Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Röhrenfernseher Netzkabel ersetzen


von Albert S. (gas0r)


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Moin,

ich möchte gerne bei meinem Bang & Olufsen MX 7000 Röhrenferseher das 
Netzkabel ersetzen. Der Vorbesitzer hat es von einem Elektriker 
abschneiden und in die Wand führen lassen. Hätte da gerne ein neues, 
sauber getauschtes Kabel mit Eurostecker für die Steckdose. Das Kabel 
ist an eine Platine im TV gesteckt. Hab den Stecker herausgezogen und 
die Pins aus dem Stecker entriegelt (siehe Bild im Anhang). Folgendes 
Problem: Ich find nirgends die selben Steckverbinder. Meine Fragen wären 
also:

- Jemand eine Idee wo ich die selben Steckverbinder auftreiben kann?

- Wenn die nicht aufzutreiben sind, gibt es andere Lösungen?

Löten will ich gerne vermeiden, ist soweit ich weiss auch verboten bei 
230V. Mich interessiert vorrangig wo ich passende Steckverbinder 
herkriege.

von Achim B. (bobdylan)


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Albert S. schrieb:
> Löten will ich gerne vermeiden, ist soweit ich weiss auch verboten bei
> 230V.

Nee, ist es nicht. Du könntest die Stecker "entcrimpen", und an die 
neuen Strippen löten.

Und ignoriere die Bedenkenträger, die hier gleich aufschlagen.

von Andrew T. (marsufant)


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Albert S. schrieb:
> Löten will ich gerne vermeiden,

Löten ist eine einfache schnelle, und wenn korrekt ausgeführt sichere 
Lösung.

> ist soweit ich weiss auch verboten bei  230V.


Du irrst.

von Horst (Gast)


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Albert S. schrieb:
> Löten will ich gerne vermeiden, ist soweit ich weiss auch verboten bei
> 230V.

Und wie sollten dann die Bauteile auf den Platinen befestigt sein?

Verzinnen von Adern die hinterher geschraubt werden ist verboten. Auch 
wenn Elektriker gerne was anderes behaupten.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Guck mal bei tme.eu, flachstecker crimpstecker.

Und die Röhre immer vorheizen...

MfG

von Albert S. (gas0r)


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Falls ich es löten sollte, ist etwas besonderes zu beachten?

Haette jetzt die Isolierungen entfernt, die Litzen ineinander gesteckt, 
nicht verzwirbelt und mit bleihaltigem Lötzinn benetzt. Dann mit 
Schrumpfschlauch zu. Muss das ein spezieller Schrumpfschlauch sein? Das 
selbe bei der zweiten Leitung, paar cm versetzt. Zum Schluss einen 
größeren Schrumpfschlauch über beide Leitungen.

Neue Steckverbinder wären mir trz lieber.

von Harald W. (wilhelms)


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Horst schrieb:

> Verzinnen von Adern die hinterher geschraubt werden ist verboten.

Es ist zwar meines Wissens nicht verboten, aber äusserst unzweck-
mäßig, weil das Zinn unter der Schraube fliesst und die Schrauben
sich dann lockern. Grundsätzlich sind aber Lötverbindungen inner-
halb von Geräten normal und zulässig. Wie bereits gesagt, würde
ich die vorhandenen Platinenstecker anlöten und über die Lötstelle
etwas Schrumpfschlauch schieben. Alternativ könntest Du auch die
Restleitungsstücke in einer Lüsterklemme mit dem neuen Netzkabel
verbinden. Du solltest dann aber eine Lüsterklemme mit einem
Schutzblech zwischen Litze und Schraube nehmen.

von Achim B. (bobdylan)


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Christian S. schrieb:
> crimpstecker

Auch wenn TME die tatsächlich haben sollte: Die nützen ihm nix, wenn ihm 
die passende Zange fehlt. Er wird sich also entweder pfuschig mit einer 
ungeeigneten Zange was zurechtquetschen, oder eben löten. Dann kann er 
aber auch gleich die vorhandenen nehmen.

von Bernd K. (prof7bit)


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Albert S. schrieb:
> Falls ich es löten sollte, ist etwas besonderes zu beachten?

Nimm bleihaltiges Lot.

von Albert S. (gas0r)


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Zänge würd ich besorgen. Geht nicht ums Geld sparen, ich will eine 
Lösung ohne Pfusch.

von Horst (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Horst schrieb:
>
>> Verzinnen von Adern die hinterher geschraubt werden ist verboten.
>
> Es ist zwar meines Wissens nicht verboten, aber äusserst unzweck-
> mäßig, weil das Zinn unter der Schraube fliesst und die Schrauben
> sich dann lockern.

Genau aus dem Grund ist es verboten. Die losen Kontakstellen sind ein 
Brandherd. Ich kann Montag auf der Arbeit die DIN/VDE raussuchen.

von Bernd K. (prof7bit)


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Horst schrieb:
> Genau aus dem Grund ist es verboten.

Verboten sind nur Sachen die im Gesetz stehen.

von Harald W. (wilhelms)


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Horst schrieb:

> Genau aus dem Grund ist es verboten. Ich kann Montag auf der Arbeit
die DIN/VDE raussuchen.

Ja, bitte.

von holm (Gast)


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Albert S. schrieb:
> Zänge würd ich besorgen. Geht nicht ums Geld sparen, ich will eine
> Lösung ohne Pfusch.

Ordungsgemäß ausgeführte Lötstellen sind kein Pfusch, deswegen eine 
Crimpzange zu besorgen ist allerdings offensichtlicher Blödsinn.

Gruß,
Holm

von holm (Gast)


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Horst schrieb:
> Harald W. schrieb:
>> Horst schrieb:
>>
>>> Verzinnen von Adern die hinterher geschraubt werden ist verboten.
>>
>> Es ist zwar meines Wissens nicht verboten, aber äusserst unzweck-
>> mäßig, weil das Zinn unter der Schraube fliesst und die Schrauben
>> sich dann lockern.
>
> Genau aus dem Grund ist es verboten. Die losen Kontakstellen sind ein
> Brandherd. Ich kann Montag auf der Arbeit die DIN/VDE raussuchen.

Ich bin ja mal gespannt was Du da findest und das auch nur ansatzweise 
Bezug zur eigentlichen Frage des TO hat, wo doch die Anschlüsse gar 
nicht geschraubt sind.

