und Federringe, Schnorrscheiben ec. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Burkhard schrieb: > Wie klein darf der Abstand zwischen einer Bohrung (4,8 mm) und der > Platinenecke/-kante werden, ohne dass die mechanische Stabilität der > Platine leidet? Die mechanische Stabilität (was auch immer du genau damit meinst) leidet immer unter einer Störstelle. Du musst es also einzig mit deinen mechanischen Anforderungen und den (inhomogenen) Materialeigenschaften von FR4 ausmachen, wieviel Instabilität du dir leisten kannst. Nicht zuletzt hängt die Verbiegung von der Einspannung der Platine ab, ist also nicht nur eine Materialeigenschaft sondern auch eine der Konstruktion. Darf die Verbiegung unter deinen mechanischen Belastungen einen bestimmten Wert nicht überschreiten oder muss sie nur im elastischen Bereich von FR4 bleiben. Probier's aus.
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