Hallo! Ich habe mir diese Federung geholt: https://www.aliexpress.com/item/4000269413733.html Damit will ich mit Kupferdraht verlöten. Leider klappt das gar nicht. Also Lötzinn will nicht in Feder rein. Es bleibt entweder am Kupferdraht oder am Lötkolben hängen. Habt ihr eine Lösung für mich? Gibt es Federung 2x10mm die speziell zum Löten geeignet ist?
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Fummler schrieb: > Gibt es Federung 2x10mm die speziell zum Löten geeignet ist? Einfach keinen Edelstahl nehmen. Edelstahl ist ja eben genau deshalb rostfrei, weil die Legierungsbestandteile eine sehr robuste Oxidschicht an der Oberfläche bilden (meiner Erinnerung nach ist es der Chrom-Anteil). Genau die ist dir natürlich beim Löten im Weg. Normaler Stahl lässt sich (je nach Legierung) einigermaßen bis ganz gut löten.
Edelstahl hat halt die Eigenschaft eine extrem beständige Oxydschicht zu haben. Es gibt aber Flussmittel dafür. -> Duckduckgo "Flussmittel Edelstahl weichlöten" Trotzdem ist es nicht geschickt Federn zu löten, denn die sollte man nicht über 200 °C erwärmen. Sonst ist sie keine Feder mehr.
Wo bekomme ich so eine Federung her? Die Abmessung muss Drahtdicke 0.2 - 0.4mm Durchmesser 2mm Länge 8mm - 10mm Wenn es die nicht gibt, dann versuch ich mal mit Weichlöten nur am Ende des Feders
Jörg W. schrieb: > Fummler schrieb: >> Gibt es Federung 2x10mm die speziell zum Löten geeignet ist? > > Einfach keinen Edelstahl nehmen. > > Edelstahl ist ja eben genau deshalb rostfrei, weil Eie Edelstahl hat primär nichts mit Rostfreiheit zu tun. Näheres in https://de.wikipedia.org/wiki/Edelstahl
Fummler schrieb: > Wo bekomme ich so eine Federung her? > Evtl. von https://www.federnshop.com/de/ und noch einer Handvoll anderer mehr oder weniger an Privatleute verkaufende Federhersteller oder -händler. Übrigens: Kann man von Google erfahren. In weniger als einer Minute.
MeierKurt schrieb: > Edelstahl hat primär nichts mit Rostfreiheit zu tun. Ja, ist natürlich ein weit(er) reichender Begriff. Wenn sich das Zeug aber nicht löten lässt, kann man wohl schon davon ausgehen, dass es eine Legierung mit recht fester Oxidoberfläche ist.
MeierKurt schrieb: > Edelstahl hat primär nichts mit Rostfreiheit zu tun. Doch, das hat sich umgangssprachlich so eingebürgert. Auch in der Fachwelt weiß sofort jeder, dass nichtrostender Stahl gemeint ist, wenn jemand "Edelstahl" sagt. Von ein paar Spezialisten und Metallurgen mal abgesehen...
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Stefan L. schrieb: > MeierKurt schrieb: >> Edelstahl hat primär nichts mit Rostfreiheit zu tun. > > Doch, das hat sich umgangssprachlich so eingebürgert. Auch in der > Fachwelt weiß sofort jeder, dass nichtrostender Stahl gemeint ist, wenn > jemand "Edelstahl" sagt. Von ein paar Spezialisten und Metallurgen mal > abgesehen... Die benutzen dann aber auch andere Bezeichnungen wie V2A oder noch kompliziertere Werkstoffbezeichnungen.
Dann vernickel oder vergolde die Oberfläche, dann kannst du sie auch löten.