Gruß,
Holm

von (prx) A. K. (prx)


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Albert S. schrieb:
> Haette jetzt die Isolierungen entfernt, die Litzen ineinander gesteckt,
> nicht verzwirbelt und mit bleihaltigem Lötzinn benetzt. Dann mit
> Schrumpfschlauch zu.

Ich sehe schon, du gehörst auch zu jener Mehrheit, die erst hinterher 
merkt, dass das Gehäuse vom Steckern vor dem Anlöten übers Kabel 
gehört. ;-)

von Harald W. (wilhelms)


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holm schrieb:

>> Zänge würd ich besorgen. Geht nicht ums Geld sparen, ich will eine
>> Lösung ohne Pfusch.
>
> Ordungsgemäß ausgeführte Lötstellen sind kein Pfusch, deswegen eine
> Crimpzange zu besorgen ist allerdings offensichtlicher Blödsinn.

Wenn es Dich (TE) beruhigt, kannst Du ja die Lösung mit Lüsterklemme
wählen.

von MaWin (Gast)


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Albert S. schrieb:
> Löten will ich gerne vermeiden, ist soweit ich weiss auch verboten bei
> 230V.

Immer schlimm, welche urbanen Märchen sich esonders gut halten.

Dein Stecker hatte sicherlich eine (weisse Plastik-) Hülse.

Dir ist schon klar, daß die Kontakte gecrimpt sind, und du die passende 
Crimpzange bräuchtest, um diese Pfostensteckerkontakte an ein Netzkabel 
anzucrimpen ?

Und dir ist auch klar, daß es ein fertiges Netzkabel mit passendem 
Plastikstecker an den angecrimpten Enden kaum geben wird, ausser von B&O 
?

Nun noch mal nachdenken, was so eine grosse Crimpzange kostet, das wird 
den Restwert des Fernseher übersteigen.

Fertige Kabel müssten halt passen, das weiss man erst, wenn man sie hat, 
die Kontakte aus dem Plastik ausbaut, und versucht sie in dein Plastik 
einzubauen.

https://www.ebay.de/itm/Vestel-17ips71-Netzteil-Netzteilplatine-Kabel/184120868518
https://www.ebay.de/itm/Netzkabel-fur-Sony-TV/264549821101
https://www.ebay.de/itm/Netzkabel-fur-TV-verschiedene-Varianten-vorhanden/263923415506
https://www.ebay.de/itm/Netzkabel-fur-Orion-LED-TV-CLB32B720/223488132654

von Albert S. (gas0r)


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Ach geht ums crimpen der Kabel in den Steckverbinder. Hab ne Werkstatt 
die ne passende Zange hat und mir das crimpt. Dacht man bräucht noch ne 
Zange um den Steckverbinder wieder in den Stecker zu schieben.

von michael_ (Gast)


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Dann lass den Stecker weg und löte das Kabel direkt an.
So wie es in Millionen TV und Monitoren gemacht wurde.

Oder kauf ein fertiges Kabel.

von Albert S. (gas0r)


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Stecker sieht übrigens so aus. Siehe Anhang... Und nochmal. Zange 
besorgen ist kein Problem. Muss ich nichtmal selber crimpen.

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Bei so unbeschaffbaren Steckhülsen habe ich auch schon die einfach mit 
einem Stückchen Kabel dran abgeschnitten und das dann mit Wago-Klemmen 
(221) an das neue Kabel angeschlossen.
Die 221 dürfen auch mit Litzen verwendet werden.
Natürlich muss das Kabel selber eine korrekte Zugentlastung haben, aber 
das war bei der seitherigen Steckverbindung auch so.

von Jens M. (schuchkleisser)


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Wer die Zange hat, hat auch Kontakte.

von Harald W. (wilhelms)


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Jens M. schrieb:

> Wer die Zange hat, hat auch Kontakte.

Alle mindestens fünfzig verschiedenen?

von Albert S. (gas0r)


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Was wäre denn sicherer: Vernuenftig gelötet oder Wago-Klemme? Die 
Verbindung wäre IM Fernseher und nie auf Zug belastet.

: Bearbeitet durch User
von Jens M. (schuchkleisser)


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Harald W. schrieb:
> Alle mindestens fünfzig verschiedenen?

Ja.
Wer die Zange hat, kennt den Kontakt und hat einen Händler, wenn er kein 
Lager hat.
Im Umkehrschluss: findest du jemanden der die Zange hat, kann er dir den 
Kontakt machen, ohne das du weiter suchen musst wie der Stecker heißt, 
wo man ihn bekommt usw.

Albert S. schrieb:
> Was wäre denn sicherer: Vernuenftig gelötet oder Wago-Klemme? Die
> Verbindung wäre IM Fernseher und nie auf Zug belastet.

Klemme ist schnell und "wo man nicht löten kann/darf", also in 
Verteilerdosen und mit starrer Leitung.
Im TV "löten mit Schrumpfschlauch".

von Harald W. (wilhelms)


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Albert S. schrieb:

> Was wäre denn sicherer: Vernuenftig gelötet oder Wago-Klemme?

Ich denke, das macht keinen Unterchied.

von Albert S. (gas0r)


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So, bin damit in einen Laden für Elektronik-Bauteile. Die löten mir das. 
Trz danke für die Tipps!

von Bernd K. (prof7bit)


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Löten, Schrumpfschläuche, Zugentlastung, Deckel drauf und fertig.

von Wolfgang (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Horst schrieb:
>> Genau aus dem Grund ist es verboten.
>
> Verboten sind nur Sachen die im Gesetz stehen.

Das ist einer Brandschutzversicherung im Zweifelsfall egal. Die verweist 
auf den Stand der Technik und damit auf die vom Beuth-Verlag gehorten 
Texte, in denen der festgeschrieben ist.

von holm (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Bernd K. schrieb:
>> Horst schrieb:
>>> Genau aus dem Grund ist es verboten.
>>
>> Verboten sind nur Sachen die im Gesetz stehen.
>
> Das ist einer Brandschutzversicherung im Zweifelsfall egal. Die verweist
> auf den Stand der Technik und damit auf die vom Beuth-Verlag gehorten
> Texte, in denen der festgeschrieben ist.

Ja, Du hast ne ganz dicke Hose, wir haben es verstanden.

