Ich habe aus einem alten Tablet einen Akku, den ich gerne noch nutzen möchte. Ich bin aber etwas irritiert von den Messergebnissen. Daher würde ich mich über ein paar Tipps von Profis freuen, damit ich etwa Hintergrundwissen aufbauen kann. Wenn der Akku angeschlossen ist, und ich den Stromstecker (ASUS) einstecke, liegen zwischen den roten Kabeln ganz links und den schwarzen Kabeln ganz rechts (im Grunde auch zwischen den roten, und allen bin's ab dem 3. von links) ca. 6,8 Volt an. (siehe Foto: 04335). Klemme ich den Akku ab (siehe Foto 3414 [Kabel steckt nicht, ist nur wegen Farbenordnung davor gelegt), liegen an der Klemme die Spannungen an, die ich dort mit bleistift aufgeschrieben habe. Kurz beschrieben denke ich, das die beiden roten (auf Foto 03414) rechts der Plus-Pol sind, die beiden schwarzen links der Minus-Pol. Das grüne Kabel scheint auch ein Pluspol (1,5V) zu sein, die gelbe, weiße und blaue ggf. von Temperatur-Sensoren zum Schutz vor Überhitzung des Akkus? Lieg ich da Einigermaßen richtig? Wenn ich den Akku abklemme und an den Kontakten des Akkus messe, ist alles 0V. Ist der Akku also ggf. Tiefe entladen und damit hinüber? Wie lädt man solche Li-Ion Akkus aus Tablets am besten, wenn man Sie für bastelprojekt nutzen möchte? Haben die die Lade-elektronik mit in der Folie der Batterie verbaut, oder eher auf den Platinen im Tablet selbst? Freue mich auf Euer Feedback.
Dein Akku besteht aus zwei Zellen mit vorgeschalteter Schutzplatine. Diese sorgt für eine Notabschaltung und Angleichen der Zellspannungen, die Ladelektronik ist im Tablet. Die Schutzplatine wird dir wohl den Saft abgedrehen wenn die Verbindung gelöst ist, oder der Akku ist wirklich tiefentladen. Wenn diese Schutzschaltung mit dem Gerät kommunizieren muss, damit die Spannung durchgeschaltet wird, dann hast du schlechte Karten, da wäre es das beste die Schutzschaltung im Akkupack zu ersetzen. Alternativen gibt es bei Ebay zu hauf unter "2S bms". Das ist allerdings bei Flachzellen wie Herzchirogie, die Kontakte sind oftmals pimmelige Metallstreifen und die Zellen willst du sicher nicht aus Versehen mit dem Cuttermesser anritzen, also bitte sehr vorsichtig. Überprüfen wie die realen Zellspannungen sind kannste eh erst wenn du die Folie im Bereich der Schutzplatine entfernt hast. Such auch mal nach "C21-EP101 pinout", da kommen einige Bilder. Laden machste ganz normal wie alle anderen Li Ion auch mit "CC CV" , einfach mal Googlen den Begriff.
Vielen Dank für deine sehr Informative Antwort, Florian. Da hab ich wieder was gelernt. Ich werde Mal vorsichtig die Schutzelektronik freilegen, schon alleine aus Interesse wie die so aussieht und um es Mal gesehen zu haben. Wäre natürlich schade, wenn man auf der einen Seite einen noch guten Akku entsorgen müsste und auf der anderen Seite einen neuen Akku fürs nächste bastelprojekt kaufen müsste. Schade, das solche Bauteile nicht (immer) so gebaut sind, das sie einfach wiederverwenden werden können.
So, hab den Akku nun mal freigelegt. Es sind zwei Zellen drin, und hier sende ich anbei die Fotos von der Platine, die ich freigelegt habe. *BTW:* Beide Zellen (gemessen an den Kontakt-Laschen), haben round about 4V, sollten daher also noch gut brauchbar sein. Meinst du die Kontakte sind ok, um die an so einen "2S bms" zu löten? Sehen ja recht groß aus. Worauf müsste ich dann beim Laden achten?
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Rethus N. schrieb: > Meinst du die Kontakte sind ok, um die an so einen "2S bms" zu löten? Ist das überhaupt ein Lötbares Material? Und wenn ja: Wie verhinderst du, dass der Akku beim Löten überhitzt wird?
Das ist natürlich eine interessante Frage :) Nun ja, zur Not würde ich die Anschluss-Fähnchen etwas zurecht schneiden, und mit ner Lüsterklemme an ein Kabel schrauben. Schöner (und vor allem Platzsparender) wäre natürlich schon, wenn ich das Kabel direkt an die Fähnchen bekommen würde. Gibt es da keine (sicheren) Mittel und Wege für Hobby-Tüftler, so n Akku-Fähnchen an ein kabel zu bekommen?
Rethus N. schrieb: > so n Akku-Fähnchen an ein kabel zu bekommen? Ich löte die einfach an. Stefan ⛄ F. schrieb: > Ist das überhaupt ein Lötbares Material? Findet man beim Verzinnen schnell heraus. Weil es aber meist "Lötfahnen" sind, liegt der Verdacht nahe... ;-) > Und wenn ja: Wie verhinderst du, dass der Akku beim Löten überhitzt wird? Lötzeit auf 2-3 Sekunden begrenzen. Da merkt der Akku nicht mal, dass da Hitze zugange ist.
Die Akkuschutzschaltung hat beschlossen, dass der Akku defekt ist. Die mit F gekennzeichnete sicherung ist mit einer Heizung versehen, der controllerchip kann diese mit einem Fet ansteuern und die Sicherung damit durchbrennen. Eine andere als die originale Akkuschutzschaltung signalisiert dem computer nicht die Anwesenheit des akkus, der computer wird den akku dann nicht mehr laden. Schade um die bestimmt noch guten zellen, aber du brauchst einen neuen akku oder die Tools und keys um den controller zurückzusetzen und die sicherung zu tauschen.
Flip schrieb: > Schade um die bestimmt noch guten zellen, aber du > brauchst einen neuen akku oder die Tools und keys um den controller > zurückzusetzen und die sicherung zu tauschen. Danke für deine Beschreibung. Aber ich möchte das Tablet gar nicht wieder herstellen. Das wandert in den Müll. Ich möchte die Akku-Zellen für andere Basteleien weiter verwenden. BTW: Wo siehst du da eine mit F gekennzeichnete Sicherung?
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Hi, ich habe mal das Bild vergrößert. Das ist die Fuse. Näheres dazu findet man auch in diesem Blog: http://www.karosium.com/2016/09/the-weird-fuses-in-laptop-batteries.html Die Dinger sind echt ätzend. Und Asus killt die gerne mal, wenn der Akku tiefentladen ist. Das kann man schon akzeptieren, da sich bei Tiefentladung die Zellchemie von Li Zellen ändert. Dummerweise kann es auch passieren, wenn das Stromnetz wegbricht. Ich habe schon mal bei so einer Zelle die Sicherung gebrückt. Das hat geholfen. Ist aber keine Garantie. Manchmal wird das auch noch im Controller vermerkt, der dann natürlich auch nichts mehr tut. Ich habe es schon erfolgreich repariert, aber nicht mehr in mein teures Tablett eingebaut. Und zuletzt - manchmal machen Sicherungen auch Sinn... Gruß Peter
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