Stefan L. schrieb: > Auch in der Fachwelt weiß sofort jeder, dass nichtrostender Stahl gemeint ist, ... ... wenn es der "Pöbel" sagt. Selbst verwenden sie "Rostfrei", "VA", "V2A", "V4A", 1.4301, ... "Edelrost stahlfrei" fällt mir dazu noch ein. :-)
Naja, auf der Aliexpress-Seite ist zumindest von "Edelstahl … anti korrosion" die Rede. Aber die haben noch hübscheres auf Lager: "Produktname: compression frühling" Der Draht hat auch immerhin einen Durchmesser von 0,3 Mm. Ob man bei einem Federdurchmesser von 2 Mm (also 2000 km) noch von „klein“ sprechen kann? :-)
Martin S. schrieb: > Dann vernickel oder vergolde die Oberfläche, dann kannst du sie auch > löten. Wieso bekommt der Beitrag eine negative Bewertung? Der Vorschlag ist jedenfalls gut.
Nick M. schrieb: > Martin S. schrieb: >> Dann vernickel oder vergolde die Oberfläche, dann kannst du sie auch >> löten. > > Wieso bekommt der Beitrag eine negative Bewertung? Keine Ahnung. > Der Vorschlag ist jedenfalls gut. Bist du dir da völlig sicher? Warum sollte eine Vernickelung oder Vergoldung bewirken, dass das Lot durch die Oxidschicht auf dem Stahl besser diffundiert? Bei einer Vergoldung löst sich beim Löten das Gold ratzbatz im Lot auf und ist weg. Bei einer Vernickelung passiert das zwar nicht so schnell, aber letztlich wird sich die Diffusion des Lötvorgangs weitgehend auf die Nickelschicht beschränken, die danach bei jeglicher mechanischer Belastung abreißt.
Jörg W. schrieb: > Warum sollte eine Vernickelung oder Vergoldung bewirken, dass das Lot > durch die Oxidschicht auf dem Stahl besser diffundiert? Intuitiv würde ich sagen, dass da wo Gold ist, kein "Rost" drunter sein kann. Und selbst wenn sich das Gold komplett im Lot auflöst, es kann sich keine neue Oxydschicht bilden weil da jetzt Lot ist (sonst hätte sich das Gold nicht auflösen können).
Nick M. schrieb: > Intuitiv würde ich sagen, dass da wo Gold ist, kein "Rost" drunter sein > kann. Die Oxidschicht ist aber bereits vor deiner Vergoldung oder Vernickelung da. Die verschwindet nicht einfach, nur weil man da was anderes (kalt) draufpappt. Bei einer Feuervergoldung wäre das vielleicht anders … aber danach ist es keine Feder mehr. :/
Jörg W. schrieb: > Die Oxidschicht ist aber bereits vor deiner Vergoldung oder Vernickelung > da. Die verschwindet nicht einfach, nur weil man da was anderes (kalt) > draufpappt. Daraus folgt (würde folgen): Man kann austenitische Stähle nicht haltbar galvanisch beschichten.
Nick M. schrieb: > Man kann austenitische Stähle nicht haltbar galvanisch beschichten. Es ist die Frage, was du unter „haltbar“ verstehst: dass die Schicht einfach nur drauf bleibt, oder dass sie mechanisch abreißfest ist. Um haltbar drauf löten zu können, brauchst du letzteres. Selbst beim klassischen Verchromen eines (nicht rostfreien) Stahls macht man normalerweise die Schichtfolge Kupfer - Nickel - Chrom. Das Kupfer dient dabei als Haftgrund, Nickel fängt lediglich die Spannungen auf, zu denen das Chrom neigt. Auch da wissen wir alle, dass diese Schichten gern mal abblättern …
Jörg W. schrieb: > MeierKurt schrieb: >> Edelstahl hat primär nichts mit Rostfreiheit zu tun. > > Ja, ist natürlich ein weit(er) reichender Begriff. > Unter Technikern sollte es schon so sein, dass man unter gleichen Begriffen das Gleiche (und Exakte) versteht. Und nicht irgendwas. > Wenn sich das Zeug aber nicht löten lässt, kann man wohl schon davon > ausgehen, dass es eine Legierung mit recht fester Oxidoberfläche ist. Edelstahl hat ne Oxidoberfläche? Gar eine feste? Holla die Waldfee. btw: Das Grundprinzip des Lötens als Fügetechnologie heben wir uns lieber für ein andermal auf.