Gruß,
Holm

von MaWin (Gast)


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holm schrieb:
> Ja, Du hast ne ganz dicke Hose, wir haben es verstanden

Ich glaube eher, er hat keine Eier. Leute die mit dermassener FuD Angst 
durchs Leben laufen haben die Hose voll.

von Flaschengeist (Gast)


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Wau, soviel Lärm um Freitag.

Robinsons Hund

von Volker S. (sjv)


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Wie haben es die Leute bloß geschafft ein Netzkabel zu ersetzen, als es 
noch kein Internet gab???

von michael_ (Gast)


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Damals wurden die Leitungen verzwirbelt, etwas Heftpflaser drum, und 
fertig.

von Armin X. (werweiswas)


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Volker S. schrieb:
> Wie haben es die Leute bloß geschafft ein Netzkabel zu ersetzen, als es
> noch kein Internet gab???

Was mir in der Diskussion gänzlich gefehlt hat ist die Mahnung, dass am 
Ende auf jeden Fall noch ein Test nach VDE105 Schlagmichtot gemacht 
werden muss weil das Gerät sonst die ganze Familie dahinrafft und dann 
der Staatsanwalt kommt...

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Volker S. schrieb:

> Wie haben es die Leute bloß geschafft ein Netzkabel zu ersetzen, als es
> noch kein Internet gab???

Sie haben es einfach getan.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
hätte es nicht geglaubt. Sogar die Steckdose war bräunlich verfärbt, 
weil die Steckerstifte heiß geworden waren.
Fand hinterher beim Kunden sogar Lötzinnrolle mit SN40 statt SN60.

ciao
gustav

von Manfred (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Fand hinterher beim Kunden sogar Lötzinnrolle mit SN40 statt SN60.

Klempnerlot, Dachrinnen und Kupferrohr.

von Peter R. (pnu)


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Andrew T. schrieb:
> Löten ist eine einfache schnelle, und wenn korrekt ausgeführt sichere
> Lösung.
>
>> ist soweit ich weiss auch verboten bei  230V.

Beim Löten von 230V führenden Leitungen muss der Draht vor dem Löten so 
durch eine Lötöse des Schalters oder der Sicherungshalterung gefädelt 
sein, dass er selbst ohne Lötung schon hält. Auch muss die wegführende 
Leitung durch eine Schelle oder dergl. vor mechanischer Belastung der 
LÖtstelle befreit sein. z.B muss die Lötstelle vor dem Zug geschützt 
sein, der ggfalls beim Stolpern über die Netzleitung auftritt. 
Schrumpfschlauch ist eine zusätzliche Hilfe, die Lötstelle vor zuviel 
Biegung zu schützen

von michael_ (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Auch muss die wegführende
> Leitung durch eine Schelle oder dergl. vor mechanischer Belastung der
> LÖtstelle befreit sein.

Das hat aber nichts mit Löten zu tun.
Zugentlastung muß immer sein.
Egal ob Steckschuh, Lüsterklemme, Lötverbindung.

Normalerweise fragt man in so einem Fall nicht.
Man nimmt eine Lüsterklemme und fertig.

von Rghvfhh (Gast)


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Albert S. schrieb:
> Geht nicht ums Geld sparen, ich will eine Lösung ohne Pfusch.

Dann bestelle das Netzkabel als Ersatzteil, stecke es dran und fertig.

Rghvfhh

von Grossformat (Gast)


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Albert S. schrieb:
> Die löten mir das.

Da liegt der Hund begraben. Der Troll kann nichteinmal schrauben.

von Harald W. (wilhelms)


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Grossformat schrieb:

> Der Troll kann nichteinmal schrauben.

Ja, die Bedienungsanleitung für den Schraubenzieher
ist wohl verlorengegangen.

von Karl B. (gustav)


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Peter R. schrieb:
> Beim Löten von 230V führenden Leitungen muss der Draht vor dem Löten so
> durch eine Lötöse des Schalters oder der Sicherungshalterung gefädelt
> sein, dass er selbst ohne Lötung schon hält.

Hi,
findet sich im Handel bei Zwischenschalter. Lötung statt Steckschuh.
Offensichtlich zulässig.

ciao
gustav

: Bearbeitet durch User
von Flachcrimpzange (Gast)


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Scheinbar geht wirklich überall die Angst um... ist aber
ehrlich gesagt nicht verwunderlich: Das scheinbar große
Ersparnisse (je nach Grad der Übervorsicht) ermöglichende
Grundwissen haben immer weniger Menschen. Statt Büchern
(und natürlich vielen Websites) meinen viele, bei buhtube
schlauer werden zu können... immerhin gibt's ja wirklich
genug "Kanäle" (das Wort hat hier schon zwei Sinne - also
schon auch Rinne/Röhre mit passendem Inhalt...).

Auch bei wiederholter/langer Betrachtung solcher "Kanäle"
wird man nicht schlauer (wenige Ausnahmen bei Kanal und
/oder Betrachter bestätigen diese Regel).

[Aber nicht mal zwei simple Lötungen selbst durchführen zu
können (/wollen?) ist ein davon zu trennendes Phänomen -
so viel Schiß paßt in keinen Kanal...]



Karl B. schrieb:
> Offensichtlich zulässig.

Selbstverfreilich ist das zulässig - ist doch nur logisch:

Wozu sind in Flachsteckern Löcher? Materialersparnis wird
es kaum sein (kaum Material, da Loch (oft sehr/zu) klein,
und außerdem wohl nicht ausgespart, sondern gebohrt ...).

Also offensichtlich dazu da, einen Leiter durchzuführen.
Und wozu wohl? Genau: Hand -ersparnis beim Lötvorgang...

[Und bevor (in Zeiten der Übervorsicht) das jemand fragt:
Ja - ein etwas kleines Loch darf_man ein wenig aufbohren.]

von Joachim B. (jar)


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von Flachcrimpzange (Gast)


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Flachcrimpzange schrieb:
> so viel Schiß paßt in keinen Kanal...]

Ach so, entschuldige bitte, @Albert:

Dir empfehle ich just umgekehrt, solcherlei Sicht-
material ausgiebig zu konsumieren - zur (scheinbar
hier dringend nötigen) Desensibilisierung nämlich!

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Flachcrimpzange schrieb:
> Wozu sind in Flachsteckern Löcher?

