Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Trenntransformator - Habe eine Frage


von Michael W. (micha_030702)


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Hallo,

ich beschäftige mich gerade beim Studium mit dem Trenntransformator und 
habe ein paar Fragen zur Anwendung. Verstanden habe ich, dass ein 
Trenntransformator zwei Netze von einander galvanisch trennt. Das wird 
z.B. als Schutz in Reparaturwerkstätten genutzt, damit ein Techniker der 
einen fehlerhaft isolierten leiter anfässt keinen Stromschlag bekommt. 
Ähnlich wie ein Vogel auf der Stromleitung, dem die Erdung fehlt und 
deshalb geschützt ist.

Mich beschäftigt nun die Frage, ob ich einen Trenntransformator auch 
nutzen kann, um über eine Stromleitung voneinander unabhängige 
Stromkreise über eine gemeinsame Leitung zu betreiben. Anbei habe ich 
einen Plan um die Frage zu verdeutlichen. Die Schutzwirkung würde er 
dadurch natürlich verlieren.

: Bearbeitet durch User
von Jürgen von der Müllkippe (Gast)


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Kann man machen, hat aber keinen gewinnbringenden Nutzen und die 
schützende Trennwirkung geht ebenfalls verloren.

von Teo D. (teoderix)


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Dat funzt... Nur wenn du das falsche Kabel auftrennst, rauchts 
wahrscheilnkich.

von Marek N. (Gast)


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Bei Telefonnetzen hat man sowas früher tatsächlich regelmäßig gemacht: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Phantomschaltung

Beim 230V-Nerz ist deine Schaltung grober Unfug, weil die Masche der 
zweiten Lampe immer auf Phase floatet, selbst wenn die Lampe aus sein 
sollte.

von Harlekin (Gast)


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Die gemeinsame Leitung muss dem Summenstrom entsprechend dimensioniert 
sein. Je nach Wicklungssinn und den beiden Lasten kann der Summenstrom 
null werden. Im weiteren Sinne wird dies bei Drehstrom angewendet, dort 
kann bei symmetrischer Last der gemeinsame Leiter N sogar weggelassen 
werden.

von Michael W. (micha_030702)


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Jürgen von der Müllkippe schrieb:
> Kann man machen, hat aber keinen gewinnbringenden Nutzen und die
> schützende Trennwirkung geht ebenfalls verloren.

Wenn das Möglich ist, schwebt mir schon ein konkrenter Anwendungsfall 
vor, nämlich der Nutzung einer einzigen Leitung als Spannungsversorgung 
und als Kontrollleitung.

Ich habe ein neues Bild angehängt, dass das etwas verdeutlichen soll. Es 
gibt zwei Schalter in Reihe, die eine 220V Lampe schalten sollen, z.B. 
einen Hauptschalter (Schalter 1) und einen Zimmerlichtschalter (Schalter 
2). Und es gibt eine 12V Kontrollampe in einem anderen Raum die anzeigen 
soll, ob Schalter 2 betätigt wurde, unabhängig davon ob Schalter 1 
betätigt wurde.

von Horst (Gast)


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Michael W. schrieb:
> Und es gibt eine 12V Kontrollampe in einem anderen Raum die anzeigen
> soll, ob Schalter 2 betätigt wurde, unabhängig davon ob Schalter 1
> betätigt wurde.

Welche Spannung hast Du denn an der 12V-Lampe wenn S1 geschlossen und S2 
offen ist?

von Teo D. (teoderix)


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Beim Öffnen von Schalter2, würde ich aber erst nochmal genauer überlegen 
was passieren könnte!

von Michael W. (Gast)


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Beim öffnen von Schalter 2 gehen beide Lampen aus, oder nicht? Durch den 
Trenntransformator sind ja beide Stromkreise galvanisch getrennt oder 
sehe ich das falsch?

von Karl B. (gustav)


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Hi,
was rein von der Logik her funktionieren kann, entspricht nicht immer 
den Regeln der Elektroinstallation.

Man geht bei Netzspannungsversorgung in den allermeisten Fällen von 
Stern-Topologie aus.
Meldekreise und Effektorkreise sind streng zu trennen.
(Oft aufgeführtes Negativbeispiel: Könnte sonst von außen das Garagentor 
öffnen, indem ich an die Signallämpchen Spannung anlege.)

Überleg Dir da Ganze noch einmal.
Oder ist das hier nur eine rein theoretische Veranstaltung?

ciao
gustav

von Teo D. (teoderix)


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Michael W. schrieb:
> Durch den
> Trenntransformator sind ja beide Stromkreise galvanisch getrennt oder
> sehe ich das falsch?

Das war mal, du hast sich doch wieder verbunden!

von Horst (Gast)


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Michael W. schrieb:
> Durch den
> Trenntransformator sind ja beide Stromkreise galvanisch getrennt

Ja und dann in Reihe geschaltet. Ups.

Solange Schalter 2 zu ist oder da eine Leitung ist, funktioniert das. 
Ist nicht schön und ich würde keine Gleichspannung verwenden aber geht.
Wenn da aber keine Verbindung ist, hast Du eine Reihenschaltung aus

230V~ - 12V= - 12V Lampe - 230V Lampe

Wie verteilen sich die Spannungen?

von Rainer D. (rainer4x4)


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Michael W. schrieb:
> Ich habe ein neues Bild angehängt, dass das etwas verdeutlichen soll. Es
> gibt zwei Schalter in Reihe, die eine 220V Lampe schalten sollen, z.B.
> einen Hauptschalter (Schalter 1) und einen Zimmerlichtschalter (Schalter
> 2). Und es gibt eine 12V Kontrollampe in einem anderen Raum die anzeigen
> soll, ob Schalter 2 betätigt wurde, unabhängig davon ob Schalter 1
> betätigt wurde.
Welch ein Schwachfug. Wenn Schalter 2 geöffnet wird liegt auf der 12V 
Seite je nach Innenwiderstand der 230V Lampe eine erhebliche Spannung.
Und den Trafo, der Gleichspannung heraus gibt, den solltest Du Dir 
patentieren lassen!

: Bearbeitet durch User
von Sebastian S. (amateur)


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Verbindest Du zwei Netze miteinander, so werden sie zu einem Netz. Die 
"Trennung" ist dann aufgehoben und das Ergebnis ist eine irgendwie 
geartete Summe (bzw. Differenz).

Es gibt zwar die Phantomspeisung und die Modulation verschiedener 
Frequenzen, da erfolgt aber im Anschluss eine mehr oder weniger 
aufwendige Trennung der ursprünglichen Signale. Auch ist schon die 
Kopplung mit ein paar Fußangeln versehen.

Beitrag #6133196 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Michael W. (Gast)


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Alles klar! Habe übersehen, dass ich durch den Trenntrafo den Schalter 2 
überbrücke und dadurch den 220V Stromkreis wieder schließe. Danke für 
den Denkanstoss.

Nochmals zur Info, dass ist hier nur eine theoretische Veranstaltung, 
die ich dachte so lösen zu können.

Das theoretische „Problem“ ist, zu delektieren ob Schalter 2 geschlossen 
oder offen ist und zwar unabhängig davon, ob Schalter 1 offen oder 
geschlossen ist.

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