MeierKurt schrieb: > Das Grundprinzip des Lötens als Fügetechnologie heben wir uns lieber für > ein andermal auf. Nö: erzähl mal. Ich möchte schon wissen, was dich da jetzt stört. Ob das nun eine „Fügetechnologie“ ist, ist mir dabei egal. Mich interessiert mehr die Physik.
Jörg W. schrieb: > Selbst beim klassischen Verchromen eines (nicht rostfreien) Stahls macht > man normalerweise die Schichtfolge Kupfer - Nickel - Chrom. Das Kupfer > dient dabei als Haftgrund, Nickel fängt lediglich die Spannungen auf, zu > denen das Chrom neigt. Auch da wissen wir alle, dass diese Schichten > gern mal abblättern … Das ist aber komisch. Wieso hab ich dem Nachbarn schon paar Gelenkbolzen für seine Bagger hartverchromen lassen und dann auf Maß geschliffen? Wieso sind die Kolbenstangen von Hydraulikzylindern hartverchromt und blättern dennoch nicht ab? Ja halten sogar Anreibungen mit Stahl stand (die ich Ihm dann wieder mit dem Ölstein abgezogen hab). Wieso ist es allgemeines Vorgehen verschlissene Bauteile (die nicht wiederbeschaffbar sind) aufzuchromen und dann auf Maß zu schleifen? Und wenn es nur der Chrom ist, dann könnte man für's Löten schon beim Kupfer aufhören. Und zu guter letzt: Lassen sich austenitische Stähle nicht galvanisieren?
Nick M. schrieb: > Das ist aber komisch. In all deinen Beispielen belastest du die Beschichtung aber nicht auf Zug oder Schälung. Dass Chrom hart ist, steht völlig außer Zweifel.
Jörg W. schrieb: > In all deinen Beispielen belastest du die Beschichtung aber nicht auf > Zug oder Schälung. Halt so wie bei einer vergoldeten verkupferten vernickelten Feder die gelötet wurde.
Jörg W. schrieb: > die danach bei jeglicher mechanischer > Belastung abreißt. Du hast sicherlich belastbare Untersuchungen dazu? Ich finde nämlich zur Zug- und Scherfestigkeit von chemisch verchromten Oberflächen so ziemlich gar nichts. Abgesehen davon bleibt festzustellen, dass der TO bisher keine Angaben dazu gemacht hat, wie fest das angelötete sein soll.
Nick M. schrieb: > Halt so wie bei einer vergoldeten verkupferten vernickelten Feder die > gelötet wurde. Wenn du das Lot allseitig um die Feder drumrum bekommst, brauchst du natürlich eigentlich auch keine stabil diffundierte Verbindung zwischen Lot und Werkstück. ;-) Martin S. schrieb: > Abgesehen davon bleibt festzustellen, dass der TO bisher keine Angaben > dazu gemacht hat, wie fest das angelötete sein soll. Yep. Vermutlich wird er es selbst nicht wissen.
Jörg W. schrieb: > Wenn du das Lot allseitig um die Feder drumrum bekommst, brauchst du > natürlich eigentlich auch keine stabil diffundierte Verbindung zwischen > Lot und Werkstück. ;-) Womit du wieder beim Urspungsposting angekommen bist, wo es auch um Benetzung ging.
Nick M. schrieb: > Und wenn es nur der Chrom ist, dann könnte man für's Löten schon beim > Kupfer aufhören. M.W. kann man Chrom nicht so ohne weiteres Löten, Nickel dagegen schon (und Kupfer natürlich sowieso).
Fummler schrieb: > Damit will ich mit Kupferdraht verlöten. Leider klappt das gar nicht. > Also Lötzinn will nicht in Feder rein. S-Pb70SN30 Wäre gut geeignet. Als Flussmittel unbedingt eine mit Phosphorsäure nehmen, keinesfalls Salzsäure verwenden! Damit sollte auch Chrom gut zu löten sein.
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