Klugscheiss:

Wenn du wirklich die Flach Stecker meinst:

Diese sind dafür da, damit geeignete Rastnasen oder gar Rastbügel an den 
Flachsteck-Hülsen  sich entsprechend einrasten und verriegeln können!


Flachcrimpzange schrieb:
> Also offensichtlich dazu da, einen Leiter durchzuführen.

Normalerweise haben ja Flachstecker und Flachsteck-Hülsen eine 
"Crimp-Anschluss" zur Befestigung und Kontaktierung des Drahtes. Da 
macht "offensichtlich" ein zusätzliches Loch zur ?zusätzlichen? Anlötung 
des Drahtes eher weniger Sinn...

von Flachcrimpzange (Gast)


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Joachim B. schrieb:
>> Wozu sind in Flachsteckern Löcher?
>
> als Rasthalterung siehe
> 
https://www.univateq.de/WebRoot/Store5/Shops/61103856/5316/3742/32A5/3689/46D5/C0A8/2BBC/7F64/flachstecker_91_1_93_.jpg

Ok, das raubt meiner Argumentation jede Grundlage.
(Und daß ich das nicht wußte, ...)

von 12345 (Gast)


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Horst schrieb:

> Genau aus dem Grund ist es verboten. Die losen Kontakstellen sind ein
> Brandherd. Ich kann Montag auf der Arbeit die DIN/VDE raussuchen.

Na Horst, hast du denn nun die passende DINVDE gefunden? Oder war alles 
nur ein Irrtum?

von 12345 (Gast)


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Horst, wie ist denn nun die Sache mit den verzinnten Adern? Hattest du 
heute Zeit deine DINVDE heraus zu suchen?

von Löti (Gast)


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"Löten will ich gerne vermeiden"

Dazu gibt's Quetschverbinder in allen benötigten Größen.
Wenn Du das Ganze zum Schluß noch sauber mit Schrumpfschlauch isolierst 
schaffst Du sogar Schutzklasse II.

von Nachtmix (Gast)


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Horst schrieb:
> Verzinnen von Adern die hinterher geschraubt werden ist verboten. Auch
> wenn Elektriker gerne was anderes behaupten.

Aber nur die ganz alten Elektriker.
Zu deren Zeit hat nämlich der allwissende VDE das Verzinnen der Litzen 
noch als geeignete Maßnahme gegen das Aufspleissen empfohlen.
Praktiker wussten immer schon, dass das Kagge ist.

von Harald W. (wilhelms)


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Nachtmix schrieb:
> Horst schrieb:
>> Verzinnen von Adern die hinterher geschraubt werden ist verboten. Auch
>> wenn Elektriker gerne was anderes behaupten.
>
> Aber nur die ganz alten Elektriker.

Du meinst, die über Achtzig?

von 12345 (Gast)


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Horst schrieb:
Ich kann Montag auf der Arbeit die DIN/VDE raussuchen.

Harald W. schrieb:
> Nachtmix schrieb:
>> Horst schrieb:
>>> Verzinnen von Adern die hinterher geschraubt werden ist verboten. Auch
>>> wenn Elektriker gerne was anderes behaupten.
>>
>> Aber nur die ganz alten Elektriker.
>
> Du meinst, die über Achtzig?

Über 80 sind die nicht geworden. Entweder wurden sie wegen fahrlässigem 
verzinnen von Einzeladern zum Tode verurteilt oder sie erlagen in ihren 
permanent durch Kabelbrand verqualmten Wohnungen einer 
Rauchgasvergiftung.

Horst schrieb:
> Ich kann Montag auf der Arbeit die DIN/VDE raussuchen.

Bitte Horst, such doch endlich die entsprechende DINVDE. Es ist bald 
wieder Montag, ich bin so neugierig...

von Hp M. (nachtmix)


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Harald W. schrieb:
> Nachtmix schrieb:
>> Horst schrieb:
>>> Verzinnen von Adern die hinterher geschraubt werden ist verboten. Auch
>>> wenn Elektriker gerne was anderes behaupten.
>>
>> Aber nur die ganz alten Elektriker.
>
> Du meinst, die über Achtzig?

Könnte hinkommen.

12345 schrieb:
> ber 80 sind die nicht geworden. Entweder wurden sie wegen fahrlässigem
> verzinnen von Einzeladern zum Tode verurteilt oder sie erlagen in ihren
> permanent durch Kabelbrand verqualmten Wohnungen einer
> Rauchgasvergiftung.

Dummerchen!

VDE 0100/I. 47
Vorschriften nebst Ausführungsregeln für die Errichtung von 
Starkstromanlagen mit Betriebsspannungen unter 1000 V
.
.
G. Beschaffenheit und Verlegung der Leitung
.
.
§21 Allgemeines über Leitungsverlegung
.
.
l) Die Verbindung der Leitungen mit den Apparaten, Maschinen, 
Sammelschienen und Stromverbrauchern muß durch Schrauben ausgeführt 
werden.

8. Mehrdrähtige Leiter bis zu 6 mm² und massive Leiter bis zu 16 mm² 
Kupferquerschnitt können mit angebogenen Ösen an den Apparaten befestigt 
werden.
Mehrdrähtige Leiter über 6 mm² sowie massive Leiter über 16 mm² 
Kupferquerschnitt sollen mit Kabelschuhen oder gleichwertigen 
Verbindungsmitteln versehen sein.
Bei mehrdrähtigen Leitern jeder Art sollen die einzelnen Drähte jedes 
Leiters, wenn sie nicht  Kabelschuhe oder gleichwertige 
Verbindungsmittel erhalten, an den Enden miteinander verlötet sein.

So stehts im Friedrich, Tabellenbuch für die Elektrotechnik 248.-257. 
Auflage 1952.
M.W. wurde dieser gefährliche Unsinn erst Mitte der 1960er revidiert.

von 12345 (Gast)


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Hp M. schrieb:

> 12345 schrieb:
>> ber 80 sind die nicht geworden. Entweder wurden sie wegen fahrlässigem
>> verzinnen von Einzeladern zum Tode verurteilt oder sie erlagen in ihren
>> permanent durch Kabelbrand verqualmten Wohnungen einer
>> Rauchgasvergiftung.
>
> Dummerchen!

Mag sein, deshalb warte ich auch so sehnsüchtig auf die Erleuchtung 
durch Horst und seine DINVDE in der das Lötverbot verankert ist.

> Bei mehrdrähtigen Leitern jeder Art sollen die einzelnen Drähte jedes
> Leiters, wenn sie nicht  Kabelschuhe oder gleichwertige
> Verbindungsmittel erhalten, an den Enden miteinander verlötet sein.
>
> So stehts im Friedrich, Tabellenbuch für die Elektrotechnik 248.-257.
> Auflage 1952.
> M.W. wurde dieser gefährliche Unsinn erst Mitte der 1960er revidiert.

Oh, der gute alte Friedrich steht hier auch noch irgendwo im Regal. Aber 
Mitte der 60er revidiert? Gab es da seinerzeit eine Ost und eine West 
Versionen?

Im Ost-Friedrich kann ich auf Seite 408 unter "Aderleitungen und 
Schaltdrähte" zum Thema Klemmverbindungen ebenfalls lesen:

"Die Anschlußenden flexibler Leiter(Litzen) bis 6mm² sind vor dem 
Anklemmen zu verlöten."

Und das steht geschrieben im Friedrich Tabellenbuch, der 20. "völlig neu 
bearbeiteten Auflage(725.-824.Tsd.)" aus dem Jahr 1985!
Nun ja, möglicherweise ist deshalb kurz darauf der ganze Ostblock 
abgeraucht...

von Rainer V. (a_zip)


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12345 schrieb:
> "Die Anschlußenden flexibler Leiter(Litzen) bis 6mm² sind vor dem
> Anklemmen zu verlöten."

...und jeder, der (früher) schon mal eine Öse an so einen Leiter biegen 
mußte, weiß warum die Litzenenden verlötet wurden! Nach einer 
ordentlichen Verschraubung anschließend, sind diese Enden völlig 
irrelevant :-)
Gruß Rainer

von Harald W. (wilhelms)


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Rainer V. schrieb:

> ...und jeder, der (früher) schon mal eine Öse an so einen Leiter biegen
> mußte, weiß warum die Litzenenden verlötet wurden!

Nein!

> Nach einer
> ordentlichen Verschraubung anschließend, sind diese Enden völlig
> irrelevant :-)

Nein!

von Zeno (Gast)


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Harald W. schrieb:
>> ...und jeder, der (früher) schon mal eine Öse an so einen Leiter biegen
>> mußte, weiß warum die Litzenenden verlötet wurden!
>
> Nein!

Doch

Harald W. schrieb:
>> Nach einer
>> ordentlichen Verschraubung anschließend, sind diese Enden völlig
>> irrelevant :-)
>
> Nein!

Doch

Nur Murkser haben Litzen ohne Verlötung direkt unter die Schraubenköpfe 
geklemmt. Nicht verlötete Litzen werden beim Festziehen der Schraube 
herausgequetscht und tragen danach nich mehr zum Leiterquerschnitt.
Wichtig ist, das solche verlöteten Drähte an der Klemmstelle nicht 
mechanisch belastet werden, was man durch eine ordentliche Zugentlastung 
erreichen konnte.
Ich habe selbst noch Verlängerungskabel, wo ich genau weis, das die 
Enden verlötet und dann Ösen gebogen wurden. Die funktionieren alle noch 
zuverlässig. Manches neuere Kabel/Mehrfachverteiler hat da schon lange 
aufgegeben.
Bei Festinstallation wurden seinerzeit keine Litzen benützt.

von Rainer V. (a_zip)


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Zeno schrieb:
> Doch

Danke für das "Doppeldoch"...es gibt halt Leute, die immer mitreden 
müssen... klar waren Litzen mit 16qmm oder höher "früher" nicht üblich, 
aber schon 4qmm bestehend aus ein paar 1qmm Drähten in eine ordentliche 
Öse zu biegen, klappt ohne Verlöten überhaupt nicht! Heute wird bei mir 
alles vernünftig mit Kabelschuhen verquetscht, wenn ich dann mal dran 
muß. Sehr schön anzusehen ist übrigens, wenn der Lehrling die 
3x120A-Kabel für den Hausanschluß mit dem 5Kg-Fäustel in die 
Anschlussklemmen zwingt :-)
Gruß Rainer

von Zeno (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Danke für das "Doppeldoch"...es gibt halt Leute, die immer mitreden
> müssen... klar waren Litzen mit 16qmm oder höher "früher" nicht üblich,
> aber schon 4qmm bestehend aus ein paar 1qmm Drähten in eine ordentliche
> Öse zu biegen, klappt ohne Verlöten überhaupt nicht! Heute wird bei mir
> alles vernünftig mit Kabelschuhen verquetscht, wenn ich dann mal dran
> muß. Sehr schön anzusehen ist übrigens, wenn der Lehrling die
> 3x120A-Kabel für den Hausanschluß mit dem 5Kg-Fäustel in die
> Anschlussklemmen zwingt :-)

Wir haben früher auch viel Kabelschuhe zum Anlöten benutzt (Gerätebau). 
Das dickste was wir da hatten war 10mm^2 (GND und PE) zwischen 
Steuerschrank und Grundgerät. Bei den größeren Anlagen gingen die 
Querschnitte auch noch ein bischen nach oben. Aber auch da wurden noch 
Kabelschuhe angelötet.

Ich habe mir seinerzeit auch ab und an in einer Elektrowerkstatt 
ausgeholfen, da wurde dann bei den richtig großen Sachen halt verpresst.

Zu dem heute üblichen Quetsch-, Crimp- oder Scheidverbindungen habe ich 
ein gespaltenes Verhältnis. Das funktioniert nämlich nur zuverlässig, 
wenn das ordentlich macht und vor allem geeignetes Werkzeug benützt. Das 
was man da mit den oft benutzten Quetschzangen aus dem Baumarkt 
hinbekommt ist eher nicht so zuverlässig. Bei den Geräten die ich 
derzeit betreue sind die Flachsteckhülsen für die PE Anschlüsse 
ausschließlich mit Quetschverbindung ausgeführt. Da habe ich schon viele 
Ausfälle gehabt, weils oft schludrig gemacht wurde.
Die Quetsch- und Crimpverbindungen werden vor allem deshalb gemacht weil 
es schneller geht. Kabel mit angelöteten Steckern sind in der 
Herstellung deutlich aufwändiger.

von michael_ (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Danke für das "Doppeldoch"...es gibt halt Leute, die immer mitreden
> müssen... klar waren Litzen mit 16qmm oder höher "früher" nicht üblich,

Ach.
Wenn ich so an das Starterkabel eines 6V Autos denke.
Warum habe ich da noch Kabelschuhe zum löten?
Ich glaube, die waren sogar aus Kupfer.
Heute viel zu teuer.

Sage ja keiner, in dem Auto hat nichts gewackelt.

von Manfred (Gast)


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Zeno schrieb:
> Ich habe mir seinerzeit auch ab und an in
> einerElektrowerkstatt ausgeholfen,

.. und nichts gelernt. Natürlich kann man Kabelschuhe anlöten, aber eine 
verzinnte Litze unter einer Schraubverbindung ist seit mindestens 50 
Jahren als nicht fachgerecht beschrieben.

Mache eine Berufsausbildung oder verschone das Forum mit Deiner 
Unfähigkeit.

von Rainer V. (a_zip)


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Bei aller Liebe...und in diesem Forum hat das ja auch nichts zu suchen 
:-))
Gruß Rainer

von Rainer V. (a_zip)


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Zeno schrieb:
> Quetschzangen aus dem Baumarkt

Man oh man..."damals" gab es diesen Baumarkt nicht! Und verquetscht 
werden muß eben mit Werkzeug, richtigem Werkzeug! Erinnere mich an an 
Öl-dichte und was auch immer...Schläuche, in denen wir unsere 
Messleitungen verlegt haben...Stahlwerk...300m oder mehr. Einer unserer 
Kunden, Korea, wollte die Schläuche selbst verpressen und hat das 
Werkzeug bei uns bestellt. Es hat 6 Wochen gedauert, dem örtlichen 
Händler ein Werkzeug "aus dem Kreuz zu leihern" ...er hat wahrscheinlich 
bis zuletzt geglaubt, wir wollten die läppischen  Quetschungen einfach 
nur selbst machen. Warum schreibe ich das ??

Wenn jemand, der mit Mühe kaum,
gestiegen ist auf einen Baum,
schon glaubt, das er ein Vöglein wär,
so irrt sich der...

Gruß Rainer

von Zeno (Gast)


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michael_ schrieb:
> Ach.
> Wenn ich so an das Starterkabel eines 6V Autos denke.
> Warum habe ich da noch Kabelschuhe zum löten?
> Ich glaube, die waren sogar aus Kupfer.
> Heute viel zu teuer.
>
> Sage ja keiner, in dem Auto hat nichts gewackelt.

Orginal waren die aber gequetscht - mit dem richtigen Werkzeug 
natürlich, was man aber als Privatmann in aller Regel nicht hatte. Ich 
meine es gab sogar Starterkabel aus Aluminium mit angepressten 
Kabelschuhen.

Ja auch ich habe Starterkabel mit Kabelschuhen verlötet und das hat 
schon gehalten - ich mußte das definitiv nicht austauschen.
Bei dünnen Kabeln konnte es schon passieren, das die bei extremer 
mechanischer Belastung kurz hinter der Lötstelle gebrochen sind. Ist mir 
vielleicht 1-2 mal passiert. Ansonsten hat der verlötete Kram gehalten 
und versieht teilweise noch heute seinen Dienst.

Manfred schrieb:
> .. und nichts gelernt. Natürlich kann man Kabelschuhe anlöten, aber eine
> verzinnte Litze unter einer Schraubverbindung ist seit mindestens 50
> Jahren als nicht fachgerecht beschrieben.
>
> Mache eine Berufsausbildung oder verschone das Forum mit Deiner
> Unfähigkeit.
Na Du bist ja der Größte und Schlauste hier. Und ja die alten Meister 
waren ja alle ein bissel doof. Der Meister hat uns Jungspunden die Ohren 
vom Stamm gehauen, wenn wir beim Anschließen eines Steckers z.B. keine 
Ösen gebogen haben. Selbige konnte man natürlich nur biegen wenn man die 
Litzen zuvor verlötet hatte.
Aber wie gesagt die waren ja alle ein bissel doof, mal abgesehen davon 
das das für eine ordentliche Quetschverbindung erforderliche Werkzeug 
meist nur schwer oder gar nicht beschaffbar war.
Ein Großteil der damals, mit ach so schlechten gelöteten Litzen, 
gefertigten Geräte und Anlagen funktioniert heute noch tadellos, da ist 
so mancher neuer Kram schon lange ausgestiegen.

Achja und ganz gewiß werde ich keine Berufsausbildung machen, denn das 
habe ich bereits vor 40 Jahren getan. Ich werde mich in Bälde freuen, 
wenn Du meine Rente mit fleißigem Kabelquetschen bezahlst.
Im übrigen lasse ich mir von Dir keinen Maulkorb umhängen - Du mußt 
meine Posts nicht lesen, wenn Dich das zu aufregt.

von Joachim B. (jar)


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Zeno schrieb:
> mal abgesehen davon
> das das für eine ordentliche Quetschverbindung erforderliche Werkzeug
> meist nur schwer oder gar nicht beschaffbar war.

wer sich dumm anstellt......

ich musste mal für ein 1000A Netzteil einen Anschluß bauen, also die 
Mechaniker gefragt ob sie mir eine Kupferhülse drehen können (Kupferrohr 
ginge ja auch), dort dann das Kabel eingelegt und mit einem Stahlstab in 
den Schraubstock. Der Stahlstab sorgte für die Kerbe in der Kupferhülse 
und es wurde gepresst ohne Löten und ohne das die Hülse platt wurde und 
die Leiter lose bleiben. Ein Aluteil gebohrt halbiert sorgte für die 
Rundung so das das Kupfer nicht zu den Seiten ausweichen konnte, ähnlich 
wie eine Aderendhülsenzange, nur eben in groß.
https://cdn.heimwerker.de/img/sites/3/knipex-9772180-1.jpg

Alles ohne Löten!

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Zeno schrieb:

> Und ja die alten Meister
> waren ja alle ein bissel doof. Der Meister hat uns Jungspunden die Ohren
> vom Stamm gehauen, wenn wir beim Anschließen eines Steckers z.B. keine
> Ösen gebogen haben. Selbige konnte man natürlich nur biegen wenn man die
> Litzen zuvor verlötet hatte.

Das war aber vor 1960? Auch damals wusste man schon, das Lötzinn
unter Druck fliesst. Und das solche Verbindungen (Schraube auf
Lötzinn) zumindest bei höheren Strömen eine potentielle Brand-
quelle sind. Ich habe lange in einem Meßlabor gearbeitet. Dort
habe ich nach und nach alle dort verwendeten Mehrfachsteckdosen-
leisten, die noch von meinem Vorgänger stammten, geöffnet und
die verzinnten Drähte abgeschnitten und neu geklemmt. Praktisch
alle Schrauben in diesen Dosen waren locker. Das hat sich nur
deshalb oft nicht schädliich ausgewirkt, da Messinstrumente
normalerweise nur wenig Leistung benötigen.

von Joachim B. (jar)


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Harald W. schrieb:
> Dort
> habe ich nach und nach alle dort verwendeten Mehrfachsteckdosen-
> leisten, die noch von meinem Vorgänger stammten, geöffnet und
> die verzinnten Drähte abgeschnitten und neu geklemmt

dann hättest du gleich richtig auch Aderendhülsen verwenden können!

So ein Altvorderer Vorgänger in der Werkstatt die ich übernahm hatte 
sich einen Tischaufsatz aus Holz gebastelt für UP Steckdosen & Schalter.
Ich habe die natürlich nie demontiert, aber der Prüfelektriker war 
gründlichnach fast einem Jahrzehnt und stellte fest, es fehlten die UP 
Gehäuse die in Hohlwände Vorschrift sind. Die habe ich dann 
nachgerüstet.
War nur schwierig mit einer Lochsäge das vorhandene Loch zu vergrößern.
Mit einer aufgesetzten Bohrschblone ging das dann.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Joachim B. schrieb:

>> Dort
>> habe ich nach und nach alle dort verwendeten Mehrfachsteckdosen-
>> leisten, die noch von meinem Vorgänger stammten, geöffnet und
>> die verzinnten Drähte abgeschnitten und neu geklemmt
>
> dann hättest du gleich richtig auch Aderendhülsen verwenden können!

Warum sollte ich? Bei sorgfältigen arbeiten ist eine verdrillte
Litzenöse mindestens genauso sicher wie eine mit Aderendhülse.

von Joachim B. (jar)


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Harald W. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> dann hättest du gleich richtig auch Aderendhülsen verwenden können!
>
> Warum sollte ich?

weil man es kann und es immer noch ein bissel sicherer ist als

Harald W. schrieb:
> ist eine verdrillte
> Litzenöse mindestens genauso sicher

ist falsch nicht "mindestens" sondern höchstens!

von Hp M. (nachtmix)


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Rainer V. schrieb:
> Wenn jemand, der mit Mühe kaum,
> gestiegen ist auf einen Baum,
> schon glaubt, das er ein Vöglein wär,
> so irrt sich der...
>
> Gruß Rainer

Da hast du die Illustration vergessen:
http://www.wilhelm-busch-seiten.de/werke/frosch.html


Zeno schrieb:
> Ich habe selbst noch Verlängerungskabel, wo ich genau weis, das die
> Enden verlötet und dann Ösen gebogen wurden. Die funktionieren alle noch
> zuverlässig

Ösen biegen ist nicht so einfach bei den Sacklöchern in den Stiften von 
Schukosteckern. Natürlich könnte man die Ader dort einlöten, aber die 
vorhandene Klemmschraube lädt natürlich dazu ein, das verzinnte Ende zu 
quetschen.


12345 schrieb:
> Oh, der gute alte Friedrich steht hier auch noch irgendwo im Regal. Aber
> Mitte der 60er revidiert? Gab es da seinerzeit eine Ost und eine West
> Versionen?
>
> Im Ost-Friedrich kann ich auf Seite 408 unter "Aderleitungen und
> Schaltdrähte" zum Thema Klemmverbindungen ebenfalls lesen:
>
> "Die Anschlußenden flexibler Leiter(Litzen) bis 6mm² sind vor dem
> Anklemmen zu verlöten."

Ob es eine Ost und eine West-Version gab, weiss ich nicht, bin auch 
etwas überrascht, dass es den in der DDR gab.
Der Friedrich hat diesen Schwachsinn ja nicht erfunden, sondern der VDE.
Im übrigen war der Dümmler Verlag, der den Friedrich herausgab, in Bonn.
Wer das Buch in der DDR verlegt hat, und welche Normen dort einflossen, 
weiss ich auch nicht. Ich halte es aber für möglich, dass sich 
Unterschiede zwischen West und Ost entwickelt haben.


Joachim B. schrieb:
> dann hättest du gleich richtig auch Aderendhülsen verwenden können!

Haben, ein Gewehr ...
Ich habe noch ca. 1995 in einem Elektrogeschäft im Westerwald nach 
Aderendhülsen gefragt. Genauso gut hätte ich auch Mondstaub verlangen 
können.
Der Inhaber hatte wohl schon davon gehört, aber es kam, was kommen 
musste "das kann man ja auch verlöten".


https://de.wikipedia.org/wiki/Aderendh%C3%BClse#Andere_Verfahren :
"Das an Stelle von Aderendhülsen früher häufig praktizierte Verlöten von 
Litzenenden ist in der Elektroinstallation nicht mehr Stand der Technik. 
Der Grund dafür ist die niedrige Druckfestigkeit des Lotes. In 
Schraubklemmen verformt sich ein verlötetes Litzenende unter der 
Anpresskraft der Schraube mit der Zeit so stark (sog. „Fließen“), dass 
nach einiger Zeit kein hinreichender Kontakt zwischen Litze und Klemme 
mehr besteht. Im Extremfall entsteht eine nicht gewollte Funkenstrecke. 
Die Ausbildung von Oxidschichten lässt dann den Übergangswiderstand 
stark ansteigen, was zu einer hohen Brandgefahr führt. Gefördert wird 
diese Entwicklung auch noch durch die hohe Korrosionsneigung von 
Lötverbindungen. In den einschlägigen Normen ist das Löten elektrischer 
Verbindungen zwar nicht ausdrücklich verboten, in VDE 0100-520:2003-06 
Abschnitt 526.2 ist jedoch festgehalten, dass Lötverbindungen in 
Leistungskreisen vermieden werden sollen.[4]"

Man braucht übrigens nicht viel Strom, vllt. 2A , damit solche eine 
Pfuschstelle heiss wird.
Ich habe viele Steckdosen gesehen, an denen genau ein Loch angekokelt 
war, obwohl meist nur 125W UV-Lampen angeschlossen waren.

Schuld daran waren die verzinnten und geschraubten Litzen sowie die 
weitere Idiotie, als Farbe für den Schutzleiter ROT zu wählen.

Für einen Laien bedeutet rot natürlich "Gefahr", und deshalb wurde der 
rote Draht nach irgendwelchen Reparaturen sehr häufig nicht an den 
Schutzkontakt angeschlossen.
Derartig "reparierte" Geräte funktionierten dann "seltsamer Weise" nur 
noch bei einer Stellung des Steckers, nämlich zwischen L und PE, und 
deshalb wurde in  der Steckdose auch nur der L heiss.

von Harald W. (wilhelms)


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Hp M. schrieb:

> Ösen biegen ist nicht so einfach bei den Sacklöchern in den Stiften von
> Schukosteckern.

Da habe ich die Litze einmal gefaltet, und dann festgeschraubt.
Das hat Dann auch viele Jahrzehnte gehalten.

> Die weitere Idiotie, als Farbe für den Schutzleiter ROT zu wählen.

Das war historisch bedingt. Zitat Wikipedia: " Ein ganz anderer Themen-
kreis ist die Farbgebung der Leitungen, die bis 1965 national sehr
individuell war und nach diversen Quellen eine rote Farbkennzeichnung
für den Schutzleiter vorsah.Dabei ist zu beachten, dass die rote Farb-
kennzeichnung nicht ausschließlich dem Schutzleiter alleine vorbehalten
war. Ein rot gekennzeichneter Leiter konnte auch ein geschalteter
Außenleiter oder L2 im Dreileiter-Wechselstromnetz, nicht aber der
PEN sein. Was den Schutzleiter betrifft, gab es nur im Jahr 1965 eine
wesentliche Umstellung in der Norm. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es
keinen grün/gelb-isolierten Draht."

von Rainer V. (a_zip)


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und jeder, der schon mal in einem "älteren" Haus zu tun hatte, kennt den 
roten Schutzleiter! Beim ersten Mal glaubt man das einfach nicht...aber 
bei Elektoherdanschlüssen sind mir dann die richtigen Schoten 
untergekommen. Da könnte ich stundenlang erzählen :-)
Gruß Rainer

von Zeno (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Ösen biegen ist nicht so einfach bei den Sacklöchern in den Stiften von
> Schukosteckern. Natürlich könnte man die Ader dort einlöten, aber die
> vorhandene Klemmschraube lädt natürlich dazu ein, das verzinnte Ende zu
> quetschen.

Da sind keine Sacklöcher. Verzinntes Ende nur unter die Klemmschraube 
legen und quetschen ist Mist, weil sich das definitiv löst. Bei einer 
Öse hingegen verteilt sich die Klemmkraft deutlich großflächiger.

von Hp M. (nachtmix)


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Harald W. schrieb:
> Hp M. schrieb:
>
>> Ösen biegen ist nicht so einfach bei den Sacklöchern in den Stiften von
>> Schukosteckern.
>
> Da habe ich die Litze einmal gefaltet, und dann festgeschraubt.
> Das hat Dann auch viele Jahrzehnte gehalten.

Habe ich auch so gemacht.
Alternativ das Bündel der blanken Einzeldrähte sauber mit einem weiteren 
Litzendrähtchen umwickelt.





Zeno schrieb:
> Hp M. schrieb:
>> Ösen biegen ist nicht so einfach bei den Sacklöchern in den Stiften von
>> Schukosteckern. Natürlich könnte man die Ader dort einlöten, aber die
>> vorhandene Klemmschraube lädt natürlich dazu ein, das verzinnte Ende zu
>> quetschen.
>
> Da sind keine Sacklöcher.

Sondern was?
https://dein-elektriker-info.de/schuko-stecker/

von Zeno (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Sondern was?

Ganz normale Durchgangslöscher - 
https://i.ebayimg.com/images/g/T4gAAOSwx3VeNDXP/s-l640.jpg

von Zeno (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Habe ich auch so gemacht.
> Alternativ das Bündel der blanken Einzeldrähte sauber mit einem weiteren
> Litzendrähtchen umwickelt.

Wenman es nur unterklemmen will/kann, dann muß man ja nicht komplett 
verzinnen. Nachdem man es ordentlich verdrillt hat reicht es wenn man es 
nur an Spitze verlötet, so das sich die Litzen nicht gleich wieder 
aufdröseln.

von michael_ (Gast)


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Zeno schrieb:
> Ganz normale Durchgangslöscher -
> https://i.ebayimg.com/images/g/T4gAAOSwx3VeNDXP/s-l640.jpg

Hier kann man ganz normale Litzen wegen der Bleche klemmen.

Aber es gibt auch Stecker ohne die Bleche oder mit den Sacklöchern.

Übrigens können mir Theoretiker und ganze Völkerstämme den Buckel 
runterrutschen.

Ich werde so wie schon seit 40 Jahren die Enden verzinnen.

Bergündung:
Wenn man fest anzieht, wird das Zinn weggedrückt und es bleibt nur der 
reine Kupferkontakt.

Habe schon manchen Waschmaschinenstecker ersetzt.
Die waren gepresst.

Seitdem ist alles kalt.

von Harald W. (wilhelms)


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michael_ schrieb:

> Ich werde so wie schon seit 40 Jahren die Enden verzinnen.

...und damit einen Brand riskieren?

von Rainer V. (a_zip)


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Jetzt beruhigt euch doch mal wieder. Es sollte doch mittlerweile jedem 
klar geworden sein, dass das Verlöten der Litzenenden eine reine und 
sinnvolle Montagehilfe ist! Da brennt nix :-)
Gruß Rainer

von Harald W. (wilhelms)


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Rainer V. schrieb:

> Es sollte doch mittlerweile jedem
> klar geworden sein, dass das Verlöten der Litzenenden eine reine und
> sinnvolle Montagehilfe ist! Da brennt nix :-)

Ach.

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